Gemeinsame Ziele [Adeptus Sororitas, Erzählung]

  • So nun überarbeitet, kommt nun der erste Teil der neuen Story


    ___________________________________________________________________________________
    Mit einem kalten Klirren, traf Stahl auf Stahl und löste sich mit einem Kreischen voneinander. Donna hieb mit ihrer Klinge seitlich von rechts nach links und zwang so ihre Kontrahentin nach hinten zu springen, um der Schneide zu entgehen. Diesen Fehler nutzte sie jedoch sofort aus und schnellte mit einem Sprung nach vorne, um ihren Gegner mit der Schulter zu rammen und somit von den Beinen zu holen. Caleida knallte hart auf ihren Rücken und stieß sich ihren Kopf, da sie von der Kampfmatte geflogen war. Ihr Schwert polterte über den Boden davon. Mit einem Schmerzverzehrten Gesicht versuchte sie wieder aufzustehen, hielt jedoch inne, als sie Donnas Schwertspitze auf ihre Brust gerichtet sah. Verwirrt schaute sie hoch und blickte in die kalten Augen ihrer Kampfschwester.
    "Es reicht! Der Kampf ist beendet!", hallte eine Stimme von den Wänden wieder. Eine große Frau mit kurzen weißen Haaren stand in der Tür zum Trainingsraum und hinter ihr probierte eine Novizin einen Blick auf das Rauminnere zu erhaschen. "Leg die Waffe weg Donna. Du hast gut gekämpft." Donna bedachte dieses Lob mit einer Verbeugung und strahlte über das ganze Gesicht. "Danke ehrwürdige Schwester." Salome betrachtete Caleida, welche vor Scham auf dem Boden kniete. "Entschuldigen sie Schwester Salome.", sagte sie leise. "Ich habe sie enttäuscht. Es tut mir leid."
    Salome lächelte. "Es gibt keinen zweiten Gewinner in einem Duell.", sagte sie mit beruhigender Stimme. "Es liegt an uns, als erster aus dem Kampf zu gehen und deine Angst, du könntest Donna verletzen, in allen Ehren, aber es darf dich nicht davon abhalten dein Bestes in einem Kampf zu geben, auch wenn das heißt, dass du deinen Freunden Rücksichtslos entgegentreten musst." Donna, welche die versteckte Kritik wahrnahm holte tief Luft um etwas zu sagen, schluckte es jedoch runter. "Wolltest du etwas sagen Donna?", fragte Salome mit etwas strengerer Stimme und ließ die Novizin erröten, welche daraufhin schamvoll zu Boden schaute. "Nein Schwester.", flüsterte sie.
    Salome nickte und verließ den Raum. Die Novizin die hinter Salome gestanden hatte, ging schnell auf die noch immer am Boden kniende Caleida zu. Donna verließ mit einem abwertenden "Pff." den Trainingsraum und verschwand in den weiten des Ganges. "Ich mache alles falsch..", hauchte Caleida und schaute gedankenverloren auf die Matte vor sich. Estalia legte ihren Kopf schräg und eine Strähne fiel ihr ins Gesicht. "Mach dir mal keinen Kopf.", sagte sie und lächelte aufrichtig und wärmte damit Caleidas Gemüt. Kurzzeitig war sie wieder glücklich, doch dann stellte sie die Frage, die sie so sehr quälte: "Warum ist sie so hart zu mir." Estalia hätte am liebsten mit 'Weil sie zu stur ist zu erkennen, dass sie dir wichtig ist.' doch sie beließ es bei einem. "Weil sie will, dass du dich richtig gegen sie zur Wehr setzt, egal wer dir gegenüber steht." Beide schauten sich in die Augen und Estalia konnte das strahlen in Caleidas Augen sehen und wusste, sie hatte es ihr geglaubt. Plötzlich fand sie sich in einer freundschaftlichen Umarmung wieder, die sie erst verdutzte, aber dann erwiderte. "Komm steh auf, wir gehen zum Hospitalis, dann schau ich mir mal an, ob du dich verletzt hast." Caleida nickte und rappelte sich auf, stellte allerdigs vorher noch die Übungswaffen zurück, bevor sie beide den Raum verließen.


    Donna übte erneut im Trainingsraum. Sie wollte verschiedene Arten von Angriffsschritten gegen einen Kampfservitor ausprobieren. Außerdem versuchte sie ihre ungezügelte Energie rauslassen und so nutzte sie ihre freie Zeit mit Training. Estalia betrat das Zimmer und setzte sich auf eine der Bänke, die dort standen. "Was glaubst du war das vorhin?", fragte sie sauer und Donna hielt kurz in iherer Bewegung inne. "Ein Kampf, den ich gewonnen habe.", sagte sie schnippisch und fuhr mit ihrem Training fort, da sie einem Hieb ausweichen musste. "Scheiße!", grummelte sie und hackte dem Servitor einen Schwertarm ab, sodass Funken sprühten. Sie wehrte die zweite Klinge ab und ließ sie an sich vorbeigleiten. Mit einem kräftigen Tritt stieß die den Servitor um und schaltete ihn somit ab.
    "Worauf willst du hinaus?", fragte Donna und legte das Schwert beiseite. Estalia blickte sie ernst an. "Es geht um Caleida.", begann sie, da drehte sich Donna auch schon weg und stand auf, um ihr Schwert weg zu bringen. "Bring mir eins mit.", sagte Estalia und holte sich einen Brustpanzer. "Was?", fragte Donna: "Du willst gegen mich kämpfen?" Estalia stellte sich auf eine der Trainingsmatten und wartete, bis Donna ihr das Schwert gab. "Es ist die einzige Möglichkeit mit dir ein Gespräch zu führen ohne dass du davor abhaust." Donna rollte mit den Augen und machte Anstalten die Matte wieder zu verlassen. "Weißt du? Ich hab darauf keine..", sagte sie, als sie unterbrochen wurde. "Wehr dich!", brüllte Estalia und hieb mit dem Schwert nach ihrer Schwester. Donna sprang zur Seite und rollte sich ab, um einen weiteren Schlag abzublocken. Nun war Estalia in der Defensive, da Donna eine Serie von Schlägen ausführte. 'Hab ich dich!', dachte Estalia erfreut und wich dem letzen Schlag gekonnt aus. Sie begannen sich zu umkreisen. "Denkst du es ist Ehrenvoll, einem Gegner von hinten anzugreifen?!", schnauzte Donna. "Genauso ehrenvoll wie eine gute Freundin rücksichtslos zu Boden zu rennen.", konterte Estalia. "Sie probiert sich doch nur wichtig zu machen, damit Schwester Salome sie beachtet.", knurrte Donna und stieß zu. Ihr Stich wurde zur Seite hin abgewehrt und Estalia machte einen Schritt nach vorne um einen Hieb von oben zu landen. "Glaubst du wirklich, dass sie sich in der Gunst von Schwester Salome sonnen will?", fragte Estalia und hieb weiter auf Donna ein. Jedes Wort schien durch das Schmettern von Metall auf Metall unterstützt zu werden.
    "Sie versucht schon seit dem sie hier ist, mich von ihr zu verdrängen und mich vor ihr schlecht zu machen.", knurrte Donna unter dem Hagel von Hieben und schmetterte den letzten beiseite um sofort einen Konter einzuleiten, den Estalia nur mit Mühe hatte Abblocken können. "Das bildest du dir ein!", rief Estalia und schritt langsam immer weiter zurück. "Sie findet nur so viel Beachtung, weil du dafür sorgst, dass sie sie bekommt. Du behandelst sie wie einen Gegner und da sie noch so jung ist, versucht Schwester Salome sie zu Schützen." Die Schwerter verkeilten sich und beide schauten sich tief in die Augen. "Warum sollte sie sie vor mir beschützen.", fragte Donna mit zusammengebissenen Zähnen. "Weil ihre wichtigste Person in ihrem Leben sie immer wieder von sich stößt.", knurrte Estalia und Donna war schockstar, da dieser Satz ihr förmlich den Boden unter den Füßen wegzog. Estalia schubste ihre Kontrahentin von sich, schlug das Schwert beiseite und trat auf Bauchhöhe zu. Der Tritt traf zwar die Panzerung, schickte Donna jedoch auf die Matte. "Caleida sieht dich als ihre wahre Schwester an. Thron weiß warum, aber du bedeutest ihr alles. Du bist es, zu der sie aufblickt." Estalia trat vor Donna und reichte ihr die Hand. "Schwester Salome weiß das und baut Caleida nur immer wieder auf." Donna nahm die ihr dagebotene Hand und stemmte sich hoch. "Vielleicht solltest du das im Hinterkopf behalten, wenn du sie das nächst mal siehst.", sagte Estalia und lächelte. Donna schaute noch immer nachdenklich. "Komm lass uns gehen." Estalia legte ihren Arm um Donnas Schulter und so verließen sie den Raum.
    ______________________________________________


    So, damit war es das erstmal


    Kommentare, Anregungen und Beschuldigungen der Verhunzung von Sisters Charakteren hier hin


    MFG Tee drink

  • Nach langer kanger Zeit der Demotivation und chronischer Musenlosigkeit, folgt nun das Ende zur Geschichte


    Ich möchte mich nochmal für Sisters Geduld bedanken und dass sie es mir auch nicht übel genommen hat, dass ich sie so spät fertiggestellt hatte.


    ______________________________________________________________________________________________________________________________
    "Bis auf einige blaue Flecke ist nichts.", sagte Estalia und grinste Donna an, während diese ihr Oberteil wieder anzog. "War ja auch nicht weiter schlimm.", sagte sie beiläufig und hob ihre Haare über den Kragen und versuchte sie zu entwuscheln. Estalia pustete sich eine lange Strähne aus dem Gesicht als sie Schritte hinter sich hört. Es war die Oberschwester des Hospitalis. "Schwester Estalia?", fragte diese und schaute über ihre Brille auf sie herab. "Ich möchte, dass sie zu den Lagerdocks gehen um dort die eingegangene Bestellung zu überprüfen, aber sie machen das ja nicht zum ersten Mal." "Nein Oberschwester, ganz gewiss nicht. Ich mache mich sofort auf den Weg.", erwiderte Estalia, lächelte und ging. Noch bevor sie den Raum verlassen hatte, drehte sie sich zu Donna um und grinste sie breit an. "Denk über das nach, was ich dir gesagt habe." Donna streckte ihr abfällig die Zunge raus und drehte ihren Kopf demonstrativ zur Seite. "Bis später!", rief Estalia und verschwand. Als die Oberschwester von der Tür zu Donna blickte, da sie mit der Situation nichts anzufangen wusste, merkte sie, wie Donna verlegen nach unten schaute und dabei lächelte.


    Estalia machte sich wieder auf den Weg zurück zum Hospitalis. Sie hatte von den Lagerdocks die Lieferpapiere erhalten, welche nun nur noch von der Schichtleitenden Hospitalis abgesegnet werden musste. Da sie öfters solche Botengänge machen musste, hatte sie sich bereits eine Route ausgesucht, bei der sie immer durch einen Park lief. Es war einer der wenigen grünen Orte in der an sonst so grauen Makropole und sie liebte es, ihren Gedanken beim Laufen freien Lauf zu lassen. Die Vögel, sofern man überhaupt welche zu Gesicht bekam, hielten sich fast ausschließlich hier auf und ihr Gesang erschallte fröhlich durch den rötlichen Abendhimmel. Sie holte tief Luft um diesen Augenblick zu genießen und strich mit ihrer Hand an der Blättern einer Hecke entlang, die neben dem Weg verlief.
    Am Ausgang zu einer der vielen Seitengassen hin, die an der Straße neben dem Park verlief. sah sie wie eine Gruppe von Männern auffällig etwas beredeten und zu ihr schauten.
    Sie hatte ihre Novizin-Uniform an und vermutete, dass sie sich darüber unterhielten, also ignorierte sie die Blicke und lief einfach an ihnen vorbei. Sie wurde wieder aufmerksamer, als sie hörte, dass hinter ihr Schritte zu hören waren. Noch bevor sie sich umdrehen konnte, wurde ihr schwarz vor Augen und sie sackte bewusstlos in sich zusammen.


    Nachdem die Schwestern ihr morgendliches Gebet zu Ende gebracht hatten, wurden Donna und Caleida im Flur von einer Schwester des Hospitalis abgefangen. Sie schien etwas in Sorge zu sein und bedeutete beiden, ihr zu folgen. Beide liefen den engen Flur entlang und blieben dabei nur wenige Schritte hinter ihr, sodass sie noch in Hörweite waren. "Habt ihr Schwester Estalia gesehen?", fragte sie und die beiden Novizinnen schauten sich verwirrt an. "Nein.", sagten beide gleichzeitig. "Ich hab sie seit meinem Aufenthalt im Hospitalis nicht mehr gesehen.", fügte Donna an. "Sie wollten sie doch etwas von den Lagerdocks abholen schicken." Die Schwester blieb so plötzlich stehen, dass Donna sie beinahe angerempelt hätte. "Genau das ist es ja.", sagte sie: "Sie hätte längst zurück sein müssen. Auch die anderen Schwestern haben nichts von ihr gesehen oder gehört." Sie drehte sich um und schaute die beiden sorgenvoll an. "Ich glaube, dass ihr etwas passiert ist." Die Stille die folgte brachte ein erstickendes Gefühl mit sich, dass sich schwer auf sie alle legte. "Ihr als ihre besten Freundinnen könntet vielleicht wissen, wo sie ist." "Woher sollen wir das wissen? Ich meine wir können...", wollte Donna sagen, als sie plötzlich von Caleida unterbrochen wurde. "Mir hat sie einmal gesagt, dass sie immer wenn sie von den Docks kam, immer einen Weg durch einen schönen Park nahm." Sie schaute verlegen auf den Boden. "Immer wenn ich traurig war, ist sie mit mir dort hingegangen." "Wenn sie immer diesen Weg nimmt, sollte ich mich dort mal umsehen und die Leute fragen, ob sie dort gestern Estalia gesehen haben.", sagte die Schwester des Hospitalis. "Ich und Donna werden uns da mal umsehen.", sagte Caleida schnell und Donna schaute sie verwirrt an, da man soeben über ihren Kopf hinweg entschieden hatte. "Ihr geht mir aber nicht alleine. Wenn Estalia etwas zugestoßen ist, dann will ich nicht, dass euch auch noch etwas passiert." Sie schaute die beiden eindringlich an. "Ich werde Schwester Salome bitten, euch zu begleiten." "Wir werden dort schon alleine zurecht kommen, wir sind schließlich keine kleinen Mädchen mehr.", knurrte Donna, sichtlich im Stolz verletzt. Die Schwester des Hospitalis zog fragend eine Augenbraue hoch und wendete sich zum gehen. "Ich werde Schwester Salome trotzdem bescheid sagen.", sagte sie und ging. Caleida schaute zu Donna. "Was machen wir nun?" "Du wirst mir nun diesen Park zeigen.", sagte sie trocken, griff sie am Arm und zog sie hinter sich her. "Hey warte!", rief Caleida, die es schwer hatte Schritt zu halten. "Sollten wir nicht doch besser auf Schwester Salome warten?", fragte sie als sie plötzlich gegen die Schulter von Donna lief. Diese war stehen geblieben und schaute sie nun mit ernster Miene an. "Willst du denn nicht wissen was los ist?", fragte sie mit tiefer Stimme. "Ja, natürlich.", stammelte Caleida, da sie Donnas Blick nicht lange standhalten konnte. "Gut, wir können uns ja erst einmal dort umsehen, wenn es dich beruhigt."


    Sie liefen die Strecke entlang zum Park, die Estalia Caleida gezeigt hatte. Hier und da liefen sie in Geschäfte hinein um die Besitzer zu fragen, ob gestern Estalia vorbeigekommen sei, aber sowohl die Ladeninhaber, als auch die Passanten auf der Straße, die sie fragten, konnten sich nicht an sie erinnern oder nur daran, wie sie in Richtung der Docks unterwegs war. Sie kamen am Park an und hatten Erfolg bei der Suche, als ein Besitzer eines Konditorei-Geschäfts sich daran erinnerte, dass er sie während seiner Pause im Park hatte entlanglaufen sehen. Während des Gesprächs wanderte der Blick des Verkäufers auf einen an einer Seitenstraße stehende Gruppe von Männern und er sagte den beiden Schwestern, dass diese seit einigen Wochen jeden Tag dort stehen würden und dass man sie fragen sollte, falls sie etwas gesehen hätten. Die beiden Novizinnen bedankten sich und gingen zu den rumstehenden Männern. Diese schauten sie mit ihren finsteren Gesichtern an. "Entschuldigen sie bitte, aber haben sie gestern vielleicht diese junge Frau gesehen?", fragte Caleida und hielt ein Bild von Estalia hoch. Die Männer schienen erschrocken zu sein und wechselten einige fragende Blicke aus.
    Plötzlich griff einer Caleidas Arm, drehte sie zu sich ran und hielt ihr den Mund zu. Ein anderer versuchte Donna zu packen, doch diese konnte sich schnell genug wehren und lenkte den Arm eines Angreifers ab und schmetterte ihm ihre Faust ins Gesicht, was ihn zurück taumeln ließ. Der Mann, der Caleida festhielt, zog sich langsam zurück und knallte ihren Kopf gegen eine Hauswand, was sie bewusstlos werden ließ. Donna setzte sich gegen einen weiteren Gegner zur Wehr und trat mit ihrem Knie in die Magengrube. Ein weiterer Angreifer hatte bereits einen eine Eisenstange aus seinem Ärmel geholt und traf Donna mit einem Schlag in den Nacken. Sie fiel auf die Knie und ihr wurde kurzzeitig schwarz vor Augen, als plötzlich eine Ihr bekannte Stimme an ihr Ohr drang. "Donna!", brüllte diese. Donna schaute auf und sah Salome auf sie zu rennen. Die Männer machten sich schnell aus dem Staub, als sie sie als eine Sororitas erkannten. Ohne Donna auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen, rannte Salome den Männern hinterher.
    Donna rappelte sich langsam und unter Schmerzen auf. Ihr Kopf schwirrte und sie musste sich an einer Hauswand abstützen. Vorsichtig und darauf bedacht, nicht das Gleichgewicht zu verlieren, lehnte sich sich zur Seite um in die Seitenstraße blicken zu können. Sie konnte einen Umriss auf sich zukommen sehen. Es war Salome, welche sich zu voller Größe vor ihr aufbaute. Donna blickte nach oben. Salome schlug ihr mit der flachen Hand ins Gesicht. "Ihr solltet doch auf mich warten!", brüllte sie und man merkte ihrer Stimme an, dass sie nicht nur wütend, sondern auch den Tränen nahe war. "Ihr solltet auf mich warten, damit euch nichts passiert! Warum hört ihr nicht einmal auf andere!" Donna schaute weg, da sie sich nicht wagte Salome in die Augen zu schauen. Tränen standen in ihren Augen. Tränen der Schmach, der Wut und der Trauer. Eine einzelne Träne lief ihre Wange hinunter: "Es tut mir leid.", sagte sie leise und schloss ihre Augen.


    Der Mann aus der Konditorei kam auf die beiden Sororitas zugelaufen. Er schien über das was vorgefallen war schockiert und betroffen zugleich. "Ist bei ihnen alles in Ordnung?", fragte er aufgeregt und ihm war anzumerken, dass er keine Ahnung hatte, wie er mit der Situation umgehen musste. "Ja schon gut.", sagte Salome genervt, dann blickte sie in eindringlich an, was den Mann zurückweichen ließ. "Was geht sie das überhaupt an?" Der Mann verbeugte sich tief. "Ich war es, der den jungen Damen empfohlen hatte, diese Männer zu fragen. Da sie auf der Suche nach jemandem waren." Salome verstand nicht sofort, was der Konditor ihr sagen wollte, doch dann traf es sie wie ein Schlag. "Sie kennen diese Männer?", sagte sie aufgeregt und baute sich vor dem Mann auf. "Ja..", stotterte dieser. "Also nein, nicht direkt, aber sie kommen oft hier her." "Was wissen sie noch?", knurrte Donna ohne sich umzudrehen, sondern starrte weiterhin dahin, wo sie die ganze Zeit über schon hingeguckt hatte. In ihrem Kopf versuchte sich einen Sturm aus Gedanken zu bändigen. "Ich weiß nicht viel. Ich hab nur mal gehört, dass sie öfters nach der Arbeit einen Trinken gehen." "Wohin?", fragte Salome. "In .. in die Taverne 'Zum goldenen Zahnrad' unten im Arbeiterviertel." Salome nickte und drehte sich weg. "Danke, wir werden uns dort mal umsehen." Langsam ging sie los, doch Donna blieb noch kurz stehen, bevor sie sich aus den Gedanken riss und Salome folgte.


    Sie hatten noch ein wenig in den Einkaufsgassen ihre Zeit vertrieben, da sie gar nicht erst so früh suchen brauchten und so warteten sie bis es Abend wurde. Sie liefen durch die dunklen Gassen der Makropole auf der Suche nach der Kneipe, die ihnen der Mann aus der Konditorei gesagt hatte. Es war mitten im Arbeiterviertel und die Luft roch an Staub und Abgasen, die von den nahen Fabrikhallen herüber geweht wurde. Der Schwefelgeruch biss in der Nase und der Lunge und sorgte für einen kaum unterdrückbaren Hustenreiz. Donna war die ganze Zeit über auffallend still gewesen und Salome sah ihr an, dass sie nachdachte und sich für alles die Schuld gab. "Wenigstens haben wir nun eine Spur.", sagte sie um die Novizen ein wenig aufzumuntern, doch diese zeigte keine Reaktion. "Du solltest versuchen einen kühlen Kopf zu bewahren.", sagte Salome: "Sonst kannst du dich nicht auf das konzentrieren, was vor dir liegt und übersiehst vielleicht ein Detail." Ohne dass Donna auch nur ihren starren Blick vom Boden vor ihr weg lenkte, blieb sie plötzlich stehen und deutete auf ein Habitat neben sich. "Da ist sie.", sagte sie leise und Salome schaute auf den Punkt, auf den Donna zeigte. Sie waren tatsächlich gegenüber der Kneipe und sie hätte es beinahe nicht bemerkt, da sie sich zu viele sorgen um Donna machte, als sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Sie nickte kurz. "Gut gesehen.", sagte sie und lief los. "Lass uns dort mal umschauen."
    Sie überquerten die Straße und öffneten die schwere Holztür. Eine stickige Atmosphäre aus Lho-Stäbchen und dem Gestank von starken Amasec begrüßte sie und Donna wich kurz angewidert zurück um noch einmal die vergleichsweise frische Luft von draußen zu genießen. Alle anwesenden beobachteten die beiden Neuankömmlinge mit Argwohn oder Freude, wobei sich die Freude nur bei den betrunkeneren Gästen zeigte, was sich durch obszöne Bemerkungen anmerken ließ.
    Ein Mann direkt am Tresen bemerkte die beiden Sororitas erst nachdem er seinen Amasec getrunken hatte und wich erschrocken zurück.
    Donna erkannt die Person, schob sich an Salome vorbei und ging direkt auf sie zu. Der Mann versuchte aufzustehen und weiter zurück zu weichen, doch da stand die Novizen schon vor ihm und packte ihn am Kragen. "Wo habt ihr sie hingebracht?", knurrte Donna sauer, als sie plötzlich eine Hand auf der Schulter spürte. In dem Glauben, es sei Salome drehte sie sich normal um und erschrak, als ein betrunkener Arbeiter ihr ins Gesicht grinste und der Gestank der aus seinem Mund drang, in ihr Übelkeit auslöste. "Na Süsse? Hast du heute noch was vor.", brabbelte der Trunkenbold und griff nach Donnas Brüsten. Salome versuchte den Mann beiseite zu schieben, doch dieser schlug ihre Hand weg: Lass mich in Ruhe Miststück!", grölte er und wandte sich wieder der Novizin zu. Bei einem weiteren Versuch nach ihren Busen zu grapschen, griff sie seine Hand, drehte sie um und zog sie nach unten, um mit der anderen Hand an den Hinterkopf zu greifen und mit Schwung das Gesicht des Trunkenbolds auf den Tresen zu hämmern. Sie drehte sich wieder zu dem Mann um, den sie aus der Seitenstraße wiedererkannt hatte. Dieser hatte ein Messer aus seinem Gürtel gezogen und wollte gerade zustechen, da lenkte Donna auch schon den Arm zur Seite ab, griff nach der Hand, verdrehte diese und hielt nun selber das Messer in der Hand. Sie zog den Angreifer an sich vorbei und riss dabei den Arm hinter seinen Rücken hoch. Mit der Handinnenfläche nach oben gerichtet, rammte sie das Messer durch die Hand in den Tresen. Mit einem Aufschrei von Schmerz und dem Unvermögen sich zu wehren, stand der Mann in gebückter Haltung da. Donna griff in mit der Hand ins Gesicht, sodass er ihn an den Wangen packte und zog ihn nach oben, was ein schmerzhaftes Stechen in Ellenbogen und Schulter des Opfers zur Folge hatte. "Ich frag dich nur noch einmal! Wo habt ihr Caleida hingebracht?", brüllte sie ihn an. Salome war überrascht und stolz zugleich, über die Schnelligkeit und Brutalität, die Donna gezeigt hatte, aber es war ein richtiger Weg, da man keine Gnade mit solchen Abschaum haben durfte.
    Unter Tränen versuchte der Mann einige Wort herauszubringen, doch sie blieben unverständlich.
    "Was hast du gesagt?", fragte Donna brüllend und drückte fester im Gesicht zu: "Rede endlich!" "Ich..", begann der Mann und schluchzte vor Schmerzen. "Ich weiß nicht, wo sie hingebracht wurde." Ein Aufschrei kündigte an, dass die Novizin mit der Antwort nicht zufrieden war. "Ich weiß es wirklich nicht.", stammelte der Mann: "Wir sollten die Frauen und Mädchen nur zu einen Ort bringen, dort wurden sie uns von anderen Männer abgenommen und woanders hingebracht. Unser Boss sagt uns doch auch nicht, was genau abläuft."
    Salome beugte sich hinunter und schaltete sich ins Gespräch ein. "Wer ist euer Boss? Wo können wir ihn finden.", fragte sie eindringlich. "Wenn ich euch das sage, bringt er mich um.", stotterte der Mann aufgeregt. Salome starrte ihn eindringlich an. "Schauen sie in die Augen von ihr.", sagte sie und bedeutete mit einem Kopfnicken auf Donna. Ihr Blick ließ nichts als Verachtung und Wut erkennen. Es war als würde sich hinter den Augen ein flammendes Inferno auftun, das keine Gnade kannte. "Entweder sie sagen uns wer ihr Boss ist und gehen das Risiko ein getötet zu werden oder sie wird es gleich hier auf der Stelle tun." Voller Panik schaute der Mann wieder zu Salome zurück. "Okay, okay. Ich sage euch, was ihr wissen wollt. Sein Name ist Withners, Jourdin Withners. Er ist für eine Art Transferunternehmen zuständig, mehr weiß ich auch nicht. Er gibt uns nur die Aufträge und bezahlt uns dann. Für alles weitere sind wir nicht mehr zuständig." "Wo können wir ihn finden?", knurrte Donna und gab nochmal Druck auf die Wangen. "Ahhrg.. Er ist im Kouron-Distrikt im alten Verwaltungsgebäude des Ministerium." "Danke.", sagte Salome und Donna schmettere dem Mann ihr Knie ins Gesicht, zog das Messer aus Tresen und Hand, ließ es Fallen und wendete sich ab. Der Mann sank zu Boden und hielt sich seine schmerzende blutüberströmte Hand. In der ganzen Zeit war eine Totenstille in der Kneipe ausgebrochen und die Blicke aller folgten den beiden Sororitas, bis diese die Kneipe verlassen hatten.


    Caleida merkte nur noch, wie sie nach vorne gestoßen wurde. Sie landete hart auf einem kalten Steinboden und es roch nach Schweiß und Fäkalien. Ihre Hände und Füße waren gefesselt, doch sie hatte keine Ahnung, wann das gemacht wurde, sie wusste nur noch, dass sie mit Donna unterwegs gewesen war. Sie versuchte sich daran zu erinnern, doch ihr Kopf war anderer Meinung. Ein pochender Schmerz durchfuhr sie und ließ sie leise aufstöhnen. Jemand riss ihr die Augenbinde vom Kopf und ließ sie einfach liegen. Sie hörte wie sich jemand von ihr entfernte und eine schwere Metalltür zufiel. Sie versuchte ihre Augen an das wenige Licht zu gewöhnen, das von einer einzigen Lampe ausgestrahlt wurde. Als sie sich umsah, stockte ihr der Atem. "Beim Thron!", hauchte sie, als sie mehr als zwanzig zusammengekauerte junge Frauen und Mädchen sah, die verängstigt und dreckig in den Ecken des Raumes saßen. Einige schauten sie mit leeren Augen an, andere weinte und wimmerten leise. Ihr Blick endete bei einem bekannten Gesicht. Sie konnte Schmerz, Trauer und Wut in diesem Gesicht ablesen. Estalia musste tief Luft holen um sich zu beruhigen. "Hat man dich also auch entführt.", sagte sie leise und rutschte auf dem Boden zu ihr herüber. Caleida drehte sich zur Seite um sich so besser aufrappeln zu können. Estalia schaute der Novizin tief in die Augen. "Warum?", hauchte sie: "Wie konnte das passieren?" Caleida hielt ihrem Blick nicht stand und schaute weg. Tränen schossen ihr in die Augen und sie versuchte mit ruhiger Stimme zu antworten, doch ihr stockte die Stimme. "Wir wollten...", fing sie an, doch musste dann tief Luft holen, da ihre Gefühle sie zu übermannen drohten, bei dem Anblick, der sich ihr Bot. "Wir wollten nach dir suchen und dann..." Ihre Stimme ging in ein Schluchzen über. Estalia rutschte mit einem Ruck noch näher heran und legte ihren Kopf seitlich gegen Caleidas Schulter. Die Tränen fingen auch bei ihr an zu fließen und sie schloss die Augen. Caleida legte auch ihren Kopf auf die Schulter ihrer Freundin und ließ ihren Emotionen freien Lauf.


    Es hatte keinen Sinn gemacht, spät am Abend noch die Suche nach diesem Withners anzufangen und so waren sie wieder zurück zum Hospitalis gefahren. Donna war gleich nach oben auf ihr Zimmer gegangen und hatte dort einen der Schränke demoliert, als sie ihrer Wut freien Lauf gelassen hatte. Nun lag sie bis in die Nacht hinein wach in ihrem Bett. Sie hatte die Arme verschränkt über ihrem Gesicht geschlagen und der Sturm aus Fragen, Wut und Schuld schwirrten durch ihren Kopf. Was sollte sie tun? Wie gehts es Caleida und Estalia? Würde sie Salome je wieder in die Augen sehen können, wenn den beiden etwas passiert ist? Was wäre wenn alles anders gelaufen wäre....
    Sie wusste keine Antworten auf diese Fragen, doch sie wusste eins. Sie würde alles was in ihrer Macht steht tun, um die Beiden wohlbehalten zurückzuholen. Das war sie Salome schuldig. Nein.. sie war es Estalia schuldig und vor allem Caleida...


    "Hör mir zu Donna.", sagte Salome und legte ihr ihre Hände auf die Schulter. "Du wirst hier bleiben, ich werde die Sache alleine in die Hand nehmen, sobald ich weiß, wo man Estalia und Caleida hingebracht hat, werde..." "Nein!", fiel Donna ihr ins Wort und machte eine wegwerfende Geste mit ihrem Arm. "Das kommt gar nicht in Frage!", fuhr sie fort. "Es ist meine Schuld, dass sie Caleida entführen konnten. Ich komme mit, das ist das Mindeste, was ich für sie tun kann." Salome schreckte vor dem energischen Ton zurück, lächelte jedoch danach. Sie wusste, dass Donna schon immer so aufbrausend war und manchmal zu übereifrig reagierte, aber sie wusste auch, dass wenn sie sich etwas in den Kopf setzt, es auch zu Ende brachte. Sie schaute in die Augen der Novizin und hielt ihren wütenden Blick stand. Schließlich nickte sie: "Okay, komm mit. Wir werden gemeinsam die Sache regeln. Erstmal ist es wichtig, dass wir herausfinden, wo sie sind. Dann sehen wir weiter." Donnas wütender Blick wich einer nachdenklichen, aber bestimmten Miene.
    Beide waren nach draußen gegangen und stiegen in eine Vale ein. Dies war ein servitorgesteuertes Antigrav-Fahrzeug, das Zivilisten für ein gewisses Entgeld zu jedem Ort der Makropole fuhr. Salome hielt dies für die beste Idee, ohne Aufsehen zu erregen, vor dem Verwaltungsgebäude anzukommen.
    Während der Fahrt schaute Salome immer wieder zu Donna hinüber und sie konnte ihr ansehen, welche Vorwürfe sie sich machte. Sie wollte ihr etwas aufmunterndes sagen, doch ihr viel beim besten Willen nicht ein, was sie hätte sagen können. Stattdessen zog sie es vor zu schweigen, auch wenn ihr das selber ganz und gar nicht gefiel.


    Sie waren vor dem alten Verwaltungsgebäude angekommen. Es war ein altes Gebäude, dass jedoch vom Äußerlichen her, oft renoviert wurde, um einen gepflegten Eindruck zu machen und keiner würde je vermuten, dass ein hier ein hohes Tier eines Menschenhändlerrings seinen Vorsitz haben würde. Die Ironie, das dies auch noch als Transport und Transfer-Unternehmen getarnt worden war, hatte einen bitteren Beigeschmack. Donna lief die Treppen zur Haupttür hinauf und Salome gab dem Servitor ein Zeichen, dass dieser hier warten sollte, bevor sie der Novizin folgte. In der Eingangshalle stand hinter einem Tresen ein junger Mann, welcher die beiden Neuankömmlinge freundlich begrüßte. "Herzlich Willkommen. Was kann ich für sie tun?" Donna wollte etwas sagen, doch Salome hielt sie zurück, stellte sich vor sie. "Wir würden gerne mit Herrn Withners sprechen.", sagte sie mit ruhigem Ton und lächelte. "Haben sie einen Termin? Ansonsten kann ich sie nicht zu ihm durchlassen.", sagte der Mann und sein Ton wurde abfälliger. "Er ist ein viel beschäftigter Mann, da kann ich nicht einfach jeden beliebigen..", brach er den Satz ab, als Donna hinter Salome hervorkam und mit einer Boltpistole auf sein Gesicht zielte. Salome lehnte sich nach vorne. "Wir sind aber nicht irgendwelche beliebigen Leute.", flüsterte sie: "und wenn sie uns nicht sofort zu ihm bringen, haben sie ein kleines Problem."
    Ohne ein Wort zu verlieren, nickte der Mann und lief voraus in einen Nebengang. Donna folgte direkt dahinter und nahm die Waffe nicht herunter. Salome hatte ihre Waffe ebenfalls gezogen, hielt sie jedoch erst noch versteckt.
    Sie liefen den Gang entlang, bis sie an einigen Treppen ankamen, die in die oberen Stockwerke führten. Der Mann führte sie bis ins vierte Obergeschoss und lief einem großen geschmückten Gang entlang, der an einer großen dunklen Holztür endete. "Hier ist das Büro von Herrn Withners.", stotterte der Mann, dem der Schweiß schon in Strömen über das Gesicht lief. "Aufmachen!", knurrte Donna und schwenkte mit der Waffe leicht nach oben. Zögerlich und mit zitternden Händen öffnete der Mann die Tür zum Büro und eine brummende Stimme kam aus dem Raum geschallt. "Wer ist da?", fragte sie. "Herr Withners Sir, hier sind zwei Besucher für sie.", stammelte der Mann. "Schick sie weg, ich habe gerade zu tun." Salome schob sich an Donna vorbei und riss die Tür auf, um mit vorgehaltener Waffe das Büro zu betreten. "Ich denke es gibt dort einige Fragen die wir ihnen stellen müssen, die wir nicht verschieben können."
    Ein dicklicher Mann im Anzug stand erschrocken aus seinem schweren Holzsessel auf, als Donna neben Salome auftauchte und direkt auf ihn zuhielt. "Hinsetzen!", brüllte sie und stieß ihn in seinen Sessel zurück, die Pistole auf seine Stirn gerichtet. Verwirrt und verängstigt, schaute er von Salome zu Donna und zurück. "Was wollen sie von mir?" Salome stütze sich auf dem schweren Schreibtisch ab. "Uns ist zu Ohren gekommen, dass sie junge Frauen entführen und sich so ein bisschen was dazu verdienen." Ein flüchtiges Grinsen spielte sich über sein Gesicht ab, bevor sich Withners zurück in den Sessel lehnte. "Wenn es darum geht, kann ich ihnen nicht sagen, wohin man sie alle verschleppt hat." "Tja da kann man wohl nichts machen.", sagte Salome und nickte Donna zu. Diese hämmerte daraufhin den Pistolengriff in Withners Gesicht, sodass dieser aus seinem Sessel fiel. "Ich weiß nicht wo man sie hingebracht hat und selbst wenn ich etwas wüsste, würde ich euch nichts sagen! Wenn ich die verrate bringen die mich um!", schrie er panisch und wich vor Donna zurück, welche sich ihm langsam näherte. Sie landete einen Tritt mitten ins Gesicht und schleuderte ihn so auf den Rücken.
    Withners hielt sich seine blutige Nase und krümmte sich vor Schmerzen. "Ich weiß nicht, wo man sie hingebracht hat.", beharrte er und versuchte sich aufzurappeln. Er griff nach einer Pistole, die er hinten unter seinem Gürtel geklemmt hatte und wollte sie auf Donna richten, als diese auch schon nach der Pistole griff und sie ihm mit einem Ruck aus der Hand riss. Sie warf die Waffe beiseite, packte ihn am Kragen und zog ihn hoch. Mit einer flüssigen Bewegung warf sie ihn förmlich gegen die Seite des Schreibtisches, wo er hart mit dem Rücken gegen die obere Kante knallte und dann daran gelehnt nach unten rutschte. Noch eher er zu Boden gesunken war, trat Donna ihn gegen das Brustbein, was einige seiner Rippen laut knacken ließ.
    Mit stockenden Atem versuchte Withners wieder einen klaren Gedanken zu fassen und sah, wie sich Salome neben ihn hockte. "Vielleicht können sie uns jetzt ein wenig mehr erzählen oder es wird noch ein Stückchen ungemütlicher.", sagte sie mit ruhiger Stimme, doch Withners wusste, dass sie auch kurz davor war, ihn zu erschießen. "Na gut.", keuchte er und probierte sich normal hinzusetzen. "Ich weiß wirklich nicht, wo man sie hin verschleppt hat..", begann er, da machte Donna auch schon wieder einen Schritt auf ihn zu, was ihn zusammenfahren ließ. "Aber.. aber ich kann ihnen sagen, wohin meine Männer sie bringen sollten." Er atmete schwer und hielt sich seine schmerzende Brust. Donna richtete sich zu voller Größe vor ihm auf. "Ich höre."


    Caleida erwachte, als die Metalltür geöffnet wurde. Sie hatte sich die Nacht über gegen Estalia gelehnt geschlafen. Ihr Kopf schmerzte fürchterlich und es war ihr, als würde jemand konstant mit einem Hammer gegen ihre Stirn schlagen. Ein langer Schatten fiel auf und die dazugehörige Person kam immer näher. Sein Gesicht war unter einen Schatten verborgen, jedoch konnte sie einen Atem auf ihrer Haut spüren. Sie versuchte sich wegzudrehen, doch der Mann griff sie am Kinn und zog es zurück, sodass er ihr in die Augen sehen konnte. "Was haben wir denn hier meine Schöne?", sagte der Mann in einem lüsternen Ton, der in ihr sofort Panik auslöste. Sie zuckte zusammen, als sie einen Schmerz in ihrem Busen fühlte, als er danach griff. Sie probierte sich abzuwenden und zu schreien, doch er hatte sie bereits am Hals gepackt und die Panik lähmte ihre Stimme. "Lass deine dreckigen Finger von ihr du Wichser!", rief Estalia neben ihr. Sie hatte sich auf dem Boden gedreht, nach hinten gelehnt und die Beine angewinkelt. In dem Moment wo der Mann zu ihr rüber schaute, streckte sie schlagartig die Beine und trat den Mann mit voller Wucht ins Gesicht. Dieser fiel zur Seite um und hielt sich seine blutüberströmtes Gesicht. Sie hatte mit dem Tritt eine Platzwunde an der Unterlippe und einer Augenbraue verursacht. Der Mann rappelte sich auf und lief schnell auf die Am Boden liegende Estalia zu um ihr gegen die Hüfte zu treten. Sie schrie vor Schmerzen auf und wurde gleich darauf mit einer Faust im Gesicht getroffen. "Du dreckiges Miststück!", grölte der Mann und hieb immer wieder mit der Faust nach. "Was glaubst du eigentlich, wer du bist?" Caleida war gelähmt von dem Anblick. Sie wusste nicht, was sie tun konnte, da sie sich so hilflos vorkam und das Schlimmste daran war, das Estalia nun dafür büßen musste. "Lass sie, wir brauchen die noch alle lebend!", sagte ein andere Mann, der in der Tür stand. Caleida konnte nur die Umrisse erkennen. Der andere Mann, der noch eben auf Estalia eingeschlagen hatte, ließ von ihr ab und richtete sich auf. Bevor er sich abwendete, spuckte er ihr noch ins Gesicht und ging. Caleida sah rüber zu Estalia, welche sich nicht mehr bewegte. Vorsichtig kroch sie zu ihr herüber und beugte sich über sie, da sie hoffte, sie würde sie nun angucken, doch sie hatte schon längst das Bewusstsein verloren.


    Nachdem die örtlichen Arbites eingetroffen waren und Withners, sowie alle seine Mitarbeiter verhaftet wurden, standen Salome und Donna an der wartenden Vale vor dem Verwaltungsgebäude. Sie wussten zwar nicht, wo man Caleida und Estalia hingebracht hatte, aber Withners hatte unter Schmerzen alles zum Ablauf der Entführungen erzählt. Also wo und wann sie die Entführungsopfer hingebrachte hatten, dass sie dort an vermummte Männer weitergegeben wurden und wie die Bezahlung ablief. "Das hilft uns auch nicht wirklich weiter.", sagte Salome und rieb sich die Augen. "Wir werden immer nur von einer Person zur nächsten geschickt." Donna schaute nachdenklich auf den Boden. "Wenn das so weitergeht, ist vielleicht schon alles zu spät, bevor wir überhaupt wissen, wo sie sich aufhalten.", fuhr Salome fort. "Ich lass mich entführen.", flüsterte Donna. Salome schaute verwirrt drein. "Du willst was?", fragte sie mit einem Anflug von Entsetzen in ihrer Stimme, doch Donna blickte auf und schaute Salome eindringlich an. "Es gibt nur einen Weg, wie wir schnell herausfinden, wo sie alle hinbringen." "Und wie sollen wir dich dann ausfindig machen?", fragte Salome vorwurfsvoll: "Ich kann nicht zulassen, dass dir auch etwas zustößt!" Donna hielt Salomes Blicken stand und schien nicht eine Sekunde von ihrem Plan zu weichen. "Ihr gebt mir einen Sender, ihr fesselt mich mit einem Kabelbinder, so wie es bei den anderen auch gemacht wurde, aber ihr macht ihn falsch herum fest, sodass ich nicht wirklich gefesselt bin und ich mich befreien kann, wenn ich bei den anderen bin. Wir verstecken eine kleine Klinge in meinen Schuhen." Salome legte ihre Hand auf ihrer Schulter, doch Donna fuhr trotzdem mit ihren Ausführungen fort. "Ich kann mich dort raus kämpfen!", sagte sie: "Und ich bin dann auch nicht alleine, ich könnte...", "Tschhh.", hauchte Salome, welche sichtlich besorgt schaute. "Ich kann das nicht gutheißen, aber beim Thron, ich weiß, du würdest es trotzdem machen, daher werde ich dich unterstützen." Donna fing verlegen an zu lächeln. "Wir fahren erst einmal wieder zurück, dort stellen wir dann eine Truppe zusammen, die dich dann wieder raus holen wird, sobald wir wissen, wo du hingebracht wurdest." Plötzlich fand sich Donna in einer innigen Umarmung wieder. Salome wusste nicht, wie sie es hätte anders ausdrücken können, dass sie sich um Donna sorgen machte, aber ihr gleichzeitig das Gefühl gab, das Richtige zu tun.


    Sie hatten alles abgesprochen und so wurde Donna scheinbar gefesselt an den Übergabeort gebracht. Man hatte von den im Verwaltungsgebäude verhafteten Männern zwei ausgesucht, die bereit waren, die Übergabe zu regeln, da man ihnen eine Strafminderung zugesagt hatte, wenn alles ohne Probleme ablaufen würde. Donna hatte zuvor eine Kapsel geschluckt, welche eine Art Sender beinhaltete, die für Bildübertragung von einer Schluckkamera verantwortlich war, mit der man sonst Aufnahmen vom Magen und Darmgang machte. Nun übermittelte sie ein Signal, dass die anderen Verfolgen konnten.
    Man hatte Donna die Augen verbunden, so wie es bei allen anderen auch gemacht wurde, was zur Folge hatte, dass sie auch keinerlei Ahnung hatte, wo sie sich befand.Dieses Gefühl war ihr mehr als unangenehm und zum ersten mal hatte sie Zweifel an ihrer Idee, doch sie wusste auch, dass es nur in ihrer Macht lag, Caleida und Estalia ausfindig zu machen. Jemand griff sie grob am Arm und zerrte sie hinter sich her, bevor sie auf eine Ladefläche geworfen wurde. Voll Wut wollte sie eine Bemerkung machen, ließ es dann dennoch bleiben und versuchte sich selbst zu beruhigen und sich zu konzentrieren.
    Sie hatte Glück, dass man sie nicht überprüft hatte, denn eine ihrer gefälschten Fesseln hatten sich beim Aufprall gelöst. Durch die Augenklappe hindurch, konnte sie sehen, dass es dunkel wurde und ein Knall sagte ihr, dass eine Tür zugeschlagen worden war. Als sie merkte, wie sich das Fahrzeug langsam in Bewegung setzte, schnürte sie selbst ihre Fesseln wieder enger, damit später keiner Verdacht schöpfen würde. Es durfte unter keinen Umständen vorher auffallen. Alles hing davon ab, dass sie Caleida und Estalia fand. Ihr Herzschlag wurde immer schneller. Nun gab es kein Zurück mehr.


    Salome betrachtete die ganze Zeit über das Signal auf dem Bildschirm. Der Punkt, der Donna darstellte war bereits über eine halbe Stunde in Bewegung gewesen und sie waren ihr in ihrem Rhino bis auf wenige Minuten gefolgt, doch hier und da war der Punkt zum Stillstand gekommen und sie mussten ebenfalls anhalten, um nicht zu nah an das Fahrzeug heran zu kommen, sodass sie unentdeckt blieben. Doch jedes Mal, stellte es sich nur als eine verkehrsbedingte Verzögerung heraus. Sie hatte bereits eine Truppe bestehend aus zehn Sororitas zusammengetrommelt und sie warteten nur darauf eingreifen zu können. Sie hatte sich direkt an die Prinzipalis gewandt, um eine Genehmigung zum Einsatz von Waffengewalt zu erhalten. Sie hatte auch nicht lange darum bitten müssen, da sie sofort eine Zusage erhielt, als sie sagte, sie seien dabei einen Menschenhändlerring zu zerstören, der bereits zwei ihrer Novizinnen entführt hatte.
    Der kleine Punkt war fast zum stehen gekommen und wanderte auf einem kleinen Territorium hin und her. Der Vergleich mit einer Karte der Makropole zeigte, dass sich Donna in einem Lagerpier befand, der direkt am westlichen Raumhafen lag. Dies war ein Ort, der ausschließlich für Frachtverkehr zuständig war und somit eigentlich keine Zivilisten dort waren, die etwas hätten bemerken können und da die Mitarbeiter vermutlich von Withners gestellt wurden, würde nie jemand etwas erfahren.
    Salome wollte sich gar nicht vorstellen, wie viele andere junge Frauen und Mädchen wohl schon längst als Sklaven auf andere Planeten verschifft und verkauft wurden. Bei dem Gedanken daran, stieg die blanke Wut in ihr hoch und sie musst versuchen sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren.
    "Wir haben ein Signal am Raumhafen West.", rief sie dem Fahrer zu. Soraya saß gleich neben Salome und schaute sie mitfühlend an. Sie waren alte Freunde und Soraya konnte ihr sofort ansehen, wenn sie etwas bedrückte und schien auch immer genau zu wissen, was es war und wie sie darauf reagieren sollte. Sie lächelte Salome an und legte ihr eine Hand auf die Schulter. "Mach dir nicht zu viele Sorgen, wir werden dem Treiben ein für alle Mal ein Ende bereiten und wegen Donna brauchst du dir keine Sorgen machen." Nach einer kurzen Pause, in der Salome ihr lächeln erwiderte, sagte sie weiter: "Wenn es eine gibt, die denen Feuer unterm Hintern macht, dann ist es Donna." Salome musste lachen, als sie das hörte, was sie ungemein beruhigte. "Du hast vermutlich recht.", meinte sie: "Wir werden ihr trotzdem zur Seite stehen."


    Donna merkte, wie man sie an den Armen hinterher schleifte, bis sie plötzlich stehen blieb und eine metallische Tür geöffnet wurde, die über den Boden schliff beim Öffnen. Dann wurde sie wieder gezogen und plötzlich nach vorne gestoßen, wodurch sie hart auf dem Boden aufschlug. Jemand riss ihr die Augenbinde vom Kopf und sie versuchte ihre Augen an das schummrige Licht zu gewöhnen. Ihr erster Blick landete auf Caleidas Gesicht, welche entsetzt zu ihr herüber schaute, da sie scheinbar nicht glauben konnte, dass man sie auch entführt hatte. Ihr zweiter Blick blieb an der reglosen Estalia liegen. Ihr Gesicht war voller Blut und sah sehr in Mitleidenschaft gezogen aus. Sie sah zu den anderen Frauen und Mädchen in diesem Raum. Allesamt waren sie verängstigt und seelisch am Ende. Sie wollte gar nicht wissen, was sie alle durchgemacht haben mussten und wie viele bereits hierher entführt und nun weiterverkauft wurden. Die Wut in ihr stieg soweit an, dass sie kurz davor war zu schreien.
    Donna drehte schnell ihren Kopf und sah, wie der Mann, der sie hier her gebracht hatte eben den Raum verlassen wollte, da zog sie auch schon die Fesseln von ihren Beinen und Händen ab und sprang auf.
    Noch ehe der Mann reagieren konnte landete Donna einen Schlag mit dem Ellenbogen in dessen Nacken und trat ihn die Beine weg. Sie griff dem nun knienden Mann am Kragen, zog ihn hoch und schubste ihn in Richtung einer Wand. Dieser versuchte sich zu wehren, indem er versuchte Donna am Hals zu packen, doch diese lenkte seine Hand ab, griff in das Gesicht und verlagerte ihr Gewicht nach vorne um mit dem gesamten Schwung, den Kopf des Mannes gegen die hinter ihm stehende Mauer zu schmettern. Ein lautes Knacken kündigte seinen Schädelbruch an und er sackte leblos zu Boden.
    Sie durchsuchte schnell seine Leiche und fand eine Pistole im Oberkörperhalfter, die sie an sich nahm, bevor sie schnell zu Caleida rüber rannte. Sie hockte sich neben sie und beugte sich über Estalia. "Geht es ihr gut? Lebt sie?", fragte sie schnell und Caleida nickte. Mit einem Schluchzen sagte sie schließlich: "Ja, aber der eine Typ hat sie so übel zugerichtet. Sie wollte mich doch nur beschützen. Es ist alles meine Schuld." Donna wusste nicht, wie sie hätte anders reagieren können und schloss Caleida in die Arme. "Es wird schon wieder. Es ist alles gut.", flüsterte sie. "Du bist nicht schuld."
    Sie ließ sie wieder los und stand auf. "Ich werde diesen Dreckskerl finden und ihn dafür zur Rechenschaft ziehen.", sagte sie und lud die Pistole durch. "Wie sieht der Dreckskerl aus?"
    Caleida wischte sich ihre Tränen weg und erhob sich langsam. "Ich.. ", begann sie: "Ich werde mich um den Typen kümmern. Das bin ich ihr schuldig!", flüsterte sie mit ernster Stimme. Donna musste lächeln, da sie Caleida noch nie so wütend gesehen hatte und es machte sie ein wenig stolz, dass sie so viel Mut und Kampfgeist aufbringen konnte. "Okay.", sagte sie knapp und ging auf die Tür zu.
    "Hey! Was machst du da so lange?", hörte sie eine Männerstimme von draußen schallen. "Du sollst die doch in Ruhe lassen!" Donna schwang sich mit vorgehaltener Waffe in den Gang und drückte zweimal ab. Sie stanzte zwei löcher in die Brust des Mannes, welcher nach hinten weg kippte.
    Vorsichtig lief sie weiter nach vorne und kniete sich neben die Leiche, um sie nach weiteren Waffen zu durchsuchen. Sie fand eine weitere Pistole und warf sie Caleida zu, die ihr gefolgt war. Diese nickte ihr zu und beide liefen weiter den Gang entlang. Dieser endete an einer Tür, die nach links weg ging und Donna öffnete diese vorsichtig um unbemerkt nach hindurch zu spähen. Die Tür führte in einen gewaltigen Hangar, welcher mit Kisten und Fässern übersät war. Hier und da liefen einige Arbeiter umher, sortierten Ladungen oder füllten Frachtbriefe aus.
    Sie gab Caleida ein Zeichen, dass sie leise sein sollte und so schlichen sie beide vorsichtig hinaus und hielten sich in Deckung von Kisten. Sie hielten auf einer der der Flugmaschinen zu, die beladen wurden. Sie wollten die seitliche Hangar-Wand erreichen um hinter den Frachtladungen versteckt den ins Freie zu gelangen. Donna beobachtete zwei Arbeiter im blauen Overall und wartete, bis diese mit einer Kiste im Heck des Flugzeugs verschwanden. Sie gab Caleida ein kurzes Zeichen und spurtete geduckt los. Hinter den Kisten angekommen, warteten beide kurz ab, um sicher zu stellen, dass sie nicht bemerkt worden waren und spähten vorsichtshalber zu dem Flugzeug. Die Arbeiter machten keine Anstalten, ihnen zu folgen oder nach ihnen zu suchen und so gingen die Novizinnen davon aus, dass man sich nicht bemerkt hatte. Als sie sich umdrehten, hielt ihnen ein Mann eine Waffe vors Gesicht und lächelte breit. Frische Narben zeichneten sich über dessen Unterlippe, Augenbraue und Nasenrücken ab und Caleida versteifte sich sichtlich. Donna wagte einen kurzen Blick zu ihr rüber und konnte in ihren Augen einen bis dato ihr völlig unbekannten Hass entdecken. „Ich hätte dich schon viel früher abknallen sollen du Miststück!“, knurrte dieser und grinste finster. „Ich werde das jetzt nachholen und dann werde ich das tun, was dein Miststück von Freundin verhindert hatte.“
    Schneller als Donna hätte reagieren können, sprang Caleida auch schon den Mann an. Dabei lenkte sie die Waffe mit einem festen Griff zur Seite und verdrehte sie so, dass sie ihm mit dem Ruck das Handgelenk brach. Sein Aufschrei wurde von einem harten Treffer mit dem Ellenbogen gegen sein Gesicht beendet und der Mann taumelte benommen nach hinten. Ehe er wusste, was passiert war, trat Caleida ihm auch schon das ein Knie zur seite, trat nochmal nach um das Bein zu brechen und richtete schließlich die eigene Waffe gegen seine Stirn. Mit den Worten: „Fahr zur Hölle!“, drückte Caleida ab.
    Kurz darauf wurden sie auch schon von mehreren Arbeitern eingekreist und andere flohen voller Panik vor der Schießerei. Caleida duckte sich in Deckung und hielt nach Donna ausschau. Diese kauerte nach immer hinter der Kiste und hielt ihre Waffe schussbereit. Einer der Männer der auf Caleidas Deckung zulief bemerkte Donna nicht und lief an ihr vorbei. Kurz darauf starb er durch einen Schuss in den Hinterkopf.


    Donna und Caleida zuckten zusammen als plötzlich die Hölle losbrach und aus allen Richtungen Gewehrfeuer zu hören war. Die Männer zerrissen förmlich, als sie vom Bolterfeuer niedergestreckt wurden. Mehrere Sororitas rückten in enger Formation vor und nahmen alle die sich wehrten unter Beschuss. Salome ging um die Kisten, hielt direkt auf die beiden zu und richtete sich vor den beiden Novizinnen auf. Sie musterte beide mit einem direkten Blick und schloss daraufhin beide fest in ihre Arme. "Ich bin froh, dass es euch gut geht.", sagte sie erleichtert und Donna und Caleida gaben sich ihrer Umarmung hin. "Wo sind die anderen?", fragte sie und lockerte ihren Griff. Caleida zeigte auf die Tür, die an der hinteren Hangar-Wand war. "Sie sind diesen Gang hinter der Tür entlang. Schwester Estalia ist dort auch und sie ist schwer verletzt." Salome nickte und drehte sich um. "Soraya, geh bitte durch die Tür da hinten, da sind die anderen Gefangenen. Estalia ist verletzt, sag doch bitte im Hospitalis bescheid." Diese nickte und tat wie ihr befohlen und Salome wandte sich wieder den Novizinnen zu. Sie war froh, dass sie Donna und Caleida lächeln sehen konnte. Das war alles was zählte.


    Donna duckte sich unter dem Schwerthieb weg und holte ihrerseits mit der Klinge aus. Der Schwung auf Hüfthöhe ging ins Leere, als Caleida einen Sprung nach hinten machten und so auswich. Donna probierte mit einem Rückschwung nachzusetzen, den ihre Kontrahentin jedoch mit ihrem Schwert abblockte und einen Schritt nach vorne machte. Ehe Donna sich versah, wurde sie auch schon mit einem Schulterstoß hart auf die Matte geworfen. "Woohoo!", kreischte Estalia von der Bank aus. Caleida bot Donna die Hand an, um ihr aufzuhelfen, welche diese erst widerwillig, dann doch aber lächelnd annahm. "Gut gekämpft.", sagte sie und Caleida schaute sie mit einem kecken Blick an. "Hatte ja auch eine gute Lehrerin.", sagte sie schließlich und alle drei mussten Lachen. Salome, die den ganzen Kampf auf der Schwelle der Tür stehend, beobachtet hatte, schüttelte amüsiert den Kopf. Sie war froh, dass Donna Caleida nicht mehr als Konkurrentin betrachtete und das Caleida endlich die Schwester bekommen hatte, die sie in Donna die ganze Zeit gesehen hatte.
    ________________________________________________________________________________
    Ende im Gelände, hoffe es hat gefallen. Der Link zum Kommentarbereich ist im Post davor unten


    MFG Tee drink

  • Mondschatten

    Hat den Titel des Themas von „[40k] Gemeinsame Ziele“ zu „Gemeinsame Ziele [Adeptus Sororitas, Erzählung]“ geändert.