Imperiale Kavallerie aus Scoutbikes

  • Wie Otee ja hier schon einmal eindrucksvoll dargestellt hat, kann man aus Scoutbikes der Space Marines mit ein bißchen Bastelwillen brauchbare Motorräder für die Imperiale Armee basteln, die dann als Kavallerie gespielt werden können.


    Ich hab mit Otees Anleitung angefangen, meine Bikes sind dann aber leicht anders geworden, und da ich mir beim letzten die Mühe gemacht habe, alle Einzelschritte fotografisch festzuhalten, will ich das Ergebnis hier einmal dokumentieren.


    Wie schon beim "Ogryn"-Thread mein Angebot, das alles noch in Spoiler zu fassen, falls jemandem die Bilderflut zuviel werden sollte ...



    Das hier sind die Teile aus dem Scoutbike-Gußrahmen, die ich im weiteren Verlauf verwendet habe. Blöderweise hab ich auf dem Bild den Lenker vergessen, den muß man sich hier also noch dazu denken ...



    Der erste Schritt ist nun, wie oben zu sehen, das Zerlegen des eigentlichen Motorrad-Körpers in seine Einzelteile. Zuerst werden der Tank und die Gabel entfernt (hier exemplarisch auf einer Seite zu sehen, die andere wird natürlich gleichermaßen behandelt).



    Von der Gabel werden nun die Schutzbleche entfernt. Aneinandergeklebt, ergeben die erstklassige Schulterpanzer für Ogryns, falls man dafür Verwendung hat :D



    Der nächste Schritt ist der lästigste in meinen Augen: Die Reifen sind im Original viel zu dick, deshalb werden sie ein gutes Stück verschmälert. Man kann das sicher am saubersten lösen, indem man nur schleift. Mir dauert das zu lange, deshalb schneide ich zunächst mit dem Skalpell soviel Material weg, bis ich fast auf dem flachen inneren Ring angekommen bin. Wenn man die Spitze des Skalpells auf dem flachen Ring "auflegt", hat man einen guten Anhaltspunkt für die Höhe, man muß nur darauf achten, die Klinge lieber leicht schräg nach "oben" zu halten als nach "unten", weil man sonst evtl. zuviel Material wegnimmt. Den kleinen hohen Ring im Innern trennt man ebenfalls ab. Anschließend schleife ich das Rad auf einem Stück Schleifpapier ein wenig glatt, so daß das Reifenprofil bis auf die Höhe des flachen Innenrings abgeschliffen ist. Anschließend werden beide Hälften (die zweite wurde natürlich genauso behandelt) zusammengeklebt und dabei mit einer Klemme fixiert.


    Unten rechts im Foto sieht man den Unterschied zwischen einem Original-Scoutbikereifen und einem nachbehandelten ...



    Weil das Rad flacher geworden ist, sind die Gabel-Hälften nun zu tief. Deshalb werden alle herausragenden Teile (auch die Achsen) soweit gekürzt, daß sie nur noch bis zur Mitte des Reifens ragen. So passen beide Hälften wieder sauber zusammen. Bei diesem Arbeitsschritt fällt übrigens auch der "Gnubbel" ab, den ich meinem Ogryn-Blechkopp als Sehhilfe verpaßt habe ...


    Die unsauberen Kanten, die beim Abschleifen des Reifens entstehen, habe ich später noch mit dem Skalpell nachgeschnitten. Wenn zu große Lücken zwischen den beiden Reifenhälften entstanden sind, lassen diese sich mit Liquid Greenstuff gut auffüllen.



    Im Gegensatz zu Otee, der den Scout-Oberkörper umgearbeitet hat, verwende ich den Originaltank, allerdings habe ich auch hier ein gutes Stück Material aus der Mitte herausgeschnitten. Ähnlich wie bei den Reifen war das im Prinzip der überstehende "Rand", so daß der fertige Tank nun schmäler ist als zuvor.



    Jetzt wirds wieder ein bißchen knifflig: Am hinteren Ende des Bikes ist das Schutzblech noch zu breit. Also wird es bis fast auf Sattelbreite zurückgeschnitten. Dabei wird in einem Aufwasch auch die hintere Radaufhängung samt Achse und Auspuffrohr entfernt.



    Nun muß der Motorblock noch ausgeschnitten werden. Dieses Mal gibts ein Foto von beiden Seiten, da diese sich unterscheiden.



    Jetzt kommt der in meinen Augen kniffligste Teil: Der Motorblock ist - ihr ahnt es sicher - auch ein wenig schmäler geworden und wurde nun wie abgebildet mit dem Tank verklebt. Aus dem "Korpus" der Maschine wird nun einiges an Material rausgeschnitten, und zwar so, das die Tank/Motorkombi sauber wieder reinpaßt. Wenn man ungefähr den Linien folgt, die ich hier übriggelassen habe, geht das ganz gut ... Am einfachsten ist es, wenn man zunächst dafür sorgt, daß beide Seiten der Tank/Motorkombi wirklich eine gleiche Linie haben, d.h. da ggf. mit dem Skalpell nochmal nacharbeiten, bis das gleichmäßig ist. Dann am "Korpus" der Maschine dieselbe Linie ausschneiden, ggf. immer wieder anhalten und gucken, obs schon paßt. Kleinere Ungenauigkeiten sind dank Liquid Greenstuff verzeihlich :D


  • Weiter gehts mit dem Vorderrad. Es gibt zwei alternative Lampen mit Frontblech im Scoutbike-Rahmen. Ich verwende diese hier, weil man da die Lampe leichter rausschneiden kann. Der Rest kann entsorgt (oder als Ogryn-Rüstung recycelt) werden. Die Lampe wird auf die Gabel des Vorderrades geklebt.



    Jetzt zerschneiden wir den im Eingangsfoto vergessenen Lenker wie abgebildet. Den nächsten Schritt habe ich leider zu fotografieren vergessen: Von der Mittelkonsole wird nun die oberste Schicht mit den Instrumenten abgeschliffen oder -geschnitten (ich bevorzuge Schneiden, weil dabei, wenn man sauber arbeitet, die Armaturen erhalten bleiben. Die kann man dann woanders wieder verwenden). Übrig bleibt ein Keil, der dann die Auflage für die Vorderradgabel bildet.



    In diesem Bild sieht man, wie das übriggebliebene Stück der Mittelkonsole nun aussieht. Ich habe vorne zwei Löcher reingebohrt, und dasselbe unter dem Motorblock an den Rohren getan. Dann habe ich aus 0,8mm-Draht zwei Schutzbügel gebogen, die in die besagten Löcher eingeführt werden (ich habe bei den vier Motorrädern mit unterschiedlichen Stärken gearbeitet, aber 0,8mm läßt sich am besten verarbeiten). Der Keil aus der Mittelkonsole wird nun oben an den Tank geklebt.



    So sieht nun das Ergebnis aus, wenn auch das Vorderrad an den Keil geklebt wurde. So langsam ist das Motorrad schon erkennbar.



    Jetzt zum Hinterrad. Die vorhin entfernten hinteren Radaufhängungen habe ich von den Schutzblech-Resten befreit, bis nur noch die Teile übrig blieben, die auf den oberen beiden Bildern zu sehen sind. Diese werden nun so in das Hinterrad eingeklebt (hätte ich vorhin schon erwähnen sollen: Vorder- und Hinterräder haben unterschiedliche Achsdurchmesser - die jeweiligen Reifenhälften sind entsprechend mit "R" für "Rear" und "F" für "Front" gekennzeichnet ...), das sie parallel ausgerichtet sind. Die überstehenden Reste der Auspuffrohre werden so gekürzt, wie auf dem unteren rechten Viertel des Bildes zu sehen.



    Jetzt brauchen wir das markierte Stück aus dem Gußrahmen - als Orientierung kann der übriggebliebene Frontscheinwerfer dienen.



    Das Teil wird so beschnitten, daß nur noch das unten zu sehende Stückchen übrigbleibt, und damit wird die Radaufhängung des Hinterrades geschlossen.



    Nun kann das Hinterrad an den Rahmen geklebt werden. Am meisten Halt bekommt es, wenn man es mit dem Reifenprofil auch ans Schutzblech anklebt.



    Das Ergebnis sollte nun ungefähr so aussehen. In Abweichung vom Eingangsbild habe ich mich bei diesem Motorrad dazu entschlossen, nicht die auf der "Teileliste" abgebildete Decke aufs hintere Schutzblech zu kleben, sondern ein Bit aus einem Modelleisenbahnfundus, das mir als Funkgerät dienen soll.


  • Nun ist der Fahrer an der Reihe. Wie man links sieht, habe ich die Scout-Beine verwendet, aber jeweils über dem Stiefel eine Scheibe herausgeschnitten, weil ich finde, daß die Beine sonst zu lang sind. Außerdem habe ich hinten die fetten Wulste an den Stiefeln abgeschnitten, um dem Imperialen Fahrer einen "schlanken Fuß" zu machen :D


    Der im Bild bereits montierte Arm ist eine Kombination aus dem Handschuh des Scoutbikers und dem Oberarm eines Imperialen - meiner Ansicht nach hat der Original-Arm einfach zu fette Schulterpanzer. Hier hat es sich für mich mittlerweile als sehr hilfreich erwiesen, alle Körperteile des Fahrers (bis auf den Kopf, da ist das nicht nötig) erst zu stiften und nur dann mit Kleber zu fixieren, wenn die Position aller Teile stimmt. Ober- und Unterkörper sind hier also ebenso nur mit einem Drahtstift verbunden, wie der rechte Arm an der Schulter und die beiden Teile des Arms untereinander! Der Linke Arm wird bei mir immer magnetisiert, weil ich dann den Lanzenarm gegen eine andere Waffe tauschen kann.



    Wenn dieser Bauabschnitt sauber auf dem Krad sitzt, können Ober- und Unterkörper sowie der Arm fixiert werden. Hier sind übrigens auch die beiden Lenker-Griffe bereits montiert. Sie werden einfach auf die passenden Stifte an der Gabel gesteckt, testweise in Position gebracht und dann, wenns paßt, nochmal entfernt und mit Kleber wieder aufgesteckt. Bei zweien meiner Scoutbikes mußte ich allerdings einen der beiden Stifte wegmachen und durch einen Drahtstift ersetzen, weil die Dinger ein wenig empfindlich sind und der Lenkergriff nicht fest genug hielt ...



    Als "Lanzen-Hand" dient mir immer die Hand mit dem Schwert des Scoutbikers, auch hier wieder verbunden mit einem imperialen Oberarm. Leider habe ich nicht aufgepaßt, welche Arme ich hier verwende, aber das läßt sich auch durch Schnippeln, feilen und GS mit verschiedenen Armvarianten hinkriegen.



    Das Schwert ist nun weggeschnitten, und durch den Griff habe ich ein 1,2mm Loch gebohrt, um ein Stück Schweißdraht gleichen Durchmessers hindurchzuschieben. Dieser ist so lang, daß oben und unten die beiden Stücke eines Wattestäbchens drüberpassen, die ich an passender Stelle durchtrennt habe.



    Auch hier sollte wieder getestet werden, ob der geklebte, gestiftete oder magnetisierte Arm eine überzeugende Haltung hat.



    Als Sprengsatz dient mir dieses Bit aus dem Scoutbike-Rahmen. Das Seil wird abgeschnitten, überstehende Reste auch. Der Rest wird mit einer Rundfeile bearbeitet, so daß er sich dem Wattestäbchen gut anpaßt. Dann bohre ich ein 0,8mm-Loch rein und verklebe ein Stück Draht gleichen Durchmessers, das so lang bemessen ist, daß es bis ans untere Ende der Lanze reicht.



    Wenn das mit der Lanze verklebt ist, folgen die Spitze, der Fuß und ein paar "Halteklammern" für den Draht und das Sprengpäckchen, jeweils aus Greenstuff.



    Voila! Fertig ist der Gute. Weil der hier mein Sergeant wird, hat er nicht nur einen besonderen Kopf bekommen (vom Chimären-Gußrahmen), sondern auch eine Flagge an die Antenne des Funkgerätes. Sobald er zufriedenstellend bemalt ist, gibts hier auch noch ein Abschlußbild ;-)

  • Sehr geile Anleitung. Ich glaube ich werde dann vllt doch die Scoutbikes umbauen. Deine Anleitung sieht nicht so schwierig aus. Ich muss mal gucken wie ich mit den De vorankomme^^.


    MfG
    Thorgas

  • Danke sehr - freut mich, daß es euch gefällt!


    Wer auch immer sich davon inspiriert fühlt, ist übrigens herzlich eingeladen, seine eigenen Ergebnisse hier zu posten :D


    Bin gespannt, wie andere das umsetzen ...

  • Wirklich geiles Tutourial! Vote for knowledge Base!
    Werde das vllt. mal ausprobieren... je nach dem ob ich mich dazu durchringen kann, kavallerie zu spielen, erscheint mir ja recht sinnlos, da sie nur ein mal angreifen können...


    Aber das Modell ist cool, und für die Anleitung hast du höchste Ehrerbietung verdient! :up: