Der Tod eines ungeborenen Gottes [Astra Militarum, Erzählung]

  • Der Tod eines ungeborenen Gottes

    Prolog


    Das monotone Motorenbrummen des Lkws mischte sich mit dem unablässigen prasseln des sauren Regens. Die Luft in dem Truppentransporter war schlecht, verbraucht. Schon viel zu oft geatmet. Doch niemand wollte hinaus in die feindliche Umgebung.
    Das schwache Licht über ihnen schaffte eine beklemmende und vertraute Umgebung zugleich. Fünfzig tapfere Soldaten des Imperiums saßen auf Bänken, und warteten darauf die Schlachtfelder zu erreichen. Sie waren alle blutjung. Kaum dem Knabenalter entwachsen. Bis auf zwei Gestalten die sich von der Gruppe abhoben. Sie trugen nicht die Uniform in ocker und grün wie ihre Kameraden auf den Bänken. Ihre Uniformen waren schwarz und grau. Alt und abgegriffen. Keine Abzeichen, keine Orden, keine Medaillen. Nur ein einziges Symbol auf der linken Schulter. Ein Wappen. Dunkles sattes Pupur dominierte es, geziert mit Akzenten in grün. Ein fast schon altertümlicher Schild. Quer darüber prangte ein brennender Schmiedehammer.


    Talos konnte den Blick von dem Mann und seinem Abzeichen nicht lösen. Er war groß und massig wie ein Bär. Das Gesicht eine einzige Kraterlandschaft aus Falten und Narben. Das linke Auge, da war er sicher, war milchig weiß und blind. Wie alt musste der Veteran sein? Und warum war er hier bei den Rekruten? Hatte man sie als Aufpasser eingeteilt? Warum hatten sie dann nicht mit ihren Kameraden gesprochen? Seit über zwei Stunden starrten die beiden Männer mürrisch ins Nichts.
    Bis plötzlich der Bär den Schädel mit dem schlohweißen Haar drehte und Talos direkt ansah.


    „Was glotzt du so Junge?“ Hastig wandte Talos den Blick ab. „Nichts Sir!“ seine Stimme war hoch, überschlug sich fast vor Aufregung. Während die Stimme des Veteranen dunkel und rau war. Es klang als hätte er Kiesel in seiner Kehle. „Soll ich dir deinen Hals brechen?“ Panik stieg in Talos auf. Die Knöchel seiner Hände, welche das Gewehr umklammerten, traten weiß hervor „Nein Sir!“ Der Bär drehte sich herum und der Blick aus dem gesunden Auge war eisig. Der Mund öffnete sich, doch er sprach nicht. Die Hand des anderen Veteranen hatte sich auf seine Schulter gelegt.
    „Ist schon gut Bigwig. Der Junge ist nur neugierig.“ Die Stimme des zweiten Mannes war erstaunlich sanft. Weich und warm wie ein Sonnenstrahl. Doch sie stand im krassen Gegensatz zu seinem Aussehen. Über die Hälfte seines Schädels bestand aus Metall. Auch der linke Arm, welcher völlig ruhig ein Scharfschützengewehr hielt war augmetisch. Er lächelte Talos zu, und zeigte silberne künstliche Zähne. „Ich bin... Bumper.“


    Unsicher sah Talos zwischen den beiden alten Soldaten hin und her. Niemand anderes wagte es auch nur in die Nähe zu blicken. Stiefel, Gewehre und selbst der Boden des Transporters waren interessanter. Doch lauschten all die Ohren so aufmerksam, dass jedes noch so kleine Geräusch gierig aufgesogen wurde. Der Soldat mit dem Spitznamen Bumper klopfte seinem Freund auf die Schulter. „Es geht um das Wappen, nicht wahr?“ Talos nickte. „Ich... wir...“ er schluckte und riss sich zusammen, versuchte seine Stimme in den Griff zu bekommen. Jetzt war er ein Mann. „Heute Morgen am Hafen haben wir es das erste Mal gesehen. Eine Frau mit Glatze in Ihrer Uniform trug es ebenfalls. Mein Freund Curtis wollte wissen, was es bedeutet.“ der junge Soldat zögerte kurz „Sie hat ihm den Arm gebrochen.“


    Bumper begann leise zu lachen, während Bigwig knurrte. „Sie waren nicht dabei Bumper, es geht sie nichts an.“ Angespornt von der Neugierde und dem verschmitzten Grinsen des Freundlichen wagte Talos einen Vorstoß. „Wobei Sir?“ Der Bär drehte sich wieder zu ihm und funkelte ihn an. „Weißt du was Tawan III ist? Nein! Die die wissen was es ist, wissen auch was dieses Wappen bedeutet!“ Der Junge zuckte zurück, doch der Soldat Bumper schnalzte mit der Zunge. „Lass ihn Big. Außer dir, der lieblichen Tasha, mir und dem alten Steiner weiß sonst niemand mehr die Geschichte.“ Bigwig murrte, schien sich aber geschlagen zu geben. Und Bumper begann zu erzählen.




    Dann lass mich mal erklären Junge. Das heute Morgen war die liebreizende Tasha. Was für eine Frau. Sie, Bigwig hier und General Steiner sind neben mir die letzten Überlebenden des Überfalls auf Tawan III. Fünfzig Jahre... nein. Siebenundfünfzig Jahre ist es jetzt her, als die Grüne Flut über den Industrieplaneten hereinbrach. Nie sah ich solch einen Schrecken. Nie so viel Grausamkeit. Und ich bete zum Imperator es nie wieder zu müssen.
    Damals war ich ein junger Bursche. Kaum älter als du. Unser Regiment war das 243. von Tawan III, genannt die Asphaltratten. Unsere Heimat war das erste Ziel eines ausgewachsenen Waaagh's. Niemand hat uns erklärt warum man so spät reagierte. Faktisch dauerte es nur zwei Monate bis der gesamte Planet überrannt war. Tilistan, unsere Heimatstadt lag in Schutt und Asche. Die Grünhäute plünderten und brandschatzten. Die Regimenter waren zerschlagen und auf dem Rückzug. Auch wenn es nichts mehr gab, wohin man hätte fliehen können.
    Von den Asphaltratten war nur noch ein kleiner Trupp übrig geblieben. Steiner, Tasha, Bigwig, ich und sechs andere. Seit Tagen irrten wir durch die Ruinen der Stadt, wichen den Orks aus und versuchten irgendwie unsere Kameraden zu erreichen. Natürlich versuchten wir auch ganz allgemein lebendig zu bleiben. Denn die Orks hatten die Wasserreserven mit unseren eigenen Leichen verseucht. Lebensmittel waren verdorben und Munition war genauso knapp.
    Von einem seltsamen Lärm aufgeschreckt verließen wir in der Nacht unser Versteck. Tasha ist eine ausgezeichnete Kundschafterin, und bewegte sich wie ein Schatten zwei Straßen vor uns. Wir schlichen gerade in der Deckung einer Chimäre, als sie plötzlich vor uns auftauchte, das wunderschöne rußgeschwärzte Gesicht Tränen verschmiert flüsterte sie „Sie sind endlich hier!“


    Ein erster Orden der Space Marines war zu unserer Rettung gekommen. Die Sons of the Forge. Euphorie und Erleichterung machte sich in uns breit. Und das wirst du erst richtig verstehen Junge, wenn du selbst einen solchen Titan hast kämpfen sehen. Oh damals dachten wir noch, nichts würde diese gottgleichen Krieger aufhalten. Wie sehr wir uns doch irrten.
    Tasha berichtete davon wie nur ein kleines Stück weiter vor uns eine handvoll der Riesen gegen eine Meute Orks kämpfte. Wir beeilten uns um unseren Rettern beizustehen. Natürlich wäre es anmaßend zu behaupten ein Space Marine würde von einem einfachen Soldaten Hilfe benötigen. Aber wir dachten uns: Je schneller der Feind besiegt, desto eher könnten wir die Stadt verlassen und auch in die Berge fliehen. Denn jetzt wo die Space Marines da waren, konnten wir vielleicht tatsächlich überleben.
    Augenblicke später erreichten wir den Vorhof eines großen Industriekomplexes. Doch was wir dort vorfanden sorgte dafür, dass wir beinahe den Glauben an die Menschheit verloren. Das Schlachtfeld war übersät mit gefallenen Grünhäuten. Es mussten hunderte gewesen sein, die von zehn purpurfarbenen Riesen abgeschlachtet worden waren. Verbittert hatte die Söhne der Schmiede eine Lagerhalle verteidigt. Doch auch sie waren gefallen. Einer nach dem anderen. Denn nicht alle Orks waren erschlagen. Ein einzelnes Monster, ein Boss war noch lebendig. Und gerade als wir eintrafen riss er dem letzten Space Marine den Kopf ab. Als wäre er eine Puppe.


    Gebannt vor Entsetzen kauerten wir in der Deckung und beobachteten das grausame Schauspiel. Dieses Monster hatte gerade den stärksten Krieger der Menschheit enthauptet. Was sollten wir einfache Soldaten da tun können? Aber aus irgend einem Grund hatten die Riesen in den Rüstungen die scheinbar wertlose Lagerhalle mit ihrem Leben verteidigt. Also befahl Steiner den Angriff. Brüllend und schießend stürmten wir vor, fächerten auseinander und suchten wieder Deckung. Erst jetzt erkannten wir den Ork richtig.
    Er war groß, ein Koloss. Und massig. Doch ein teil seiner Größe kam von der schwarzen Plattenrüstung. Sie sah aus, als wären es Teile von einem imperialen Panzer die man zurecht gebogen hatte, und dann bemalt. Die linke Pranke war eine große mechanische Kneifzange, ähnlich wie in der Industriefertigung. An der Stange auf seinem Rücken baumelten Schädel. Nicht nur Menschliche. Schnell mussten wir einsehen, dass unsere Gewehre keinen Schaden anrichten konnten. Die Rüstung war kaum zu durchdringen. Und der Ork gab einen Laut von sich, den ich erst Jahre später als ein hämisches Lachen verstand.
    Das Monster spielte mit uns. Die schwere Rüstung machte es langsam. Die kolbenartigen Beine stampften immer wieder auf uns zu, und wir mussten uns zurückziehen. Da wir ihn eingekesselt hatten, mussten die gegenüberliegenden Soldaten das Feuer verstärken, wenn der Boss einem Kameraden zu nah kam. Heute weiß ich, dass er nur hätte seine klobige Kanone in die Hand nehmen müssen, um uns zu erschießen. Doch offenbar sah er keinen wirklichen Feind in uns.
    Wir hielten den Ork aus purer Verzweiflung einige Minuten beschäftigt. Doch als er plötzlich brüllte und auf Bigwig zustürzte, wussten wir, dass es jetzt zu spät war. Bigwig floh zu Lagerhalle und lief beinahe in einen Mann, der eine seltsame Rüstung trug und aus der Halle kam.


    Er war größer als ein normaler Mensch, doch nicht so groß wie ein Space Marine. Seine Rüstung bestand zum Teil aus den purpurnen Platten, aber auch ockerfarbenem Stoff. Der Mann brüllte etwas und stieß Big zu Boden. Ich sah blanken Hass in seinem sehr menschlichen Gesicht, denn er trug keinen Helm. Es war ein Scout der Sons of the Forge.
    Tobend, ja geradezu rasend stürzte er sich mit bloßen Händen auf den Ork, der ihn wie ein Insekt fort wischte, ehe er auch nur an den grünen Leib heran kam.
    Junge ich bin jetzt über siebzig Jahre ein treuer Soldat. Ich habe auf unzähligen Schlachtfeldern gedient. Doch nie habe je wieder einen solchen epischen Kampf gesehen. Der Scout war gefallen, doch er richtete sich wieder auf, und griff nach dem Schwert eines gefallenen Bruders. Der Ork stampfte auf ihn zu, während wir völlig hilflos das Feuer eröffneten. Steiner brüllte und hielt uns zurück. Zu groß war die Gefahr, dass wir den Scout trafen. Wir sammelten uns, brachten uns vor der Lagerhalle in Stellung. Steiner befahl uns die Augen nach weiteren Orks offen zu halten. Aber niemand wollte den Blick von dem Kampf lösen.


    Die beiden übermenschlichen Gegner umkreisten sich langsam. Der Ork schien zu warten, wollte sehen wie sein Gegner agierte. Denn erstaunlicherweise scheint den Grünhäuten ein Zweikampf auf ihre verdrehte Art ehrenvoller, als eine gewaltige Schlacht. Der Scout griff an.
    Er war schnell, tauchte immer wieder unter den Angriffen des Orks hindurch und rammte das Schwert in Gelenke oder offenliegende Kabelstränge. Allerdings war er erschöpft und blutete. Der Scout brauchte alles Glück des Imperiums um nicht getroffen zu werden. Der Boss brauchte nur ein einziges Mal Glück zu haben. Ich weiß nicht, wie lange sie kämpften, ich verlor jedes Zeitgefühl. Doch irgendwann täuschte der Ork einen Angriff vor. Der Scout riss das Schwert hoch, wollte ausweichen und wurde von der Klaue erwischt. Die Zange knipste seinen Arm samt Schwert einfach ab.
    Tasha, die neben mir hinter einer Mauer hockte, stöhnte und riss mich aus einer Trance. Ohne nachzudenken riss ich mein Gewehr nach Oben, als der Scout noch zu Boden fiel und schoss. Beim Thron und dem Gott-Imperator: Ich hatte Glück. Der Laserstrahl traf das Monster genau im Gesicht und brannte ihm ein Loch in die Wange.
    Für einen Augenblick war der Ork abgelenkt. Mehr brauchte der Scout nicht um auf die Beine zu kommen. Mit dem verbliebenen Arm hob er das Schwert auf und rammte es dem Ork direkt ins Gesicht. Ein Todesstoß! Doch das Monster war nicht besiegt. Es brüllte, neigte den Schädel nach Vorn und spießte den Sohn der Schmiede mit einem der gewaltigen Stoßzähne auf.
    Als der fallende Orkboss den Scout unter sich begrub, erwachten wir aus unserer Starre. Ohne das Steiner etwas sagen musste, sprangen wir auf und zerrten den stinkenden Haufen Schrott von unserem Retter. Und das Wunder geschah: Der Mann lebte tatsächlich noch. Wir lösten den Stoßzahn aus der Rüstung und schafften den Schwerveletzten in die Lagerhalle. Doch was sollten wir tun?


    Niemand wusste etwas über die Anatomie eines Space Marine. Das waren Götter. Selbst die Scouts. Und wir konnten nichts weiter tun, als den Tod eines ungeborenen Gottes mit anzusehen. Unter den Beinen eines unfertigen Sentinels atmete er ein letztes Mal aus. Wir weinten Junge. Gestandene Männer weinten. Denn wenn ein solches Wesen stirbt, so menschlich es auch aussehen mag, dann ist es genau der Augenblick für Trauer.
    Steiner befahl der Hälfte von uns die Lagerhalle zu sichern, während die anderen dafür sorgen sollten, dass die anderen gefallenen Söhne in das Innere der Halle gebracht wurden, um nicht von den stinkenden Grünen geschändet zu werden.
    Weißt du was Tasha berichtete, als sie mit Bigwig und zwei anderen zurück war? Sie hatten Zivilisten gefunden. Zwei alte Frauen und Kinder. Verstehst du Junge? Diese riesigen Krieger haben ihr Leben dafür gegeben um eine handvoll Kinder und zwei alte Frauen zu beschützen, statt den Feind anzugreifen und ihm an taktischen Punkten Schaden zuzufügen. Oder sich einfach zurück zu ziehen.
    Wir verschanzten uns mit den Überlebenden und den gefallenen Kriegern und harrten aus. Noch in der gleichen Nacht erlösten uns die Söhne der Schmiede, und schafften uns mit ihren Thunderhawks aus der Stadt. Zwei Jahre später erfuhr ich, dass der Scout überlebte. Ich weiß nicht, wie das möglich war. Doch die Söhne des Gott-Imperators sind unbegreiflich für uns. Wir haben den Scout leider nie wiedergesehen. Auch keinen anderen Space Marine. Doch zwanzig Jahre nach Tawan III suchte uns ein Botschafter der Söhne der Schmiede auf. Kannst du dir vorstellen was das für eine Ehre war? Der Scout war mittlerweile aufgestiegen. Nicht nur zu einem Space Marine. Nein. Zu einem Hauptmann. Wir erhielten nicht nur seinen persönlichen Dank für unsere Taten auf Tawan III, der Botschafter hatte das persönliche Wappen des Hauptmannes bei sich, welches die letzten Asphaltratten - Steiner, Tasha, Bigwig und ich, voller stolz als Abzeichen tragen durften. Ein Ehre, die nur wenigen zuteil wird. Der Name des Scouts war Darion. Darion Garibaldi.










    Epilog


    Fünf Jahre waren seit der Fahrt mit dem Transporter vergangen. Fünf Jahre in denen Talos viel erlebt und gesehen hatte. Fünf Jahre, die ihm vorkamen als wären es fünfzig. Die kleine Kapelle war nur mit Kerzen beleuchtet. Man hatte die ketzerischen Symbole entfernen lassen. Man hatte sie gereinigt. Vor ihm, auf dem Altar lag ein Mann, eingewickelt in ein Tuch. Blut tränkte den schmuddeligen Stoff. Talos war der einzige Kamerad, der dem Gefallenen die letzte Ehre erwies. Niemand außer ihm, wusste dass der alte Haudegen den Spitznamen Bumper besaß. Talos hatte sich erkundigt. General Rasmus Gernad Steiner war vor zwei Jahren gefallen. Eine ältere Soldatin mit dem Namen Tasha fiel zusammen mit einem anderen Soldaten, während eines Tyranidenüberfalls. Er war bekannt unter dem Namen Bigwig.
    Vor Talos lagen die sterblichen Überreste, der letzten Asphaltratte. Trauer schnürte ihm die Kehle zu. Niemand würde sich an die Helden von Tawan III erinnern. Niemand würde je erfahren, wie sie den Scout und seine gefallenen Brüder vor den Orks retteten. Niedergeschlagen strich er mit der Hand über den Stoff. Rebellen hatten ihm das Ende gebracht.
    Völlig in Gedanken versunken bemerkte Talos nur unterbewusst am Rande wie die Erde bebte. Vermutlich rollten die imperialen Panzer auf der Straße. Doch das Beben kam näher. Und dann hörte Talos sie. Schritte. Dutzende, Unzählige! Überrascht richtete er sich auf, drehte sich herum und sah wie die Tore der Kapelle geöffnet wurden.


    Ein Space Marin betrat die Kapelle. Seine purpurfarbene Rüstung war glänzend poliert, der blaue Umhang wehte hinter ihm. Wie eine gewaltige Statue kam der Krieger auf ihn zu. Schwere Schritte hallten, doch verursachten sie nicht das Beben, welches er zuvor gespürt hatte.
    Der Krieger mit den grünen Rändern an den Schulterplatten blieb stehen und sah den Imperialen durch seinen Helm an. Er löste den Verschluss, nahm ihn ab und blickte Talos an. „Man sagte mir, er sei hier gefallen.“ Die Stimme war laut, aber nicht dröhnend. Tief und unmenschlich, aber nicht unangenehm. Ohne das ein Name genannt werden musste, wusste Talos wer mit ER gemeint war. Stumm nickte er, streckte die Hand aus und deutete auf den Altar.
    Der Sapce Marine nickte, und sprach dann leise und kaum verständlich. An seinem Ringkragen blinkte ein Licht, und er lauschte den für Talos unhörbaren Worten. Wieder bebte die Erde. Immer mehr Space Marines betraten die Kapelle im perfekten Gleichschritt. Da es bis auf den Altar keine Inneneinrichtung mehr gab, reihten sich die Riesen in Fünferreihen auf. Fassungslos und wie vom Donner gerührt stand Talos da, und beobachtete mit offenem Mund. Zwanzig mal standen fünf Space Marines aufgereiht in der engen Kapelle. Das kleine Gebäude schien kaum auszureichen.


    Starr und völlig stumm standen die Krieger da. Talos hatte sich mit dem Rücken an die Wand gepresst, und wagte kaum zu atmen. Der Captain, der ihn angesprochen hatte, sah seine Krieger an. Er nickte kaum merklich und drehte sich herum. Vor dem Altar blieb er stehen und sah auf das Leichentuch. Dann geschah das Unglaubliche. Der Captain kniete vor dem gefallenen Menschen nieder und senkte demütig sein Haupt. Völlig synchron, amten ihm die einhundert Krieger die Geste nach. Darion Garibaldi, Hauptmann der 4. Kompanie vom Orden der Sons of the Forge erwies der Asphaltratte die letzte Ehre.




    Ende

    "Auch wenn es vernünftig gewesen wäre, wir sind hier im 41. Jahrtausend - Vernunft ist alle!" ~ Arek


    "Ich vermute auch, dass keiner es gewagt hat, an der irgendwann geschädigten Gensaat rumzuspielen [...] denn die war ja ein heiliges Werk des Imperators. Wenn du nem Imperialen sagst, er soll das reparieren, dann ist das, als würdest du einem katholischen Kreuzfahre im 12. JH sagen, man sollte mit der Reliquie vom wahren Kreuz zum Schreiner gehen, weils nicht mehr so gut aussieht." ~ Asgrimm


    "Frauen in 40k-Communities haben mitunter ein bisschen Ähnlichkeit mit der Alpha Legion. Niemand weiß so wirklich, wer alles zu ihnen gehört, wie viele es sind und was sie eigentlich wollen." ~ Nytaine


    „Wenn ich 'Tanzt ihr Ganten' lese, stell ich mir einen Hügel vor auf dem Kelpie steht mit einer mangaesken bösen Lache und darunter Horden von tanzenden Ganten...schaurig.“ ~ Callidon

  • Mondschatten

    Hat den Titel des Themas von „[40k] Der Tod eines ungeborenen Gottes“ zu „Der Tod eines ungeborenen Gottes [Astra Militarum, Erzählung]“ geändert.
  • Mondschatten

    Hat das Label [Adeptus Astartes] hinzugefügt