Hallo liebe Gemeinde!
Wie schon im dazugehörigen Sons of Toxican Armeeaufbau-Thread, poste ich auch hier noch einmal meine Geschichte.
Ich hab die Geschichte schon mehr Mahls durch die Rechtschreibkorrektur gejagt, aber ganz bestimmt findet ihr noch etwas?
„Austritt aus dem Warp-Raum in fünf Minuten!“
Immer wieder die selbe leiernde Stimme aus den blechernen Lautsprecher.
Der Captain scheint sie gar nicht mehr wahrzunehmen. Seit einigen Stunden
stand er regungslos wie ein Denkmal da. So meint Sergeant Lothar
Philineär, Truppführer des vierten Taktischen Trupps, zumindest.
Zwischenzeitlich musste er seinen alten Freund auf der Brücke
zurücklassen. Sergeant Lothar musste dann seinen eigentlichen Diensten nachkommen.
Wenn er aber nicht gerade beschäftigt ist, so ist er immer an der Seite seines ewigen
Weggefährten, treuen Freund, Ordensbruder und Captain. KadGar
De'Bow, Captain der vierten Kompanie der Sons of Toxican.
Seit nun fast zweihundertfünfzig Jahren schlagen sie Seite an Seite
Schlacht um Schlacht unter dem Banner der Sons.
Der Überschaubarkeit zu dank, ist Lothar in der Lage noch zu wissen wie
viele Einsätze er ohne seinen Freund hatte. Wie viele er mit ihm
beschritten hat, fällt ihm da schon schwerer, da er schon vor zu
langer Zeit aufgehört hat zu zählen. Vielleicht gibt es irgendwo
noch Dokumente die bei dieser Frage weiterhelfen könnten. Doch
solche Gedanken lenken im Moment nur unnötig ab.
Es steht dem Sergeant ein ernst zu nehmendes Problem gegenüber. Dieses
seht schon seit zu langer Zeit mit verschränkten Armen vor der
Brust, erstarrt mitten im Raum.
Sein Kopf, mit verhärtetem Gesicht und geschlossenen Augen, ruhte auf der
Brust des eigentlich so stolzen Mannes. Sergeant Lothar vermutete
erst fälschlich, dass sich der Captain in Meditation befindet.
Die Brücke war außer ihm und dem Captain nur von ein paar Servitoren
belebt. Sonst tat sich nicht viel im Raum.
Fünf Minuten noch, dann ist ihr Kreuzer drei Stunden und siebenunddreißig
Minuten im Warp-Raum unterwegs. Sollten sie dann diesen unwirklichen
und ekelerregenden Ort verlassen haben, stehen weitere zwölf Stunden
an bis sie ihr Ziel, den Kathel Sektor, erreichen.
Was sie dort genau erwartet ist zum Teil unklar. Man empfing nur eine
schwache und verzerrte Nachricht aus diesem Teil des Imperiums. Die
Nachricht erreichte den Orden vor sieben Tagen.
Die Abfrage der Datenbank ergab, dass das System nur über zwei bewohnte
Planeten verfügt. Eine Agrarwelt und einen Wüstenplaneten der unter
der Oberfläche eine rege Aktivität von Bergbauarbeiten aufweist.
Der Adel dieser kleinen Population hat sich eine Raumstation erkauft
die zwischen den beiden Planeten hin und her schwebt.
Sonst hat man nicht viele Informationen aus dem Hilferuf bekommen können. Man
erbat schnelle Hilfe, da die planetaren Verteidigungsstreitkräfte
(PVS) zu drei viertel aufgetrieben sind. Die Minenwelt fiel schon
gänzlich zum Opfer der...
An dieser Stelle verzerrt sich die Mitteilung.
So bleibt es unklar welchen Feind des Imperiums im Kathel Sektor auf sie wartet.
Sergeant Lothar hat, wie so viele auf dem Schiff, seine Theorie. Da man in
diesem Teil der Galaxie vermehrt Orkbewegung vermerkt, liegt für ihn
der Verdacht nahe, dass es sich auch in diesem System um eine
Xenosinvasion handelt.
Vor sieben Tagen empfing man die Nachricht.
Lothars Gedanken schwirrten sieben Tage zurück, in seine Erinnerung.
Das Hauptquartier hat den Captain der vierten Kompanie nach seinem
letzten Einsatz, der Beistandshilfe im Bucktis Gürtel, zu sich auf
die Raumstation gerufen. Zwei Tage blieben sie mit ihm in
verschlossenen Räumen. Als er zurück auf das Schiff kehrte war er wie
ausgewechselt.
Der entschlossene Krieger Captain De'Bow, der schon so viele Brüder
durch schwierige Schlachten geführt hat, schien auf der Raumstation
zu bleiben. Zurück kam ein schweigsamer, kalter, harter Mann.
Dieser Mann gab Befehle ganz anders als man es eigentlich von ihm
gewohnt war. Es war mehr ein Brüllen, ein Bellen. Kurz und voller
Zorn.
In seiner einzigen Ansprache, nach seiner Rückkehr, orderte er für
alle Brüder vermehrte und härtere Trainingseinheiten. Im selben
Gespräch berichtete er, dass er sich für unbestimmte Zeit zurück
ziehen wird um vertieft zu meditieren. Man solle ihn nicht unnötig
stören.
Drei Tage später meldete sich die Raumstadion.
Sagent Philineär war mit auf der Brücke, so wie alle anderen Sergeants
und der Captain selbst, als das Hauptquartier den Hilferuf vorführte
und damit der vierten Kompanie den Auftrag erteilte dem Ruf zu folgen.
Als dann die Mission als solches besprochen war, läutete der
Ordensmeister die Truppenzuteilung und damit das Ende der Konferenz
ein:
„Auf Grund jüngster Verluste, den der Orden bei vergangenen Missionen,
die auf Endscheidungen der vierten Kompanie und dessen Führung
zurückzuführen sind, hinzunehmen hatte, wird die Faust des
Siegnatsius nicht, wie vorgeschrieben, mit sechs Scoutverbänden
ablegen. Statt, eigentlich fünf zu ersetzenden Truppen, werden
lediglich zwei Verbände der Mission zugeteilt. Geführt werden die
Einheiten von Sergeant Buttler Rover und Sergeant Jay A. Rohn.
Das Quartier möchte allen noch einmal deutlich vor Augen führen, wie
ernst die Lage des Ordens ist. Handeln sie überlegt, meine Herren.
Im Sinne Siegnatsius Toxican, viel Erfolg.“
Kurze Zeit später befand sich die Faust des Siegnatsius auf ihrem Weg
ins Ungewisse.
Drei Tage Vollfahrt und das Schiff erreichte die
sicherste Warp-Strecke die es in dieser Gegend gab und die
gleichzeitig noch nah genug am Ziel endete.
Warum?
Warum sieht sich der Meister gezwungen uns so sehr zu beleidigen?
Immer wieder muss Sergeant Lothar sich das fragen.
Sicher hat es mit Ereignissen, die sich im Bucktis Gürtel auf Rho VII
zugetragen haben, zu tun.
Aber deswegen die gesamte vierte Kompanie so offensichtlich zu
denunzieren?
Wie sollte man diese wenigen Scouts sonst verstehen, wenn nicht als
Beleidigung?
Als wollte man der vierten Kompanie keine Männer mehr zuweisen. Sterben
ja eh alle!
„Zwei Minuten bis zum Warp-Austrittt“
„Captain!“ ein weiteren Versuch den Captain aus seiner Statik zu holen.
Lothar vermeldet: “Alle Einheiten melden Einsatzbereitschaft.
Trupp De'Bow befindet sich noch weiterhin in verordneter Meditation.“
Keine Reaktion.
„KadGar...“
„Du weißt, dass wir im Sinne des Imperator gehandelt haben?“
Zum ersten mal seit seiner Rückkehr aus der Ordensfestung sah der
Captain ihn an. Wobei er ihn nicht direkt in die Augen schauen
konnte. Viel mehr richte sich der Captain an seinen Freund doch sprach
er zu einem anderen Punkt im Raum.
Der Imperator? Mhh...
Doch Lothar wusste was KadGar meint. Auf Rho VII war der Captain gezwungen
zu entscheiden.
Endwerder Stellung halten oder Verfolgung aufnehmen.
Rho VII war ein kleiner Planet im Buktis Gürtel auf dem orbitale
Verteidigungsanlagen und mehrere Militäranlagen installiert waren.
Teilen der vierten Kompanie unter der Führung des Captains fiel die
Aufgabe zu mit Unterstützung eines extrem zermürbten Infanteriezuges,
das zweitletzte von drei Kraftwerken, die Energie für die
Verteidigungsanlagen aufbrachten, gegen mehrere Wellen Elderpiraten
zu verteidigen.
Es gab reichlich Verluste. Verluste die der Captain vergelten wollte. Er
startete eine Offensive mit allen verfügbaren Mitteln. Er bekam seine
Rache. Drei Wochen tobte er auf dem Planeten wild umher. Es starben
unzählige Xenons. Dann kam es zur katastrophalen Wendung. Ein kleiner
Trupp muss sich abgesetzt haben und im Moment der
Konzentrationsminderung die Kraftwerke sabotiert haben. Denn in ein
und der selben Nacht flogen sie zur selben Zeit in die Luft.
Kurze Zeit drauf, zeigten die Xenos erhöhte Präsens im System. Wertvolle
Schiffen vielen zum Opfer der Elder. Mit als erstes viel die
unterbesetzte Faust des Siegnatsius, Captain KadGar De´Bows Schiff.
Des weiteren wurden um etliche Schiffe der imperialen Flotte und fast
ein halbes dutzend Schiffe der Sons gekämpt. Herbe Verluste für
einen Orden der um Wachstum bemüht ist. Sons of Toxican blieb nichts
anders übrig als zu reagieren. Kurzer Hand wurden alle verfügbarer
Truppen des Ordens auf die Rettung der vierten Kompanie verlegt. Acht
Tage und fünfzehn Stunden dauerten die Weltraumschlachten eher die
Elder das Weite suchten. Die Faust konnte wieder erkämpft werden.
Neben geringfügigen Schwund musste ein Angriffskreuzer aufgegeben
werden. Ganze zwölf Schiffe der imperilaen Flotte wurde gekapert
und/oder zerstört. Alles hätte ein anderen Lauf nehmen können.
„Sie sagten mir ich solle meine Strategie genauer überdenken. Noch eine
Niederlage könnte der Orden nicht vertragen.“ KadGars Aufgen
suchten sein Freund.
„Lothar, diese Mission wird auf das Schärfste überwacht. Ein Fehler und ich
bin der erste Captain der Geschichte der Sons der degradiert wird.“
Lothar schaut seinen Freund an. Er sah in seinen braunen Augen. Doch sein
Captain wich dem Blick aus.
Dieser Anblick ist Lothar fremd. Er kann sich nicht erinnern jemals den Kopf
von KadGar De´Bow hängen gesehen zu haben. Captain De´Bow ein
Mann von Stolz, von Talent, eine Person zu den alle Mitglieder seiner
Kompanie aufsehen. Er ist ein unerschütterlicher Krieger ein Mann
Terputijns. So ziemlich jede Gefahr der Galaxie stand ihm schon
gegenüber. Aber noch nie hat Lothar jemals gesehen, dass irgendwer oder irgendwas
De´Bow so zerstreut hat.
„Duweißt das wir im Sinne des Imperators gehandelt haben? Nicht war
mein alter Freund?“
Erst jetzt sieht er zu Lothar auf. Es war der Blick eines Freundes der ihn
ansah. Nicht der eines Captain, nicht der eines Kriegers. Nein. Ein
Blick den er nur selten gesehen hat. Seit über zweihundert Jahre
kämpfen sie Seite an Seite. Doch erst dieser Abblick lies Lothar
erkennen, was ist dem Captain vorgeht.
In ihm keimt der Zweifel.
Bedenken, ob er alles richtig gemacht hat. Vermutungen ob der Meister
Recht hat. Befürchtungen ob er noch der richtige in dieser
Position war.
Doch dieser Zweifel wurde in zwei Tagen intensiver Auseinandersetzung
gepflanzt. Erdrückende Gespräche mit Ordensvorsteher auf denen zu
viel Druck lastet um noch zu erkennen was richtig und was falsch ist.
Er kannte KadGar zu gut um zu Wissen das Zweifel nicht sein Untergang
sein soll.
Dieser Mann stirbt stolz, mit seiner Waffe in der Hand und viele Feinde mit
ihm. Er kannte aber auch den Meister der Toxican und seine elitären Berater,
strenge Vertanen der ersten Stunde.
Ja, das Hauptquatier und der gesamte Orden stehen unter massiven Druck
einen Heimatplanten zu erhalten und ja man darf sich keine weiteren
Verluste erlauben, da der Orden zur Zeit nicht mehr als 5 Kompanien
aufweisen kann.
Nicht desto Trotz ist Captain KadGar de´Bow unabdingbar für die
vierte Kompanie als auch dem gesamten Orden.
Frust frustrierter Männer. Dachte Lothar und sagte:
„Ja das haben wir.“ Lothar meinte ein flüchtiges Aufblicken in KadGars
Gesicht zu deuten.
„Und weiterhin werden wir seine Söhne sein und weiterhin wird er über
uns wachen und unser Schwert lenken.
Captain.“
„WarpAustritt
in 3...2...1!“ Das Schiff gerät ins rütteln doch schnell legt
sich die kleine Turbulenz.
„Willkommen
im Realraum. Schiff Faust des Siegnatsius ist weiterhin
funktionstüchtig.
In elf Stunden und vierundfünfzig Minuten erreichen wir unser Zie...“
++WUHHAAA!!++WUHHAAA!!++
Augenblicklich
ist die Brücke erfüllt von Rotlicht, dass in Intervallen den
gesamten Raum einzunehmen scheint.
„Warnung! Warnung! Beschu...“ +BRUUMMS!+
Der Boden unter den Füßen der beiden Männer springt Meter weit auf und
ab. Nur durch geübtes Gleichgewicht ausgleichen sind sie in der Lage
souverän auf den Beinen zu bleiben.
„...uss!!
WARNUNG!! WARNUNG!!!
Unautoresierter Zutritt auf dem
Schiff! WARNUNG!! Eindringlinge!!“
Der Blick De´Bow festigt sich zu einer harten verbissen Grimasse.
Diesen Blick kannte Lothar nur zu gut, aus so vielen ausweglosen Situationen
die er mit dem Captain schon bewältigte.
Es ist ein Blick der ausbrennenden Leidenschaft eins Kämpfers. Ein
Kämpfer der vor ihm wieder zu seiner alten Form findet.
Es setzte sich ein Grinsen in das Gesicht des Captain und mehr flüsternd
als sprechend begann er das verkürzte Gebet:
„Wir sind die Söhne.“
„Euer Tod.“ grinste der alte Freund zurück.
Besten Grüße,
Swaly