Mein Necron-Chef Nounrakh II. hat selbstverständlich eine ordentliche Hintergrundgeschichte bekommen:
Nounrakh II., geboren als Ânhdâm, war der dritte und jüngste Sohn eines kleinen Adelsgeschlechts der Necrontyr. Angesteckt von der Propaganda, dass die Alten gegenüber den Necrontyr das ungerechte Privileg besaßen, ewig zu leben, während die Necrontyr mit einer kurzen Lebensspanne dahinvegetieren mussten, brach er mit der sich ersten bietenden Gelegenheit auf, um auf einem der zahlreichen Schlachtschiffe anzuheuern und seinen Beitrag im Kampf gegen die Alten zu leisten. Doch auch das Mal als zu beschützenden Jüngling seiner Familie wollte er tilgen und als ruhmreicher Soldat zurückkehren.
Sein Necrontyr-Kreuzer erlitt jedoch in seinem ersten Gefecht einen kritischen Hüllenschaden und drohte auseinanderzubrechen. Ânhdâm konnte sich in eine der Rettungskapseln flüchten, doch ein fehlgeschalteter Mechanismus schloss das Schott der Kapsel zu früh und trennte ihm beide Beine ab. Die Rettungskapsel samt seinem invaliden Insassen wurden von einem Begleitkreuzer geborgen und Ânhdâm nach einer notdürftigen medizinischen Versorgung zurück auf seinen Heimathafen Phorakolth gebracht, um ihn angemessener versorgen zu können.
Doch die physischen Narben waren nichts im Vergleich zu seinen psychischen. Sein Vater, Lord Hathkar, machte kein Geheimnis daraus, dass er beschämt und enttäuscht sei, dass Ânhdâm nicht nur als Invalide heimkehrte, sondern darüber hinaus keinerlei kriegerische Leistungen erbracht hatte. Ânhdâm wurde verstoßen und musste in einem der heruntergekommenen Familienanwesen hausen. Dort brütete er vor sich hin, die Undankbarkeit seines Vaters verfluchend und sein Schicksal beklagend.
Selbstmitleid verwandelte sich in Verbitterung; Verbitterung schließlich in unverhohlenem Hass auf alle, die es aus seiner Sicht besser hatten als er. Die Alten, seine Familie und jedem nach ihren Kriterien gesunden Necrontyr. Acht Jahre vergingen, in denen Ânhdâm in seiner Isolation griesgrämig und lebensverachtend wurde. Er erwog sogar seinem Leben ein Ende zu setzen.
Doch ein Hoffnungsschimmer keimte auf, als er von der Ankunft der mysteriösen C’tan und ihrem Angebot erfuhr. Er glitt auf seine Anti-Grav-Stuhl zu einer der Biotransformationskammern, doch wurde mit der Begründung abgewiesen, dass zuerst nur kampffähige und verdiente Necrontyr die Unsterblichkeit gewährt werden würde. Ânhdâm verfluchte und beschimpfe die Wachen der Kammer, ihm seine letzte Möglichkeit für ein neues Leben zu stehlen.
Ein C’tan namens der Architekt beobachtete die Szenerie und bot Ânhdâm eine experimentelle Umwandlung an, die bei einem Scheitern seinen Tod, doch bei einem Erfolg ungekannte Zerstörungskraft bedeutete. Ânhdâm nahm das Angebot an und so wurde seine organische Hülle abgestreift und seine fehlenden Extremitäten durch eine Anti-Grav-Plattform ersetzt. Ânhdâm der Destruktorlord war geboren.
Berauscht von der Macht und Schnelligkeit trainierte Ânhdâm unermüdlich, um die bestmöglichen Leistungen aus seiner neuen Form zu gewinnen. Er genoss sein neu erworbenes Kampfgeschick und seine übernecrontyr’sche Bewegungskraft und konnte es kaum erwarten, sich in seinen ersten wahren Nahkampf zu stürzen.
Ein Bote überbrachte ihn nach wenigen Zyklen eine Botschaft seines Vaters, der ihn als Befehlshaber erneut in seinen Reihen willkommen hieß. Ânhdâm nahm das Angebot an, jedoch aus weit finsteren Motiven.
In seinen Schlachten war er wie brauscht von Mordgier und Blutlust. Er nahm sich jede bietende Gelegenheit war, seine Kampffertigkeiten jenen unter Beweis zu stellen, die ihn als Krüppel verspottet und verlacht hatten und so fordert er stets die besten Kämpfer heraus, die das feindliche Heer der Alten aufzubieten hatten.
Doch es dauerte nicht lange, da änderte sich die Kriegsführung. Der Großteil der Necrons, wie sich sein Volk nun nannte, war verbittert über den angeblichen Betrug der Sternengötter und so zogen sie gegen jene in den Krieg, die ihnen die Unsterblichkeit geschenkt hatten. Das Ziel der Dynastie seines Vaters war der Architekt, auch wenn dieser mittlerweile ein Ausgestoßener unter Seinesgleichen war. Ânhdâm sah den Kampf gegen einen Sternengott und den Sieg über ihn als die Spitze seiner Kampffertigkeiten, doch er weigerte sich gegen den Architekten in die Schlacht zu ziehen. Einerseits konnte er sich als ehemaliger Ausgestoßener in die Lage des Architekten hineinversetzen; andererseits war der Architekt der Einzige, der sich seiner angenommen hat. Ânhdâm mochte ein von Wut vernebeltes Individuum sein, doch er kannte auch den Wert der Dankbarkeit.
So ergriff er die Gelegenheit zwei Skarabäen mit einer Klappe zu schlagen: Er behinderte die Kampagne gegen den Architekten und zwar indem er den sich zu der Aktion entschloss, für die er dem Ruf seines Vaters gefolgt war. Er stürmte, so schnell ihn seine Anti-Grav-Suspensoren tragen konnten, auf die Brücke des Schlachtschiffes und stellte seinen Vater zum Kampf. Es war nicht nur eine willkommene Herausforderung, da Lord Hathkar als begabter Schwertkämpfer galt, sondern es sollte seinem Bedürfnis nach Rache für die Erniedrigung seines Exils befriedigen. Hathkar reagierte schnell und gewitzt, die Schläge seines jüngsten Sohnes Ânhdâm parierend und mit eigenen Angriffen konternd. Der Kampf zog sich hin, da keiner der beiden die Oberhand gewinnen konnte und sich etwaige Schäden an ihren Körpern sofort reparierten. Doch obsiegte Gewalt gegen Eleganz. Mit einem mächtigen Hieb schlug Ânhdâm Lord Hathkar vom Schädel bis zum Schritt entzwei. Natürlich war der „Tod“ seines Vaters nur von kurzer Dauer. Doch mit seinem Sieg in dem Duell hatte er, der Krüppel, seinen Vater gedemütigt.
Doch er musste diesen Sieg erst später auskosten. Seine Flucht war nun notwendig. Er flog zu einer der Raumfähren des Kreuzers, um damit zu wegzufliegen, doch im Hangar stellte sich ihm sein ältester Bruder Handrasam mit seiner Leibgarde entgegen. Den Schwung seines Ansturms ausnutzend pflügte Ânhdâm durch den Trupp und enthauptete dabei seinen Bruder. Der Regenerations- und Teleportationsmechanismen seines Bruders versagten und so wurde die Existenz Handrasams für immer ausgelöscht.
Ânhdâm startete die Raumfähre und floh in die Leere des Alls. Sein Vater entdeckte die grausige Tat seines jüngsten Sprösslings. Die Wut und die Trauer versetzten Hathkar in Rage und er befahl die sofortige Verfolgung Ânhdâm. Doch die Triebwerke der Raumfähre hatten ihn schon zu weit getragen und so blieb Hathkar nur Rache für seinen ältesten Sohn zu schwören.
Ânhdâm floh an den Rand der Galaxie. Dort begegneter er einem Schlachtkreuzer, auf dessen Seite eine Necron-Hieroglyphe prangte. Sie bedeutete „Noun“. Nounrakh hieß den neuen Ankömmling persönlich willkommen und nachdem Ânhdâm seine Geschichte geschildert hatte, versicherte ihm der Phaeron, dass die Noun-Dynastie ein sicherer Zufluchtsort für alle Ausgestoßenen sei.
Die folgenden Jahre zeigte sich der Wert Ânhdâms als er einen Feldzug nachdem anderen gegen isolierte Necronstreitkräfte gewann und die Reste der Armeen den Noun-Dynastie überbrachte. Doch der Erfolg seiner Schlachten machte ihn arrogant und unvorsichtig und so griff er vorzeitig in die Schlacht zwischen dem Schweigsamen, einem C'tan, und der Novokh-Dynastie ein. Die Vernichtung eines Sternengottes durch seine Hand war einfach zu verlockend für Ânhdâm. Doch so verriet er die Existenz der Noun-Dynastie und war nach einem kräftezehrenden Krieg schließlich gezwungen mit ihr in Stase zu gehen.
Während seines Erwachens im imperialen Jahr 901M41 konnte er seiner Zerstörungssucht durch die Invasion des Imperiums und der Eldar auf der Kronwelt Târyk sofort wieder nachkommen. Mit ungezügelter Mordlust zerhackte Ânhdâm Leiber, spaltete Schädel und tötete schließlich nach einem genussvollen Kampf den Anführer der Eldar.
Nach der Schlacht suchte er Ptehtok den Schüler auf um einen beschädigten Suspensor an seiner Anti-Grav-Plattform reparieren zu lassen. Während der Prozedur bemerkte er, dass sich das Verhalten des Schülers oft änderte und er erkannte seine Chance, die Macht der Noun-Dynastie zu übernehmen. Er beauftragte Ptehtok, als dieser sich plötzlich wieder mit Khertos vorstellte, die Regeneratorsphäre des Phaerons zu modifizieren, damit er den nächsten Gebrauch nicht überlebte.
Im Feldzug gegen die Space Marines der Sons of the Black Sun fiel Nounrakh schließlich. Um seine Herrschaft zu sichern, erklärte sich Ânhdâm zum Nachfolger Nounrakhs und nahm fortan den Namen Nounrakh II. an.
Mit dem Machtantritt Nounrakhs II. ändert sich das Vorgehen der Dynastie drastisch. Sie wurde zunehmend aggressiver und lief zumeist auf einen stumpfen Frontalangriff hinaus, der zur Ablenkung schneller Kampfeinheiten, die in die Flanke des Feindes einfallen sollten, dienten. Ein solch selbstmörderisches Unterfangen konnte selbst die Moral der Necronstreitkräfte brechen und so setzte Nounrakh II. zunehmend auf die Krieger und Extinktoren, deren Persönlichkeit bereits verblasst oder gar nicht erst mit umgewandelt worden war.
Nounrakh II. ergibt sich ganz in seiner Mordgier und ist stets erpicht darauf in die nächste Schlacht zu ziehen.
Sein Fluff wird in der Chronik noch ausgebaut und die zwei anderen zentralen Charaktere ebenfalls erläutert. Die Dynastie natürlich auch^^ (siehe hier).
Bei meinem SM-Captain muss ich da noch nachsteueren...
Es ist übrigens sehr spannend, welche Helden und Schurken in der Community eingesetzt werden. Ich bin gespannt, was noch für Völker und Charaktere präsentiert werden.
MfG