Control 10 Spielbereich

  • Control 10 - Zwischen der Leere


    Prolog: Vertrauen, Gier und Schwermetall


    Astoria war hässlich.
    Laurizius Meen starrte durch die gewaltige Frontscheibe auf die Ansammlung aus Stahl und Stein. Die Station Astoria, oder AS-70_R1A lag in den Ausläufern eines Asteroidengürtels tief in den Findlingswelten. Mittelpunkt der Station war ein gewaltiger Planetoid der wohl beim Tod einer Welt entstanden sein musste. Der halbmondförmige Körper war durchsetzt von Adamantiumerzen gewesen die knapp 79% seiner Masse ausgemacht hatten.
    Die Förderungsdivisionen des Departmento Manafacturum hatten sich wie ein Schwarm Brenngeißelhornissen auf den Körper gestürzt und begonnen ihn auszusaugen. Wie sich herausstellte war das ganze Asteroidenfeld von Vorkommen durchsetzt und so Schiffte man eine ganze Legion an Bergbauunternehmen koordiniert von Scantilla aus durch den Schlund.
    Nun ist Astoria das Zentrum einer gewaltigen Förderungsanlage. Insgesamt bilden 18 Asteroiden, über Streben und Brücken mit AS-70_R1A verbunden, das in ihrem Herzstück steht, die Raumstation mit über vier Milliarden Bewohnern.
    Eigene Arboratorien, Verteidigungsplattformen, Plasmabänke und sogar eine kleine Werft die in wahrhaft astronomischer Langsamkeit Monitorkreuzer zur Systemverteidigung anfertigte.


    „Lordkapitän?“
    Der Diensthabende Kommunikationsoffizier meldete sich. Meen sah auf. Die Brücke war wie ein Trapez geformt auf das er von seiner sichelförmigen Plattform herabsah.
    „Bericht.“
    „AS-70 meldet Freigabe, Dock 14.“
    „Bestätigt. Beginnen Sie den Andockvorgang und entsenden Sie unsere besten Grüße. Melden Sie Kalic ich muss mich mit ihm treffen. Rufen Sie Dantus und Tiranis zu Schleuse 3. Manus, Sie haben die Brücke.“
    Damit drehte Meen sich um und verließ seine Plattform. Hätte er gewusst, dass er seine Brücke niemals wieder sehen würde...


    Roberta war gelangweilt und gleichzeigtig etwas besorgt. Eine Sehr eigentümliche Mischung von Emotionen, jenen rätselbehafteten Dingen denen sie sonst so wenig Bedeutung zumaß.
    Dies war der siebte Freihändler, auf dem sie seit ihrer Verbannung in ihrem selbst gewählten Exil diente. Die Reise hatte sie spinwärts aus dem Segmentum Solar richtung Halozone getrieben. Dann hatte sie sich ihre Kapitäne mit mehr Bedacht gewählt und sich bewusst nach Scintilla bringen lassen um dort ihr Werkzeug an ihre Funde anzupassen und aufzustocken bevor sie Lauricius Meen auf der Wehmut in den Schlund begleitet hatte um wie so viele andere ihre ambitionierten Ziele in der verlassenen Koronus Weite zu verfolgen.
    Ihr letzter Aufbruch war jedoch sehr hektisch gewesen als sie, von der Reise durch den Schlund stark mitgenommen, von Aufbruch bis nach Lucins Odem gedriftet waren. Die Reise hatte die Mannschaft ans Ende ihrer Kräfte gebracht und auch hier waren sie auf keinen grünen Zweig gekommen. Ein Handel mit Haus Choroda brachte ihnen die notwendigen Vorräte ein um den Subsektor zu verlassen, jedoch waren sie im Krieg gegen Haus Winterscale zwischen die Fronten geraten. Da Meen den Einfluss der Familie auf Wanderershafen fürchtete waren sie am Kessel vorbei geflogen um schließlich einen sicheren Hafen weit weg von allem in den Findlingswelten anzusteuern.
    Die Station die nun vor ihnen lag war ein Meisterwerk des Maschinengottes, doch seit sie Aufbruch verlassen hatten war sie mit ihrer Forschung kein Stück weiter gekommen und dem Tod drei Mal von der Schippe gesprungen. Dieser unglücksseelige Sektor musste wahre Schätze bergen wenn man das alles billigend auf sich nahm.
    Nun kam sie an Schleuse drei an wo Juliana Dantus bereits wartete.
    Die Frau stand in ihrer Azurblauen Robe vor ihr, das blonde Haar reichte ihr als Zopf bis in die Kniekehlen. Die leeren, milchigen Augen blickten der Maga entgegen als sie die Stimme der Astropathin in ihrem Geist hörte.
    „Es tut gut, euch zu sehen, Maga... ich fürchtete schon, Ihr würdet euch wieder verspäten... der Lordkapitän wird jeden Moment hier sein.“
    Tatsächlich bog Meen hastig um eine Ecke. Er sah angespannt und entschlossen aus.
    „Nun, werte Damen, lasst uns gehen...“


    Gewissenhaft und ohne eine Spur von Eile ging der Mann am Schalter die Papiere durch. Seine aus Manipulatoren und Autofedern bestehende Hand flog förmlich über den Datenblock, mit dem er jedes Dokument einzeln abscannte, nachdem sein bionisches Auge es gründlich abgetastet hatte.
    „Grund des Aufenthalts?“
    „Vertrauliche Angelegenheiten geschäftlicher Natur.“
    Der Mann sah auf. „Aussage widersprüchlich.“
    „Sehen Sie auf die Freigabe.“
    Der Mann ging das Dokument noch einmal durch. Sehr zu seinem Missfallen war es völlig in Ordnung.
    „Ich muss Euch darauf hinweisen, dass Sie Astorias Regeln unterliegen und sich stets Auszuweisen haben. Einen schönen Aufenthalt, Lady Levchenko.“
    Die Frau lächelte freundlich, nahm ihre Papiere entgegen und steckte sie in die Innentasche ihres Mantels zurück. Lediglich den Ausweis befestigte sie über der linken Brust.
    „Wann hat er Zeit?“
    „Schmiedevater Kalic wurde informiert. Melden Sie sich in Areal 12.“
    „Vielen Dank. Möge der Imperator über euch wachen.“
    Der Mann überging die Bemerkung und wandte sich seinem Datenblock zu. Dareeda wandte sich um und folgte der Wegbeschreibung auf der Freigabe.
    Offiziell war sie nach Astoria gekommen um dem Schmiedevater gegenüber die Interessen ihres Hauses zu vertreten. Allerdings war der Sektorverteidigung auf Wanderershafen vor anderthalb Monaten der Tipp zugespielt worden, dass der Schmiedevater auf Astoria den Transport von gefährlichen Artefakten aus dem Sektor heraus unterstützte und entsprechenden Unterhändlern Zuflucht bot. Dareeda hatte keine Ahnung, warum das Officio eingewilligt hatte, für solch eine Nichtigkeit eine Tempelassassine ohne klar deffinierten Eliminierungsauftrag zu entsenden. Aber sie war gerade auf dem Rückweg nach Scintilla gewesen nachdem sie eine aufkeimende Bedrohung auf Hundat hundat Zähne neutralisiert hatte. Und sie fragte auch niemals nach, dazu wäre sie vermutlich gar nicht in der Lage. Jedoch hatte sie die Information erreicht, dass die Namen Res, Clayna und Sans gefallen waren.
    Zunächst musste sie sich jedoch klar werden ob es auf Astoria bedrohungen für Sektor oder Segmentum gab. Meißt konnten ganze Legionen vor ihrer Entstehung durch eine einzelne Kugel aufgehalten werden.


    Vor Areal 12 angelangt herrschte einiger Tumult. Eine hoch gewachsene gestalt in weißem Xenopelzmantel, begleitet von einer Techpriesterin in roter Robe und einer zweiten Frau mit wirklich absurd langem Haar redete eindringlich auf die einzige menschliche Wache neben den zwölf Techgardisten ein bis diese schließlich nickte und den Mann hindurch lies. Beiden Begleitern wurde allerdings der Weg versperrt. Dareeda beschleunigte ihre Schritte als die gewaltige Zahnradtür sich zu schließen begann. Das Tonnenschwere Zahnrad rollte sich zischend vor den Eingang und wurde dann mit einem Ohrenbetäubenden Kreischen in seinen Rahmen gepresst. Schließlich war nur noch die große 12 im Zentrum der Tür zu erkennen.
    „Entschuldigung, ich habe einen Termin...“ begann sie, als sich der Adept zu ihr umwandte.
    „Wurde aufgrund dringlicher Termine verschoben, Lady Levchenko. Ich bitte Euch, mit den anderen Platz zu nehmen.“
    Dabei deutete er auf die Techpriesterin und die, wie sie nun erkannte, Astrotelepatin an der äußeren Wand.
    „Das ist nicht akzeptabel, ich...“ sie brach ab. Es wäre nicht zu ändern und so konnte sie ebenso gut einfach das Naivchen spielen.
    Sie ging zu den beiden wartenden. Die Astropathin verabschiedete sich mit einem stummen nicken und verließ die Halle.
    „Seid gegrüßt, ich bin Lady Anna Levchenko.“ Sie neigte leicht den Kopf. „Darf ich fragen wem zu Ehren ich versetzt wurde?“
    Roberta blieb ihr die Antwort schuldig, da ein Ohrenbetäubendes Krachen in diesem Moment den gesamten Fels erschütterte und eine Druckwelle, einer Plasmadetonation würdig, durch den saal fegte und sie alle zu Boden warf.


    Sid hustete und stolperte aus der Wartungsbucht ins Freie. Dieser Frachtraum war entsetzlich kalt gewesen. Er fragte sich schon ob es reines Glück gewesen war, dass er eine atembare Atmosphäre erwischt hatte. Knackend dehnte er sein Genick, dann sah er sich um. Vor ihm erstreckte sich ein schmutziger, stählerner Gang. Ein ganzes Bündel aus Kabeln erstreckte sich aus dem Dämmerlicht der Notbeleuchtung vor ihm und spross in den Bauch der Wehmt. Er war auf Lucins Odem in das Schiff gestiegen um der Schlacht auf der Welt zu entkommen. Ironischerweise wusste er nicht einmal wirklich, auf welcher Seite er dort hätte kämpfen sollen oder welche der zerstrittenen Familien ihn gekauft hatte um für sie zu sterben. Aber vermutlich wussten sie es selbst nicht genau. Man würde hier sicher nicht nach ihm suchen. Er sah sich um. Zugegebenermaßen wusste er nicht einmal genau wo „hier“ war. Er hatte die letzten anderthalb Monate im Schlaraffenland gelebt. Die Vorräte eines gesamten Raumschiffdecks waren seine Begleitung gewesen und bei diesen Mengen war es nicht einmal aufgegallen, dass er es sich an nichts hatte mangeln lassen.
    Doch nun war er an einem neuen Ziel, einer neuen Chance, neuen Möglichkeiten und es wurde höchste Zeit sie zu ergreifen.
    Die letzten zwei Tage hatte die Schiffsbesatzung angefangen immer häufiger Kisten umherzuräumen und das Aufstocken der Lager vorzubereiten wesswegen er sich hatte bedeckt halten müssen.
    Sid stolperte durch den Gang. Er fragte sich wie die schwerfälligen Blecheiemer, die normalerweise solche Wartungstunnel benutzten es schafften, sich durch dieses Gewirr zu wühlen.
    Als er das Schott am anderen Ende erreicht hatte war er überrascht, dass es einfach auf glitt und ihn in einen hangar ausspie. Es war wohl von dieser Seite nicht verschlossen.
    Von einem Moment auf den Anderen fand er sich in geschäftigem Treiben wieder. In dem Raum standen Reihenweise Fähren die be- oder entladen wurden. Hunderte Servoschädel surrten durch die Lüfte und überbrachten Botschaften, einige schienen wartend drei Meter über dem Boden zu hängen.
    Sein geübter Verstand ließ ihn auch sofort die grün gerüsteten Wachen erkennen, die in Zweiertruppen patoillierten.
    Ohne viel Aufsehen tauchte er in die Menge und versuchte, sich einen Reim auf die Menschen zu machen. Viele Trugen hellgrüne Arbeitsoveralls die mit verschiednen, ihm unbekannten Zeichen versehen waren.
    Es schien ein permanenter Wechsel zwischen ankommenden und abgehenden Arbeitern.
    Ohne viel Federlesen tippte er einem Mann auf die Schulter.
    „Eh“
    Der Mann drehte sich um. Er war etwas kleiner als Sid und sah mit freundlichen grünen Augen und kurzen Blonden Haaren zu ihm auf.
    „Bitte? Kann ich Ihnen helfen?“
    Der Mann musterte ihn von Oben bis unten, dann blieb sein Bilck an den Augen der Maske hängen.
    „Sie sind nicht von hier?“
    „Nein, ich komm' von der Wehrmut mann,
    will wissen ob man hier irgendwo was trinken kann...“
    Der Mann hob eine Augenbraue. „Hier wird das schwierig. Aber meine Schicht ist gerade zu Ende, ich bin auf dem Heimweg. Wenn Sie mich ein Stück begleiten kann ich Ihnen die Wirtsgasse von Areal 8 zeigen.“
    Der Mann reichte Sid die Hand.
    „Ich bin Alastor.“
    Sid legte den Kopf schräg.
    „Ich bin Si... Simon.“
    „Freut mich, Simon.“
    Dann ging Alastor los und Sid folgte ihm. Er führte ihn sicher durch die Menge und aus dem Hangar. Das innere der Station war nur leidlich sauber, aber klar strukturiert. Vom Annahmehangar, von dem die Arbeiter wie Alastor erklärte aus dem Zentralen Wohnblock auf die Förderstationen verteilt wurden ging es durch die äußeren Ringe, in denen Gewerbe zum Erhalt der Arbeiterzivilisation unter gebracht war schließlich zu den Wohnblocks im Inneren.
    Alastor selbst schien auf einem Sensorasteroiden zu arbeiten und den Schiffsverkehr zu überwachen.
    „Also, da wären wir.... Die „Erzgrube“.“
    Das Etablissement sah recht schäbig aus und schien mehr Dienste anzubieten als den Ausschank, Sid grinste.
    „Das ist aber keine Kneipe....“
    Alastor zuckte mit den Achseln. „Nicht nur, nein... aber ich dachte, nach der Schiffsreise...“
    „Goldrichtig, Mann... Also, einen Drink?“
    „Nein, nein.“ Alastor lachte. „Auf mich warten zu hause zwei wunderbare Frauen...“ Auf Sids hoch gezogene Augenbraue sagte er: „Unsere Kleine ist acht.“
    Sid lachte und Alastor verabschiedete sich. Dann wurde Sid von den Füßen gerissen.


    MC MG schlug in einem eigentümlichen, schnellen Rhythmus auf die Schaltinstrumente seines Brock'n ein. Wärend er überlegte, ob er „beim rapp'n nich vielleich dia rhytmus ändarn sollt'e“.Wütend trat er eine Delle in das aus alten Cogitatoren von da Menschanz gemachte Pult. Der Brock'n rutschte darauf ein Stück ab und rammte einen kleineren Meteoriten.
    „Ähhm, Boss?“ schnodderte Rotz. Der Goblin lugte hinter einem gewaltigen Schraubenschlüssel hervor der auf dem Boden lag.
    „Wat'n?“ Der Mek sah unwirsch von seiner Konsole auf während er mit dem Fuß stampfte und versuchte, seinen Takt zu finden.
    „Da Boss is hiar, in da Brock'n.....“
    Mek G fuhr hoch und schlug mit der Stahlplatte gegen ein Rohr. Unwirsch riss er es heraus. Dat würda sich rapp'n lass'n.
    Rotz zuckte zurück und sprang kreischend in eine Werkzeugtruhe auf dem Boden die unter seinem Einschlag zuschlug, dann kam auch schon Thundastrakk, gefolgt von einigen zögerlichen Boyz aus Mek G's Truppe in die Kontrollhöhle des Brockens gestapft.
    „Mek G, wia müss'n ma red'n.“
    Der Mek versuchte so etwas wie haltung anzunehmen und fummelte nervös an seiner Konsole.
    „Was machst'n da?“ die Stimme des Waaaghbosses donnerte über die Maschinen hinweg.
    „Rapp'n boss....“
    „Wat...“ der Boss brach ab als ihm wieder klar wurde, dass der Mek ihm die Antwort schuldig bleiben würde. „Nu, schau du bist da beste Mek für da Brocken, aba du kanns ja kaum dein eig'nen halten. Wia müss'n ma über's rappn un' dat Krach mach'n sprech'n. Schau, da sin' Menschanz in dem Feld wo wiar uns're Brock'n bau'n. Du kanns nich einfach da rumflieg'n wies dir grad passt.“
    Er rückte seine rote Kutte zurecht und zeigte ihm einen Aufnäher auf der Schulter.
    „Da Medt'l-Hedz zusamm'n verstehsta?“
    „Ja Boss...“ der Mek zog die Hand aus der Konsole und schaute verdutzt auf die Kabel darin, dann ließ er sie achtlos fallen.
    „Wie kommste eigentlich her, Boss?“
    „Ik will dir nich wieda den Schäd'l einschlag'n, also musst ich schau'n dass de wieder her kommst. Un kam mit zwei meina...“
    Thundastrakk stutzte und sah durch das mit schmutzigem Plastglas versehene Loch in der Wand nach draußen.
    „Wer fliegt da-“
    Es krachte höllisch als der Brocken kippte und in voller Geschwindigkeit gegen einen anderen Asterodien krachte. Die plötzliche Kursä#nderung des Körpers hatten weder die Orks, noch die Sensoren der Astoria vorrausgesehen. Mit einem Ohrenbetäubenden Lärm schlug der Brocken durch die vor Anker liegenden „Wehmut“ in Astoria ein.
    Einen Sekunde zu spät wurde sich die Verteidigung der Gefahr bewusst. Der Zweite Brocke'n des Waaaghbosses wurde von Abwehrraketen zerschossen, der dritte Schlug in einen Monitorkreuzer und beide Gefährte kippten unter der Station weg.
    Thundastrakk grinste und brüllte.
    „Macht da Mic's an ihr Grots, es gibt Medtal!“


    So viel Angst.


    So viel Wut.


    So viele Schreie...


    So viel... Rock'n Roll!


    Rotz hatte noch gewartet, bis der gröbste Lärm um ihn verstummt war. Seine Kiste war bei dem Aufschlag aus dem Brock'n in den sterbenden Leib der „Wehmut“ geschleudert worden der nun von den überlebenden Orks des Brocken, Mek G und Thundastakk überfallen wurde. Mit schrecklichen Gesängen und Musik, die nur als Geschredder bezeichnet werden konnte stürmten sie das Deck, zerrissen den spärlichen Widerstand kurzerhand und fielen über die Vorräte des Freihändlers her.
    Tundastakk schritt brüllend auf eine Frau zu die völlig verwirrt im offenen Schott stand, dann wurde er von einer enormen Druckwelle nach hinten gerissen. Wütend spuckte er aus. Auch Mek G kam an seine seite.
    „Komm hear, Psychoboy....“

  • Runde I - Von Null auf Hundert



    Roberta zog sich an einer der stählernen Metallplatten hoch, die neben ihr aus dem Boden ragte. Dann fiel ihr auf, dass diese eigentlich gar nicht dort hin gehörte. Schnell richtete sie sich vollends auf und während sie ihre Robe glatt strich richtete sie ihre Sinne auf die direkte Umgebung. Große Teile der Deckenabdeckung, wie auch die Platte, die ihr beim Aufstehen geholfen hatte, waren durch die Erschütterung von der Decke gebrochen. Ein Blick nach oben verriet, dass sich der gesamte Stützrahmen verzogen hatte. Besorgt achtete sie auf Luftbewegungen. Zu ihrer Erleichterung schien zumindest auf ihrer Ebene kein Hüllenbruch vor zu liegen. Von den wenigen Personen in dem gewaltigen Raum schin sich kaum einer verletzt zu haben. Die vier Techgardisten hinter ihre erhoben sich mit bewundernswerter Behändigkeit und begannen, die Waffen im Anschlag, den Raum zu sondieren. Sie bewegten sich nicht von der Stelle und auch das Schott hinter ihnen schien völlig unbeeindruckt von der gewaltigen Kraft des... nun, was war eigentlich passiert? Vor sich, zwischen zwei Trümmern hörte Roberta ein Stöhnen als sich die Dame, die als Letzte herein gekommen war langsam auf alle Viere erhob. Der Mann hinter dem Schalter am Rückwärtigen Ende der Halle schien der einzige Pechvogel gewesen zu sein. eine der Deckenplatten ragte schräg aus seinem Torso.


    Dareeda war überrascht von der Erschütterung rüttlings umgeworfen worden, hatte sich noch im Fallen gedreht und war auf Füßen und Unterarmen gelandet. Eine schnelle Drehung, mehr aus Instinkt als durch tatsächliche Berechnung hatte sie vor der herabfallenden Panzerplatte bewahrt, die somit direkt neben statt in ihr eingeschlagen war. Auf dem Rücken liegend war sie halb aufgesprungen als ihre messerscharfen Sinne registriert hatten, dass der Angriff nicht fortgesetzt wurde und sich keine Kampffähigen Kräfte im Raum befanden, selbst die Techgardisten lagen am Boden. So ließ sie sich wie ein Nasser Sack zusammenfallen und fiel in ihre Tarnidentität zurück. Nach einer Zeitspanne, die sie für angemessen hielt gab sie ihr echtestes Stöhnen von sich und richtete sich wieder auf die Unterarme auf. Direkt darauf hörte sie, wie sich Schritte näherten. Sie spannte die Muskeln und machte sich sprungbereit.


    "Geht es Ihnen gut? Weisen Sie Verletzungen auf?" Dareeda sah auf. Die Körpersprache der roten Gestalt schien so etwas wie echte Sorge auszudrücken.


    "Ich..." sie hustete noch einmal kurz, dann ergriff sie die gereichte Hand. Dabei spürte sie ein winziges System im Handschuh, dass seine meisterlich gefertigte Waffe sein konnte. Unmerklich drehte sie ihre Hand beim Aufstehen, so dass das Waffensystem, sollte es sich um ein solches handeln, nicht direkt auf sie wies. "Ich denke nein... vielen Dank... Maga?"


    "Identifikationskennung SFT 13738NR" lächelte die Kaputze. Dareeda sah aus Annas Gesicht skeptisch und zog eine Augenbraue hoch.


    "Oh, verzeihen Sie...Roberta Titranis. Sie sind Lady Levchenko, korrekt?"


    "Korrekt!" lächelte Dareeda, dann wandte sie sich zum gewaltigen Zahnrad. Nach kaum drei Schritten versteiften sich die Gardisten und fokussierten die beiden Frauen.


    "Annäherung sofort einstellen! Die Situation ist unter Kontrolle. Kein Grund zur Sorge. Kehren Sie in Ihre Protokolle zurück!"


    Roberta war unbeeindruckt: "13738NR, Deeskalationsroutine beenden. Statusbericht."


    Die Skittari reagierten rein äußerlich gar nicht, dann meldete sich der in der Mitte links. Sein halbes Gesicht wurde von einem Respirator bedeckt und die Waffe, deren bläuliches Glühen auf eine Plasmakammer hindeutete, war direkt in den bionischen Unterarm integriert.


    "Integrität von Areal 12 nicht bedroht. AS-70_R1A vollständig intakt."


    Roberta sah sich demonstrativ um. "Erkläre Schäden an Atrium, Areal 12."


    "Zwischenfall in Leerendock 14. Ankerpunkte der Andockklammern durch Kräfteeinwirkung in Strukturgerüst versetzt. Leichte deformierung des Rahmens hat destabilisierung der Decke zur Folge. Drei Decks betroffen. Keine weiteren Strukturen in AS-70_R1A ddestrukturiert.


    Dareeda meldete sich. Es passte zwar nicht zur zurückhaltenden Tarnidentität, aber werder dem Cogitatorhirn vor ihr noch der Priesterin neben ihr würde diese Ungereimtheit auffallen.


    "Was ist mit Schmiedevater Kalic?"


    Roberta sah sie an, wandte sich dann aber an das Respiratorgesicht: "Melde Vitalstatus von Schmiedevater Kalic und Freihändler Meen."


    "Vorraussichtlicher Status: Absolut. Integrität von Areal 12 nicht gefährdet."


    Die Exploratorin wandte sich nach einem kurzen Gruß, bei dem sie beide Fäuste gegeneinander legte und die Knöchel wie die Zähne eines Zahnrads gegeneinander drehte von ihm ab. Dann lief sie zu einem Terminal in der Seitenwand, das noch Strom führte. Levchenko folgte.


    Roberta schloss ihre Mechanderiten an und rief einen Plan der Station ab. Dann aktivierte sie ihren Mikrofunk. "Titranis an Dantus, kommen!" sie wartete fünf Sekunden. "Titranis an Dantus, kommen." Tatsächlich erwachte das Gerät zum Leben. Statt einer verständlichen Antwort hörte man aber nur wilde Schreie, ein allgegenwärtiges, statisches Knistern und stampfenden Gesang aus unmenschlichen Kehlen. Roberta unterbrach die Verbindung.


    "Was-" fragte Levchenkov.


    Die Exploratorin sah sie an, dann aktivierte sie den Mechanismus an ihrem Handschuh. Dareeda nahm einen leichten wärmeanstieg war.


    "Nun, anscheinend ist es jetzt nicht Meen sondern eine Gruppe von Xenos, die Ihren Termin verschiebt, Lady..."


    Dareeda seufzte innerlich auf. Das musste ja passieren. Res diese Fanatikerin.


    Roberta versuchte noch, Meen zu erreichen. Aber im Inneren von Areal 12 war er wohl vollends abgeschirmt.


    "Lady Lev-" sie drehte sich um. Die Diplomatin war verschwunden. Sie rief nach der Garde.


    "Melde Xenoseinfall in Leerendock 14. Psionikerin der Epsylon-Stufe exponiert. Strategischer Wert: Absolut."


    Die Gardisten wandten sich ihr zu. "Meldung abgesetzt. Garde aktiviert."



    Dareeda lief so schnell sie konnte. Sie hatte sich von Trümmerstück zu Trümmerstück aus dem Staub gemacht. Die vielen Aufrechten Platten boten eine perfekte Gelegenheit dazu. Dann war sie unter dem verbogenen Eingangsschott abgetaucht und in den nahen Versorgungstunnel von Leerendock 14 gestiegen um die Truhe mit ihrer Ausrüstung zu sichern. Sie schob den kleinen Finger in den Blutschlossbolzen und nach einem kleinen Stich öffnete sich das Schloss. Schnell legte sie die gesamte Kleidung der Anna Levchenko ab und Dareedas Rüstung an. Gewehr, Pistole, Munition. Der Rest der Ausrüstung befand sich bereits am zugrunde liegenden Overall. Schnell steckte sie auch Annas Papiere sorgfältig tief in die Tasche. Wenn sie überraschend schnell abreisen müsste, dann wäre die Truhe selbst das wertvollste, dass der Tempel verlieren würde. Nicht der Rede wert.


    Dann hielt sie inne. Das Ziel befand sich fest verschlossen hinter dem Tonnenschweren Tor von "Areal 12", Xenos befanden sich am Leerendock 14, der Rest war intakt. Wohin sollte sie gehen?



    Brüllend feuerte Thundastrakk einen Hagel ungezielter Schüsse auf die mickrige Frau mit den unnötig langen Haaren ab, Dann schritt er auf sie zu. In diesem Moment öffneten sich die anderen Zugangsschächte und drei Mops von den Menschanmedtalboyz kamen hinein, begleitet von einem Luftstrom der verriet, dass der Brocken das Loch in der Außenwand nicht vollständig abgeschlossen hatte. Die wertvolle Atmosphäre entweichte nach außen. Zugleich eröffneten die Gardisten das Feuer. Über den Freudigen Aufschrei der Orks die aus dem Brocken strömten, erfreut neben den weichen Lagerarbeitern nun auch richtige Gegner zu haben erhob sich Thundastrakks donnernde Stimme, von der er seinen Namen hatte. "Zeigen wiar da Menschanz, wat richtiga Medtal is! All togetha..!"


    Wie aus einer Kehle begannen die Orks zu singen: "GORK MIT UNZ!"


    Damit warfen sich die Orks singend in die Techgarde wärend Thundastrakk weiter auf Juliana zu hielt. MC MG stapfte wärend dessen in seinen Brocken zurück um zu "rappen". Dat Ding musste fertig werd'n. Unter einem der Toten Arbeiter zog sich Rotz hustend hervor. Der Grot spuckte auf den Boden, dann zog er einen Schraubenzieher aus der Hand des Toten und brach in einen der Ladekräne ein...



    Sid sprang auf, riss die Faust in die Luft und fuhr auf der Suche nach seinem Angreifer herum. Niemand war zu sehen, der lange Gang war leer. Unter der Maske runzelte er die Stirn wärend sein Blick unruhig aus den Augenschlitzen schoss... Wer?


    Der Gang war ruhig, allerdings lag an seinem Ende ein Feuerlöscher am Boden. In der Bar hinter Sid erhoben sich Stimmen. Dann ertönte eine Durchsage.


    "Bewohner von AS-70_R1A. Es besteht kein Grund zur Beunruhigung. Ihre Sicherheit ist nicht gefährdet. Bitte setzen Sie ihre Arbeit fort."


    Sid lauschte auf die geschlossene Tür hinter sich. Das Gemurmel schwoll nicht wieder an. Gerade als er sich überlegte, ob er hinein gehen sollte registrierte er eine Gestalt, die am vorderen Ende des Gangs um eine Ecke hechtete und sich an einem Gerät zu schaffen machte, das ein öffentlicher Terminal sein mochte. Sid erkannte ohne jede Spur der überraschung, dass es Alastor war. Auch er musste zu Boden geschleudert worden sein und nun würde der Mann sicher heruasfinden können, was vor sich ging.


    Sid lief zu ihm hinüber. Alastor stand am Terminal, eine Hand an einer gelben Plastikkarte die zu zwei Dritteln in dem Gerät steckte. Das Gerät krächtste: "Strategior Alastor Teves, Sicherheitsfreigabe Gelb. Bestätigen."


    "Bestätigt." sagte Alastor mit fester Stimme.


    "Stimmuster verifiziert, willkommen, Strategior."


    Sid grinste "Strategior?" Alastor reagierte nur mit einem leichten Zucken der rechten Schulter, dann zog er die Karte und steckte sie ein.


    "Zwischenfall melden."


    "Druckabfall, Leerendock 14."


    Alastor runzelte kurz die Stirn, dann entspannte er sich ein wenig. Zur Sicherheit sagte er: "Integrität von Areal 67?"


    "Integrität von Areal 67 nicht gefährdet."


    "Öffne private Com-Verbindung, Maria Teves, Areal 67."


    "Bestätigt."


    Die Maschine begann in regelmäßigen Abständen zu piepen wärend die Verbindung aufgebaut wurde. Alastor wandte sich an Sid: "Hey, Simon, du bist ja noch hier..." er wirkte erfreut.


    "Ja, mann... sagst du mir mal was mich so aus den Socken hauen kann?"


    Alastor runzelte die Stirn ob des Kinderreihms. "Das werde ich herausfinden, aber-"


    In diesem Moment meldete sich eine elektronisch verzerrte Frauenstimme aus dem Terminal: "Maria Teves, hallo?" Alastor fuhr zu dem Apparat herum. "Schatz? Hier ist Al, alles gut bei euch?"


    Die Frau seufzte erleichtert. "Hier ja, was ist passiert? Uns ist die halbe Küche zusammengebrochen."


    "Vergiss die Küche, ist Larias zu hause?"


    "Sie hat heute länger Schule... Al, muss ich mir Sorgen machen?"


    "Ich weiß nicht, aber das Problem liegt irgendwo bei den Docks... tu' mir einen Gefallen und hole Larias. Dann packe das wichtigste zusammen und geht zu Farrel. Er wohnt nahe an der Sammelstelle. Wenn es schlimmer wird seid ihr bei ihm besser aufgehoben. Wenn nicht macht euch einen schönen Nachmittag. Ich komme heim wenn die Sache aus der Welt ist."


    "Mach' ich, Schatz... aber versprich mir, dass du vorsichtig bist."


    "Bin ich immer... ich liebe dich."


    "Ich dich auch..... Komm bald..."


    Alastor unterbrach die Verbindung und drehte sich wieder zu Sid. Dieser grinste unter seiner Maske.


    "Frau und Kind ist richtig hart... Seit wann hast du die am Start? Und sag'mann, bist du so was wie'n Soldat?"


    Alastor wunderte sich schon nicht mehr über die Sprachweise sondern lachte. "Nein... ich bin Strategior... militärischer Koordinator. Einer von vielen. Meine Frau ist mehr Soldat als ich, Maria war Sanitäterin unter der Sektorflotte Calixis."


    "Jo, Mann, klingt echt nach nem Taffen Weib dass echt was kann,


    wünsch dir voll Glück mit Frau und Kind,


    aberjetzt bleib'n wir blos dran;


    und sag mir wo ich hier eine Erklärung find'."


    Alastor sah ihn verdutzt an.


    "Wer bist du eigentlich?"


    "Och komm,


    Simon, sagte ich schon."


    Alastor schüttelte den kopf. Zu viel Zeit hatten sie schon verloren.


    OK, Simon, ich muss ins nächste Strategium und schauen was hier los ist. Ich kann dir den Weg zum nächsten Sammelpunkt weisen ODER du kommst mit mir, dann kann ich aber nicht für deine Sicherheit garantieren."


    "Kein Ding mann. lass uns gehen.


    Was soll ich wie so ein Passant an deinen Sammelpunkten stehen."


    Alastor lachte und marschierte schnellen Schrittes den Gang hinunter. "Wunderbar, dann bist du jetzt mein Begleitschutz und ich dein Informant, dann bin ich der, der reden muss..."



    MC MG hieb auf eine der Maschinen ein. Seine Selbstgespräche waren wie weggeblasen. Fieberhaft arbeitete er an den Triebwerken des Brocken wärend die Grotz durch die Röhren liefen und sie schrubbten oder Werkzeug anreichten. Jeder darum bemüht, möglichst gut mit dem Mac zu stehen.


    Einer der Boyz, die eher Mac als Thundastrakk zugeneigt waren kam herein.


    "Äh, Boss... wat machen'se hier drinne? Da Boss und da andarn kämpf'n drauß'n mit da Psychoboyz und da Blechmenschenz."


    "Wia müss'n hier rapp'n dass da Brock'n fliegt wenn wia hier raus woll'n. Lass da Boyz en bissel Blech von da Menschenz klau'n."


    "Un... ich mein... wenn da Boss im Kampf sterb'n könnt?"


    MC MG drehte sich um. "Dann helf' ihm dabei, Grottkopp! - Un' such' miar meinen Rotz...."



    Die Techgardisten waren unformiert, das Strategium von Astoria war auf solch einen Angriff nicht vorbereitet gesewen und arbeitete unpräzise.


    Thundastrakk schtapfte weiter auf Juliana zu wärend die Orks im Hintergrund sangen...


    "Twilight - of - da Thundastrakk!"


    Im Stampfenden Chorus dieser Litanei trampelte ihr der Ork schnaubend entgegen - und Juliana schlug zu. Sie fokussierte ihre Kräfte und richtete eine geballte Druckwelle gegen den Ork. "Geist über Materie!" dachte sie. Der Hammer aus Luft traf den Ork und ließ ihn kurz stocken, doch diesmal war die Bestie vorbereitet. Es war aber auch ein Biest. Thundastrakk grinste: "Lauf zu daaaa Brock'n, lauf um dain Lebään!"


    Juliana bekam es mit der Angst zu tun. Ihr Wille gegen diese Kraft.... Sie hatte auf Terra gestanden, sie sah in sein heiliges Antlitz und es nahm ihr das Augenlicht, er würde sie Schützen.


    Juliana entfesselte ihre Kraft und schlug den Ork in eine Energiebande. Thundastrakk keuchte als die telekinetische Presse ihn lähmte, seinen Brustkorb zusammendrückte und seine Rippen ächtzten. Brüllend bäumte er sich auf, doch die Presse der Psyonikerin wurde immer stärker. Sie schrie wärend sie den Schleier immer weiter ausdünnte. Dann wurde er zerrissen - von der anderen Seite. Die Presse erlosch augenblicklich und Dantus brüllte auf, als die Bestie auf einmal nicht mehr draußen war sondern drinnen. Von den eigenen, telekinetischen Energien gehoben stieg sie in die Luft und ein Kataklysmus unbändiger Energie brauch aus ihr hervor. Der Schleier der Wirklichkeit riss und Juliana Dantus wurde rückwärts gegen die Wand geschleudert und blieb in der Asche ihrer verbrannten Kleider ohnmächtig liegen während die Realität protestierte. Dann entstiegen dem tosenden Abgrund brüllende Gestalten, abscheulich pervertierte Instrumente in Händen. Die infernalische Musik des Warp fegte über das Deck als die Servogerüsteten Krieger Techgardisten und Orks gleichermaßen nieder metzelten. Nur Thundastrakk ignorierten sie völlig. Seinetwillen trat nun die Riesenhafte gestalt eines Prinzen des Warp aus dem Spalt und wärend die Realität hinter ihm wieder die Oberhand zu gewinnen schien donnerste seine Stimme, vom geisterhaften Jaulen der Gitarren begleitet: "Ich bin Prinz Archahl Balhn. Ich reiche euch die Hand zu einer unheiligen Allianz des Blutes die - " dann traf ihn eine gewaltige Transportkiste aus Plaststahl seitlich am Kopf und lies ihn gegen eine Landefähre prallen von der er sich sichtlich ,mühsam erhob. Mehr aus überraschung als aus Schmerz. Dann fiel die Kiste auf ihn herab. Wütend schmetterte er einen Akkord der das Führerhaus des Krans traf und die gesamte obere Hälfte abriss. Rotz zog den Kopf ein und sprang gackernd aus der Rückseite des Gefährts und rannte zu den Verladefahrzeugen am rechten Ende des Hangars.


    "Wo war ich?" murmelte der Dämonenprinz. "Ah ja... die Allianz..."


    Thundastrakk wusste längst, wohin das führen sollte.

  • Runde II - Controllversuche und "Da Zound of Thunda"


    Dareeda blieb an Ort und Stelle. Ihre Finger huschten wie die geschickten Beine einer aalglatten Spinne über die Kontrollen ihres Anzugs. Das GUI des Helmes erwachte summend zum Leben und begann, sich mit Hilfe der imperialen Dechiffrierungscodes in den Komverkehr von Astoria einzuwählen. Die Flut an Daten war gewaltig. Schnell Aktivierte sie den Filter und kalibrierte ihn auf verschiedene Schlagworte. Ohne Erfolg. Die Bedrohung durch Xenos, der Angriff, der Feind schien in aller Munde, dabei wurde sich doch Mühe gegeben, die Informationen von der Zivilbevölkerung fern zu halten. Dann begriff sie: Es war der Funk der Flotte.


    Stirnrunzelnd grenzte sie die Suche weiter ein und begrenzte sie auf die Bereiche um Leerendock 14. Die Stationsverteidigung schien zum Rückzug gedrängt zu werden. Auch wurde von weiteren Eindringlingen berichtet, ihre Natur schien noch nicht bekannt. Dann ertönte eine Mitteilung, die sie auch ohne ihre Technik wahrnehmen konnte. Schnell schaltete sie die Oberfläche um und machte sich daran, das Signal des Schmiedevaters zurück zu verfolgen. Er befand sich noch immer tief in Areal 12, das die Funktion einer Kommandobastion zu erfüllen schien.


    Die Assassine sah sich kurz um und schritt dann zu einem Wartungskasten in der Wand den sie mit zwei schnellen Handgriffen öffnete. Die Schnittstellen ihres Anzugs schossen in die Anschlussbuchsen und der treue Maschinengeist begann, Stück für Stück die technischen Daten von AS-70_R1A zu bergen. Das Ergebnis war ernüchternd. Leerendock 14 war ein relativ zentraler Punkt des Hauptasteroiden, von Dort aus waren fast alle Wege kurz. Areal 12 hingegen war eine gewaltige Bunkeranlage die sich als schier undurchdringliche Kugel im Herzen der Station befand. Gut möglich, dass man den ganzen Asteroiden um sie herum wegsprengen konnte ohne sie zu vernichten. Was rechtfertigte so eine Gruft auf so einer abgelegenen Station. Völlig gleich. Das Portal musste irgendwie zu öffnen sein. Wenn allerdings ihre Dechiffrierungscodes nicht griffen dann müsste es jemand tun der Zugang besaß. Falls überhaupt jemand von außen das Tor öffnen könnte.


    Allerdings würden ebenfalls die Köpfe der Angreifenden Streitkräfte sicherlich wertvolle Ziele abgeben. Sollte der Angriff abgewehrt werden stünde sicher auch Areal 12 wieder offen.


    Dann erst bemerkte sie das Blinken der Verbindung zum Officio. Die Nachricht musste eine Weile unterwegs gewesen sein:


    "Einheit Dareeda. Berichten Sie den Status Ihrer Mission. Die Auftraggeber sind besorgt über den Fortschritt in Astoria. Weitere Kräfte anderer Interessensparteien sind unterwegs. Auftrag ist vor ihrem Eintreffen abzuschließen. Verhindere Zusammentreffen der Zielperson Kalic mit Freihändler Meen. Falls nötig wird letzterer als Zielperson deklariert. Ende."


    Sie seufzte. Ohne Zugang zu einem Astrotelepaten konnte kaum erwartet werden, dass die Nachricht pünktlich ankam. Sie musste sich entscheiden. Zu dumm, dass niemand wusste was eigentlich auf dem Spiel stand.




    Im Laufschritt eilte Roberta durch die Wartungsbucht. In Anbetracht der Lage hatte sie sich entschlossen, die Magnetaufzüge zu meiden und den Weg nach oben zur Relaistation zu Fuß zurück zu legen. Das Imperium musste Erfahren, was hier vor sich ging. Tech Gardisten begleiteten sie keine. Die vier sturen Einheiten vor Areal 12 waren nicht von ihrem Posten zu bewegen gewesen. Diese Tür wog Tonnen und wurde von mehr als ihrer Masse geschützt. Als hätte sie irgend eines Schutzes bedurft. Leider hatte Roberta keine Gewalt über die Einheiten der Station, aber als Angehörige des Maschinenkults war es einen Versuch wert. Während sie lief wählte sie sich mit ihrer Kennung in den Funkverkehr ein und forderte einen Bericht an. Sofort antwortete eine kalte Stimme: "Einheit AS-70 B 003758: Bericht." Einer der Techgardisten aus Leerendock 14 schien die Zeit aufzubringen, sie zu unterrichten. "Massiver Einbruch in Leerendock 14. Xenos Kräfte als Orks identifiziert, eingedrungen mit Flugobjekt. Kennung und Besatzung unbekannt. Lage ist kritisch. Realitätseinbruch durch sanktionierte Psionikerin verursachte Exposion von Individuen des Immateriums."


    Roberta erstarrte mitten auf dem Treppenabsatz. "Meinst du.... ich meine...." sie schluckte. "Beim Zahnrad, DÄMONEN?" Keine Antwort. Sie wechselte in die Lingua Technis und knatterte in ihr Kom:


    "003758, bestätige Anwesenheit von Warpkreaturen auf Leerendock 14."


    "Bestätigt." knatterte die binäre Antwort aus ihrem Mikrofunk.


    "Bitte um Bergung der Psionischen Einheit. Empfehle Rückzug von Leerendock 14."


    "Anfrage wird bearbeitet."


    Damit brach die Verbindung ab. Roberta war geschockt. Dann sprintete sie los. Nein, das durfte nicht sein. Dann knackte ihr Kom erneut. Sie seufzte. "003758 bestätige Weisung?"


    "Beim Thron, Tiranis, wollen sie mich umbringen mit diesem Rauschen?"


    Ohne innezuhalten rief Roberta sich zur Ordnung und wechselte wieder ins gotische. "Verzeihung Lordkapitän Meen, zu Diensten?"


    "Sparen Sie sich diese Formalitäten. Die Bedingungen haben sich zu unseren Gunsten geändert. Astoria wird angegriffen."


    "Bestätigt, diese Information liegt auch mir vor." murmelte sie. Dieses Gespräch war Zeitverschwendung.


    "Nach Ende der Auseinandersetzung wird uns sicheres Geleit nach Aufbruch zugesagt und Kalic ist wesentlich schneller auf den Handel eingegangen als erwartet. Was immer er hier drinnen tut, er scheint den Würfel zu brauchen. Also schauen Sie, dass Sie am Leben bleiben dann ist alles gut. Ich versuche Kalic zu überzeugen, ihre Kennung ans Strategium weiter zu geben. Die haben hier draußen alle Hände voll zu tun aber wenn sie sich dort melden bekommen Sie vielleicht eine Einheit zugeteilt. Meen Ende."


    Diese selbstsüchtigen Freihändler. In seinem Ei aus Titanstahl hatte der Mann gut reden.


    Die meisten Systeme liefen auf Vollast als Roberta auf Relaistation 0 ankam, der Zentralen Funkstation von Astoria. Nur was sollte sie sagen? Was verschweigen? Und wem sollte sie es sagen, ohne dass dieser Jemand die Station in Stücke bomben lies?


    Ohne eine Antwort auf diese Fragen trat sie ein. Es befanden sich nur drei Offiziere an Deck der Station. Die Wände der Runden Kammer waren voller in der Höhe gestaffelter Cogitatoren, alle von Servitoren bedient. Einer der Offiziere drehte sich mit gezogener Laserpistole um. "Seien Sie gegrüßt. Wie ist ihr Begehr?" Roberta sah auf die Waffe. Sie schien erstaunlich massiv und ein Daumendickes Energiekabel führte unter die Robe des Adepten. Die Waffe schien Hochenergie zu führen.


    "Absetzen eines Berichtes. Imperiale Kräfte müssen über den Angriff in Kenntnis gesetzt werden."


    "Das ist nicht notwendig."


    Roberta trat einen Schritt auf die drei Männer zu. Auch die anderen beiden drehten sich herum, zogen ihre Waffen aber nicht sondern legten die Hände wie zufällig auf die Holster. "Bleiben Sie bitte stehen. Wir haben Kommunikationssperre aus Areal 12. Ich muss Sie bitten, die Plattform zu verlassen."



    Sid lief eine Weile schweigend hinter Alastor her. Der Strategior hatte erzählt, dass er über Freigabestufe Gelb verfügte, was immer das bedeuten würde.Er fragte sich gerade, wie er den Mann unverfänglich nach seiner Dienstwaffe fragen könnte als ein leichtes Vibrieren gefolgt von einem entfernten Grollen und Röhren einsetzte. "Was zum - ?" setzte Alastor an, dann Knackten die Lautsprecher der Gänge.


    "Bewohner von Astoria, hier spricht euer Schmiedevater Kalic. Zur Stunde findet ein Angriff auf die Station statt. Der Feind ist unorganisiert und weit in der Unterzahl. Es gibt keinen Grund zur Besorgnis. Die Monitorverteidigung ist voll intakt. Ich bitte Sie, die Komverbindungen frei zu halten und die Arbeit des Sicherheitspersonals nicht zu behindern. Alle Arbeiter setzen ihre Arbeit fort. Alle Zivilisten außer Dienst sind angewiesen, ihre Wohnräume aufzusuchen. Sämtliches militärische Personal wird auf seine Posten beordert!"


    Die Meldung wiederholte sich noch einige Male, aber Alastor schritt schon Voraus.


    "Wir brauchen eine vernünftige Waffe!" sagten er und Sid wie aus einem Munde als sie wieder auf einer Höhe waren.


    "Hör' mir zu, du kannst mich ins Strategium begleiten, schließlich bist du wohl so etwas wie eine Semi-militärische Kraft. Allerdings muss ich für dich bürgen und du darfst wirklich keinen Mist bauen, ja? Nichts anfassen, niemandem im Weg stehen, und keine dummen Aktionen, sonst bekommen wir beide wirklich hässliche Probleme!"


    "Mach' dir keine Sorgen, Al,


    ich bin doch kein dummer Affe,


    vertrau' mir ruhig das eine Mal,


    und besorge mir eine Waffe..."


    Alastor ging einfach nur schmunzelnd weiter. Seine Heiterkeit schien völlig unangebracht als er seine gelbe Karte in einen Schlitz mitten in der Wand schob. Ein HUD leuchtete auf und er tippte aus dem Kopf eine 32-stellige Nummer ein. Dabei sagte er:


    "Ok, ernsthaft... bitte höre mit den Reimen auf."


    Als sie das Strategium betraten nahm kaum einer Notiz, alle waren über verschiedene Cogitatoren gebeugt. Lediglich ein uniformierter Sergeant wandte sich um. Auf dem Rücken trug er ein Lasergewehr.


    "Strategior Teves, sehr gut." dann sah er an ihm herab und legte die Stirn in Falten.


    "Ihre Uniform ist zerknittert... und was ist das für ein lächerlich maskierter Zivilist in Ihrer Begleitung?"


    Sid spannte sich, aber Alastor kam ihm zuvor. "Ich komme von meiner letzten Schicht, Sir. Kam nicht zum umziehen. Simon ist eine Sicherheitskraft der Wehmut. Ich bürge für seine Aufrichtigkeit."


    Der Mann sah an ihnen herab. "Er soll die Maske abnehmen. Dann können Sie an Ihren Platz, Strategior. Sie nehmen die 14." Wärend Sid sich der Maske entledigte ging Alastor wie selbstverständlich zu einem Waffenschrank und entnahm zwei Werkfrische, aber sehr einfache Laserpistolen und je drei Magazine. Ein Set reichte er Simon.


    "Leerendock 14? Das war Kern der Angriffe... warum ist sie unbesetzt?"


    "Der Zuständige Strategior ist... indisponiert..." sagte der Sergeant. Alastor eilte zu dem Taktiktisch. Ein umgeworfener Becher Kaffein, ein eilig verworfenes Headset. "Markus hatte Schicht..." murmelte Alastor als er die Kopfhörer aufzog und Simon ein weiteres Paar ohne Mikrofon reichte.


    "Areal 14?"


    Eine kalte Stimme antwortete. Es war eine Gardisteneinheit mit der Kennung AS-70 B 003758 und ihr nüchtern vorgetragener Bericht war unglaublich. Alastor begann zu zittern und Sid merkte, wie ihm kalter Schweiß auf die Stirn trat.


    "Dem Rückzugsgesuch ist statt gegeben." sagte Alastor und setzte sich. Dann setzte er eine entschlossene Mine auf.


    "Strategior Alastor Teves an alle Einheiten in Leerendock 14, 13 und 15 sowie das Areal 11. Ich übernehme das Kommando im Auftrag von Strategium 0. Dabei starrte er ohne zu blinzeln auf die Aufnahmen der Überwachungskameras aus Dock 14. Sid zitterte ganz leicht.


    "Alle intakten Einheiten sind angewiesen, sich aus Dock 14 zurück zu ziehen. Docks 13 und 15 werden geschlossen. Alle verfügbaren Einheiten in Areal 11 formieren."


    Dann drehte Alastor sich um. "Sergeant, Erbitte Freigabe zum Einsatz schwerer Waffen in Areal 11."


    "Der Antrag ist schon raus, Teves..." der Sergeant sah etwas müde aus. "Sie haben Freigabe aus Nummer 12. Stufe Rot."


    Teves nickte grimmig. Dann begann er, mit verschiedensten Stellen in Kontakt zu treten. Sid ließ den Blick schweifen. einige wenige Strategioren, allsamt an kleineren Tischen wie Al, koordinierten Versorgungen oder Arbeiter, aber diejenigen auf den höheren Ebenen an den Wänden schienen die Leere um den Fels im Blick zu haben. Was auf diesen Monitoren zu sehen war überraschte Sid schon nicht mehr. Der gesamte Raum um Astoria war in Bewegung. Das Feuerwerk der Raumschlacht schien die gesamte spinnwärtige Seite des Felsens einzuhüllen. Die Hauptmacht des Feindes hatte Astoria noch gar nicht betreten.



    Thundastrakk sah zu dem Dämonenprinzen auf und grinste breit als sein Blick an der riesigen Gitarre hängen blieb. "Wat en Zound, Chaosboy. Zusamm'n können wiar das Konzärt mit dem perfäktan Medt'l gebän!"


    Archahl sah zu ihm herab. "Dann haben wir einen Handel, Ork?"


    Als Antwort brüllte Thundastrakk mit seiner Donnernden Stimme einen brachialen Jubel über das Schlachtfeld. Balhn nickte zufrieden und auf einen stummen Befehl hin wandten sich die Chaoskrieger nun direkt gegen die Techgardisten. Zusammen mit der Woge aus Orks wäre der Raum schnell eingenommen. Zufrieden legte Balhn die Finger an die Saiten und schmetterte eine unheilige Sonette in die Reihen des Mechanikums.


    Rotz hustete giggelnd auf den Fußraum des gewaltigen Staplers in dem er sich befand. Wärend er wartete, dass der Rotzplacken, den er auf den Boden gespien hatte fest und klebrig wurde stocherte er mit dem Schraubenzieher in der Elektronik des Fahrzeugs herum bis es hustend erwachte. Dann lenkte er es Grob in die Richtung des Hauptportals, wo die verbliebenen Gardisten eine dreifache Feuerlinie gebildet hatten. Sie zogen den angekokelten Psychoboy hinter ihre Linien und durch die Tür wärend die Lienien Tod und Verderben auf die Boyz und Chaosboyz schossen. Auf dem Gaspedal stehend lenkte Rotz, indem er das Lenkrad von unten fasste und drehte. Dabei stand er mit dem Rücken zur Fahrtrichtung.


    Abschließend drückte er das Gaspedal nach unten in den Klumpen aus schleimigem Rotz in dem es kleben blieb. Dann sprang er seitlich aus dem Stapler.


    Thundastrakk stapfte, kaum hatte der Dämonenprinz sich abgewandt zurück in den Brocken. Er brauchte sein Monsta um zu dem Raum zu kommen wo der Technoboy zu allen gesprochen hatte. Dann könnte er den ganzen Brocken mit klasse Zound beschallen. MC MG war in der Gasblase, die die Funktion der Brücke erfüllte nicht zu sehen, also steckte er vermutlich vor sich hin fluchend in irgend einem Antriebsrohr. Ohne inne zu halten stapfte Thundastrakk unten in die Bucht und dort stand, auf den zertrümmerten Leibern eines halben Dutzend Orks die es beim Einsch,lag zerquetscht haben musste, Monsta. Er hatte das gewaltige Trike aus einem alten Trukk schrauben lassen. Es war klasse um Dinge kaputt zu machen. Wärend sich Thundastrakk hinter das Steuer schwang - die Bremsen waren Fabrikneu - sah er MC MG in Richtung Ausgang eilen.


    "Hey, Mac!" donnerte Thundastrakk. Der Angesprochene drehte sich um und kam einige Schritte näher.


    "Wat? Boss? Wat machst'n hiar?"


    "Ich hol' da Monsta, spring auf!"


    "Ich hab zu rapp'n...." er drehte sich um und ging murmelnd auf den Ausgang zu.


    "Du kannst hiar wat mach'n wenn die Technoboyz auf Monsta schieß'n. Also KOMM HEAR!"


    Zweifelnd kam CG zurück zum Tirke. "Abar... wat soll ich'n sonst man?"


    "Du bist'n Ork, du bist für da Waaagh gebor'n!"


    "Rap da Waaagh?" fragte MG?


    "Wat?" Thundastrakk war verdutzt. "Wat will se? Steig auf!"


    "Ich soll Waaagh und rappen?"


    "Ja Mac, steig auf...."


    Dann hellte sich MC MGs Gesicht auf und er kletterte in die Kanzel.


    "Ja, Boss... Waaagh und rappen.... Könnt es Wakken nennen, wat?"


    Dröhnend brüllte Monsta auf. "Nenn's wie du willst, Grottkopp."



    Archahl Balhn sah über die Hangarbucht. Die letzten Verteidigenden Techgardisten hielten noch immer das Portal am Ende der Bucht. Seine sieben Marines marschierten, nachdem sie ausgeschwärmt waren um die Halle zu sichern nun als gepanzerte Speerspitze der Orks auf die Tür zu. Lange würde es nicht mehr dauern bis - Brüllend raste eines der Verladefahrzeuge so dicht an Balhn vorbei dass es seine Gitarre streifte und den Dämonen von einem kreischenden Misston begleitet zurücktaumeln ließ. wütend schickte er dem Fahrzeug einen donnernden Akkord hinterher der es noch zusätzlich antrieb. Mit lächerlicher Geschwindigkeit hämmerte es an den Marines vorbei rauschend in die Verteidiger des stählernen Schotts. In einem tieforangenen Feuerball ging das Portal in Flammen auf.


    Die Orks blieben verdutzt stehen. In diesem Moment brach hinter ihnen mit ohrenbetäubendem Getöse eine Wand des Brocken auseinander und ein wahrlich irrwitziges Fahrzeug brach in Staub und Splittern daraus hervor, eine gewaltige Abrissbirne schwingend. Orks und Marines hechteten gleichermaßen zur Seite nur um dann in Monstas Kielwasser auf zu strömen. An der Spitze der Meute brüllte Thundastrakk über Monstas dröhnenden Motor hinweg einen Song, den sein ehemaliger Schütze Dorork eigens für ihn komponiert hatte: "All we ar' - we are da Metd'al-Headz!" Archahl und seine sieben sahen amüsiert zu, wie Monsta durch die breite Luke brach und sich Orks und Trümmer in Areal 11 ergossen. Dann war dass Donnern der Waffen alles, was die Ladebucht erfüllte.


    Rotz hatte sich in einen Lüftungsschacht verzogen. Während er den Schacht hinter sich gewissenhaft mit klebrigem Schleim zuschnodderte sah er herunter auf die Reihen der Orks. Sein Boss und Thundastrakk fuhren durch eine Lange Versorgungsstraße auf eine gewaltige Reihe der Technoboyz zu. Monsta stand unter schwerem Beschuss von mehreren Maschinenkanonen, welche die Menschen in die eilig aufgestellten Verteidigungslinien integriert hatten. Hier hinter würde das Vorankommen nicht einfach werden.

  • Runde III - Hals über Kopf


    Roberta war fassungslos.
    „Sie wollen mir allen Ernstes erzählen, dass ein Angriff dieser Größenordnung NICHT der Aufmerksamkeit der Flotte bedarf?“
    „Ja, das möchte ich Ihnen erzählen. Ich habe meine Befehle. Wenn Sie ein Problem damit haben...,“ er sah sie abschätzend an, „... Maga, dann wenden sie sich an den Schmiedevater.“
    Roberta zuckte kurz, doch es war offenkundig, dass keiner der beiden gwillt war, nach zu geben. Wütend auf binär schimpfend fuhr sie herum und griff noch in der Bewegung zu ihrem Mikrofunk. „ SFT 13738NR an Areal 11, melden.“
    „Meldung erfolgt, Begehr?“
    „In welchem Zustand ist Astrotelepathin Dantus?“
    „Sie ist bei Bewusstsein.“
    „Geleitet sie zum nächsten Strategium, ich bin Unterwegs.“
    „Sehr wohl.“
    „Wie ist Ihr Status, Areal 11?“
    „In Feuerbereitschaft.“
    „Verstanden, halten.“
    „Sehr wohl.“
    Das ging schnell. Manchmal liebte sie die knappe Art ihrer Leute. Immernoch erboßt über so viel Ignoranz versuchte sie nun vergeblich, wieder eine Verbindung zu Areal 12 aufzubauen. Es zeugte kaum von Führertum, sich in seinem Bunker zu verkriechen.


    Sid beobachtete, wie Al's Finger über die Panels des Taktiktisches huschten. Er war dabei weitere Instruktionen an die Verteidigungsmannschaften zu erteilen. Sid verfolgte nichts im Einzelnen, allerdings schien er nicht damit zu rechnen, die Eindringlinge aufzuhalten. „Sid?“
    „Ja, Al... was'gibt's?“
    Alastor hielt kurz inne und drehte sich um. „Du reimst nicht?“
    „Nur mit Maske“ grinste Sid. „Also, was?“
    Melde dich beim Chor wie man diese Bestien loswerden kann. Frage an unter meinem Namen.
    Er drehte sich wieder um und Sid grinste. Endlich was zu tun. Er steckte die Laserpistole ein und ging zu einem Wandterminal. „Kontakt Astropathischer Chor-“
    „AstroTELEpathisch!“ rief al von hinten.
    „Kontakt, Astrotelepathischer Chor, Alastor Teeve.“
    „TeevES!“
    „Alastor Teeves.“
    Sid rollte mit den Augen, woher sollte er das bitte wissen.
    „Stelle nicht besetzt.“
    Sid starrte auf die Anzeige, dann drehte er sich um. „Keiner zu hause!“
    Al schüttelte nur den Kopf. „Verdammt merkwürdig, diese Station sollte besetzt sein... aber ich habe eine Psionikerin von Extern die auf den Geheiß einer Tiranis unterwegs ist. Sie hat ein Mandat bekommen... Sergeant? Was geschieht mit dem Tiranis-Mandat?“
    „Ich habe vier Gardisten eingeplant, mehr kann ich nicht entbehren. Schon die Frage war anmaßend.“
    Nun war es an Al, die Augen zu verrollen.
    „Reicht meine Freigabe für die Stalker?“
    Der Sergeant sah ihn an. „Positiv, aber...“
    In diesem Moment öffnete sich die Tür und eine rot berobte Frau stürmte herein. Sofort zogen die Wachen die Waffen.
    „Beim Omnisiah, wird man hier überall so begrüßt?“
    Sid starrte die Frau an. „Tinasis?“
    Sie wandte sich zu ihm. „Tinaris, Roberta Tinaris.“ Alastor und der Sergeant standen auf.
    „Madame, Sie haben ein Mandat des Schmiedevaters erhalten.“
    „Darum bin ich hier, was haben Sie?“
    „Vier Gardisten... und eine Psionikerin ist unterwegs hier her.“
    Roberta lachte humorlos. „Ja, dies geschieht auf meinen Geheiß, sie-“
    In diesem Moment kreischten ettliche Sirenen an Alastors Tisch. Er sprintete Zurück. „Sie greifen an. Tiranis, Sie bekommen Ruststalker Adamantus, der Startvorgang ist eingeleitet. Sie finden ihn in Areal 9.“
    Wieder öffnete sich die Tür und Dantus trat ein, sie sah sehr schlecht aus, keuchte etwas und war nur in einen roten Mantel gekleidet. Roberta schritt zu Sid. „Sie sind nicht von hier, kommen Sie von außerhalb?“
    Sid sah sie distanziert an, antwortete aber offen: „Ja... so könnte man es nennen....“
    „Dann kennen Sie den Weg zu den Docks... ich habe einen Plan...“


    Wärend Monsta unter schwerem Beschuss in die imperialen Linien krachte huschte Rotz schnell weiter. Gackernd verschwand der Grot tief in der Station. Immer weiter ins Innere. Immer in Richtung der frischen Luft. Als er weiter und weiter krabbelte begannen die Schächte auf einmal zu knirschen und zu knacken. Panisch rannte der Grot von fallenden Gittern gejagdt den Lüftungsschacht entlang. So schnell, dass er ganz zu schnoddern vergaß. Schließlich fiel der Boden vor ihm schnell ab und er landete in einem hohen Tournister der brüllte und fauchte, als wäre er seit Jahrhunderten am Arbeiten. Es herrschte ein Wind, der so stark war, dass er Rotz fast wieder nach oben geblasen hätte...


    Dareeda schnaubte. Sie war wütend. Ihr Befehl kam zu spät rein, ihre Ziele waren verschlossen und sie stand planlos in einem dreckigen Lüftungsschacht, ohne genaue Kenntnis der Lage und in einer Umgebung, die ihr immer und immer weiter zu entgleiten schien. Reiß' dich zusammen Dareeda... Sie fasste einen Entschluss, dann rannte sie los. Wenn sie in Areal 12 hinein wollte mussten die Türen geöffnet werden. Also mussten die Invasoren sterben...
    Thundastrakk brüllte freudig als Monsta, zu Sabatorks „Harl'ay fom Hell“ auf die Reihen der Menschan'z zuraste. „Mek MG, Baller wnn du kanns'!“ Die Kanone brüllte den Zorn der Orks auf die Imperialen, und die antworteten. Fast unbehelligt rückten die Orks, mit Archahl Balhns Truppe im Rücken auf die Imperialen zu, während die ihr Feuer auf Monsta konzentrierten. Thundastrakk duckte sich hinter den gewaltigen Schädel, der vorne auf Monster throhnte. Dann brach eine der Achsen und Monsta brach aus, stellte sich quer und schlug in voller Breitseite in die Reihe der Menschen ein. Thundastrakk brüllte freudig und gab Gas. Hinter Monsat überschwämmten die Orks die eilig aufgestellte Linie während das gewaltige Trike schlingernd vorwärtshustete und sich längs über die Linie der fliehenden Verteidiger schob. Archahl lächelte. Solch eine plumpe Materialschlacht. Und bald schon überstiegen die Schreie der Verwundeten und sterbenden das Brüllen der gewaltigen Maschine, ihres Fahrers und der wütenden Horden die ihnen folgten. Dann traf ihn ein Bild. Ein schwarzer Würfel, tief im Herzen der Station, in einer Hand die mit weißem Samt überzogen war. Das Bild war ebenso schnell wieder verschwunden wie es aufgetaucht war. „CHAOSBOY!!!“
    Das war der große Ork. Archal sah auf, was ihm als Antwort zu genügen schien. Wärend die Orks ein wundervolles Massaker im hinteren Teil der Halle verrichteten war Thundastrakk abgestiegen und der andere Ork lag unter der Vorderachse des Fahrzeugs, dass sichtbar Schaden genommen hatte. Es war für niemanden eine gute Idee, frontal auf diese Kanonen zuzupreschen.
    „Kommste mit in da Funkraum? Da krass'n Metdl' spielan?“
    Archal sah auf. „Eigentlich habe ich andere...“ er sah wie eine der Deckenplatten brach und eine in eine Art schwarzen Synskin gekleidete Frau direkt zwischen sie stürzhte.
    Dareeda sprang sofort auf die Beine als sie sich ziwschen den beiden Bestien wieder fand. Das war ein wenig anders geplant gewesen...
    Als Sid sich gerade entscheiden wollte, ob ihm die Idee der Frau gefiel fluchte Alastor lautstark. „Diese Verdammten Schweinehunde sagten, sie hätten die Lage im Griff...“
    „Was ist los Al?“
    „Wir haben einen weiteren Einschlag... Areal 43“

  • Runde IV: Es liegt etwas in der Luft.


    Energie.
    Reine Energie.
    Wie die heilige Gunst des Omnissiah strömte die elektrizität aus dem Sonnenheißen Herzen von Astoria in Adamantus Körper ein. Summend erwachte sein Körper nach so langem Schlaf zum Leben. Der in dunkles, rotes Tuch gehüllte Torso erhob sich ächtzend auf dem Unterleib der von spinnenartigen, stählernen Beinen getragen wurde. Dann erwachten die kalten, gläsernen Augen zu neuem Leben. Adamantus Gehirn glühte auf und die Synapsen begannen Wild zu feuern während die alte Maschine einen vollständigen Systemcheck durchführte.
    „Startprotokoll 42 Alpha“ krächzte die Voxeinheit am Kehlkopf.
    „Eingeleitet. Funktionsnotwendige Systeme aktiv...“
    Klackernd machte die Maschine drei vorsichtige Schritte auf dem kalten Grund, dann stöpselte sie sich die Zuleitungen vom Körper.
    „Bewegungsapparat uneingeschränkt.“
    Die transonischen Messer und Schwerter fuhren in ihre Positionen und vibrierten leicht und voll berechnender Vorfreude. Die Klauen an den Unterarmen zuckten wild.
    „Waffensysteme voll funktionsfähig.“
    Adamantus richtete sich nun vollends in seiner kleinen Technogruft auf.
    „Volle Leistung.“
    Sein Geist wählte sich ins Komnetz. „Strategium, Bericht!“
    „Autorisierung Gelb.“ Dröhnte eine Stimme in Adamantus Schädel.
    „Sie wurden einer Sondereinheit zur Abwehr eines massiven Xenosangriffs an insgesamt drei Fronten zugeteilt. Finden Sie sich in Areal 9 nahe Leerendock 14 ein.“
    „Bestätigt.“ krachte die Maschine, dann setzte sie sich einer stählernen Spinne gleich in Bewegung, die ihre tödlichen Werkzeuge kreisen lies während sie auf dem Weg zu ihrer Beute von Schatten zu Schatten schritt...


    „Al, können wir die Luft aus den betroffenen Bereichen ablassen?“
    Das war Simon. Glücklicher Weise hatte er das Reihmen zusammen mit der Maske abgelegt und schien sich jetzt ganz auf seine Aufgabe zu konzentrieren. Alastor hatte besorgt den Einschlag in Areal 43 geladen, nur drei Blocks von seiner Familie entfernt. Doch der Angriff hielt sich in Grenzen. Ein verirrter und beschädigter Brocken war an den Monitorkreuzern vorbei getrudelt und hatte sich völlig planlos in die Station gebohrt. Das schien die präferierte Angriffstaktik der Orks zu sein. Nun wandte sich Alastor wieder der Hauptbedrohung zu.
    „Nein, die Lebenserhaltung läuft für die ganze Hemisphäre und die Station ist so planlos entstanden, dass sie nicht streng segmentiert ist... Es gäbe zu viele Opfer.“
    Das es jetzt schon zu viele waren sagte er nicht, und Sid interessierte sich auch nicht dafür. Er wusste immernoch nicht, wohin ihn seine Füße tragen würden, aber er war in seinem Leben sowieso von Krise zu Krise geworfen worden und hier würde sich vielleicht die Möglichkeit ergeben, besser aus der Sache heraus zu kommen als er herein gegangen war.
    „Und... kannst du das Areal verriegeln?“
    „Besser“ zwinkerte Al. „Lass' mich mal machen...“
    Zufrieden marschierte Obinson zu Roberta zurück, die gerade hitzig mit dem Sergeanten diskutierte.
    „Aber das ist Wahnsinn die Flotte nicht zu informieren, das grenzt an Hochverrat!“
    Der Mann blieb ebenso stur wie der Rest der Truppe. „Es ist der direkte Befehl aus dem Kommandobunker, die-“
    „Ja ich WEISS dass es der Befehl ist...“ Roberta war so aufbrausend, wie es vielleicht selten ein Mitglied des Kult Mechanicus geworden war, dann machte die Wut einer traurigen Stimmung Platz.
    „Das ist völlig unverständlich. Was hier los ist muss das Imperium erreichen.“
    „Damit die ganze Station kontrolliert gesprengt wird? Nein danke!“
    „Nun... berechtigert Einwand...“ dachte Sid.
    „Was für ein Ignorant.“ dachte Roberta. Statt dessen fuhr sie einfach herum und stürmte mit ihren Gardisten und Dantus aus dem Raum. Sid grinste dem Sergeanten noch einmal schnippisch zu, dann rannte er hinterher.
    „Und... was tun wir jetzt?“
    „Die Verstärkung an Areal neun aufgreifen“ lächelte sie „Dantus, du könntest auch etwas für mich tun...“
    Alastor war gerade dabei, das Atrium mit allem zu bestücken was er finden konnte, sein Plan schloss sogar einige mir schweren Waffen aufgerüstete Verladesentinals mit ein, und die Schotten gemäß seines Plans zu verriegeln, als die Kameraverbindungen zum Kampfschauplatz gekappt wurden.
    „Was beim Thro...“


    Dareeda sprang auf und zog ihre Schusswaffen. Balhn sah den kürzesten Moment verdutzt aus, dann legte er die Finger an die Saiten seiner Gitarre während drei seiner Marines zu dem rückwärtigen und den seitlichen Eingängen hechteten. Lediglich das Schott, zu dem sich die Verfolger zurück zogen war nicht zu blockieren. „What'n...“
    Dann explodierte die Welt zeitgleich mit einem Misston aus Balhn's Gitarre in sonnenhelles Licht. Die Assassine sprang in die Luft, dank ihrer Kampfmaske konnte sie die Welt um sich herum noch in farblosen Kontrasten wahrnehmen. Sie sprang dem gewaltigen Ork auf die Schulter, stieß sich von seinem Panzer ab in richtung seines Fahrzeugs und gab im Flug drei Schüsse ab. Ihre Kampfmaske sendete automatisch ein Abschaltungssignal an die imperialen Kamerasysteme im Raum. Niemand sollte wissen dass sie hier war. Fast zeitgleich schlugen kräftige Akkorde in das Deck und ließen Tundastrukk zurücktaumeln was ihn vor den tödlichen Treffern rettete. Als das Licht der Blendgranate erlosch sprang Dareeda gerade über MC MG hinweg, der verzweifelt auf einen Gitbrenna einhämmerte und versuchte, das verbeulte Stück Schrott in Monsta's Karosserie zu hämmern. Auf dem Kopf trug er den Helm eines Gardisten in dem noch ein Spalta steckte. Die viel zu klene Kopfbedeckung hatte er mit Panzerband auf seinen Schädel geklebt um seine Denkleistung zu erhöhen. Offensichtlich klappte es nicht, da er während der Arbeit permanent auf Thundastrakk einredete, ohne sich für dessen Lage zu interessieren.
    „Un, da Monsta braucht noch Trommal'n um da beat rapp'n zu könnan wenn'de fährst...“ für die beschädigte Achse schien er sich nicht im mindesten zu interessieren. „Und da Station braucht mear Box'n um da beat raus'haun zu könnan.... den Hanga hiar könn'n mir „Black Metd'l Stage“ nenne...“
    Nicht einmal die Assassine, die über seinen Kopf flog brachte ihn auf andere Gedanken. Dareeda landete hinter Monsta und so in Deckung vor den Chaosmarines, die begannen, das mächtige Gefährt zu umrunden. Nun sah sie sich Auge in Auge mit dem gewaltigen Orkmob, der die Verteidiger verfolgt hatte. Die ersten Bestien drehten sich bereits zu ihr um. Prophylaktisch feuerte Dareeda im Rennen drei Schüsse ab und tötete vier der grünen Ungetüme, die letzte Kugel durchschlug einen Torso um in den Hals des Orks dahinter zu brechen. Dann sprang Thundastrakk mit einem donnernden Krachen auf Monstas Rumpf und brüllte: „Sie gehöart miar!“ Die Orks unternahmen nichts weiter und auch Balhn ließ seine Marines nach kurzer Überlegung inne halten. Sollte der Ork doch machen. Mit einem schnellen Riff rief er seine Marines zu sich - sie waren vollzählig – um über einen Seitengang zu verschwinden. Immer in Richtung des Schwarzen Würfels.
    Dareeda hatte nicht einmal inne gehalten und stürmte nun auf die Seitenwand zu. Die Chaosmarines hatten den Eingang geräumt. „Faigling!“ brüllte Thunderstrakk und schoss ihr wütend hinterher, dann rannte auch er los. Die Orks begangen zu singen:
    „You will be caught...“
    Thundastrakk rannte schneller und Dareeda sprang über einige Ladekisten die ihr Deckung bieten sollten, nicht ohne zwei Schüsse abzugeben. Einer davon schlug in den Arm des Waaaghbosses ein und zerriss seinen linken Bizeps.
    „In da middle of these cargo track... THUNDA“
    MC MG trommelte rhytmisch, während er sich überlegte, wie man diese Schienen nutzen könnte um da neue Metd'l Anlaga am best'n zu rappen.
    „You looked around
    and 'u' know there is no coming back! THUNDA“
    Dareeda hatte die Wand erreicht und sprang nun behände an den Versorgungsrohren empor. Entgegen der Erwartung der Orks versuchte sie gar nicht, die Tür zu erreichen.
    „Your miand raced...
    And you thaught whaaat you can do... THUNDA“
    Thunderstrakk brüllte enttäuscht auf während Dareeda sich an das Gitter eines Lüftungsschachts klammerte und es aufriss.
    In der Drehung feuerte sie noch eine Kugel auf ihn ab die Thundastrakk im Fuß traf und ihn frustriert aufschreinen ließ. „Feigling!!!!“
    Dann war sie im Schacht verschwunden und Thunderstrakk feuerte frustriert auf die leere Öffnung.
    „And you knew, there was no help, no help from you!“
    „MAUL HALTAN!!!“
    Schwer atmend, eher aus Frustration als aus Erschöpfung, ließ sich Thundastrakk auf Monsta nieder.
    „Boss?“
    „Ja...“ er sah hoch zu MC MG.
    „Du blutast...“


    Klackernd fiel die Klappe des Tournisters auf den Boden. Sie war innen völlig glitschig von den Körpersereten, die Rotz auf seine Haut absonderte. Ein positiver Nebeneffekt war, dass er so nicht in seinem eigenen Schleim kleben blieb. Dann kletterte er auf die näcchste Cogitatorbank. Er war ganz alleine in dem kleinen Raum mit den dröhnenden Maschinen die sich knappe zwanzig Meter hoch in die Eingeweide der Station schraubten. Die Luft schien hier ganz frisch...
    Rotz schnodderte über die Tastatur des Cogitators und machte das gesamte Interface unbrauchbar. Dann fiel sein Blick auf eine der Reserveflaschen, die an einem Anschluss in der Wand aufgeladen wurden. Fröhlich gackernd rieb er seinen Schweiß in die Buchse des Cogitators und zog dann die gut geschmierte Klappe auf. Die Ionenbatterie dahinter riss er nach orkischer Manier einach heraus.
    Dann schleifte er eine der Notfallkisten heran und begann sie zu plündern. Was ein Lasermagazin, eine Batterie, eine Gasflasche, ein kleiner Chrono und etwas Öl für Möglichkeiten Boten.
    Gackernd schusterte Rotz seine kleine Bombe zusammen. Dann hustete er und spie einen klebrigen Ball auf seine Schöpfung. Schnüffelnd glitschte der stinkende Grott nun über die Rohre nach oben, auf der Suche nach der wärmsten Stelle der Maschine. Nachdem er einmal schwungvoll am Chrono gedreht hatte kleisterte Rotz die Bombe an den Wärmetauscher der Anlage und entschwand in einen der Schächte.


    Archahl Balhn brauch aus dem viel zu kleinen Eingang hervor wie der leibhaftige Diener von Chaos und Zerstörung, dem er diente. Sofort wurde er von gezieltem Plasma- und Bolterfeuer empfangen. Mit einer schmetternden Symphonie fegte er die Schüsse zur Seite, dann erwiederten er und seine Marines das Feuer mit Rockigem Sound.
    Die Töne schossen mit doppelter Schallgeschwindigkeit durch die Luft und Schlugen in den vier Wächtern vor dem gewaltigen Zahnradtor ein. Eine einzige Salve konnten sie noch Feuern, dann wurden sie von den dissonanten Tönen zerrissen.
    Zufrieden sah der Prinz sich um. Keine weiteren Feinde. Kurz registrierte er, dass einer seiner Mitstreiter von einem gleißenden Ball blauen Plasmas eingekocht worden war, doch er erstickte den aufwallenden Zorn im Keim. Sein Ziel war zum Greifen nah...


    Adamantus wartete seit zehn Minuten, als Roberta, Sid und die Gardisten in Areal neun ströhmten.
    Dantus war auf der Strecke geblieben, gewollt.
    „Sir.“ Adamantus verbeugte sich leicht.
    „Es ist mir eine Freude, Euch kennen zu lernen, Adamantus 42 Alpha!“ Auch Roberta verbeugte sich, doch mehr Zeit brachten sie nicht mit formalitäten auf.
    „Wie sieht der Plan aus?“ fragte Sid.
    „Nun, ganz einfach. Adamantus wird für uns den schnellsten Weg in den Brückenkopf des Feindes finden. Das Schiff muss zerstört werden.
    „Ja Ma'am....“
    „Und wir besorgen uns Atemmasken...“ bedauernd nahm sie zur Kenntnis, dass keiner ihrer Soldaten zur Techgarde zu gehören schien.
    „Dann drehen wir ihnen die Luft ab...“
    In diesem Moment ging ein leichtes, kaum merkliches Zittern durch den Boden. Noch ahnte niemand, dass ihnen in dieser Hinsicht erhebliches an Arbeit abgenommen worden war...

  • Runde V: Durch die Mangel gedreht


    Es war windstill...
    In einer Raumstation nicht verwunderlich, in ihrem Lüftungssystem jedoch schon. Die Konsequenz war erschreckend. Die Zeit wurde knapp.
    In einem Tempo, mit dem die meißten Dreckwühler nicht einmal rennen könnten kroch Dareeda nahezu lautlos den Wartungsschacht entlang. Mit einer bewussten Willensanstrengung erstickte sie die aufkeimende Wut auf sich selbst wegen des Vorfalls, der sich keine Minute vorher zugetragen hatte. Das war so gar nicht ihr Stil gewesen. Aber nun hatte sie andere Sorgen. Vor ihr tauchte ein stählernes Gitter auf, das ihr provokant den Weg versperrte. Sie hielt inne. Es handelte sich mehr um eine einen Zentimeter dicke Metallplatte, die so weit ausgefräst war dass sie an ein Gitter erinnerte als um ein wirkliches Geflächt stählerner Streben. Die Assassine hielt inne. Musste eine Sicherheitsvorkehrung sein. Das ganze System war bestimmt voll von diesen Dingern. Jedes zu hacken wäre zu aufwendig, falls es ginge. Jedes zu zerstören würde nicht unbemerkt bleiben. Entschlossen kroch sie zur letzten Wartungsklappe und spähte durch die Lüftungsschlitze hinaus. Dieser Raum lag nur ein paar Meter von dem umkämpften Frachtraum entfernt, war aber durch ein gewaltiges Schott so stark abgeschottet, dass ein sanftes Vibrieren alles war, was vom Kampflärm blieb. Der Raum war Menschenleer.
    Geschmeidig wie eine Schlange schlüpfte Dareeda aus dem Schacht und sprang in den Raum hinab, nicht ohne ihn zuvor mit Hilfe ihrer Maske auf Lichtschranken untersucht zu haben.
    Es musste sich um eine Wartungsbucht handeln, die allerdings in aller Eile evakuiert worden war. Überall lagen Papiere, kleinere Werkzeuge und sogar einige offene Dosen Schmieröl herum. Solch eine Panik trotz der offenkundigen Sicherheit dieses Raumes? Merkwürdig...
    Es sei denn es hatte einen Befehl zu solcher Eile gegeben.
    Die Frau schritt an eine der Werkbänke und sah den halb gehäuteten Kopf eines Servitors darauf liegen. „Armer Kerl,“ meinte sie lakonisch, „einen Verstand darf man nicht verschwenden...“ Sie verband ihre Maske mit den mechanischen Teilen des Maschinenhirns und tauchte in eine Welt von zuckenden Daten ab.
    Areal 12... gib mir Areal 12!
    Sie wurde fündig. Knapp unter dem Herzen der Anlage erstreckte sich ein völlig quadratischer Würfel. Ein Eingang, keine Zuleitungen die über ein Kabel hinaus gingen. Eine hermetisch verriegelte Festung. Mit eigenen Nahrungsvorräten, Wasseraufbereitung, Lebenserhaltung, zwei Wohnräumen, Sensoranla-
    Lebenserhaltung?
    Dareeda triumphierte innerlich. Niemandem würde es nützen, in einem toten Stück Stein zu sitzen. Wenn die Station gerettet werden sollte blieb dem Schmiedevater nichts übrig als die gewaltige Pforte zu öffnen und frische Luft in den Zentralasteroiden zu lassen, dem langsam die Luft knapp werden würde. Dieses Tor zu hacken würde ein halbes Leben dauern.
    Triumphierend bedankte sich Dareeda mit einem beiläufigen Tätscheln bei dem Kopf, dann nahm sie einen Plasmaschneider aus dem Regal und schlüpfte ins Lüftungssystem. Sie musste einmal über den vom Feinde besetzten Frachtraum, um an ihre Truhe zu gelangen, aber dort würde sich niemand um defekte Gitter kümmern...


    Zwei der Eindringlinge schlichen durch die dunklen Nebengänge der Leerendocks. Kaum so groß wie ein halbwüchsiges Menschenkind. Einer hatte ein gezacktes Stück Schrott als Waffe in der Hand, der andere giggelte nur leise und sah sich zitternd um. Ahnungslos glitt sein Blick über meine schattige Niesche. Dann-
    Die messerschafe Klaue des Ruststalkers schoss aus dem dunklen Alkoven des Wartungstunnels hervor und trennte dem Grot glatt den Kopf von den Schultern. Sein Kumpane drehte kreischend den Kopf, nur um von einem der unbarmherzigen Spinnenbeine von Adamantus in die Brust getroffen zu werden. Das spitz zulaufende Glied schlug die kleine Grünhaut von den Füßen, durchbohrte ihre Brust und nagelte sie förmlich am Boden fest.
    Adamantus Blick glitt noch ein Mal über sein Werk um keinen Zweifel daran zu lassen, dass die Feinde unschädlich gemacht wurden, dann stelzte er weiter Richtung Leerendock. Es war kaum zu fassen, dass kaum ein Feind hier draußen war. Nur eine Panzerwand trennte ihn von der Halle. Doch dank des Strategiors gab es keinen Weg hinaus... blieb die Frage ob sich einer hinein fand. Adamantus Weg endete an einer Adamantenen Tür.
    „Adamantus 42 Alpha an Strategior Teeves, Melden!“
    Die Antwort ließ eine halbe Minute auf sich warten.
    „Teeves hier. Intention?“ Er klang erregt, adamantus schätzte seine Atemfrequenz über Durchschnitt.
    „Lokalisiere meine Position und erteile Freigabe Gelb für Areal 14c. Strategische Meldungen?“
    „Die Lebenserhaltung des Zentralasteroiden wurde zerstört, Ursache unklar...“ Teeves klang zugleich angespannt und triumphierend. „Aber der Feind verhält sich exakt wie vorhergesagt. Sie bekommen Ihren Schlüssel, Alpha. Teeves Ende.“
    Adamantus entschied sich, der Verwechslung von Titel und Bezeichnung keine hoch genuge Priorität zuzuordnen, um sie unter diesen Umständen zu erwähnen und rief statt dessen nach Tinaris, während er die Freigabe sendete. Roberta meldete sich postwendend. „Adamantus, wie weit seid Ihr?“
    „Zugang gewährt, meiner Signatur folgen...“
    „Verstanden.“
    Spinnenbeinig stelzte Adamantus in die Lagerbucht. Sie war erstaunlich verlassen. Er zählte knapp zwanzig, über die Bucht verteilte Orks die alles andere als glücklich wirkten, auch wenn er dies kaum wahrnehmen konnte. Die Grünhäute waren damit beschäftigt Waffen und Maschinenteile aus dem Asteroiden zu laden, der die Bezeichnung Landungsboot kaum verdiente. Ein Promethiumbetriebener Stein, mehr schien es nicht zu sein.
    Im Schatten des Gefährts selbst schlich der Stalker um den kleinen Himmelskörper herum bis er fast auf der anderen Seite war. Ein gutes Stück von der belebten Hauptluke entfernt hatte etwas sehr großes die Wand des Brocken von innen gesprengt. Die dicken Reifenspuren, die aus dem Schiff führten deuteten auf eine motorisierte Kriegsmaschine hin.
    Adamantus surrte triumphierend und kletterte über den gesprengten Eingang des Brocken. Von unten war er nun kaum zu sehen und konnte aus seiner Position blitzschnell zuschlagen, sollte er eine Bedrohung lokalisieren. Ein Angriff auf die Orks schien jedoch nicht zielführend.
    „Adamantus an Tinaris, Zugang identifiziert. Signatur folgen!“
    „Verstanden, sehr gute Arbeit, Alpha.“
    Die Empörung über die erneute Verwechslung durch ein Kultmitglied wurde einerseits von der Billigung des Lobs, andererseits von der Möglichkeit gedämpft, dass es sich um eine dieser Marotten handeln könnte, die gemeinhin als Scherz bekannt war...


    „Kommandant Xabre?“
    Ich drehte mich auf meinem Stuhl zur Seite. Drei verfluchte Wochen flogen wir nun schon durch die Findlingswelten ohne den Warpantrieb auch nur angesehen zu haben. Die Inquisitorin wollte die Astropathen stets lauschen lassen ohne dass diese auch nur ein Flüstern aufgefangen hätten. Zu schade, dass ein Gellerfeld die Herren zu ihrer Blindheit auch noch geistig taub werden ließ.
    „Ja bitte?“
    Sein Adjudant, Garron, hielt ihm einen Ausdruck hin.
    „Die hat der Chor soeben per Servoschädel übermittelt, Kommandant.“
    Interessiert nahm Xabre das Blatt mit einem Nicken entgegen und las.
    Dann... las er es noch einmal.
    Drei Minuten später stand er vor dem Schreibtisch seines Langzeitfluggastes. Die Inquisitorin hatte ihr Gesicht hinter dem Bericht verborgen. Dann legte sie ihn auf den Tisch und stand auf.
    „Habe ich es Ihnen nicht gesagt, Kommandant? Die Nachrichten werden zu uns kommen....“
    Er legte den Kopf schräg. „Und dennoch seid ihr überrascht? Oder besorgt? Es wäre unmöglich, nicht besorgt zu sein.“
    „Ich BIN besorgt...“ Sie sah aus dem gepanzerten Fenster hinter ihrem Schreibtisch in die Sterne.
    „Aber nicht wegen den Dämonen... es sind die Orks, die ich missbillige.“
    Xabre sah sie aus großen Augen an. „Ich vestehe nicht...“
    „Res darf nichts von dieser Aktion erfahren, sie würde den gesamten Quadranten einäschern. Die Nachricht darf nicht weiter geleitet werden...Die Dämonen hingegen sind doch mein Beruf.“
    Dabei drehte sie sich um und zeigte ein Lächeln, das einem kleinen Mädchen hätte gehören können.
    „Außerdem... ist eine Beamte vor Ort.“
    „Eine... Beamte?“
    „Macht Euch keine Sorgen, Kommandant.... Mein größtes Interesse gilt noch immer der Fracht des Freihändlers. Da wir nicht mehr damit rechnen können, ihn hier ab zu fangen schlage ich vor, dass ihr uns zu Astoria fliegt. Wählt den Sprungradius aber lieber etwas größer, ich möchte ja nicht ungebeten mit der Tür ins Haus fallen...“
    „Sarkasmus?“ fragte Xabre. Er hatte schon drei Mal der Inquisition gedient, zwei verschiedenen Inquisitoren und einigen Iteratoren war er begegnet... aber diese Frau... war irgendwie... falsch.
    Sie starrte ihn aus den kalten, eisblauen Augen an, die zusammen mit den weißen Haaren irgendwie einen unnatürlichen Gegensatz zu dem viel zu fröhlichen Gemüt bildeten.
    Die Inquisitorin ließ sich auf ihren Stuhl fallen und blinzelte ihm zu
    „Sie müssten meine Scherze doch gewohnt sein, Xabre.... Wie lange fliegen Sie die gute Lara jetzt schon im Sektor umher?“
    „Genau genommen kamen wir erst in diesen....“
    „Kurs setzen, Xabre!“


    Roberta schritt von den Notfallschränken zurück und reichte jedem eine Atemmaske.
    „Na klasse,“ raunte Sid. Er hatte zu ihrer aller Überraschung noch nicht ein Mal gereimt.
    „Wie soll ich das Ding jetzt über meine Maske bekommen?“
    „Noch wird das nicht nötig sein... aber wie wäre es, wenn Sie sie tauschen?“
    „Pah... die Dinger sind doch voll uncool, da halte ich lieber die Luft an!“ antwortete Sid, die Worte waren wohl jedoch weitaus weniger ernst gemeint, denn er griff ohne sichtbare Abneigung nach der Maske.
    „Teeves?“ funkte Roberta während dessen. „Können Sie den Zielbereich entlüften?“
    „Sobald ich Zeit habe.... Gerade stehe ich vor einem entscheidenden Mannöver, allerdings werde ich danach auf Sie zurück kommen. Zuvor steht jedoch noch ein anderes Projekt an... Der Strom, der durch die Abschaltung der Leerendocks und der defekten Lebenserhaltung frei wird kann für den Aufbau eines Realitätsfeldes genutzt werden wie wir es sonst nur bei kleineren Annommalien einsetzen, wie sie hier in den Findlingswelten häfig sind...“
    Er schien sich selbst für seine Genialität zu loben.
    „Was?“
    „Tu'n Sie ihr Bestes und warten Sie ab...“
    Dann brach die Verbindung ab. Roberta drehte sich um und stieß fast mit Dantus zusammen, die lächelnd auf sie zu kam.
    „Oh, hallo.“
    Die Frau sah schon viel besser aus.
    „Man erkennt die Nachwehen Ihres Unfalls gar nicht mehr?“
    Juliana grinste. „Ja, ich bin einiges gewohnt, auch wenn das hier neu für mich ist....“
    „Das ist es für uns alle...“
    „Sagt mal Leute,“
    alle sahen zu Sid.
    „Ich will ja jetzt echt nicht der Boomann sein, aber sollten wir uns nicht langsam mal diesem Spinner hinterher machen?“
    Roberta entschloss sich, die Titulierung auf Adamantus Aussehen zu beziehen und nickte.
    „Ja, ich-“ sie hielt inne.
    „Wie aufs Stichwort....“
    Nach Adamantus Nachricht waren sie zurück zum Eingang der Watungsluke gelaufen. Sie mussten knappe zehn Minuten hinter dem Schleicher sein. „Da rein?“ meinte Sid zweifelnd. Er kannte den Gang noch.
    „Ja... dachtest du, es wird einfach, Zivilist?“ meinte einer der Gardisten und machte sich mit zwei Kameraden auf an die Spitze.
    Sid schluckte seine Wut hinunter.
    „Na ja, wenigstens trifft es sie als erstes...“
    Sie waren drei Minuten gagangen, als es über ihnen polterte. Sid sah erschrocken auf als etwas rotes, hübches auf ihn herabstürzte.
    Reflexartig riss er die Arme nach oben und fing den fallenden Körper auf.
    „Oh, Hallo...“ sagte er verwirrt. Die Situation war grotesk. Unter den Erschrockenen Blicken von einem knappen duzend Waffenläufen lächelte die Frau Sid an. „Hallo... würden Sie mich runter lassen? Und die Waffen woanders hin halten? Ich bin glaube ich kein Ork...“
    Sid stellte die junge Dame auf den Boden und besah sie sich nun genauer. Ihre chicke Kleidung war lose um sie herum geschwungen, verhüllte sie aber völlig. Auf dem Rücken trug sie ein in Tücher geschlagenes Paket, das verdächtig nach einer Waffe aussah.
    „Wer sind Sie?“ fragte Roberta.
    Die Frau verbeugte sich knapp. „Anna Levchenko...“ sie sah sich unsicher um.
    „Ich.... war auf dem Weg von meinen Kabinen...“
    „Ähäää?!“ machte Sid. „Durch die Wartungsanlage? Mit einem Raketenwerfer auf dem Rücken?“
    Nun sahen ihn beide Frauen verwirrt an. „Oh,“ machte Anna, „das Gewehr ist ein Geschenk von Großvater gewesen. Ich weiß nicht einmal ob es funktioniert aber es ist trotzdem mein wertvollster Besitz. Aus sicherheitsgründen durfte ich es nicht mit nehmen aber seit die Station im Kriegszustand ist interessiert das niemanden, da wollte ich es holen.... und hier gibt es weniger Orks als auf den Hauptwegen....“
    „Ja.... nein... klingt logisch...“ sagte Sid.
    „Danke für die Einladung.“ Flötete Anna und klimperte mit den Wimpern.
    „Nun...“ sagte Roberta sichtlich verwirrt. „... können Sie schießen?“
    „Nur auf Wampas.... oder was meint ihr warum Opa mir ein Gewehr geschenkt hat?“
    „Nun... dann geben Sie der Dame eine Waffe.... sie sind Requiriert worden!“ sagte der Sergeant der Gardisten und einer der Männer reichte ihr seine Sekundärwaffe, eine handelsübliche Laserpistole.
    Als sie weiter gingen beäugte Anna Sid aus den Augenwinkeln.
    „Schöne Kampfmaske...“


    Rotz hangelte sich mit einer Mischung aus kümmerlich atrophierten Muskeln und klebrigen Körpersekreten an den Wasserrohren von Astoria entlang. Die Lüftungsschächte hatte er aufgeben müssen nachdem er in jeder Richtung an ein Gitter gelangt war.
    Mieß gelaunt riss der Grot auf seinen Ziellosen Pfaden, während er auf einem Abwasserrohr entlanglief Sensoren und Kabel von den Wänden und klebte sie mit dem Wunderbaren Segen seiner Nasensekrete zusammen. Diesmal gackerte er gehässig. Während er die Rohre verließ und sich wieder in einen Abschnitt der Wartungstunnel begab und einen Placken Schleim hinter sich hustete.
    Nichts und niemand war zu sehen. Lediglich eine tote Ratte verweste in dem Tunnel vor sich hin. Verzückt hob Rotz sie auf und klebte sie ohne viel Federlesens in seinen Ball aus Kabeln. Nur eine Kreatur mit Orkblut konnte wissen, wie sie zusammen „gehörten“.
    Gackernd sprang rotz weiter bis er ein einer der Türen ankam, die zum offiziellen Bereich der Station führten. Die Kreuzung vor ihm war voller Menschen, die ihrer alltäglichen Arbeit nach gingen.
    Rotz gackerte gehässig und reicherte den Klumpen vor sich mit haufenweise Staub und – einer inneren Eingebung folgend - seinen eigenen Exkrementen an.
    Dann klebte er eine der Notbatterien aus dem Tunnel dazu und warf die ganze Mischung flux durch die Servicetür, bevor er sich gackernd in ein Abwasserrohr begab und den Eingang mit einem Schleimklumpen, den er aus den Fußspitzen zu würgen schien, abichtete.
    Die „Explosion“ der Stinkbombe war verheerend und entvölkerte die Verkehrsader innnerhalb von Minuten, während die Bewohner würgend das Weite suchten... Rotz wäre stolz auf sein Werk gewesen.


    „Wo is' da Rotz, der stört beim rappen.... zackn' da Menschlein und nimm ma 'n Happen!“
    MC MG war nicht bei guter Laune.
    Da Boss hatte sich wütend auf Monsta davon gemacht bevor MG irgendwas rapp'n konnte und einen Großteil seiner Metd'l Headz mit genommen während sie „Da Zound of Thunda“ gesungen hatten... Undankbare Grotz!
    „Un' dann musst ich miar main eigän's Bike rapp'n.“
    polterte MG während er gerade einen breiten Tapezierpinsel voller roter Farbe schwang und damit kreuz und quer Streifen auf dem Gefährt auftrug.
    „Ick mein' dat is ja mal nich' zu viel verlangt, auf da Gitbrenna zu warten nachdem da Elda da Boss so weggesprungan ham?“
    Er ging um das Bike herum und hämmerte einen roten Tank hinter den Brenna.
    „Un ohne da Rotz von da Grotz Rotz hält dat Ding eh nich' grappt...“
    „Wo wiar geradä von Bomb'n sprechen, ick brauch' einä für da Eldaboss...“
    Mgs Laune besserte sich immer weiter, während er darüber philosophierte, wie der Lagarraum nun gerappt werden müsstä um da Metd'lbrock'n flugfähig zu mach'n.
    „Un' natürlich brauch'n wiar ganz wiel Waaagh rappen auf da Waaagh Brokkan? So dat wiar Wack'n rapp'n wenn wiar Drakk'n slatt'n!“
    Gackernd griff MCMG nach dem Gitbrenna.
    „Äh, Boss?“ fragte einer der Boyz, der gerade Schrott aus dem Brocken auf den Boden warf.
    „Wat'n? Stör beim Rapp'n?“
    „Mit wem redast du?“
    „Joar, mit da Stickbombz zum draufschießan?“
    „War'm fragste, Boss?“
    „Na auf da Rüstung von da Boss....“
    „Wat'n?“


    Thundastrukk war rasend von seiner Verletzung, seinem Blutdurst und von tosendem Schwermetall in seinen Ohren.
    Die Metd'l Headz stießen an ein Panzerschott nach dem anderen, und immer ließ sich eines weitaus leichter brechen als die anderen, so dass sie ihre vordeffinierte Route in endlosen Schleifen durch die Verlassene Ladebucht tingelten bis ein jeder Ork in den Reihen völlig süchtig nach dem ersten Tropfen Blut war. Und dann schlug Alastor Teeves zu.
    Als Monsta das letzte Tor durchbrach vond sich Thundastrukk in einer weiten Galerie wieder. Er und seine Orks strömnten in eine Halle, aus der es keinen zweiten Ausgang gab. Der ganze Raum mit einem roten Teppich ausgelegt, an den Wänden hingen kostbare Gemälde und oben auf der Galerie standen knapp hundert Techgardisten mit schweren Waffen. Thundastrakk sog scharf die Luft ein als hinter seinen Orks drei der zweibeinigen Menschenmaschinen auftauchten und den Eingang mit gewaltigen Flammenzungen versperrten. Dann brüllte eine einzelne Gestalt auf der Gallerie:
    „FRESST BOLTERFEUER!!!!“
    Wummernd legten die Waffen los und übertönten sogar Thundas wütenden Schrei.
    „FEIGLINGÄÄÄ“
    Die ersten Salven zerrissen dutzende von Orks und einen von Monstas Hinterreifen. Mehr halbherzig feuerten die Orks in die Luft in richtung der gut verschanzten Gardisten. Einmal feuerte Thundastrakk mit Monsta und riss tatsächlich ein Loch in die Reihen des Hinterhalts. Dann traf eine Rakete seine Seite und die defekte Achse ächzte nun hörbar. Mittlerweile rannten erhebliche Teile der Orks panisch in die Flammenwände.
    Niemand sang mehr.
    Wütend musste Thundastrakk einsehen, dass er hier nicht weiter kam, wenn er den Waaagh nicht verlieren wollte. Während er sich eine gute Ausrede ausdachte, um seinen Boyz das als Sieg zu verkaufen drehte er das schlingernde Monsta um und brach mit einem Ohrenbetäubenden Kreischen von Metall auf Metall durch die Wand der drei Kampfläufer, deren Flammen ihm das Gesicht versengten. Seine verbliebenen Orks folgten in seinem Kielwasser und wurden vom thriumphierenden Gebrüll der Verteidiger aus Astorias inneren Ringen getrieben.


    Im Strategium klatschte Alastor Teeves triumphierend in die Hände und begann, den Strom umzuleiten.
    Auf seinen Kameras konnte er den Dämon vor Areal zwölf deutlich sehen. Die Gestalt hatte sich vor dem Tor aufgerichtet und bearbeitete es unentwegt mit dissonanten Sinfonien.
    Wenn Sie die Lebenserhaltung von Areal 12 nutzen wollten, dann musste der Dämon weg.
    Grimmig lächelnd aktivierte der Strategior das improvisierte Gellerfeld und beobachtete auf dem Stummfilm, den ihm die Kameras lieferten, wie der Dämon zurücktaumelte und mit aufgerissenem Maul versuchte, sich in der Realität zu halten.
    Alastor lächelte in sich hinein.
    Erzittert vor mir, Feinde der Menschheit...

  • Runde VI - Erste Schwäche


    „Tinaris, exzellent euch zu sehen!“
    Adamantus kroch, einer riesigen Spinne gleich, von seinem Versteck oberhalb des Hüllenbruchs herab und hieß die anderen willkommen. Roberta eilte direkt auf ihn zu, während die Gardisten sich nach allen Seiten umsahen und mit dem Rücken zum Eingang standen. Sid schien in ein wenig zielführendes Gespräch mit Lady Levchenko abgerutscht zu sein, und den Stalker gar nicht zur Kenntnis zu nehmen.
    „Ja, wir haben es geschafft.“ Sie griff mit einem Nicken in Adamantus Richtung zum Kom. „Teeves, was haben Sie?“
    „Wir haben einen Erfolg im Atrium vier errungen.“ Meldete sich Alastors Stimme. „Die Orks ziehen sich zurück, der Hauptmop scheint aber im zweiten Hangarbereich zu sitzen.“
    „Verstanden, danke.“
    Adamantus sah sie ausdruckslos an. Das kalte Metall seines Körpers war ebenso emotionslos wie die karge Oberfläche des Asteroiden, vor dem er stand.
    „Exploratorin, Bericht und Anweisung?“
    „Wir dürfen uns hier nicht so lange aufhalten. Folgen Sie den Internen Leitungen zur Brücke, Alpha.“ Sie lächelte, wie um zu unterstreichen, dass das Missgeschick dieses Mal lobend gemeint war. Dann streckte sie die Hand aus und aktivierte die Schädelsonde, die auf ihrer Schulter postiert war. „Ich sende Ihnen Max hier mit, ich möchte schließlich auch etwas mit bekommen...“
    „Verstanden, Exploratorin...“
    Ohne ein weiteres Wort machte Adamantus sich auf den Weg und war in den Schatten verschwunden. Deutlich langsamer folgte ihm die Truppe, sich immer noch nach allen Seiten absichernd, ins Innere des feindlichen Schiffes.
    „Nun... wenn du eine Kampfmaske trägst, dann hast du doch sicher auch was vorzuweisen?“
    Sid grinste unter seiner Maske. Dieses Mädchen war nun wirklich sehr... er nannte es mal 'charmant'.
    „Oh, da können Sie gift drauf nehmen...“
    „Sicher?“ Sie lachte keck. „Ich habe schon einige Jungs von deinem Stil getroffen und offen gesagt... Steckt unter einer Maske meißt nur eine Idee....“
    „Oh, Ihr werdet noch sehen was ich kann. Ideen sind kugelsicher!“


    „Schnellaaaa!“
    MC MG Brüllte den wuselnden Haufen aus Grotz und kleineren Boyz an, die beständig Trümmerteile aus dem Brocken geholt hatten, vorwiegend alles, was von dem pragmatischen Fluggerät abgefallen oder zertrümmert worden war. Die Meks hatten bereits einige der schnellen und unfassbar unsicheren Bikes geschraubt, die MG so liebte.
    „Dat muss Rapp'n Leutää!“
    Mit Freude schraubte er an dem Turbo Boosta seines eigenen Gefährts und dachte ärgerlich an Thundastrakk, der seine Brillianz so umfassend ignorierte.
    „Leutä, wiar werden hiar klasse Wakken!“
    Die Orks brüllten zustimmend und MG sprang auf einen Haufen kaputter Promethiumtanks.
    „Wiar werdän uns auf unsarä Bikez aufmach'n un dann da Thundastrakk ma zeigan, wie man fährt!“
    Angspornt von Mgs eigenen Boyz und der Abwesenheit Thundastrakks, von der sich die meisten noch mit einem kurzen Rundumblick versicherten erhob sich mit einiger Verspätung zustimmendes Gebrüll.
    „Da Menschanz ham uns eingespärrt und da Boss rennt genau wie sie dat woll'n!“
    Die Orks grunzten zustimmend.
    „Aber wiar nich!“
    Er hob einen der vier wunderbaren Bombenz die er gerappt hatte.
    „Niemand wird uns hiar beim rapp'n störan, und wiar werdän da größte Rappenz veranstaltan! Auf da Bikez! Dat wird ein PANZARKAMPF!!“
    Im Jubel der Orks sprang MG herab und griff sich einen der Mekz.
    „Du wirst da Squiggköppe sag'n dass sie da Brock'n zu mach'n soll'n, keina kann rein!“
    Der Ork sah ihn aus großen Augen an.
    „Wenn da Big Mek das sagt... aber... wat soll'n das!“
    MG stieß ihn zurück.
    „Schon da Arthas wusst, dass man da Schiffe kaputt mach'n muss damit da Boyz kämpfan gäh'n!“
    Damit ließ er den Mek stehen und ging zu seinem Fahrzeug.
    „Verrückta als 'n Wyrddboy!“ murmelte der Mek und machte sich auf, den Befehl auszuführen.
    MC MG sah noch einmal zärtlich uf die Bombenz. Eine würde da Wand auf machen. Da andaren drei würden eine donnerndä, monstaamäßiga Überraschung für jemand'n sein...


    Der dicke, von Mineralien und Flüssigkeiten angereicherte Schleimklumpen flog aus Rotz' gigantischem Zinken genau in den offenen verteilerkasten und löste funkensprühend einen Kurzschluss im System aus. Krachend fielen die Eisengitter vor Rotz in ihre Versenkungen.Gackernd riss der Grot ein Bündel Kabel kurzerhand von ihrer Position, Was den verlust sämtlicher Notbeleuchtung zur Folge hatte. Vom Funkenregen einmal abgesehen. Eingeschmiert vom schleimigen Schweiß glitt Rotz mit einiger Anstrengung zwischen zwei Streben hindurch und rannte dann fröhlch gackernd den Leitungstunnel zur Landungsbucht zurück, wobei er von Wand zu Wand sprang und Kabel, Sicherungen, Ventile und andere empfindliche Kleinteile abriss, biss oder trat. Die giftgelben Rotzflecken markierten die Punkte, an denen das kleine Geschöpf zwischen den Lachanfällen seine Hustenschauer eingeschoben hatte.


    Oh, es war so erniedrigend.
    Kein Feind in der Nähe, und trotzdem klammerte sich Archahl Balhn an seine Essenz. Mit einem dissonanten Ton zerriss er das Feld um sich herum, die Luft brannte als sich der Warpriss, durch den er sich in dieser Welt hielt ein funkensprühenden Kampf mit dem künstlichen Schleier lieferte, der sie alle ins Immaterium zurück reißen wollte.
    Wild entschlossen, sich so nicht aus der Welt jagen zu lassen griff er zur Gitarre. Seine getreuen taten es ihm nach.
    „Spielt!“
    Sie stimmten in seine Akkorde mit ein.
    „Spielt, meine Mörder, meine Töter, meine Würger! Spielt von der Herrschaft des Blutes!“
    Die Klänge fegten wie der blutende Horror in das Gellerfeld hinein.
    „Der Himmel wird sich rot färben, die Wiederkehr meiner Kraft ist nahe!“
    Balhn brüllte mit der Kehle des Warp und der infernalische Gesang fügte sich mit schauerlicher Präzision in das Lied ein.
    „Die blutigen Tränen des Himmels werden in mich fallen und die in Stein gehauenen Regeln der Realität abwerfen!“
    Das Lied steigerte sich zu seinem Höhepunkt und das Feld schrumpfte zu nicht viel mehr als einem Flackern zusammen. Balhn brüllte triumphierend. Er war nicht mehr auf dem Höhepunkt seiner Kraft, aber die Herrschaft des Blutes hatte gesiegt.
    Er sah sich um. Er hatte gehofft, die Interferenzen umzupolen um wennmöglich noch einen Vorteil aus der miesen Falle ziehen zu können, aber das war vielleicht doch zu viel gewollt gewesen.


    Alastor nahm sich die Freiheit, seine Aufmerksamkeit kurz vom Strategium zu heben nachdem er die schleichende Verfolgung organisiert hatte. Mittels seiner Sicherheitsfreigaben rief er die Überwachungskameras rund um den Aufenthaltsort seiner Familie ab.
    Hier schien noch alles seinen Gang zu gehen, auch wenn die Menschen vielleicht etwas schneller unterwegs waren als sonst. Der Angriff steckte tief in den Gemütern der zivilen Bevölkerung.
    Etwas beruhigt darüber, dass Frau und Kind keine direkte Gefahr zu drohen schien wurde Teeves doch stutzig bei Bildern von einem völlig leeren Bereich, einer Marktkreuzung. Es war jedoch nichts zerstört, und nichts außer vereinzelte Flecken von etwas, die Erbrochenes sein mussten deutete auf Verletzte hin. Rücksicht und Gefangene waren nicht Stil der Angreifer.
    Teeves rief eine Strukturanalyse ab. Eine Spur kleinerer Beschädigungen und Kabelbrände zog sich vom Ort des Geschehens, was immer es war, bis kurz vor die Leerendocks wo alles angefangen hatte. Die gedachte Linie des Gangs ließ sich zurück verfolgen bis zur defekten Lebenserhaltung. Teeves wurde bleich. Dieser kleine Teufel hatte die Wasserversorgung genutzt, nachdem der Luftweg abgeschnitten worden war.
    „Sir, wir haben einen...“ begann er langsam, dann brannten gleich mehrere Alarmsirenen auf. Das unvermeidliche war geschehen und die Orks hatten den isolierten Bereich durchbrochen.
    „Was?“ fragte der Sergeant und kam herbei gelaufen.
    „Ach, nichts, Sir... wir haben andere Probleme!“


    Der Weg von dem kleinen Hüllenbruch in einem ebenso kleinen Hangar bis hinauf zur Brücke war nicht einmal weit gewesen. Außer Maschinenraum und Brücke, die mehr oder minder verschmolzen waren, schien es in diesem Stück Schrott nicht viel zu geben. Adamantus konnte zwar die grunzenden Geräusche von vielen, vielen arbeitenden Orks hören, wenn er richtig schätzte waren die Grünhäute mehr geworden, aber sie schienen in den weitläufigen Höhlen des Asteroiden und davor mit ausräumen beschäftigt zu sein.
    Was sich nun zeigte, war genau so erwartet wie verwirrend.
    „Tiranis?“ fragte Adamantus über die Kom-Frequenz der Gruppe. Er hatte auch eine verschlüsselte Verbindung direkt zur Exploratorin aufgebaut, schließlich war sie die einzige seines Ordens, aber das war hier nicht nötig.“
    „Seid Ihr in Ordnung, Adamantus?“
    „Selbstverständlich. Wenn ihr euch lgeräuscharm bewegt besteht kein erhöhtes Risiko. Aber das hier...“
    Was er sah entzog sich jeglicher Logik.
    „Sprecht, Alpha.“
    „Hört auf, mich so zu titulieren, das ist die falsche Kennung...Bericht: Der Raum hier... Es sieht aus als hätte sich jemand mit großer Eile auf einen Abflug vorbereitet und diese Vorbereitungen dann mitten drin abgebrochen, ganz als hätte er es sich einfach anders überlegt...“
    „Wie weit war er?“
    „Ich setze mich daran, Exploratorin, aber Ihr solltet hier sein. Diese Technik ist... unlogisch!“
    „Verstanden.“


    Monstas Röhren war von weit her zu hören gewesen.
    Wie ein aufgescheuchter Bienenschwarm war Monstas Speerspitze zurück in den Hangar geflutet. Die Orks hatten ein gehetztes Funkeln in ihren kleinen, bösen Augen und waren sichtbar weniger, als noch zuvor.
    „Da Menschanz ham uns gebraten und gehämmart!“ murmelte einer, um von einer gigantischen Faust getroffen zu werden, die zusammen mit dem Thundastrakk, zu dem sie gehörte, aus Monsta sprang.
    „Halts Maul, Git!“
    Thundastrakk hob seine gewaltige Stimme und direkt kehrte Ruhe ein.
    „Da Menschanz ham uns nich' gemoscht! Wir ham' se allse, dami wiar wieda en richtigan Metd'l Waaagh bekomm'n wenn wiar ihnen wieder begegnan!“
    Einer der Orks brüllte. „Du hast dir auf da Fresse-“ Ein krachender Schuss ließ seinen Schädel platzen. „Wiar werd'n Hämmern, un nich gehämmert werd'n!“
    Dann sah sich Thundastrakk das erste Mal ums und stutzte. Fast der gesamte Mop war erstarrt und sah ihn an, aber es war offenkundig, dass sie mit einer Abreise in Richtung eines rauchenden Lochs in einem Schott unterwegs gewesen waren, aus dem just MC MG stieg.
    „Oh, hey, Boss...“
    „DU!“ brüllte Thundastrakk, stapfte durch die Orks auf MC MG zu, wobei er zur Unterstreichung seiner Überlegenheit viel mehr Boyz als nötig brutal zur Seite hämmerte.
    „Hast du da Waaagh losgeschickt? Ohnä mich?“
    „Wat? Waaagh? Ich?
    Näi!“ Ich rappe, nich wakke... also wakke schon aber nich ohne rappen...“
    Thundastrakk packte ihn.
    „Un' warum laufen dann hier alle?“
    „Weil da Menschanz hiar eine Falle stellan. Wiar müss'n hiar weg....“
    „Woher?“
    In diesem Moment hob ein schrilles Pfeifen an, dann detonierte die Rakete hinter Thundastrakk und schmiss beide Orks auf den Boden. Brüllend stand Thundastrakk auf. Er konnte die Spur noch in der Luft sehen, die von der Raktete gezogen worden war.
    Wütend antwortete er mit seiner Wumme.
    Zwölf der Verteidiger hatten auf den an der Decke montierten Kränen Stellung bezogen und feuerten nun mit Maschinenkanonen und anderen Schweren Waffen auf die Orks.
    „Feuart auf da Flakka Dakka Wummenz! Macht se fertig!“
    brüllte Thundastrakk und ging mit gutem Beispiel vorran. Hier konnte er wieder zeigen das er der war, der Moschen konnte. Obwohl die Geschosse in die Orks pflügten fielen die Menschanz aus dem Hangarhimmel und schlugen mit durchlöscherten Leibern auf dem Boden auf. Der Anschlag war fehlgeschlagen. Nach fünf Minuten war alles vorbei.
    Thundastrakk drehte sich grunzend herum und suchte MG. Dieser kam gerade von Monsta gelaufen.
    „Dat Ding da hat was abbekommen aber du kannst fahr'n, Boss. Mach'n wiar, dass wiar weg komm'n!“
    „Wow, du hatts't Rächt!“
    Der Big Mek grinste. „Übarrascht?“
    „Monstamäßig Überrascht!“


    Nach Adamantus Nachricht ging es etwas schneller vorran, doch obwohl die kleine Truppe um Roberta die Achtsamkeit nicht hatte fahren lassen hörte man bald ein Schmerzerfülltes Brüllen, als einer der Gardisten mit einer gewaltigen Axt im Rücken zu Boden sank, ein zweiter bekam gerade eine gewaltige, grüne Faust ins Gesicht gehämmert. Roberta fuhr herum, während zwei der Gardisten auf den ersten Ork schossen und ihnmit Laserfeuer eindeckten. Das zweite Geschöpf drehte sich zu Anna und Sid herum. Dieser dachte keine Sekunde nach. Mit einem Brüllen warf er sich auf den Ork, den der Angriff in seiner Wildheit zu überraschen schien. Schnell duckte sich Sid unter einem weiten Schwinger, um den anderen Arm des Ork zu greifen und sich daran um ihn herum auf seinen Rücken zu Schwingen. Dann setzte er seine Waffe mit der Freien Hand ins Genick der Grünhaut und feuerte einen roten Energieblitz durch die unteren beiden Halswirbel.
    Grunzend brach der Ork zusammen. Sid grinste Anna an. Ihre Augen waren weit geöffnet, die Pupillen jedoch nicht erweitert.
    „Gar nicht schlecht, was?“
    „Wow...“ stotterte Anna überrascht. Sid half ihr auf.
    „Weiter jetzt, sonst kommen wir gar nicht mehr an. Was für ein Scout ist das bitte? Kein erhöhtes Risiko - am Arsch!“


    Adamantus besah sich die größte Konsole genauer. So weit er sehen konnte waren zusätzliche Tournister angeschlossen worden und der Abflug in richtung AUS der Station HERAUS bereits angewählt. Den Rest der Einheit verstand er jedoch ganz und gar nicht. Dann klickte es hinter ihm, gefolgt von einem Röschelnden Geräusch und einem Funkenschauer.
    „Boss!“
    Adamantus fuhr herum. Ein kleiner Grot mit laufender Nase war aus einer Luke geplumst und sah ihn dann aus großen Augen an. Ein Kabelbündel in Händen.
    „Oh, du bist nicht da Boss...“
    sagte der Grot und Rotzte auf das Bündel.

  • Runde VII - Kaltes Bier und heiße Bomben


    „Sou, dat war da Stangää!“
    MG kletterte unter Monsta hervor. Der Gestank von billigem Promethium gemischt mit heroischen Dosen von Pilzbier erfüllte die Luft um das Gefährt mit einer einigermaßen explosiven Atmosphäre.
    MG grinste kurz bei dem Gedanken, dann wurde er von Thundastrakk energisch zur Seite befördert.
    „Sou, gut.... Dann mach'n wiar uns auf zu da Steuardüs'n un' haun da Brock'n von da Gitz in da andaren Brocken'z...“
    Dann sah er kurz verdutzt zu MG. „Wo sin denn unserä andaren Brocken'z, ch will da Squiggs!“
    „Da Bodän hat Hügel...“ meinte MG gedankenverloren.
    „Wat'n? Also ham' wiar keine Squiggse?“
    Der betrunkene Mek bügte sich und fing einen unglücksseeligen Grot am linken Bein vom Boden, um ihn sich dann ungeschickt mit Klebeband um die gewaltige Stirn zu kleben.
    „Wir ham da Rotze?“
    „What?“
    „Da Grotze....“ MG lehnte sich an sein Bike und streichelte den letzten verbliebenen Sprengsatz.
    „Mir fehlt da Rotz...“
    Thundastrakk gab kopfschüttelnd auf und schwang sich auf Monsta. Die gealtige Abrissbirnä klirrte an ihrer schweren Kette als das Gefährt röhrend zum Leben erwachte.
    Dann ließ Thundastrakk seinen Lieblingsmonstazound auflegen: Monsta from hell von Sabatork.
    Zu dem infernalischen Zound ließ er Monsta aufheulen und rief mit seiner donnernden Stimme über das Meer der Orks.
    „Jetz' werd'n da Gitz gemoscht, Boyze! Wiar sind da Orks, bessar noch, wiar sin da Metd'l Headz un' wiar lass'n uns nich Hämmern von da Menschangitze...! Auf da Bikez!“
    Brüllend und jolend setzte sich die Meute aus plündernden Orks ein weiteres Mal in Bewegung, dieses Mal wusste Thundastrakk allein, welche Route sie nehmen würden...


    Der Ruststalker sprang zur Seite als der mit klebrigem Schleim überzogene Klumpen ineinandergesteckter Elektronik auf ihn zu folg. Er hatte die drohende Attacke perfekt kommen sehen und war in einer einzigen, flüssigen Bewegung ausgewichen, die man seiner rohen Gestalt gar nicht zugetraut hätte.
    Doch Rotz hatte gar nicht damit gerechnet, den Gegner wirklich zu treffen. Die improvisierte Elektrobombe, die eigentlich für die Konsole gedacht gewesen war flog an Adamantus vorbei und blieb mit einem matschigen Geräusch am Schott dahinter kleben. Der daraufhin entfesselte Energiestoss setzte dem Türcogitator dermaßen zu, dass er von entladungen blitzend die Tür nurnoch hektisch öffnete und schloss. Der Grot selbst schoss geradewegs auf Adamantus zu und ließ sich, kurz bevor dessen Klaue ihn traf auf den Bauch fallen um in voller Geschwindigkeit unter dem spinnenartigen Leib hindurch zu gleiten. Rotz schlug mit einem Stöhnen in die Wartungsklappe ein, die MG glücklicherweise offen gelassen hatte und die im Grunde nicht mehr war als eine nicht befestigte Abdeckung. Wärend Adamantus herumfuhr und nach dem Grot greifen wollte flüchtete dieser ins Innere der Konsole.
    Adamantus blieb kurz vor der öffnung stehen und huschte dann im Halbkreis um das orkische Äquivalent einer Cogitatorbank herum. Er konnte den verfluchten Xenos nicht greifen ohne zu fürchten, die Konsole zu beschädigen. Als er sich überzeugt hatte, dass es keinen anderen Ausweg gab setzte sich Adamantus zum Schlag bereit vor den Ausgang der Konsole während Rotz sein böses Werk vollstreckte.


    „Zwei jämmerliche Servitoren werden ja wohl zu entbehren sein. Tun Sie ihre Pflicht, Bürger!“
    mit diesen, für ihn schon sehr harschen Worten, unterbrach Alastor Teeves die Verbindung. Der Mann würde kein weiteres Mal nachfragen und die Spur der Verwüstung, die der Eindringling in Lebenserhaltung und Versorgungstunnels hinterlassen hatte musste beseitigt werden.
    „Guuut...“ seufzte der Mann. Seine Schicht dauerte nun schon viel zu lange. Hier nach würde er befördert oder erschossen werden... Ein kurzer Blick auf die Arealübersicht sagte ihm, dass das Areal seiner Familie noch sicher war. Dann begannen die Orks ihren Ausbruch. Gerade als er es aufgab, sich den Kopf darüber zu zerbrechen ob sich der Weg, den die Kreaturen nehmen würden vorhersagen ließe kam ihm ein Gedanke. Diese Stumpfsinnigen Kreaturen verzehrten sich nach Krieg. Sie würden den Weg des größten Widerstandes wählen, was bedeutete, dass er ihnen einen Pfad aus zukünftigen Leichen bauen musste. Keine leichte Aufgabe.
    „Schaffen Sie mir zwei mobile Schildgeneratoren in Areal 10... nichts großes. Und stellen Sie mich direkt zum Leiter der dortigen Verteidigung durch... wir brechen der Bestie das Genick!


    „Was soll das heißen, IM Steuerungselement?“ während Roberta weit auschreitend ungläubig mit Adamantus funkte unterhielt sich Sid mit Anna, die gerade fahrig an ihrer Atemmaske herumfummelte.
    „Das Blöde Ding habe ich aus einer Notfallkiste gerissen... aber bei dem Wartungszustand hier möchte ich nicht mein Leben darauf verwetten das es funktioniert...“
    Sid nahm ihr lachend den Kasten aus der Hand und drückte ein paar Knöpfe. Dareeda verstand die Apparatur bei weitem besser als der Ganove, fand aber das ein bisschen Hilfsbedürftigkeit ihrem Alter Ego Anna gut zu Gesicht stehen würde.
    „Hier, alles in Ordnung...“ er gab ihr die Maske wieder. „Meine habe ich auch so überprüft.“
    „Danke“, lächelte Anna während sie sich ängstlich umsah. Dareeda versuchte derweil, sich sämtliche Gelegenheiten für Flucht und Hinterhalt zu merken. Ein Leichtes.
    „Ich wäre aber dafür, schnell zu verschwinden... Meine Kampferfahrung beschränkt sich auf einen Jagdausflug mit meinem Onkel... und das ist eine Weile her... und Wild schießt nicht zurück.“
    Einer der Gardisten lachte schnaubend und Roberta murmelte: „Ja, wir sind gleich da...“
    Sie schien von irgendwas abgelenkt.
    Die defekte Tür empfing sie bereits von Weitem mit ihrem wiederholten metallischen Krachen. Durch den sich im Sekundentakt öffnenden und schließenden Spalt konnte man Adamantus erkennen, der Lauernd neben der Steuerungskonsole saß, die Klauen wie eine riesige, stählerne Gottesanbeterin erhoben.
    „Das hab' ich gleich.... Die Herren sichern bitte draußen den Eingang und ein Stück des Weges für den Rückzug, es kann sein, dass wir schnell verschwinden müssen. Ausschwärmen, und Sichtkontakt halten!“
    Damit machte sie sich an der Tür zu schaffen und die Männer verteilten sich. Ihre Sorge war nicht unberechtigt: Der Lärm arbeitender Grünhäute war lauter geworden, allerdings bedeutete das auch, dass sie im Erfolgsfall weit mehr Orks als gedacht in den Tod reißen würden.
    Nach kaum zehn Sekunden erstarrte die Tür in offenem Zustand und Roberta eilte, gefolgt von Anna und Sid herein. Dantus bildete den Schluss. Sie war wieder käseweiß im Gesicht.
    „Status?“ fragte Roberta trocken und ging ohne Umschweife zur Konsole... die Technelogie war fremdartig. Um ehrlich zu sein konnte sie kaum einem Element die richtige Funktion mit Sicherheit zuordnen.
    „Der Feind steckt im Inneren der Konsole und-“ Adamantus hatte kurz den Kopf gehoben und reagierte eine Millisekunde zu spät. Die tödliche Klaue krachte kurz hinter Rotz auf das Deck. Vor Schreck sprang Roberta zur Seite, taumelte gegen die Konsole und hämmerte mit dem Ellenbogen auf einen Knopf, woraufhin die Triebwerke dröhnend zum Leben erwachten.
    Der Grot rannte wie vom Grox gejagdt an Dantus vorbei, die seiner Bewegung kaum folgen konnte, machte einen Schlenker um Sid die Atemmaske aus der Hand zu reißen, die dieser noch in der Hand hielt. Der Schuss aus seiner Laserpistole ging ebenfalls knapp daneben und Rotz raste auf die offene Tür zu.
    Mit Katzenhafter Schnelligkeit griff Anna zu und packte den Grot am Arm. Als sie ihn zurück ziehen wollte glitt sie auf dem wabbeligen Film ab, den Schweiß und andere Sekrete auf der Haut des Rotz bildeten und schleuderte ihn nach hinten gegen die Rückwärtige Wand. Wärend der Brocken zu vibrieren begann hatten sich alle so weit wieder gefangen. Adamantus postierte sich mit verschränkten Beinen vor der offenen Tür, Sid und Anna hoben die Waffen. Im Vertrauen auf ihre Kameraden hatte sich Roberta wieder der Konsole zugewand, ihre Augen weiteten sich.
    Sids erster Schuss ging wieder daneben, Rotz sprang quietschend auf und spuckte einen grünen Ball aus Schleim in seine Richtung der Sid knapp verfehlte. Dann sprang er vor. Anna drückte ab und schoss auf die Stelle, auf der Rotz' Fuß auf kam. Der Grot schrie auf als der Strahl der Laserpistole seinen rechten Fuß verbrannte und sprang in einen Spind, der in die Wand gehämmert war. Mit zwei Sätzen war Sid bei ihm und riss an der Tür. Sie war verriegelt.
    „Wir müssen es aufbrechen!“ wütend hämmerte er auf die Tür ein. Rotz gackerte vergnügt.
    „Keine Zeit!“ rief Roberta. „Raus hier, sofort. Das Biest hat ganze Arbeit geleistet. So ziemlich jede Temperaturanzeige hier steigt. Wir müssen hier weg!“
    Grimmig nickte Sid und schmolz das Schloss des Panzerschrankes zusammen. „Viel Spass da drin!“ brüllte er und hämmerte noch einmal mit der Faust gegen die Tür. Dann rannten sie zum Ausgang.
    „Das war beeindruckend!“ sagte Sid zu Anna, während sie die gesicherten Gänge zurück rannten. Sie hörten aufgeregte Rufe aus rohen Kehlen, aber diese schienen sich eher zu entfernen, dann gab es einen Ruck der sie fast von den Beinen holte.
    „Das Ding zündet.... und gräbt sich vorran.“ murmelte Roberta.
    Tatsächlich schob sich der Brocken gegen das Deck, doch der Mek hatte ihn ausgerichtet, als sein Plan noch darin bestanden hatte, die Station zu verlassen und den Leidigen Waaaghboss darin zu begraben. Meter um Meter glitt der Brocken an dem zerfurchten Krater ab, den er selbst in die Station geschlagen hatte und drehte sich so ganz langsam in Richtung Leere.
    „Das war gar nicht so schwer, weißt du, ich spiele auf meinem Cogitator... das steigert die Reflexe.“ zwinkerte Anna, dann verstummte sie schlagartig. Die ganze Truppe stand vor einer Panzerplatte, die grob in den Brocken geschweißt worden war und wohl mal zum Boden der Leerendocks gehört hatte. Die ganze Konstruktion wirkte erstaunlich stabil.
    „Wussten sie, dass wir hier sind?“
    „Ich... glaube nicht.“ meinte Dantus zweifelnd.
    „Wenn sie das überall gemacht haben, dann haben wir ein echtes Problem...“ murmelte Anna.
    „Was ist mit einem Shuttle? Einer Landungsfähre?“ fragte Sid.
    „Auf einem Orkschiff?“ Roberta dachte nach. Es wurde spürbar heißer. Dann begann Max zu piepsen.
    „Was ist?“ Fragte Adamantus.
    Roberta sah in die Runde. „Der Brocken hat sich aus seiner Position gelöst, die Einschlagstelle wird nicht mehr versiegelt... Die Luft wird dünner.


    Der Dämonenprinz war ernstlich überrascht als sich nach seinem unheiligen Konzert das gewaltige Stahltor vor ihm tasächlich öffnete und zischend frische Luft in die stickiger werdenden Hallen von Astoria ströhmte. Mit der aufbereiteten Atmosphäre kamen achtzehn glänzende Techgardisten, geführt von einer glänzenden, rot berobten Gestalt aus der Bastin marschiert. Der Anführer trug in seinen Händen einen runenverzierten Kampfstab, der für Balhn die Leere selbst zu sein schien
    Der Dämonenprinz zögerte. Diese Truppe war für sein Gefolge sicher ein ernster Gegner, und er wusste nicht, ob er sich in seinem Zustand diesen Kampf leisten konnte...


    Lediglich ein Haufen gefledderter Leichen, aller Ausrüstung beraubt, blieb in der Mitte der Maschinenhalle zurück, aus der die Orks ausgebrochen waren. In kaum zu entziffernden, gotischen Buchstaben aus Blut und Kot war ein einziger Satz um das Massengrab gewunden:
    „Dankä ihr dämlichan Menschan-Gitze!“
    Gut gelaunt fuhr MC MG in einigem Abstand zu Monsta im Kern der Orkhorde. Den Blick meist auf das Gefährt seines Waaaghbosses gerichtet.
    Thundastrakk hatte ganze Arbeit geleistet. Die überraschten Arbeiter waren fast ohne die Horde zu verlangsamen niedergemetzelt worden, die eilig aufgestellten Verteidigungslinien wurden mitsamt der kämpfenden Verladesentinals von Monstas Reifen zerquetscht. In freudiger Extase sangen die Orks zusammen eines ihrer liebsten Schlachtenlieder: „Stronga than all“ von Warhammerfallz, einer Gruppe Posaz um Thundastrakk. Die Stimme des Waaaghbosses dröhnte über den Lärm der Schklacht. „Seht ihr, Boyz, ohne ihre feigan Trickse sin da Menschanz schwächliche Grotze!“
    Jubelierend bretterten die Orks hinter Monsta her, das krachend ein Loch durch ein Rolltor hämmerte. Thundastrakk hatte seine Boyz wieder hinter sich versammelt.
    Hinter dem Tor erstreckte sich ein langer Lagerraum aus endlosen Reihen Schwerlastregalen. Und aus jeder Ebene, jeder Ecke, jedem Fach dröhnte den Orks der Kampfschrei von Astorias Verteidigern entgegen. Wärend Monsta unbeirrt mit seiner Abrissbirna die ersten Regale nieder riss sprangen die meisten Orks, deren eilig gezimmerte Bikez die in Boden und Decke verankerten Regale nicht durchstoßen konnten von ihren Fahrzeugen und lieferten sich ein blutiges Gemetzel mit den Verteidigungstruppen. MG sah sich um. „Flakkawummenz, Brennaz, hiar und da ne fette wumme... wat soll'n das?“ Das letzte Mal hatte Thundastrakk mit Belagerungswaffen zu kämpen gehabt, hier... die Gitz schienen den Nahkampf zu wollen.
    MG ließ sich brabbelnd in seinem Sitz zurücksinken und hielt sein Bike an. Die Augen stur auf Monsta gerichtet hielt er eine Flasche Pilzbier in der Faust und beobachtete die Szene aus den hinteren Rängen. Keine Minen, keine Bombenz... wat wollten se?


    Thundastrakk sang freudig seine Lieder und gab den Takt für den gesamten Waaagh an. Die Aufnahmegeräte der Metdl'Headz liefen sich heiß als sie die Schreie der Sterbenden in so wunderbarer Weise mit den grölenden Stimmen der Orks mischten. Thundastrakk entdeckte eine Formation von schwer gerüsteten Menschanz, die sich hinter stählernen Kisten verbarrikadiert hatten und im Begriff waren, Monsta mit zwei schweren Wummenz zu beschießen.
    „FEIGLINGÄÄÄ!!!“ brüllte Thundastrakk und hielt knurrend auf die Verteidiger zu. Vier von ihnen starben durch Monstas Schüsse bevor sie einen eigenen abgeben konnten. Thundastrakk zündete seinen neuen Turboboosta und schoss auf die Kisten zu. Monsta überholte fast die eigene Abrissbirnä, dann flammte vor Thundastrakk ein Energiefeld auf, das knisternd versuchte, sich zu manifestieren. Die für kleine Barrieren gedachten Generatoren verbagen sich links und rechts in den Regalen. „Waaa-“ machte Thundastrakk, doch er war schon vorbei als sich das Schild hinter ihm aufbaute und durch Monstas Fahrgestell schnitt. Treibstoff und Munition, die hinten gelagert waren gingen tosend in Flammen auf und überlasteten das Schild sofort wieder, noch bevor es Bug und Heck des gewaltigen Bikes komplett getrennt hatte. Unkontrolliert schleuderte die Tonnenschwere Maschine, von der Detonation der eigenen Vorräte getrieben in die Verteidiger und begrub dutzende Mann unter sich Thundastrakk stöhnte, als Monsta sich überschlug. Er registrierte beiläufig, dass er und die Fahrerkabine keinen Kratzer abbgekommen hatten, da hauptsächlich das gewaltige Heck zerrissen worden war. Dann detonierte mitten in der Luft der Sprengsatz, den Mc MG unter Thundastrakks Sitz angebracht hatte.
    Krachend verschwand auch der Rest von Monsta zusammen mit seinem legendären Piloten in einem gleißenden, orange glühenden Feuerball.
    Die Regale außen herum wurden aus ihren Verankerungen gerissen und die Detonation verursachte horrende Verluste auf beiden Seiten. Die gewaltige Abrissbirnä flog durch die Luft und schlug zwei Meter neben MG im Boden ein, der sich mit vom Pilzbier schallendem Lachen in seinem Sitz räkelte. Dann senkte sich Stille über den blutgetränkten Lagerraum. Während beide Seiten taumelnd den Rückzug antraten beglückwünschte sich Teeves unentwegt selbst zu seiner hervorragenden Idee zum Einsatz von Kraftfeldern.

  • Runde VIII - Straffeuer


    „Da Boss hat'z gemoscht!“
    Mit einem Ruck drehte sich der Boss um und schlug einem anderen daneben seine selbst gebaute Bierdose ins Gesicht, bevor er ihn mit seinem Spalta enthauptete. Innerhalb von Sekunden war die gesamte Lagerhalle in Aufruhr. Die wenigen verbliebenen Imperialen wurden eher achtlos zertrampelt als wirklich angegriffen, wenn sie es nicht sogar schafften sich klammheimlich aus dem Staub zu machen. Das Gestänker hatte nur Sekunden gedauert als einkrachender Schuss aus sicherer Entfernung einen der größten Anwärter ohne Schädeldecke zu Boden sinken ließ. MC MG warf dem Ork achtlos seine Wumme zurück, was diesen nach hinten taumeln ließ, und Sprang aufrecht auf den Sitz seines Bike.
    „Da Boss ist tot!“
    Er deutete auf die gewaltige Kugel. Schwankend von Orkischem Bier gemischt mit billigem Treibstoff blickte er in die Runde. Es war verhältnismäßig still.
    „Thundastrakk hat sich moschen lassen, schon wieda!“
    Er hob die Arme triumphierend in die Luft. „Abba wiar müss'n rapp'n maine Boyz!“
    „Du bis nich mein Waaaghboss!“ brüllte einer von hinten. MC sprang ab und schleuderte dem Aufmüpfigen Ork ein herumliegendes Auspuffrohr von der Größe eines Groxbeins an den Schädel.
    „Nee, aber ich bin da Mek. Un' ich bin da größta und bösasta Ork hiar, basta!“
    Die kleine Schar, die schon immer zu Mgs Zweckgemeinschaft gezählt hatte witterte die Chance auf Aufstieg und nutzte die Gunst der Stunde.
    „Da Mek is unser Boss!“ riefen sie und Schubsten die letzten Aufrührer aus MCs Weg, als dieser zu den Zertrümmerten Schildgeneratoren stapfte und dabei lauthals vor sich hin brabbelte.
    Dass die Hälfte von Monsta schlicht fehlte schien ihm gar nicht aufzufallen.
    „Macht da Büchsenöffnars bereit und helft miar, da Knistadinga zu da Bike zu schaff'n!
    Und Schickt en paar Boyz zum Brock'n da Squiggs suchen.“


    „Verdammt, wir müssen hier raus.“
    Schnurstracks hatte Roberta sich umgewandt. Sie wirkte noch fahriger als sonst.
    „Adamantus?“
    „Maga?“ Er schien sich ganz ihr verschrieben zu haben, zumindest für den Moment.
    „Wir brauchen ihre Hangars. Suche den Weg.“
    „Ich bitte darum, M.A.X. als Unterstützung einsetzen zu dürfen.“ knisterte seine Stimme sofort.
    „Gewährt, mach' dich auf.“
    Adamantus stälzte in die Dunkelheit, dicht gefolgt von Max' Summen.
    „Der Rest zieht die Atemmasken auf, ich merke wie die Luft dünn wird.“
    Die Gruppe tat wie geheißen, nur Sid blickte sich fahrig um.
    „Für's erste können wir Wechselatmung machen, teilen wir uns eines.“ bot Anna an. Dareeda hätte dies in einem kritischen Moment sofort abgebrochen, so konnte ihr alleine das Angebot helfen, Vertrauen zu gewinnen.
    Sid schüttelte grimmig den Kopf.
    „Schluss mit dem Clownsimage, ich mach' den kleinen Punk fertig!“ Damit sprintete er los, den Gang zurück richtung Kontrollraum.
    „Sid, machen Sie das nicht!“ rief Roberta hinterher.
    „Sollen wir ihn zurück holen, Ma'am?“ fragte einer der Gardisten.
    „Nein... nein.. wir haben keine Zeit dafür.“ verneinte Roberta traurig. Dann gab sie nur einen stummen Wink und die Gruppe eilte los, Adamantus hinterher.
    Nach ein paar Schritten griff Roberta zum Vox.
    „Teeves, hören Sie mich?“
    „Kch... Sie ..cht ves'en.“ Knackte es zurück.
    Ärgerlich dachte Roberta an die zündenden Leitungen des Procken, dann sprach sie langsam und deutlich:
    „Schiff zu, raus, zerstören.“
    Das musste reichen.


    Adamantus klackerte durch den spärlich beleuchteten Höhlengang. Man hätte meinen können, man säße Meilenweit unter der Erde. Sie folgten den Stimmen und Vibrationen der fliehenden Orks, die Max ausmachen konnte. Adamantus lief so schnell, dass der kleine Schädel kaum hinterher kam.
    Seine Sensoren für Temperatur meldeten einen Abrupten Anstieg. Das war nicht gut.
    Um die nächste Kurve herum zischte es und drei brüllende Grünhäute kamen ihnen entgegen. Völlig überrascht von dem Stalker wurde einer nach dem anderen von sengenden Klauen zerschnitten.
    Dann sprang der Blutbespritzte Stalker mit erhobenen Kaluen um die Kurve. Der ganze Hangar brannte lichterloh, und ein lauer Wind schien ihn auf das Feuer zutreiben zu wollen als die verbliebene Atemluft in den Flammen verging.


    Die Chaosmarines rannten von stampfenden, dissonanten Tönen getrieben auf die Techgarde los. Sie waren hoffnungslos in der Unterzahl, aber uralte Diener finsterer Götter.
    Der Dämonenprinz hatte aber nur Augen für den Schmiedevater, dessen imposante Gestalt sogar massiger war als die von Archahls eigenen Marines.
    „Du Wicht hast etwas, das ich haben möchte!“ Damit begann der Dämon zu spielen.
    Die dissonanten Klänge schnitten durch die Techgarde, die mit disziplinierten Plasmasalven und blitzenden Energieklingen antwortete. Zwei der Blutroten Krieger des Chaos fielen in dieser ersten Salve, dann fegte das Lied des Prinzen durch den Saal und warf sie zurück.
    Nur Kalic marschierte unbeirrt weiter auf den Dämon zu.
    „Was treibt dich, Mensch? Knie nieder vor dem Prinz des Rock!“ Der nächste Akkord erschütterte die Station. Es standen nur noch fünf Skitarii aufrecht, ebenso vielen Marines gegenüber. Hinter ihnen kam Meene aus dem gewaltigen Schott gestolpert, einen Koffer an sich gepresst. Er versuchte, an der Wand entlang zur Tür zu entkommen.
    Als er das Schott erreicht hatte brach es nach innen ein und begrub den Feigling bis zur Hüfte.
    „Was?“
    Drei Verladesentinals standen in der Tür, gefolgt von einer ganzen Reihe von Gardisten die den Raum in einen Sturm von Granaten hüllten. Die Splitter prallten wirkungslos an Kalics flackerndem und zuckenden Energieschild ab und auch Archahl war in eine Sinnfonie unheiliger Klänge gehüllt.
    Skitarii und Marines starben gleichermaßen in diesem Kataklysmus. Dann hatte Kalic den Pürinzen erreicht. Dieser grinste. „Sehr gut, Mensch. Du wirst ein treuer-“
    Kalic hob den Kampfstab und rammte ihn Kalic bis zur Hälfte ins unheilige Fleisch.
    Der Dämonenprinz schien die Verletzung selbst gar nicht zu spüren, doch begann zu rauchen und zu straucheln, als das Feld des Nullstabes an seinen Ankern im Materium zerrte. „Du....!“ brüllte er und wischte den Schmiedevater von den Beinen. Dann setzte er ihm nach, nur um von einer gewaltigen Klaue am Arm gepackt zu werden. „Ihr wagt es? Plumpe Maschinen?“
    Der zweite Sentinal griff nach seinem Bein und sie hoben den wehrlosen Dämon in die Luft.
    „Ihr.. seid... unwürdig!“
    Die dritte Klammer legte sich um seinen Kopf und drückte zu. Mit einem unmenschlichen Kreischen wurde die Essenz des Dämons zurück in den Warp geschleudert als die Realität wieder Herr des Decks wurde. Kalic zog sich schnaufend an einem der Kampfläufer hoch. Das linke Bein völlig zertrümmert.
    „Bring mich zur Lebenserhaltung, wir haben etwas zu reparieren.
    Im Vorbeigehen hob der Schmiedevater Meenes Koffer auf. Der Mann selbst wurde unter den schweren Tritten der Sentinals begraben. „Feigling.“ raunte Kalic.


    MC war zufrieden mit seinem Werk. Er saß auf seinem neuen Thron, der auf wundervoll stümperhafte Weise auf sein Bike genietet war umgeben von einem knisternden Feld von Energie.
    „Schnella rapp'n!“ brüllte er beschwipst. Mit Feuereifer, Bier und kreischenden Sägen hatten sich die Orks an der Tür zum Inneren der Station zu schaffen gemacht.
    „Wir ham nicht da ganzä Tag Zeit!“
    „Hm, wasn datn, Boss?“
    MC sah sich um, sporadisch gingen einige der Orks in der Menge zu Boden. „Weicheia! Wisst ihr nicht, wie man aufm Wakkn rappn kann?“ brüllte er von seinem Thron runter und gab dem Grot, der an seiner Stirn hing einen Fistbump.
    „Aber ma im ernst, welchar Git schießt auf unz?“


    Die kleine Truppe von knappen zwanzig Orks begab sich vorsichtig in den Hangar. Das schleifende und knackende Geräusch des sich lösenden Brockens ließ sie völlig kalt. Es waren keine der Menschangitz zu sehen und so gingen sie drei Schritte weiter in ihr Verderben.
    Die Spannung, die auf dem Metall gelastet hatte löste sich mit einem Mal und mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit raste der Brocken ins All. Kisten, Trümmer, Orks und Leichen wurden von der verbliebenen Luft mit nach draußen gerissen.


    „Das ist also Astoria.“
    Ich sah hinaus in die Dunkelheit der Leere. Vor uns lag der verabscheuenswürdige Anblick, den ich so lange gemieden hatte. Die Station wäre so schon abstoßend genug gewesen, doch nun schien sie von einem beständigen Funkeln erfüllt. Die Raumschlacht war voll im Gange.
    „Nun, dann sagen wir den Herren doch mal freundlich Hallo!“
    Der gewaltige schwarze Kreuzer flog mitten ins Getümmel während er die Hangartore öffnete und tausende von Jägern, Guncuttern und Bombern ins Asteroidenfeld schickte.


    Rotz spürte den Ruck, der durch den Brcken ging und ihn umherwarf. Der gesamte Innenraum des Schranks war nass und glitschig von Rotz' Körpersekreten, die nur umso eifriger liefen, je heißer es wurde. Dann wurde ihm frische Luft verschafft als die Klinge eines monobeschichteten Kampfmessers durch das Panzerblech des Schranks hämmerte und ihn nur um Zentimeter verfehlte. Vor Schreck hustete Rotz auf die Klinge. Beim Zurückziehen verfingen sich ihre Widerhaken in dem Schartigen Riss, den sie geschlagen hatten und Sid brach die Tür dicht am beschädigten Schloss heraus. Sofort sprang Rotz nach draußen und wurde fipend zurück gerissen als sich der Schlauch des Atemgerätes um sein Bein verfangen hatte. Mit übermenschlicher Schnelligkeit packte Sid den Grot an der Kehle und zerrte ihn aus dem Spind.
    In seinen Augen herrschte purer Wahnsinn, hervorgerufen von den Kampfdrogen, die sein Herz durch seine Adern presste.
    Rotz keuchte und rotzte dem Angreifer einen grüngelben Rotzklumpen ins Gesicht.
    Sid schrie auf und fiel nach hinten gegen die Steuerkonsole die glühend heiß war. Der ätzende Speichel brannte in den Augen, der Rest des Gesichtes wurde von der Maske geschützt. Während sein Rücken an der Konsole festbrannte drückte er, beide Hände um Rotz' Kehle das Leben Stück für Stück aus diesem kleinen Giftzwerg heraus. Den kalten Schraubenzieher von der Konsole den ihm der kleine Zwerg zischend in den Hals rammte merkte er gar nicht mehr. Dann-


    Roberta, Anna und Dantus stolperten gegen Adamantus als sich der Brocken krachend löste. „Was?“ Roberta sah die Aussichtslosigkeit der Lage als Dantus Augen hektisch durch den Raum surrten und irgend etwas suchten, dass noch funktionierte, IRGENDWAS!
    Dantus wurde von einem der Gardisten gestützt und Anna machte zwei Schritte in Richtung Flammen, dann sah auch sie, dass es hier nur noch Flammen gab. „Also-?“ stöhnte Dantus. Sie hatte keine Farbe mehr im Gesicht.
    Dann sprngte irgend etwas das äußere Schott des Hangars weg. Augenblicklich erloschen die Flammen und mit einem Stoß, der die ganze Truppe raus in die Leere schleuderte wich die Atmosphäre.Adamantus packte Roberta an der einen und Dantus an der anderen Hand. Anna griff nach seinem Bein. Der Stalker drehte sich in der Leere auf eine Schleuse zu.
    Als Anna wieder zu sich kam standen Roberta und Adamantus über ihr. „Lady?“
    Dareeda hob den Kopf. Adamantu's eines Bein hob sich drohend.
    „Die Maga und ich konnten den kurzen Aufenthalt in der Leere aufgrund unserer bionischen Vorzüge überstehen, und der Warp selbst weiß, was den Psioniker geschützt hat.“ Dantus' Geschlecht ignorierte er völlig. „Doch was rechtfertigt euer Überleben?“
    Dareeda sah sich um, Dantus lag bewusstlos hinter Adamantus. Sie lehnte neben einem Bildschirm.
    „Wo sind wir eigentlich?“ versuchte sie das Thema zu wechseln.
    „Ich sah den Guncutter, der das Hangartor zerstört hatte. Er schien uns zu erwarten, irrte sich aber wohl um ein paar Grad da er den Schädel geortet hatte. Ich musste korrigieren.“ Er deutete auf Max, der abgeschaltet in einer Buchse hing.
    „Also?“ wollte Roberta fragen, dann erwachte der Bildschirm zum Leben und zeigte Alastor Teeves Gesicht. Er grinste. Eigentlich war ihm nicht nach Lachen zumute. Seine Strategie gegen den Dämon war von Erfolg gekrönt gewesen, doch die Orks hatten trotz der Angriffe das Schott letztendlich durchbrochen und waren ins Bahnsystem eingedrungen. Jetzt würden sie sich wie die Ratten ausbreiten können.
    „Habt ihr das Taxi bekommen?“ Roberta lachte aus vollem Halse. Dareedas Kopf sackte gegen die Wand. Peinlich.

  • Runde IX - Da Ghostrida


    „Datn habter gut gemacht, Boy'tz!“ brummte MC MG als auf seinem Bike durch das Shott ratterte. Die unruhigsten seiner Schar, eine ganze Menge also, hatte er als erstes durch die Bresche getrieben, so konnte er sicher sein, dass es dahinter keine dummen Gitz gab, die ihm gefährlich werden konnten. Was sich vor ihm auftat, wunderbar. Endlose Gänge in schummriger Notbeleuchtung die weit, weit in den Brocken hinein führten. Freudig sprang der Mak auf und schlug sich in dem Versuch, dem mittlerweile vom Alkohol benebelten Grot an seiner Stirn einen High Five zu geben selbst gegen den Schädel.
    „Jau, jetz' wer'n miar rapp'n, Boyz! Auf da Bikez!“
    Die Gänge der Station wurden vom vielstimmigen Dröhnen hunderter brüllender Motoren erfüllt. Das Echo devorwärtzheizenden Bikez füllte ganz Astoria aus und brummte wie das unheilschwangere Gebrüll einer uralten Bestie durch jeden Gang und jedes Zimmer... Jetzt herrschte Krieg!


    „Also, 'Anna', ich will jetzt ganz genau wissen, wer und was du bist!“ Misstrauen war kaum ein Ausdruck für den Unterton, der sich in Robertas Stimme geschlichen hatte. Würde diese 'Zivilistin' es wagen, sich noch irgend eine Großvatergeschichte aus den augmentierten Rippen zu leiern dann...
    Während ihr kleines Gefährt mit vollem Schub zur zentralen Einheit von Astoria zurückflog hob Anna Levchenko den Arm und streichelte sich sanft eine bestimmte Linie auf dem Unterarm entlang. Sofort wurde eine Reihe von Elektoos sichtbar die sogar schwach schimmerten.
    Roberta und Adamantus legten den Kopf schräg und ein Mechanderit der Exploratorin huschte über die Codefläche. „Der ist verschlüsselt...“ murmelte Roberta. Das Shuttle erbebte als es unter einer Trümmerwolke abtauchte.
    „Mein Name war nicht gelogen, ich bin Anna Levchenko. Und auch meine Herkunft stimmt. Ich bin allerdings eine Agentin des Throns...“ sie zögerte eine genau richtige Anzahl von Sekunden, „im Auftrag der Heiligen Orden der Inquisition zu Terra und des Imperators.“ Sie sah in die Runde, Roberta ließ den Arm sinken und sah sie an.
    „Warum bist du-“
    „Heiliger Groxmist, habe ich da was von der Inquisition gehört?“
    Alastors Stimme klang jetzt sichtlich gestresst.“
    „Positiv, Strategiator!“ Knatterte Adamantus sofort. „Agentin des-“
    „Ja, habe verstanden... nein, gehen Sie auf Anlage B und senden sie R62 in die Weichenkontrolle.... und machen Sie mir diese Züge fertig!“
    Anna runzelte die Stirn. „Was ist da los?“
    „Naja, der letzte Teil war sicher nicht für uns...“ meinte Roberta, sie wirkte wieder etwas hibbelig während sie zur Decke sah und ihre Augen von einem Lautsprecher zum nächsten wanderten als versuchte sie, darin zu lesen. Eine Videoübertragung hatte Teeves dieses Mal nicht aktiviert.
    „Haarscharf kombiniert, Exploratorin. Der Schmiedevater hat den Dämonen mit einer Art Kampfstab vernichtet als wäre es nichts, aber die Orks sind in das Schnellbahnsystem vorgedrungen!“
    „Heißt?“ fragte Roberta besorgt.
    „Das Magnetbahnsystem von Astoria verbindet alle Areale der Station, es ist durch Plaststahl-Tunnel mit Gyrostabilisierten Schleusen sogar mit den anderen Asteroiden der Station verbunden...“ rief Adamantus aus seiner Datenbank ab.
    „Ja, ich hoffe nur, dass sie das noch nicht wissen...“ Alastor seufzte.
    „Also-“ Er unterbrach sich erneut um sich mit einem Techgardisten zu streiten, der vom Einsatz größerer Waffen im Schnellbahnsystem abriet.
    „Also...“ wiederholte er, „wo kann ich euch absetzen lassen?“
    Die drei sahen sich an.
    „Dazu müsste uns Lady Undercover mal sagen, wo sie hin möchte...“ murmelte es aus einer Ecke. Dantus war aufgewacht und lag auf der Seite. „Das erklärt zumindest, warum ich nicht zu dir vordringen konnte.“ Die Astrotelepathin spuckte wenig Damenhaft auf den Boden und hustete. „Lasst uns... vielleicht demnächst innerhalb der Station bleiben, ok?“
    Anna stand auf. „Jede weitere Inforation würde bedeuten, dass Sie sich nach diesem unternehmen einer Erinnerungslöschung oder Exekution unterziehen müssen...“ Roberta senkte den kopf in ihre Richtung und Anna hob beschwichtigend die Hände. „Nicht durch mich, natürlich.“
    „Also...?“ brummte Alastor. Er schien ungeduldig zu werden.
    Roberta sah noch einmal zu Anna welche ihr zu nickte, dann zu Adamantus der sich so gut es ging aufrichtete und mit dem Zahnradsymbol salutierte. „Wir werden uns der direkten Verteidigung anschließen! Entscheidet, wo wir einzusetzen sind.“
    Alastor seufzte. „Danke, darauf habe ich gehofft... ich habe genau den richtigen Auftrag für euch!“



    Freudig Heizte MCMG an forderster Fornt durch die Gänge von Astoria, immer tiefer in die Station hinein. Er wollte seine Jungz überall in den Brocken bringen, und 'überall' bedeutete in dem Fall 'forwärts'... 'An vorderster Front' bedeutete im Übrigen auch HINTER der Vorhut. Die Lautesten und Aufmüpfigsten der Orks hatte er im Abstand von gut 500 Metern vor sich losgeschickt, eine weise Entscheidung wie sich herausstellen sollte.
    Vor dem Mek loderte plötzlich ein gewaltiger Feuerball auf als seine Vorhut in ein Gewirr von Sprengfallen raste. MG bremmste scharf ab und ließ ein knappes Drittel des Waaagh an sich vorbeiziehen wobei er immer wieder gackerte und einen großen Schluck aus seinem Tank nahm bevor er weiter fuhr. Der billige Treibstoff schmeckte nach gerapptem Zeuch und der Grot an seiner Stirn wurde schon von den Dämpfen betrunken. Dann trat er auf das Gas. Die Vorhut war mitten auf einer großen Kreuzung voller Weichen und übereinander laufender Bahnen zerschossen worden. Sie hatten wohl die Mitte des Brockens erreicht. Ab hier war die Notbeleuchtung deaktiviert worden und aus der Dunkelheit aller Gänge wurden hin und wieder Salven abgegeben, die erstarben bevor sie die Orks organisiert hatten. „Feige Eldar Gitze.“ brummte MG und Hämmerte auf seinen Tank ein um sich Gehör zu verschaffen.
    „Ihrse da vorne, ja, du Git mit dem „Du biss nich mein Waaaghboss“-Banner. Ihr moscht da gitz da vornä linkz, macht 'se hell mit da Gitbrennaz!“
    MG wirbelte den Gort an seiner Stirn wild umher während er auf seinem Sitz stand und sich springend um sich selbst drehte. Der Kurzerhand Rotz II getaufte Grot spie aus und hustete.
    „Un' du da unne machste Mal da Rappzound an. Lass' da Boyz mal kämpf'n!“
    „Un HÖART AUF ZU STERB'N IHAR FEIGAN GITZ!!!“ brüllte MG, Dann ließ er den Motor aufheulen um seine Boyz anzustacheln. „Treibt se in da Tunnelz un macht'se fertig!“


    Alastor sah besorgt auf seine Bildschirme. Es lief gar nicht gut.
    „Der Boss war von keiner seiner Einheiten gesichtet worden und die Orks griffen schlicht an allen potentiellen Angriffspunkten zu gleich an. Das spaltete die Horde etwas auf, aber die schiere Wildheit der Angriffe machte die geplante Zuschlagen und Verschwinden Taktik recht wirkungslos. Ziel war es gewesen die Horde in kleine, Übersichtliche Teile zu spalten und dann zu eliminieren, sie schien sich aber wie ein Schwarm auszubreiten der immernoch zusammenhing, der Boss musste ein erstaunlich intelligentes Exemplar sein...


    MC MG hieb sich versehentlich selbst mit dem Schraubenschlüssel gegen den Kopf und trat dann frustriert auf seinen Lenker ein, während er dem Bikeradio, einer Standartausstattung der Metdl'Headz Befehle zubrüllte. Thunda hatte es genutzt um den Zound des Moschen'z aufzunehmen und seinen Zound zu spielen. MG nutzte es um seine Boyz anzuschreien. „Boss, boss“ kam die eifrige Stimme eines Grotz aus dem Radio. „Wat'n?“
    „Wir ham wieder so'n Schott gemoscht. Da Gitz sin gleich alle tot....“
    „Wou?“
    „Da Gang mit da Gitbrennaz!“
    Freudig heizte MCMG los. Er bretterte mit Halsbrescherichem Tempo durch den am meisten brennenden Gang nach vorne und johlte aus tiefster Kehle. Darauf hatte er gewartet seit er seinen Borcken so gezielt in diesen geflogen hatte. Die brennenden Promethiumdämpfe bildeten einen Wirbel hinter ihm und um seine Speichen, es sah aus als würden die Räder selbst in Flammen stehen und eine Spur aus brennendem Gas hinter sich her ziehen. Vor ihm schien elektronisches Licht in den Tunnel. MCMG Bretterte über den glatten Steg des Zuges und sprang mit seinem Bike auf den Bahnsteig. Er bretterte mitten in die letzten Kämpfenden rein, dass es sich dabei eine Gruppe Zivilisten handelte die vor den Orks flohen fiel ihm nicht einmal auf. Suchend huschte sein Blick über die Menge und suchte sich den jenigen unter den Menschen, der am meißten Glitzakrams trug. Dann blickte er noch einmal kontrollierend nach links und rechts, einen kurzen Sprung konnte er wagen.
    Brüllend stürzte sich die gewaltige grüne Bestie auf die kreischende Frau im roten Abendkleid und riss ihr mit einem einzigen Ruck den Kopf von den Schultern. Die Orks johlten nd MG warf den enthaupteten Körper brüllend hinter den fliehenden her. Dann sprang er, den Kopf an den Haaren hinter sich her ziehend zurück auf sein Bike und aktivierte seinen Schild.
    „Dat war da Chef von da Menschanz hiar, Ik hab'ihm einfach den Kopp vom feigan Körpa gemoscht!“ Unter triumphierendem Gebrüll der Orks hämmerte MG den Frauenschädel seitlich auf die Stoßstange seines Bikez und drehte das Motorrad.
    „Ik zeig' jetz ma da Rest wie man moscht!“ brüllte er und zog sich in die relative Sicherheit der Tunnel zurück.


    „Strategior, die Orks haben Areal 26 erreicht.“
    „Verflucht...“ murmelte Alastor. Er brauchte einen neuen Plan...
    „Exploratorin Tiranis, wo sind Sie?“
    „Gerade aus dem Guncutter gestiegen, Spinnwärts gewandte Schnellbahnschleuse. Können gleich in die Tunnel.“
    „Wunderbar....“ keuchte Teeves. Er war müde. „Gehen Sie dort hinunter...“ er sah auf den Bildschirm vor sich auf den Ork, der gerade einer Zivilistin den Kopf von den Schultern gerissen hatte und auf seinem Bike tanzte. Er meinte die Kreatur mit dem Zwerg am Kopf vorher schonmal vor dem Leerendock neben dem Boss gesehen zu haben.
    Er hielt das Bild an.
    „Ich sende Ihnen ein Bild Tinaris, das ist Ihr Ziel. Sie, der Stalker, die Psionikerin und... was immer Lady Levchenko auch ist. Sie werden dieses Ziel finden und eliminieren. Letzte bekannte Position war der Bahnsteig von Areal 26. Adamantus wird Sie führen.“
    „Sehr wohl, Sir...“ kinsterte Adamantus.
    „Danke.“ Teeves unterbrach die Verbindung und lehnte sich zurück. Dann flackerte sein Bildschirm und ein paar eisblaue Augen starrte ihn an. Das Gesicht war von weißen haaren umrahm und ruhte auf dem starren Kragen einer blutroten Servorüstung.
    „Sind Sie der verantwortliche der Verteidigung?“
    „Wer möchte das wissen?“ Der Rest seiner Konsole und Bildschirme ging flackernd aus. Nur noch der Zentrale Bildschirm mit dem Gesicht der Frau lächelte ihn an.
    „Ich bin Lara... wo befindet sich der Schmiedevater?“

  • Runde X - Techno vs. Medtl'


    Alastor seufzte gequält, rieb sich die Schläfen und sah dann wieder genervt auf seinen letzten Verbliebenen Bildschirm. Die Frau darauf sah amüsiert aus.
    „Hören Sie... „Lara“, ich weiß nicht was Sie so amüsiert, Sie haben gerade die strategische Verteidigung der Station außer Gefecht gesetzt und mir immer noch nicht gesagt was Sie eigentlich wollen oder wer beim Zahnrad sie eigentlich sind...“
    Die Frau grinste, dann wurde sie ernst.
    „Ja verzeihen Sie,“ begann sie mit einem spöttischen Unterton, „diese Wirkung habe ich meistens.“
    „Kann ich mir überhaupt nicht vorstellen.“ Alastor war es leid; und das schien sie zu spüren.
    „Mein Name ist Inquisitorin Lara Clayna vom heiligen Ordo Malleus der Inquisition des Imperators.“ jetzt hatte ihre Stimme einen gewählt steifen Unterton als wolle sie sich über das lustig machen was sie sagte. Die Bildschirme des Strategiums falckerten und fuhren wieder hoch.
    „Senden Sie mir die Position des Schmiedevaters und ich komme an Bord. Ihre Deflektorschilde sind eh Kleinholz. Aber es wird Sie freuen zu erfahren, dass die Orks sich ins Asteroidenfeld zurück ziehen. Sie werden allerdings in Zukunft mit Besuchen rechnen müssen.“
    „Damit kommen wir schon klar...“ seufzte Alastor und begann, die Daten zu übermitteln. Die Frau war offensichtlich sehr wankelmütig und er hatte keine Lust, ein weiteres Problem an den Hals zu bekommen.
    „Ja....“ spottete die Dame grinsend. „Das habe ich gesehen.“ Sie sah auf etwas, das sich vor ihr befand.
    „Vielen Dank... Alastor Teeves.“
    „Können Sie uns noch irgendwie helfen?“
    „Das habe ich bereits... nur aus dem Grund bin ich doch hier.“
    Das war eine glatte Lüge, Alastor reichte es jedoch völlig.
    Er drückte zwei weitere Tasten.
    „Team A24, wie sieht es mit Ihrem Zug aus?“
    „Der Servitor steht bereit, wir sind gleich so weit.“
    „Verstanden. Warten auf mein Signal. Over.“
    Nächster Kanal:
    „Tinaris, was haben Sie für mich?“




    „Sou iar Gitze, ik bring' euch zu da bestä Kampf in da Brock'n, da wo da glitza-Kämpfa von da Menschenz sind. Da Menschenz lass'n imma da bestä'n Kämpfa da Boss beschütz'n. Also is da da bestä Kampf!“
    Er schwankte mittlerweile von dem Treibstoff den er trank, das Bier war alle.
    „Also, Boyz, auf da Bikez! Vorher müss'n ma da Energie von da Menschenz mosch'n damit sie da keine Fallenz haben un alle gemoscht werd'n wie da Thundastrakk! Deshalb müss'n ma jetzt alle zusamm'n da Generator'nz einnehm!“
    Johlend und unter dem Donner von hunderten Motoren fuhren die Orks durch die Tunnel des Schnellbahnsystems, immer „da dickstä Kabel“ lang.
    Der Weg war von der Position aus dem Inneren des Brockens, zu der sich die Orks mittlerweile durchgearbeitet hatten nicht mehr weit. In dem Tempo, in dem die Orks vorran kamen dauerte es keine zehn Minuten, bis sie die letzte Weiche vor dem „Knistarndän Generator Dingen'z“ erreichten. Wie auf's Stichwort erschien ein Licht am Ende des Tunnels.
    „Dat...“ MC MG starrte nach vorne.
    „Dat is'n...“
    „Boosta!!!“ Brüllte der Mek und gab vollgas. Er Brach durch die zwei Reihen Boyz vor ihm und bog weit hinter seiner Vorhut in den Tunnel zum Generator ab. Diese Eile wäre nicht nötig gewesen, aber er wollte gaaaanz sicher gehen.
    Zwei Trupps schafften es hinter ihm in den Tunnel als der Zug sie erreichte und die Hintermänner, die dumm genug waren es zu versuchen schlicht zermalmte. Die Nachhut war besser dran und besaß genug Geistesgegenwart, sich an den Rand des Tunnels zu quetschen oder – aber das fiel nur den Schlausten unter ihnen ein – zwischen den Stützstreben hindurch die Spur zu wechseln.
    MG brüllte zornig dem Zug hinterher.
    „Dat war meinä Idee, feige Menschangitze! Ich brenn' euch da Rübä weg!“
    In diesem Moment ging der Zug weit entfernt in Flammen auf.
    MG zählte die Köppe. Er kam bis kanpp 70, dann gab er es auf. Muss reichän....


    „Uuuuh, so hatte ich mir Unterstützung ja nicht vorgestellt...“ seufzte Roberta. Dantus stand neben ihr.
    „Was? Warum nicht?“
    „Ich bin Technikerin, Sammlerin von Wissen... keine Kriegerin. Ich dachte ich kann bei den Reperaturen oder so helfen...“ sie klang eher spaßeshalber quengelnd als ernsthaft enttäuscht während sie auf ihrem Datenblock tippte.
    „Adamantus, kannst du uns zu einem praktikablen Gefährt führen?“
    „Sehr wohl.“ Damit stiefelte er los.
    „Wow, zwei Worte... das ist eines mehr als sonst...“ lächelte Roberta, dann setzte ein infernalischer, elektronischer Lärm ein, der nur aus Störgeräuschen, surrenden Bässen und reißenden Trommelfellen zu bestehen schien. Adamantus war unbeeindruckt, aber das empflindliche Gehör der blinden Dantus protestierte sofort.
    „Aua, was beim Thron ist das denn für ein Krach?“
    Roberta schaltete das Geräusch wieder ab und lächelte. „Die Orks nutzen Musik zur Motivation... ich dachte, dass das eigentlich eine wirklich gute Idee ist... Das war eine meiner Kompositionen.“
    „Das...“ Dantus legte den Kopf schräg. „Das hast du dir ausgedacht? Absichtlich? Das soll MUSIK sein?“
    Roberta grinste stolz. „Ja, Musik von Maschinen... ich nenne es Techno.“
    Juliana schüttelte den Kopf. „Du bist verrückt.“
    „Vielleicht, aber es ist ziemlich toll...“
    Bevor Dantus antworten konnte blieb Adamantus stehen und die beiden Frauen richteten ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Umgebung. Sie standen an einem Bahnsteig.
    „Alastor meldet, dass die Horde sich in Bewegung gesetzt hat...“ murmelte Roberta.
    Vor ihnen stand ein kleines Antigravfahrzeug, kaum länger als zwei Meter.
    „Was ist das denn?“
    „Eines der Wartungsfahrzeuge.“ knatterte Adamantus. „Es bietet Platz für uns vier.“ Er sah zurück. „Drei.“ korrigierte er.
    Dantus sah sich um. Auch Roberte stutzte. „Wo ist Levchenko, das kleine Biest?“
    „Streng geheimer Auftrag?“
    „Ganz gleich, wir müssen weiter.“
    Nunmehr zu dritt fuhr die Gruppe mit fast zweihundert Stundenkilometern den Tunnel entlang.
    „Wohin?“ fragte Dantus noch.
    „Energieversorgung...“ zischte Adamantus.


    Triumphierend fuhr MG auf den Bahnsteig und richtete sich auf seinem Sattel auf. Vor ihnen stand eine Nagelneue Schnellbahn am Bahnsteig.
    Daneben stand eine ganze Reihe blau uniformierter Techniker und sah ihn mit großen Augän an.
    „Moschpitt!“ brüllte MG und die Metdl'headz warfen ihren bestän Zound an und fielen über den Bahnsteig her. Es war genau so schnell vorbei wie es begonnen hatte. Die Waffenschränke waren nicht einmal ganz aufgerissen worden als die Horde schon über die wenigen Mutigen Verteidiger hereingebrochen war.
    „Medl'headz, haut da Boxen'z zusamm. Da Menschenz sin' bald widdar hiar.
    Wiar rapp'n dat Ding jetz für Wakk'n zusamm'n,
    jedä Mengä Waffen'z und Brennaz und son Zeug! Un' vergesst da Platten'z nich!“
    Sofort Begannen die Orks jubelnd, die Werkzeugschränke, Ersatzteillager und Waffenvorräte der Station zu plündern.
    Mit zwölf seiner ältesten Boyz marschierte MG zu dem offen stehenden Schott durch welches das blaue Glühen eines Plasmagenerators leuchtete. Er fragte sich nicht einmal, warum das so einfach gewesen war.


    „Sie sind also NICHT bei der Lebenserhaltung. Hätte mich jetzt auch ehrlich gewundert.“
    Kalic drehte sich langsam um.
    „Hat Linetta Res Sie geschickt?“
    Lara war hinter ihm auf dem Leerendock erschienen. Sie trug ein luftiges, himmelblauses Kleid und lehnte an einer der Vorratskisten, die Kalic gerade verladen ließ. Bis auf die Servitoren waren sie alleine in dem kleinen Dok.
    „Res? Wofür halten Sie mich?“ Lara verrollte die Augen, dann strich sie sich die Haare aus dem Gesicht und riss die Augen auf.
    „Jetzt strengen Sie sich doch einmal an, Kalic. Das ist ja zum heulen hier.“
    Der optische Mechanderit unter der Kapuze surrte als er an die eisige Iris heranzoomte.
    „Ah.... Inquisitorin.“
    Er lachte mechanisch und Lara ließ die Hand sinken.
    „Ohne Eure Rüstung hätte ich Euch ja fast nicht erkannt. Ich hörte Ihr hättet Malium ordentlich in die Mangel genommen um sie zu bekommen.
    Lara seufzte, ging um die Kiste herum und sah sich den modifizierten Guncutter genauer an.
    „Was soll ich sagen, bei Klamotten bin ich eitel.“ dabei strich sie das Kleid glatt und sah zu Kalic herüber, der seinen Stab fest umklammert hielt.
    „Sehr Klug. Das Ding könnte eine Plasmadetonation überleben. Ebenso die äußeren Asteroiden. Wenn Sie die Zentralbastion opfern vernichten Sie den Feind und alle Beweise für das, was Sie hier treiben ohne die anderen Elemente zu verlieren...“
    Sie blickte auf den Koffer.
    „Und mit dem Abakus wären Sie hier draußen völlig unabhängig. Wer weiß wie lange Sie leben können, und was Sie hier in den Findlingswelten tun könnten. Vor allen verborgen.“
    Die Servitoren verluden weiter und Kalic lachte.
    „Ja, das ist eine ganze Menge... Wer weiß, die Koronus Weite wird kaum verteidigt. Vielleicht gebe ich mich ja mit Calixis zufrieden....“
    „Oder Ihr nutzt das Tor.“
    „Oder das Tor.“ er lächelte.
    „Trotzdem muss ich fragen, was Ihr hier sucht, Inquisitorin. Wegen dem Abakus habe ich mit Res gerechnet. Oder mit dem Hereticus wegen dem Rest... IHNEN jedoch habe ich die Arbeit hier schon abgenommen... Also sucht auch Ihr das Artefakt, Falschmensch.“
    „Mir Arbeit abgenommen? Damit?“ sie nickte zu dem Stab und überging die Beleidigung. „Klug... schade. Sie sind ein so wertvolles Individuum. Ihnen ist klar, dass ich Sie töten werde?“
    Kalic grinste während die Servitoren die letzte Kiste einluden.
    „Dann hätten Sie mit Waffen oder Rüstung kommen sollen. Ich weiß, dass Ihr eine Gamma-Psionikerin seid. Aber Ihr wisst sicher, dass Ihr halb tot auf dem Boden liegt, sobald ich das Nullfeld in dem Stab aktiviere?“
    „Hm... ja, das ist ein guter Punkt. Warum reden wir dann noch?“
    „Ebenfalls ein guter Punkt.“ knackte Kalic. „Eigentlich... hätte ich von euch mehr erwartet. Ihr habt euch von mir mit meinem Plan hin halten lassen wie von einem Filmbösewicht während meine Servitoren mein Fluchtschiff klar gemacht haben.“
    „Nein...“ grinste Lara. Sie wirkte jetzt sehr amüsiert.
    „Nein?“ fragte Kalic verdutzt.
    „Nein. Eigentlich habt IHR euch mit Eurem Plan hinhalten lassen während Eure Servitoren MEIN Schiff klar gemacht haben.“
    Dann gab es einen peitschenden Knall und mit einem nassen Knacken von Metall und Knochen platzte Kalics Kopf auseinander. Lara sprang zur Seite, wurde aber trotzdem vom feinen roten Sprühnebel getroffen, der ihr Kleid benetzte.
    „Na klasse, Dareeda. Ihr habt mein Kleid versaut.“
    Die angesprochene ließ sich behände von der Decke fallen und kam zu Lara herüber.
    „Auftrag ausgeführt!“
    „Jaja....“ Lara griff den Koffer und sah hinein. Der kleine schwarze Würfel lag unbeschadet vor ihr. Sie schloss ihn wieder ein.
    „Und das hat viel zu lange gedauert... Ab, ab ins Schiff... und nehmen Sie den Stab mit... ich fass' das Ding nicht an.“
    Nachdem Dareeda ohne ein weiteres Wort wie ein getretener Hund im Guncutter verschwunden war drehte Lara gut gelaunt eine Pirouette und blickte durch das Dok. Langsam spazierte Sie zu einem der Terminals an der Wand und hielt ihr Siegel vor den Scanner.
    „Teeves?“ flötete Sie.
    „Was beim Thron... Inquisitorin? Was machen sie in-“ Die Kameralinse surrte über ihr.
    „Ist das Schmiedevater Kalic?“
    „Für einen Vater hat er euch sehr Stiefmütterlich behandelt. Seien Sie so gut und schicken Sie einen loyalen Techniker zur Lebenserhaltung. Und da ist irgendwas am Reaktor, was ihn zu einer Detonation bringen sollte. Das sollten Sie prüfen.“
    In diesem Moment fiel die Energie aus. Ein kleiner Ruck zog Lara einen knappen Meter richtung Leere bevor der Notgenerator das Kraftfeld stabilisierte, das die Atmosphäre im Dok hielt.
    „Huh.“ machte sie. „Zeit, zu gehen denke ich.“


    MCMG gackerte fröhlich und sah nach draußen. Seine Boyz waren fleißig dabei, den Zug zu rappen. „Hiar, schließ' dat an...“ Er drückte einem der Boyz das Kabelbündel in die Hand ohne ihm zu sagen, wo oder wie er es anschließen sollte. War ihm auch egal.
    Der Mek nahm einen weiteren Schluck Promethium und lachte, als Rotz II sich würgend erbrach.
    „Ah, dat's da gutä Rotz!“
    In diesem Moment begann der Zug, den härtesten Zound der Medl'headz zu schreddern und. „T.N.T.“ Hämmerte aus den Boxen.
    „Ah... Zeit, zu rappen, Rotz.“ Er drehte sich wieder zu dem Plasmagenerator um, den er mit ein paar völlig geplanten Hieben abgestöpselt hatte, dann schrieen die Orks draußen überrascht auf, als ein Kleines Fahrzeug über sie hinwegschoss und krachend in das Schott einschlug. Mg und seine Boyz fuhren herum und blickten das verbeulte Ding an, dessen Heck das Schott verkeilte. Die Klappe im Bug begann sich zu öffnen und ein Stakkatoartiger, elektrischer Zound legte sich über die Musik der Medtl'headz.

  • Runde XI - Gewissensbisse und jede Menge heiße Luft


    „Da ist der Xenos – Adamantus!“
    Roberta musste nichts weiter sagen, der Stalker stürmte auf die verdatterten Orks los, während sich der Boss nach hinten zum Reaktor absetzte.
    „Da! Auf da Gitz habma gewartenz!
    Da sin da Glitzasoldatenz!
    Die müssma mosch'n“
    brüllte MG und griff in seine Tasche. Zuerst reichte er dem mittlerweile halbwegs genesenen Rotz II den letzten Sprengsatz, dann sprach er in das abgerissene Bikeradio während er zur vom Wrack versperrten Tür sah.
    „Boyz, macht da Elektrodinganz Feuärapp un' haut da Krams in da Zug un' ran die Wummenz. Wiar ham' die Gitz hiar, jetz' müss'n wiar weg...“
    Laut brüllte er:
    „Un wennma se verdrosch'n
    Is ganz nach Plan
    Da Obachefboss dran!“
    „Echt jetzt?“ Roberta runzelte die Stirn und tippte auf ihrem Datenblock. Die kratzenden Latsprecher des Abkühlenden Tunnelspeeders schleuderten den Orks ihre elektronischen Klänge um die Ohren dann rauschte Adamantus in die Reihen der Orks.
    Seine Klauen zerfetzten zwei der Ungetüme in der Luft als diese sich frontal gegen seine spinnenartige Gestalt warfen. Dunkles Orkblut lief über seine Kutte als er sich umwenden wollte um einen Angreifer zu parieren, der von der Seite kam. Der Ork lief nicht so blind in seine Kralle sondern packte mit der Faust Adamantus' Handgelenk der Stalker fluchte und hob ein Bein um den Angreifer aufzuspießen, nur um einen Keulenschlag von der Seite einzustecken als zwei weitere Orks ihn Angriffen. Ihre schiere Anzahl reichte aus, um ihn im direkten Kampf zu überwältigen. Adamantus fluchte, was sich in einem binären klackern äußerte, dann wurden die Orks von ihm herunter gezerrt und die drei verdutzten Grünhäute hingen um ihn herum in der Luft. Schnell wirbelte er seine Rechte im Halbkreis und riss ihnen allen die Kehlen durch. Adamantus sah nach links. Dantus stützte sich an seinen Hinterlauf und nickte grimmig.
    „Denn da is da Endgegna
    Wenn auch n ganz feiga“
    Endete MG, dann rannte er um den Reaktor herum.
    „Sieben fehlen!“ rief Roberta.
    Draußen setzte ein hundertstimmiges Donnern ein, als die Orks das Wrack unter Beschuss nahmen. Ihre Hauptintention war, dass die Metdl'Headz natürlich da lautestan auf da Feld sein mussten. Dass sie das Wrack in Trümmer und die Tür damit langsam aufschossen war ein wünschenswerter Nebeneffekt.


    Der Guncutter schoss auf das schwarze Rechteck der Leere zu, in dem die letzten Scharmützel der Raumschlacht flackerten, dann krachte es und ein gewaltiges Schott begann sich zu senken und den Weg zu versperren.
    „Inquisitorin!“
    Lara fluchte. Die Außenlautsprecher des Hangars waren auch hier zu hören. Sie wurde auf einer sicheren Verbindung angefunkt.
    Alastor hatte einen Einzeiler an Tinaris getippt, der sie vor der Bombe am Reaktor warnte und den Hangar mit einem Sicherheitsbefehl Stufe Gelb geschlossen. Bis die Inquisitorin mit ihrem magischen Siegel an einem Terminal war konnte es dauern. Nun startete er einen Massenscan am Reaktor um den Fremdkörper zu finden während er hoffte, dass sein Anruf angenommen wurde.
    „Strategior, reizend. Würden Sie wohl die Hangartore öffnen?“
    „Ich fürchte, der Bitte kann ich nicht Folge leisten.“
    „Wenn Sie meinem Wunsch nicht Folge leisten, dann stellen Sie sich DIREKT gegen den Imperator selbst, ist Ihnen das klar?“
    „Nein, Inquisitorin. Sie sind verantwortlich für den Tod des Schmiedevaters, und auch wenn ich an seinen Absichten zweifle, ich zweifle genauso an Euren.“
    Laras Augfen wurden gefährlich schmal.
    „Bezichtigen Sie mich des Verrats, Strategior? Das ist meine Aufgabe!“
    Alastor atmete tief durch. Alles oder nichts.
    „Nein, das liegt mir fern. Aber ich habe Aufnahmen aus der Basion und davor. Sie haben sich ein Artefakt genommen, inoffiziell. Ein Artefakt hinter dem Herätechs und Dämonen her waren. Ich glaube Sie sind nicht in offiziellem Auftrag hier. Und wenn Sie jetzt gehen, ohne zu helfen... dann bringt das bestimmt wirklich Pech. Diese Abwehrgeschütze dort draußen schießen auf alles, was sich bewegt... da passieren Unfälle.“
    Lara war einen Moment stumm.
    „Das ist ein Bluff, Ihr Hauptreaktor ist aus. Oder wird es bald sein. Die Energie haben Sie nicht.“
    „Aber ich habe genug Astropathen für eine direkte Übertragung von Bildmaterial nach Wanderershafen. Ihr Wirken hier wird den Sektor vor Ihnen verlassen.“
    „Kennt Ihr Verrat denn keine Grenzen?“
    Alastor schluckte. Dann erklärte er sich.


    Roberta setzte gerade dazu an, den Mek um den Reaktor herum zu verfolgen als sie eine Nachricht bekam.
    „Sabotage: Mechanicus-Bombe am Reaktor.“
    Sie starrte auf die Nachricht. Das war....
    „Adamantus, neues Ziel...“ Sie leitete die Nachricht über Max weiter, dann lief sie los. Die verbliebenen Orks veruschten, durch den Raum zur Tür zukommen und feuerten immer wieder beiläufig in Julianas Richtung, die in einen Schimmernden Schirm gehüllt eine Grünhaut nach der Anderen verfolgte. Das Wrack ächzte hörbar unter den Einschlägen.
    MG gackerte während dessen vergnügt.
    „Rapp'da Zapp“ brüllte er und stellte seine selbstgerappte Leitung auf „Übapowaaaar“.
    Die Maschinerie ächzte, als so viel Energie durch die Leitung gepresst wurde. Dann hüpfte er vom Steg auf die Versorgungsleitungen des Reaktors und kletterte Richtung Decke, um von dort aus über den Generatorhimmel zur Tür zu entkommen.
    „Lasst ihn, wir suchen etwas.“ brüllte Roberta. „Dantus, ich brauche euch.“
    Sie hatte die Kopfhörer aufgezogen. Die Musik würde helfen, sich zu konzentrieren. Adamantus kletterte die äußeren Schikanen des Reaktors auf und ab und verusuchte, irgend einen Sprengkörper ausfindig zu machen. Die ganze Maschine zischte wütend.
    Roberta schloss sich an das Terminal an um den aufgebrachten Maschinengeist zu beruhigen. Dann erschreckte sie als das Sicherheitsschott am vorderen Teil der Halle sich krachend schloss und dabei die durchsiebten Reste des Wracks zerquetschte.
    „Da ist keine Bombe...“ murmelte sie. Dann brüllte sie in die Halle.
    „Adamantus, die Ventile.“
    Der Kühlkreislauf des Reaktors war manuell geschlossen und die Warnsysteme deaktiviert worden. Der Stalker verstand sofort und kletterte die gewaltige Säule hinab um den Haupthahn aufzudrehen.
    „Dantus, seht ihr den Roten Hebel dort oben?“ einer von Robertas Mechanderiten deutete zu dem Gewirr aus Leitungen an der Decke.
    „Ja?“
    „Zieht ihn!“
    Der Geist der Psionikerin griff nach dem Hebel und öffnete auch dieses Ventil. Nun wurde die Atmosphäre aus den oberen Teilen der Station am Reaktorinneren vorbei direkt in die Leere gezogen.
    „Das kühlt am schnellsten... und verbraucht am meißten wertvollen Sauerstoff.“
    „Das könnt Ihr nicht tun... wir haben so oder so schon zu wenig.“
    Dantus war an ihrer Seite.
    Roberta schüttelte sich ärgerlich. Was sollten sie tun?“


    „Ich will niemanden verraten, ich will meine Heimat retten... meine Familie.“
    Alastor hatte sein Tacticum durch eine Feuerschutzwand abgetrennt und war nun ganz für sich.
    „Wisst Ihr, meine Tochter ist acht. Ich will sie groß werden sehen.“
    Lara hörte stumm zu.
    „Könnt ihr nicht verstehen? Jeder gute Bürger würde das Wohl seiner Familie an den Anfang stellen.“
    „Das... ist nicht...“ Lara seufzte. „Ihr müsst die Zusammenhänge verstehen!“
    „NEIN!“ brüllte Alastor. „IHR müsst verstehen. Ich habe gehört, wie Kalic euch genannt hat, wollt Ihr lernen was es heißt, ein Mensch zu sein?“
    Lara schlug stumm auf die Wand der Kabine ein. Dann atmete sie tief aus.
    „Es ist gut....“
    „Alastor.“
    „Es ist gut Alastor, ich helfe euch... WENN Ihr mich gehen lasst!“
    „Habe ich euer Wort, Lara?“
    „Das habt ihr.“
    Er nickte, dann öffnete sich die Schleuse langsam.
    Lara stand allein in der Dunkelheit der kalten Notbeleuchtung des Guncutters und starrte auf ihre Hände. „Falschmensch!“ zischte Kalics Stimme in ihrem Ohr. Sie hätte ihn selbst töten sollen.


    MG sprang gackernd auf den sein Bike, nur um völlig ungeachtet des Krachens und der Schäden an Orks und Maschine mit Ohrenbetäubendem Röhren durch den Mittelgang des Zuges nach vorne zu fahren.
    „Ik hab' da Position vom Hauptverfunkdingenz. Mosch'n wiar se!“
    „Wo habt'er dat her, Boss?“
    „Frag' nich so blöd, git sondarn schmeiß den Zug an!“
    Trotz des erheblichen Alkoholgenusses war MG nicht dumm genug zuzugeben, dass er die Positionsangaben aus dem Radio hatte...


    „Alastor, Teeves, hört Ihr mich?“
    Roberta war so aufgeregt, dass selbst ihre elektronische Stimme zitterte.
    „Ja... ich höre.“ der Mann klang sehr erschöpft. Es war ein harter Tag. Ein sehr harter.
    „Wir müssen den Reaktor abschalten. Und haben viel Luft verloren...“
    Alastor fluchte. „Ein Team ist bei der zentralen Lebenserhaltung. Und die Grundversorgung läuft über die Lebenserhaltung der Bastion... aber die Orks sind wieder in Bewegung und ich habe keine Ahnung, wohin.“
    „Evakuieren Sie den zentralen Asteroiden, Strategior....“ sagte Dantus. „Wenn wir den Kern nur so weit stabilisieren das er etwas länger hält...“ Dantus hatte sich eingeschaltet.
    „Das geht nicht...“ Alastor zögerte. „Das würde zeitlich nicht für alle reichen.“
    „Aber den Rest würde es retten....“
    „Nein, das wäre barbarisch....“ Aber ihre Worte hatten eine kalte Logik...

  • Runde XII - Niederlage auf allen Seiten


    „Inquisitorin?“ Alastor war nun wirklich im Stress. Er hatte keine idee, was er gegen die Orks unternehmen sollte.
    „Hören Sie doch auf damit, Teeves… Ich bin nicht im Dienst.“ Knackte die stechende Stimme zurück. Da er ihr so freundlich untersagt hatte die Station zu verlassen war ein Jäger in den Hangar geflogen gekommen und hatte einige Kisten zum Guncutter gebracht.
    „Wissen Sie, wie ein Plasmagenerator funktioniert?“
    „Wie eine Plasmagranate, nur anders…“
    Alastor seufzte. „Gehen Sie zum Zentralen Reaktor, vielleicht haben Sie ja einen Trick, die Reaktion darin etwas zu verlangsamen.“
    „Einen Trick?“
    „Sie sind doch eine Hexe, oder?“
    „Ich frage mich, woher Sie das wissen wollen, aber trotz der Schmeichelei übersteigt das Aufhalten einer Kernfusion leicht meine Fertigkeiten.“ Sie klang fast amüsiert. Fast hätte Alastor vergessen, wer sie war.
    „Gut, von mir aus. Dann starten sie die Evakuierung und machen Sie sich anderweitig nützlich, ich-“ er sah auf sein blinkendes Kom, „ich habe einen Anruf.“
    Lara lächelte als der Strategior die Verbindung unterbrochen hatte. Er begann, ihr zu gefallen. Während ihre Schiffsbesatzung sich draußen alle Mühe gab, die Station von umherschwirrenden Grünhäuten zu befreien schaltete sie mit ihrem Siegel das Terminal des Hangars frei und begann, die Evakuierungsprotokolle zu starten. Weniger Menschen in der Schusslinie wären sicher ein Erfolg.
    Kurz darauf heulten die Sirenen auf und forderten Astorias Bewohner auf, sich bei den Notunterkünften zu versammeln.


    Besorgt betrachtete Roberta weiter die steigende Reaktortemperatur. Die extrem ineffiziente Luftkühlung hatte den Temperaturanstieg langfristig nur verlangsamt.
    „Das bringt nichts… gar nichts…“ murmelte sie unzufrieden. Um besser nachdenken zu können drehte sie ihre eigentümliche Musik auf. Manchmal sangen die Maschinen geradezu zu ihr.
    „Können wir den Reaktor nicht herunterfahren? Die meisten Leitungen sind ohnehin gekappt worden.“ Frage Dantus. Adamantus stand einfach nur abwesend in der Ecke. Eine Killermaschine ohne Befehle.
    „Ich weiß nicht…..“ meinte Roberta skeptisch, „ich glaube nicht, dass wir die Fusion aufhalten können. Eine Notabschaltung käme in Frage, die würde allerdings den Reaktor erst einmal unbrauchbar machen.“
    „Besser als nichts…“ murmelte Juliana, Adamantus ergänzte: „Die essentiellen Systeme können aus dem Bastionsreaktor gespeist werden.“
    Roberta nickte im Takt der Musik und begann, die Abschaltung einzuleiten. Musik…
    „Und wenn wir das Schnellbahnsystem entlüften?“ fragte Dantus.
    „Die Evakuierungsprotokolle wurden aktiviert. Da die Bahnen gleich nicht mehr fahren werden wird man die Flüchtenden mit Fahrzeugen durch die Tunnel befördern, wir haben nicht genug Raumfähren.“
    Roberta dachte weiter… Musik.
    „ALASTOR!“
    „AU!“ gerade hatte Teeves auf die Verbindung reagiert als Roberta ins Mikrofon rief.
    „Strategior, die Orks hassen meine Musik. Wenn wir sie Stationsweit spielen werden sie zum Sendezentrum gehen um sie abzuschalten und durch ihre zu ersetzen.“
    „Das… ist genial…. Ich kümmere mich darum einen Hinterhalt zu Organisieren. Wie weit ist der Reaktor?“
    „Wir werden ihn abschalten. Unbrauchbar machen, das ist der einzige Weg den ich sehe.“
    Alastor war kurz still. „Dann können wir die Menschen nicht mit der Bahn aus den Notunterkünften in die umliegenden Asteroiden bringen… aber…. Die In… Lara kann es.“
    Roberta horschte auf. „Lara?“
    „Nicht wichtig. Ich werde die Menschen zu den intakten Hangars bringen lassen. Dann brauchen wir die Bahn nicht.“
    „Heißt das…. Wir können das Schnellbahnsystem abriegeln und entlüften?“
    „Absolut!“ meinte Alastor. Sein grinsen war beinahe durch das Kom zu sehen.
    „Gut.“ Strahlte Roberta, nachdem die Verbindung unterbrochen worden war. „Adamantus, runter ans Hauptventil, das geht am schnellsten.
    Der Stalker knackte zur Bestätigung und verschwand im Gewirr der Stabilisatoren unter der gewaltigen Brennkammer des Reaktors. Das gewaltige manuelle Ventil war vermutlich seit Jahrzehnten nicht benutzt worden und Adamantus musste sich mit aller Kraft dagegen stemmen. Krachend bewegte es sich ein kleines Stück.
    Er stemmte seine hinteren Beine in den Gitterboden und drückte mit beiden Händen und den Vorderläufen biss das Ventil mit einem peitschenden Knall aufsprang. Adamantus rutschte aus und eines seiner Vorderbeine geriet in die jetzt arbeitende Maschinerie. Mit einem ungesunden Krachen wurde das Bein zu unförmigen Metallsplittern verarbeitet. Adamantus binärer Schmerzensschrei war bis in die Reaktorkammer hinauf zu hören wo Juliana sofort reagierte und ihn Kraft ihres Geistes an die Oberfläche zog.
    Kurz darauf begann Astoria, sonnenheißes Plasma ins All zu bluten.


    Lärmend und singend bretterten die Medtl’Headz mit ihrem Zug über glühende Gleise, die rote Linie entlang welche die Fluchtwege beschrieb. MG hatte die Sendezentrale zum Ziel um da Gitz seine frohä Botschaft zu bring’n.
    In der Zeit konnt’n da Boyz ma’n paar feige Gitz mosch’n ohne gleich von da Elda git gehauen zu werd’n.
    Wärend er fieß gackernd Zeile um Zeile seines wunderbar orkischen Plans mit den anderen in seinem Kopf erörtete wobei ganze Datentafeln an Kauderwelsch zusammenkamen jaulte der Zug auf und schlitterte plötzlich mit einem hässlichen Kreischen von Metall auf Metall über die Magnetschienen als ihm in voller Fahrt die Energie geraubt wurde. Der mek G schnaubte verärgert.
    „Weitaaa Boyz, da Gitz sin’ganz nah!“
    Unbeirrt sprangen die Orks auf ihre Räder und heizten die Tunnel entlang. Die wenigen ohne eigenen Fahrbaren Untersatz begannen wie besessen an dem Zug herum zu schrauben.
    Den größten Teil der Strecke hatten sie geschafft als MG das kleine Symbol mit „da wellenz“ auffiel, dass die Gitz für ihr Radii-Dingenz verwendeten. Kurzerhand schnappte er seich seine Zehn Bästan und verschwand durch einen Seitentunnel. Kurz darauf krachte hinter ihm das Feuerschott herunter wärend der Rest seiner Boyz noch in Richtung Notunterkünfte bretterten.
    Die Verbrennungsmotoren erstaben zuerst unter dem rasand entweichenden Sauerstoff. Doch die Idee war einen Tacken zu Spät gekommen.


    Ein vielstimmiges Kreischen erhob sich über den Auffangsaal als die Vorhut der Medtl’Headz kurzerhand mit ihren Rädern durch die Wand gebrochen war. Astorias Bewohner waren größtenteils auf dem Weg in die Hangars, doch jene, die sich als erstes zur Flucht aufgemacht hatten waren nun die letzten, die den Hallen an den Bahngleisen entkommen konnten. Und so ergoss sich die grüne Flut der geifernden Xenos einmal mehr unbarmherzig in das sich schnell rot färbende Meer panisch schreiender Leiber die, pures Entsetzen in den Augen, versuchten, um ihr Leben zu rennen nur um von den fröhlich brüllenden Orks von urtümlichen Gesängen begleitet niedergeschossen zu werden.
    Es war gut, dass Alastor in diesem Moment seine Augen auf zu viele Orte zugleich zu richten hatte.


    Mit triumphierendem Gebrüll brachen MG und seine Bosse geradewegs durch die Tür zur Sendezentrale. Drinnen wurden sie von zwölf Verteidigern mit Laserpistolen Empfangen. MG lachte nur gehässig während die Strahlen von seinem Schild abprallten. Auch seine riesenhaften Begleiter spürten die wenigen Schüsse kaum, die abgegeben wurden bevor die jämmerlich geringe Zahl der Verteidiger von den Orks überrollt wurde.
    „Tüar zu!“ schnauzte MG und sprang aus dem Sattel um durch den Raum zu einer der Konsolen an den gewaltigen Cogitatorschränken zu laufen.
    Vier seiner Boyz starrten verdattert auf das breite, unförmige Loch in der Wand, dass ihr Boss als „Tüar“ bezeichnet hatte und schoben dann gewaltige Schränke mit Speicherblocks vor den Eingang.
    MG ließ seine Knöchel knacken und nahm vor der Konsole Platz. Dann-
    Krachte es entsetzlich als die Speicherbänke die Rund herum an den Wänden aufgestellt waren detonierten und eine Flut aus Feuer und Splittern ins Innere warfen. MG brüllte gequält auf, als sich einige Schrapnelle in sein Fleisch bohrten und sprang zurück auf sein gefährt und dessen schützendes Kraftfeld zu. Die Orks um ihn herum jaulten auf, als an den Mündungen der nun freiliegenden Versorgungsschächte aufgestellte Flottenschrotflinten das Chaos perfekt machten.
    Mit einem Hechtsprung rettete sich MG in seinen Sattel während seine Garde um ihn herum zersiebt wurde und begann mit den Wummenz seines gerappt’n Motorrads Dauerfeuer zu geben und sich dabei mit quietschenden Reifen im Kreis zu drehen. Rotz der zweite erbrach sich erneut als MG das Motorrad ruckartig auf die Tür ausrichtete und Vollgas gab. Aus den Augenwinkeln meinte er zu registrieren, den Truppen des Hinterhalts übel mitgespielt zu haben. Mit zwei heftigen Salven zerlegte er die Blockade am Eingang die seine eigenen Orks errichtet hatten und gab Vollgas. Während der Rauch sich legte zeichnete sich eine schlanke, in blutrotes Keramit gehüllte Gestalt im Eingang ab, die mit einem gigantischen, knisternden Hammer ausholte. MG Feuerte eine Rakete, die auf halber Strecke explodierte und zog am Lenker. Das Motorrad stellte sich auf seinen Hinterreifen und die Gestalt trat einen Schritt zur Seite und Versenkte den Hammerkopf im Boden des Fahrgestells. Der wuchtige Hieb riss den halben Unterboden weg und der Gestalt den Hammer aus der Hand. Als MG gerade so am Ende des Ganges um die nächste Ecke schlitterte bevor sein Hinterreifen abriss bemerkte er, das Rotz der Zweite gehässig lachte.
    Wütend riss er sich den Grot vom Kopf und hielt ihn sich vors Gesicht. „Wat gibbet da zu lach’n?“
    Dann hörte er hinter sich eine Explosion.


    Lara fauchte frustriert als ihr der Hammer aus der Hand gerissen wurde und hinter dem Bike zu Boden stürzte. Irgendwie schaffte es die Grünhaut, sich im Sattel zu halten und das motorrad um die nächste Kurve zu lenken. Sie griff in sich hinein um einen gewaltigen Psiblitz zu erzeugen als sie ein hochfrequentes Piepen hinter sich vernahm. Ihr Blick fiel auf ein grob zusammengezimmertes Bündel aus Kabeln und merkwürdigen Energiezellen. Reflexartig versuchte sie, ein Schild um sich zu beschwören was nur halb gelang, dann ging die Sprengladung hoch und feuerte die Inquisitorin durch die Wand in einen Kabelkanal.
    Lara hustet und versuchte den Arm zu bewegen. Zumindest die Hand war gebrochen und die Keramitplatten der Rüstung so stark zerbeult, dass sie sich kaum rühren konnte. Kraft ihres Willens entfernte sie den Helm vom Kopf und spuckte aus.
    „Scheiß Orks…“

  • Runde XIII - Spießroutenlauf


    Fluchend und mit quietschendem Hinterreifen schredderte sich MG's Bike durch den von schummriger Notbeleuchtung und autofloureszierenden Streifen beleuchteten Gang, die abgeschliffenen Enden der vorderen Radaufhängung ersetzten als Kufen das mittlerweile abgerissene Vorderrad. Es störte den Mek nicht weiter. Der Gang war menschenleer.
    Der große Ork war nun wirklich paranoid, was daran liegen könnte, dass er sich seines gesamten lebenden schildes beraubt sah, das er die letzten Stunden so gedankenlos verschleudert hatte. Geschickt setzte er das Bike ohne überhaupt nach der mittlerweile auseinandergefallenen Bremse zu tasten in einen Erker, so dass es dort extrem unauffällig vor sich hin rauchte und riss sich Rotz II. von der Stirn.
    "Duä aufpass'n, Kleinar"
    "Wat'n?" machte der Grot, als er nach so langer Zeit an der verschwitzten Stirn seines Herren auf den Boden fallen gelassen wurde und seine tauben Beine ihm den Dienst versagten. Prompt flog eine Hand voll Muttern aus MG's Tasche hinterher.
    "Da, mach' Krach wenn wer kommt!"
    Dann verschwand der Ork schneller hinter der Tür zu einem kleinen Ersatzteillager als ein Spalta in 'nem Menschengit.
    Noch wärend Rotz II. die Metallteile aufsammelte und vergeblich versuchte, irgendwo an seinem Körper unter zu bringen kam sein Herr, mit ein paar Energiezellen und einem Eimer beladen wieder hervor.
    "Nich' sicha hiar, schnell weita komm'n!"
    "Äähh-äh wohin, Boss?"
    "Weita, Schnellä!" grunzte der Ork und hebelte mit seinen gelb verhornten Fingernägeln den Deckel vom Eimer. Zum Vorschein kamen die Reste der Blutroten Lackfarbe, mit der die Menschen die Linien im Schnellbahnsystem gezogen hatten. Ohne viel Federlesen kippte MG den gesamten Inhalt einmal quer über das Wrack sienes Bikes.
    "Sou, schnella." grunzte er und hämmerte die leere Dose kurzerhand als Radersatz zwischen die vordere Radgabel. Dann schnappte er sich den übberrascht keuchenden Rotz und klebte ihn kurzerhand mit ein paar Streifen Tape auf den Lenker.
    "Weitaaaar!" brüllte der Ork und riss die Maschine herum. Der "gerappte" vorderreifen löste sich sofort wieder, was das ungetüm aber nicht einmal zur Kenntnis nahm. Gehetzt trat er aufs Gas und fräste sich weiter den Gang entlang, auf der Suche nach dem nächsten dunklen haufen Teile.


    "So... das sollte halten."
    Roberta trat von Adamantus' Beinstumpf zurück. Sie hatte die leckenden Leitungen abgedichtet ud das fehlende Stück mit einem dünnen, aber sehr stabilen Rohr ersetzt, das sie kurzerhand aus dem Kühlagregat des in Trümmern liegenden Reaktors geschnitten hatte. Probeweise trat Adamantus auf.
    "Etwas steif. 65,87% des ursprünglichen Funktionsumfangs." Dann stach er zwei Mal probeweise in die luft, als würde er versuchen, jemanden mit dem scharfkantigen Ende aufzuspießen.
    "69%" korrigierte er.
    Roberta lachte, was ihr einen irritierten Blick ihres Mitadepten einbrachte.
    "selbst Schuld, wenn der geschickte Stalker auf einem Gitter ausrutscht, nicht?"
    Adamantus' suchte noch vergeblich nach einer passenden Erwiederung als sich Robertas Kom meldete.
    "Teeves?"
    "Ja..." keuchte Alastor. Er wirkte etwas entspannter.
    "Wie ist es gelaufen?"
    "Sehr gut. Ein Teil der Orks konnte sich aus dem Schnellbahnsystem retten, aber ohne Kontakt zu ihrem Anführer sind sie nicht viel Gefährlicher als ein versprengter Haufen streunender Rebellen. Allerdings bewegt sich der Zentralasteroid langsam aus seiner relativen position, können Sie sich einen Reim darauf machen?"
    "Nicht von hier, nicht auf die Schnelle." Roberta zögerte kurz. "Die große Kreatur?"
    "Ist am Leben. Sie hat die Falle dank einer gestohlenen Schildkonstruktion überlebt. Lara hat versucht, sie abzufangen."
    Roberta ahnte Übles. "Hat VERSUCHT?"
    "Sie lebt..." setzte Alastor an, dann schaltete sich eine schneidige Stimme mit einer gehörigen Portion Galgenhumor dazwischen.
    "Und fühlt sich wie eine halb zertretene Kakerlake, die zwischen den gebrochenen Stücken ihres Panzers festhängt..."
    "Wie kommen sie in diese Verbindung? Sie ist restringiert, und verschlüsselt..."
    "... und imperial." lächelte die Stimme, "Ich habe keine Ahnung wo er hin ist. Aber sein Abgang war echt fetzig..."
    "Danke für diesen qualifizierten Kommentar..." stöhnte Alastor sarkastisch. "Tinaris, ich sende Ihnen die letzten bekannten Positionsdaten des Ork und lasse sie abholen..."
    "Verstanden, wir machen uns auf zu den Schienen."
    Damit verabschiedete sich Roberta aus der improvisierten konferenz. Alastor blieb mit Lara zurück.
    "Was tun Sie jetzt?"
    "Was soll ich denn tun?"
    Alastor sah auf seine vielen schwarzen Bildschirme. Ausßer den autonomen Kom-Verbindungen war kaum noch etwas in Betrieb. Der Löwenanteil der Energie aus der Zentralbastion wurde von der Lebenserhaltung und den Eindämmfeldern beansprucht. Ohne sie wäre dieser Klumpen Stahl und Stein nur ein kaltes Grab.
    "Wenn Sie personen sehen - in Erinnerungen... können Sie sie finden?"
    Lara dachte an ihr letztes Gespräch zurück. "Sicher, das könnte ich..."


    Der nächste Halt wurde von einer mitten im Gang stehen gelassenen Cargobox provoziert. Nach einigen rein wilkürlichen Kursänderungen stellte MG nun schlitternd sein Bike schräg und prallte in voller länge gegen die Box was ihm ein unwilliges Grunzen entlokte.
    Kurzerhand klebte er Rotz II. zusammen mit seinem ochtechnisierten Alarmsystem an die Kiste und verschwand dann hinter den Flügeltüren, aus denen sie eilig geschleift worden war.
    Auf dem Boden verstreut lagen einige Reservezellen und gebrauchte Bauteile, die wohl einmal zum Überspannungsschutz des Hauptreaktors gehört haben mussten, auch wenn sein intuitiver Verstand es ihm nicht mit dem Wortreichtum klar machte.
    "Da weggerappten Bitz vom Powarglowar... Hat da Technogitz rerappt?" fragend sah er einen verschmorten Transistor an und kickte ihn dann wütend weg als er keine Antwort erhielt. Trotzig holte er seine Energizellen heraus und begann sein Werk, hektisch darauf bedacht, nicht zu lange an diesem Ort zu verbringen, bevor man ihn finden würde. es dauerte noch zwei weitere Ortswechsel, bis es dazu kam.
    "Dumme Orkgitz, dumme Menschängitz, dumme Gitgitz...." ärgerlich hämmerte MG auf seinen Konstruktionen herum, die alte Hobbywerkbank, die wohl dem Privatvergnügen eines Anwohners gedient hatte eignete sich ideal dazu.
    Panisch sprang MG auf als hätte er sich verbrannt als vor der Tür ein Haufen Muttern auf den Gang prasselten...
    "Sag' mal, wa bei den Sternen bastelst du da eigentlich?"


    Sie mussten fast eine halbe Stunde warten bis ein schneidiges, offenes Schwebefahrzeug den Schnellbahnbereich entlanggechossen kam. Die Besatzung bestand aus einem einsamen Piloten in schlichtem, schwarzem Lederoverall der mit einer Atemmaske ausgestattet aus seinem Sitz stieg und mit drei weiteren masken zu ihnen hinüber kam.
    "Ihr Vorrat sollte bald aufgebraucht sein?" begann er unumwunden.
    "In zwölf Minuten, ja..." keuchte Dantus. Sie hatte für einen Tag definitiv genug gesehen.
    "Sie sind kein Besatzungsmitglied von AS-" begann Adamantus.
    "Ja, die Station hat längst nicht mehr so viele Männer, wie sie gerne hätte. und die, die es gibt sind mittlerweile nicht mehr im zentralen Asteroiden - zumindest nicht so tief drin."
    "und Sie sind..." frage Roberta, wärend sie in den Schweber stiegen.
    "Mit einem Fahrzeug ausgestattet, dass in dieser Station nicht aufzufinden ist." knatterte Adamantus.
    "Einer von Claynas Leuten." sagte der Mann. "Ich werde Sie die Strecke entlang zum Sendezentrum bringen. Von dort sollen Sie die Spuren des Orkbosses aufnehmen und ihn ausschalten."
    Wärend Dantus zustimmend nickte flog der Mann los. Robera entspannte sich nicht, bis sie sich von Alastor die Garantie eingeholt hatte, dass er die Wahrheit sprach.


    "Wat'n?"
    MG drehte sich um. Einer von den Menschengitz stand hinter ihm, von den kleinen, weichen. Es trug einen blauen Overall wie er ihn bei den Nicht-Boyz von dem Brocken gesehen hatte. es dauerte einen Augenblick, bis er den Hammer wiedererkannte, auf den sich die Gestalt stützte.
    "Wat willse?" fragte er. Seine Augen erahnten ein transparentes Feld um den Boy, und seine Faust schloss sich um eine der Basteleien am Boden.
    "Das wollte ich dich gerade fragen. Du heizt alleine durch diesen leeren Fels. Wo willst du hin?"
    "Da rappt es! Wat hast'n mit mein'm Rotz gemacht?" brummte der Ork wirr, wärend er den Raum nach hilfreichem Kram absuchte.
    "Dein Rotz?" sie zögerte, dann hellten sich die eisigen Augen auf und sich griff hinter sich. Der Grot war komplett in Klebeband eingewickelt, nur der Kopf sah, mit zugeklebtem Mund unglücksseelig aus dem silbrigen Knäul hervor. Sie warf ihn wie einen großen Volleyball zu MG herüber und wischte sich dann die Hand an ihrem Overall ab.
    "Den kannst du haben.... der stinkt!" sagte sie, wärend sie sich die Hand angewiedert am Oberschenkel abschruppte. "Mit eurer Rasse wusste ich immer am wenigsten anzufangen. Also, was willst du hier?"
    "En wakk'n!"
    "En wat?" fragte die Frau stirnrunzelnd, wärend sie versuchte, seine Aussprache nachzuahmen. Angesichts ihrer lächerlich keinen Kehle mit mäßigem Erfolg.
    "Mann, Boy, en' Brokk'n um en Wakk'n zu rapp'n dat schnackt un' klack'et un' da wrakken wakken rappt."
    "Ööööhööö....." machte sie. "Also pass auf, ich muss heute noch wo anders hin. und mir wäre sehr geholfen, wenn du Ruhe geben würdest. Früher oder später taucht hier ein Haufen Selbsternannter auf um die zu... ähm... wie sagt ihr? Moschus?"
    "Moschen?!"
    "MOSCHEN! ja, genau!" Sie schnippste mit den Fingern und fuhr fort.
    "Wracks und Asteroiden gibt es jede menge da draußen und mir wäre sehr geholfen wenn du diesen in Ruhe lässt. Statt dich einfach umzu-...moschen und die ganze Odyssee hier den Bach runter gehen zu lassen hätte ich aber lieber, dass du mir sagst wie man den Brocken an Ort und Stelle hält und dich dann verziehst um zu... wacken?"
    "Rappen..." brummte MG als könne er dem Git nicht ganz folgen.
    "Rappen, genau... klingt wie absolut beschissene Musik.... alleine das Wort..." sie schüttelte kurz den Kopf. "Also was sagst du? Rappen? Oder Moschen? Ich muss aber ganz ehrlich sagen, dieser geliehene overall spannt ein bisschen, also wirst du letzteres mit denen klären müssen, die gleich hier aufschlagen wenn Reinos sie lange genug im Kreis geflogen hat..."

  • Runde XIV - Der letzte Schlagabtausch


    „Ähm, Alastor, Kommen.“ wisperte Roberta in ihr Kom, nachdem Adamantus unauffälliges binäres Knattern sie darauf aufmerksam gemacht hat, dass sie im Kreis fuhren.
    „Ich höre.“ Antwortete Alastor knapp. Er hatte ihre Zurückhaltung erkannt und entsprechend interpretiert.
    „Wer fährt uns? Wir fahren im Kreis.“
    Alastor sah auf seinen verbliebenen Bildschirm. Die Energie reichte für Lebenserhaltung, Sensorik und den rudimentären Deflektorschild der Station. Der verbliebene Rest der Raumschlacht wurde von den Monitorkreuzern sowie Lara's gewaltigem Schiff und seinem Schwarm aus Jägern und Bombern unterschiedlichster Klassen erledigt.
    Mit zwei schnellen Klicks hatte er das Fahrzeug lokalisiert. Tatsächlich war es seinem Zielort kaum näher gekommen.
    „Einer von Laras Männern. Kümmert euch darum, ich versuche herauszufinden was los ist.“
    Alastor stand auf, ging zum Reserveschrank und nahm sich neben der Laserpistole zu Anfang auch noch eine Atemmaske. Sicher ist sicher, und seine Techniker hatten die Quuelle des schleichenden Drifts nicht gefunden, der den Zentralasteroiden betraf und langsam aber sicher die Repulsor der Tunnel überdehnte. Dann würden die anderen Asteroiden mitziehen oder abgebrochen werden.
    Nach zwei Minuten gab er resigniert auf. Es gelang ihm lediglich, Lara's Rüstung und deren Mikrofunk auf Kalic's Schiff zu orten. Die Inquisitorin schien sich mit anderen Mitteln zu verständigen.


    „Sie sind ein Mann der Verstärkung haben Sie gesagt?“ fragte Roberta unverfänglich.
    „Ja, autorisiert vom Strategium.“
    „Wann werden sie dann beginnen, uns in die Richtige Richtung zu fahren?“ fragte Roberta im Plauderton während sich Adamantu's tödliche Klaue sanft von hinten um die rechte Schulter des Fahrers legte.
    „Ich weiß nicht-“
    „Sparen Sie sich ihre Possen, ich kann spüren, wie wir uns im Kreis durch die Adern dieses Doms des Maschinengottes bewegen!“ brüllte Roberta scharf und verschluckte sich fast. Es entsprach zwar nicht ganz der Wahrheit, aber das musste dieser Einfaltspinsel ja nicht wissen.
    „Ich- verstehen Sie, ich brauche meine Freigaben-“
    „Sie fahren uns oder er fährt.“ damit nickte Roberta zu Adamantus hinten. Neben ihm schien Juliana aufmerksam zuzuhören, auch wenn sich ihre Augenbewegungen natürlich nicht verfolgen ließen.
    Der Blick des Mannes huschte kurz zu der Klaue an seinem Schlüsselbein und nickte stumm. Roberta ließ sich zurücksinken und Adamantus zog sich ein wenig zurück, ließ aber seine Fingerspitzen als freundliche Erinnerung auf der Rückenlehne liegen.


    „Also komm', ich muss noch weiter. Also sage mir wer Astoria Beine macht.“ Lara war nun sichtlich ungeduldig und tippte mit dem Fuß auf dem Deck herum.
    „Astoriwat?“ MC MG war ebenfalls verwirrt, klebte sich Rotz II an den Oberarm und debattierte dabei angeregt mit den drei anderen Stimmen in seinem Kopf über die Situation.
    „Wenn du miar sicha sagst, wie ich von da Gitz weg komme sag ich diar wie da Brock'n da bleiben tut!“ stellte er schließlich fest.
    Lara atmete auf und klatschte in die Hände. „Ich wusste, mit euch Pilzköpfen ist zu reden. Eure Musik war sehr sympathisch.“
    „Wat is mit Pilzbier?“
    „Die Station....“
    „Wat?“
    „Wie stoppe ich die Bewegung vom … Brocken?“ In ihrem gestochenen Hochgotisch verstand MCMG das Wort nicht einmal.
    „Musste rappen.“
    „Was?“
    „Rapp' dat Hydrotor am Loch?“
    „War das eine Frage?“
    „Wat?“
    Lara sah den Ork ungläubig an. Das dauerte viel zu lange. Sie konnte nicht riskieren, zu ihrem Lockvogel Kontakt aufzunehmen da die Astrotelepathin auf der Rückbank diesen bemerken könnte.
    „Also. Welches Loch?“
    „Da wo isch rein getan bin is n' Loch in der Wand. Mit nem Schild vor was da Atem rappt?“
    „J-...ja?“ versuchte Lara zu folgen.
    „Ik hab' dat Ding gerappt. Es drückt jetz da Brock'n weg.“
    „Es dürfte keine Energie haben, ihr habt den Reaktor zerstört.“
    „Da Strom Dingenz? Da Schildenz an da Löschern hängen an da letzte Strom.“
    Lara schlug sich mit der Flachen Hand an die Stirn, eine Geste, die MG nachempfinden konnte.
    „Du hast den Notstrom auf deinen zusammengebastelten Impulsantrieb geklemmt?“
    „Gerappt.“ brichtigte MG mit einem selbstzufriedenen Grinsen.
    „Un jet'z du, Menschangit.“
    Lara grinste.
    „Blaue Linie! Lauf' kleiner Ork. Da steht ein Aegis Shuttle mit frischer Signatur.“
    „Wat?“
    „Schiff, Fliegen, Weg.“ sagte Lara, dann lächelte sie als sie in der Ferne das surren eines Antigravantriebs vernahm.
    „Anscheinend hast du zu lange mit dir selbst gesprochen...“ grinste sie, dann warf sie dem Mek eine Kusshand zu und eilte den Gang entlang.
    „Ääähm, wat'n?“ machte MG.


    Kurz zuvor waren Roberta, Adamantus und Dantus an der zerstörten Sendeanlage angekommen. Sie mussten nicht mal aussteigen um der langen Kratz-Ruß- und Ölspur zu folgen, die das orkische Gefährt hinterlassen hatte.
    „Alastor, wir haben ihn gleich....“
    „Sehr gut, soll ich jemanden schicken?“
    „Nein....“ antwortete Roberta, während sich das Gefährt schon in Bewegung setzte. „Sie wären ohnehin nicht mehr rechtzeitig da...“
    Alastor seufzte auf. Er hätte auch niemanden gehabt. Die Evakuierung der Zentralbastion lief auf Hpochtouren. Zumindest konnte er das den sporadischen Kom-Berichten entnehmen, die bei ihm eingingen.
    „Teeves? Alastor?“ Es knackte kurz in der Leitung.
    „Lara-“ Alastors Puls schoss sofort in die Höhe.
    „Was beim Zahnrad treiben Sie für Spielchen mit meinen Leuten?“
    Sie versuchte nicht einmal, sich heraus zu reden.
    „Ich brauchte etwas Zeit für mich,“ lachte sie keck und nach Alastors Empfinden völlig unangebracht, „An dem Leerendock an dem die Orks durchgebrochen sind wurde das Eindämmungsfeld manipuliert. Es sendet kinetische Wellen nach außen und schiebt den Brocken aus seiner Position. Das funktioniert weil die Eindämmungsfelder vom Notstrom gespeist werden.“
    Alastors Kopf landete auf seinem Tisch. Und er ließ jeden Freien Techniker nach einer unplanmäßigen Energieübertragung suchen...
    „Alles klar, ich schalte den Bereich ab. Aber wir sind noch nicht fertig.“
    „Doch, Alastor, das sind wir. Zumindest damit. Ich sollte dir helfen, ich habe es getan. Auf meine Weise.“
    „Was ist mit dem Ork?“
    „Er wird vermutlich von deinen Leuten aufgegriffen - wenn er nicht schnell genug ist.“
    Der letzte Satz ließ Alastor aufhorchen und ein ungutes Gefüh ballte sich in seiner Magengegend zusammen.
    „Was?“
    „Ich jage viel schlimmere Schrecken. Wenn der Ork davon kommt kann man sich seine Zerstörungswut an der richtigen Stelle zu Nutze machen. Was aber nicht passiert wenn deine Leute ihn töten. Hätte ich das nicht getan würde es Astoria zerbrechen und der Ork frei in der Station wüten wenn deine Leute versagen.“
    „Du.... ihr... ich meine. Es sind XENOS THRONVERDAMMT!“ brüllte Alastor in sein Mikrofon. Glücklicherweise war das Strategium seit der Evakuierung nahezu leer.
    „Ja, und ich sorge dafür, dass sie die geringeste Belastung darstellen. Du kannst sie nicht alle vernichten, niemand kann das.“
    Alastor sank in seinen Stuhl. „Das dürft Ihr nicht, Clayna. Dieses Wesen ist für den Tod hunderter verantwortlich.“
    „Das lasst meine Sorge sein. Ich helfe Euch, Eure Heimat zu retten, Alastor. Ich bin gerade auf der Suche nach deiner Frau und deiner Tochter und werde persönlich dafür sorgen, dass sie sicher auf die andere Seite kommen. Dann werde ich den zentralen Block ganz offiziell versiegeln. Wer weiß, was Kalic noch alles im Inneren der Bastion vergraben hat. Astoria sicher, deine Familie vereint, die Orks fort. Deal?“
    Alastor starrte auf sein Mikrofon.


    MG ließ sein Motorrad an und schoss den Gang entlang, immer der blauen Linie nach die ihn zu seinem Fluchtweg führen würde. Die Muster an der Wand beachtete er kaum doch sein Instinkt verriet ihm, dass er seinem Ziel sehr nahe war.
    An der letzten Kreuzung vor dem Hangar endete die Fahrt abrupt.
    Der Schweber hämmerte schräg in die Seite des lädierten Bikes. Funkensprühend überlud sich MG's Kraftfeld und das Bike brach unter ihm auseinander.
    Wärend er stürzte rauschte der Schweber über ihn hing und kollidierte mit der Wand. Sein Antigravfeld brach zusammen und das Gefährt stürzte kreischend zu Boden.
    Bei der Kollision wurde der Fahrer hart in seinen Sitz gedrǘckt was seinen Hals auf Adamantus' Klaue schleuderte und ihm die Wirbelsäule brach.
    Adamantus knatterte ärgerlich und schüttelte den Mann von seiner Hand während Roberta und Dantus ausstiegen. MG stand auf der Kreuzung, leicht verdattert und mit einer beeindruckend plump aussehenden Sprengladung in der Hand.
    Fliehen oder Kämpfen... der Gang zum Hangar erstreckte sich groß und lang hinter ihm. Mitten auf der Kreuzung, zwischen den Kontrahenten lag das zerschmetterte Bike aus dessen Tank zu Adamantus Füßen Literweise Promethium lief. Roberta und Dantus stellten sich links und rechts von Adamantus auf und-

  • Runde XV - Feuer und Flamme



    Alastor hatte den Kontakt zum Schweber verloren, doch von seinem Platz aus war ohne Strom eh wenig zu tun. Es war an der Zeit, das sinkende Schiff als letzter zu verlassen. Die Pistole am Gürtel griff er sich das kleine Funkgerät aus dem Sammelsurium in dem Notschrank. Waffen waren keine mehr übrig, Kommunikation war mal wieder unterschätzt worden - typisch.
    Derart gerüstet trat er in den Gang nach draußen und machte sich auf direktem Wege auf zu Areal 22b, dem nächsten Fluchtpunkt.
    "Lara, sind Sie da?"
    "Aber natürlich..." die Stimme klang wieder unpassend amüsiert. Alastor war nun mit letzter Sicherheit klar, dass er diese Frau nicht ausstehen konnte.
    "Gut, wo sind Sie?"
    "Sie sind auf dem besten Weg, alles wird gut." er konnte das Grinsen beinahe hören.


    Roberta ging unauffällig einige Schritte zurück um Abstand zu der Promethiumpfütze vor ihren Füßen zu halten und bedeutete Juliana, das selbe zu tun. Adamantus schritt ebenfalls zur Seite und hob die Leiche des Fahrers auf, dann zog Roberta ihre Waffe.
    Da sprang der völlig betrunkene Ork vor ihnen auf das Wrack seines Vehikels und hob den Sprengsatz als Mikrofon Ersatz zum Mund.
    "Ia könnt mia viellaicht da Plan verderb'n
    aba Ik bin zu 'art um zu stärb'n" begann er, wärend er eine plumpe Art Tanz aufführte und der Grot an seinem Kopf wild und ohne Rhytmus auf den Schädel des Ork einhämmerte.
    Roberta hielt mitten in der Bewegung inne und sah völlig verdutzt zu dem Xenos auf. "Was?"
    "Wenn da ersta Plan nit klappt
    dann wiad einfach n' neua gerappt!
    Wenn da bestä Muzik kommt auf da Wakkn
    dann wärd'n selbscht da dümmsta Gitz dort rapp'n!"
    Auch Dantus war verblüfft, wärend sich Adamantus am wenigsten beeindruckt zeigte und kurzerhand die Leiche des Fahrers auf den Ork warf. Mehr durch Glück als durch alles andere wich der Ork aus und setzte nach:
    "Mein Reimä sin so gut die werdnz euch zeigen
    Ia könnt gar nix, nit mal reimä'n!"
    "Ok, das reicht!" stellte Adamantus fest, machte seine transonischen Schwerter bereit und nahm das Messer in die Klaue.
    "Aha, nich so schnell!" brüllte der Ork und giggelte dann. "Auch wenn ia ja rot seid."
    Roberta runzelte die Stirn und befahl mit einem schnellen Zwinkern M.A.X. zu sich.
    "Wenn ia euch nich auf das ebbische Wakken einlassen tut, dann spreng' ich euch allä in die Luft!" dabei wedelte er mit seinem "Mikrofon" und gab zwei Flammenstöße aus seinem Gitbrenna ab, die er Glücklicherweise so hoch in die Luft richtete, dass die Promethiumdämpfe, die ihn nun nahezu einhüllen dürften sich nicht entzündeten.
    "Kann er haben!" meinte Roberta grimmig, ließ den Servoschädel wieder aufsteigen und spielte ihre Musik ab. Das infernalische Tech-Stakkato hjämmerte aus ihren Tongebern. Kurz darauf setzte Adamantus mit ein und begann im Takt binäre Gebete an den Maschinengott zu singen wärend er sich weiter im Kreis um die Kämpfenden bewegte. Insgeheim versuchte Adamantus, das Strategium zu erreichen, was sich jedoch als vergeblich herausstellte.
    MC MG lachte schallend. "Ok, wenn miar gewinnen tun, dann lasst ihr mich gehen wie da weißhaarige Git das wollt'e, wenn ihr gewinnen tut geh' ich auch und sorge dafür, das alle anderen Orkze woanders hin gehen..."
    Dann begann er ein Intro in dem grunzenden Niedergotisch der Orks zu rappen wärend Rotz II. wieder auf seinem Schädel herumtrommelte. Die Worte waren über den infernalischen Lärm der Techpriester nicht zu verstehen.
    Auf einmal wurde Rotz' Trommeln panischer, er hatte den Servoschädel bemerkt, der MG in seiner Extase verborgen geblieben war. Es war keine Überraschung, dass der Ork die Veränderung nicht einmal registrierte. Dann durchschnitt M.A.X. die Promethiumkartusche, die Roberta ihm aus den Munitionsvorräten ihres Brenners gegeben hatte und hüllte den Ork in Promethium. Mitten im Satz sog MC MG hustend die Luft ein und Roberta gab einen einzelnen Flammenstrahl ab, wärend sie nach hinten sprang und Dantus mit zu Boden riss.
    In einer kolossalen Stichflamme fing der Ork Feuer und stürzte heulend von seinem Podest.
    Brüllend rannte der Ork immer noch um sich schießend auf den Hangar hinter ihm zu. Der ebenfalls brennende Grot umklammerte panisch die Bombe.
    Roberta stand auf und barg den taumelnden M.A.X. aus den Flammen, der Servoschädel hatte sichtlich Schaden genommen, und Adamantus sprang dem Ork hinterher. Hektisch schnappte sich MC MG die Bombe mit samt dem Grot, machte erstere scharf und warf beide auf seinen Verfolger. Der Angriff war schlecht gezielt da der betrunkene Ork sicher schon nüchtern und nicht brennend das Zielen nur rudimentär beherrschte. Noch dazu war Adamantus auf genau diese Attacke vorbereitet gewesen und schleuderte das Messer auf das Wurfgeschoss um es zurück zu stoßen. Der Plan schlug gründlich fehl, da das Messer statt dessen den Grot traf und schräg in die Decke nagelte. Der Sptengsatz allerdings fiel gerade nach unten und Adamantus sprang nach hinten. Die Bombe detonierte und riss ein beeindruckendes Loch in den Tunnelboden. Adamantus wurde zurücckgeschleudert und blieb einen Moment rauchend am Boden liegen auch MC MG war noch nicht weit genug entfernt um den Auswirkungen der Explosion zu entgehen. Krächzend wurde er zu Boden gedrückt und der völlig überstrapazierte Gitbrenna explodierte samt Munition und setzte dem geschundenen Ork noch weiter zu. Dann hatte Roberta die Trümmerstelle erreicht und begann, mit Digitalwaffe und Pistole auf den Ork zu feuern. MC MG wollte sich in einem kläglichen Versuch wieder aufrichten, aber irgend etwas drückte ihn flach auf den Boden und presste mehr und mehr Luft aus seinen Lungen. Dann stand der behände kletternde Stalker über ihm und-


    Epilog: Herz der Finsternis


    Alastor umarmte seine Frau und seine Tochter wie noch nie zuvor. Lara hatte ihn durch das Getümmel zu den beiden geführt und sich danach hastig verabschiedet. Er hatte sie ziehen lassen. Zu viel hatten sie alle am letzten Tag erleiden müssen, er kam ihnen wie Monate vor.
    Sie befanden sich auf dem äußeren Asteroiden Astoria B2, die Tore zum zentralen Körper waren fest verschlossen. Für den Austasuch zwischen den einzelnen Elementen sorgte nun der eigentlich sekundäre äußere Schnellbahnring.
    Alastor stand schnaufend auf, eine Sache gab es noch zu tun. Gerade war der letzte Schweber aus Astoria gekommen und hatte drei verrußte Gestalten ausgespuckt. Alastor wandte sich an die Vordere. eine Frau in stark angesenkter, roter Robe.
    "Roberta Tinaris?" fragte er, auch wenn die Antwort offensichtlich schien. Roberta erkannte die Stimme und lächelte. "Strategior Teeves. Schön Sie kennen zu lernen."
    "Ist der Ork tot?" Roberta nickte und Adamantus trat vor, als die Landesirenen des Hangars heulten und alle zu dem gigantischen Eindämmungsfeld sahen, durch das gerade ein prächtig verziertes Kanonenboot einflog. Auf den vorderen Schotten, die sich schon wärend der Landung zu öffnen begannen prangte das stolze Embleme des Ordo Malleus, geziert von einem eisblauen Sichelmond. Obwohl Alastor lediglich das rote I erkannte seufzte er genervt auf und bahnte sich einen Weg zur Landebucht. Die drei anderen folgten ihm.
    Aus dem Vehikel trat Lara Clayna, nun in offiziellem Gewand mit zwölf schwer bewaffneten Gardisten in grauen Rüstungen.
    "Inquisitorin," seufzte Teeves, "Sie haben tatsächlich wieder die Zeit gefunden, sich umzuziehen."
    Sie sah in streng an. Ein amüsiertes Funkeln in den Augen. "Danke, Strategior, ich habe ihren Bericht erhalten und beim Anflug ins System soeben gelesen. Wurde die Grünhaut vernichtet?" Alastor sah sie an, er hatte MGs äußerung nicht vergessen,. Dann griff er nach hinten und warf ihr den klobigen Schädel behände zu. Mehr als der Knochen war ohnehin nicht übrig.
    Lara seufzte, fast bedauernd, dann warf sie den Knochen zurück als wöge er nichts. "Machen Sie sich einen Helm daraus, man wird sie bestimmt befördern." Adamantus sah zu Alastor, der kaum merklich nickte.
    "Ich erkläre den inneren Asteroiden zur Quarantänezone auf unbestimmte Zeit. Wer weiß, wie dünn der Schleier dort unten ist, wie viele der Grünhäute überlebt haben oder welche gefährliche Technologie der Herätech dort gesammelt hat. Was Sie beide betrifft..." Sie sah zu Roberta und Adamantus. "Es gibt genau ein Schiff, das dieses System in nächster Zeit verlassen wird. Ich biete Ihnen eine Passage nach Wanderershafen an."


    Alastor hörte dem Rest der Unterhaltung gar nicht mehr zu. Es gab so viel zu tun. Unterbringung der Flüchtigen, neu Strukturierung der Kommandostruktur - er wusste ja nicht einmal, ob er noch einen Vorgesetzten hatte - etablierung einer neuen Infrastruktur... während Laras Kanonenboot hinter ihm abhob war klar, wenn diese Aktion ihm nichts gebracht hatte, dann zumindest jede Menge gutes Kama.