Disziplin und Angst

  • "Vorwärts ihr faulen Hunde! Vorwärts! Für den Imperator"
    Der Sergeant des Infanteriezuges war aufgesprungen und wedelte mit seinem röhrenden Kettenschwert in der Luft herum, während er ungezielte Schüsse mit seiner Laserpistole in Richtung des Feindes abgab. Um ihn herum spritzte Staub auf und knallten Explosionen als die Orks vor ihnen versuchen gezielte Schüsse auf ihn abzugeben.
    Die Infanteristen, die sich flach an den Boden gepresst hatten um dem Feindbeschuss zu entgehen, fassten ihre Gewehre noch fester während sie aufsprangen und auf die Stellung der Orks zurannten. Natürlich war es ein beinahe sicherer Tod, auf eine Wand aus Blei zuzurennen, während man selbst nichts weiter als eine Armaplastrüstung trug, doch war das noch immer eine bessere Überlebenschance, als bei einem Angriff zu lange in seinem Schützenloch zu liegen. Der Grund dafür war so einfach wie effizient: Ein Kommissar. Dieser Mann war weit über die Grenzen dieser Einheit bekannt, wie auch gefürchtet. Er schritt bei einem Sturmangriff stets hinter den Männern her und jeder, den er passierte, bekam einen Schuss aus seiner mit Gravuren verzierten Boltpistole in den Schädel. Natürlich war es grausam, aber so wurde sichergestellt, dass die Befehle ausgeführt wurden sobald sie an der Front ankamen.
    "Er sagte ihr sollt loslaufen, ihr kleinen Maden!"
    Während Kommissar Sachs diese Worte brüllte, knallte seine Pistole drei mal und drei Leichen blieben hinter ihm liegen, während er sich nach weiteren Männern umschaute, die nach seiner Meinung schon Deserteure waren, sobald sie hinter ihm zurückblieben. Mit einem zufriedenen Grinsen sah er, wie alle restlichen Infanteristen bereits in Richtung des Feindes rannten. Er konnte sogar ein paar Männer mit einem schweren Bolter entdecken, wobei zwei die Waffe trugen, einer von ihnen eine Kiste mit Munition in den Händen hielt und der letzte versuchte beim Abfeuern der Waffe zu zielen. Ein weiterer Soldat, der mit einem Flammenwerfer bewaffnet war, verging in einer Explosion als sein Tank von einem Orkschützen getroffen wurde und sich der Brennstoff explosionsartig entzündete.
    Als er einen Motor brummen hörte und Ketten rasselten blickte er sich um und sah eine Chimäre auf die Reihen der Grünhäute zurasen. Zwei Sekunden später traf eine umherfliegende Rakete die rechte Kette des Transporters und brachte ihn zum stehen, nachdem er sich durch den Schwung um beinahe 90° gedreht hatte. Bevor die darin sitzenden Cadianer aussteigen konnten, schlugen in schneller Reihenfolge großkalibrige Geschosse in die Seitenpanzerung der Chimäre ein und stanzten in der ganzen Länge des Fahrzeugs Löcher in das Metall.
    "Genau deswegen nimmt man keine Transporter mit an die Front, ihr Idioten.", dachte sich Sachs als er sich noch kurz das rauchende Wrack ansah und sich dann wieder dem Spektakel vor sich zuzuwenden.


    Die Männer hatten bereits die Lückenhafte Schrottbastion erreicht und schossen auf alles was nach Xenos aussah, als Teile der Mauer umkippten und Orkboyz mit einem durcheinander an Messern und Schusswaffen hinausströmten und über die fassungslosen Menschen herfielen.
    Sachs beschleunigte seine Schritte und schloss zu den letzten Soldaten auf, während er Parolen über die Heiligkeit des Imperators und den Tod in seinem Namen rief. Die Männer um ihn herum beschleunigten ihre Schritte noch einmal auf den letzten Metern. Ob aus Inspiration oder Angst war dem Kommissar egal, solange sie sich mit aller Kraft auf den Feind warfen. Er selbst zog beim Laufen seine Energieklinge und sah sich nach seinem ersten Feind um. Er fand einen in einem ekelhaft aussehenden Ork, der seinen Oberkörper mit einem Umhang aus menschlichen Körperteilen bedeckt hatte, eine Reihe Schädel am Gürtel trug und die anderen Boyz um ihn herum um mindestens einen Orkschädel an Größe überragte. Nicht, dass es in seiner Vorstellung je einen Ork geben könnte, der nicht ekelhaft aussah. Seine Boltpistole bellte dreimal und Er traf den linken Arm und die Schulter des Xenos. Der wandte sich grunzend von seinem Opfer ab, welches er gerade mit dem eigenen Bein verprügelt hatte und sah den Kommissar auf sich zustürmen. Er warf das verdrehte und blutige Bein zur Seite und zog eine große, schartige Klinge aus dem Leichnam eines Mannes, den er damit am Boden festgenagelt hatte.
    Nun drehte er sich in Gänze zu dem Mann mit dem Schwert in der Hand um und brüllte animalisch bevor er sich ebenfalls in Bewegung setzte und auf ihn zustürmte. Dabei stieß und schmetterte er alles aus dem Weg, das sich zwischen ihm und Sachs befand, egal ob Mensch oder Ork. Einen Grot, der das Pech hatte nicht rechtzeitig von einem Soldaten abzulassen, dem er das Messer in den Rücken gestoßen hatte und versuchte es wieder freizubekommen, packte der Boss einfach und warf in durch die Luft. Sein Schrei war einige Sekunden zu hören, bis er abrupt endete als der Grot auf dem Schlachtfeld aufschlug und sein Rückgrat mehrfach brach. Das bekamen jedoch weder der Boss noch Sachs mit, die nur noch einige Meter voneinander entfernt waren. Der Xeno nahm den Griff seiner Klinge in beide Hände und erhob sie über den Kopf, um den kleineren Menschen mit einem Hieb in der Mitte zu zerteilen.
    Plötzlich blieb Sachs stehen und zielte mit seiner Boltpistole auf die Beine des Orks. Er schoss auf die Knöchel und Kniegelenke des Xenos bis das Magazin leer war. Diesem brachen die Beine unter dem Körper weg und er fiel mit seiner Fratze voran in den aufgewühlten Dreck des Kampfplatzes. Sein Schwung trug ihn noch ein ganzes Stück weiter, bis er direkt vor dem Kommissar liegen blieb. Dieser holte blitzschnell mit seiner Klinge aus und schlug von hinten durch den Hals der Bestie, bis der Kopf abgetrennt und kein Stück Leben mehr in dem Kadaver vor ihm war.
    "Widerliche Kreaturen. Wir werden sie alle vernichten und uns diesen Planeten zurückholen!"


    Sein Schlachtruf wurde sporadisch erwidert, während die Männer um ihn herum sich abmühten, um die Letzten Grünhäute auszulöschen. Er selbst tötete noch mindestens ein Dutzend mit seiner Boltpistole oder seinem Schwert, wenn sie sich zu nah heranwagten.



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    Sachs sah sich noch einmal das Schlachtfeld an, auf dem er vor einigen Stunden noch gekämpft hatte. Nach ihrem erfolgreichen Angriff kamen die versprochenen Fahrzeuge und auch ein paar Valkyrien brachten Infanteristen, um ihre ausgedünnten Reihen wieder aufzufüllen. Die Panzerfahrzeuge walzten an ihrer Stellung vorbei und in Richtung der nächsten orkischen Stellung. Wie gerne er doch bei diesem Angriff dabeigewesen wäre, doch er musste bei seinen Männern bleiben, damit ihre Disziplin aufrechterhalten wurde. Morgen würden sie den nächsten Sturmangriff auf die Orks anführen und er würde wieder dabei sein. Es war ein glorreicher Tag und sie hatten dem Imperator alle Ehre gemacht.

  • Mondschatten

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