• Ein weicher Verlauf gilt für viele (insbesondere Neueinsteiger) als der Heilige Gral der Miniaturenmalerei. Dafür gibt es allerdings keine Musterlösung, die Malerei ist eben eine Kunst und keine Wissenschaft, allerdings hilft es enorm die wissenschaftlichen Prinzipien dahinter zu verstehen. Es gibt zwar viele Techniken, um einen Verlauf zu erzeugen, sie alle haben jedoch eine große Gemeinsamkeit, die auch schon im nächsten Teil beschrieben wird. In erster Linie richtet sich dieser Thread an Neueinsteiger, aber auch geübte Maler können sicherlich ein paar interessante Infos mitnehmen oder gerne auch beisteuern :zwinker:


    Was ist ein Verlauf?
    Die grundsätzliche Frage zuerst, was ist eigentlich ein Verlauf?


    Ein Verlauf (oder auch Blending) ist ein mehr oder weniger stufenloser Wechsel von einer Farbe zu einer anderen. Keine großen Überraschungen soweit, vielen Dank Captain Obvious ^^. Ein Verlauf ist viel mehr jedoch nur die Illusion, dass eine Farbe (stufenlos) zu einer anderen wechseln würde, die erst in unserem Gehirn stattfindet, nicht auf dem Objekt selbst. Das liegt am Aufbau des menschlichen Auges (sowie fast sämtlicher Fotozellen, die nahezu immer auf dem menschlichen Auge basieren), dazu müssen wir etwas weiter ausholen.


    Das menschlichte Auge verfügt über verschiedene Rezeptoren, darunter zwei Gruppen, von denen die eine für Helligkeit (Stäbchen) und die andere für Farben zuständig ist (Zapfen). Wir sehen in etwa 200 Farbnuancen und 500 Helligkeitsstufen, damit sehen wir gut 20 millionen Farbtöne (in der Theorie zumindest :zwinker: ). Dabei haben wir jedoch gar nicht 200 unterschiedliche Arten von Zapfen, tatsächlich haben wir lediglich 3 davon - Rot, Grün und Blau - und erst unser Gehirn erzeugt je nach Reiz dieser 3 Arten den eigentlichen Farbton in unserem Gehirn.


    Das ist das wesentliche wissenschaftliche Prinzip, dass für alle weitere Farbtheorie sehr wichtig ist: Farbe entsteht nicht auf dem Objekt, auch nicht im Auge sondern erst im Gehirn :!:


    Das lässt sich gut mit einem gedruckten Bild veranschaulichen, wenn man es ordentlich vergrößert: Man sieht recht leicht, dass die Farben aus vielen sehr kleinen Punkten bestehen, bei einem Schwarz-Weiß-Bild ist das am deutlichsten. Hier ein Beispielbild:



    Im Druck werden lediglich 4 Farben verwendet, Magenta, Cyan, Gelb und Schwarz. Sie werden wie gesagt als sehr kleine Punkte auf das Papier gedruckt, durch unterschiedliche Größe und Dichte der Punkte entsteht dabei die Farbintensität. Wenn eine Fläche also Grün erscheint, ist sie es nicht wirklich, da sind lediglich sehr viele Punkte in Gelb und Cyan, die sich erst im Gehirn zu dem Eindruck von Grün addieren.


    Dieser kleine Exkurs hilft uns insoweit, dass es sich mit den Farbpigmenten ähnlich verhält. Nur selten ist eine Farbe "rein", enthält also lediglich ein Farbpigment, sondern meist sind unterschiedliche Farbpigmente im Medium gelöst, die erst gemeinsam den entsprechenden Farbeindruck erzeugen. Nehmt z.B. etwas rote und etwas weiße Farbe, wenn ihr die mischt entstehen nicht auf wundersame Weise pinke Farbpigmente, sondern die roten und weißen Farbpigmente bleiben wie sie sind, wirken zusammen jedoch pink. Mit diesem Wissen können wir nun nämlich zu der wirklich interessanten Frage:


    Wie entsteht ein Verlauf?


    Ein Verlauf entsteht, indem die Dichte und Verteilung der Farbpigmente kontrolliert erhöht und gesenkt wird :!:


    Das ist die große Gemeinsamkeit aller Verlaufstechniken, sie haben alle zum Ziel die Pigmentdichte kontrolliert zu beeinflussen und insbesondere zu senken. Wie die verschiedenen Techniken das erreichen, werden wir nun im Detail besprechen. Über die folgenden Links könnte ihr die Techniken direkt abrufen.


    Layering
    Drybrushing
    Wetblending & Loaded Brush
    Glazing
    Feathering & 2-Brush-Technique
    Stippling
    Schlussbemerkungen

  • Was ist Layering?
    Layering bedeutet ganz simpel in mehreren Schichten zu malen und dabei für jede Schicht einen neuen Ton zu mischen. Diese Technik kann sehr aufwendig sein, wenn man wirklich weiche Verläufe anstrebt, da man dies nur durch mehr Schichten (und Misch-Töne) erreichen kann. Die Farbe sollte dabei gut verdünnt werden, da sie mit jeder Schicht etwas dicker wird (Two thin coats, Baby).



    Wie funktioniert Layering?
    Da beim Layering immer wieder neue Misch-Farben genutzt werden, werden genau auf diese Weise die jeweiligen Farbpigmente kontrolliert: Mit jeder Stufe steigt die relative Dichte der einen Pigmentfarbe, während die andere sinkt, mehr passier beim Mischen der Farben nicht. Layering ist eine Grundmaltechnik, die man meist als erstes lernt, weil sie relativ einfach ist. Nur für sich eignet sie sich nicht so gut für weiche Verläufe, sie lässt sich jedoch gut mit mehr fortgeschrittenen Techniken verbinden und gehört auch bei routinierten Malern zum Standardrepertoire.

  • Was ist Drybrushing?
    Beim Drybrushing wird der Großteil der Farbe mit einem Taschentuch vom Pinsel entfernt, das heißt man malt mit sehr wenig Farbe auf dem Pinsel. Das "Dry" sollte man dabei nicht zu wörtlich nehmen, es geht nicht darum, dass die Farbe selbst trocken sein soll, sondern nur der Pinsel. Man kann theoretisch mit jeder Farbkonsistenz bürsten, auch mit einer sehr dünnen Lasur, dann baut sich die Deckkraft jedoch wirklich sehr langsam auf. Hier findet ihr ein sehr schönes Tutorial von maxumus, in dem diese Technik etwas genauer beschrieben wird.



    Wie funktioniert Drybrushing?
    Beim Drybrushing werden die Farbpigmente bereits im Voraus weitestgehend vom Pinsel entfernt, wodurch natürlich auch weniger Farbpigmente auf dem Objekt ankommen. Wird der Vorgang mehrmals wiederholt, sammeln sich immer mehr Pigmente auf dem Objekt, sodass der Verlauf entsteht. Wenn man mit stark verdünnten Farben drybrusht, baut sich der Effekt noch langsamer auf, da in der verdünnten Farbe an sich schon weniger Farbpigmente vorhanden sind. Das sollte man nicht übertreiben, irgendwann braucht man halt irrwitzig viele Schichten, um überhaupt mal einen Effekt wahrzunehmen.

  • Was ist Wetblending?
    Wie der Name schon sagt werden die Farben beim Wetblending nass in nass gemalt, dadurch mischen sie sich direkt auf dem Objekt. Dafür eignen sich vor allem Dry-Retarder, die den Trocknungsprozess stark verzögern können, sonst wird es schwer so schnell zu malen, dass die Farben nicht zwischenzeitig ein- oder antrocknen. Wetblending ist nicht einfach und selbst mit viel Übung geht im Vergleich zu anderen Techniken relativ viel Kontrolle verloren.



    Wie funktionier Wetblending?
    Grundsätzlich funktioniert Wetblending genauso wie das Layering, da beide Techniken die Pigmente direkt miteinander vermischen. Mit etwas Übung kann Wetblending schneller als das klassische Layering gehen, allerdings muss man erstmal ein Gefühl dafür entwickeln, wie sich die Farben auf dem Modell verhalten und mischen. Da die Farbe auf dem Pinsel anfangs noch rein ist, malt man von den reinen Farben in den Verlauf hinein, am besten auch aus beiden Richtungen gleichzeitig, damit der Verlauf wirklich weich wird.


    Sonderform: Der Loaded Brush
    Über diese spezielle Technik des Wetblendings bin ich auf Youtube gestolpert, hier könnt ihr euch die Anwendung ansehen. Dabei werden zwei Farben gleichzeitig auf einen Pinsel gebracht: Die Grundfarbe wird stärker verdünnt und zuerst vom Pinsel aufgesaugt, dann wird die Akzentfarbe nur auf die Spitze genommen. Die Akzentfarbe sollte dabei nicht ganz so stark verdünnt sein, damit die Farben nicht schon auf dem Pinsel ineinanderlaufen. Beim Malen setzt man mit der Spitze dort an, wo der Akzent sein soll, und zieht den Pinsel mit leichten Druck und Wischbewegungen den Verlauf entlang. Wo man angesetzt hat, bleibt die Akzentfarbe rein, ansonsten mischen sich die Farben aber direkt und werden schrittweise dunkler, da die Akzentfarbe schneller aufgebraucht wird. Die ersten Versuche mit dieser Technik können etwas frustrierend sein, man muss den Dreh erstmal rausbekommen, dann erzeugt sie aber sehr schnelle und schöne Ergebnisse.


  • Was ist Glazing?
    Ein Glaze ist eine stark verdünnte Farbe, die nur wenig Farbpigmente enthält. Das Glaze ist kaum deckend und ausschließlich mit Glazes zu arbeiten wäre sehr aufwendig, da man wegen der geringen Deckkraft sehr viele Schichten benötigt.



    Wie funktioniert Glazing?
    Das Glaze enthält wie gesagt nur sehr wenig Farbpigmente, durch mehrmaliges Schichten verdichten sie sich jedoch immer mehr, sodass der Verlauf entsteht. Beim Glazen sollte man immer in die Richtung malen, in der die Farbe deckend werden soll, da der Pinsel die Pigmente quasi wie ein Besen vor sich her schiebt. Wenn man nur eine Verlaufskante aussoften will, kann man das Glaze auch quer drübermalen, dabei sollte die Farbe etwas dünner sein.


    Anwendungen und Kombinationen
    Mit Glazes lassen sich sehr viele Dinge anstellen, da sie einen dezenten Farbfilm über die bereits vorhandenen Farben legen. Hat man z.B. einen Verlauf über Layering oder Drybrushing aufgebaut, lässt er sich durch ein Glaze mit der Grund- oder Akzentfarbe nachträglich aussoften. Beim Wetblending hingegen kann man die Höhen und Tiefen wieder stärker herausarbeiten, falls sie sich beim Malen zu sehr vermischt haben. Bei einer weniger verdünnten Farbe wäre die Gefahr groß, dass man dadurch doch wieder eine harte Kante im Verlauf hätte. Mit einem Glaze lassen sich Farbtöne auch nachträglich noch verändern, das wird vor allem bei Gesichtern genutzt, um bspw. Bartschatten zu simulieren oder einfach mehr Farbvarianz reinzubringen.
    Vor allem die Kombination mit dem klassischen Layering kann sehr viel Zeit sparen, weil man die gemischten Zwischentöne durch mehrere Schichten eines Glazes ersetzen kann. Statt eines 5-Stufen-Verlaufs rein per Layering, kann man das durch Glazes sicherlich auf einen 3- oder sogar 2-Stufen-Verlauf reduzieren. Dass man ein paar mehr Schichten benötigt, kostet kaum zusätzliche Zeit, da stark verdünnte Farbe sehr schnell trocknet, dazu wird der Verlauf auch etwas weicher als nur per Layering.

  • Was ist Feathering?
    Beim Feathering geht es vor allem darum die sichtbaren Verlaufskanten aufzubrechen. Eine klare Kante fällt ziemlich stark auf, das lässt sich deutlich reduzieren, indem man diese Kante quasi "ausfranst" (engl dann "feathered"). Im Grunde malt man lediglich kleine Striche oder Dreiecke in Verlaufsrichtung auf die Kante.



    Wie funktioniert Feathering?
    Das Prinzip ist ähnlich zur der klassischen Bleistiftschraffur: Durch feine Linien in unterschiedlicher Dichte werden die Pigmente kontrolliert verteilt, sodass ein Verlauf entsteht. Feathering ist nicht dafür gedacht wirklich völlig feine Verläufe herzustellen, stattdessen ist die leichte Textur gewollt. Eine sinnvolle Anwendung ist bspw. bei Haut, wo weiche Verläufe zwar gewohnt schön aussehen, eine gefeatherte Kante kann dafür jedoch Muskelfasern simulieren und so den Realismus erhöhen.


    Sonderform: 2-Brush-Technik
    Dem Namen entsprechend werden bei dieser speziellen Technik zwei Pinsel verwendet, damit kombiniert man aber sogar gleich 3 Techniken: Layering, Glazing und Feathering. Der eine Pinsel trägt die Akzentfarbe, die sollte etwas verdünnt sein, aber noch kein allzu flüssiges Glaze (ein dickes Glaze quasi). Der andere Pinsel ist einfach nur feucht - nicht nass, sondern wirklich nur feucht. Wenn man nun den Akzent mit dem ersten Pinsel gesetzt hat, nimmt man schnell den zweiten zur Hand und feathert die noch feuchte Kante der Akzentfarbe mit dem feuchten Pinsel aus, dadurch wirkt sie wesentlich weicher. Durch das Wasser im Pinsel reduziert man also partiell die Deckkraft, während man gleichzeitig auch das Feathering anwendet, das erzeugt weichere Verläufe als reines Layering oder Feathering, geht aber wesentlich schneller als reines Glazing.


  • Was ist Stippling?
    Stippling ist im Grunde eine wesentlich heftigere Form des Featherings, bei der nur noch mit sehr feinen Linien oder auch nur Punkten gearbeitet wird. Auch beim Stippling geht es weniger um weiche Verläufe, als darum eine Textur zu erzeugen, die verschiedene Materialien oder Abnutzungen darstellen soll, dabei entsteht aber eben auch ein Verlauf. Die einzelnen Striche und Punkte sollten dabei lieber schnell und zufällig gezogen und gesetzt werden, das kostet etwas Übung und Überwindung am Anfang, wird aber schnell wesentlich leichter.



    Wie funktioniert Stippling?
    Auch das Stippling ist mit der Bleistiftschraffur vergleichbar, aber auch die Druckpunkte aus der Einleitung passen gut. Wenn man sehr genau hinsieht, sieht man einzelne Punkte und Striche mitunter sehr deutlich, doch auf wachsende Entfernung fügen sie sich immer mehr zu einem gemeinsamen Bild zusammen. Es ist nicht das Ziel die Textur wirklich klar erkennbar aufzumalen, sondern lediglich anzudeuten. Stippling eignet sich besonders gut für eine Kombination mit Glazes, so könnte man z.B. mit einem Glaze das Stippling aufbauen, was es wesentlich dezenter macht, oder man glazed mit der Grundfarbe nachträglich, um die Akzente wieder auszusoften. Wenn man für die finalen Kantenakzente Stippling verwendet, wirkt ein Modell meist etwas lebhafter und abgenutzt, während die normalen durchgehenden Linien eher frisch und neu wirken.


    Beim Stippling gibt es sehr viele Arten den Verlauf aufzubauen, welche man verwendet, sollte man von dem Material abhängig machen, das man darstellen möchte. Hier ist es wirklich sinnvoll ein paar Bilder rauszusuchen, auf denen man sich die Texturen unterschiedlicher Materialien genau ansehen kann, hier nur ein paar Beispiele:


    Diagonale parallele Linien: Eignen sich für schwere gewebte Stoffe (bspw. Jeans) aber auch ledrige Haut, dann sollten die Linien aber mehr den Formen der Figur folgen.


    Rechtwinklig überlagerter Linien: Quasi viele kleine Kreuze, eignet sich eher für feinere gewebte Stoffe wie Leinen.


    Punkte: Je nach Feinheit der Punkte passend für feines oder eher grobes Leder, auch denkbar für Sandstein und andere poröse Stoffe.


    Punkte und Linien kombiniert: Gut für altes Leder mit Gebrauchsspuren, hier findet ihr ein sehr schönes Video dazu.

  • Verläufe sind nicht immer gewollt
    Das ist wirklich wichtig, würde man ein Modell so malen, dass alle Verläufe exakt gleich weich sind, würde das nicht sonderlich gut aussehen. Es ist die Kombination aus weichen und etwas härteren Kanten, die Licht auf einer Miniatur simuliert. Gerade harte Kanten in den Formen sollten auch härtere Verläufe nutzen, denn der Hauptzweck der Verläufe besteht darin die Formen angemessen zu betonen.


    Es geht nur um den Kontrast
    Kontrast beschreibt, wie stark Farben voneinander abweichen (Farbigkeit, Qualität, Helligkeit). Spricht man von einem starken Kontrast, weichen die Farben in den Tiefen sehr stark von den Akzentfarben ab, also beispielsweise reines Schwarz in den Tiefen und reines Weiß als Akzentfarbe zu nutzen, ist einer der stärksten Kontraste. Der Kontrast einer Figur kann ihre Gesamtwirkung erheblich beeinflussen, wenig Kontrast wirkt so, als wäre die Umgebung hell, das Material eher weich und die Formen eher fein. Starker Kontrast wirkt genau gegenteilig, die Umgebung ist dunkel, Material wirkt härter und die Formen scharf.


    Da unsere Figuren recht klein sind, sollte man Kontraste tendenziell lieber etwas stärker malen, damit sie auch auf Entfernung noch wahrnehmbar sind (ähnlich zu der Schminke im Theater). Glazes können die Kontraste nachträglich noch gut anpassen, großflächig aufgetragen werden die Kontraste reduziert, wird das Glaze jedoch gezielt in bestimmte Bereiche gemalt, kann der Kontrast so verstärkt werden.


    Farbkonsistenz
    Die Farbkonsistenz beschreibt in erster Linie das Fließverhalten einer Farbe: Ist sie eine dicke Paste, eine milchige Flüssigkeit, legt sie sich als gleichmäßiger Film auf die Flächen oder fließt sie in die Vertiefungen? Dieser Aspekt ist sehr wichtig, allerdings auch völlig intuitiv; es gibt keine Formeln, höchstens grobe Richtlinien, vor allem muss man ein Gefühl dafür entwickeln. Sich 2 Minuten mehr Zeit zu nehmen, damit die Farbkonsistenz passend ist, kann sich wirklich lohnen bzw. schnell rächen, wenn man es vernachlässigt. Über zu flüssige Farben verliert man schnell die Kontrolle, dazu braucht es mehr Schichten, bis sie sichtbar werden, was einen vermeidbaren Mehraufwand bedeutet. Ist die Farbe zu dick, erzeugt man leichter sichtbare Pinselstriche und kann den Effekt nicht so gut steuern, weil er sich sehr schnell aufbaut. Rumprobieren und Üben lohnt sich :up:


    Der Weg ist das Ziel
    Besonders wichtig (gerade für Einsteiger) ist es nicht sofort perfekte Ergebnisse erzielen zu wollen. Ergebnisorientiertes Malen kann schnell zu Frust führen, dann geht man bald viel zu verkrampft an etwas ran, das eigentlich nur eine seichte Übung sein sollte. Wenn ihr mit der ersten Figur nicht zufrieden seid, ist das kein Problem, die nächste wird besser. Gibt man sich mit der ersten Figur niemals zufrieden, wird es keine nächste geben. Auch Rückschläge gehören zum Lernen dazu und oft lernt man dadurch viel mehr, als wenn alles auf Anhieb klappt, obwohl man gar nicht weiß warum. Meistens sind Fehler leichter zu analysieren als Erfolge.


    Ende
    Das wars, ich hoffe die Übersicht hilft einigen Leuten. In erster Linie sollte es hier um Theorie gehen, da es wirklich hilft die Techniken zu verstehen. Meistens schießt man sich eh auf eine bestimmte Technik ein, die einem besonders gut liegt, und nutzt die anderen eher selten. Ich möchte auch nochmal betonen, dass ich die Techniken größtenteils selbst gerade mal Ansatzweise beherrsche, einige habe ich nur flüchtig getestet. Wenn ihr also noch Erfahrungen und Tipps zu bestimmten Techniken beisteuern könnt, immer raus damit :zwinker:

  • Großartiges Tutorial bzw. großartige Übersicht. Super erklärt und anschaulich gemacht. Wird jedem Anfänger beim Einstieg helfen und vielleicht dem ein oder anderen alten Hasen noch was neues zeigen. Danke, dass Du dir die Arbeit hierfür gemacht hast!


    Ich pin’ das mal oben an, ne? ;)

  • Vielen Dank für das positive Feedback, freut mich natürlich sehr :up:


    Ich hatte schon länger die Idee mal eine Übersicht zu erstellen, das habe ich die Woche dann einfach mal angefangen und war überrascht, wie gut das Schreiben von der Hand ging. Momentan ist es ja eher eine grobe Übersicht, langfristig kann das aber auch ein richtiges Tutorial werden. Wenn ihr also Fragen oder Anmerkungen zu den Techniken habt, stellt sie einfach gleich hier, dann weiß ich, wo etwas Nacharbeit sinnvoll wäre. Ich denke man könnte noch wesentlich genauer beschreiben, wie die Techniken jeweils umgesetzt werden und auch Fotos wären langfristig eine gute Ergänzung; die Grafiken veranschaulichen zwar schon recht gut, aber eben doch nicht so 100%ig :zwinker:

  • Was cool wäre wären so Anmerkungen was man wo machen sollte und was vielleicht gute Ideen für massenbemalung sind und was eher für hqs und sowas, weil aufwendiger aber geil.


    Generell: mich würde mal eine Diskussion interessieren, was man eigentlich für so einen richtig aufwendigen, geilen paint job so macht. Weil irgendwie mache ich da immer das selbe wie für normale Modelle, aber mir mehr Akzenten und sowas.

  • Sehr schön gemacht und danke für die j Mühen.. Was mir als Anfänger halt noch ein bisserl mehr helfen würde wären ein paar Bilder, in den gängigen Büchern und White Dwarfs machen sie leider auch nie genug Bilder so das man meistens nicht alles versteht und Videotutorials sind immer ein weng stressig

  • Danke für das Feedback, das sind gute Punkte :up:


    Die Massentauglichkeit ist ein wichtiges Merkmal, das werde ich auf jeden Fall noch ergänzen.


    Ich verstehe auch, was du mit den Bildern meinst, ich konnte in den WD Artikeln auch nie genug Bilder haben. Auch hier werde ich noch ergänzen, auf jeden Fall ein paar mehr Grafiken, um die Malweise besser darzustellen. Schön wären natürlich auch Fotos, die sind aber wesentlich aufwendiger zu produzieren. Ein Step by Step wäre dabei ideal, das kann ich allerdings nicht zeitnah versprechen, ggf. lassen sich aber ein paar schöne Beispielbilder finden, um zumindest die Ergebnisse und Unterschiede zu zeigen.


    Zitat

    Generell: mich würde mal eine Diskussion interessieren, was man eigentlich für so einen richtig aufwendigen, geilen paint job so macht. Weil irgendwie mache ich da immer das selbe wie für normale Modelle, aber mir mehr Akzenten und sowas.


    Ich denke, das geht man eher umgekehrt an: Bei Modellen, die nur in Trupps oder auch in richtigen Massen auftreten, schraubt man seine Malweise etwas zurück. Hier ist der Aufwand entscheidend und alles, was eher wenig Effekt bei viel Arbeit bringt, rechnet sich vom Nutzen-Zeitfaktor her nicht. Für solche Einheiten braucht es kaum mehr als 3 Stufen, damit sie auf Entfernung und in der Masse gut wirken, dabei sind weiche Verläufe nicht unbedingt notwendig. Einem Ganten sieht man z.B. kaum an, ob der nun in 3, 5 oder noch mehr Stufen bemalt wurde, also wählt man das Minimum.


    Hier wären mehr Meinungen aber wirklich interessant, können wir bei Bedarf natürlich auch in einem eigenen Thread diskutieren :up:

  • Ja klar aber bisher habe ich für alle modelle das selbe gemacht, nur für die hqs und eliten habe ich ein bisschen mehr Aufwand gemacht. Mehr Schichten auf dem Mantel etc.


    Meine Frage zielte darauf ab: Was mache ich anders, wenn ich mir z.b. Den Forgeworld Sigismund kaufe und ihn anmale, um ein geiles Modell zu haben, das den Mittelpunkt der Armee darstellen soll.


    Naja das nächste Armee Projekt werde ich mit zenithal highlighting und warcolours angehen. Die sind wohl dafür prädestiniert, wetblends zu erhalten, also werde ich mal von "nur" layering und edgehighlights und shades runterkommen und mich mehr zu Blends bewegen.
    Mal sehen, ob/was ich dann zur Diskussion beitragen kann ;)
    Da werde ich dann sicherlich auch wieder einiges lernen

  • Sehr gute Arbeit.
    Stippling und loaded brush sind für mich neu. Gerade beim stippling wüsste ich nicht wo soetwas angewendet werden kann.
    Vielleicht erweiterst du jede Technik noch mit einem Beispiel auf einer Figur.
    Optimal wäre natürlich zu jeder Technik ein Video im gleichen Format bei dem man die Unterschiede der Techniken sehen kann.