In eisiger Tiefe von Sandy Mitchell


  • Broschiert: 284 Seiten
    Verlag: Black Library; Auflage: 1 (5. September 2019)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 1781934053
    ISBN-13: 978-1781934050
    Größe und/oder Gewicht: 13,5 x 2,2 x 21,5 cm
    Presi: 12,99 EUR


    Klappentext:


    Auf der Eiswelt Simia Orichalcae macht sich Unruhe breit, als immer wieder Minenarbeiter unter mysteriösen Umständen verschwinden. Als ranghöchstem Vertreter des Astra Militarum obliegt es Commissar Ciaphas Cain,
    der Sache nachzugehen. Niemand ahnt jedoch, dass sich der Planet in der Einfallschneise einer gewaltigen Orkhorde befindet. Als die wilden Grünhäute unvermittelt über die Welt herfallen, beginnt sich ein gefährliches Übel in der eisigen Tiefe des Planeten zu regen.


    Inhalt: wie so oft ist der Klappentext natürlich wieder Schrott weil die tatsachen verdreht sind.... Cain kommt wegen den Orks und nicht der verschwundenen Minenarbeiter.... Kommissar Ciaphas Cain: Kommissar, Held, Feigling! Dank seines ausgeprägten Überlebenswillens versucht er
    immer möglichst gefährliche Situationen zu umgehen. Da dies nicht immer planmäßig funktioniert, häuft er mit der Zeit eine immer größere Reputation an, die ihn in noch mehr Ärger bringt.


    Positiv: (übernommen von Gambler, da ich das eins zu eins auch so empfinde)


    Weit gewichtiger sind die Sonnenseiten des Sammelbandes:
    Die Ausgestaltung des Buches als Biographie Cains (in Ich-Perspektive) und die beißenden Kommentare der Inquisitorin in den Fußnoten sind einfach herrlich und stimmig umgesetzt und umgehen so den eingeschränkten Blick eines Ich-Erzählers, um die Stories gut in einem Gesamtkontext der Konflikte einzuordnen.
    Ebenso ist die sprachliche Vielfalt sehr hoch. Und auch die Menge an Fluff wie bspw. die detaillierten Kompetenzen eines Kommissars (Kriegsgerichtsprozesse leiten etc.) und die Einbindung in das bestehende 40k-Universum (es gibt Bezüge zu Gaunt und Tanith) sind dem Werk anzurechnende Aspekte.
    Das größte Plus (und das macht in der Tat für mich ca. 80% des Buches aus) ist die Figur „Ciaphas Cain“ selbst. Am besten ist natürlich seine sarkastische und zynische Ausdrucksweise, die den Leser zum Schmunzeln und zum lauten Auflachen verführen. Es ist einerseits sehr witzig mitzuerleben, wie er durch dumme Zufälle als immer heroischer angesehen wird, während er andererseits trotz seiner Feigheit und Paranoia (oder gerade deswegen) immer noch ein gewiefter Taktiker und Stratege ist, seine Kompetenzen auszureizen weiß und ein hervorragender Krieger ist. Normalerweise sind feige 40k-Charaktere ja eher plump, dick und dumm. Er entspricht somit absolut nicht den gängigen 40k-Roman-Klischees.
    Mehr noch spielt Sandy Mitchell gekonnt mit eben solchen Klischees: seien es Gouverneure, als Freihändler getarnte Inquisitoren oder die Kampfleistungen der PDF.


    Negativ:


    Die deutsche Übersetzung lässt sehr zu wünschen übrig... habe extra nochmal das englische Original das ich vor Jahren schon gelesen hatte nochmal dazugeholt. Der ganze Wortwitz und die bewussten Übertreibungen con dem Autor der den Stile Cains characterisiert wurde ziemlich eingedampft.... schade


    Fazit: Grundsätzlich ein lesenswerter Romen... aber wer kann sollte ihn im Original geniessen :)


    Wertung: 6 von 10 möglichen Garganten