Das Haus DorchaKerun - die Kabale des Verdunkelten Mondes
Zitat von MondschattenAus der Geschichte meiner Runenprophetin ergab sich schon recht früh die logische Konsequenz, auch eine Dark Eldar Armee aufzubauen. Das Projekt schwankte allerdings jahrelang zwischen halbherzig und komplett brach, obwohl ich einiges an alten Miniaturen in Armeestärke habe, hauptsächlich Kabalenkrieger, Hagashîn, Schattenbarken, ein Archon, eine Succubus und ein paar Mandraks. Aber seien wir ehrlich: selbst gegenüber den 3.-Edition-Weltenschiffeldar-Modellen lagen die alten Dark Eldar weit zurück. Irgendwie machten die mir keinen Spaß.
Der andere Punkt war: Ich hatte keinen eigenen Hintergrund für Dark Eldar, und dadurch waren sie irgendwie nicht meine. In der Erstfassung meine Romans "Dornenrose" bildeten sie eher nur den Rahmen, an dem die Helden sich abarbeiteten. Das hat sich jetzt mit der neufassung "Ad bestias" geändert. Deshalb starte ich mit den neuen Miniaturen der Drukhari neu.
Eine kurze Geschichte des Hauses DorchaKerun
Die Kabale des Dunklen Mondes ist ein uraltes Adelshaus der Aeldari, das schon Jahrtausende vor dem Fall existierte. Ursprünglich die Herrscher einer feudal organisierten Welt im Reich der Aeldari, siedelte das Haus in der Zeit der zunehmenden Dekadenz wie viele andere nach Commorragh um und kontrollierte einen ausgedehntes Territorium, in dem sie alle Annehmlichkeiten für das höfische Leben eines Fürstenhauses unterhielten. Dazu gehörte auch ein gewaltiger Wildpark voller andersweltlicher Pflanzen und Tiere im schattigen Zweilicht einer Dimensionstasche im Netz der Tausend Tore. Denn das Haus DorchaKerun führt seine Abstammung bis auf Kurnous, den Jagdgott der alten Aeldari zurück, und führt daher den Grünen Halbmond als Wappen. Entsprechend gehörte die nächtliche Jagd nicht nur zu den Lieblingsbeschäftigung der Herren von DorchaKerun, sondern sie sahen sie auch als ihr Erbrecht und heilige Pflicht an.
Den Fall überstand das Haus DorchaKerun nahezu unversehrt. Waren seine Mitglieder schon zuvor nicht als besonders edelmütig bekannt, wandelten sie sich geradezu zu Musterbeispielen der Bewohner Commorraghs. Besonders ihr Hochmut wurde nach wie vor getrieben von ihrer vorgeblichen halbgöttlichen Herkunft. Mit dem Umstrurz Asdrubael Vects änderte sich dies schlagartig. In den Wirren verlor das Haus weite Teile seines Einflusses und seines Territoriums, allen voran das fürstliche Jagdrevier. Dem Herren von DorchaKerun gelang es gerade noch, seine Residenz im Zentrum Commoraghs zu halten. Als Kabale des Verdunkelten Mondes existiert das Haus weiter und hält am Glauben an seine ererbte Überlegenheit fest. Ihre stolze Vergangenheit drückt die Kabale in ihrem Namen und ihrem Symbol, dem einem Bogen gleichenden grünen Sichelmond des Kurnous aus, dessen Zwielicht die beste Tageszeit für die Jagd ist.
Auch die traditionellen Jagden nahm das Haus schon nach kürzester Zeit wieder auf, nun allerdings auf die mannigfaltigen Spezies des Realraums. Mit ihren in Jahrtausenden perfektionierten Fertigkeiten in dieser Kunst ist die Kabale des Dunklen Mondes außerordentlich erfolgreich und hat sich einen Namen gemacht als zuverlässiger Beschaffer von Kreaturen aller Art, ob nun für die Arenen der Hagashîn-Kulte, die Sammlungen der Archons oder die Laboratorien der Haemonculus-Zirkel. Durch diese Dienste hat DorchaKerun, weitreichende Beziehungen knüpfen können, was dazu führen mag, dass ihr Einfluss sich mit den Jahrhunderten wieder steigert.
Fürst Sanshérashk, Hoher Archon des Hauses DorchaKerun
Sanshérashk ist erst der zweite Fürst von DorchaKerun seit dem Fall, nachdem er seine Vater und seinen Bruder ermordet hatte. Der Schädel des letzteren ziert seither seine Rüstung. Die Führung der Kabale sieht er als sein angeborenes Recht, das ihn keiner seiner Untergebenen streitg machen kann. Einzig seinen Kindern könnten eine Gefahr für ihn darstellen. Andererseits entspricht es seinem Selbstverstädnis als Adelsherr, möglichst viele Nachkommen zu zeugen. Da sich diese in der Konkurrenz um die potentielle Thronfolge gegenseitig bekämpfen, anstatt gegen ihn vorzugehen, sichert er so gleichzeitig seine Herrschaft.
In jüngster Zeit hat sich sein Sohn Quisar allerdings besonders hervorgetan und bis auf seine Zwillingsschwester alle andere Kinder beseitigt. Sanshérashk weiß seine Stärke und Skrupellosigkeit zu schätzen, solange sie für seine Zwecke eingesetzt werden können. Selbst mehr an seiner Hofhaltung interessiert, lässt er seinem Sohn weitgehend freie Hand bei der Führerschaft über die Krieger der Kabale, behält seinen Aktivitäten gleichzeitg aber genau um Auge.
Über die Toter-Pharao-Pose des aktuellen Archon-Modell wurden schon viele Worte verloren. Die unbewegliche arrogante Haltung dieser Miniatur passt allerdings hervoragend zum Charakter des Archons, der sich als Fürst selten aktiv in den Kampf begibt, sondern plant, beobachtet und befielt. Um ihn trotzdem etwas dynamischer zu gestalten, habe ich die Armstellung so weit es ging, verändert. Sein Mantel ist besteht aus den Häuten unterschiedlichster Beutekreaturen, und nicht nur tierischer - wie es für einen Nachkommend es Jagdgottes nur angemessen ist.
Der Name ist übrigens eine Ableitung des Namens des assyrischen-babylonischen Königs Sîn-šarru-iškun. Dabei habe ich mich daran orientiert, wie die Namen anderer Könige dieser Epochen in der hebräischen Bibel durch Zusammenziehung und Vokalwandel verändert wurden, z.B. Nabû-kudurrī-uṣur zu Nebukadnezar oder Bel-šarru-uṣur zu Belsazar.
Die dynasttische Strategie des Archons hingegen findet ihr Vorbild im Osmanischen, Persischen und Ptolemäerreich.
Prinz Quisar DorchaKerun
Quisar ist einer der Söhne und Töchter des Herren von DorchaKerun. Wie in den alten Adelshäusern üblich, genießen leibliche Nachkommen des Fürsten als potentielle Thronerben die höchsten Ehren. Die Mütter jener Kinder sind die Favoritinnen des Hohen Archons, ein Status, der selten von Dauer ist. Entsprechend ist die Zahl der Kinder des Archons zumindest für Aeldari-Verhältnisse hoch.
Von Seiten des Archons ist der Thronerbe jedoch nicht mehr als ein traditioneller Titel, denn wie jeder Drukhari strebt er danach, sein Leben möglichst unbegrenzt zu verlängern. Das hält seine Kinder jedoch nicht davon ab, eines Tages den Fürstentitel einnehmen zu wollen. Dabei ist nicht der älteste oder der Nachkomme der jeweiligen Herrin der designierte Nachfolger. Vielmehr konkurrieren sie von Kindesbein an um diesen Titel.
Quisar ist weder der erste, noch der einzige Sohn, doch war er bisher der erfolgreichste, wenn es darum ging, seine Halbgeschwister (und indealerweise auch deren Mütter) aus dem Weg zu schaffen, bevor sie ihm gefährlich werden konnten. Mit dem Selbstverständnis seiner Unangreifbarkeit agiert er wie der tatsächlich Anführer der Kabale. Für seinen Vater hat er noch weniger Respekt übrig, als es unter Drukhari generell zu erwarten wäre, ist aber klug genug, den folgsamen Sohn zu mimen, bis seine Zeit gekommen ist.
Das erste Archon-Modell der neuen Dark Eldar, inzwischen auch schon aus dem Sortiment. Weil er, wie der Vorgänger aus der dritten Edition, einen Peinger haben sollte, hab ich ihm den aus dem Kabalenkrieger-Gussrahmen gegeben. Die im Gegesatz zu Klingenwaffen unkonventionellere Nahkampfwaffe soll ihn als eher unkonventionellen Charakter zeigen - wenn es bei Drukhari sowas denn überhaupt gibt. Der Kopf stammt ebenfalls aus dem Krieger-Gussrahmen.
Prinzessin Sirqa DorchaKerun
Sirqa ist Quisars Zwillingschwester, was allein den beiden schon einen besonderen Status in der Familie und eine besondere Bindung zueinander verleiht. Es gehen die Gerüchte, dass dieses Verhältnis weit über das hinaus geht, was für Geschwister natürlich ist. Mit Sicherheit lässt sich jedoch sagen, dass Quisar - für einen Drukhari untypisch - für seine Schwester echte Zuneigung empfindet, und sie für ihn. Dies mag daherrühren, dass sie sich, durch die gemeinsame Geburt, als natürlichen Teil des jeweils anderen empfinden. Vielleicht teilen sie sich sogar ihre Seele. Da jedenfalls die Selbstlieben eines Drukhari grenzenlos ist, fällt zumindet ein Teil davon auf den Zwilling zurück.
Wohl auch zu ihrem eigenen Glück hat Sirqa, obwohl auch sie als Tochter des Archons dazu prädestiniert wäre, bisher keine Ambitionen entwickelt, die Herrschaft über die Kabale anzustreben. Schon in jungen Jahren fand sie gefallen an den Künsten des Shaimesh, sehr zum Missfallen ihrer Mutter, die sie gerne als Succubus in ihrem Hekatarii-Kult gesehen hätte. Ihr zum Trotz ließ Sirqa sich von den Lhameas ausbilden. Ihre größte Freude findet sie darin, ihre kreativen Kreationen auszuprobieren, und ihr Bruder ermöglicht ihr dies in mannigfaltiger Weise. Als stille und unauffällige Beobachterin ist sie außerdem seine Augen und Ohren, besonders wenn es um die Aktivitäten ihres Vaters geht. Sie unterstützt Quisar in allem was er tut und ist seine wichtigste Ratgeberin, vielleicht das einzige Lebenwesen, dem er Vertrauen entgegen bringt.
Die Lhamea habe ich von meinem Bruder geschenkt bekommen. Beide Modelle haben lange rumgelegen, bis ich mir endlich schlüssig war, wie ich sie anmalen will. Dass, wenn ich schon eine weibliche Miniatur dabei habe, sie die Schwester des Archons sein soll, und nicht etwa die Gefährtin (obwohl, wer weiß), stand allerdings von Anfang an fest.
Die hohe Familie DorchaKerun
Quisar und Sirqa entstammen der Liaison Sanshérashks mit Khalima Cybaelys, einer Succubus des Kultes der Schwarzen Mutter. Sie zog die Zwillinge zuerst innerhalb der Kultes auf uns lehrte sie die Kampfkünste der Hekatarii. Im Alter von 10 Jahren (nach menschlicher Zählweise) stellte sie die Kinder ihrem Vater vor. Durch ihre Ausbildung waren die beiden schon in diesem jungen Alter gefährliche Gegner. Sanshérashk erkannte das Pontential der Kinder und nahm sie an seinem Hof auf.
Das Verhältnis der Kinder zu ihrer Mutter bleibt auch nach ihrem Umzug an den Hof des Archons eng, selbst in dem Bewusstsein, dass sie, wie alle anderen, auch für sie nur Werkzeuge ihrer Pläne sind. Sollte es jedoch jemals zu einer Entscheidung kommen, würden beide sich ohne zu zögern auf ihre Seite schlagen.
Die Felchu
Als Sohn des Hauses DorchKerun und damit Nachkomme des Jagdgottes Kurnous legt Quisar bei der Jagd Wert auf eine angemessene Begleitung. Gefunden hat er sie in den Felchu, die für ihn die perfekte Verbindung aus Jagdhunden und Jagdfalken darstellen. Die stolzen, intelligent Tiere stammen von einer Jungfernwelt, die Quisar einst für einen Jahdzug aufsuchte. Er tötete das Muttertier im Zweikampf und nahm dann die Eier ihres Geleges an sich. Die Welpen schlüpften in Commorragh und wurden der Obhut von Quisars fähigster Bestienmeisterin übergeben.
Die Modelle sind, wie unschwer zu erkennen, AoS Gryph Hounds. Ich fand die Miniaturen einfach schön und wollte mir ein Set bemalen. Der erste Gedanke war, sie bei der Weltenschiff-Armee unterzubringen. Aber da ergeben sich keine regelgerechten Möglichkeiten. Bei den Drukhari laufen sie als Kymerae des Bestienmeisters oder Ur-Ghule aus dem Archon-Gefolge mit.
Ànathuriel, Besteinmeisterin des Prinzen von DorchKerun
Ànathuriel ist höchstwahrscheinlich das Kind einer Sklavin innerhalb eines der Hekatarii-Kulte Commorraghs. Näheres ist nicht bekannt, jedoch wuchs sie von Geburt an im Kult auf. In der Arena wurde früh ihr außergewöhnliches Talent im Umgang mit wilden Tieren entdeckt. Daher wurde sie an einen Bestienmeister-Clan weitergegeben, wo sie weitgehend auf Ablehnung stieß, da für gewöhnlich nur Männer diese Rolle ausfüllen. Allerdings bezahlte der Kult für ihre Ausbildungg. In einer von Gewalt und Entbehrungen geprägten Kindheit lernte sie daher das Handwerk der Bestienmeister, mehr aus Trotz gegenüber ihren Lehrern, denn aus Ehrgeiz oder Loyalität, und überlebte ihr Initiationsritual nur knapp. Nach Jahren in der Arena wurde der junge Archon von DorchaKerun auf sie aufmerksam und überantwortete ihr das Training seiner Jagdfalken. Gemäß der Tradition der Bestienmeister trägt Ànathuriel eine Maske und Schmuck, die ihren Tieren nachempfunden sind.
Als Umbau aus dem Succubus-Modell, dass mit seiner vorstürmenden Pose perfekt dafür war, entspricht die Miniatur eher dem Bestienmeister früherer Editionen. Aktuell ist er laut Codexeintrag auf einem Board unterwegs, was ich aber für den Charakter unpassen fand. Dazu kommt, dass Ànathuriel eine Frau ist, während nach aktuellem Fluff Bestienmeister hauptsächlich Männer sind. Sie ist also in jeder Hinsicht eine Ausnahmerscheinung.
Krieger des Hauses DorchaKerun
Die Kabalenkrieger von DorchaKerun tragen die traditionellen Jägerrüstungen des Hauses. Die Platten bestehen aus den Panzern riesieger, wurmähnlicher Gliederfüßer, die einstmals zur liebsten Beute im Jagdpark des Archon gehörten. An den Kanten der glänzenden Platten bricht sich das Licht in Grün und Orange, die Unterstoffe schimmern mitternachtsblau. Die golden glänzenden Waffen der Krieger sollen die noble Abstammung der Herren der Kabale nach außen tragen.
Bisher meine einzigen Krieger, da ist spielerisch noch nicht viel mit zu machen. Einstweilen sind sie Quisars persönliche Truppe, das, was bei Drukhari einem Freundekreis noch am nächsten kommt. Wie gesagt, er ist unkonventionell, für gewöhnlich würde sich ein Archon wohl nicht mit rangniederen Indiviuen abgeben.
Das Farbschema für DorchKerun hab ich mir übrigens von den Remanern aus Star Trek X: Nemesis abgeguckt. Und tatsächlich war das Farbschema zuerst da, und dann die Erklärung, woher es kommt.