Kurze Fluff-Fragen zu alles und jedem - mit Inhaltverzeichnis

Zitat von Mondschatten

Da kommen wir schon in den nächsten Themenbereich, mit dem ich mich nun so absolut garnnicht auskenne.

Was am imperialen Glauben kommt direkt vom Imperator (eigentlich ein Widerspruch in sich) und was hat sich die Ekklesiarchie drumherumfabuliert. Fast die gleiche Frage wie die nach Jesus von Nazareth vs Jesus Christus/Neues Testament.

Dass grade mein Inquisitor vom Hause aus mit der Ekklesiarchie nichts am Hut hat, steht ja schon in seinem Fluff.😉

Da kann man, denke ich jedenfalls, die Serie "If the Emperor had a Text-to-Speech device" (kurz TTS) empfehlen:

Ja, es ist im Grunde mehr Comedy als Dokumentation aber es gibt 'nen hübschen Überblick darüber, was der Imperator zu "Lebzeiten" predigte und was die Menschheit 10.000 Jahre später daraus gemacht haben.

Im Grunde ist das heutige Imperium ein kompletter Widerspruch zu den Erkenntnissen des Imperators; er wollte eigentlich eine religionsfreie Gesellschaft, die ihr Wissen auf Wissenschaft beruft. Er wollte nie als Gott, gott-ähnliches Wesen angebetet werden oder das Menschen überhaupt noch an irgendeine Art von Gott glauben.

Die Menschheit sollte die dominante Spezies der Milchstraße sein, Xenos sollten jedoch nicht gleich beim ersten Kontakt ausradiert werden.

Solange Sie den Menschen nicht in die Quere kommen oder eine Gefahr zeigen, dürfen Sie weiter existieren.

Nun. Das ist sicherlich sehr schwer zu beantworten, da ein Glaube normalerweise sehr Komplex ist - ich meine, der Katholische Katechismus ist auch über 200 Seiten lang. Und der katholische Glaube ist nicht mal 2000 Jahre alt. Dazu kommt, dass der kath. Katechismus sind nur die wichtigsten Grundsätze, die ganzen Schriften der Kirchenvätern sind dann noch deutlich umfangreicher.

Ich denke, das ist auch der Grund, wieso GW da sich jeweils etwas knapp gehalten hat. Eine komplett neue Religion glaubwürdig zu erfinden, ist etwas, dass schnell sehr, sehr komplex werden kann.

Ich persönlich nehme an, dass die allseits bekannten und geliebten "Gedanken des Tages" mindestens semi-religiöse Dogmen sind. Das wirkt für mich irgendwie schlüssig...

Ich nehme an, vieles davon kommt vom Imperator. In den 10k Jahren wurde einfach etwas angepasst und aus dem Kontext gerissen... So wie der Imperator beispielsweise der Meinung war, dass Xenos sich entweder der Menschheit unterordnen müssen, oder vernichtet werden, wurde dieser Aspekt einfach gemäss der Erfahrungen, die die Menschen gemacht haben (Xenos sowieso immer feindselig) wiedergegeben, was dich mit der Zeit dann zu "Töte den Xenos!" entwickelt hat. Der Rest, der nicht auf dem Imperator zurückgeht, würde wohl auf die ganzen Heiligen & Ekklesiarchen zurückgehen. Und gerade die Ekklesiarchen - bis zu Vandire - haben im Namen des Imperators gesprochen. Wenn Ekklesiarch XY um 34k also sagte "Tötet den Mutanten", ist das in etwa so, als ob der Imperator das selbst gesprochen hätte. Zumindest im religiösen Sinn.

Dazu muss man vielleicht erwähnen, dass es ab M36/37 eine grosse Reformation gab. Nach Goge Vandire, wurde die de jure Macht der Ekklesiarchie bzw. des Ekklesiarchen massiv eingeschränkt. Also haben wir "heutzutage" 40k eine vergleichsweise säkulare Form des Imperialen Glaubens. Die echten "Fanatiker" sind kleine Splittergruppen und Sekten. Darunter beispielweise die Redemptoren, die Temelptendenz und ich denke, die Monodominatoren würden auch hier rein passen.

Ausserdem will ich noch schnell erwähnen, dass der Imperator 30k alles andere als Nett war

Ich habe so die Idee, dass er immer etwas zu gut dargestellt wird... auch 30k war er ein Diktator und Rassist sondergleichen. Er wollte zwar keinen Gott-Kult, aber dafür eine dogmatische Form von Atheismus, die für jedermann zwingend sein sollte. In Verbindung mit dem unglaublichen Personenkult um ihn selbst, überschneidet sich das ganze definitiv mit dem Stalinismus (Religion wurde verboten und unter strafe gestellt, Papa Stalin als quasi Alternative hochstilisiert). Auch dass oft zitierte "er wollte die Xenos ja nicht alle ausrotten" - naja, wenn Du jemanden vor die Wahl stellst "entweder ewige Unterdrückung als Spezies 2. Klasse oder Ausrottung" - wirklich eine Wahl ist das ja nicht... zumindest keine bessere, als wenns nur Ausrottung gibt.

De facto gibt es zwischen der Ekklesiarchie und 30k eigentlich gar nicht so viele Unterschiede. Die Dinge werden zwar deutlich anders benannt, aber ich denke, im grossen und ganzen wäre das Imperium des Imperators im Kern etwa das gleiche, wie das Imperium 40k.

Stahl-Opa schön geschrieben und ist auch gar nicht zu Verneinen.
Ich persönlich finde aber die Haltung "Imperator wollte nur das Beste für die Galaxie" dennoch ansprechender.

Nicht etwa, weil alles Andere doof wäre, sondern weil das die Tragik seines Fehlschlags nur noch mehr untermauert.
Es stellt für mich das Imperium noch grausamer dar, wenn es nicht nur eine abgeänderte Form von dem ist, was der Dude auf der goldenen Schüssel eigentlich wollte, sondern das vollkommene Gegenteil.

Ist jetzt aber nur meine Haltung.

Zitat von REH_BlackJack

Stahl-Opa schön geschrieben und ist auch gar nicht zu Verneinen.
Ich persönlich finde aber die Haltung "Imperator wollte nur das Beste für die Galaxie" dennoch ansprechender.

Nicht etwa, weil alles Andere doof wäre, sondern weil das die Tragik seines Fehlschlags nur noch mehr untermauert.
Es stellt für mich das Imperium noch grausamer dar, wenn es nicht nur eine abgeänderte Form von dem ist, was der Dude auf der goldenen Schüssel eigentlich wollte, sondern das vollkommene Gegenteil.

Ist jetzt aber nur meine Haltung.

Das ist natürlich wahr - und da bin ich an sich voll bei Dir und handhabe für mich das auch gerne so.

Ich habe ab und an einfach das Gefühl (jetzt nicht spezifisch bei Deinem Post, mehr allgemein in der internationalen Community), dass der Imperator doch zu unrecht positiv verklärt wird, und wollte das nur einmal wieder herausheben. Ich meine, ich selbst würde wohl weder 30k noch 40k leben wollen.... Naja, vielleicht sogar eher 40k; da kann man sich irgendwo auf ner abgelegenen Feudalwelt zur Ruhe setzten und gut ist.

Zitat von Mondschatten

Wenn ich die Beschreibung der verschiedenen Strömungen anschaue, sieht es so aus, als käme der Imperator als Gott bei den Radikalen überhaupt nicht vor.🤔 Aber davon ab, sind die Frage, ob der Imperator ein Gott ist, und ob es pragmatisch ist, mit den Eldar gegen einen gemeinsamen Feind zu operieren, nicht zwei Paar Schuhe - außer man macht sie selber zu einem.

Hm ich denke hier wird es eine änderung im lore geben....

Ich will nicht zuviel verraten, aber selbst space marines arbeiten aufeinmal mit ihrem todfeind zusammen, einer Aeldari Hexenmeisterin, oder wie die dort heißen. Im roman Helwinter Tor.... es häufen sich immer mehr ereignisse in dem die menschen/Primarchen/Space marines und gewisse elemente des Imperiums mit Aeldari zusammen arbeiten. es steht immer geschrieben wie sie ihren inneren Zwang ablegen müssen diese zu töten da das ja ein bestandteil ihrer Hypnoindoktrination ist.

Hm Hm... überlege gerade, die Aeldari erklären jedesmal was das überhaupt ist, der Warp und wie er teilweise funktioniert und das sich die menschen gar nicht dagegen wehren können, wenn es passiert. Das es gut und das es schlecht ist, das ende und der beginn und das noch viel mehr menschen zu Psioniker werden. Hm... ich denke mit dem Cicatix Maledictum, ist eine Änderung dessen eingetreten und es ist die Wolfszeit gekommen, will undbedingt den Roman lesen, denn ihr kennt ja die Prophezeiung... Russ wird zurückkehren, wenn die Wolfszeit gekommen ist und er wird mit seinen Söhnen gemeinsam seite an seite kämpfen....

Auch wenn ich keine Space Wolf Bastler, Anpinsler und Überfan bin, wäre schon geil, wenn Russ zurückkehrt, als nächster wäre dann Der Khan oder LionEl-ton Don Johnson dran