Zuletzt gesehen

  • Die Kinos sind wieder auf und es ist viel Nachholbedarf, deshalb wird anscheinend ein Film nach dem anderen rausgehauen. Im hier auch wieder ein bisschen Leben in die Bude zu bringen, fange ich mal an mit hoffentlich genügend spoilerfreien und natürlich vollkommen subjektive Mini-Rezensionen von den Filmen, die ich zuletzt gesehen habe. Den Start-Thread halte ich mal frei, falls auch andere sich zum schreiben befleißigt finden und damit man hier die Posts verlinken kann. Kommentare und (andere) Meinungen übrigens gern gesehen.


    Black Widow

    Fast and Furious 9

    Space Jam

    Gozilla vs Kong

    The Suicide Squad

    Dune

    James Bond - Keine Zeit zu sterben

    Venom - Let There Be Carnage

    The Batman

    Spider Man - No Way Home

    Uncharted

    Tod auf dem Nil

    Doctor Strange in the Multiverse of Madness

    Top Gun Maverick

    Thor - Love and Thunder

    The Flash (Die Drei Musketiere)

    Renfield

    Indian Jones und das Rad des Schicksals

    Oppenheimer

    Dune II

  • Black Widow


    Naja, was soll ich sagen. Wenn man die ganze Avengers-Reihe verfolgt hat, macht es schon Sinn, den sich auch anzuschauen. Darüber hinaus nur bedingt, wenn man nicht eingefleischter Fan ist. Ich für meinen Teil mag Scarlett Johannsen und mag die Figur, und sei es nur dafür, meine eigenen Charaktere daran zu reflektieren - meine Leser wissen, wer gemeint ist.;)


    Den Ursprung von Black Widow zu beleuchten, hatte mich schon gereizt. Allerdings hatte ich mir eher erhofft, zu erfahren, wie sie an Nick Fury geraten ist - also die klassische Seitenwechsler-Story. Dem war leider nicht so. Der ausgebreitete "Familien"-Konflikt war zwar auch in Ordnung, aber dann für meinen Geschmack doch etwas zu flach und stellenweise, wenn man auf einen bestimmten Charakter schaut, zu albern. Ansonsten hatte ich den Eindruck, in einem klassischen Bond-Plot zu stecken, einschließlich des obligatorischen Superschurken mit seiner typischen Superschurken-Motivation in seiner Superschurken-Festung mit seinen Superschurken-Minions.


    Ansonsten ein solider, ausgesprochen frauenlastiger Action-Streifen. Wobei das Thema starke Frau mMn bei Wonder Woman gefühlt besser umgesetzt war, was vielleicht daran liegt, dass der auch eine Adoleszens-Geschichte war. Bei Black Widow prügeln sich halt einfach nur Frauen, und das teilweise sogar ohne dass ich überhaupt wusste, warum. Da beschleicht mich doch wieder der Gedanke, ob es nicht eher darum geht, einem weitgehend männlichen, teils (prä)pubertären Publikum sich prügelnde Mädels zu zeigen. Für mich weit-postpubertäres Mädel jedenfalls kein großer Wiederguckwert. Aber hat zumindest nett unterhalten.

  • Fast and Furious 9


    Ging es in der Reihe nicht mal um Autos, Fahrer, Tunig, Rennen und gelegentlich organisierte Kriminalität?


    Irgendwie ist da nicht mehr viel von übrigen geblieben. Wann ist die Truppe eigentlich in die Agentenschiene geraten? Das muss in einem Teil passiert sein, der bei mir so wenig Eindruck hinterlassen hat, dass ich ihn total vergessen habe. Der hier hat viel Potential, dass es ihn genauso ergeht.


    Dabei erwarte ich bei der Reihe keineswegs irgendeine anspruchsvolle oder einfallsreiche Handlung oder dass es mit den Gesetzen der Physik peinlichst genau genommen wird. Ich erwarte coole und ikonische Autos und coole Fahrmanöver und Stunts mit den Autos. Das wurde immerhin geliefert. Allerdings zu sehr. CGI tut der Reihe nicht gut. Früher bekam man Stunts zu sehen, die man mit den Autos auch wirklich machen konnte, unabhängig davon, dass das konkrete Fahrzeug dann in Wirklichkeit nicht mehr in der Lage gewesen wäre, weiterzufahren.

    Physik wird jetzt so komplett über den Haufen geworfen, dass man wohl so hirnlos sein muss wie die Truppe spätpubertärer Typen, die in der Reihe vor uns saß, durchgängig quasselte und ihren Sitzbereich am Ende mit Popcorn zugemüllt hatte, um das überhaupt noch annehmen zu können. Was da an Autostunts zu sehen war, war durch die Bank zu abgehoben, und das teilweise so wortwörtlich, dass James Bonds U-Boot-Lotus Esprit noch konservativ war. Und welche Autos war dann schon wieder egal. Dann brettert man eben mal mit nem Sportcoupé durch den Dschungel. Wenn nicht mal mehr eine Rolle spielt, was ein bestimmtes Auto kann, oder eben auch nicht, was soll das ganze dann noch.

    In der Story ging es dann neben dem Hauptplot, den zu verfolgen man so schnell wie möglich abschalten und ihn nur noch durchrauschen lassen sollte, noch, wie schon öfters, um Familienkonflikte, was zumindest meiner bescheidenen Meinung nach auch ganz ohne die Hilfs-Bond-Story eine guten Geschichte hätte tragen können.


    Alles in allem ein Trauerspiel. Die einzigen beiden Highlights für mich waren einmal der leider viel zu kurze Kurzauftritt des aktuellen Honda NSX, dem die Modellverwandschaft zu unserer Blauen Japanischen Rennbergziege im Gesicht (und am Heck) abzulesen ist, und zum anderen die Schlussszene


  • Ich warte noch auf Dune und den Bond. Der Rest juckt mich nicht.

    Das ganze Marvell Zeugs ist mir irgendwann zu abgedreht gewesen und Fast & Furios kann ich nur das Video empfehlen, dass bringt meine Meinung dazu seit den letzten 6 Filmen auf den Punkt.

  • Black Widow gönne ich mir am Wochenende im Kino, dann sehen wir mal ... Generell finde ich den Marvel-Kram großartig, ich finde, die steigern sich zwar nicht unbedingt bei jedem Film, aber irgendwann setzen sie immer nochmal einen drauf. Und das Gesamtprojekt als solches ist schon irre - das hat so noch niemand vorher getan und das muss erst einmal jemand nachmachen.


    Dazu die Vernetzung mit den Serien, und dass die auch jedes Mal noch eine andere Facette und einen leicht anderen Blick aufs Universum hinzufügen - das ist schon große Klasse.


    F&F fand ich anfangs unter- und mittlerweile überschätzt. Spätestens seit dieser Agentenkram rund um The Rock dazukam, wurde es mir zu doof, und die Stunts wanderten von beeindruckend über übertrieben hin zu lächerlich. Aber gutes Popcorn-Kino ist es allemal, allerdings reicht mir da definitiv der Streaming-Release ...

  • Dune steht auch noch auf meiner Liste (natürlich, was sonst). Der Trailer machte schon mal eine sehr soliden Eindruck. Die Besetzung von Paul scheint nach den ersten flüchtigen Eindrücken sehr zu passen. Dabei war ich, als der Trailer kam, von ich weiß nicht mehr was grade noch so abgelenkt, dass ich zuerst nur irgendwas generisch-SciFi-Mäßiges wahrgenommen hab, ehe ich geschaltet hab.

  • Zitat

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    Das Bild ist ziemlich dämlich, aber der Trailer an sich sehr vielversprechend ...!

  • Space Jam

    Bevor ich in den Film gegangen bin, hatte ich mir Gedanken darüber gemacht, was der letzte eigentlich war, um meine Erwartungshaltung an den neuen zurechtzurücken. Den Originalfilm würde ich als als unterhaltsame Promo-Veranstaltung der NBA in Kooperation mit Warner Brothers bezeichnen. Die Handlung war simpel, um nicht zu sagen oberflächlich, der Humor ganz auf die Looney Tune zugeschnitten. Und mehr brauchte es nicht.


    Der neue Film ist eine einzige Eigenwerbung für Warner Brothers. Und wo hat das eigentlich noch was mit Space zu tun?


    Die Story verschmilzt dabei die Idee des originalen Tron mit dem Handlungsrahmen des Originalfilms. Die Looney Tunes-Welt existiert nicht mehr als eine Art von Paralleldimension, sondern irgendwo auf den Servern von Warner Brothers. Das mag der Realität zwar ziemlich nahe kommen, nimmt dem ganzen aber vollständig den Zauber. Der Antagonist ist dementsprechend eine überdrehte KI mit Keiner-würdigt-meine-Arbeit-Komplex, zu der Don Cheadle als Darsteller irgendwie nicht passen will.

    Die bekannte Spielt-Basketball-um-eure-Haut-zu-Retten-Handlung wird verknüpft mit den Themen gefährliche, durch unsere Endgeräte fast allmächtige KI, Vater-Sohn-Erwartungskonflikt plus Sohn-Antagonisten-Beziehung, analoger Sport versus digitale Spiele, klassische Toons versus 3D-Animation und hab Spaß mit dem was du tust - und will damit eindeutig zu viel. Zumindest das ganz junge Publikum holt man mit so vielen Handlungsebenen nicht ab, wie die Raktionen der Kiddies im Kinosaal ziemlich klar zeigten. Und mir als reife Persönlichkeit ist das ganze zu überfrachtet.


    Auf das ältere Publikum scheinen die vielfältigen Filmanspielungen, auch auf den Originalfilm, abzuzielen - Stichwort WB-Eigenwerbung. Aber selbst wenn da wirklich originell auch der eine oder andere alte Klassiker (Spiel nochmal unser Lied, Yosemite Sam) zu Ehren kommt, ist die Hauptbotschaft unübersehbar "Guckt, wir haben DC!", ergänzt durch subtile Erinnerungen, dass auch Matrix ein Sequel kriegt.


    Insgesamt scheint mir der Film mit seinem zu hohen Anspruch an sich selbst an seinem Zielpublikum vorbeizurennen. Der altbekannte Luney Tunes-Slapstik zündet nicht, von den Kiddies war kaum ein Lacher zu hören, die Anspielungen waren zu plakativ, das konnte Ready Player One besser, und mit der Vater-Sohn-Geschicht konnten weder die Großen, noch die Kleinen aus unterschiedlichen Gründen was anfangen. Wer also nicht grade schon immer sehen wollte, wie die Loones Tunes in moderner Animationsoptik aussehen - und auch das wird wieder reviediert - kann sich diesen Film eigentlich sparen.



    Und eine Bemerkung zum Schluss: Im ganzen Film war tatsächlich nur ein einziger weißer Mann zu sehen, in Gestalt der einen Hälfte des Kommenatorenduos. Als ich meinen Mann auf diese Beobachtung angesprochen habe, sagte er: Ist mir garnicht aufgefallen.

  • Nach langer Zeit hier auch mal wieder ein Lebenszeichen von mir.


    Ich war seit der Öffnung der Kinos nun zweimal im Kino und will euch gerne von beiden berichten.

    Godzilla Vs Kong

    Der erste Film den wir uns nach dem Lockdown angeschaut haben war Godzilla Vs Kong. Als alter Godzilla-Fan der sowohl von Showa bis Shin-Gojira war ich sehr froh das ich diesen Monster-Mash im Kino sehen konnte. Es ist einfach etwas komplett anderes Godzilla in seiner vollen Gestalt auf einer grossen Leinwand zu sehen. Das hatte schon etwas sehr episches. Nachdem auch der vorhergehende King of Monsters einen sehr positiven Eindruck bei mir hinterlassen hat war ich gespannt was das Team nun aus diesen Rematch der beiden Giganten gemacht hat.


    Leider muss ich sagen das der Film etwas enttäuschend war. Sie hatten anscheinend nicht so viele Ideen was sie mit den menschlichen Charakteren machen sollten und habe diese daher irgendwie von A nach B laufen lassen ohne das sie grossen Einfluss auf die Ereignisse hatten.

    Der Hauptfocus des Films lag auf Kong und er hat eine ganze Menge Backstory bekommen die meiner Meinung nicht notwendig gewesen wäre (und die auch vollkommen neu erfunden auf keinen vorherigen Film basiert)


    Es gab auch einige Momente die für mich physikalisch nicht funktioniert haben. Oder ich formuliere es mal anders. Die gezeigten Taten haben nicht zur dargestellten Masse der Monster gepasst und damit die Wucht der Szene untergraben.


    Es sollte niemand in den Film gehen der einen auf Realismus und Charakter aufbauenden Film bevorzugt. Aber ich denke die Gefahr war bei dem Titel auch nicht gegeben. Wer gerne Hochhaus hohe Monster sich gegenseitig verkloppen sieht und sich einfach an der eindrucksvollen CGI sattsehen will, wird sicher unterhalten. Es muss aber gesagt werden das es in jeder Godzilla Ära von Showa bis heute bessere Einträge in der Reihe gibt.


    Zum Schluss vielleicht noch dies. Was dieser Film definitiv besser macht als das Original ist das Eindeutig einen Sieger bestimmt. Da gab es in Fankreisen bei dem Alten ja durchaus immer wieder kontroverse Diskussionen ;)

  • Suicide Squad (The)


    Der zweite Film den ich kürzlich im Kino gesehen habe ist The Suicide Squad.


    Kurz: Wenn man die Comics von Suicide Squad kennt und mag dann wird einem der Film auf jeden Fall gefallen. Wenn man diese Art von Superheldencomics nicht mag, wird man mit dem Film nicht viel anfangen können.


    Lang: Der Regisseur hat es geschafft die Comicvorlage perfekt auf die Leinwand zu bringen. Von den “Villians” mit total verrückten Gimmicks (bei denen man sich fragt wer auf solche Ideen kommt, nur um dann festzustellen das die Figur in der Tat irgendwann in den 60ern mal gegen Batman, etc gekämpft hat) über die Gory Actionszenen bis zum Over the Top Endgegner fühlt sich dieser Film an als wären die Comicseiten lebendig geworden.


    Margot Robbie liefert eine brillante Harley Quinn, Idris Elba einen super Bloodssport. Stallones King Shark alleine ist das Eintrittsgeld wert.


    Insgesamt ein echter Meilensprung von dem ersten Film in der Serie und ein Film der sicher den Weg auf DVD in meiner Sammlung finden wird.



    Wir eingangs erwähnt sollte aber jeder gewarnt sein der hier einen Film in der Art des MCU erwartet. Selbst Guardians of the Galaxy vom selben Regisseur bietet hier keinen Vergleich.

    Wer Iron Man oder Avengers artige Unterhaltung erwartet wird von diesem Film enttäuscht sein und das Kino entweder vorzeitig verlassen oder es als Verschwendung von Zeit und Geld ansehen.

  • Black Widow


    Vor 2 Wochen hab ich nun auch Black Widow im Kino gesehen. Da es ein MCU Film hab ich mit wenig Erwartung in den Kinosessel gesetzt. Erwartet hab ich 2 Stunden Popcorn Kino bei dem man über den Plot besser nicht zu genau nachdenkt.


    Ich wurde dann angenehm überrascht von einer schönen Backstory für Natasha die mich dazu veranlasst hat mich tiefer mit dem Charakter zu beschäftigen. Im nachhinein find ich es sehr schade das dieser Film nicht früher (nach Civil War) in die Kino kam, und nun ein wenig nachgeschoben wirkt.


    Sehr gut fand ich das man zum Ende hin mal keinen Sky Beam oder CGI Monsterarmee hatte. Der Villian hätte für meine Spur ein wenig “kleiner” sein dürfen. (Es muss nicht in jedem Film um die Weltherrschaft gehen) Aber ich vermute hier wollte man etwas James Bond Feeling aufkommen lassen.


    Es gab 2 Szenen an denen die Fähigkeiten der Charaktere Schaden zu überstehen auch meine “Es sind ja Superhelden / Schurken” Brille überstrapaziert haben, aber im grossen und ganzen bin ich mit Film sehr zufrieden und denke es ist einer der wenigen MCU Einträge die ich auch in Zukunft noch mal schauen werde.

  • Kann ich so unterschreiben (bis auf die Gesamtposition zum MCU, da bin ich viel begeisterter von als Du ;) ).


    Und Suicide Squad habe ich im Kino bewußt ausgelassen, weil ich mir wg. Gore zu unsicher war, ob das was für mich ist. Den gönne ich mir vielleicht heute abend, ist ja mittlerweile im Streaming angekommen :D

  • Pass auf das du den richtigen Film erwischst. Bei Netflix hab ich bisher nur “Suicide Squad” von 2016 im Angebot gesehen. Nicht “The Suicide Squad” aus diesem Jahr.


    In Sachen MCU sage ich mal jedem das seine. Mir haben die Filme nach einiger Zeit sich alle zu sehr geglichen. Das sie dann auch noch die Power Level ihrer Helden ständig gewechselt haben tat dann sein übriges. Deswegen hab ich das für mich irgendwann in der Kategorie nettes PopCorn Kino abgelegt.


    Das heisst nicht das es dort nicht auch gute Einträge gibt. WandaVision zum Beispiel ist für mich eine der besten Serien der letzten Jahre. Seit die veröffentlicht wurde habe ich sie bereits mehrere Male durchgeschaut. Auch jetzt Black Widow ist ein super Eintrag den ich, wie oben geschrieben, sicher noch mehrmals schauen werde. Sachen wie Iron Man 3 oder Civil War langt es mir aber vollkommen diese einmal gesehen zu haben.

  • Pass auf das du den richtigen Film erwischst. Bei Netflix hab ich bisher nur “Suicide Squad” von 2016 im Angebot gesehen. Nicht “The Suicide Squad” aus diesem Jahr.

    Der neue Suicide Squad läuft aktuell bei Sky Ticket. Haben ihn vorgestern geschaut und waren sehr angetan!

  • ahh, Sky hab ich nicht und daher auch nicht im Überblick :)


    Freut mich das er dir gefallen hat.


    Bin überrascht das hier noch keiner was zu Dune geschrieben hat. Nach den Eintraegen weiter vorne im Thread hätte ich gedacht das da mehr Leute ins Kino laufen würden

  • Dune haben wir im Kino gesehen und überlegen gerade, ihn nochmal in der englischen OV zu sehen.


    Ich war absolut begeistert. Die Version von David Lynch damals hatte auch was, aber sehr, sehr vieles gefällt mir insbesondere im Design beim aktuellen Film besser. Gerade visuell ist der grandios in meinen Augen, aber auch gut gespielt, im richtigen Tempo erzählt und mit ausreichend Zeit, um den Zuschauer auch mitzunehmen. Ich kann nur hoffen, dass die zweite Hälfte dann auch noch kommt, obwohl der Film an einer guten Stelle endet, die notfalls auch für sich stehen könnte.

  • Bin überrascht das hier noch keiner was zu Dune geschrieben hat. Nach den Eintraegen weiter vorne im Thread hätte ich gedacht das da mehr Leute ins Kino laufen würden

    Wollte ich eigentlich schon längst schreiben, wir waren gleich am Wochenende nach der Premiere drin, dank 3G und UCI-Abo. Aber besser spät als nie.


    Dune


    Gleich vorweg: Ich schreibe aus der Sicht dessen, der die Handlung schon kennt - ob nun aus dem Buch oder einer der bisherige Verfilmungen - und nehme diesmal nicht zwangsläufig Rücksicht auf's Spoilern. MMn gehört Dune zur Pflichtlektüren für jeden 40K-ler.


    Vergleichsreferenz für die Umsetzung ist bei mir in erster Linie die Verfilmung von David Lynch. Die war treffend in der Atmosphäre, für ihre Zeit in der Optik und den Effekten großartig, als Romanadaption aber daneben. Wie Nachtschatten schon festgehalten hat, schafft die neue Verfilmung beides.


    Visuell ist der Film einfach überwältigend.

    Zum eine ist da die Landschaft. Die anscheinend dauerverregnete Felsküsten von Caladan in graublau gehalten kontrastieren mit den Klippen und der Erg von Arakis in rötlich-gelb. Und gleichzeitg parallelisieren sie, in dem der Sand in der arakisischen Landschaft die Ozeane mit Wellen und Brandung und die Stürme bildet, die auf Caladan das Wasser macht.

    Zum anderen - klar, es ist ein Sci-Fi-Film - ist da die Technik. Die Raumschiffe sind absurd gigantisch und größtenteils auch absurd geformt. Genau so muss das in Dune-Universum. Wieder eine Parallelität: Die Gildenschiffe, die die Schiff der Häuser transportieren, gleichen in ihrer Zylinderform und der runden Öffnung an der Vorderseite dem Sandwurm (den man übrigens erst gegen Ende in voller Pracht zu sehen bekommt). Mit dem Zusammenhang Wurm-Spice-Navigatoren im Hinterkopf finde ich das sehr interessant. Solche Stilmittel machen mir einfach Freude, und vermutlich sind das nicht die einzigen, sondern nur die einzigen, die mir spontan aufgefallen sind.

    Potential ikonisch zu werden hat die Neuinterpretation des Ornithopters, der die Flügel wie eine Libelle bewegt, und das so realistisch zeigt, mit anlaufenden Flügeln wie man es sonst von Hubschraubern kennt, dass man sich unwillkürlich fragt, was für ein Material das ist, das diese Belastung aushält, anstatt ob das überhaupt funktionieren kann - im Gegesatz zu irgendwelchen hoverden Avenger-Düsenjets, die man ja inzwischen gewohnt ist.

    Gewohnt ist man ja auch High-Tech-Nutzerinterfaces. Hier sieht man statt dessen Schalter und Steuerknüppel, was absolut stimmig ist in einem Universum, in dem höher entwickelte Computer verboten sind. Erläutert wurde das allerdings nicht, in dem Zusammenhang auch nicht die Mentaten erklärt, so dass das bei in dem Universum nicht bewanderten Zuschauern durchaus Fragen offen lassen könnte. Genauso, warum man im Nahkampf mit Messern kämpft, anstatt mit Laserwaffen (Rückkopplungseffekt zwischen Waffe und Energieschild).

    Wenn man also eine scheinbar veraltete Zukunfts-Technik gezeigt bekommt, hätte das bei früheren Verfilmungen auch den Vorstellungen und Möglichkeiten der Zeit hätte geschuldet sein können (man vergleiche ST TOS oder TNG mit heutiger Wirklichkeit). Nun aber ist es die abslout stimmige Darstellung des Universums, auf ein Hightech-Streamlining verzichtet zu haben.


    Einen Navigator sieht man in dieser Verfilmung übrigens nicht, da hätte mich intressiert, wie diese extrem mutierten Individuen dargestellt werden. Dafür ist der übrige Cast absolut zufriedenstellend, es gab kein Mal, in dem ich nicht bei ersten Auftreten sofort die Figur zuordnen konnte und mir sagt, ja, das passt, teilweise besser als bei den vorherigen Verflmungen - selbst bei Frau(!) Liet Kynes (deren Geschlechtswechsel ansonsten null Sinn ergibt, und ich als Autor würde mir das verbitten, ich habe einen Grund, warum ich mir die Charaktere genau so ausdenke, wie sie sind.) Und, tut mir leid Sir Patrick Stewart, Josh Brolin ist der bessere Gurney Halleck. Übrieges hatte ich mehr als einmal dieses schöne Doppelbild, dass man einerseits die Figur erkennt, aber andererseits auch den Schauspieler mit seiner individuellen Art - ich mag das.


    Die Darstellung der Parteien war genauso stimmig. Auch wenn viel des Hintergrundes nur angerissen wird, merkt man wohl gerade dadurch, dass komplexe Kulte und Kulturen hinter den Bene Gesserit, den Fremen und dem Imperium stehen. Zu versuchen, dass jeweils kompromiert zu erklären, hätte dem ganzen wohl eher geschadet, indem es den Zuschauer eher verwirrt, dafür aber das mysteriöse zerstört. Den Imperator bekommen wir übrigens auch noch nicht zu Gesicht, nur seine Abgesandten und die Sardaukar, was das Imperium einerseits distanziert, andererseist aber auch unumgehbar erscheinen lässt. Ein spannendes Stilmittel, wie ich finde.

    Einzig mit den Harkonnen hatte ich Anfangsschwierigkeiten. Das Bild ist halt geprägt vom pervers-brutal-schmierigen Baron und seinem brutal-verblödeten Neffen Raban. Das war diesmal subtiler, sauberer und sogar schlichter. Faid-Rautha trat noch nicht auf, bin gespannt wie er rüberkommt (Sting hat mir in der Rolle damals sehr gefallen). Fast wirken die Atreides mit ihrem repräsentativem Militarismus wie die Bösen, allen Aussagen zum trotz.


    Die Umsetzung der Story schließlich lässt keine Wünsche offen. Wenn es Abweichungen gegeben hat - von der einen oder anderen Szene, die es im Buch so nicht gibt, erzählerisch im visuellen Medium aber absolut Sinn ergibt, abgesehen - dann sind sie mir nicht aufgefallen. Kein Vergleich jedenfalls zu LotR oder Hobbit, wo ganze Passagen aus unerfindlichen Gründen neu geschrieben wurden, anstatt dass vorhandenen Material visuell-tauglich umzusetzen.

    Dabei erreicht die Geschichte auch die nötige tiefe. Neben der vordergründigen Verrat-und-Rache-Handlung legt diese Verfilmung einen Schwerpunkt auf Ökologie und Resourcenausbeutung. Das zentrale Thema Religion geht aber permanent mit einher. Interessanterweise konstatieren die Bene Gesserit diesmal immer wieder klar, dass sie sie als Mittel zum Erreichen ihrer - gleichfalls metaphysischen Ziele - nutzen. Die tatsächlich religiösen Fremen werden so geradezu missbraucht. Auch nach Jahrzehnten immer noch aktuelle, bisher aber noch nie so klar artikuliert.

    Das Herausheben des ökologischen Themas dagegen ist sicher dem Zeitgeist geschuldet, ist der Geschichte aber ebenfalls inhärent, so dass es nicht aufgesetzt wirkt.


    Ok, das ist jetzt wirklich viel Text geworden. Dabei hatte Nachtschatten eigentlich alles gesagt. :D Also, grade für uns hier, unbedingt gucken und auf Teil zwei freuen.

  • Ich hab vielleicht alles gesagt, aber längst nicht so pointiert wie Du ;) Kann Dir nur in allen Punkten voll zustimmen - vielleicht bis auf die (für eine Autorin aber durchaus verständliche) harsche Einstellung zum Genderwechsel. Ich bin seit dem Battlestar Galactica-Reboot von Ronald Moore sehr angetan davon, Charaktere auch mal durch einen Genderswap neu zu interpretieren. Es darf halt dem Geist der ursprünglichen Figur nicht völlig zuwiderlaufen. Bei Starbuck ist das gut gelungen damals. Hier bei der planetaren Ökologin ist mir während des Kinobesuchs nur aufgefallen, wie faszinierend ich die Figur finde - sowohl von dem, was sie tat und warum, als auch davon, wie sie dargestellt wurde. Allerdings war mir die Rolle im Gegensatz zu nahezu allen anderen Figuren aus dem Original kaum mehr präsent, ich mußte anschließend nachgooglen, um mich dann an Max von Sydow zu erinnern, der die Rolle damals bei Lynch innehatte.

  • Hier musste ich tatsächlich nochmal im Buch nachschlagen, wie sich die Beteiliugung Keynes an den Ereignissen darstellt. Die Passage mit Paul und Jessica in der ökologischen Station hatte ich garnicht mehr präsent, war mir nicht mal sicher, ob es die wirklich gibt. Im alten Film wurde die rausgekürzt - vertretbar, würde ich sagen. Hier unterstreicht sie noch einmal deutlich, dass Keynes zu den Fremen gehört. Das spitz sich dann in der Todesszene zu, die zwar extrem anders ist als im Roman, aber sehr stimmig für diese Version der Figur. Beim Überfliegen hatte ich allerdings den Eindruck, dass sie im Original am Ende doch mehr Wissenschaftler als Gläubiger ist, oder zumindest im zwiespalt mit sich selbst. Wenn ich die bisherigen Filmcharaktere richtig in Erinnerung habe, orientierten die sich stärker am Roman, blieben aber relativ oberflächlich.


    Bei manchen Figuren kann man sogar sagen, dass es keine Rolle spielt, welches Geschlecht oder welche Ethnie sie haben. Leider ist es schwierig, eine Figur ohne Festlegung des Geschlechts zu schreiben, allein schon grammatisch. Ich denke Anathuriel definitv weiblich und Firondhir definitiv männlich. Margil dagegen ist irgendwas dazwischen, eher neutral. Wenn man ihn sich als Frau ähnlich wie Starbuck vorstellt, würde ich damit voll konform gehen.* Und Ydrir ist ein Kind, der könnte genausogut ein Mädchen sein, aber ich bin selbst mit Jungs immer besser ausgekommen als mit Mädchen, also lieber kleiner Bruder als kleine Schwester.

    Ich bin mir nicht sicher, ob Keynes so eine Figur ist, die man konsequenzlos ändern kann. Ich bin mir nicht ganz im klaren drüber, welchen Status Frauen bei den Fremen haben, wie patriachal die tatsächlich sind. Ganz egalitär scheinen sie nicht zu sein. Auch wenn Frauen auch Kriegerinnen sind, scheinen sie das eher als Gefährten ihrer Männer zu sein, denn als autonom. Keynes nimmt aber eine Autoritätsposition bei den Fremen ein, und das nicht auf der spirituellen Ebene wie später Jessica. Ob das mit einer weiblichen Figur einhergeht, bin ich mir nicht sicher. Klar, da mag insgesamt auch das Frauenbild des Autors aus den 60ern eine Rolle spielen. Das ist sehr eine Gratwanderung, in wie weit es legitim ist, da etwas anzupassen.


    * Das muss ich inzwischen revidieren. Margil hat sich ausentwickelt in die Richtung, dass er defenitiv ein Mann ist, und zwar einer, der sich zu Männern hingezogen fühlt. Es gibt also durchaus schwule Eldar - nur eben nicht alle. ;)

  • Dune


    Bedingt durch eine Dienstreise komme ich leider erst jetzt zum Antworten. Vielen dank für eure ausführlichen Rezessionen. :)


    Wie ich es mir fast gedacht habe bin ich bei diesem Film mit meiner Meinung wohl in der Unterzahl. Zumindest hier im Forum.


    Der Film war aus meiner Sicht zwar wunderschön anzuschauen. Ein grossartiger Beweis was man alles mit genügend Geld und Geduld mit dem Computer auf die Leinwand zaubern kann. Er hätte aber aus meiner Sicht gerne 30 Minuten kürzer sein können. Gerade seine ganzen Traumsequenzen waren aus meiner Sicht unnötig und auch wiederholend.


    Die Story des Buchs hat der Regisseur gut auf die Leinwand gebracht, aber es ist einfach keine besonders spannende Story. Ich habe mehrfach versucht das Buch zu lesen und bin aber immer wieder gescheitert. Das ist also aus meiner Sicht mehr ein Problem des Sourcematerials und weniger des Scripts.


    Was diese Version für mich wesentlich besser herausarbeitet als die Version von Lynch ist der Bezug zu Lawrence Of Arabia. Man kann hier wesentlich besser erkennen das dies die ursprüngliche Inspiration war.


    Etwas was mir im Gegenzug in der Lynchversion besser gefallen hat ist das Design der Sandwürmer. Die Szene wenn der Sandwurm in der 84er Version zum ersten Mal durch die Oberfläche bricht ist einfach absolut ikonisch und wenn wir in hier den Sandwurm zum ersten Mal sehen war das eher ernüchternd.


    Ich werde mir den zweiten Teil sicher auch ansehen. Nicht zuletzt da sich dieser angefühlt hat als hätten wir nur das SetUp für die eigentliche Geschichte gesehen. Ungefähr so als wenn Star Wars ANH enden würde wenn der Falcon aus Mos Eisley abhebt.


    Alles in allem eine Ansammlung sehr schöner Bilder die mit einer strafferen Geschichte ein sehr unterhaltsamer Film hätte sein können.