Gibt es aus eurer Sicht gute Romanverfilmungen?

  • Wenn ich eure Antworten hier so lese kommt bei mir die Frage auf: Gibt es aus eurer Sicht überhaupt gute Romanverfilmungen? Und wenn ja welche?

    Na, da müsst man eben unterscheiden zwischen "gut" im Sinne von "macht Spass, zu schauen" und "gut" im Sinne von "trifft den Geist des Buches". ;)


    Was wohl in beiden Kategorien durchaus als "gut" bezeichnet werden kann, wäre Polanskis' Macbeth von 1971. Der Film bleibt so nahe wie möglich an original Stück, zT sogar die Dialoge 1:1 übernommen. Dabei bringt er die Stimmung und den Stil sehr schön rüber.


    Ansonsten.. nunja, je nach Definition eben^^ Es gibt sicher einige Filme, die super sind, und denen Bücher zugrunde liegen. Da würden mir eine Menge einfallen. Aber auf meine vorherigen Gedanken gestützt, wäre es dennoch fragwürdig, diese als gelungene Verfilmung zu betiteln, da zumeist das eigentliche Werk des Schriftstellers verfremdet und 'entstellt' wurde.

  • Eine Literaturverfilmung (in dem Fall nicht Roman, dafür ist das Werk selbst zu kurz), die ich sehr gelungen finde, ist eine der vielen Versionen von Charles Dickens Christmas Carol. Das ist gefühlt wohl das so ziemlich am häufigsten in allen möglichen Variationen adaptierte Werk überhaupt. Dabei nehmen diese Adaption für sich nicht in Anspruch, das literarische Werk zu verfilmen, sondern transportieren die stets wiedererkennbare Grundstruktur in ihr jeweiliges Setting. Ich denke, das ist auch die Genialität der Vorlage.


    Echte, ernsthafte Literturverflmungen des Stoffes gibt es einige, u.a. eine recht alte mit Sir Alec Guiness in der Hauptrolle, und eine etwas jüngere mit Patrick Stewart. Die zweite mag ich schon allein wegen des Hauptdarstellers. Die mMn beste Verfilmung ist aber die Muppet-Version.


    Ruft das Fragezeichen ins Gesicht? :S Gut so. Denn ich gebe zu, das will mit der Idee einer ernst gemeinten Literaturverfilmung nicht einhergehen.


    Tatsächlich, weil ich schon so viele unterscheidliche Varianten kannte, hab ich den Ratschlag des Great Gonzo am Ende des Filmes befolgt und habe das Buch gelesen, erst eine Übersetzung, später habe ich mit ein hübsches, kleines Heftchen der Originalfassung besorgt. Das war, als würde ich das Buch nochmal neu lesen, als hätte ich da Dinge entdeckt, die ich vorher nicht gelesen hatte, obwohl die Übersetzung gut ist und nichts weglässt - ich hab verglichen. :D Bei The Last Unicorn hatte ich diese Erfahrung nicht. Aber ok, anderes Thema.


    Was ich vor allem entdeckt habe, war, wie sehr die Muppets-Verfilmung dem Buch entspricht, besser als die ernsthaften Literaturverfilmungen. Weil die Vorlage selbst nicht ernsthaft ist. Dickens schreibt nachdenklich, überschwänglich, überzeichnend, ironisch und enorm bildgeladen. Das alles transportiert der Film auf perfekte Weise, unterstützt durch den großartigen Soundtrack. Wann immer die anderen, sich und den Stoff zu ernst nehmenden Verflmungen das versuchen, wirkt es trocken und aufgesetzt, selbst wenn sie sich fast sklavisch am Plot und Wortlaut entlang hangeln.


    Plot und Wortlaut stimmen bei der Muppets-Version auch. Praktisch nichts ist verändert, lediglich sinnvoll gekürzt, bzw. gerafft ins visuelle Medium transportiert. Und schließlich, wenn man sich die Besetzung anschaut, scheint es fast, als wäre diese Geschichte für die Muppets-Charaktere geschriebe (oder vielleicht umgekehrt?)

    • Der kleine, magere Bob Cretchit, der versucht, seine kleine Welt zusammen und am laufen zu halten und trotzdem nie den Humor und den Glauben an das Gute verliert - ist das lautmalerisch nicht schon ein Frosch? Dass seine resolute Gatting Emely dann Miss Piggy ist, steht außer frage. Ich weiß nicht, ob der Kermit-Neffe Robin im üblichen Muppet-Kosmos einen besonders ausgebauten Charakter hat. In diesem Film jedefalls hat man ihn passend in die Rolle des Tiny Tim geschrieben.
    • Der von Fozzie Bear verkörpert Fabrikbesitzer, bei dem der junge Ebeneezer Scrooge in die Lehre geht, heißt im original Fezziewig, kein Scherz, ist von jovialem Charakter und sieht in den Original-Illustrationen zur Erstausgabe von 1843 so aus - noch Fragen?
    • Jacob Marley ähnelt Statler auffallen. Da der numal nicht ohne Waldorf kann, hat man ihm einen in der Vorlage nicht existierenden Bruder an die Seite gestellt (Robert Marley :D ). Dem Charakter der beiden fehlt das durch Erkenntnis Geläuterte des Originalchakaters. Sie wissen genauso wie die Vorlage, dass ihr Elend durch ihr Verhalten zu Lebzeiten verursacht wurde. Sie bedauern aber nur ihren jetzigen Zustand, nicht ihre Taten, die dazu geführt haben. Dadurch transportieren sei eher die Persönlichkeit Marleys zu Lebzeiten, etwas anderes würde zu Waldorf und Statler aber auch nicht passen. Sie erfüllen aber auch so ihre Funktion in der Erzählung großartig.
    • Bunsen und Beaker machen als spendensammelnde Herren, die von Scrooge vor die Tür gesetzt werden, ebenfalls einen passenden Job, in dem sie glaubwürdig in ihrer Filmrolle agieren, ohne auf ihr typisches Muppets-Verhalten zurückgreifen zu müssen.
    • Und zu guter Letzt: The Great Gonzo tritt als auktorialer Erzähler auf, stellt sich selbst zwar als Charles Dickens vor, auch wenn streng genommen der Erzähler nicht mit dem Autor identisch ist. Der Erzähler ist in dem Buch sehr präsent, wie es im Stil der Epoche durchaus üblich war. Keine andere mir bekannte Verfilmung berücksichtig das und lässt den Erzähler tatsächlich auftreten. Nicht nur das, die Rolle, und auch das Charkteristikum des allwissenden Erzählers wird von ihm und seinem Sidekick Rizzo immer wieder thematisiert, bis hin zu der abschließenden Empfehlung das Buch zu lesen. Das das ist Literaturverfilmung auf Meta-Ebene. Mehr geht nicht.

    Darüber hinaus hat man darauf verzichtet, den übrigen Muppets Romanfiguren aufzudrücken, die nicht zu ihnen passen würden, sie stattdessen als Statisten passend untergebracht, und die übrigen, vor allem die Hauptfigur mMn großartig (Michael Caine, und er kann sogar passabel singen), mit menschlichen Darstellern besetzt, während die Geister durch Puppen und Animationen verkörpert werden, die ebenfalls den Originalillustrationen nachempfunden sind.


    So viel Liebe zum Detail, dabei einen der Originalvorlage gerechtwerdenden Witz, bringt mMn keine andere Verfilmung des Werkes auf, weswegen die Muppetsversion für mich die bisher gelungenste ist.



    Danke für das Lesen meines Aufsatzes. :D

  • Die mMn beste Verfilmung ist aber die Muppet-Version.

    Obs jetzt die beste ist mag ich nicht sagen, die Muppet Version ist aber wirklich sehr gelungen.


    Ich glaube der wichtigste Punkt zu dem Thema ist, dass Bücher eine andere Form der Tiefe haben und es "einfacher" ist, die Bilder auf die Leinwand IM Kopf zu projizieren als wirklich in der Gesamtheit auf eine echt Leinwand, vorallem wenn man dafür eine begrenzte Zeit von 90-220 Minuten hat. Wenn Filme das schaffen, wie zum Beispiel Herr der Ringe, wobei auch da eben vieles fehlt, Hallo Tom, dann sind es meistens Phänomene.


    Eben um diesem Umstand entgegen zu wirken, gibt es immer mehr Mini Serien bzw. sind mehrteilige Filme wieder im Kommen. Eine Entwicklung die ich, mit Blick auf Dune, absolut gut finde.


    Ebenfalls in das Spektrum fallen Serien, die sich gerade für komplexere Romanen oder Romanserien oftmals besser anbieten als als Film. Da hab ich in jüngerer Zeit zwei Serien geguckt, die auf Romanreihen basieren, nämlich The Expanse und The Last Kingdom, die ich sehr gelungen finde. Gerade bei letztem gab es einen Aufschrei der Fans, nachdem bekannt gegeben wurde, dass die kommende und fünfte Staffel die Letzte sein wird. Denn das Material der Bücher würde für weitere 2-3 Staffeln reichen, weshalb die Angst groß war, dass das alles nun in eine Staffel gequetscht oder gar abgeändert wird. Seit Game of Thrones Staffel 7 und 8 weiß man denke ich, dass man das sein lassen sollte. Die Lösung ist nun, dass es nach der Staffel 5 einen weiteren Film als Abschluss der Serie geben wird.


    Sehr gespannt bin ich nun auf das Rad der Zeit.



    grüße

  • Ich glaube der wichtigste Punkt zu dem Thema ist, dass Bücher eine andere Form der Tiefe haben und es "einfacher" ist, die Bilder auf die Leinwand IM Kopf zu projizieren als wirklich in der Gesamtheit auf eine echt Leinwand, vorallem wenn man dafür eine begrenzte Zeit von 90-220 Minuten hat. Wenn Filme das schaffen, wie zum Beispiel Herr der Ringe, wobei auch da eben vieles fehlt, Hallo Tom, dann sind es meistens Phänomene.


    Das liegt daran, dass gute Literatur nicht nur Bilder enthält, sondern noch andere Ebenen, die die Sprache transportiert. Das im Visuellen wiederzugeben ist eine Herausforderung. Allerdings kann man auch beim rein Visuellen ganz schön und völlig unverständlich daneben greifen. Spontan fällt mir da die Jim-Knopf-Realverflmung ein. Wenn man im Buch die Beschreibung von Mandala ließt, ein verzauberter chinesischer Garten mit Riesenschmetterlingen und bunten, durchsichtigen Bäumen. Und was kriegt man da zu sehen? Ein felsiges Rohan. Die Technik, sowas zu visualisieren ist schon inzwischen ein alter Hut, und dann sowas. Schwerst enttäuschend. Wenn da nicht das Budget da ist, um diese Traumwelt deutschsprachiger Kinderliteratur adäquat auf die Leinwand zu bringen, dann soll man es lassen. (Wenn ich auch ansonsten mit dem Film ganz zufrieden war.)

  • Der wichtige Unterschied liegt halt dadrin, ob eine Umsetzung einem einfach subjektiv nicht gefällt, weil etwas fehlt oder nicht der eigenen Vorstellung ensprechend dargestellt wird, oder ob es einfach an Technik, oftmals daran anschließend, am Budget gescheitert ist. Sowas ist dann immer ärgerlich.


    Übrigens ein positives Beispiel aus den letzten Tagen, nicht unbedingt Literatur aber wo das Thema auch passt, die Verfilmung von Videospielen.

    Das war bisher immer ziemlicher Mist, gerade wegen dem Budget. Nun haben Netflix und Riot Games mal mit Arcane gezeigt wie sowas auch aussehen und funktionieren kann. Bin sehr positiv davon überrascht gewesen.

  • Arcane war in der Tat eine Augenweide. Ich hab selber nie LoL gespielt, aber die Charaktere haben mich trotzdem in ihren Bann gezogen. Auch wenn manche Figuren sehr stark an andere Charaktere der Pop-Kultur angelehnt sind.


    Zum Thema Romanverfilmungen kann ich berichten das ich seit den letzten Posts hier die beiden Version von Death on the Nile und die 80er Version von Evil under the Sun sehen konnte. In allen Fällen hätte ich mir gewünscht das die Filme sich stärker von der Buchvorlage entfernen. Denn obwohl es in allen Fällen gute Schauspieler in starken Charakterrollen gab, so war der Plot (und vor allem die Auflösung wer der Mörder war) sehr an den Haaren herbeigezogen. Allerdings war das jeweils der Part bei dem der ursprüngliche Buchtext am meisten eingehalten wurde.


    Ich sehe also durchaus die Möglichkeit das ein Film eine Buchvorlage verbessern kann.

  • Es gibt mehr als genug Filme, die nicht nur ihrer literarischen Vorlage gerecht wurden, sondern diese teilweise auch um Meilen übertrumpft haben.

    So Filme a lá Jurassic Park, Forest Gump, Rambo, Shawshank Redemption, Green Mile, Jagd auf roter Oktober ....


    Aber das waren allesamt noch Zeiten als Regisseure und Produzenten gesagt haben "Ich hab das Buch gelesen und Das muss ich unbedingt auf die Kinoleinwand zaubern."

  • Jagd auf roter Oktober

    Aber sowas von. Ich glaube, ich hab das Buch bis zu der Stelle gelesen, als Ryan sich mit Skip Taylor über den Raupenantrieb unterhält - Seiten lang. Dann hab ich's weggelegt und gedacht: Mann, wenn du ein Sachbuch über Militärtechnik schreiben willst, dann tu das auch, und lass die Finger von Politthrillern.

  • Herr der Ringe ist auch entspannter zu schauen als zu lesen. Vor allem, was die Stellen angeht, wo Sam und Frodo allein rumlaufen.

  • Aber sowas von. Ich glaube, ich hab das Buch bis zu der Stelle gelesen, als Ryan sich mit Skip Taylor über den Raupenantrieb unterhält - Seiten lang. Dann hab ich's weggelegt und gedacht: Mann, wenn du ein Sachbuch über Militärtechnik schreiben willst, dann tu das auch, und lass die Finger von Politthrillern.

    jajahh, das war Clancys Spezialtät und letztlich sein Markenzeichen.

    Fast jeder seiner Romane ist randvoll mit haarsträubend detailierter Beschreibung von Militärtechnologie gewesen.


    Er ging so akribisch dabei vor, dass das DoD ihn sogar unter Befragung stellte, wo zum Teufel er die Informationen her hatte.

    Ich glaube, dass war sogar in Roter Oktober, dass er Technologie beschrieb, die nach seiner Affausung "nur" fiktiv ist, in Wirklichkeit aber schon tatsächlich existierte und eigentlich unter absoluter Geheimhaltung stand.

  • Einer der besten Filme, die ich in letzter Zeit gesehen habe war Joker (ja ich weiß, ist eigentlich ne Comic Verfilmung).

    Zum einen, weil Joaquin Phoenix das unfassbar gut gespielt hat (für mich schon verdammt nah an Heath Ledger was die schauspielerische Leistung angeht), zum anderen weil die Handlung einfach spannend, traurig und fesselnd zugleich war.

  • Altered Carbon 1. Staffel schlägt den Roman um Längen, besonders wegen der Abweichung bezüglich Takeshis Familie.

    40K-Opa der ersten Stunde – kann in seinen Gichtgriffeln kaum noch die Minis halten...

    P1000 2022: fail X/

    GFC 2022: fail X/


  • Der Thread ist ja ursprünglich aus der Diskussion entstanden ob eine Verfilmung gut sein kann, wenn sie das Original des Authors abändert. Es gab diverse Wortmeldungen die es mit guten Argumenten unterlegt haben warum aus ihrer Sicht weder die Handlung, noch einzelne Charaktere (Stichwort Genderswap) bei einer Umsetzung verändert werden dürfen.

    Dagegen wurde von anderen (incl. mir) argumentiert das es viele Beispiele gibt wo der Film, die Buchvorlage uebertrifft oder selbst mit Änderungen den eigentlichen Geist der Vorlage gut einfängt.


    Als Vertreter der letzten Fraktion bin ich natürlich dankbar das hier soviele Beispiele gepostet werden die meine Seite der Argumentation untermauern :)

    allerdings würde ich doch nun gerne wieder auf die Ausgangsfrage zurückkommen: Sollte es Filmen erlaubt sein die Vorlage eines Authors zu verändern (auf welche Weise auch immer)?

    Die Frage wird ja gerade vor der anstehenden Rings of Power Serie wieder intressant. ;)

  • Herr der Ringe ist auch entspannter zu schauen als zu lesen. Vor allem, was die Stellen angeht, wo Sam und Frodo allein rumlaufen.

    Ich denke, beim Herrn der Ringe liegt das daran, dass neben der eigentlichen Abenteuergeschichte gefühlt das halbe Buch aus Geographie, Reisebericht, Historie, Völkerkunde und mythologie besteht, ohne das die jeweiligen Elemente signifikant etwas zur Handlung beitragen. Wer mit einer derart umfassendennWeltdarstellung nicht so viel Anfangen kann, dem kommen die Bücher unglaublich langatmig vor. Allerdings war der Herr der Ringe ja auch eine Pionierarbeit der Fantasy-Literatur. Gewissermaßen die Erstbeschreibung dessen, was wir heute als klassische Fantasywelten kennen. Damals war das wahrscheinlich sogar notwendig, um den Lesern eine Vorstellung zu verschaffen. Heute ist das alles im Genre derart Allgemeingut, dass es fast redundant wirkt

    llerdings würde ich doch nun gerne wieder auf die Ausgangsfrage zurückkommen: Sollte es Filmen erlaubt sein die Vorlage eines Authors zu verändern (auf welche Weise auch immer)?

    Die Frage ist ja nicht das ob, weil ohne Änderungen - und das ist ja schon ein Weglassen oder Kürzen - die Überführung in ein anderes Medium nicht möglich ist, sondern das was wie warum.

    Darüber hinaus: wer will es verbieten, insbesondere bei Werken, die so alt sind, dass sie gemeinfrei sind. Wenn ich an manche Jules-Verne-Adaptionen denke, rollen sich mir die Fußnägel hoch. Da entstehen dann so Paradoxien, dass in einer Kinderbuchfassung der Reise um die Erde in 80 Tagen Phileas Fogg mit einem Ballon den Ärmelkanal überquert, obwohl das nur in Verfilmungen dazugedichtet wurde, im Roman die Reise bis über Bombay hinaus jedoch komplett nach Plan mit Eisenbahn und Dampfer verlief. Europa, wo die Verkehrswege schon seinerzeit gut ausgebaut und aufeinander abgestimmt waren, wird in zusammenfassender Beschreibung abgehandelt. Die abenteuerlichen Verhältnissen treten erst in Indien, Fernost und Nordamerika ein, wo der Reiseplan immer weiter außer Kontrolle gerät, auf absurdeste Weise aber immer wieder eingefangen wird. Gleich an den Anfang so einen Effekt zu setzen, ruiniert die Eskalation des Handlungsverlaufs.

  • Ja diese langatmigkeit bei Herr der Ringe war auch mein Problem beim lesen wenn man gefühlt über 30seiten einen Waldpfad beschrieben bekommen geht schnell die Lust aufs weiterlesen dahin.


    Mir fällt keine wirklich überragende romanverfilmung ein.

    Weil einfach bei guten Roman im Film Zuviel weggelassen wird.



    Aber mir fällt immer das krasse Gegenteil ein wo der Roman mit dem Film außer Namen nix gemein hat.

    Nämlich starship troopers, das Buch und der Film sind völlig unterschiedlich.


    Außer die bugs und die Namen der Protagonisten is da im Grunde nichts identisch.



    Also ich hab zwar viele Filme gesehen, auch gute, aber ich wüsste wo alles ein Roman Vorlage war.


    Wer gute kennt ich lass mich gern beraten dahingehend. 😉

    Greetz Tycho



    "Friede durch überlegene Feuerkraft."


    Die Existenz von Flammenwerfern lässt uns darauf schliessen, das irgendwann irgendwo irgendeiner dachte:
    "Hey, das da will ich anzünden, aber ich bin zu weit weg"


  • Mondschatten: Keiner kann es verbieten. (Glücklicherweise) Ich bin gerade zu faul um nachzuschauen wer, welche Aussage am Anfang der Diskussion gemacht hat.


    Wenn ich mich aber recht erinnere begann es mit der Meinung das ein Film nicht einfach aus einem im Buch männlichen Charakter, einen weiblichen machen soll da es dann das Werk des Authors widerspricht der den Charakter ja mit einer festen Motivation männlich gemacht hat.


    80 Tage um die Welt ist ein interessantes Beispiel wo, aus meiner Sicht, die Motivation des Authors um 180 Grad gedreht wurde. Während Verne in seinem Buch darstellen wollte das sichere Reisen in (seiner) modernen Zeit auch in entfernten Erdteilen für einen Gentleman kein Problem darstellt, wurde in den meisten Verfilmungen eine Aneinanderreihungen von Abenteuern daraus.

    Aber waren es deshalb schlechte Filme?


    Tycho: in diesem Thread sind einige Beispiele aufgeführt für gute Romanverfilmungen. Wenn du bei diesen anderer Meinung bist würde mich interessieren warum du da jeweils anderer Meinung bist.


    Dein Beispiel mit Starship Troopers ist sicherlich korrekt das da ausser dem Titel und den Namen der Hauptcharaktere nichts vom Buch übrig geblieben ist. Das trifft dann aber auch auf 90% der Bondfilme zu.

    Ist denn aus deiner Sicht Goldfinger ein schlechter Film?

  • 80 Tage um die Welt ist ein interessantes Beispiel wo, aus meiner Sicht, die Motivation des Authors um 180 Grad gedreht wurde. Während Verne in seinem Buch darstellen wollte das sichere Reisen in (seiner) modernen Zeit auch in entfernten Erdteilen für einen Gentleman kein Problem darstellt, wurde in den meisten Verfilmungen eine Aneinanderreihungen von Abenteuern daraus.

    Aber waren es deshalb schlechte Filme?

    Da ist schon der Unterschied: Das Buch heißt "Die Reise um die Erde in 80 Tagen", die Filme "In 80 Tagen um die Welt". Und eigentlich ist das ganze eine Karrikatur des europäischen Fortschritts, der ja genau dann versagt, sobald die Reisenden sich außerhalb der kolonialisierten Welt befinden, und der (vermeintlichen) britischen Mentalität, die mit Geld und Emotionslosigkeit alle Hindernisse überwindet. Dabei hat der Protagonist (vermutlich ungewollt) sogar eher aspergerische Züge mitbekommen. Grade diesen, wie ich finde, faszinierenden Charakter, hat bis jetzt noch keine Verfilmung wirklich wiedergeben können. Vielleicht müsste man es nochmal mit Benedict Cumberbatch versuchen.

    Schlechte Filme? Als Film an und für sich vielleicht nicht. Aber bei solchen, die ganz konkret das Ziel haben, eine Romanvorlage umzusetzen, finde ich das sehr schwer voneinander zu trennen.

    Ist denn aus deiner Sicht Goldfinger ein schlechter Film?

    Goldfinger ist noch verhältnismäßig nah an der Vorlage. Vor allem ist er der letzte, wo Fleming beim Drehbuch noch seine Hand hatte draufhalten können.