Kriegsführung Eldar

  • Guten Abend zusammen!


    Ich überarbeite gerade meinen Armeeaufbau und den Hintergrund. Da ich bezüglich des Antagonisten unschlüssig war, habe ich einfach gewürfelt. Es sind die Eldar.

    Ich bin online nicht so fündig geworden, wie ich es mir gewünscht hätte. Daher meine Frage hier.

    Rein vom Fluff her: Würden Eldar Space Marines (ggf einen ganzen Orden) offen angreifen? Und wenn ja, wie? Massive Feuerkraft, wie die Tau? Hit and Run? Kriegslist wie den klassischen Hinterhalt?

  • Nur wenn es keinen anderen Weg gibt - und den finden Runenpropheten fast immer. Es wäre ein Abwägen. In den allermeisten Fällen wären bei einer offenen Konfrontation die Verluste inakzeptabel hoch. Dem gegenüber müsste die tatsächliche Bedrohung stehen, die von dem Orden ausgeht und ich glaube, da würde die Bilanz fast immer zugunsten subtilerer Vorgehensweisen ausfallen.

  • Denkbare Szenarien wären, dass die Eldar die Marines irgendwo hin locken, um sie dort aus dem Hinterhalt anzugreifen, dass sie irgendwelche anderen Armeen dazu bringen, die Marines anzugreifen (z.B. Orks oder Tyras) oder auch beides ggf. mehrfach und hintereinander. Eine offene Schlacht mit den zu erwartenden Verlusten beim Angriff auf z.B. eine Ordensfestung würden Eldar eher vermeiden.

    Eldar planen gern sehr langfristig. Und es muss natürlich einen vernünftigen Grund geben, den die Runenpropheten vorhergesehen haben. Also das Weltenschiff hat irgendwann irgendein Problem, wenn wir nicht diese Marines dezimieren. Dabei wird auch gern das Leben eines Eldar höher bewertet als das von ein paar Millionen Chem-Pan-Sey.

  • Aha!

    Ich kenne mich nicht gut genug aus. Aber das ergibt natürlich viel mehr Sinn.

    Erschreckenderweise weiß ich fast gar nichts über Eldar. Brauchen die Artefakte? Ich weiß nur, dass sie einen großen Bogen um Slaanesh machen.

    Und wie zuverlässig sind solche Visionen? Würden die Eldar einen solchen Konflikt planen und einen Stellvertreterkrieg beginnen, wenn die Vorhersage undgenau ist?

    Wenn ich mich nicht irre, gibt es da diese Geschichte über das Orakel von Delphi.

    Ein König fragte. "Soll ich mit meiner Armee über den Fluss gehen und den Feind angreifen?

    Das Orakel antwortete: "Wenn du den Fluss überquerst, beendest du den Krieg."

    Hat der König als ein Ja verstanden. Dummerweise war es so, dass er den Kampf verloren hat und seine Armee ausgelöscht wurde. Der Krieg wurde zwar beendet, aber nicht so, wie er es sich vorgestellt hat.

  • Aber hundertprozentig klar sehen sie dabei nicht. Sie müssen das Gesehene interpretieren und die verschiedenen Pfade in die Zukunft sind auch mal zufallsabhängig. Und da Eldar sehr lange leben, denken sie auch in anderen Maßstäben. So butterfly-Effekt-mäßig. Wenn wir den Space Marine umbringen, dann kann er nicht in hundert Jahren einen Orkboss töten und dadurch entsteht ein Waagh, der einen Sektor vernichtet. Durch den vernichteten Sektor nimmt ein Chaoskreuzzug 500 Jahre später einen anderen Weg und greift nicht unser Weltenschiff an, wodurch es weniger Verluste am Eldar gibt. Also schicken wir eine kleine Streitmacht, um den besagten Marine zu töten. Solche Vorhersagen sind notwendigerweise etwas unzuverlässig. Der Rat der Seher interpretiert auch gemeinsam die verschiedenen Vorhersagen und berät sich darüber.

  • Ein sehr spannender Blickwinkel. Sehr vernetzt und verwoben. Da lässt sich bestimmt etwas draus machen.

    Wobei ich mich frage, wie man Tyraniden "lenken" könnte.


    Wie ist das denn bei der Kommunikation selbst? Symbollastig und bildhaft klingt in meinen Ohren auch sehr verwirrend. Oder hägt das dann wieder vom Kontext ab? Wir haben ja in unserer deutschen Sprache ähnliche Probleme. Ich kann ein Hindernis umfahren (von drumherum fahren), indem ich ausweiche oder aber ich kann ein Hindernis umfahren und einen Unfall verursachen.

  • Ich kann ein Hindernis umfahren (von drumherum fahren), indem ich ausweiche oder aber ich kann ein Hindernis umfahren und einen Unfall verursachen.

    Das ist nicht symbolhaftig oder bildlastig, das ist doppeldeutig, zumindest ansatzweise. Die beiden Wörter sind aber nur homograph (gleich geschrieben), aber nicht homophon (gleich ausgesprochen). Bei Sprachbetrachtung ist die Aussprache ausschlaggebend, die Schreibweise nachrrangig (es sein denn, man beschäftigt sich speziell genau damit). Beim ersten liegt die Betonung auf der zweiten Silbe, dem Wortstammt. Beim zweiten auf der ersten Silbe, der Vorsilbe. Da macht die Betonung den Bedeutungsunterschied aus. Das ist übrigens ein Phänomen, das für die Eldarsprache typisch ist, im Deutsche eher eine Ausnahme.


    Kennst du die Star Trek TNG-Folge Darmok? Die zeigt das Prinzip einer auf Bildhaftigkeit basierenden Kommunikation perfekt. Ich würde sogar sagen in weitaus stärkerer und konsequenterer Ausführung, als es bei den Eldar der Fall ist. Eldar benutzen solche mythologischen Referenzen stärker als wir das für gewöhnlich tun (wobei, wenn man mal drauf achtet...), aber kommunizieren nicht ausschließlich so.

    Etwas niedrigschwelliger kommt die Bildhaftigkeit im Wortschatz zu tragen. Bezeichnungen werden aus Wortzusammensetzungen gebildet, die das Wesen der Sache bildhaft beschreiben. Das ist dann das Wort für die Sache, bedeutet wörtlich übersetzt aber nicht direkt das gleichen. Wie das prinzipiell funktionieren könnte, hab ich in meinem Eldarsprachen-Diskussionsthread an einem Beispiel erklärt.

  • Da spricht die Fachfrau.

    Aber ich muss dir natürlich zustimmen. Mein Beispiel war zu simpel und nicht zutreffend.

    Bei Star Trek, kenn ich mich gar nicht aus. Ich kenne ein paar Hauptfiguren und fand "Lower Decks" sehr cool.

    Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, dann ist das ein wenig so, wie wir es aus schlechten Western kennen, wenn die Indianer bzw. Nativs ihre Namen von Hollywood bekommen? "Großer Bär" weil groß gewachsen und stark "flinkes Reh" weil schnelle Läuferin und nicht zuletzt "Der mit dem Wolf tanzt"? Nur eben sehr viel ausgereifter und nicht klischeebehaftet.

  • Bei Star Trek, kenn ich mich gar nicht aus. Ich kenne ein paar Hauptfiguren und fand "Lower Decks" sehr cool.

    Dann empfehle ich, wenn du einen Netflix-Zugang oder irgendwas anderes, wo man Dtar Trek - The Next Generation streamen kann, diese Folge anzusehen. Besser erklären kann man das Prinzip refenrentieller Kommunikation nicht.


    Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, dann ist das ein wenig so, wie wir es aus schlechten Western kennen, wenn die Indianer bzw. Nativs ihre Namen von Hollywood bekommen? "Großer Bär" weil groß gewachsen und stark "flinkes Reh" weil schnelle Läuferin und nicht zuletzt "Der mit dem Wolf tanzt"? Nur eben sehr viel ausgereifter und nicht klischeebehaftet.

    Soweit ich mich mit mit der Sprache und Kultur der Sioux auskenne - und das ist echt nur rudementär - sind solche Namen aber relativ authentisch. Ob das tatsächlich Eigennamen mit irgendeinem konkreten Persönlichkeitsbezug sind, oder Titel, oder eine spirituelle Bedeutung haben, weiß ich nicht. Allerdings gibt es in den Eldarcodices beispiele von ähnlichen Namen. Die beziehen sich dann aber nicht auf Naturerscheinungen, sondern auf mythische Figuren und Ereignisse. Ich denke, bei den Eldar sind es entweder Titel und/oder Familiennamen.

  • Ist dran zu kommen. Danke für den Tipp!


    Interessant. Ich mag die Idee dahinter eigentlich sogar ganz gerne. Bisher hab ich nur nie richtig Kontakt mit den Eldar gehabt. Ein bisschen im Lexicanum, ein oder zwei Romane von Goto und die DoW-Spiele. Macha, Kyre, Taldeer und wie sie nicht alle heißen.

    Vielleicht sollte ich mal schauen, ob ich nicht einen alten Codex günstig in die Finger bekomme!