Regeln werden immer einschränkender

  • Ich bin schon seit Jahren raus als Kunde. Zumindest was große Einheitenkäufe angeht, weil das allermeiste Neuauflagen sind, und was soll ich damit, ich hab sie doch.


    Ich hab nochmal den Startpost durchgelesen und versuche mal zu rekapitulieren, denn irgendwie komm ich noch nicht hinter dein Problem. Das kann aber auch daran liegen, dass ich etwas missverstanden habe.


    Du sagst, früher hatten Einheiten, insbesondere Charaktermodelle, mehr Variationsmöglichkeiten, die man duch Umbauten umsetzen konnte, und das gibt es jetzt nicht mehr. Das ist mir gestern auch krass bei den Space Marines, vor allem den Primaris aufgefallen, als ich mit Cynewulf seinen Bestand aufgenommen habe.

    Fehlen dir diese Variationsmöglichkeiten an und für sich (vgl. Autarchen in der 7.), um wirklich indivudualisierte Modelle zu erschaffen? Denn, und da stimmen wir ja schon überein, potentiell kann man alles, was im Codex steht, auch selbst bauen. Zuletzt hab ich das ja auch mit meinen Hybrid-Sturmgardisten-Korsaren gemacht, komplett 3. Editions-Modelle, obwohl man die Trupps auch genau so, wie sie im Codex stehen, kaufen kann.

    Da hab ich durchaus auch der Ehrgeiz, den Hybridtrupp codexkonform umzusetzen, nicht einfach Sturmgardisten als Korsaren zu proxen.

    WYSIWYG setze ich dabei durch zusätzliche Modelle um mit Spezialwaffen, die jeweils nur in dem einen oder dem anderen Trupptyp vorkommen. Die einzige Einschränkung sind die Kettenschwerter zweier der Sturmgardisten (die aber auch dort ein Nahkampfwaffen-Einheitsprofil mit den normalen Schwertern der übrigen teilen, regelgemäß also garkeine Kettenschwerter sind). Als Korsaren haben sie E-Schwerter. Da sehe ich aber keine Notwendigkeit, die Waffen zu tauschen. Korsaren stellen sich ihre Ausrüstung aus dem zusammen, was sie kriegen können. Und da kann auch ein Kettenschwert zum E-Schwert umgebaut sein.

  • Es geht nicht nur um Charaktermodelle, sondern auch ein wenig um reguläre Trupps, die in ihrer Aufstellung limitiert werden.

    Sebi81 und ich hatten indirekt schonmal darüber gesprochen als ich die Frage aufgestellt hatte, welche Waffenverteilung für meine Scions ideal wäre.


    Frühere Editionen erlaubten es, dass wenn ein Trupp Spezialwaffen führen durfte, man frei wählen konnte, wie oft diese Waffe im Trupp vorkommt.

    Einfachstes Beispiel wäre z.B., dass ein 5er Trupp Tempestus Scions bis zu 2x Plasmawerfer mitnehmen kann, ein Kommandotrupp sogar 4x, obwohl der zu kaufende Bausatz selbst nur 1x Werfer hat.

    Mit dem nächsten Codex wird es aber sicherlich eine Regel geben, welche es nur erlaubt, dass pro Trupp 1x Plasmawerfer existieren darf und die anderen Spezialwaffenslots können nur mit den jeweils Anderen aufgefüllt werden.

    Einige der neuen Codize soll das ja schon umgesetzt haben und in Killteam 2021 ist es definitiv schon so.

  • Ich habe immer versucht, ed so zu hanhaben, dass ich meine Vorstellung von einer Einheit oder Armee verwirkliche. Soldaten, die auf Echsen statt auf Pferden reiten, ein Dämonenprinz aus einem Balrog usw. Dabei habe ich aber darauf geachtet, dass das ganze regelkonform bleibt. Also ein Modell nicht als Proxy, im Sinne von: die Kombiwaffe zählt als Boltpistole oder das Rhino zählt als Leman Russ, sondern als Counts-as, im Sinne von: diese Figur, die aus einem Fantasy General gebaut ist, ist ein Inquisitor mit E-Waffe und Infernopistole, die er auch am Modell hat. Und dabei war es egal, ob es ein offizielles Modell dafür gab oder eben (wie früher) nicht. Genauso egal war mir, ob die Kombi effizient war. Und da ist mir ein Baukastensystem mit vielen Optionen einfach lieber, als ein es gibt nur was wir (zufällig) als Modell rausgebracht haben. Ein perfektes Beispiel ist der Aufstrebende Champion (=Leutnant) im Codex Chaos Space Marines. Der muss Energieaxt und Kombimelter haben. Das ist gelinde gesagt idiotisch. Man kann aus jedem Modell einen aufstrebenden Champion bauen, der jedwede Waffenkombi haben kann. Warum muss man das einschränken? Das ist aber nur ein Beispiel. Chaoslords dürfen kein Sprungmodul mehr bekommen, Heavy Intercessor Sergeants keine Nahkampfwaffen usw. Obwohl das alles ganz simple Kitbashes wären und nur, weil sonst vielleicht ein Dritthersteller ein Teil mehr verkauft. Im Endeffekt muss ich also meine Kreativität einschränken oder auf die Maxime verzichten, spielbare Modelle zu bauen. Dann kann ich aber gleich irgendwelche anderen coolen Modelle bauen und bemalen und mich nicht mehr auf Warhammer beschränken.

  • Ein perfektes Beispiel ist der Aufstrebende Champion (=Leutnant) im Codex Chaos Space Marines. Der muss Energieaxt und Kombimelter haben. Das ist gelinde gesagt idiotisch. Man kann aus jedem Modell einen aufstrebenden Champion bauen, der jedwede Waffenkombi haben kann. Warum muss man das einschränken?

    Verstehe. Aber ich denke, kann mich natürlich irren, die Regeln sind in erster Linie für das Spiel gemacht, und nicht dafür, Miniaturenbauern eine möglichst große Bandbreite an Vorlagen zu geben, bzw. den Vorstellungen zu entsprechen, die man von dieser oder jener Einheit hat. Die Autarchen waren in der 8. auch ganz weit von dem entfernt, was sie ursprünglich waren und vom Hintergrund her sind. Welcher Gedanke speziell bei dieser Einheit dahinter steht, sie mit beschränkten Waffenoptionen auszustatten, keine Ahnung. Billiges HQ? Ich bin mir aber ziemlich sicher, hätte sie mehr haben sollen, würde sie auch im Codex stehen und es würde ein Box geben, die man dann gleich noch teurer verkaufen kann, weil ist ja mehr drin.

    Ich kann natürlich verstehen, dass das für jemanden, der sich einen anders bewaffneten Aufstrebenen Champion gebaut hat, ärgerlich ist weil er den so jetzt nicht mehr benutzen kann. Hätte ich mit meinen Autarchen auch nicht gekonnt.

  • Es gibt eben keinen ersichtlichen Grund für die Bewaffnung als den, dass das Modell sie hat. Also folgen die Regeln dem Modell nicht das Modell den Regeln. Es werden eben nicht mehr Regeln für das Spiel geschrieben, für das man dann Modelle baut, sondern Modelle verkauft, für die es dann ergänzende Regeln gibt. Das ist für meine Begriffe eine Fehlentwicklung.

  • Es gibt eben keinen ersichtlichen Grund für die Bewaffnung als den, dass das Modell sie hat. Also folgen die Regeln dem Modell nicht das Modell den Regeln. Es werden eben nicht mehr Regeln für das Spiel geschrieben, für das man dann Modelle baut, sondern Modelle verkauft, für die es dann ergänzende Regeln gibt. Das ist für meine Begriffe eine Fehlentwicklung.

    Bringts ziemlich gut auf den Punkt.

    GW will Modelle verkaufen und natürlich fährt man dann die Schiene, dass wenn in der vorherigen Regeledition der Chaos Lord mit der Kettenaxt besonders stark war, er nun in der neuen Ausgabe mit dem Kettenschwert besonders stark ist, mit der Absicht, dass sich Leute einen zweiten Chaos Lord holen um ihn mit dem Kettenschwert auszurüsten, weil es ist ja wysiwyg.

    Ich würde sogar soweit gehen wollen, dass GW durchaus die Absicht verfolgt das Magnetisieren so schwer wie möglich zu gestalten. Gerade bei HQ oder Einzelmodellen, die man in der Regel nur einmal braucht will man so mehr davon verkaufen.
    Es ist Teil von ihrem Geschäftsmodell und es funktioniert.


    Bei Truppen ist es nochmal ein wenig anders. Da hat es früher immer zu wenig Waffen gegeben, dass man versucht hat welche nach zu kaufen. Waffen und Köpfe sind auch das teuerste auf dem Bits Markt, bis heute. Wenn man nun also alle Plasmawerfer hat, erfolgt das neue Regelupdate und die Flammenwerfer werden plötzlich besser. Ich hab da einige Skitarii hier stehen, wo das der Fall ist. Und so blöd es klingt: Das war schon immer so.

    Natürlich will GW das man nun einen weiteren Trupp kauft und die neuen Spezialwaffen ausstattet.


    Und was natürlich auch eine Rolle spielt ist, dass GW den Markt von Drittanbietern und 3D Druck möglichst klein halten will. Die eingeschränkten Waffenoptionen rühren daher, dass sie genau das anbieten in ihren Regeln, was ihre Modelle auch haben. Alles darüberhinaus wird gestrichen.

    Umso mehr haben die Waffenrahmen für 30k doch für eine Überraschung gesorgt.


    Ich kann mich da nur wiederholen, einfach mit den Mitspielern kommunizieren, in den meisten Fällen sollte es egal sein ob die Axt oder das Schwert am Modell ist, wenn einmal geklärt ist, dass er nach Regeln das Schwert trägt.

  • Was hier viele vergessen: Ursprünglich war das genau GWs anfängliche Politik. Modelle raus bringen und ihnen Regeln geben, damit man mit ihnen spielen kann, statt umgekehrt. So waren die Anfänge gestrickt, als GW "noch" in den Magazinschuhen steckte und WH40k eben noch Rogue Trader Zeiten waren.

    Jetzt machen sie es genauso wie damals.

    Und warum sollte eine Firma andersherum handeln? Modelle verkaufen und ihnen Regeln geben, statt Regeln haben und ggf die Modelle gar nicht im Sortiment, wie es lange der Fall war.

    es sollte aber niemanden abhalten, sich coole Modelle zu basteln, egal, ob es laut Dex Optionen gibt oder nicht. Und wenn jetzt der Chaos Lord eben mit Schwert besser ist und die Axt gestrichen wurde, dann ist die Axt an meinem Lord eben ein Schwert laut Regeln. Ein offizielles WYSIWYG gibt es nicht mehr, außer es wird von Eventveranstaltern vor gegeben.

  • Ok, dieser Logik folge ich. Was ich aber immer noch nicht sehen kann ist, warum das einen vom Umbauen per se abhalten soll. Vielleicht hab ich da auch einfach eine andere Idee vom Umbauen. Ich möchte ein anderes Modell als das, was GW vorsieht, für eine Einheit verwenden. Das soll natürlich den Regeln möglichst gut entsprechen, wie auch immer die grade sind. Daran hindern mich doch weder die Regeln (sie gefallen mit vielleicht nicht, aber das ist was anderes) noch die Tatsache, dass man für die entsprechende Einheit auch Modelle von der Stange kaufen könnte.


    Für alles weitere

    Ich kann mich da nur wiederholen, einfach mit den Mitspielern kommunizieren, in den meisten Fällen sollte es egal sein ob die Axt oder das Schwert am Modell ist, wenn einmal geklärt ist, dass er nach Regeln das Schwert trägt.

  • Ich habe immer versucht, ed so zu hanhaben, dass ich meine Vorstellung von einer Einheit oder Armee verwirkliche. Soldaten, die auf Echsen statt auf Pferden reiten, ein Dämonenprinz aus einem Balrog usw. Dabei habe ich aber darauf geachtet, dass das ganze regelkonform bleibt. Also ein Modell nicht als Proxy, im Sinne von: die Kombiwaffe zählt als Boltpistole oder das Rhino zählt als Leman Russ, sondern als Counts-as, im Sinne von: diese Figur, die aus einem Fantasy General gebaut ist, ist ein Inquisitor mit E-Waffe und Infernopistole, die er auch am Modell hat. Und dabei war es egal, ob es ein offizielles Modell dafür gab oder eben (wie früher) nicht. Genauso egal war mir, ob die Kombi effizient war. Und da ist mir ein Baukastensystem mit vielen Optionen einfach lieber, als ein es gibt nur was wir (zufällig) als Modell rausgebracht haben. Ein perfektes Beispiel ist der Aufstrebende Champion (=Leutnant) im Codex Chaos Space Marines. Der muss Energieaxt und Kombimelter haben. Das ist gelinde gesagt idiotisch. Man kann aus jedem Modell einen aufstrebenden Champion bauen, der jedwede Waffenkombi haben kann. Warum muss man das einschränken? Das ist aber nur ein Beispiel. Chaoslords dürfen kein Sprungmodul mehr bekommen, Heavy Intercessor Sergeants keine Nahkampfwaffen usw. Obwohl das alles ganz simple Kitbashes wären und nur, weil sonst vielleicht ein Dritthersteller ein Teil mehr verkauft. Im Endeffekt muss ich also meine Kreativität einschränken oder auf die Maxime verzichten, spielbare Modelle zu bauen. Dann kann ich aber gleich irgendwelche anderen coolen Modelle bauen und bemalen und mich nicht mehr auf Warhammer beschränken.

    Ich verstehe Dich ja sowas von. Das ist mMn absolut tragisch und traurig... Und mit auch der Grund, wieso ich Eisern an der 5. Edition festhalte ;)

    mMn gibts nicht viele Möglichkeiten, ausser dem neuen Zeuchs nen Korb zu geben, und beim Alten zu bleiben. Denn es wird immer genug geben, die das Neue toll finden, daher wird GW - die primär verkaufen wollen & müssen - immer Neues produzieren. Und nen Mono-Posen-Set ist halt "einfacher" unter die Leute zu bringen, weil a) weniger Teile pro Box notwendig, und b) die Masse der jetzigen Spieler wohl lieber (direkt, ohne zuviel Armeeplanung) Spielen als (um)bauen. Denn GW ist nicht blöd. Die haben ihre Rechnung sicher gemacht.


    Falls was neues Erscheint, das mir trotzdem gefällt, nehme ich das per Hausregeln oder als Proxy in die 5. Edition. So hab ich zB die ganzen Flieger importiert. Oder die Chaoskultisten. Kleine Regelanpassungen und gut ist. Oder das Deathwatch KT ist zwar als Trupp in der 5. sowas von WTF, weil so viele verschiedene Waffenprofile etc, und daher etwas Mühsam zu spielen, aber selbst da funktioniert das eigentlich ganz gut.

  • mMn gibts nicht viele Möglichkeiten, ausser dem neuen Zeuchs nen Korb zu geben, und beim Alten zu bleiben..

    Das neue Zeugs links liegen lassen und die alten Sachen für die neuen Regeln fit machen. ^^ Klapp zumindest bei meinen Aeldari und Grey Knights und mit Einschränkung auch bei den Necrons sehr gut. Die stocken wir, wenn überhaupt, bestenfalls noch mit Gebrauchtem auf. Gespielt wird aber nach den aktuellen Regeln. Oder halt nach denen, die einem am meisten zusagen. Sind bei mir zufällig die der 8./9.

    Wenn das die Geschäftsstrategie von GW ist, kann man der doch mit nichts besser einen Strich durch die Rechnung machen, als einfach nichts neues zu kaufen, vor allem, wenn man es im Prinzip schon hat. :D