A Beginner's Beginner Guide ~ Eddie's Anfänger Tagebuch

  • Ein Guide von 'nem Anfänger? :/


    Was soll denn das? Tja, das weiß ich auch noch nicht. Aber ich würde hier gern meine ersten Schritte im Hobby festhalten und das zusammenfassen, was ich auf meinem Weg gelernt habe. Denn das Ganze ist einfach überwältigend - was soll ich kaufen, an Modellen und Farben, Pinsel, Kleber usw. Welche Regeln brauche ich, welches System will ich spielen und wenn ich das alles hab, geht es ja erst richtig los 8|


    Wie ich mich da bisher und in Zukunft durchgemogelt habe, werde ich hier beschreiben. Für mich gut, um ein paar Gedanken zu ordnen und weiter zu lernen, vielleicht einmal hilfreich für jemanden anders, der in einer ähnlichen Situation ist und eventuell unterhaltsam für die alteingesessenen Cracks.


    Wie auch immer - jetzt geht es los :up:


    1. Klick Klick Klick


    Angefangen habe ich, wie vermutlich die meisten heutzutage, im guten, alten Internet. Youtube hat angefangen mich mit Warhammer 40K Videos zu bombardieren, vermutlich weil grad die W40K Decks von Wizard erschienen sind und ich passionierter Magic Spieler bin. Da bin ich dann hängengeblieben - das Universum hat mich schon lange begleitet und ich hatte immer mal wieder daran gedacht einzusteigen. Geld und Zeit haben mich abgehalten, und nach nun knapp einem Monat kann ich das bestätigen - der Einstieg in Warhammer ist weder günstig noch nebenher zu bewältigen :D


    Was solls, hab ich mir gedacht - als Magic Spieler ist meine Hobby-Kasse gut gefüllt und damit ging es los - YouTube Recherche :D


    Ich habe vor allem englische Kanäle geschaut, von den deutschen hat mich nur Tabletop Workshop angesprochen. Hier ein paar Vorschläge und was mit jeweils gefällt - sind jetzt aber sicher auch keine Überraschungen dabei:


    EonsOfBattle - Find ich sympathisch und unterhaltsam, viele gute Tips zum Bemalen.

    Goobertown Hobbies - auch viel zum Bemalen, aber sabbelt manchmal ein bisschen viel :)

    Trovarion Miniatures - hab ich ein paar nützliche Dinge aufgeschnappt, die andere Kanäle so nicht hatten

    Sword 'n' Steele - da fand ich die Vorstellung der ganzen Anfänger Produkte ganz nett, sonst eher so 'meh'


    Aber da gibt es auch Unmengen, da wollen wir uns gar nicht mit aufhalten. Kommen wir zu relevanten Dingen:



    2. SHOPPEN :cheer:

    Dies noch und das noch und boah, im Angebot?

    Naja, ich habe es vielleicht ein klitzekleines bisschen übertrieben - aber ich bereue (noch) nichts.


    Was ich (an Modellen) gekauft habe und ob ich es wieder kaufen würde:


    1. Paint Boxen, Paint & Tools Set, Recruit Edition

    Ich habe ein paar von den Paint Boxen gekauft, jeweils das Necron, Intercessor, Assault Intercessor und Nighthaunt Set, dann noch die Paint and Tools Box, allerdings von AoS (weil dort andere Farben drin sind). Dann noch eine Recruit Edition, das war so ziemlich meine erste Attacke. Als ersten Schritt fand ich die ganz gut, ne Menge Farben dabei und ein paar Modelle. Und ich habe die mit beschädigten Verpackungen auf Ebay bekommen, die Paint Sets im Schnitt 18€, das Tools Set für 20 und die Recruit Edition für 25. Für den Preis ne gute Sache, mehr hätte ich nicht ausgeben wollen.


    2. Kill Team Box

    Ich wollte mir ursprünglich die Commander Edition vom Starter Set kaufen, die sollte 100€ kosten. Die Modelle finde ich ok und es wären die Regeln dabei gewesen, das fand ich gut. In letzter Sekunde bin ich dann auf Kill Team gestoßen und habe mich entschieden damit anzufangen. Mich reizt es vor allem die Möglichkeit zu haben, viele verschiedene Fraktionen ausprobieren zu können, sowohl im Spiel als auch beim Bemalen. Und die Regeln sind auch ein wenig überschaubarer, zumindest beim Zusammenstellen meiner Truppe. Also, einmal Into the Breach bitte, die Kasse klingelt, 130€ sind weg. Aber ich bin happy, tolles Gelände, Regelbücher und die beiden Truppen finde ich auch stark. Ab auf den wachsenden Haufen :D


    3. Ebay Marketplace

    Neue Sachen sind teuer und ich spare immer gern beim Geld ausgeben ;). Also habe ich meine Kaufwut in Richtung Gebrauchtmarkt gelenkt - zwei Mal Kiste mit Warhammer bitte, einmal 70€, einmal 190... So richtig billig wird es nicht.

    Die 70€ Kiste war im Grunde die beiden Armeen auf den Bildern, einmal Ultra Marines und einmal Orks. Ich glaube, das war vom Preis ganz ok - aber die Orks will ich doch gar nicht spielen. Naja, in

    der zweiten Sammlung war alles Mögliche durcheinander, da bin ich noch am Sortieren. Aber ein paar tolle Sachen - ein Deamon Prince of Nurgle in Metall, ewige Haufen an Bits, ein Dreadnought (auf dem Bild), ein bsicchen Terrain, ein Haufen tolle Basen und viele alte Zinnfiguren. Macht Spaß, da durchzuwühlen und den Vergleich zwischen neuen und alten Modellen zu haben.


    Und im Grunde war es das, abgesehen von einem kleinen Tau Trupp und einer Horde pinker und blauer Horrors - Tja, und ich geh' jetzt erst einmal meine Blood Ravens weiter bepinseln - mit denen geht es dann im nächsten Beitrag weiter :uzi:


  • Ich find das immer total spannend wie man neu ans Hobby ran geht, vor allem wenn man selbst als Kind/Jugendlicher angefangen hat m Erwachsenenalter zu starten.


    Gerade durch die endlose Anzahl an Guides, Anleitungen und eben Youtube Videos ist es echt gut möglich, wenngleich aufgrund der Menge auch ungleich schwerer da etwas für sich rauszupicken. :)

    Vom Austausch in Foren oder anderen Medien ganz zu schweigen.


    Was deine Einschätzung der Youtube Hobbylandschaft in Deutschland angeht teile ich übrigens deine Aussage. :D Bis auf den lieben Balduin, der eher Wohlfühl-Hobby mit Talk und Lore und weniger Guides macht, kann ich mir da auch kaum jemanden geben. :D


    Ergänzend will ich mal die Liste erweitern um ein paar Kanäle, die mich in den letzten Hobby Monaten sehr geprägt haben:


    https://www.youtube.com/c/ThePaintingCoach - absolut sympatischer Typ mit klaren Videos, die ein "das kann ich auch" Momentum auslösen

    https://www.youtube.com/c/SprayBlackStudios - meine to go Quelle für Grimdark, nachdem Grimdark Compendium aus mehreren Gründen deutlich nachgelassen hat, sowie die didaktische Aufarbeitung der Videos einfach dermaßen schlecht ist, dass macht er hier deutlich besser

    https://www.youtube.com/c/LylaMev - weniger die Guides sondern hier das ganze drum herum,die Malküchenpsychologie



    grüße

  • 3. Searching Purpose ~ Farbschema und Lore


    Nun ja, da sind sie dann eingetrudelt - die ganzen Boxen, Kartons und kleinen Päckchen. Und dann kam die Erkenntnis - die Miniaturen sind ja viel kleiner als auf dem 24" Tor in das Netz der weiten Welt... Und da soll ich die Augen bemalen? 8|


    Eingeschüchtert habe ich erst einmal meinen alten Ü-Ei-Gorilla genommen und erste Schritte mit dem Pinsel gewagt. Mannomann, der sah Scheiße aus - man entschuldige meinen Ausdruck. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt und so habe ich brav begonnen meine ersten Space Marines zu grundieren und ein paar Farben zu verteilen. Mit der Zeit wurde es dann besser und ich habe Zuversicht gewonnen, doch dann kam schon der nächste Schock: Chapter, Insignien, Farbschema. Lesen Sie diese Codices, Hintergrund im Wiki, Lore Videos gibt es hier und da ~ viel Erfolg mit den Grundlagen, wir machen dann mit der Vertiefung weiter.


    Aber ganz so unvorbereitet war ich ja nicht ~ durch Dawn of War war ich mit einigen Fraktionen vertraut und Blood Angels sind ja eh die Besten. Keine Ahnung warum, aber die Angels waren für mich immer die Vorzeige-Marines. Also habe ich begonnen, mich in die Lore derselben einzulesen - für mich ist offizieller Kanon immer reizvoll und auch hilfreich, um meinen kreativen Ergüssen einen gewissen Rahmen zu geben.


    Leider habe ich schnell gemerkt, dass ich mich mit der Bruderschaft der Blutengel nicht identifizieren kann - Vampirengel mit langen blonden Haaren... Nein Danke :D (Anwesende natürlich ausgeschlossen). Und auch wenn ich rot als Grundfarbe schätze, war mir das Schema der Angels zu monoton. Ich hatte zwar schon begonnen, die Helme meiner Assaults gelb einzutönen, aber es hat die Begeisterung gefehlt - und ohne die wird das Pinseln gleich doppelt so müßig.


    Beim Scrollen durch die Ergebnisse der Google-Bilder-Suche kam es dann zu einem schicksalsträchtigen Ereignis... "Da ist ja ein Blood Angel mit beigem Helm... Sieht cool aus, mal klicken." Und dann wurde mir alles klar!


    Das waren gar keine Blood Angels in Dawn of WAR. :pinch: Jahrzehnte der Überzeugung sind in Millisekunden zusammengebrochen. Die Blood Ravens sind die besseren besten - sehen besser aus, haben besseren Geschmack und eine grandiose Hintergrundgeschichte ~ ich wusste es immer. Mit jedem Artikel, den ich gelesen habe, ist meine Begeisterung gewachsen - die Jungs passen zu mir wie die Faust aufs Auge und ich habe in kürzester Zeit alles in mich aufgesogen, das ich finden konnte. Die Wikis verlinke ich jetzt nicht, aber diese Begeisterung und Identifikation mit "meinen" Space Marines war das, was mir vorher gefehlt hat. Sie bildet die Grundlage für die Planung der Minis, ihre liebevolle Gestaltung und die Motivation stundenlang mit krummen Rücken, zusammengekniffenen Augen und zugeklecksten Fingern am Küchentisch zu sitzen und zum sechsten Mal die Augen neu zu machen, weil wieder was verzittert war. Aber genug gesabbelt, kommen wir zum Eigentlichen.


    3.1 Farbschema


    Hier nun einer meiner ersten "fertigen" Blood Raven. So ganz zufrieden bin ich mit der Ausführung nicht (obwohl mich die freundlichen Komplimente in meinem Vorstellungs-Fred schon sehr gefreut haben), aber das Schema an sich ist für mich stimmig und ich möchte kurz beschreiben, wie ich dazu gekommen bin.



    Ganz am Anfang habe ich etwas übernommen, das ich auf dem Kanal Sword 'n' Steele gesehen habe - drei Modelle mit völlig unterschiedlichen Farbschemata bemalt. Ganz rudimentär, mit zwei oder drei Farben und zu dem Zeitpunkt auch ohne mich mit Lore u.Ä. beschäftigt zu haben. Dabei war ein Model, dass ich rot grundiert hatte und dann mit einem dunklen Grau trocken gebürstet. Das hatte mir gut gefallen und war mein Ausgangspunkt.


    Mir hat der eher kalte Ton aber nicht zu den Ravens gepasst - für mich bestimmt der Aspekt der verlorenen und rastlos nach hinten gewandten "Reliquien-Jäger" eine wichtige und reizvolle Charaktereigenschaft des Ordens. Daher wollte ich die Modelle in einer sehr warmen und gedeckten Palette halten, um den Modellen eine Stimmung des verlorenen und zerfallenen zu geben.


    Ich habe daher das Grau in einen orangen Drybrush gewechselt (merke: weiß auf rot macht pink), den ich im Anschluss mit stark verdünntem und leicht abgedunkeltem Rot glasiert habe. Zudem wollte ich die Knochenfarbe stärker betonen. Hier habe ich einiges versucht, von den Waffen über den Gürtel, die Holster, die Hüftschilde und den Energierucksack. Letztendlich hat das die Figur ein wenig aus dem Gleichgewicht gebracht, ich habe leider keine Fotos gemacht - das wäre jetzt interessant noch einmal zu sehen. Aber die Lösung mit Schultern + Helm, einem Akzent auf dem Schwert passt mir ganz gut. Das Grau der 8te Kompanie fürs rechte Knie hat dann auch wieder perfekt ins Schema gepasst, weil es passenderweise die Reservekompanie der Assaults repräsentiert und sich gut ins Schema fügt.


    Der Brustadler ist im offiziellen Kanon der Ravens eigentlich knallig Gold, aber das hat für mich nicht gepasst. Da bin ich gleich zum Schwaz gegangen, und für die übrigen Metallakzente habe ich das "Runelord Brass" (?) aus meinem Necron-Set genommen. Das ist schön gedeckt und passt zum Thema.


    Bei den Augen hatte ich überlegt, ob grün oder eher orange/rot - aber der Knochtenton der Grundierung hat mich auf den ersten Blick überzeugt. Die sind nun ein wenig dunkel, weil ich zum Schluss noch nen kräftigen Wash über die Modelle gekippt habe. Ich mache gerade noch die übrigen Modelle für mein Rooster fertig und werde die erste Runde danach noch einmal etwas aufhellen.


    So, das klingt jetzt alles sehr geplant und ausgefuchst... In der Realität habe ich fast zwei Wochen an den Modellen gearbeitet, die Schulterpanzer haben gefühlt zehn Schichten Farbe und nach den ersten drei Modellen hatte ich die Grundierung vergessen, so dass die Farbe immer wieder abgeplatzt - immer schön, wenn man Luft nach oben hat :D


    3.2 Transfers


    Die Transfers waren für mich keine Frage und da die Ravens als größtenteils Codex Astartes konform beschrieben werden habe ich mich hier an den Kanon gehalten. Die gegossenen Insignien der Ultramarines wurden selbstverständlich leidenschaftlich von den Modellen geschabt :P


    Tja, und dann find mal Transfers für die Ravens. Gab es wohl mal vor ein paar Jahren, ein Blättchen hab ich auf Ebay auch gefunden - entspannte 50€. Und schwarze Transfers für die Gattungen hatte ich auch keine. Zum Glück habe ich eine Vektor-Vorlage aus der Community gefunden und dann schlichtweg ein paar Blanko Bögen auf Amazon bestellt (TransOurDream Wasserschiebefolie, 10 Blatt DinA4 für Laserdrucker zu 8€, funktioniert einwandfrei).


    Ich habe mir dann aus der Vorlage mit Gimp die Symbole rausgeschnitten, die ich brauche, um nicht ein ganzes Blatt zu verschwenden. Beim Importieren beachten, dass man die Auflösung hoch setzt - sonst wirds pixelig. Dann noch die Blutstropfen weiß eingefärbt - so werden sie transparent gedruckt. Ich habe dann einen roten Punkt unter die Transfers gesetzt - kann man aber auch drüber setzen, aber so werden die Konturen schön scharf. Vergessen habe ich, die Transfers mit einem Varnish zu versiegeln. Das sieht man nun, weil sich Farbe an den Kanten sammelt - insbesondere beim Waschen.


    Beim Auftragen habe ich die Klebestelle vorher angefeuchtet, das hilft beim Platzieren. Wenn dann alles sitzt, mit einem trockenen Pinsel vorsichtig das Wasser absaugen, sonst verrutschen die Decals sehr leicht, Stichwort Aquaplaning. Zum Schluss mit einem feuchten Stück Klopapier von der Mitte her richtig fest anpressen - so wird man alle Falten los, die sich sonst auf den Schulterpanzern unweigerlich bilden. Extra Mittelchen braucht man da nicht.


    So, und nun sollte der Primer trocken sein und ich kann mich wieder an die Pinsel schwingen. Hier ist nun die Planung abgeschlossen, beim nächsten Mal werde ich berichten, wie ich meine Modelle baue, welches Zubehör ich mir dafür angeschafft hab - und was davon unnütz ist :wall:


    Quellen zu den Blood Ravens

    Ich habe noch einiges an Referenzmaterial, was ich auf imgur hochladen könnte. Ich bin mir mit dem Copyright aber nicht sicher und möchte es daher nicht verlinken. Falls das doch ok ist, mache ich es gern noch.

  • Toller Bericht. Vor allem macht es (mir) richtig Freude zu lesen, wie du dich für den Orden begeistern kannst, den du für dich ausgesucht hast, grade vor dem Hintergrund dieser Fluffsinn-Diskussion von neulich. :thumbup: Als eingefleischter Geschichtenerzähler könnte ich das so nicht, aber ob ausgesucht oder selbst erdacht, ich glaube, die Begeisterung ist die selbe.

  • Das freut mich zu hören. Ich denke auch, da gibt es kein richtig oder falsch - die Begeisterung entsteht eh im Hirn und "meine" Ravens sind im Grunde eine bunte Mischung aus nostalgischen Erinnerungen und dem, was ich mir aus der Lore ziehe. Hinzu kommt, dass wir im Hinblick auf W40K vmtl. an ganz unterschiedlichen Punkten stehen und für mich noch nicht der richtige Punkt erreicht ist, ein eigenes Chapter zu "erzählen". Es gibt da einen klugen Spruch "survival, adoption, evolution" als Sinnbild für gelungene, menschliche Entwicklung - in diesem Sinne habe ich den Einstieg überlebt und bin noch da, nun passe ich mich an, indem ich das Universum und seine Geschichten kennenlerne. Und wenn ich da einmal festen Fuß gefasst habe, wird es vielleicht auch was mit 'nem eigenen Orden :)

  • Hinzu kommt, dass wir im Hinblick auf W40K vmtl. an ganz unterschiedlichen Punkten stehen und für mich noch nicht der richtige Punkt erreicht ist, ein eigenes Chapter zu "erzählen". Es gibt da einen klugen Spruch "survival, adoption, evolution" als Sinnbild für gelungene, menschliche Entwicklung - in diesem Sinne habe ich den Einstieg überlebt und bin noch da, nun passe ich mich an, indem ich das Universum und seine Geschichten kennenlerne. Und wenn ich da einmal festen Fuß gefasst habe, wird es vielleicht auch was mit 'nem eigenen Orden :)


    Dieser Punkt ist wohl auch für jeden anders gesetzt. Ich bin von Anfang an mit einem eigenen Weltenschiff eingestiegen. Nicht, weil mir keins der bestehenden zusagte, meins hat schon gewisse Anleihen bei Alaitoc, und das ist nicht mal in erster Linie wegen der Farbe. Die kam, weil mein Bruder zeitgleich mit Ultramarines angefangen hat und mir das Blau einfach gefiel. :D Aber das war für mich gewissermaßen überhaupt keine Frage, ob ich mir selbst eins ausdenke. Es hat sich, vor allem was seine Charaktere angeht, mit der Zeit und vor allem in den letzten 18 Monaten stark ausentwickelt.


    Aber ich verstehe, was du meinst. Ich glaube, mit den Drukhari ging es mir genauso, obwohl sehr früh klar war, dass meine Runenprophetin eine vormalige Dark Eldar ist. Die hangen fast 10 Jahre irgendwie in der Luft, bis der Funke übergesprungen ist und haben jetzt in kürzester Zeit mit dem Weltenschiff gleichgezogen.

  • Moin Moin,


    nach ein paar ereignisreichen Tagen finde ich nun endlich die Zeit hier ein wenig weiterzuschreiben und als Nächstes wollte ich meine Erfahrungen beim Vorbereiten und Bauen meiner Modelle beschreiben. Sicher keine Raketenwissenschaft und Anleitungen im Netz gibt es zu Hauf. Trotzdem - hier ist mein Senf.


    4. Modelle bauen und Strippen


    Am Anfang war der Sprue und hier gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Mit dem Seitenschneider froh ans Werk - und auch wenn ich ein paar Anleitungen gelesen habe, in denen ein Schnitt direkt am Modell empfohlen wird (sogar direkt von Citadel :/) kann ich davon nur abraten. Nach meiner Erfahrung werden die Modelle beschädigt, da die Klemmzangen eben nicht nur schneiden, sondern auch quetschen. Praktisch fand ich den Tipp, kleine Teile, die günstig gegossen wurden, zunächst nicht zu trennen, sondern zum Bemalen einen Halter aus dem Sprue zu schneiden. Besonders bei Köpfen klappt das super - und wenn die Gusskanäle ungünstig liegen, kann man Einzelteile nach dem Säubern gut mit (ganz wenig) Plastikkleber auf die Rahmen kleben.



    Aber erst einmal das Säubern der Schnittstellen und Gusskanten - ich mach’ das wahrscheinlich genauso wie alle anderen auch - mit dem Seitenschneider großzügig abtrennen, mit dem Hobbymesser die groben Überstände wegschneiden und dann noch einmal glatt ziehen. Beim letzten Punkt habe ich ein paar Sachen probiert und komme mit dem Ding von Citadel am besten zurecht.



    Ist zwar ein Witz, dass die das ohne Griff beilegen - aber wenn man mit ganz wenig Druck arbeitet, fast schon streichelt, bekommt man echt tolle, glatte Oberflächen hin. Kaufen würde ich mir den nicht, aber mit der Rückseite des Skalpels oder diesen Sandpapier-Sticks bin ich nicht gut zurechtgekommen.


    Nun ja, zu guter Letzt noch die Bolter-Rohre ausgebohrt (bemerke - es sind drei Löcher pro Bolter ;)) und dann bekommen die Minis erst einmal ein ausgiebiges Schaumbad spendiert.



    Das Waschen entfernt zum einen die Plastikspäne, aber auch eventuelle Rückstände von der Produktion. Wenn man ohne Primer arbeitet ein Muss, sonst hält die Farbe noch schlechter und poolt bei der ersten Schicht sehr stark. Ach - und wenn man wie ich die Körper vor dem Waschen klebt, sind sie hinterher voller Wasser :wall:


    Apropos Kleben, damit kann man nach dem Waschen auch schon starten. In meiner ersten Runde habe ich die Minis hier schon komplett verklebt - das wollte ich nicht nochmal machen. Diesmal habe ich die Körper gebaut und die Einzelteile auf Gussrahmen geklebt. Mal schauen, ob das besser klappt... Wie man sieht, habe ich die easy-to-build Modelle mit Pins. Hier hab ich oft gelesen, dass Profis die Pins abschneiden, damit nicht so große Lücken entstehen. Und bei meinen Modellen waren die Pins tatsächlich ein wenig zu lang. Ich habe sie dann einfach ein wenig gekürzt und dann geklebt - so kriegt man sie besser zusammen und die Pins verursachen keine unnötigen Lücken. Die Lücken kann man super mit selbstgemachter Plasttikmasse füllen - einfach die Schnittreste mit ein wenig Plastikkleber mischen und ziehen lassen - tolle Sache.



    Ready for Prime-Time :ping:


    4.1 Metall Minis kleben


    Ich habe in einem meiner Gebrauchtkäufe einen GreyKnight Termi gefunden, der mir total gut gefallen hat - den musste ich mir natürlich gleich vornehmen. Eine kurze Internet-Recherche hat gezeigt: Das Verkleben ist ein wenig aufwändiger.


    Durch das höhere Gewicht brechen Klebstellen wohl schneller, was auch Sinn macht. Und bei meinem Modell sind die Kontaktflächen auch sehr uneben, was bei Sekundenkleber nicht gut funktioniert. Ich habe im Grunde drei Vorgehensweisen gefunden:


    1. Die Kontaktflächen einkerben, um mehr Oberfläche zu schaffen.

    2. Die Klebstellen mit Greenstuff verstärken.

    3. Die Modelle pinnen, d.h. beidseitig vorbohren und mit einem eingeklebten Metalldraht (Büroklammer) verstärken.


    GreenStuff wollte ich nicht benutzen. Beim Reinigen der gebrauchten Modelle, die ich gekauft hatte, habe ich gelernt, dass sich das Zeug sehr schlecht von Metallfiguren entfernen lässt. Und meinen geliebten Termi anbohren... Das traue ich mir noch nicht zu.


    Was mich gewundert hat ist, dass eine Technik, die ich aus dem Aquarienbereich kenne, nirgends aufgetaucht ist. Hier wird auch oft mit Sekundenkleber gearbeitet - um Steine oder Wurzeln zu fixieren. Da hat man im Grunde ähnliche Bedingungen; harte Materialien mit unebenen Kontaktflächen. Als Lösung werden Baumwollwatte oder Knäule aus Papiertüchern vor dem Kleben in die Kontaktstellen geklemmt. Die Cellulose reagiert mit dem Kleber zu einer sehr starken Verbindung, gleicht die Unebenheiten aus und beschleunigt auch das Aushärten. Das Ganze wird warm und qualmt, bitte nicht erschrecken.



    Es funktioniert aber sehr gut - die Arme halten bombenfest und der Klebstoff in 10 Sekunden ausgehärtet. Man braucht allerdings den flüssigen Sekundenkleber, Gel funktioniert nicht. Ach ja, gekerbt hatte ich die Klebestellen ebenfalls.


    4.2 Strippen


    Die Gebrauchtkäufe haben auch dazu geführt, dass ich mich früh mit dem Thema der Entfärbung auseinandersetzen musste. Im Grunde nichts Besonderes, nach ein paar Versuchen mit Hausmitteln bin ich schnell bei den Standards Isopropanol für Plastik und Aceton für hartnäckige Metallmodelle gelandet.


    Mich hat aber ein wenig erschreckt, wie verschwenderisch in einigen Videos mit den Rohstoffen umgegangen wurde. Man kann den Alkohol im Grunde ewig verwenden und braucht ihn nach der Verwendung nicht in die Kanalisation kippen!


    Ich habe mir dazu zwei Gläser fertig gemacht - so hat man gleich Deckel dabei. Das erste Glas ist zum Einlegen, das zweite zum Spülen nach dem Schrubben; so hat man immer klaren Alkohol für den letzten Waschgang und wenn es zu dreckig ist, kommt die Brühe einfach in das erste Glas.



    Ansonsten nichts besonderes - eine Zahnbürste mit gekürzten Borsten und so ein Wimpernding von meiner Frau "Für Deine blöden Plastikmonster??? Ich glaube, Du spinnst" :kiss:

    Wichtig ist noch, die Modelle erst zum Schluss mit Wasser in Verbindung zu bringen - sonst gehen die Farbreste schlechter ab.


    So, das wars - ich bringe nun endlich meine letzten Blood Ravens zu Ende und beschreibe in meinem nächsten Beitrag, wie ich die Farbe auf die Modelle geschmiert habe :hero:

  • "Für Deine blöden Plastikmonster??? Ich glaube, Du spinnst" :kiss:

    Frauen. :rolleyes::D


    Wieder gut beschriebene Einblicke, macht Freude zu lesen, selbst wenn man das meiste schon kennt/weiß.


    Als Kleber für Metall kann ich übrigens Uhu Superflex Gel empfehlen. Der tut sich zwar auch manchmal schwer mit dem Festwerden, hält aber absolut, was der Name verspricht. Der ist ausgesprochen stoßfest und füllt Zwischenräume bis zu einem gewissen Grad auf. Ich hab das Tübchen in einen Pattex Perfect Pen reingequetscht. Der Pattex-Sekundenkleber selber ist nicht so gut, aber der Halter super. Beste Fusion aus UHU und Henkel. :D

  • Super deine ersten Schritte ins Hobby hier mitzuverfolgen. Bei mir ist das schon soooolange her das ich mich kaum noch dran erinnere. (Nur das ich das meiste mir selbst beibringen mußte…)


    Zum verkleben von Zinn benutze ich gerne 2-Komponenten Kleber. Der füllt auch die Unebenheiten und sobald der trocken ist, hält der superfest.

  • Und hier eine kurze Frage - ich habe mir ein günstiges Airbrush Set auf Ebay gekauft. Ich finde keine Möglichkeit den Ausgangsdruck beim Kompressor einzustellen - geht das beio dem nicht oder bin ich zu blöd?

  • Moin,


    da hast Du recht, ich bin mittlerweile aber ein wenig schlauer geworden. Der Kompressor ist auf einen Tank ausgelegt, lädt auf 4 bar und stellt sich dann ab bis der Druck auf 2 bar abgesunken ist. Sparmax verbaut die Regler am Tank, damit kann man dann bspw. auch unter 2 bar Ausgangsdruck regeln. Aber die Tanks kosten mehr als ich für das ganze Set ausgegeben habe :D


    Ich habe mir jetzt einen Inline-Regler gekauft, den kann ich auch direkt an die Pistole setzen.


    Airbrush ist cool, macht richtig Spaß :flame: