Weibliche Custodes?

  • Hey Leute, ihr habt es ja sicherlich schon mitgekriegt, deshalb nur in Kürze:

    Games Workshop hat wohl Infos zu weiblichen Custodes veröffentlicht. Als sich einige Spieler/Fans dann auf Twitter beschwerten, hieß es vom GW-Twitter-Account, weibliche Custodes habe es schon immer gegeben,

    Was mich an der Sache stört, ist gar nicht die Idee der weiblichen Custodes an sich - sollen sie machen. Was mich wahnsinnig genervt hat, war die Reaktion von GW, die hätte es doch schon immer gegeben und die Fans sollen sich nicht so haben.
    Problem: Soweit mir bekannt, gibt es kein einziges Artwork, kein einziges Modell und nicht eine einzige Erwähnung dazu in den Büchern zu 40k. Alles, was wir gekriegt haben, war ein Bild und der flapsige Tweet.
    Es ist ja im Lore nichtmal eine Seltenheit, dass hinterher etwas reingebracht wird, wo dann gesagt wird, das ist schon lange so (und Spieler müssen neue Modelle kaufen). Das ist okay, finde ich, solange die Änderung Sinn ergibt und ordentlich eingearbeitet ist. Was heißt, dass eine einzige Erwähnung einer Sache diese Sache noch lange nicht zum Kanon macht, schon allein, weil unumstößliche Wahrheiten in 40k eher die Ausnahme sind als die Regel. Von daher bleibt für mich der Eindruck, dass hier nur virtue signalling betrieben wird zugunsten desselben Klientels, dem sich auch Disney und Marvel verschrieben haben, und mittlerweile etliche Milliarden Dollar damit verloren haben, weil sie die Fanbase, die das Hobby aus Liebe betreiben, und nicht, weil ihnen wichtig ist, ob Space Marines Vaginas haben oder nicht, vertrieben haben.

    Was meint ihr dazu?

    Einmal editiert, zuletzt von Malakai030 ()

  • Aloha,


    die Frage die sich mir stellt ist eher WAS sind Custodes?


    ich kann da jetzt falsch liegen aber sind das nicht auch quasi Space Marines, nur aus besseren Grundgenen (Imperator himself?) oder perfektere Mischung?


    Wenn es den so wäre dann sind weibliche Custodes doch gar nicht möglich, den Space Marines können doch nur aus männlichen Personen erschaffen werden. Da war doch was wegen der Hormone und so.


    Klar ist es bei GW leider nix neues das sie ihren eigenen Lore total verstümmeln und abwandeln wie sie es grad für die verkaufszahlen brauchen, das was da teilweise in den letzten Jahren abgeht ist echt totaler schwachsinn.

    Greetz Tycho



    "Friede durch überlegene Feuerkraft."


    Die Existenz von Flammenwerfern lässt uns darauf schliessen, das irgendwann irgendwo irgendeiner dachte:
    "Hey, das da will ich anzünden, aber ich bin zu weit weg"


  • Erstmal, huhu, hier ist die Klientel mit Vagina, was aber nur meine Gynäkologin und meinen Mann betrifft, also keine Sorge. (So viel zum provokativen Teil von meiner Seite. ;) )


    Wurde jemals ein Geschlecht bei Custodes explizit ausgeschlossen, wie es bei den Astartes und den Sororitas nachvollziehbar begründet der Fall ist? Meines Wissens nicht, genauso wenig wie bei anderen Fraktionen, deren Spezies zwei (oder mehr) Geschlechter hat. Also hat es sie natürlich schon immer gegeben. Sie wurden nur bisher nie erwähnt. Aus Gründen. Die kann man natürlich sonstwo spekulieren.


    Vor Schattensonne hat niemand von Tau-Feuerkriegerinnen gesprochen. Weibliche Imp-Modelle gab es editionenlang nicht. Ich weiß noch, wie so um die 5. bis 7. Wir verzweifelt und mit mäßigem Ergebnis versucht haben, für Cynewulfs Regiment eine Panzerkommandantin zu kitbashen. Als da nach und nach weibliche Modell und Chataktere einfach auftauchten ohne dass es groß erklärt wurde, kann ich mich nicht erinnern, das da ein Aufriss gemacht wurde.


    Ich kann mich überhaupt nicht erinnern, dass über irgendein neues Detail - und mehr ist das auftauchen eines weiblichen Custodes in irgendeinem Codex-Ambiente-Text nicht - jemals ein Aufriss gemacht wurde. Da musste es schon etwas vom Kaliber Necron-Redcon (Sklave der C'tan => Versklaver der C'tan) sein.


    Modelle sind, nebenbei bemerkt, keine Begründung. Unter solchen Rüstungen sind physische unterschiede eh nicht zu sehen - außer man designt Brust(!)panzer für Frauen. Was dann aber wieder keinen anderen Sinn hat, als ihre Weiblichkeit hevorzuheben. Gründe? Lasst die Phantasie spielen. Soros sind schon albern genug. Von Eldar ganicht zu sprechen, bei denen sich die Geschlechter laut Fluff nichtmal stark physiologisch unterscheiden. Sprich die Modelle laufen dem Fluff contrair. Hat sich da schon mal jemand wegen vollbusiger Banshees und Hagashîn beklagt?


    Das alles führt mich persönlich zu der Ansicht, dass sich mal wieder eine laute Minderheit echauffiert, die sich in ihrem Weltbild bedroht fühlt, aber trotzdem sich nicht trauen, einfach ehrlich zu sagen, dass sie keine Frauen im Hobby wollen (außer vielleicht vollbusige, halb nackte SM-Aliens, manche Phantasien wollen halt auch bedient werden), und deshalb Argumente an den Haaren herbeizieht. Denn am Ende steht sowieso immer noch: es ist GWs geistiges Eigentum (scheinen manche "Fans" zu vergessen) d.h. sie können damit machen, was sie wollen.

  • ich kann da jetzt falsch liegen aber sind das nicht auch quasi Space Marines, nur aus besseren Grundgenen (Imperator himself?) oder perfektere Mischung?

    Nein, Custodes sind keine Space Marines. Sie sind zwar auch physiologisch und genetisch verbessert, aber anders. Astartes sind ja deshalb nur männlich, weil sie es sein sollten, aus Gründen, die nur der Imperator kennt, und die Technik demgemäß entwickelt wurde. Offensichtlich hatte der Imperator aber eine andere, vergleichbare (wenn nicht effektivere) Technik, die sich auf Männer und Frauen anwenden lässt.


    Klar ist es bei GW leider nix neues das sie ihren eigenen Lore total verstümmeln und abwandeln wie sie es grad für die verkaufszahlen brauchen, das was da teilweise in den letzten Jahren abgeht ist echt totaler schwachsinn.

    Beispiele? Und ich meine jetzt bezogen auf das Design der Fraktionen als solche, denn darum geht es ja hier. Nicht unlogsiche oder ins nichts führende Handlungsverläufe nach M40.999. Da hab ich mich persönlich sowieso ausgeklinkt. (Davor genaugenommen auch, aber da spielten Zeitlinien auch nie wirklich eine Rolle.)

  • dass sich mal wieder eine laute Minderheit echauffiert, die sich in ihrem Weltbild bedroht fühlt,

    Also hier würde ich vorsichtig sein und lieber die Argumente der Leute nachlesen, bevor man mit dem Antifeminismus-Argument kommt. Die Leute, auch die bekannten Youtuber, haben sehr gute Argumente gegen die Neuerung. Niemand fühlt sich wegen sowas bedroht, das ist doch Unsinn. Die Eldar, die Sisters of Silence, die Sororitas sind alles sehr beliebte Fraktionen unter einer Fanbase, die zu mehr als 90% aus Männern besteht.
    Die meisten stört ja nicht mal der Gedanke, weibliche Custodes zu haben, sondern die Art, wie das rübergebracht wurde, und da kann ich nur zustimmen. Es hieß halt von jetzt auf gleich "Die gab es schon immer" obwohl es, wie gesagt, im Lore nie den geringsten Hinweis darauf gab.
    Und dein Argument, weil es nicht ausgeschlossen ist, war es eben schon immer so, funktioniert auch nicht recht, denn dann könnte man ja auch hingehen und sagen weil es nicht ausgeschlossen ist, dass die Geschichten über die Space Wolves gelogen sind, gibt es sie auch gar nicht.
    Soweit ich die Debatte verfolgen konnte, ist das auch nicht der erste Aufschrei dieser Art, weil eine Sache ohne viel Aufhebens geändert wurde, obwohl sie noch größeren Einfluss auf den Lore hatten, als die Existenz von weiblichen Space Marines es könnte. Das Argument, die wollen nur keine Frauen im Lore, kann also nicht stimmen. Ich denke, hier geht es viel mehr um erzählerische Konsistenz. Man kann also Storyteller nicht hingehen und einfach ständig irgendwo was ändern, wie es einem gerade passt, ohne dass die Fans den Glauben an die Story verlieren, weil nichts gesichert ist und sich alles jederzeit ändern kann. Siehe Marvel und das Multiverse. Seit es das gibt, gibt es keine Herausforderungen mehr für die Helden, und die Fanbase schwindet dramatisch. Und Marvel mit seinen ebenfalls größtenteils männlichen Fans hatte schon immer viele weibliche Charaktere.

    --

    Was die Technik angeht, das stimmt, dass reguläre Astartes nur männlich sein können, das Geneseed ist so ausgelegt, während es diese Einschränkung bei den Custodes nicht explizit gibt, was heißt, es kann durchaus weibliche geben. Genauso kann man aber auch darauf verzichtet haben. Da es im Lore null Hinweise darauf gibt, ist alles dazu reine Spekulation.
    Hier wäre ja auch nmA. der richtige Ansatzpunkt gewesen, um die Neuerung in den Lore einzubauen, nämlich indem man eine Präzedenz schafft, dass iwo ein weiblicher Custodes auftaucht und die Dame dann mit der notwendigen Hintergrundgeschichte ausstattet, damit das auch nachvollziehbar und glaubhaft kommt. Das ist aber meines Wissens nach nicht geschehen. Es gab nur ein Bild und den flapsigen Kommentar von GW

  • Es handelt sich beim Hintergrund von 40k um eine Erfindung von GW. Ein Haufen Leute haben aus einem Haufen Sci-Fi-Versatzstücke einen für ihre Spielwelt und ihre Modelle passenden Hintergrund zusammengeschrieben. Der ist weder je in Stein gemeißelt noch unumstößlich gewesen. Und GW hat die Änderungen schon immer durch einen einfachen Retcon eingeführt. Ab dem Moment, wo etwas im Codex steht, ist es schon immer so gewesen. Manchmal wird die alte Fassung in den Hintergrund als Missverständnis oder einseitige Ansicht des Imperiums eingearbeitet, manchmal aber auch nicht.


    Beispiele gibt es genug. Da wären die C'tan und ihr Verhältnis zu den Necrons, die Demiurg, die jetzt Votann sind, neue Space Marine Fahrzeuge, die es laut Hintergrund schon immer gab, die Klans der Iron Hands etc.


    Warum sollte es keine weiblichen Custodes geben? Die Schaffung der Custodes erfolgte vor den Primarchen und ist noch viel weniger erklärt, als die der Space Marines. Es wurde auch nie explizit erwähnt, dass alle Custodes männlich sind. Insofern ist es ja nicht mal ein Retcon. Macht auch nicht wirklich irgendeinen Unterschied. Ich versteh die Aufregung nicht. Da gibt es definitiv schlimmere "Verstümmelungen" im Hintergrund.

  • Ach, mir ist es ja sowas von egal, Custodes sind in meiner heiligen Edition sowieso noch immer im Palast eingeschlossen und machen da Party xD


    Aber um mich trotzdem (hoffentlich) Konstruktiv hier zu beteiligen:


    Nun, einerseits gibts keine Hinweise, dass Custodes alles Männer sind. Andererseits gibt auch keine Hinweise, dass die Frauen bei sich haben. Was wir wissen, ist dass bisher alle Custodes Männer waren, was aber auch ein Indiz und kein Beweis ist.


    Aus dem lässt sich gar nichts schliessen, und weibliche Custodes? Warum auch nicht?


    Einziges Argument dagegen, dass mir einfallen würde und mMn nicht allzu stark ist (wenn auch nicht ganz zu ignorieren), ist dass das Imperium/der Imperator wohl doch eine eher chauvinistische Einstellung an den Tag legt. Ich weiss natürlich, dass das (also in unserer Welt) historisch bedingt ist. Aber eben, 40k ist eben ein Produkt der 90er/00er.

    Nun, egal, aber auf jeden Fall gibts (so weit ich weiss) weder einen weiblichen Hochlord zu Terra, noch einen weiblichen bekannten Custodes-Lord-Commander, ja noch nicht einmal einen weiblichen Lord Solar. Wenn wir gleich dabei sind: WIESO hat der Imp die SMs rein männlich geschaffen? Ich meine, das einzige Argument dafür ist wohl, dass er einfach seinen Uber-Chad Männerclub wollte und gerne Testosteron schnüffelt. Der ganze Kriegerkult ist ja sowas von Macho, da muss man ja fast behaupten, der Imperator hat was gegen Frauen :(

    (erklärt auch, wieso der kein Nachwuchs hat... wer würde schon freiwillig mit so nem Männer-Liebhaber ins Bett?)


    Grundsätzlich sehe ich weibliche Custodes daher eher als anti-klimatisch. Aber nichts, dass einen Aufschrei gerechtfertien würde.


    Was aber die Art von GW angeht, nun, also ich persönlich habe meine Gründe, wieso ich bei der 5. bleibe.

    Ich weiss, dass es voll okay und völlig berechtigt ist, sein eigenes Geistiges Eigentum so anzupassen und verändern, wie man will. Ich persönlich bevorzuge aber "stabile", "abgeschlossene" Szenarien und finde entsprechen es recht doof, dass GW ab und an den Fluff ändert. Aber generell. Unabhängig von Brust-tragenden Custodes.


    Nun, wenn man sich dabei stört, gibt es mMn auch nur einen Weg, da eben es halt GWs Story ist, und sie diese schreiben dürfen, wie sie wollen:

    Abkapseln, und ein eigenes "my-40k" zelebrieren, in dem man dann selbst Herr des Fluffs ist :)

  • Also hier würde ich vorsichtig sein und lieber die Argumente der Leute nachlesen, bevor man mit dem Antifeminismus-Argument kommt. Die Leute, auch die bekannten Youtuber, haben sehr gute Argumente gegen die Neuerung. Niemand fühlt sich wegen sowas bedroht, das ist doch Unsinn. Die Eldar, die Sisters of Silence, die Sororitas sind alles sehr beliebte Fraktionen unter einer Fanbase, die zu mehr als 90% aus Männern besteht.

    Bekanntheit, vor allem in sozialen Medien, sagt ncihts über Kompetenz oder Qualität aus. Es gibt keinen sachlichen Grund, der gegen weibliche Custodes spricht. Im Gegenteil, ich hab eine Video gesehen, dessen Cover schon mit dem Argument kam (sinngemäß) "Das sind Space Marines, das können keine Frauen sein." So viel dazu.

    Ansonsten ist das kein Anti-Feminismus, sondern ein Anti-Nicht-Machoismus. Oder generell ein Anti-es-ändert-sich-was.


    Aber wie Sebi81 schon sagte, 40K-Fluff war noch nie konsistent, aus genannten Gründen.

    Es wurde auch nie explizit erwähnt, dass alle Custodes männlich sind. Insofern ist es ja nicht mal ein Retcon.

    Es ist deswegen nicht einmal eine Veränderung, sondern eine Erweiterung. Es wird also niemandem was weggenommen, es kommt was daszu. Es sei denn, jemand empfindet den Men-Only-Aspekt als das, was ihm weggenommen wird. Dann wären wir wieder bei... ? Genau.


    Soweit ich die Debatte verfolgen konnte, ist das auch nicht der erste Aufschrei dieser Art, weil eine Sache ohne viel Aufhebens geändert wurde, obwohl sie noch größeren Einfluss auf den Lore hatten, als die Existenz von weiblichen Space Marines es könnte.

    Welche Sache soll das denn gewesen sein? Wenn unter den Custodes auch Frauen sind, ist der Einfluss auf den Fluff so ziemlich gleich null. Dort wo ich die Debatte verfolgt habe, auch international, war man der einhelligen Meinung, dass keiner verstanden hat, warum sich manche so aufregen, weder über die Sache an sich, noch wie sie kommuniziert wurde.


    Hier wäre ja auch nmA. der richtige Ansatzpunkt gewesen, um die Neuerung in den Lore einzubauen, nämlich indem man eine Präzedenz schafft, dass iwo ein weiblicher Custodes auftaucht und die Dame dann mit der notwendigen Hintergrundgeschichte ausstattet, damit das auch nachvollziehbar und glaubhaft kommt. Das ist aber meines Wissens nach nicht geschehen. Es gab nur ein Bild und den flapsigen Kommentar von GW

    So nämlich nicht. Es wurde eine Mini-Geschichte aus dem kommenden Custodes-Codex geleakt, in dem der Protagonist eben eine Frau ist, was man tatsächlich nur an dem im Text verwendeten Pronomen erkennt. Und das ganz selbstverständlich, ohne dass sie als was neues oder was besonderes eingeführt wurde, abgesehen von ihrer kreativen taktischen Vorgehensweise bei einem Trainingsangriff auf den Imperialen Palast.



    Man kann also Storyteller nicht hingehen und einfach ständig irgendwo was ändern, wie es einem gerade passt, ohne dass die Fans den Glauben an die Story verlieren, weil nichts gesichert ist und sich alles jederzeit ändern kann.

    Und ob man das kann. Wer die Erstfassung meines Romans aus dem Forum, in dem ich vor zehn Jahren war, liest, wird ihn nicht wiedererkennen. Geblieben sind nur die Protagonisten und das Grundthema. Den Plott hab ich komplett geändert, die Heldin einen völlig überarbeiteten Hintergrund bekommen, Sidekicks zusammengestrichen und mehr ausgearbeitet, Handlungselemente und Charaktereigenschaften umgestellt, anderen Charakteren gegeben und zum Teil komplett rausgenommen oder im Nachfolgewerk verwendet, Antagonisten gestrichen und neue eingeführt. Die Erstfassung, kam damals sehr gut an, ich wurde mit Dan Abnett verglichen - was ich vehement zurückweise. Die jetzige Fassung kam hier genauso gut an.


    Jetzt hab ich nach einiger Zeit festgestellt, dass einer meiner Charaktere schwul ist. Das kommt in Ad bestias noch nicht vor, weil es da so noch nicht war, die Idee kam mir erst später. In einer anderen Geschichte klingt es an. Und natürlich ist der Character von einer Geschichte zur anderen nicht schwul geworden, sondern schon immer gewesen, auch wenn es bei der ersten Begegnung mit dem Leser nicht thematisiert wurde, weil es erzählerisch dazu keinen Grund gab. Wer sich aber ein Bild gemacht hat von dem knallharten hetero Elderkrieger mehrer Aspektpfade, steht jetzt vor einem Problem, das es in wirklichkeit eine knallharter schwuler Eldarkrieger mehrerer Aspektpfade ist. Kümmert mich das als Erzähler? Nein. Es sind meine Charaktere. (Wobei ich vermute, dass die Vertreter der knallhart hetero Fraktion mit Eldar sowieso nur bedingt was anfangen können.)

  • Mondschatten

    Ich habe explizit erwähnt, dass mich der Umstand, dass es jetzt weibliche Custodes gibt, gar nicht stört. Mich stört vor allem die Art, wie sie eingeführt wurden.
    Und natürlich kann der Besitzer des Franchise mit dem Franchise machen, was immer er will. Er muss aber eben auch damit klarkommen, wenn es Fans gibt, die nicht mögen, wenn er bestimmte Dinge ändert, noch dazu auf diese Art und Weise.
    Wenn das für deine Geschichten funktioniert, kein Problem. Aber du verkaufst auch keine Produkte im Wert von Millionen von Dollar im Jahr, das muss man, denke ich, im Auge behalten.

  • Aber das ist doch weder das erste noch das schlimmste Mal, dass was im Hintergrund einfach so geändert wurde. Weder die Änderung noch die Art der Einführung ist meines Erachtens besonders kritisch.

  • Also die Einführung geschiet ohne großes Bohei durch einen Flufftext im Codex, kaum mehr als eine Randnotizt. Wo genau ist daran das Problem? Da wurde keine große Show im Sinne von "Guckt mal wie divers wir jetzt sind" gemacht. Sondern es ist einfach eine Selbstverständlichkeit, so wie es eigentlich immer sein sollte. Wenn ich Kritik zu dem Thema höre, lautet die fast immer, dass Autoren/Produzenten Diversität (angeblich) zu sehr in den Vordergrund rücken, was dann den Vorwurf des Anbiederns nach sich zieht. Jetzt passiert es quasi im Vorbeigehen, und das ist auch wieder falsch?

    Das "es war schon immer so" war eine Antwort auf die (erwartbare?), mäßig begründetet Abwehrhaltung aus Teilen der Community. Ein "das gab es schon immer" nicht zu akzeptieren, wenn es um bisher nicht ausgeleuchtete Aspekte des Hintergrundes geht, die dann mal ausgeleuchtet werden - ich wiederhole, es wird hier nichts verändert, es wir ergänzt - halte ich für wenig sachlich.

  • Möchte dir nur ungern den Wind aus den Segeln nehmen wollen Mondschatten , aber es wurde der Hintergrund der Custodes verändert, nicht nur hinzugefügt:
    Im ersten Codex der Custodes (7.Edition) war davon die Rede, dass Söhne aus terranischen Dynastien vom Imperator ausgewählt wurden für die Legio Custodes.

    (Quelle: Codex Adeptus Custodes 7. Edition - Seite 6)


    Noch mehr:
    Im 2. Codex für die 8. Edition wird sogar direkt geschrieben "Es ist bekannt, dass alle Custodes ihr Leben als neugeborene Söhne beginnen in den Nobelhäusern Terras ... und Viele davon ganze Generationen von neugeborenen Söhnen bereitstellten."

    (Quelle: Codex Adeptus Custodes 8. Edition - Seite 14)


    Ist leider nicht die Rede von Töchtern oder allgemein von Kindern, es wird explizit von Söhnen gesprochen.

    Ob das auch im Codex der 9. Edition so ist, das kann ich nicht beantworten.


    Ja, ist genauso nebenher erwähnt, wie der Name der ersten Frau unter deren Rängen und ja, es ist GW's Recht, dass Sie ihre eigene Geschichte neuspinnen dürfen, wie ihnen lieb ist. Vor 5 oder 6 Jahren wäre der Gegenwind darauf auch wesentlich geringer gewesen, wenn überhaupt einer gekommen wäre.


    Es ist auch wesentlich geschickter von GW gewählt, dass im Gegensatz zu Pedowood das Fahrwasser nur mit diesem kleinen Absatz getestet und nicht gleich mit voller Wucht eine ganze Modellreihe vorgestellt wurde mit Frauenköpfen für Custodes. Das war der erste Versuch gewesen, zusehen ob die (Custodes-) Community für diesen neuen Absatz bereit ist. Wenn es eben nicht vom größeren Teil akzeptiert wird, kann es ganz simpel als Druckfehler abgestempelt werden und ist im nächsten Buch wieder raus. Ende der Geschichte.


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    Rein vom Modelbau und der Story von 40K hätte ich jetzt auch nur gesagt "Frauen unter den Custodes? Cool. 8-)"


    Leider weiß ich aber auch, dass diese Entscheidung weder sozial progressiver, noch kundenfreundlicher Natur ist.

    BlackRock und VanGuard Group umfassen etwa 11% der Aktien von GW und die sind bekannt für agressive ESG Policies, die eben solche "Blüten" verursachen, wie Redfall, Rings of Power, oder eine Dokumentarserie mit einer afrikanischen Cleopatra.

    Denen ist es vollkommen egal, ob Neukunden gewonnen oder Bestehende zufrieden gestellt wird; solange ESG befrühstückt wird gibt es finanzielle Mittel oder Kredite zu besseren Kondition.


    Um diese Geldwerte geht es hier letztendlich, nicht um das Verbessern vom sozialen Image oder dem erweitern des Kundenportfolios. Das sind bestenfalls nur kleine Tropfen im Wassereimer.

  • Ich sehe das ganz einfach- das Imperium ist im Grunde in der selben Lage wie Nord Korea. Das heißt die komplette Bevölkerung ist im permanenten Krieg und es kann gar nicht auf die Hälfte der potenziellen Soldaten verzichtet werden.


    Daher ist es mehr als logisch das jegliches Imperiales Militär auch weibliche Personen beinhaltet. Auch Astartes!

    Habe gestern? Auf YT Sogar Figuren aus den 80ern gesehen die definitiv weibliche Marines darstellen sollen, ob die verkauft oder nur Prototypen waren entzieht sich meiner Kenntnis. War glaube ich ein short


    Zu guter Letzt meine persönliche Meinung-

    Ja Frauen gehören auch ins Militär bzw können Teil davon sein. Finde es auch gut, wenn das mehr dargestellt wird ( auf normale Weise).


    Nächste imperiale Armee die jetzt wieder mehr Aufmerksamkeit bekommen soll ist gerüchteweise die Stahl Legion- hoffentlich auch mit weiblichen Optionen.

  • Ich hoffe einfach, dass sie das Thema, wie auch immer es am Ende ausgehen wird, mit Vorsicht und Würde und vor allem Respekt vor den Spielern behandeln. Ich befürchte nämlich einen Shift hier, ähnlich wie ihn die Film- und Game-Studios grad durchmachen, wo jegliche Kritik als Frauenhass oder Transphobie oder sonstwas abgestempelt wird. Dann wäre ich nämlich raus, was GW angeht.

  • Nein, die Kritik wird wiederum nur von denen abgestempelt, die auf der anderen Seite des Extrems stehen und sich von allem, was - übetrieben gesprochen - kein rosa Schleifchen hat, angegriffen und benachteiligt fühlt und ihrerseits dabei nicht registriert, dass sie selber die Benachteiligung der anderen Seite einfordert. Und das sind, wie schon gesgagt, die lauten Minderdheiten, von denen es bei jedem Thema über den Daumen 15% an jedem Ende gibt. Die breite gemäßigte Masse dazwischen führt die Debatte, da gemäßigt, nicht laut und wird deswegen übertönt oder wundert sich, warum überhaupt so ein Aufstand gemacht wird.

    Oder wie gestern ein Arbeitskollege meines Mannes sagte: Er versteht den ganze Aufriss mit der Gender-Sprach-Debatte nicht. Denn bisher war das jeder Frau, die er danach gefragt hat, egal. Und er ist Hausmeister an einer Grundschule mit 100% weiblichem Kollegium.


    Wenn es aber um einen konsistenten Hintergrund geht, bei dem man über jedes Detail und jeden Aspekt unumstößliche Gewissheit hat, dann, wie Sebi schon sagte, ist 40k keine gute Adresse. Das gewährleistet glaube ich nur ein Universum, dessen Schöpfer inzwischen tot ist.

  • Das haben wir derzeit bei vielen Debatten. Ob es nun Gendern, kulturelle Aneignung oder Geschlechterdiversität ist, die Minderheit der "Ultratoleranten" fordert Dinge ein, die die Mehrheit der Betroffenen gar nicht interessiert oder stört, während die Minderheit der "Ultrakonservativen" versucht, sich gegen ebendiese Dinge zu wehren, die die Mehrheit der Bevölkerung gar nicht interessiert oder stört. Aber das schweift vom Thema ab, sorry.

  • Mir stellen sich bei der ganzen Sache zwei Fragen:


    a) Wäre die Entrüstung denn genauso gross gewesen wenn GW nun männliche Sister of Silence eingeführt hätte?


    b) Wie hätte GW sie denn einführen sollen um den Fans nicht vor den Kopf zu stossen? Als sie damals einen grossen Storyevent daraus gemacht haben das es ab jetzt Primaris gibt, war der Aufschrei ja sogar noch lauter. Nun wählen sie den Samtpfotenansatz und dann ist es auch nicht richtig.

    Das ist eine ernstgemeinte Frage und nicht rhetorisch.

  • a) ist wirklich eine interessante Frage, weil es ja tatsächlich auch männliche Unberührbare gibt. Was macht man mit denen?

  • Für die Extreme-Rand-Vertreter wäre keine Methode die richtige gewesen. Ich persönlich bevorzuge den Samtpfotenansatz. Eine großes Aufhebens zu machen schadet der Sache meist mehr als nützt bei solchen Änderungen. Denn das würde ja erstrecht die Anschuldigung aufwerfen, es würde nur gemacht, um irgendeiner Klientel zu gefallen, bzw. sich als irgendwie darzustellen.

  • Gojira Kann dir leider zum ersten Absatz kein konkretes Beispiel nennen, weil das in der Form noch nicht geschehen ist; GW ist wohl noch zu feige dazu Männer in Frauenpositionen zu stecken. Jedenfalls im Imperium.

    Ich kann dir aber einen "Geschlechterwechsel" nennen, der ohne erkennbaren Aufschrei von der Community aufging, weil es wesentlich glaubwürdiger übermittelt wurde: Creed.


    Bis in die 8. Edition war Ursukar Creed die wichtigste Charaktereinheit für die imperiale Armee, sowohl im Fluff, wie auch auf dem Spielfeld.

    In der 9. wurde urplötzlich aus Ursukar aber Ursula und das völlig aus der Luft heraus. Da gab es vorher keine Hintergrundgeschichten im White Dwarf oder Romane. Ihr Debut war mit dem Erscheinen des 9. Codex. Sie war vom Modeldesign, Bewaffnung und Einheiteneigenschaften auch 1:1 von ihrem Vater.

    An sich war das also eine unnötige Auswechselung gewesen, die aber trotzdem funktioniert hat, weil:

    1. Ursukar ist ein normaler Mensch - deren Sterblichkeitsrate ist wesentlich höher in 40K

    2. Es ist absolut nachvollziehbar, dass er in seiner langen Karriere Nachkommen gezeugt hat und völlig normal, dass er auch eine Tochter haben kann

    3. Nachkommen von so bedeutenden Persönlichkeiten stapfen häufig in die Fußstapfen ihrer Vorgänger

    4. Ursukar ist nur "verschwunden" in den Labyrinthen vom Necron Lord Trazynn. Wäre Ursula nicht in der Community angekommen, ihr Vater wäre von GW einfach aus dem Labyrinth geflohen und wieder zurückgekehrt.


    Das ist das, was Mondschatten sicherlich als "Hinzufügen ohne Abändern" bezeichnen würde. Das Alte ist nicht verändert oder entfernt worden, sondern auf natürlichem Wege fortgesetzt und erweitert.


    Genauso hätte ich das auch, um deine 2. Frage zu beantworten, mit dem neuen Hintergrund der Frauen in den Custodes Reihen gemacht.

    Anstelle einfach zu behaupten "dAs WaR sCHoN iMmEr sO!" wäre es wesentlich natürlicher gewesen zu sagen:

    "Okay, am Anfang waren die Custodes, genau wie die Astartes ein reiner Boy Scout Verein.

    Zu Beginn wurden nur Söhne aus den Adelshäusern aufgenommen, aber weil die Prozedur anders ist (bisher undeutig beschrieben von GW), als wie bei den Marines, wurde es mit kleinen Mädchen immer wieder versucht und nach ca. 10.000 Jahren menschlicher Evolution haben die Ersten Frauen die Gensaat erfolgreich aufgenommen."

    So in etwa; ist mir etwas spontan eingefallen. Details kann sich gerne jeder selbst dazu denken.

    Es würde zumindest den alten Kanon mit einbeziehen und nicht einfach als Nonsense abstempeln; gleichzeitig aber auch menschlichen Fortschritt mit einbeziehen (sowohl im 40K Univserum, wie auch im realen Leben.)

    Aber das würde auch voraussetzen, dass GW's Schreiberlinge Ahnung von ihrer eigenen Materie hätten oder Anweisungen ihrer Aktionäre auf Biegen und Brechen befolgen müssen. :whistling:


    Ich könnte mir aber auch ganz gut vorstellen, dass am Ende hier die linke Hand nicht wusste, was die Rechte macht.

    Es ist durchaus möglich, dass der geleakte Text aus dem Codex noch eine bessere Erläuterung bekommen hätte (Noch ist der komplette Codex nicht da) und die Person, die den Twitter Account an dem Tag bediente aus dem Affekt aggierte. GW besteht schließlich nicht nur aus 3 Leuten.