Beiträge von Mondschatten

    Hat etwas gedauert, aber die ASC hat meine ganze Aufmerksamkeit gebraucht. Gemäß den Regel-Updates Herbst 2023 hab ich die Referenzblätter aktualisiert:


    • Waffenregeln mit der Neufassung der VERHEERENDEN VERWUNDUNGEN


    • Geländeregeln mit den Sichtregeln für aufragende Einheiten in Ruinen


    • Gefechtsoptionen mit den Änderungen bei Abwehrfeuer und Wahnsinniger Mut. Außerdem hab ich bei den Gefechtsoptionen den Typus vermerkt, da der ja jetzt relevant ist für Regeln, die die Befehlspunkte-Kosten reduzieren. Diese Regel selbst hab ich aber noch nirgendwo untergebracht, weil ich die auch noch nicht so ganz verstanden hab. Wahrscheinlich schreibe ich die sogar eher auf die Datenblätter der Einheiten, die so eine Kostenreduktionsregel überhaupt haben.

    Ohren und Haare wiederhergestellt. Margil ist jetzt noch ein bisschen mehr Rasta als vorher schon. Mit den verkleinerten Ohren bei Firondhir bin ich sehr zufrieden. Das Halstuch hab ich auch deutlich zurückgeschnitten und mit Faltenwurf nachmodelliert. Den Rest macht dann die Bemalung.

    Der knieden Ranger, bzw. zuküntig Rangerin (was man wegen des knienden Anschlags aber nicht sieht, Arbeit gespart), hat wieder Deckhaar und ein bisschen Pony. Sie wir zukünftig zu den Korsaren gehören, sprich stammt von Ilthadash und nimmt regelseitig die Rolle eines Korsaren mit Jagdgewehr ein.


    Es hat dann jetzt tatsächlich die Weltenwanderer getroffen.



    Dabei hab ich festgestellt, dass die Entfärbepaste Green Stuff nur schlecht entfärbt, dafür aber aufweicht. (Härtet auch wieder aus.) Dabei ist Margil die Haarsträne im Gesicht verlustig gegangen und Firondhir seine Ohren und die oberen Schichten des Kopfhaares. Die Riesenohren und den fetten Pferdeschwanz konnte ich aber sowieso nicht mehr sehen, und nach den guten Erfahrungen, die ich bei Ydrir mit dem Modellieren mit Liquid Green Stuff gemacht habe, wollte ich die eh neu machen.


    Das ganze war dann auch schon mal ein Probelauf für Ànathuriel, denn auch bei ihr wollte ich Gesicht und Haare überarbeiten, und jetzt kann ich schon mal einschätzen, was mit ihr passiert, wenn ich da mit Entfärber rangehe.

    Und hier dann auch noch die neuen Hintergründe zu den Gardisten und Aspektkrieger, soweit sie noch keine hatten. Bei den Geisterkriegern hab ich dir Fotos ausgetauscht, Hintergrund steht schon.



    Dyann - Gardistentrupps

    Zar Asuryan kann zu seiner Verteidgung auf eine Miliz aus gut trainierten Reservisten zurükgreifen. Die Gardisten-Trupps rekrutieren sich größtenteils aus den zahlreichen ehemaligen Angehörigen der Schreine der Rächer Asuryans. Entsprechend sind sie besonders geschult im Umgang mit dem Shuriken-Katapult.



    Eingangszitat für die Aspektkrieger-Sektion


    Zitat

    Die Phönixkönige haben uns die Pfades des Kriegres gelehrt, die Aspekte Kaela Mensha Khaines. Sie lehrten uns den Edelmut des Rächers, die Wildheit der Banshee, den Zorn des Drachen, die Heimlichkeit des Skorpions, die Schnelligkeit des Falken und die Unerbittlichkeit des Schnitters. Wir folgen ihren Lehren gewissenhaft. Sie waren unserer Lehrmeister, doch sind sie nicht unsere Herren. Unser Herz und unsere Treue gehören ZarAsuryan, das unser Schutz und unsere Heimat wurde, als wir verloren waren in den Sternen. Daher tragen wir Silber und Blau. Und mögen die Phönixkönige uns auch rufen, wie stehen an der Seite des Weltenschiffs.


    Autarch Ainaarin Kiantrill, Beschreiter des Pfades des Rächer Asuryans, der Banshee und des Feuerdrachen, Erster der drei Klingen von ZarAsuryan

    QuasNanar - Warpspinnen

    ZarAsuryans größter Schatz ist seine Unendlichkeitsmatrix, in der die Seelen der Verstorbenen Schutz vor Ihr, die dürstet finden. Als stationäres Weltenschiff ist die Gefahr, von dämonischen Kräften oder ihren Dienern aufgespürt zu werden, die es auf die Seelen abgesehen haben. Um so mehr würdigen die ZarAsuryani den Dienst der Warpspinnen, den winzigen, kristallinen Gliederfüßlern, die das Pantomkristallskellett des Weltenschiffes von schädlichen psionischen Präsenzen reinhalten. Dies inspiriert viele Aeldari auf dem Pfad des Kriegers, sich dem Schrein der QuasNanar anzuschließen.

    Schrein des Lauernden Schwarms

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    Unter Führung seiner Exarchin, die den Titel Schwarmmutter trägt, hat sich der Schrein des Lauernden Schwarms das plötzliche und schnelle Zuschlagen aus dem Hinterhalt perfektioniert. Dabei verbringen die Trupps eine noch größere Zeit als üblich im Warp, verborgen in einem Gespinst aus Realität, und setzen sich dabei der Gefahr aus, von den dämonischen Bewohnern des Immateriums entdeckt zu werden. Im richtigen Moment schlagen sie dann unvermittelt und mit voller Stärke zu.


    Aufgrund ihrer besonderen Angrifftechnik sind die Warpspinnen vom Schrein des Lauernden Schwarms besonders in sich gekehrt und verschlossen. Nur ihre strenge mentale Disziplin erlaubt es ihnen, so lange in der Zwischenwelt zu verharren, bis sie gebraucht werden.


    Autarch Toamlir Ethrelhar, einer der drei Klingen ZarAsuryans, gehörte einst dem Schrein des Lauernden Schwarms an.


    OtBuanna - Dunkle Schnitter

    Schrein der Sternenlosen Nacht

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    Die Dunklen Schnitter vom Schrein der Sternenlosen Nacht sehen sich als die lebendig gewordene Finsternis, die alles Licht auslöscht und alles Leben einhüllt und zudeckt. Sie zeigen dies dadurch, dass die zu ihren schwarzen Aspektrüstungen mitternachtsblaue, schmucklose Schärpen und Schurze tragen. Ihr Exarch bevorzugt als Waffe den Aeldari-Raketenwerfer. Die aufleuchtenden Geschosse gleichen den Sternen, die aus dem Firmament nierderfallen, um zu verglühen und mit ihnen alles, was sie treffen.



    Nur zu den Banshees wollte mir nichts einfallen. Ich hab ihnen ja schon das relativ generische Banshee-Farbschema gegeben.


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    Vielleicht nenne ich sie irgendwas mit Schwestern, was dann noch ein kleine bisschen paradox ist, weil eine davon ja männlich ist. :D


    Das eine Auge mag velleicht ein wenig deformiert sein, aber es ist immer noch ein wirklich sehr gelungenes Gesicht geworden.

    Geschmeidiger Farbverlauf, Augen und Lippen im richtigen Größenverhältnis, Blickrichtung gleichmäßig, nicht schielend; sogar Augenbrauen, sehr hübsch. :up:


    Naja, der Kopf ist halt ein bearbeiteter Gardistenkopf, die Vorlage war also schon ganz gut. Augenbrauen mussten, damit ich den ernsten, leicht traurigen Ausdruck rüberkriege, die zu dem Charakter gehört.

    Dann mal die aktuellen Fotos. Ich hab diesmal ein schwarzes T-Shirt als Hintergrund genommen, anstatt der Pappe. Auch nicht wirklich überzeugen, das ist fast noch magenta-stichiger.


    Am besten ist noch das von den Warpspinnen geworden.


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    Gardisten Rot


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    Der neue Ydrir. In der Nauaufnahem ist das linke Auge ein Sternchen. :D Gut das man das mit bloßem Auge nicht sieht.


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    Aber die jugendliche Stupsnase ist ganz gut hingekommen. ^^


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    Alles ein klein wenig dreckiger als vorher.


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    Mit Zwillingsbruder


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    Und mit der Silbergarde


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    Die werden in absehbarer Zeit auch mal neu gemacht werden.


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    Da das Ergebnis sich nicht wirklich unterscheidet, werde ich das nächste mal wieder die Pappe nehmen, denn ohne die Stoffstruktur ist mir das lieber.

    Ich musste die ASC unterbrechen, um eine lang liegengelassene, halb fertige Auftragsarbeit fertig zu machen. Am Wochende soll er seinen ersten Einsatz haben. Und ich weiß, dass die Farben nicht originalgetreu sind. Aber er soll zur übrigen Armee passen.


    Dann steht es jetzt 2:1 für das Blau. :D Die Idee war ja, das jeder Aspekt irgendwo etwas Blau hat, um, neben dem silbernen Helm, die Zugehörigkeit zu ZarAsuryan anzuzeigen. Nur eigentlich war das für die Rüstungen gedacht, nicht für die Waffen. An der Rüstung wüsste ich hier allerdings auch nicht, wohin.


    Ich finde es ungeheuer intressant wie so alte Minis nach dem Malen dann doch irgendwie 'knubbelig' wirken im Vergleich zu modernen. Liegt komplett am Material (In diesem Fall Zinn), aber das ist mir früher nie aufgefallen.

    Sie wirken allerdings auch deshalb etwas gedrungen, weil sie sehr nach vorne gebeugte Posen haben, und ich sie auch eher von oben fotografiert habe.

    Bis auf die Detailakzente sind alle fertig. Das wird dann im Laufe der kommenden Woche passieren.




    So sieht schon mal der erste komplett akzentuiert aus. Nur für die Kühlrippen oder was auch immer an der Waffe hab ich noch keine Farbidee. Ich dachte an Tükis, wie die Energeispulen der Sternenkanonen. Und wenn ich das so auf dem Bild sehe, sehen mir die blauen Details an den Waffen wieder etwas zu bunt aus, oder meine ich das nur? Die habe ich gemacht, um noch etwas Weltenschiff-Blau reinzubringen.


    Wochenziel erledigt, eigentlich schon seit Mitte der Woche, weil wir von Freitag Nachmittag bis Sonntag abend einen regelrechten Roadtrip schräg durch Niedersachsen und quer durch NRW hingelegt haben. :D



    Weiß nicht, wie gut man den Fortschritt sehen kann, es ist halt an Rüstung, Waffengehäuse, Helmen und Sprungmodul die finale Farbschicht drauf.

    Bin allerdings mal gespannt welche Schwemme von “Spielzeug-Filmen” wir jetzt nach dem Erfolg von diesem bekommen werden….

    Naja, Transformers und My Little Pony läuft ja schon länger, hatten letztere eigentlich auch einen Kinofilm? (als Realverfilmung brauchts die aber auch nicht.) Ganz vorne sehe ich ein He-Man-Remake. Mein persönlicher Wunsch wäre allerdings eine modernisierte Anime-Adaption von Regina Regenbogen. :D

    Barbie hab ich mir nicht angesehen und werde es auch nicht. Ich bin einfach sowas von unweiblich sozialisiert, die hat für mich schon im Kindergartenalter keine nennenswerte Rolle gespielt. Ich hatte genau eine Barbie, die hab ich heute noch, dann wollten meine Großeltern mir eine zweite schenken, die ein so tolles Ballkleid hatte - und ich, vielleicht grade zehn, hab gesagt: warum, ich hab doch eine. Meine Tendenz zum Konsumverzicht war wohl schon früh angelegt. Ich bekam dann eine schönes Abendkleid für meine Barbie.

    Davon abgesehen hab ich, woher auch immer, eine Aversion gegen blonde Frauen.

    Oppenheimer


    Das ist natürlich kein Zitat aus Oppenheimer, sondern aus Jagd auf Roter Oktober. Mir kam dieser Wortwechsel sofort in den Sinn, als ich auf Oppenheimer aufmerksam wurde, und meine Annahme hat sich Bewahrheitet: Das ist Oppenheimer in the nutshell.


    Selbstverständlich kommt das zitierte Zitat im Film vor, sogar zweimal. Darüber hinaus kann man die mehr als zweistündige Ausarbeitung eigentlich nur als dramatisches Kunstwerk im allerbesten Sinne bezeichnen. Die Handlung kann man Geschichtsbüchern nachlesen, man weiß, wie es ausgeht (oder kann es wissen), daher wird garnicht erst versucht, von dieser Seiter her Spannung aufzubauen. Statt dessen erzählt der Film aus drei ineinander geschachtelten Zeitebenen heraus, von denen der Werdegang J. Robert Oppenheimers vom Studium in Deutschland in den 20ern bis zu Abschluss des Manhatten-Projekts der innerste ist, allerdings als Rückblick im Rahmen der Aussagen Oppenheimers und weiterer Beteiligter des Manhatten-Projekts in seiner Anhöhrung zu vorgeblichen kommunistischen Verwicklungen (s.o.). Den äußersten Rahmen, bemerkenswerterweise in schwarzweiß, bildet die Senats-Anhöhrung von Lewis Strauss, Vorsitzender der Atomenergiebehörde, zwecks Bestätigung seines Amtes als Handelsminister. Der exakte Zusammenhang zwischen dieser Ebene und der zwei anderen wird erst gegen Ende klar, wenn die Ebenen sich einholen und ineinander laufen.



    Im Verlauf des Films wird, zu Anfang recht häufig und in kurzen Sequenzen, zwischen den Ebenen gewechselt. Später, während es um das Manhatten-Projekt geht lässt das Tempo etwas nach. Es erfordert also konstante Aufmerksamkeit, der Erzählung zu folgen. Wer mit der ersten Staffel von The Witcher klargekommen ist, hat dafür schon mal gute Grundlagen. Denn ansonsten bietet der Film wenige direkte Hilfestellung zur Einordnung. Insgesamt taucht nur ein komplettes Datum auf, nämlich der 01.09.1939, in dem Hitler dem Durchbruch der Kernforscher die Titelseite klaut, sowie nur in Tagesdaten der Trinity-Test und die Abwürfe über Hiroshima und Nagasaki. Für alles weitere ist eine grobe Kenntnis der (US)-Geschichte der ersten Hälft des 20. Jahrhunderts von Vorteil, denn dann lässt sich viel Einordnung über Namen poltischer Beteiligter wie Trueman, Roosevelt, Eisenhower, Hoover, McCarthy gewinnen.


    Von Vorteil sind auch einige Grundkenntnisse in Atom- und Quantenphysik, so dass man dem wissenschaftlichen Diskurs einigermaßen folgen kann. Armin Maiwald und Rangar Yogeshwar sein dank habe ich die. Viel wird, vor allem im Anfang, allerdings auch visuell und musikalische dargestellt, was eine gradezu synästetische Vorstellung Oppenheimers der Physik transportiert. Das hat mich sehr abgeholt, ebenso wie das zahlreiche Namedropping und Auftritte von Größen, die man aus dem Physikunterricht kennt, wie Niels Bohr, Enrico Fermi und selbstverständlich Albert Einstein. Und dabei springt sofort die absolute Idiotie des Antisemitismus ins Auge, der auch einen der Bedeutungsstränge bildet: ein Großteil dieser Wissenschaftler waren Juden. Deutschland trieb seine besten Köpfe in die Emigration, und nur deshalb waren die Amerikaner (zum Glück?) am Ende mit der Atombombe voraus.


    Haupt-Thema ist allerdings die schwierige Persönlichkeit Oppenheimers. Wie authentisch sie dargestellte ist, kann ich nicht beurteilen. Aber auf jeden Fall ist sie glaubwürdig. Dabei werden verschiedenste zeitgeschichtlich, politische, gesellschaftliche und philosophische Themen angesprochen und in unterschiedlichem, aber stets für die Sache ausreichemdem Maße angesprochen.


    • kommunistische Strömungen in Arbeiter- wie in akademischen Kreisen und deren Verfolgung
    • Frauenrollen und Familie in Form von Oppenheimers Verhältnissen zu Ehefrau mit zwei Kindern und Geliebter
    • Verantwortung der Wissenschaft (Mit Brechts Gallilei und Dürrenmatts Physikern im Hinterkopf), die Idee, eine Waffe zu erschaffen und die am Ende zerstörte Hoffnung, dass deren bloße Existenz genug Abschreckungspotential hat, dass sie nie eingesetzt werden muss.

    Umgesetzt ist das ganze in einer durchgängig erstklassigen Visualisierung und Bildsprache, die teilweise ins surreale hereinreicht, wenn etwa Oppenheimer plötzlich nackt vor dem Ausschuss sitzt, während er über seine Affäre befragt wird oder er wie betäubt vor dem jubelnden Personal von Los Alamos nach den Abwürfen ein Rede halten soll, die Folgen der Bombe angedeutet auf sein Publikum visualisiert und beim herabsteigen vom Podium in eine verkohlte Leiche tritt.


    Aber auch die konkreten, realen Abläufe sind hervoragend in Szene gesetzt. Rund um die Entwicklung der Bomb entsteht dadurch Spannung selbst wenn man weiß, dass der Test erfolgreich verlaufen wird. I-Tüpfelchen: Die Beobachter sehen die Kilometer entfernte Explosion aufglühen und es ist geradezu gespenstisch still. Dabei ist man aus Hollywood, wo es sogar im Weltraum knallt, doch ganz anderes gewöhnt. Ich hab mich dabei gefragt, wie viele Zuschauer das (zuerst) wohl gewundert hat oder es für ein Stilmittel gehalten haben, anstatt für realistisch dargestellte Physik.


    Was bleibt noch zu sagen? Ja, die Leistung der Darstelller, bis in Nebenrollen großartig besetzt. Robert Downey Jr. gibt den nachtragenden Antagonisten auf Distanz Strauss treffend mit der bekannten Tony-Stark-Arroganz. Bei Cillian Murphy, der die Persönlichkeitsfacetten der Hauptfigur gradezu auslebt, sehe ich mindestens einen nächsten Oskar-Kandidaten. Matt Damon zeigt den am Manhatten-Projekt beteiligten General Leslie R. Groves routiniert. (Und wenn ich jetzt nichts über die weiblichen Darsteller sagen kann, dann liegt das daran, dass aus irgendeinem komischen Grund mir die einfach nicht im Bewusstsein bleiben - womit ich ihnen garantiert unrecht tue.)


    Ja, das ist jetzt ein langer Text geworden und dabei hab ich noch nicht mal alles gesagt, was man über den Film sagen könnte. Dazu müsste ich ihn wahrscheinlich auch noch ein- oder zweimal sehen. Vermutlich wird das einer, den ich mir auch ins Regal stelle, neben Apollo 13 und Jagd auf Roter Oktober. Abseits von Unterhaltungs-Popcorn-Kino sind das nämlich die Filme, die mich am meisten abholen und die es in dieser Qualität selten gibt. Wobei Oppenheimer dabei der mit Abstand anspruchsvollste ist. Wer sich also diesem Anspruch stellen mag, dem ist dieser Film unbedingt zu empfehlen.

    Indiana Jones und...

    den Rest des Titels lassen wir mal weg, weil er inhaltlich etwas daneben ist und das gesuchte Artefakt sowieso kein einzige mal so genannt wird. Es geht um den realen archälogischen Funde des Mechanismus von Antikythera, der hier Archimedes zugeschrieben wird und zur Zeitreise befähigt, wie auch immer ein antik-griechischer Gelehrter auf die Idee von Rissen im Raum-Zeit-Kontinuum kommen soll, die erst mit der Relativitätstheorie aufkam. Oder, um einmal aus Der letzte Countdown zu zitieren: "Wir fahren auf See durch einen Sturm, und zack, sind wir alle schlauer als Einstein."


    Während also Die Jäger des verlorenen Schatzes und Der letzte Kreuzzug noch nach Artefakten suchten, deren Existenz nur durch Legenden belegt ist und deren Eigentschaften daher beliebig der Phatasie entspringen können, (Tempel des Todes ist thematisch ehe ganz anders angelegt) geht es diesmal leider wieder, wie beim Kristallschädel-Vorgänger zu sehr in die Van-Däniken-Richtung. Naja. Dafür sind die Antagonisten diesmal wieder ganz klassisch Nazis, denn wie wir seit Munchkin wissen: Jedes Spiel ist besser, wenn man ein paar Nazis töten kann. Steige eine Stufe auf.


    Aber die eigentliche Frage war ja ohnehin nicht die Handlung - die war die erwartungsgemäße Schnitzeljagd durch verschiedene Städte und Länder rund ums Mittelmeer, um den fehlenden Teil des Antikythera-Geräts zu finden - sondern wie dieser Film die Figur des Indiana Jones verabschiedet. Und das gelingt rundherum zufriedenstellend. Harrison Ford ist mitlerweile über 80, und das ist auch Indy, bzw. Dr. Henry Jones Jr., und sieht sich genau damit konfrontiert: Alter, Ruhestand, kaputte Ehe, nicht wissen wohin mit sich selbst. Das entspricht dem Charakter, wie man ihn kennengelernt hat, sehr gut.

    Eigene Action kriegt Indy in der Rückblick-Eingangssequenz, die eine absolute Hommage an die alten Vorgänger ist, mit einer so klassischen Kampf-auf-dem-Zugdach-Sequenz, dass man nur auf den Tunnel wartet - und die dann doch noch einen neue Idee bringt, indem einfach in der Lichtraumhöhe weiterkämpft. Fast schon erschreckend in dieser Sequez war allerdings, wie lebensecht digital verjüngt Harrison Ford war. Vergleicht man das mit dem doch erkennbar digitalisierten Jeff Bridges/Clu in Tron Legacy - wow.


    Im späteren Verlauf darf dann der junge, weibliche Sidekick, Indys Patentochter (keine Romanze diesmal also, zum Glück), die Action übernehmen, und das ist gut so, denn alles andere wäre der Figur gegenüber unglaubwürdig und würde sich ins lächerliche ziehen. Im Gegenteil, in einzelnen Szenen versucht es Indy noch einmal mit Prügellei, Pistole (eigentlich Revolver) und Peitsche, jedes mal ziemlich erfolglos, leicht humorig, aber niemals so, dass er ins Lächerliche gezogen wird. Das ist jedesmal ein kleiner Abschied von der Figur, wie sie in jüngeren Jahren war. Und damit hadert er durchaus über die ganze Handlung hinweg. Dafür zahlen sich aber Kenntnisse, Erfahrung, Beziehungen und die einen oder anderen Tricks aus, die er aus seiner Laufbahn gewonnen hat.

    Dass das Finale dann tatsächlich in eine Zeitreise hinausläuft - klar, die Nazis wollen die Geschichte zu ihren Gunsten wenden, landen aber nicht da, wo sie gerne hinwollten - ist dann zwar fast noch absurder, als die südamerikansiche Alien-Pyramide, aber ok, dafür hatte es historischen Charme und speziell in Bezug auf Indy auch Tiefe, was dafür sorgte, dass man sich bis zum Schluss nicht sicher sein konnte, wie es denn nun für den Helden endet. Und ein bisschen Spielerei mit Zeitparadoxen - die Sümpfe der verlorenen Zeit aus Monkey Island 4 lassen grüßen - ist auch dabei.


    Insgesamt ein gute Anknüpfung an die klassischen Indy-Filme, die diesen Kristallschädel-Ausrutscher vergessen lassen. Indian Jones wird würdig verabschiedet, besser als es Han Solo vergönnt war, und Dr. Henry Jones kann, wie es scheint, noch einen angenehmen Lebensabend verbringen - wobei, der Hut bleibt nicht draußen auf deer Wäscheleine hängen.