Dieser Thread soll euch künftig eine kleine Richtlinie für das Schreiben von Rezensionen bieten.
Klären wir zunächst einmal die Frage, was soll eine Rezension leisten?
Eine Rezension soll ein Produkt begutachten und kritisieren. Eine Rezension muss informieren und dem Wissenssuchenden eine Orientierung bieten. Zu einer Rezension gehören neben dem reinen Text der Rezension auch feste Daten, wie Autor, Titel, Verlag, Preis.
Im Endeffekt soll eine Rezension dem Leser eine fundierte Empfehlung für oder gegen ein Werk bieten.
Um dies zu erreichen ist es unabdingbar, dass ihr selbst das Werk, welches ihr bewerten wollt, ausführlich und aufmerksam gelesen habt.
Wie also schreibe ich nun eine Rezension?
Das wichtigste vorweg: Es gibt nicht die Rezension. Eine Rezension ist, auch wenn man sich möglichst um Objektivität bemühen sollte, immer subjektiv und es gibt viele verschiedene Möglichkeiten eine Rezension aufzubauen.
Es gibt jedoch einige Elemente, die jede Rezension enthalten muss. Diese wären:
1. Einleitung/Inhaltsangabe:
Die gebräuchlichste Art der Einleitung ist der direkte Einstieg in die Inhaltsangabe. Es ist jedoch auch möglich die Rezension mit einer wirklichen Einführung in das Thema zu beginnen. Möglich sind hier unter anderem eine Einführung in das der Geschichte zugrunde liegende Thema (hier zumeist 40k), eine kurze Eingliederung des Werkes mit Blick auf das Gesamtwerk des Autors oder eine kurze Geschichte, wie oder warum man zu diesem Buch gekommen ist. Diese Einleitung sollte kurz sein und nicht vom eigentlichen Thema des Beitrags, nämlich dem Produkt an sich, ablenken. Außerdem sind beständig ähnliche Einleitungen, wie etwa „Als ich letztens im Buchladen schmökerte…“ oder dergleichen nicht sehr originell und werden zumeist vom Leser gelangweilt übersprungen.
Die Inhaltsangabe muss in jeder Rezension vorhanden sein. Hier sollte auf einige Punkte geachtet werden:
- knappe Zusammenfassung des Geschehens, der handelnden Personen oder des behandelten Themas
- Spoiler sollten vermieden werden
- es nutzt nichts, einfach den Text auf der Rückseite des Buches abzuschreiben, denn dabei handelt es sich nicht um eine Inhaltsangabe, sondern um einen Werbetext
- die Inhaltsangabe soll einen kompakten Überblick über das Geschehen geben, ohne dem Leser zu viel zu verraten
- die Wendepunkte oder gar das überraschende Finale eines Romans zu verraten, ist mehr als unangemessen
2. Kritik:
Die Kritik ist der elementare Bestandteil einer Rezension und als solcher sollte sie dementsprechend auch den Großteil der Rezension ausmachen.
Wie bereits gesagt, ist eine Rezension immer subjektiv. Man sollte jedoch versuchen seine Kritik immer aus möglichst objektiver Sicht heraus zu formulieren. Denkt immer daran, dass ihr eine Rezension nicht für euch, sondern für andere schreibt und diese womöglich einen völlig anderen Geschmack haben als ihr selbst.
Als Beispiel: Wenn ihr selbst einer derjenigen seid, die den Ultramarines schon aus Prinzip nichts als Verachtung entgegen bringen, so ist dies euer gutes Recht. Die Rezension des Buches "Die Krieger von Ultramar" sollte davon allerdings unberührt bleiben.
In der Kritik können durchaus auch Themen wie die Aufmachung des Buches (Cover, Karten, etc.) oder das Seitenlayout erwähnt werden, sie bilden aber immer nur die B-Note. Am wichtigsten ist die inhaltliche Kritik. Dazu paar beispielhafte Fragen, die ihr beim schreiben der Kritik beantworten solltet:
- ist die Handlung durchgängig nachvollziehbar?
- wie werden die Charaktere dargestellt?
- wie ist der Lesefluss
- wie verhält es sich mit der Spannungskurve?
- wie hebt sich das Buch von anderen vergleichbaren positiv oder negativ ab?
Wichtig ist vor allem, dass ihr eure Meinungen auch begründet. Schimpfwörter und mehrdeutige Sätze sollten möglichst vermieden werden.
Die Kritik kann entweder von der Inhaltsangabe losgelöst oder mit ihr verknüpft werden. Es ist also sowohl möglich erst den Inhalt wiederzugeben und dann die Kritik zu schreiben, als auch ihr könnt es detailliert beschreiben und direkt auf den Inhalt eingehen.
3. Fazit:
Aufbauend auf die Kritik sprecht ihr euch nun hier sachlich für oder gegen den Kauf des Werkes aus. Preise die euch besonders hoch oder niedrig für das Produkt vorkommen, sollten kurz im Fazit Erwähnung finden. Wenn ihr den Preis angemessen und mit anderen Produkten dieser Art vergleichbar findet, dann braucht ihr ihn nicht zu erwähnen.
4. Wertung (optional)
Hier sollte man darüber nachdenken, wie man das rezensierte Werk in einem Punktwert zusammenfassen kann. Die Wertung reicht dabei von 1 für sehr schlecht bis 10 für hervorragend. Die Werte können in 0,5er Schritte gefasst werden (z.B. 6,5). Da die Rezension an sich aber schon eine Bewertung darstellt, ist eine gesonderte numerische Wertung nicht zwingend notwendig. Solltet ihr jedoch meinen, dass ein solcher Zahlenwert, eure Meinung zum Buch noch eindeutiger zeigen kann, dann ist es sinnvoll einen solchen am Ende der Rezension einzufügen.
Bitte denkt daran, dass eine solche Wertung nicht die Rezension ersetzen soll oder gar kann. Es dient lediglich noch einmal der Konkretisierung eures Standpunktes gegenüber dem rezensierten Werk.
Zum Abschluss noch ein kleiner Hinweis zur Form einer Rezension.
Die Rechtschreibkorrektur ist euer Freund! Das ist keine Schande, im Gegenteil. Eine Rezension, die vor Rechtschreibfehlern nur so strotzt, wird kaum jemand bis zum Ende lesen und hilft somit nicht weiter.
Eine Rezension besteht niemals nur aus 2-3 Zeilen. Wie groß sie nun genau sein muss, kann euch niemand sagen. Jedoch sollte man sich zumindest mal um eine Seite Länge bemühen.
Es ist außerdem zumeist hilfreich, wenn man den Text erstmal einen Tag lang ruhen lässt und dann nochmal liest, bevor man ihn hier postet. Beim späteren Lesen fallen euch vielleicht noch Ungereimtheiten oder Fehler im Aufbau auf.
Weitere Anmerkungen, Kritik oder sonstiges sind natürlich gerne gesehen und ich freue mich schon jetzt auf eure zukünftigen Werke 
MfG,
Archaon