Fotografieren und die Fotobox

  • Dies ist das Ergebnis der Gemeinsamen Arbeit der Nutzer Sjard, Butch, Toshiro, Red Scorpion und Mister Sinister. Die Beiträge der anderen Nutzer, deren Anteil nicht direkt verwendet wurde aber zur Diskussion beigetragen hat ist in der Diskussion selbst nachzulesen.


    Richtiges Fotografieren



    Das Licht ist das Fundament jeden guten Bildes. Wie überall gibt es auch hier viele richtige Wege und es ist sicher Geschmackssache, welcher für einen selbst am besten zu verwenden ist:


    Tageslicht:
    Die natürlichste Lichtquelle, die auch farblich die besten Ergebnisse liefert. Allerdings ist sie nun einmal sehr umgebungsabhängig. Abhilfe schaffen hier die auch beim Bemalen sehr hilfreichen Tageslichtlampen.


    Andere Lichtquellen:
    Hier ist es wichtig, zu verhindern dass das Bild überbelichtet wird. "Hartes" Licht muss diffus gemacht werden. Das lässt sich generell auf zwei Arten bewerkstelligen:
    1. "Indirektes" Licht:
    Das Objekt wird nicht direkt angestrahlt, sondern lediglich eine weiße Fläche, die als Diffusor fungiert und das Licht auf das Objekt "streut".
    2. Diffuses, direktes Licht:
    Das Licht wird DURCH eine weiße Fläche geleitet um es zu streuen. Hier eignet sich besonders Backpapier, da es kaum von herkömmlichen Lichtquellen in Brand gesetzt werden kann.



    von Sjard.


    Schatten:
    Schatten sollten ausgeschlossen werden. Zuerst einmal darf der eigene Schatten nicht auf dem Modell liegen. Den Rest erledigen drei Lichtquellen; ein vorgesetztes Oberlicht für Vorder- und Hintergrund und eine Lichtquelle rechts und eine links vom Objekt.


    Hintergrund:
    Der Hintergrund sollte hell und einfarbig sein.
    Ein Beispiel zeigt uns dieses Bild:



    von Sjard.


    Die besten Ergebnisse erzielt man jedoch mit einer Fotobox. Dazu unten mehr.


    Die Kamera(einstellungen):
    Verwendet werden kann jede halbwegs anständige Digitalkamera.
    Bei gängigen Kameras sollte kaum gezoomt werden, lieber hohe Auflösung und dann den Bereich der gebraucht wird freistellen. Es bilden sich sonst zu viele Unschärfen innerhalb eines Objekts heraus.
    Dazu sollte die Kamera abgestützt werden, auf einem Stativ oder einem harten, sicher stehenden Gegenstand, und dann aus ca. 40cm Entfernung im Makromodus fotografiert werden.


    Nachbearbeitung:
    Man will nur seine Mini präsentieren, nicht den unaufgeräumten Schreibtisch. Dazu bringt es nichts eine so hohe Auflösung zu präsentieren, dass die Mini in 20-facher Vergrößerung gezeigt wird.
    Erstens werden die Dateien zu groß und es dauert oft zum Laden der Threads zu lange. Zweitens sehen normale Ungenauigkeiten beim Malen bei so einer großen Auflösung wie Fehler aus. Da macht man unnötig seine eigene Arbeit schlecht und frustriert sich.


    Achtet man auf die hier vorgestellten Tipps lassen sich beachtliche Ergebnisse erzielen:

    von Sjard.



    von Sjard.



    Bau einer Fotobox


    Diese fabelhafte Anleitung ist 1:1 von Sjard übernommen:


    Ich hatte noch einige Sperrholzreste, Holzschrauben, weiße Acrylfarbe (matt) und Stabilbaukastenteile rumliegen. Im Baumarkt habe ich mir noch Schaniere und Filzgleiter organisiert. Aus dem Netz 4 Neodymmagnete.


    Materialien


    - 10mm Sperrholzplatte 1x 500x400mm
    - 15mm Sperrholzplatte 2x 300x200mm
    - 15mm Sperrholzplatte 1x 400x300mm
    - Filzgleiter
    - 4x Neodymmagnete 10x10mm
    - 4x Schaniere
    - Acryllack weiß (matt)
    - 2x Metallteile aus einem Stabilbaukasten meiner Kinder ;)
    - div. Holzschrauben




    Zusamenbau


    Die Fotobox sollte zusammengefaltet werden können und wenig Stauraum einnehmen.


    1. Sperrholzplatten geweißt




    2. Stabilbaukastenteile für eine Magnethalterung von Fotohintergründen auf die Rückwand geschraubt




    3. Die Seitenplatten als Reflektor und Diffuser schwenkbar mit Schanierden an die Rückwand geschraubt. Zur vertikalen Fixierung Bodenplatte und Rückwand mit Neodymmagneten versehen (10x10mm vorgebohrt, dann eingeklebt). Zusätzlich habe ich Filzgleiter unter die Bodenplatte, die Rückwand und in die Türen geklebt. Damit der "schöne" Lack ja keine Kratzer bekommt. ;)




    4. Fertig. Läßt sich annehmbar zusammenfalten.






    Aufgebaut und Probefoto


    Darauf habe ich mich gefreut, Kleber trocken und Neodyms einrasten lassen :) Als Hintergrund habe ich ein weißes A4-Blatt mit Magneten an den Stabilbaukastenteilen befestigt. A3-Blätter wären auch kein Problem. Außerdem kann der Hintergrund auch durch Stoffbahnen oder Buntpapier aufgehübscht werden.



    Als Beleuchtung kam eine Tri-Tube Lamp 8015 und zwei IKEA Lampen mit 13W (ca. 100W) TIWIN LED-Leuchtmitteln zum Einsatz. Meine Kamera hat außerdem einen LED-Lichtring. Diesen Ring kann ich auch weglassen, bei der Lichtflut die ich durch die Lampen bereits habe. Vor die TIWIN-Leuchtmittel habe ich im Fokus ein weißes Blättchen geklemmt, um einen harten Schlagschatten auf den Modellen zu verhindern. Sollten hier schwächere Leuchtmittel verwendet werden, können auch die Blättchen als Diffusor weggelassen werden.




    Tri-Tube Lampe von oben, vorgesetzt links und rechts die IKEA Arbeitslampen. Die weiße Umbauung der Fotobox dient als indirekte Lichtquelle.




    Das Probefoto


    Fotografiert ohne Lichtring und mit einer einfachen IXUS 125HS. Ich habe die nehmen müssen, weil meine Akkus der anderen Canon, welche auf dem Bild zu sehen ist, während des Tests leider leer gingen *hust*. Weißabgleich war durch die 6000K Farbtemperatur nicht von Nöten. Ich habe aus ca. 30cm Entfernung fotografiert. Ich habe die Autobelichtung in der Kamera manuell angepasst (Schneeeffekt beachten). Belichtung zwischen 1+ und 2+. Eine höhere Blende erfordert zwar mehr Licht, aber die Schärfentiefe erhöht sich und somit gibt es keinen Blur auf nahe oder weiter entfernte Objekte vom Modell. Ist die Blende jedoch zu hoch, verlieren sich allgemeine Details. Somit wäre eine mittlere Blende bis leicht drüber, ratsam. Bei Lichtproblemen könnte ISO "etwas" erhöht werden, nicht zu hoch, sonst rauscht es. Millisekunden senken, 1/30 geht noch recht gut, wenn die Kamera aufliegt. Oder die Blende weiter öffnen, wobei hier wieder die Unschärfen am Modell zunehmen.


    Kameraeinstellungen der IXUS 125HS
    - ISO 200
    - Blende f7.1
    - Belichtung 1+ 2/3 (also 1/3 vor 2+)
    - Belichtungszeit 1/80
    - Messung -> Mehrfeldmessung / gesamte Szene