Autoren: S P Cawkwell/ Ben Counter/ John French/ Darius Hinks
Umfang: 450 Seiten
Format: Taschenbuch
Sprache: Deutsch
Verlag: Black Library
Preis: 15,00 €
ISBN: 978-1-78193-066-3
Einleitung:
Das Buch beinhaltet vier Kurzgeschichten, die alle mehr oder weniger lose Tzeench beinhalten bzw. mit dem Schicksalsweber zu tun haben. Den Inhalt, die Kritik und die Wertung werde ich für jede Geschichte kurz separat ausführen. Die Gesamtwertung setzt sich dann aus dem Durchschnitt der Einzelwertungen zusammen (gerundet auf 0,5er-Stellen).
Verfluchte Ewigkeit (von S P Cawkwell):
Inhalt:
Die Space Marines der Star Dragons und der Blood Swords werden vom undurchsichtigen Inquisitor Remigius gezwungen, das mysteriöse Geisterschiff Verfluchte Ewigkeit zu entern. Schnell wird klar, dass das Schiff nicht so verlassen ist, wie es zunächst den Anschein hat und die Marines sehen einem ungewissen Schicksal entgegen.
Eindrücke und Kritik:
Die Geschichte ist nicht nur die erste, sondern mit Abstand die schwächste Story im Buch. Die Charaktere sind schablonenhaft, die sprachliche Ausgestaltung langweilig und die Marines handeln (aufgrund des abrupten Schreibstils) schwer nachvollziehbar, wie bspw. der Ordenspriester, der mitten im Kampf einfach umdreht und weggeht. Ja, mit solchen Worten werden die Handlungen beschrieben. Zum Ende kommt ein wenig Spannung auf, aber die wird sofort durch den schlechten Schreibstil zermürbt. Die Entwicklung um Sergeant Korydon ist hingegen durchaus gelungen.
Wertung:
2/10
Sanctus (von Darius Hinks):
Inhalt:
Die Relictors werden auf dem Planeten Ilissu IV. abgesetzt, um nach seltenen Artefakten zu suchen, bevor dieser von einem Exterminatus dahingerafft wird. Schnell entwickeln sich auch die Ereignisse auf dem Flaggschiff von Großinquisitor Mortmain zu einem Wettlauf gegen die Zeit. Werden die Relictors rechtzeitig das Chaos aufhalten können, um den Subsector zu retten?
Eindrücke und Kritik:
Die Kurzgeschichte ist spannend, treibend, überraschend und sehr dystopisch. So muss eine 40k-Story geschrieben sein. Viele kleine Dinge machen die Geschehnisse um Bruder-Sergeant Halser zu einer echten literarischen Perle. Seien es die „Nummerierungen“ der Kapitel, das eingeschränkte Wissen der Charaktere, dass zu Fehlentscheidungen führt, die Verwendung von Präsens (statt Präteritum) als Erzählform oder wie loyale Space Marines durch übertriebene Kontrolle langsam in Versuchung geführt werden, das Chaos zumindest zu tolerieren. Das Ende ist so gut und passend, dass ich die letzte Seite zweimal lesen musste, um nachvollziehen zu können, was passiert ist.
Wertung:
9/10
Unerbitterlichkeit des Willens (von Ben Counter):
Inhalt:
Die Iron Warriors belagern die Raumfestungen Unangetastete Bastion und Unerbitterlichkeit des Willens. Erstere wird schnell überwältigt, doch letztere wird von den furchtlosen Imperial Fists unter der Führung von Captain Lysander verteidigt. Zahlenmäßig unterlegen müssen sie den Angriffen der verräterischen Belagerungsmeister standhalten.
Eindrücke und Kritik:
Die dritte Kurzgeschichte krank wie schon die erste an einem gänzlich unspannenden Schreibstil. Würzt man das Ganze noch mit platten Charakteren und einem Einzigartigen Charaktermodell, von dem man weiß, dass es nie und nimmer sterben oder ernsthaft in Gefahr kommen wird, dann hat man ein literarisches Valium. Der Plottwist am Ende war zwar ganz nett, aber jetzt keine Meisterleistung mit Wow-Effekt.
Wertung:
2/10
Schicksalsweber (von John French):
Inhalt:
Epistolarius Cyrus Aurelius erhält einen Notruf von einer Relaisfestung über eine bevorstehende Dämoneninvasion. Geplagt von unheilvollen Visionen folgt er dem Ruf, nicht ahnend, wer den Hilferuf tatsächlich versendet hat.
Eindrücke und Kritik:
Zum Abschluss des Sammelwerks gibt es noch mal einen kleinen Lichtblick, der erstmalig tatsächlich den namensgebenden Dämonen des Tzeench beinhaltet und eine unvorhersehbare und damit durchaus spannende Geschichte präsentiert. Manchmal ist die Entwicklung der Geschichte recht schleppend und die Darstellung von Schicksalsweber ist ziemlich unbefriedigend. Aber das Ende ist durchaus überraschend und ein wenig beklemmend. Außerdem gibt sie dem Gesamtbuch einen erzählerischen Rahmen. Was ich damit meine, will ich an dieser Stelle nicht verraten, weil es sonst die Überraschung verdirbt.
Wertung:
6/10
Gesamtfazit:
Das Buch bietet bis auf die zweite Geschichte keine wirklich empfehlenswerten Passagen. Ganz im Gegenteil ist die Hälfte des Buches grausig, langweilig und schlecht geschrieben. Der letzte Teil des Buches mildert einerseits den schwachen Eindruck, verdeutlicht aber andererseits die Unzulänglichkeiten des Gesamtwerkes. Vom pompöse betitelten und auf dem Cover gezeichneten Architekten des Schicksals ist kaum etwas zu sehen, nur in einer Story. Von daher gibt es keine Kaufempfehlung. Das Preis- Leistungsverhältnis ist einfach nicht gut genug.
Gesamtwertung:
4,5/10