Interview mit einem Kriegsherren - Zweite Staffel


  • "Ein herzliches Willkommen, liebe Freunde des galaxieweiten Rundfunks,


    dies ist Necropolis FM, euer Lieblingssender in der Finsternis der fernen Zukunft, wo freudige Ereignisse so häufig vorkommen wie Carnifextenöre. Die Skarabäen-Plage ist vorüber und unsere radioaktiver Sonne strahlt fröhlich und todbringend! Ich freue mich, euch einen weiteren spannenden Gesprächspartner vorstellen zu können. Den Weg ins Studio hat heute gefunden ... "


    Hallo werte Forumsmitglieder,


    auch im Jahr 2017 wird es jeden Donnerstag ein Interview mit einem bekannten oder weniger bekannten Forumsmitglied zu lesen geben. Das tolle Interview-Format, dass durch unseren fleißigen Moderator Hobbes ins Leben gerufen wurde, startet erneut am 02. Februar. So wie Hobbes wähle ich die Gesprächspartner eine Woche zuvor aus und schicke ihm einige Fragen bei PN zu, mit der Bitte, diese zu beantworten. Sinn und Zweck dieses Threads ist es, etwas mehr übereinander hinsichtlich des Werdegangs und der Vorlieben im Hobby zu erfahren und damit zugleich den eigenen Blickwinkel auf das Hobby etwas zu erweitern. Daher werde ich den Fragenkatalog unverändert beibehalten, damit ihr die illustren Charaktere unseres Forum besser miteinander vergleichen könnt. Natürlich werde ich noch die Interviews vom letzten Jahr hier verlinken.


    Über Kommentare freuen sich die Interviewten bestimmt, haut also weiterhin in die Tasten, werte Leser! Löchert sie im Anschluss mit euren eigenen Fragen, kommentiert ihre Aussagen oder schreibt ganz einfach, welche Beiträge des Interviewten zum Forum euch in besonderer Erinnerung geblieben sind!


    Ich wünsche uns allen viel Spaß!


    MfG,
    Gambler


    Interview-Verzeichnis:
    Interview mit Zerzano
    Interview mit Butch
    Interview mit von Branitz
    Interview mit Hjalfnar Feuerwolf

  • Juhu. Endlich hat der Donnerstag wieder eine Bedeutung. An ihm können wieder die grandiosen Interviews gelesen werden. Schon vorab ein herzliches Danke an dich für die Arbeit und Mühe, die du mit diesem Thread dir aufbürdest. Bereits der Eingangspost lässt aber nur das Beste hoffen, sehr cool. So ein Radiosender im Auto wäre was. ^^

  • Wow, tolle Idee. Wie bist du nur darauf gekommen?


    :D
    Spaß beiseite. Wir freuen uns schon alle auf das nächste Interview. Wenns früh genug kommt kann ich mir das ganz wunderbar anschauen während ich auf die Donnerstägigen Gastvorträge warte :thumbsup:

    Brutvater (aka Area-Moderator) des Tyraniden-Bereichs


    Tyraniden Linksammlung
    Tyraniden KFKA


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    Egal wie hitzig die Debatte: Immer sachlich und höflich bleiben.
    Don't wake the Dragon!



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    ˉ\_(ツ)_/ˉ


    KY-'aLK BGY'a TShLMVTh L'a-'aYUr'a Ur'y
    Auszug aus Psalm 23

  • Kann es ehrlich gesagt kaum erwarten, das nächste Interview zu lesen. Habe mir die anderen von Hobbes (An dieser Stelle: Tolle Idee und super Umsetzung!) durchgelesen und muss sagen, dass es sehr informativ war und einen guten und sympathischen Eindruck von der hier aktiven Spielergemeinschaft vermittelt.
    Also bitte mehr davon :thumbsup:

    "Orkzä va'lier'n niemalz nich'. Wenn wa gewinn', dann gewinn' wa. Wenn wa sterb'n, sin' wa tot, also zählt dat nich' alz valor'n . Wenn wa abhau'n, könn' wa wiedakomm'n, um weitazumosch'n, alzo ha'm wa auch nich' verlor'n, iz doch klar!"
    Orkische Kriegsweisheit (aus Codex Orks, 7. Edition)


    Man muss dieses Volk aufgrund seiner feinsinnigen Kultur und scharfen Logik einfach lieben :D :D :thumbsup:

  • Wünsche dir viel Spass und Erfolg Gambler :) , Der Eingangspost gefällt mir schon einmal ;)

    Port Oron I Twitter I Youtube
    Siege 2 I Niederlagen 2 I Unentschieden 1 seit 2004
    Siege 0 I Niederlagen 0 I Unentschieden 0 2017
    Siege 0 I Niederlagen 0 I Unentschieden 0 Apokalypse
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  • Für das Premiereinterview im neuen Jahr hat sich mein Moderator-Kollege Zerzano zu Verfügung gestellt. Sein Wissen um die Hintergründe, Charaktere und Kriege des 41. Jahrtausends kann in seinem Umfang wohl nur noch von der Schwarzen Bibliothek selbst übertroffen werden. Seine Faszination mit den Iron Hands und dem Mechanicum ist so deutlich wie bewundernswert, dass man sich fragt, warum er nicht Metallarbeiter geworden ist. Seine Hingabe beim Aufbau seiner Stone Breakers ist ein leuchtendes Beispiel für jeden Hobbyisten und wärmt mir als Freund des selbst kreierten Fluffs das metallenen Herz. Ich frage mich, ob er den Fluff mit der Schreibmaschine geschrieben hat. Bitte erzähl doch noch ein wenig über dich, Zerzano:


    Wie und wann bist Du zu 40k gekommen? Wie sah Dein „Werdegang“ im Hobby aus?
    Ach ist das lange her, 13 fast 14 Jahre. Damals war ich noch ein kleiner Adept...äh, ich meine Junge, so im Alter von elf Jahren. Der Cousin eines Freundes, der bei einem Treffen zu Besuch war, erzählte davon, dass er bald ein Spiel anfangen wollte und zeigte mir ein paar Bilder im Internet. Drei mal dürft ihr raten, was das für ein Spiel war. Auch wenn er recht schnell wieder das Interesse verlor, war ich direkt hellauf begeistert und sofort davon gefangen. Es war düster und böse, genau das, was ein kleiner Junge cool fand. Da Weihnachten nicht weit war, holte ich mir schnell die ersten Sachen, unter anderem meinen ersten Codex: 3. Edition Eldar. Ja ganz recht, ich hab mit den Spitzohren angefangen. Irgendwann holte ich mir dann auch (vernünftigerweise) das Regelbuch der dritten Edition und die ersten Modelle. Schnell hatte ich auch ein paar Schulfreunde und meinen Vater zum Spielen und Sammeln animiert und anschließend eine Platte für zuhause zusammengebaut. Es folgten einige Jahre, in denen ich dann vor allem im Hobbykeller und im Frankfurter GW zockte. Doch mit der Zeit sprangen die anderen ab und bei mir in der Nähe kannte ich niemanden, der auch spielte. Es kam wie es kommen musste: Ich wagte mich in die Weiten des Internets auf der Suche nach anderen. Ich fand den Vorläufer dieses Forums und tobte mich vor allem in den Story- und Hintergrund-Sektionen aus. 2009 stellte ich dann doch mal die Frage in den den Raum, wer denn sonst noch aus meiner Ecke käme. Da stieß ich auf derd11 und seine Jungs vom Team Raven aus Gießen. Erfreut und schnell die Koffer gepackt, ging's dann bald nach Gießen und dort...wurde mir erstmal gezeigt, wie man richtig spielt; auf die harte Tour. Denn ich kleiner Kellerhobbyist war direkt in ein Nest aus Turnierspielern geraten. Zwei Monate bekam ich nur auf den Sack. Jedoch war dies nicht nutzlos und schon bald fuhr ich selbst auf Turniere mit gar nicht mal schlechten Ergebnissen. Das ging einige Jahre so, bis sich meine Spielergruppe mit dem Ladenbesitzer, bei dem wir zockten, überwarf und die Spielergruppe an der mangelnden Spielelocation auseinander brach. Es folgte eine Durststrecke, die dann vor knapp fünf Jahren mit Beginn des Studiums in Gießen wieder endete. Zusammen mit meinem Kommilitonen und späteren Kumpel Tyron und zwei, drei anderen gründeten wir eine neue Spielergruppe in Gießen, die sich später in einem der Referate der Technischen Universität einnistete. Früher noch Turnierspieler verschob sich damit auch mein Interesse wieder mehr zu dem, was mich überhaupt zum Hobby geführt hatte, der Fluff und die Story. Mehr Spaßspiele und mehr Story rund um das Ganze. Zusammen mit den anderen Gießenern versuchen wir nun dort, diesen Aspekt hoch zu halten, sei es bei unserer hauseigenen Kampagne oder bei den Forentreffen, bei denen wir stehts versuchen, ein angenehmes Hobbyambiente zu schaffen.


    Was macht für Dich das Hobby aus? Was gefällt Dir daran am Besten?
    Und genau das ist es eben, was mir am Hobby gefällt. Das Spiel und das, was drum herum passiert. Ich geb's zu, ich bin nicht der größte Maler oder Bastler. Aber das Spielen und sich gemeinsam einen Hintergrund dazu auszudenken, während man über die absurdesten Situation lacht. Das macht vor allem für mich das Hobby aus: Der Spaß zusammen mit Anderen. Natürlich bereichern gut bemalte Minis und Umbauten das Hobby, ohne Frage. Aber ohne Andere, wäre das ganze ein ziemlich langweiliges Spiel. Ich spreche aus Erfahrung, ich hab schon Partien gegen mich selbst versucht.
    Was mir jedoch sehr gefällt ist, dass auch, wenn für mich das Spiel im Vordergrund steht, dies für andere nicht gelten muss. Das Hobby ist so umfassend, dass die verschiedensten Charaktere mit den unterschiedlichsten Interessen daran zusammen kommen und gemeinsam ein Hobby zelebrieren. Das hat einfach was Schönes, was man nicht überall findet.


    Welches ist Dein bevorzugtes Volk / Legion / Orden?
    Bevorzugt wird von mir alles, was nach Maschinen aussieht. Seien es Necrons, Iron Hands oder Adeptus Mechanicum. Hauptsache viel Metall. Nicht nur, dass mir die Optik meist sehr gefällt. Ich finde diese Thematik, die gerade die drei genannten Armeen ausmachen, ob das Fleisch oder die Maschine besser ist, hoch interessant. Solche Fragen machen meiner Meinung nach einfach ein gutes Sci-Fi Setting aus, vor allem wenn die Antwort darauf nicht so eindeutig ist, wie sie zunächst scheint. Vermutlich hätte ich noch Iron Warriors, wenn sie von der Zusammenstellung und der Farbgebung nicht meinen Stone Breakers so sehr ähneln würden...


    Erzähl uns ein wenig über Deine Hauptarmee! Wodurch wurdest Du bei ihr inspiriert?
    Ach ja, meine Stone Breakers, jetzt komme ich wohl ins Schwärmen. Meine Hauptarmee sind die Stone Breakers, ein noch junger Nachfolgeorden der Iron Hands, der nach der Belagerung um die Hammerspitze gegründet wurde, um solche Belagerungsschlachten schneller für das Imperium zu entscheiden. Noch nicht ganz im Klaren über sich selbst, arbeiten die Stone Breakers inzwischen mit progressiven Magi zusammen, um mit deren Technologie ihre Kriege einfacher zu gewinnen. Doch leider scheint ihnen das nun auch kaum noch zu helfen, denn sie sehen sich während der Verteidigung einer Frabrikwelt einer Übermacht der Tyraniden gegenüber und es obliegt dem jungen Captain Ba'djedet, genug Verbündete in den umliegenden Systemen zusammen zu ziehen, um einen Entsetzungsschlag gegen die Xenos zu führen. Ich habe mir zu den Kerlen viele Gedanken gemacht und inzwischen auch viele Modelle zusammen gesammelt. Aktuell stehen bei mir ca. 6000 Punkte Stone Breakers, die ich vor ungefähr dreieinhalb Jahren begonnen habe. Zumindest die Hälfte ist sogar bemalt, vor allem der Fuhrpark und die Bots. Das besondere an der Armee ist, dass viele meiner Modelle mit MK III Rüstungen herumrennen. Ich liebe diesen Rüstungstyp und die dritte Kompanie, welche ich aktuell bespiele, ist komplett damit ausgestattet. Auch hier haben natürlich die Magi ihre Hände im Spiel. Die Truppe stellt auch ein wenig meinen "Neubeginn" mit dem Hobby dar. Es wird das gespielt, was zum Hintergrund passt und nicht wild herumalliiert, wie ich es mit meinen früheren Marines gemacht habe. Dabei sind sie offensichtlich inspiriert von den Iron Hands, wie auch den Iron Warriors. Beide Primarchen und Legionen finde ich großartig und ich hoffe, ich hab da einen vernünftigen Spagat geschafft.


    Sammelst Du weitere Armeen?
    Ja und das führt mich zu meiner Nebenarmee, der Exploratorflottille von Magos Chensit, die inzwischen Teil des Entsatzungs-Kontingents ist und aus einer Makroclade der Skitarii sowie einige weitere Kampfservitoren besteht. Dieser Armee hat sich auch die Freiklinge Ironclad angeschlossen, deren Pilotin durch eine Intrige am Hofe aus ihrer Familie verstoßen wurde. Wie ihr seht schon ein kleiner, bunter Haufen, zu dem ich hoffe, bald die Motivation zu finden, einen gemeinsamen Fluff zu schreiben. Wie erfolgreich das Unterfangen von Captain Ba'djedet jedoch sein wird, werde ich von dem Ergebnis unserer Clubkampagne abhängig machen. Da heißt es also, sich anzustrengen. Zu den Marines kommen daher durch die Skitarii und das Mechanicum knapp 2000 Punkte sowie ein Knight. Weiterhin habe ich noch einige Necrons, die aus meinen Turniertagen stammen und in der Gruft lauern. Ich sollte sie mal wieder so ausstatten, dass sie wieder zum aktuellen Codex passen. Ach ja und noch ein paar Blood Axes stehen ihr rum, nicht mehr viele, aber sie sind existent. Ich habe natürlich noch einges an anderen Space Marine Modellen, aber die sind alle noch mit dem alten Farbschema versehen und weisen, wie man sich denken kann, noch nicht die MK III Rüstung auf.


    Zeige uns doch bitte ein Bild Deines Lieblingsmodells!
    Verdammt, sowas kann ich doch nicht. Warte,... nehm ich das, oder das?... Ich kann mich nicht entscheiden!... Ach, warum funktioniert diese blöde Kamera denn nicht!... Omnissiah, bitte hilf!

    Die Fünf hängen mir einfach so am Herzen, da kann ich keine richtige Entscheidung treffen und zu jedem gibt es eine Geschichte. Magos Chensit (links außen) war eines meiner Zielmodelle, welche ich unbedingt bei meinem Mechanicumsarmeeaufbau dabei haben wollte und kam am Tag des letzten Forentreffs zu mir. Ironclad Cybot Karaashi (rechts außen) stammt aus meinen Turniertagen und hat mich auf zahlreichen Schlachtfeldern begleitet, früher jedoch noch mit anderem Farbschema. Außerdem sorgte der Homagant schon für zahlreiches Schmunzeln. Gleiches gilt für Sergeant Horrifer (rechts innen) mit seiner "mobilen Deckung". Er ist eine Hommage im MK III-Gewand an einen früheren Sergeant der auch immer dabei war und ebenso mit Deckung herumrannte. Captain Ba'djedet (links innen) ist quasi das Sinnbild für meinen Hobbyneubeginn. Außerdem ist der Junge vom Omnissiah geküsst, so wie ich für ihn immer würfle. Und Ironclad (mitte hinten) war meine... Zeitbeschäftigung während der Examsprüfungsphase. Ich habe Stunden in ihn investiert und stellte ihn am Abend vor meiner letzten Prüfung fertig, die, vielleicht gerade deswegen, gut verlief.


    Wie würdest Du Deinen Spielstil beschreiben?
    Schnell und entschlossen. Obwohl ich alle Phasen (bis auf die Psi-Phase) mit einen Armeen stark nutze, bin ich mit meinen Zügen meist sehr schnell durch. Ich vermute, das sich diese Art durch das Spielen auf Zeit eingebürgert hat, aber ich kann ein Spiel gut in 1,5 Stunden durch bekommen. Das setzt andere zum Teil unter Druck, was zu Spielfehlern führen kann, die ich dann natürlich ausnutze... oder auch nicht. Denn im Regelfall bin ich da sehr kulant, schließlich passiert mir sowas selbst hin und wieder mal. Dabei spiele ich das Spiel eigentlich immer zu Ende, egal wie schlecht es läuft. Es ist einfach fairer dem Anderen gegenüber, wenn er es auskosten kann, dass sein Plan funktioniert hat. Es ist ja nur ein Spiel und man sollte sich mit seinem Gegner über das Spiel freuen und sich nicht wegen ihm ärgern. Deswegen wird mit einem Lächeln auf den Lippen weitergekämpft oder es zumindest versucht. Keine Kapitulation. Und vielleicht holt man ja auch einen kleinen, wenn vielleicht auch nur moralischen Sieg heraus.


    Was war Dein größter Erfolg, dein schönstes Erlebnis im Hobby?
    Ich glaube das war die Vorbereitungswoche vor dem vorletzten Forentreffen. Eine Woche lang haben wir uns jeden Tag für mehrere Stunden getroffen, um Gelände und Platten herzustellen. Zwei komplette Platten mit Grabenanlage und Gelände haben wir fabriziert. Glücklicherweise hatte ich zu dem Zeitpunkt wenige Univeranstaltungen. Und die Arbeit hatte sich gelohnt: Die Platten sahen großartig aus. Auch wenn sie vermutlich inzwischen einer Renovierung bedürften. Wir haben während der Zeit gelacht, herumgealbert und das ganze gipfelte dann in einer sehr schönen, wenn auch vielleicht etwas chaotischen Feldschlacht mit dreizehn Spielern und allgemein einem sehr schönen Hobbywochenende. Ich traf da erfreulicherweise auch ein paar Leute von hier (wieder) wie Nazdreg, Toshiro, SavageSkull und Schmuvness, die bei mir pennten und damit das 40k-Geplappere sogar zuhause weiter ging. Danach war ich allerdings auch etwas platt. Eine Woche 40k-Überdosis ist halt doch schon krass.


    Was war der größte Reinfall?
    Puh, größter Reinfall? Also wirklich ein bestimmtes Ereignis kann ich nicht benennen, aber worauf ich inzwischen nicht mehr so gerne zurückschaue, ist mein Verhalten gerade in der Anfangszeit auf Turnieren. Ernst, verbissen und Umbauten gerade so gemacht, dass man es als irgendwas Bestimmtes laufen lassen konnte. Hauptsache es war stark. Rückblickend war das überhaupt nicht gut und so sollte man das Hobby auch meiner Meinung nach nicht führen. Ich bin froh, dass ich diese Verhaltensweisen zu großen Teilen abgestellt habe, auch dank meiner aktuellen Spielergruppe. Leider kommt es von Zeit zur Zeit immer noch raus, weswegen ich da immer ein Auge drauf behalten muss.


    Welchen BL-Roman sollte man unbedingt mal gelesen haben?
    Ich geb's ja zu: Bei so etwas bin ich immer sehr parteiisch. Daher gehen meine Empfehlungen natürlich für Zorn des Eisens, Angel Exterminatus sowie die des-Mars-Reihe raus. Die ersten beiden zeigen gut die Innenwelt der beiden Legionen/Orden und gerade Angel Extermiatus war ungemein interessant, weil es die charakterliche Diversität innerhalb der Legionen zeigt. Und die Mars Reihe hat ein unglaublich schönes Space Opera Feeling, auch wenn es am Ende doch etwas sehr abgefahren wurde. Aber man will ja auch etwas anderes anbieten können, daher sind auch der Doppelte Adler und Rynns Welt dabei, die sich definitiv zu lesen lohnen. Gerade der Doppelte Adler war eines der wenigen Bücher, welche ich zweimal gelesen habe, weil mir dieser völlig andere Aspekt des 40k Universums sehr gefallen hat.
    Ach ja, ein kleiner Geheimtipp für die Iron Hands Liebhaber: die Kurzgeschichte Zerrissen von John French aus dem Sammelband Das Vermächtnis des Verrats. Unglaublich interessant und düster zeigt dabei French, wie die Iron Hands nach Ferrus Manus Fall weitermachten.


    Welche andere 40k-Publikation darf man nicht verpasst haben?
    Regelbuch und die Codizies würde ich sagen. Und das ist gar nicht so unernst gemeint, wie es vielleicht klingen könnte. Gerade in den letzten Jahren haben die Bücher zum Teil wahre Sprünge gemacht. Die Artworks sind mehrheitlich großartig und heben sich manchmal Meilen von den früheren Zeichnungen ab. Auch die Hintergrundsektion ist oft gut ausgebaut. Einziges kleines Manko zu früher ist, dass nicht mehr so viel Wert auf Umbau gelegt wird, was etwas schade ist. Die Älteren unter uns erinnern sich bestimmt noch an die letzte Seite in den Galerie voll von Eigen- und Umbauten.
    Ansonsten sind auch die RPG Freihändler-Bände sehr empfehlenswert. Sie bieten viel Raum, um selbst Abenteuer zu erleben und ich habe nicht nur einmal ein vom Warp wieder ausgespucktes Schiff untersucht. Einziges Problem ist das Prozentsystem, welches ich für nicht so gelungen halte. RPGs mit Schwierigkeitswert, den man überwinden muss, gefallen mir da mehr.


    Verfolgst Du regelmäßig Hobby-Blogs? Welchen kannst Du besonders empfehlen?
    Relativ wenige. Hin und wieder mal White Fairy, aber nur von Zeit zu Zeit. Irgendwie gefällt mir deren Präsentation nicht, auch wenn sie natürlich sehr kompetent sind. Lieber sind mir da die Jungs von Tabletop Tactics, deren Videoarbeit und Spaß bei der Aufnahme ich sehr ansprechend finde. Die Effekte und die Musik sind bei so etwas einfach ein wichtiger Faktor und Tabletop Tactics macht dies meiner Meinung nach sehr gut. Jedesmal, wenn ich eines ihrer Videos schaue, bekomme ich schon im Vorspann ein Kribbeln in den Fingerspitzen und will auch spielen. Leider läuft ein Teil des Kanals nur über Bezahlung, was meinen persönlichen Hype doch etwas mindert.


    Womit beschäftigst Du Dich aktuell im Hobby? Wie sehen Deine Pläne für zukünftige Projekte aus?
    Große Projekte sind eigentlich nicht so richtig geplant. Meine Armeen wachsen so vor sich hin. Gesetzt den Fall ich raffe mich mal auf zum Malen, sehen die dann hoffentlich auch besser aus. Fluff und eventuell eine Story würde ich jedoch gerne schreiben. Mal sehen, wann ich dafür die Zeit finde. Das Einzige, was ich aktuell plane, ist meine Stone Breakers auch wieder listentechnisch mehr in Richtung ihrer Belagerungsthematik zu führen. Whirlwind, Vindicatoren, Centurionen und/oder Ironclad-Cybots sollen mehr vertreten sein.
    Und dann ist da doch noch so eine Sache: Da ich jetzt mein Studium in Gießen beendet habe und eine Referendariatsstelle in der Ecke Hagen antreten werde, hab ich quasi nur noch bis ca. Mai und dann muss ich umziehen. Die wöchentlichen Treffen Montagabends werden dann natürlich sehr schwer umzusetzen sein, auch wenn ich's versuchen werde, zumindest hin und wieder mal an einem Wochenende vorbeizuschauen. Ich möchte meine, inzwischen auf über zehn Leute angewachsene Spielergruppe eigentlich nicht verlassen. Sie sind ja immerhin meine Freunde und Kumpel. Jedoch werde ich mich wohl auch nach neuen Leuten in der Gegend umsehen müssen, damit das Zocken bei mir nicht zu kurz kommt.


    Was bedeutet bzw. woher kommt eigentlich Dein Nickname?
    Ach ja, die Sache... Der stammt noch aus meiner Eldar-Zeit. Ich hatte da mal im Internet ein "Elfen-Wörterbuch" gefunden. "Zerzano" bedeutete "Zerstörung". Naja,... ich war jung, naiv und wollte was Böses von der Bedeutung her, als ich mich im Forum anmeldete. Ich spiele zwar nicht mehr Eldar, aber der Name bliebt und zumindest passt er noch, auch wenn ich nun eher gegen die Eldar arbeite.


    Wenn Du drei Wünsche im Hinblick auf das Hobby frei hättest, welche wären das?
    Erstens: Mehr Hobbyisten. Es kann nicht zu viele geben. Vor allem im mitteldeutschen Raum erscheinen es mir sehr wenige zu sein, was man auch gut daran erkennen kann, dass die meisten Veranstaltungen eher im Norden oder Süden Deutschlands sind.
    Zweitens: Mehr Hobbytreffen. Turniere gibt es ja schon lange, aber es gibt nur relativ wenige Angebote für Hobby-Spieler. Erzählerische Großschlachten, Mal-Workshops oder einfach das gemeinsame Treffen und unterhalten. Würde mich freuen, wenn sowas häufiger vertreten wäre.
    Drittens: Keine End-Times. Der Fluff kann sich ruhig bewegen und von mir aus auch das Chaos sich im Realraum zum Teil etablieren. Aber der endgültige Untergang des Imperiums bzw. eine Allianz der "Guten" gegen das "Böse" fände ich schrecklich, denn so ein schwarz-weiß Schema würde dem Setting so viel an Tiefe rauben, was meiner Meinung nach wirklich nicht sein darf, da gerade das Warhammer 40k so interessant macht.


    Gibt es noch etwas, was Du immer schon mal loswerden wolltest oder hast Du einen speziellen Tipp für unsere Forumsmitglieder?
    Diskutiert, bis eure Finger glühen und ihr denkt, ihr seit ein Space Marine. 40k lebt vom Austausch miteinander. Sprecht über Regeln, Strategien, Listen, Bau und Bemalung. Und seit kreativ dabei. Schreibt mal eine Artikel oder eine Story zu einem Thema, was euch interessiert. Schluckt nicht nur einfach Gerüchte und konsumiert, sondern erschafft auch selbst was. Und stets dabei ein Lächeln bewahren, denn es ist kein richtiges Hobby, wenn man sich nur darüber ärgert.
    Ach ja und noch eine Sache an die die Gießener Tabletoper: Ich hoffe inständig, dass wir auch nach meinem Umzug in Kontakt bleiben. Ihr seit großartig und ich hab die Zeit mit euch sehr genossen. Danke für alles!


    mfg
    Zerzano

  • Schön, dass die kleine "Tradition" der Interviews auf gleichem Niveau weitergeht. Herzlichen Dank an Gambler und Zerzano für Frage und Antwort und für einen tollen Einblick in den Lebenslauf eines Hobbyisten. :up:

  • Sehr nice! Zunächst freut es mich natürlich außerordentlich, dass es hier weitergeht! Das Interview hat Laune gemacht, klingt echt nach einer tollen Truppen, die ihr da in Gießen habt. Die IH-Kurzgeschichte werde ich mal im Hinterkopf behalten und ganz in Weiß kommt ein Knight überraschend cool. :up:

  • Vielen Dank, das hat mir jetzt heute morgen auf jeden Fall meinen Morgen gerettet :up: Sehr schön zu lesen, und auch ich bin begeistert dass es weitergeht! Wunderbar auch die kleinen Eingeständnisse von dir Zerzano, ich kenne das ja von einem selbst. Danke dafür!

  • Moinsen,


    erstmal danke an Gambler, dass er das ganze weiter macht und mich für den Einstieg gewählt hat.^^


    Zitat von Hobbes

    klingt echt nach einer tollen Truppen, die ihr da in Gießen habt.

    Definitiv.:) Die sin' immer so verdammt motiviert beim Hobby, dass ich wegen denen mich immer anstregen muss, z.B. auch vernünftige Umbauten und Bemalung zu liefern.:D Und das Schlimme ist, langsam hab ich daran sogar Spaß.:D Abgesehen davon finde ich es immer bewundernswert, wie sich so Leute @Mein_Freind_Hansi und Max Power immer in den Geländebau stürzen, dass kannte ich früher so überhaupt nicht.

    Zitat von Hobbes

    ganz in Weiß kommt ein Knight überraschend cool. :up:

    Danke, das war auch da Ziel.:D Aber du glaubst nicht wie viel Arbeit es war, das Weiß ohne Nasen aber deckend aufzutragen. und dann noch die Kettenfaust. Tage der Arbeit. :wacko:


    Vielen Dank, das hat mir jetzt heute morgen auf jeden Fall meinen Morgen gerettet :up: Sehr schön zu lesen, und auch ich bin begeistert dass es weitergeht! Wunderbar auch die kleinen Eingeständnisse von dir Zerzano, ich kenne das ja von einem selbst. Danke dafür!


    MMn sollte man einfach immer etwas selbstkritisch sein.:) Macht man das nicht, schwimmt man immer nur im eigenen Sud und entwickelt Eigenarten, die einfach nicht sein müssen. ;) Hab da schon Nasen kennen gelernt, die sich eigentlich mal an selbige fassen müssten, um zu sehen, mit welchem Ernst und Verbissenheit sie etwas betreiben, dass ihnen ja eigentlich Spaß machen sollte. Aus einem Hobby sollte mMn einfach kein ernst werden.:|


    Freue mich im übrigen schon auf nächsten Donnerstag, weiter so Gambler. :thumbsup: edit. Auch ja und nein, ich schreibe meinen Fluff nicht mit der Schreibmaschine.:P Was glaubst du, wie viele Blätter Papier ich wegen Rechtschreibfehler hätte wegschmeißen müssen.:D


    mfg
    Zerzano

    >>Träume ergeben erst einen Sinn, wenn man in der Realität für sie kämpft; wer sich aber nur an fremden Träumen bewegt, statt sein eigenes Leben zu leben, ist so gut wie tot.<<


    +++Motoko Kusanagi aus dem Anime "Ghost in the Shell: Stand Alone Complex"+++

    2 Mal editiert, zuletzt von Zerzano ()

  • Herzlich willkommen liebe Leser,


    es ist Donnerstag und damit Zeit für das nächste Interview. Heute haben wir einen der bekanntesten Maler unserer Community als Interview-Partner zu Gast:. Seine Markenzeichen sind Bierhumpen hebende Grünhäute und unkonventionelle Weltraum-Wölfe. Die Rede ist natürlich von unserem ehrenwerten Künstler Butch. Seine zunächst unkonventionellen Ideen haben nicht nur breiten Anklang in unserem Forum gefunden, sondern bestechen auch durch Qualität und Hingabe. Als kleines Sahnehäubchen kündigt Butch im Interview ein neues Projekt an. Seid gespannt...



    Wie und wann bist Du zu 40k gekommen? Wie sah Dein „Werdegang“ im Hobby aus?
    Als Junge habe ich in den späten 70ern etwas Modellbau mit Revellbausätzen und -farben betrieben. Mit 12 (Anfang 80) kamen dann die ersten P&P Rollenspiele (erst D&D, dann Midgard). Mit meinen alten Revellfarben begann ich Miniaturen unserer Charaktere zu bemalen. Mit den Emaillefarben war das aber echt kein Spaß und dauerte ewig. Irgendwann Mitte/Ende der 80er sah ich dann in unserem Fantasyladen die ersten 40K-Modelle. Damals stand ich aber nur auf Fantasy und hätte eher Warhammer gezockt. Aufgrund der Preise war das aber überhaupt nicht denkbar mit 2,50 DM für eine Figur (für einen armen Schüler). Die Malerei hat mir aber schon immer viel Spaß gemacht und ich konnte mich herrlich dabei entspannen.
    Richtig angefangen hat es im Herbst 2010. Ich hatte nach einem Hobby für meinen Sohn und mich gesucht. Ich fand, er hängt zu viel vorm PC rum und suchte etwas, das uns beiden Spaß machen kann. Da die Miniaturenmalerei, die ich mit Anfang 20 wegen Band und Kampfsport eingestellt hatte, mich aber nie ganz losgelassen hatte, suchte ich in dieser Richtung etwas. Ich hatte die Malerei auch immer etwas vermisst. Wir sind dann bei 40K gelandet. Er ist aber nie so richtig ins Hobby reingekommen. Ich aber umso mehr und bin drin hängengeblieben.



    Was macht für Dich das Hobby aus? Was gefällt Dir daran am Besten?
    Ganz klar Basteln und Malen. Ich kann da meiner Kreativität freien Lauf lassen. Und nicht nur das, ich kann auch meiner Fantasie freien Lauf lassen. Ich habe ständig irgendwelche verrückten Sachen im Kopf und kann ihnen so Gestalt geben. In der letzten Zeit bin ich ja mehr zur Vitrinenmalerei rüber gewandert. Dort mag ich, dass ich immer wieder neue Projekte angehen und diese dann auch in überschaubarer Zeit beenden kann. Mittlerweile einen ganz großen Anteil am Hobby hat aber auch das gemeinsame Malen. Ein Freund von mir kommt einmal im Monat zum Malen vorbei. Ich besuche zusätzlich noch einige Mal- und Bastelworkshops im Jahr. Ich mag die gemütliche Atmosphäre, das Fachsimpeln, die gegenseitige Hilfsbereitschaft und die Whiskyverkostungen.
    Ich schätze es aber auch sehr, dass ich einfach für kurze oder längere Zeit komplett abschalten kann. Ich brauche immer wieder Ruhezeiten ohne Störungen, um mich zu erholen. Da ist das Hobby ideal. Auch hat mich das Hobby schon durch einige Krisen gebracht. Statt nachts über ungute Sachen zu grübeln, konnte ich z.B. den Fokus immer wieder auf meine Armeebemalung lenken. Wach war ich dann immer noch, aber wenigstens mit einem schönem Ergebnis, statt Gedankenkreisen. Auch konnte ich Krisen künstlerisch verarbeiten und hatte dadurch immer etwas Positives, mit dem ich mich beschäftigen konnte, egal wie sehr es sonst so im Leben rundging.



    Welches ist Dein bevorzugtes Volk / Legion / Orden?
    Space Wolves! Weltraumwikinger, die auf Wölfen reiten! Was braucht man mehr? Ich habe ja ganz blauäugig damals auf den GW-Seiten geschmökert, was mir denn am besten gefallen könnte. Zuerst dachte ich, ich spiele Vanillas (weil ich etwas Farbenfrohes spielen wollte), dann blieb ich bei den SW hängen – auch wenn ich das babyblau vollkommen Panne fand.
    Bei meinen ersten Kontakten mit 40K in den 80ern waren die Minis noch extrem bunt in knalligen Farben präsentiert. Entsprechend verwundert war ich dann, als ich so starken Gegenwind mit meinem rosa Farbschema bekam. Fluff kannte ich gar nicht. Und warum alle immer von Grau als einzig wahre Farbe für die SW sprachen, wo die doch Babyblau waren, konnte ich auch nicht nachvollziehen.
    Mir gefällt an den SW, dass man sie so toll umbauen kann. Ich habe bereits früh bei meinen ersten Miniaturen angefangen ab und zu ganz leichte Umbauten zu machen. So habe ich den Bastelspaß immer mehr für mich entdeckt.



    Erzähl uns ein wenig über Deine Hauptarmee! Wodurch wurdest Du bei ihr inspiriert?
    Ich liebe Richard Wagner und das Thema der Götterdämmerung. Dazu wollte ich gerne eine rosa Armee spielen. Passend zum Beginn meines Armeeaufbaus gab es eines Morgens im Winter wunderschön rosa angestrahlte Wolken. Damit war die Farbe klar. Weniger ein kräftiges Pink, sondern ein weiches, helles Rosa, eben wie an einem kalten Wintermorgen. Passend dazu ist Götterdämmerung herrlich zweideutig. Ich habe mich auch für die Aufbruchsstimmung der Morgendämmerung entschieden. Dazu habe ich meine Armee mit dem Ringzyklus verknüpft. Es gibt Walküren und die HQs haben Namen der Götter. Fahrzeuge haben ebenfalls Namen, da verwende ich Namen von Riesen. Die Trupps ordne ich verschiedenen Runen zu, die etwas mit der Einheit zu tun haben (Blitzrune für Sturm etc.).



    Sammelst Du weitere Armeen?
    Orks. Da ich mit den SW einfach zu lange zum Bemalen brauchte und ich auch mal etwas anderes machen wollte, kamen dann irgendwann die Orks dazu. Hier steht der Umbauaspekt noch viel mehr im Vordergrund. Mein Thema sind ja bayerische Orks. Da konnte ich Fantasy super mit 40K kreuzen und alles Mögliche dazu basteln. Die Bemalung sollte für meine Verhältnisse eher Quickpaint sein (so gut ich sowas umsetzen kann).
    Leider hat mir GW dann doch etwas den Spaß genommen. Erst 5 Wochen den Mund mit neuen Minis wässerig gemacht, dann soll ich mir zwei Kodizes kaufen um zu sehen, was ich spielen kann und dann kommt sofort danach auch die Veröffentlichungswelle meiner Hauptarmee. Leider ist meine Leidenschaft für 40K dann doch arg in Mitleidenschaft gezogen worden.
    Aber ich liebe meine Orks und wer weiß: Vielleicht mache ich doch irgendwann einmal damit weiter. Die vielen Umbauten machen mir auf jeden Fall riesig Spaß. Und eine ganze Liste von Sachen, die ich noch bauen wollte, habe ich auch noch.



    Zeige uns doch bitte ein Bild Deines Lieblingsmodells!

    Mein erstes richtiges Vitrinenstück. Es wuchs während der Bearbeitung immer mehr. Zudem hatte ich während dem Projekt eine äußerst schwierige Zeit und damit konnte ich mich über vieles hinwegretten. Die dargestellte Stärke des SW machte mir auch immer wieder Mut, nicht aufzugeben.
    Richtig toll war der Moment, als ich den SW das erste Mal nach der Bemalung in die Base setzte. Ich hatte mir sehr viele Gedanken über die Wirkung der Farben zueinander und der Beleuchtung gemacht. Als ich den SW reinsetzte fühlte sich das so befriedigend an, wie das letzte Teil eines großen Puzzles.



    Wie würdest Du Deinen Spielstil beschreiben?
    Optimistisch. Mangels Spielerfahrung kämpfe ich immer mit den Regeln (letzte Edition, mit der aktuellen habe ich noch gar nicht gespielt). Was mir aber wichtig ist: Ich will alles verstehen. Es reicht mir im Spiel, wenn Dorian Gray (danke an dieser Stelle für die schönen Spiele!) mir die Regeln sagt. Aber ich muss das immer noch mal für mich nachlesen, weil ich mir das auch merken und die Zusammenhänge verstehen will.
    Da ich meistens zerballert werde, suche ich mir dann kleine eigene Missionen, wie z.B. doch noch irgendwie den Durchbruch zu schaffen, die eine Einheit zu retten bzw. eine bestimmte des Gegners zu vernichten oder etwas besonders Heroisches zu machen. So habe ich immer kleine machbare Ziele, das Spiel bleibt spannend und macht Spaß, auch wenn ich am verlieren bin.



    Was war Dein größter Erfolg, dein schönstes Erlebnis im Hobby?
    Größter Erfolg: Ein Trupp Graumähnen im Kampf mit zwei Cybots. Irgendwann ist mein Trupp bis auf den Gardisten ausgelöscht (oder es waren noch zwei Mähnen dabei; ich will hier nicht übertreiben). Beide Cybots waren auf je einen Rumpfunkt runter. Dann kam die Entscheidung, ob der Gardist mit seiner Faust lieber möglichst sicher einen der Cybots erledigen oder es mit Risiko bei beiden versuchen sollte. Ich entschied mich für das Risiko und hatte Glück. Mit einem Schlag fielen beide Cybots! Wahrscheinlich war es noch nicht mal spielentscheidend, aber ein wirklich toller Moment. Ich habe immer noch ein paar Cybotteile daheim rumliegen, weil ich das mal auf einer Base verewigen wollte.
    Schönstes Erlebnis: Auf meinem ersten Malworkshop bei Roman Lappat lernte ich einen Maler aus meiner Gegend kennen. Wir verstanden uns gut und wollten auch mal gerne zusammen malen. Aber wir verloren uns dann doch aus den Augen. Nachdem nach meinem zweiten Workshop Roman meine Orks auf seinem Blog veröffentlichte (auch ein super Erlebnis!), meldete sich der andere Maler, weil er mich auf dem Foto wiedererkannt hatte. Seitdem malen wir möglichst einmal im Monat zusammen und besuchen auch viele Maltreffen zusammen.
    An dieser Stelle sei auch mal generell die Community gelobt: egal ob die freundliche Aufnahme bei Dorian Gray in der Spielgruppe, Freundschaften über das Forum (gell Nachschatten), Treffen auf der RPC und andere Maltreffen. Die Community ist echt super!



    Was war der größte Reinfall?
    In meinem ersten Spiel mit meinen SW wurde ich ordentlich von einer Imperialen-Armee-Schießburg zerlegt. Also dachte ich mir, ich brauche auch einen Panzer. Ich habe mir dann einen Predator geholt, der so gut wie nie was gerissen hat, weil der einfach nicht vergleichbar mit den Panzern der IA ist. Trotzdem ist es ein sehr schönes Modell.



    Welchen BL-Roman sollte man unbedingt mal gelesen haben?
    So ganz haben mich die Romane nicht in ihren Bann ziehen können. Ich habe einige gelesen, aber auf Dauer war es nichts für mich. Jeder ist der größte und stärkste Orden und so. Auch die Horus-Häresie-Reihe konnte mich nicht dauerhaft fesseln. Wenn ich lese, dann meist auf Englisch. Besonders gut gefallen hat mir aber die eine Hälfte von Decent of Angels. Besonders die Ereignisse auf Diamant gefallen mir sehr gut. Statt Horden von Space Marines, die sich durch andere Horden von sonst was metzeln, muss hier ein kleiner Trupp Dark Angels eher einen Guerillakrieg führen. Das fand ich sehr spannend. Und das Ende zeigt für mich eben die ganze Tragödie des Verrats.



    Welche andere 40k-Publikation darf man nicht verpasst haben?

    Leider kann ich hier nichts schreiben. Vielleicht liegt es daran, dass ich Späteinsteiger bin. Mit dem gesamten Fluff von 40K konnte ich mich nie so ganz anfreunden. Das Space-Marine-Konsolenspiel habe ich aber sehr gerne gezockt.



    Verfolgst Du regelmäßig Hobby-Blogs? Welchen kannst Du besonders empfehlen?
    Massive Voodoo und Putty&Paint. Ich mag Roman und seine Art, seine Begeisterung fürs Hobby zu teilen. Dazu liebe ich seinen Malstil. Wenn ich mich bei P&P bei den neuen Projekten durchklicke, bleibe ich garantiert immer bei seinen Werken hängen, egal was er gerade gemalt hat. Dazu ist Massive Voodoo meine erste Adresse für Tutorials. Neulich war erst wieder ein Artikel über die Wirkung von Farben bei Nacht extrem hilfreich für mich. Bei Putty&Paint mag ich die Inspirationen. Es gibt dort immer wieder atemberaubende Werke zu bestaunen.



    Womit beschäftigst Du Dich aktuell im Hobby? Wie sehen Deine Pläne für zukünftige Projekte aus?
    OK, Katze aus dem Sack. Werte Leser, hier findet ihr jetzt die allerersten Informationen zu meinem nächsten Projekt! Noch bevor ich einen Thread dazu eröffne! Momentan befinde ich mich in den letzten Zügen bei einer kleinen Szenerie eines Zwerges der aus einer verwüsteten Kneipe kommt. Wenn ich damit fertig bin, fange ich ein Projekt an, das ich schon lange vorhabe. Eigentlich wollte ich das Cover aus DOOM (erstes Spiel) nachbauen. Da ich gerade keine Knete für neue Minis habe, setze ich das aber mit dem um, was ich habe. Also nehme ich Krom Dragongaze und die Packung Dämonen, die ich beim letzten Malwettbewerb gewonnen habe, und setze das auf meine Art um. Der Wolfslord steht auf einem Felsding und kämpft gegen eine Horde heranstürmender Dämonen. Es soll so etwas wie „The Last Light“ nur in viel kleiner werden.



    Was bedeutet bzw. woher kommt eigentlich Dein Nickname?
    In meiner Metalband hatten alle Namen, deren Ursprung eine kriegerische Bedeutung hatte. Nur ich fiel mit „der Blühende“ aus dem Rahmen. Also meinten wir, ich müsste eigentlich Butch heißen. Das ist jetzt auch mein Forennick geworden. Ich habe schon überlegt, ihn zu ändern. Aber es entspricht auch meiner humorigen Art, den Nick zu behalten, da er ja so gar nichts mit mir als reale Person zu tun hat.



    Wenn Du drei Wünsche im Hinblick auf das Hobby frei hättest, welche wären das?

    Ich wünschte, ich wäre ein echter Crack in Farbtheorie und im Umgang mit Farben ganz allgemein. Ich finde es super, wie manche Armeen trotz einfacher Bemalung toll wirken, wenn die Farben richtig gut aufeinander abgestimmt sind. Ich würde dann wahrscheinlich ein psychedelisches Tyranidenprojekt starten, das mit ganz wenigen Malschritten extrem geil und einzigartig aussieht.
    Aufgeteilt wäre das:
    1. genialer Farbtheoretiker
    2. sicher und schnell mit der Airbrush
    3. perfekte Kontrolle über Farbfluss aus dem Pinsel



    Gibt es noch etwas, was Du immer schon mal loswerden wolltest oder hast Du einen speziellen Tipp für unsere Forumsmitglieder?
    Kauft nur, was ihr auch sofort bemalen könnt. All die OVP Boxen und halbfertigen Projekte habt ihr mit dem gleichen Enthusiasmus gekauft, wie das aktuelle Wunschteil und habt sie viel zu oft doch nicht fertig gemacht. Setzt euch realistische Ziele und haltet sie auch ein. Jeder verpasste Termin/halbfertige Projekt ist eine gebrochene Vereinbarung mit euch selbst. Das ist nicht gut fürs Selbstbewusstsein.


    tl;dr
    Malen macht Spaß!

  • Erstmal danke an Gambler zur Fortführung der Tradition. Auch an Zerzano, ich habe total verpennt das Interview zu lesen (ist aber schon nachgeholt) und auch an Butch für das heutige Interview.



    Zerzano: Dein weißer Knight weiß echt zu überzeugen. Seien Wirkung ist total anders als die GW´schen Vorgaben und auch die anderen Umbauten sind toll geworden.



    Butch: Du müsstest ja fast mein Alter haben wenn ich das so lese. Modellbau in den 70er begonnen, das kommt mir total bekannt vor. Nur das ich damals bei Tante Emma immer die Matchbox-Modelle geholt habe, da waren bei den Panzermodellen immer so kleine Landschaftszenen bei. Deinen Alienkillenden SW finde ich heute noch total Klasse gelungen, ebenso deine rosa Wölfe und von Orks brauche ich glaube ich nicht anfangen. ;) Orks sind in Sachen Umbau einfach das Volk wo alles geht.





    Gruß Olli, der Pastinator

    FAULIGE GRÜSSE VON DR. PLAGUE


    Heck-Mekk Ranja Yoges-Whaaagh (JimmyCFH) erklärt die Turbine...
    "Vornä ist da, wo's da Grotz reinziiieht, wenn da Mek nich aufpassen tut!"
    "Hintän ist da, wo's da Grotz da Frisur abbrännt, wenn man da Maschniäää anlassän will!"

  • Hallo werte Freunde der düsteren Radiounterhaltung,


    in der Galaxie von Warhammer 40.000 ist Korruption allgegenwärtig. Und natürlich macht es auch nicht vor unserem Radiosender halt. Das heutige Interview steht unter dem Motto "Vetternwirtschaft". Das bedeutet, mein heutiger Interviewpartner ist von Branitz. Egal ob elitäre Verräter oder gesichtlose Massenarmeen: Er ist mit vollem Herzblut bei der Sache, hervorgerufen durch warpverseuchte Skripte (Bücher). Doch Vorsicht! Wenn ihr zu lange seinen Worten lauscht, kommt ihr auf ketzerische Gedanken...


    Wie und wann bist Du zu 40k gekommen? Wie sah Dein „Werdegang“ im Hobby aus?
    Meine Abhängigkeit vom Hobby begann mit der Einstiegsdroge schlechthin: Revel-Modellbausätze. Ich glaube, damit hab ich schon in der Grundschule angefangen. Später, anno 2003, nahm mich ein Schulfreund dann mit nach Leipzig, nachdem er mir viel von Warhammer 40.000 erzählte, welches sein älterer Bruder vor Kurzem angefangen hatte. Es war im Hochsommer deselben Jahres, als ich das erste Mal einen Games Workshop betrat. Erfahrungsgemäß sind die recht klein, aber für die Sturm des Chaos-Kampange, die im selben Jahr lief, baute man den riesigen Spieltisch einfach vor dem Laden auf. Die ganzen unterschiedlichen Armeen auf einem Haufen zu sehen, war schon recht eindrucksvoll und ich musste nicht mehr überredet werden. Die Frage war nur, womit anfangen? Als Einsteiger wurden mir Dosen empfohlen: flexibel, man brauchte keine Massen und sie verzeihen Fehler. Da mein Freund bereits Space Marines spielte, entschloss ich mich, mich in direkte Rivalität zu begeben (außerdem sehen Dosen mit Stacheln tausendmal besser aus).
    Im erste Jahr konzentrierte ich mich komplett auf's Chaos. Neben den Anschaffungen mussten vom spärlichen Taschengeld ja auch die Zugfahrten nach Leipzig bezahlt werden. Relativ schnell konnte ich meinen Vetter Gambler auch davon begeistern. Der fing bekanntermaßen mit Necrons an und da wir über all die Jahre unsere konstantesten Gegner waren, entwickelte ich ebenso schnell eine Necro(n)phobie, die bis heute nicht geheilt ist (Konfontrationstheraphien helfen einfach nicht).
    In der Schulzeit wechselten oft die Spielpartner. Klassenkameraden fingen an, hörten aber recht schnell wieder auf, sodass die Anzahl der Spiele und Gegner immer sehr überschaubar war. Nach wenigen Jahren startete ich meine zweite Armee, die Imperiale Armee., vorrangig angestachelt von den Gaunt-Romanen. Zeitgleich besserte ich mein Geld durch Zeitung austragen auf.
    Später kam ich zur Bundeswehr und damit war die Zeit für Spiele, auch aufgrund der Entfernung zu den bekannten Spielern, noch rarer gesät, dafür passte jetzt das Geld. So sammelte ich vor allem im Urlaub eine neue Miniatur nach der nächsten an, Spiele blieben aber vollkommen auf der Strecke. Zwischen Beginn der 5. und Ende der 6. Edition kann ich meine Spiele an zwei Händen abzählen. Als ich nach Hamburg kam, flammte das Hobby, das in Form von Basteleien und Romanen immer leise köchelte, erneut auf. Ich wollte einen Neustart mit meinen Word Bearers und startete ihn auch. Seitdem bin ich immer auf der Suche nach Spielern und Spielmöglichkeiten und endlich bekommen meine grauen Horden endlich die Farbe die sie verdienen (siehe Armeeaufbau)


    Was macht für Dich das Hobby aus? Was gefällt Dir daran am Besten?
    Mir gefällt eigentlich alles am Hobby, mit Ausnahme von Bemalen vielleicht. Da tue ich mich immer noch recht schwer, auch wenn das Gefühl eine schicke Mini in Händen zu halten, die man noch dazu selbst bepinselt hat, grandios ist. Allerdings flaut das gleich wieder ab, wenn man Stunden für Massenarmeen investiert (z.B. Imperiale Soldaten), die man schneller von der Platte nehmen kann, als dass sie aufgestellt worden sind. Am meisten begeistert mich der Fluff dieses großartigen Universums. Kein schwarz-weiß, nur fifty billion shades of grey. Jeder Charakter, egal ob Grot oder radikaler Inquisitor, hat nachvollziehbare Beweggründe, die auch erschreckend logisch sein können. Hinzu kommt die Möglichkeit, sich seinen Platz in diesem Universum zu sichern, indem man sich selbst Geschichten ausdenkt und diese mit anderen verknüpft. Vielfalt ist ohnehin ein Hauptantrieb dieses Systems. Keine Armee gleicht der anderen, alles kann irgendwie angepasst oder verschönert werden, ganz wie man möchte (wer rechnet auch schon damit, dass rosa Space Wolves so genial sein können?).
    Abseits davon macht das Gesellschaftliche eine Menge für mich aus. Stundenlang mit Gleichgesinnten über das Spiel zu schwadronieren, ist das Beste bei kleinen Spielchen zwischendurch. Zudem kann man Sozialkompetenz lernen. So kann ich es aus eigener Erfahrung berichten: Als Jugendlicher war ich mal im GW und betrachtete die Space Marines eines anderen Spielers im Laden. Er hatte auf die Bases Mauerstücke platziert, die von den SM als Deckung benutzt wurden. Mit anderen Halbstarken die anwesend waren, kamen dazu schnell Kommentare wie „Schleppen die die Mauern immer mit, wenn sie laufen?“ usw. In Anbetracht des sich entwickelnden Kopfkinos kam auch sehr schnell Gelächter auf. Obwohl das nicht verletzend oder lächerlich machend gemeint war, kam es beim Besitzer der Modelle wohl so an, wie man unschwer in seiner Mimik und Gestik entnehmen konnte. Das tat mir dann auch sehr leid. Später sah ich dann noch, dass er durch einen verkümmerten Arm gehandicapt war, was meinem schlechten Gewissen die Krone aufsetzte. Seither bin ich sehr viel bedachter was Späßchen oder Aussagen auf Kosten der Sachen anderer angeht, die man nicht kennt. So gesehen prägt das Hobby nicht nur den eigenen Kontostand.


    Welches ist Dein bevorzugtes Volk / Legion / Orden?
    Wer meinen Aufbau kennt (und die Antwort auf die erste Frage gelesen hat) wird die Antwort kennen: Die Verkünder des Wortes, die einzig wahren Gläubigen, die XVII. Legion, die Word Bearers.


    Erzähl uns ein wenig über Deine Hauptarmee! Wodurch wurdest Du bei ihr inspiriert?
    Ich glaube über die Erzverräter muss nicht mehr viel gesagt werden. Ich habe mich damals für sie entschieden, da mir die Möglichkeit alle Dämonensorten einsetzen zu können, sehr gefallen hat. Zudem kam das schicke Farbschema und das grandiose Bild im Codex, wo ein Dunkler Apostel über einer Prozession aus Sklaven thront. Ansonsten waren Night Lords und Alpha Legion in der engeren Auswahl.
    Nach dem Neustart der Armee entschied ich mich, vom GW-Farbschema abzuweichen und verwendete das aus dem zweiten HH-Buch. Ursprünglich sollten die WBs nur als Verbündetenkontigent meiner Imperialen dienen, allerdings geschah das übliche: Schicke neue Modelle und Umbauideen machten aus einer kleinen Gruppe einen Grand Host. Weill in der 7. Edition die IA und CSM keine Verbündeten mehr sein konnten, mussten die WBs anwachsen, um auf eigenen Beinen zu stehen. Der Fluff meines Hosts ist eng verwoben mit dem meiner Imperialen. Die Grundlage dafür wurde in einer Apokalypse-Schlacht geschaffen, zu der Gambler eine Geschichte verfasst hatte. Er schuf Asphymos und die Eckpunkte einer Geschichte, die letztendlich die Schicksale aller Protagonisten unserer Armeen zusammenführen soll.


    Sammelst Du weitere Armeen?
    Wer tut das nicht? Die bereits erwähnte Imperiale Armee belegt viel Platz in meinem Arbeitszimmer. Sie dürfte auch etwa 10.000 Punkte umfassen. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viel sich im Laufe der Jahre angesammelt hat.
    Allerdings ist die Armee im Rahmen der Traitor Legions etwas in den Hintergrund gerückt. Weiterhin bin ich seit Jahren schon ein Fan von Vulkans Söhnen und wollte etwa 1500 bis 2000 Punkte Salamanders basteln. Nachdem meine Word-Bearers-Pläne dermaßen aus dem Ruder gelaufen sind, habe ich mich entschlossen, die Salamanders nur noch auf Kill-Team-Stärke zu bringen. Ein paar fertige Modelle kann ich schon mein Eigen nennen, der Rest befindet sich im Gussrahmen. Da ich wirklich schöne Salamanders haben wollte, habe ich unseren guten Rogan gebeten, sein Können in die Waagschale zu werfen und möchte hier nochmal ein riesiges 'Danke dafür!' sagen. Meine eigenen Bemalfertigkeiten stinken dagegen noch ab.


    Zeige uns doch bitte ein Bild Deines Lieblingsmodells!
    Es gibt eigentlich nicht DAS Lieblingsmodell. Je nach Charakterisierung gibt es unterschiedliche. Momentan bin ich allerdings besonders stolz auf mein jüngstes Werk:

    Es ist das bisher größte Modell, das ich wirklich fertiggestellt habe (von Alternativarmen und Decals abgesehen). Zudem habe ich neue Techniken (wie die Flammen) ausprobiert und es hat einigermaßen gut geklappt.


    Wie würdest Du Deinen Spielstil beschreiben?
    Ich gehe ohne Masterplan in die Matches. Ich packe ein, was mir gefällt, auch wenn es bessere Alternativen geben würde. Dann wird alles auf den Feind geworfen. Ab und an versuche ich Missionsziele zu sichern. Das tritt allerdings in den Hintergrund, wenn der Trupp auch einen Gegner bekämpfen könnte. Manchmal bin ich vielleicht auch etwas träumerisch, was das Potential verschiedener Einheiten angeht. Das liegt allerdings vornehmlich an der mangelnden Spielerfahrung und zu viel Romangelese. Wenn dann wichtige Sachen aufgrund von Würfelpech (passiert oft und gern) nicht laufen, werde ich etwas grummelig, das hat aber nie etwas mit meinem Gegner zu tun, es ist nur Hadern mit dem eigenen Schicksal. Die Götter sind launisch...


    Was war der größte Reinfall im Hobby?
    Hierzu reicht für mich ein Wort: Monolith! Ich habe Gambler den ersten seiner umfangreichen Sammlung zum Geburtstag geschenkt. Seitdem bekomme ich diese *****dinger nicht kaputt! Wenn es mir mal gelang, einen Volltreffer zu landen (was aufgrund der Melter-negierende-Lebende-Metall-Regel gar nicht mal so häufig war), habe ich die Monos entweder geschüttelt (wurde negiert) oder lahmgelegt (interessiert dieses Antigravfahrzeug nicht; zudem gab es noch keine RP-Abzüge). Ich habe in dieser Edition noch nicht dagegen gespielt, aber ich bezweifle, dass es anders laufen würde.


    Was war Dein größter Erfolg, dein schönstes Erlebnis?
    Wo soll ich hier anfangen? Es gab eigentlich in jedem Spiel tolle Erlebnisse...Ich glaube die schönsten Erlebnisse waren die wochenendfüllenden Apokalypse-Schlachten im Familienrahmen. Diese unterstrichen nicht nur das famose familiäre Verhältnis, sondern offenbarten die aberwitzigsten Situationen. Um nur zwei zu nennen:


    1) Ein Infanterietrupp stand einer zerstörerischen Horde aus mehreren Nahkampftrupps entgegen. Der Funker des Trupps schlängelte sich zwischen die gegnerischen Trupps und gab nur einen Funkspruch ab: „Auf meine Koordinaten.“ Das darauffolgende Bombardement vernichtete alles unter sich, egal ob Freund oder Feind...mit einer(!) Ausnahme: Der Funker der im Epizentrum des Beschusses stand.


    2) Eine Panzerkompanie flankte direkt neben einen Monolithen (siehe größter Reinfall) und der Demolisher feuert seine Kanone auf das wenige Zoll vor ihm stehende Fahrzeug. Das Geschoss wich hinter(!) den Turm des Demolishers ab, produzierte einen Volltreffer und...legte ihn lahm (siehe wieder größter Reinfall). Das Gelächter war auf jeden Fall groß.


    Welchen BL-Roman sollte man unbedingt mal gelesen haben?
    Ich möchte von mir behaupten, dass ich etwa 80% der auf Deutsch erschienen 40k-Bücher gelesen zu haben. Dazu noch einen Großteil der Warhammer-Publikationen und einige Bücher auf Englisch (hier wäre natürlich der Word-Bearer-Omnibus zu nennen, aber auch die Ciaphas-Cain-Romane). Allerdings fesselt mich noch heute ein Werk wie kein zweites: Necropolis. Das war das erste Buch aus dem 40k-Universum, das ich mir selbst gekauft hatte. Nun war es etwas kontraproduktiv mit dem dritten Band einer Reihe anzufangen, aber es hat mich sofort in seinen Bann gezogen und war einer der wichtigsten Gründe, warum ich mit dem Sammeln der Imperialen Armee angefangen habe. Zwar wird man auf dem Spieltisch immer wieder schmerzhaft erinnert, dass Imperiale Soldaten doch nicht so stark sind, aber das bringt das Kopfkino nicht ins schwanken. Noch heute lese ich ein Mal jährlich dieses mich prägende Werk. Ansonsten gibt es noch einige andere Bücher, die ich euch wärmstens ans Herz legen würde, aber das sprengt den Rahmen. Bei einem Treffen inkl. Bierchen können wir gerne schwadronieren.


    Welche andere 40k-Publikation darf man nicht verpasst haben?
    Als glühender Chaos-Anhänger muss an dieser Stelle natürlich Traitor Legions auftauchen. Zwar musste ich beim ersten Spiel damit feststellen, dass man noch mehr Sonderregeln oder Boni vergisst als eh schon und noch viel mehr am blättern ist, aber dieses Werk gibt mir das Gefühl von 2003 zurück, eine einzigartige Armee zu spielen und keine 08/15 Chaosarmee, die sich nur durch die Bemalung von anderen unterscheidet. Auch wenn meine Word Bearers gegen andere Legionen wie der Death Guard nicht wirklich überragend ausgefallen sind, freue ich mich sie ins Feld führen zu können.
    Ansonsten möchte ich auf Aeronautica Imperialis aufmerksam machen. Nach dem Roman Der doppelte Adler war ich fasziniert von der Idee, Luftkämpfe auszutragen. Gambler zog zum Glück wieder mit und so lieferten wir uns spannende (und aberwitzige Duelle) mit (leider zu) wenigen Modellen. Forgeworld stellte dieses System leider ein, aber als Ausgleich habe ich mir vor kurzem eine BFG-Flotte gegönnt (Gambler besitzt ein necrotisches Pendant) und ich hoffe, bald auch in dieses System abtauchen zu können.


    Verfolgst Du regelmäßig Hobby-Blogs? Welchen kannst Du besonders empfehlen?
    Kann ich nicht behaupten. Ich habe durch Anregungen im Forum White Fairy kennen gelernt, aber dies als „regelmäßig verfolgen“ zu bezeichnen wäre übertrieben. Zumindest konnte ich so unserem Schmuvness beim spielen zuschauen, auch wenn er leider verloren hatte.


    Womit beschäftigst Du Dich aktuell im Hobby? Wie sehen Deine Pläne für zukünftige Projekte aus?
    Aktuell versuche ich meine Word Bearer fertig zu bepinseln. Es sind fast alle Modelle da und sie lechzen nach Farbe. Das wird mich die nächsten Monate beschäftigt halten. Wenn ich mal keine Lust auf Dosen habe, werkele ich an meinen Imperialen rum. Wie in meinem Armeeaufbau zu sehen, ist der Haufen noch ziemlich bunt, aber zumindest hat sich das etwas gebessert. Nebenbei schreibe ich an meinem Fluff weiter, der ja doch schon ordentliche Ausmaße angenommen hat. Ich habe aber noch sehr viel mehr Ideen. Mein Traum wäre es, meinen Fluff auf Romangröße zu bekommen, mit allen Verwirrungen und Wendungen...fragt in 10 Jahren nochmal.


    Was bedeutet bzw. woher kommt eigentlich Dein Nickname?
    Ich geistere momentan mit drei Nicknames durch das Netz (diejenigen, die mich bei Skype/Steam etc. haben werden dies bestätigen können). Früher hieß ich im Forum 'Kommissar von Branitz'. Kommissare fand ich seit meinen Anfängen mit der Imperialen Armee sehr faszinierend. Der Zusatz ist allerdings aufgrund der Sperrigkeit irgendwann weggefallen. Der Name 'von Branitz' stammt aus dem Spiel 'Jagged Alliance 2 -Wildfire'. Ich liebe dieses 'Remake' ebenso wie die Hauptreihe. Bei Wildfire ist Henning von Branitz ein Söldner aus altem Kleinadel und ehemaliger NVA-Offizier. Der Name und seine Herkunft gefielen mir so gut, dass ich ihn auf meine IA-Bestrebungen adaptierte. Witzigerweise schrieb mich in einem Browsergame (ich verwende dort denselben Namen) ein Gildenmitglied an und bedankte sich für eine unbewusste Anregungen. Er recherchierte den Namen und fand einen Park mit Schlösschen in Sachsen (nähe Cottbus), wo er später Urlaub machte. Dieser muss so gut gewesen sein, dass er sich direkt bei mir meldete. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich von dem realen Bezug dieses Namens noch gar nichts. Seitdem halte ich mir das für einen eigenen Urlaub im Hinterkopf.


    Wenn Du drei Wünsche im Hinblick auf das Hobby frei hättest, welche wären das?
    1. Mehr Platz in den eigenen vier Wänden – Mein Traum ist ein Hobbykeller mit Vitrinen, Platten und Bastelecke.


    2. Mehr Offenheit und Ehrlichkeit der Spieler untereinander – Leider kenne ich einige Geschichten von Spielern, die so auf ihren eigenen Erfolg aus sind, dass alles andere auf der Strecke bleibt. Und hochnäsige Spieler kennt fast jeder von uns, oder? Das kann nicht Sinn und Zweck eines geselligen Hobbys sein. Zwar hab ich überwiegend positive Erfahrungen gemacht, die wenigen negativen machen aber viel kaputt.


    3. 100 Wünsche mehr...nein? Na gut...niedrigere Preise, vor allem bei Forgeworld (und dort eine bessere Passgenauigkeit und weniger Resinreste bei großen Modellen)


    Gibt es noch etwas, was Du immer schon mal loswerden wolltest oder hast Du einen speziellen Tipp für unsere Forumsmitglieder?
    Ich kann mich meinen Vorinterviewten nur anschließen. Wir sind schon relativ wenige und werden gesellschaftlich oft belächelt. Wir müssen keine Kriege untereinander ausführen wegen Lappalien, wie bspw. Regelauslegungen oder Meinungsverschiedenheiten in Spielstärke oder Ähnlichem. Bleibt sachlich und objektiv! Wenn ihr meint, direkt angegriffen zu werden, schlaft eine Nacht darüber und denkt nach, wie man das Geschriebene noch auslegen kann, um so herauszufinden, wie etwas gemeint gewesen sein könnte. Sarkasmus und Ironie werden schlecht über Posts transportiert und nicht alles soll eine Beleidigung darstellen! Selbst eine direkte Art muss nicht immer beleidigend sein. Zum Glück sind wir in einem Forum, in dem ein angenehmer Umgangston herrscht. Darauf sollten wir stolz sein und ich möchte DANKE! sagen.

  • Wie immer ein sehr interessantes und aufschlussreiches Interview. Freue mich schon auf das nächste! :up:

    "Orkzä va'lier'n niemalz nich'. Wenn wa gewinn', dann gewinn' wa. Wenn wa sterb'n, sin' wa tot, also zählt dat nich' alz valor'n . Wenn wa abhau'n, könn' wa wiedakomm'n, um weitazumosch'n, alzo ha'm wa auch nich' verlor'n, iz doch klar!"
    Orkische Kriegsweisheit (aus Codex Orks, 7. Edition)


    Man muss dieses Volk aufgrund seiner feinsinnigen Kultur und scharfen Logik einfach lieben :D :D :thumbsup:

  • Sehr schönes Interview! Und der Chaos-Knight gefällt mir im Übrigen ausgesprochen gut.
    Da habt ihr euch beide ordentlich ins Zeug gelegt - ganz herzlichen Dank dafür! :up:


    Ich freue mich auf's nächste Interview. :)

  • Ansonsten möchte ich auf Aeronautica Imperialis aufmerksam machen.


    Das kann ich ebenfalls ohne Bedenken weiterempfehlen. Es spielt sich so ähnlich wie X-Wing (genau genommen spielt sich X-Wing ähnlich wie Aeronautica). Die spiele sind kurzweilig, brauchen kein Gelände und man kann herrlich in die Tischkante beißen, wenn der Thunderbolt seinen 6+ Rettungswurf schafft :P


    Hierzu reicht für mich ein Wort: Monolith! Ich habe Gambler den ersten seiner umfangreichen Sammlung zum Geburtstag geschenkt.


    als Ausgleich habe ich mir vor kurzem eine BFG-Flotte gegönnt (Gambler besitzt ein necrotisches Pendant)


    Ob du dir das gut überlegt hast mit der BFG-Flotte :ctan:

    Wie immer ein sehr interessantes und aufschlussreiches Interview. Freue mich schon auf das nächste! :up:


    Sehr schönes Interview! Und der Chaos-Knight gefällt mir im Übrigen ausgesprochen gut.
    Da habt ihr euch beide ordentlich ins Zeug gelegt - ganz herzlichen Dank dafür! :up:


    Ich freue mich auf's nächste Interview. :)


    Danke, und freut mich sehr, dass es euch gefällt. Ab nächster Woche Donnerstag werde ich auch die Teaserrätsel wieder einführen. :up:


    MfG

  • Wieder mal ein interessantes Interview gewesen diese Woche. Mein Dank geht wie immer an Gambler und dem diesmaligen Interviewpartner von Branitz.






    Gruß Olli, der Plastinator

    FAULIGE GRÜSSE VON DR. PLAGUE


    Heck-Mekk Ranja Yoges-Whaaagh (JimmyCFH) erklärt die Turbine...
    "Vornä ist da, wo's da Grotz reinziiieht, wenn da Mek nich aufpassen tut!"
    "Hintän ist da, wo's da Grotz da Frisur abbrännt, wenn man da Maschniäää anlassän will!"