Woher kommt der fanatische Ruf der Black Templars?

  • Servus zusammen,


    ich versuche ja so viele Geschichten über die Black Templars in die Finger zu bekommen wie möglich und denke, ich habe schon den größten Teil gelesen.
    Jetzt sehe ich aber immer auf FB oder in sonstigen Foren, dass Black Templars als die "religiösesten, eifrigsten, most BADASS Motherfu****, Fanatiker dargestellt werden.


    Aber woher kommt diese Reputation überhaupt?


    Ja, sie sind sehr religiös, mögen keine Psioniker/Hexer, sind nicht gut auf Aliens zu sprechen und mögen sicherlich keine Ketzer.
    Aber in keinem Buch konnte ich jetzt so richtige fanatische Stellen finden. Jedoch viele, wo ich mir dachte: "Jetzt hätten sie eigentlich alles und jeden schlachten müssen". Haben es aber nicht getan.


    Vielleicht würden ein paar Geschichten über die Zeit der "Herrschaft des Blutes" helfen, diesen Ruf wirklich mal gerecht zu werden.


    Ich finde, die meisten Orden verfallen innerhalb von verschiedenen Romanen viel zu sehr in die Rolle von "Standard-Marines".



    Wenn jemand noch irgendwelche Bücher weiß, in denen die Black Templars vorkommen oder sie etwas näher beleuchtet werden, lasst es mich bitte wissen:
    (Alles was auf der Black Library Seite ausgegeben wird, wenn man Black Templars sucht, habe ich, also da dürfte es normalerweise nichts neues geben)



    Schönes Wochenende
    Helbrecht

    Kein Mitleid! Keine Gnade! Keine Furcht!


    ~Schlachtruf der Black Templars!~


    "Frieden ist ein vergeblicher Wunsch. Eines Tages mag unser Kreuzzug einen anderen Namen tragen, doch er wird niemals wirklich enden. In der fernen Zukunft wird es keinen Frieden geben."


    ~Sigismund zu Garviel Loken.~

  • Moin,


    ich schätze, dass bei BT Sturheit (oder Eifer) oft mit Fanatismus 'verwechselt' wird. Als Söhne Dorns befolgen sie unablässig und unbeirrbar ihre Eide. So werden halt Xenos und Hexen bis zum letzten verfolgt (unterstrichen vom Kruezfahrerimage und -aufbau des Ordens) oder Eide gehalten (z.B. das Sture befolgen bei der Verteidigung von Linien, die nicht mehr zu halten sind (siehe 'Gathering Storm: Der Untergang von Cadia').
    Das wird dann von Außenstehenden als fanatisch betrachtet.


    'Richtiger' Fantismus ist das aber meiner Ansicht nicht. Der ist eher bei den Chaos-Legionen zu finden (Stichwort World Eaters oder Word Bearers)


    greetz

  • [...]mögen keine Psioniker/Hexer [...]


    Sie mögen diese nicht nur nicht, sie weigern sich schlicht an der Seite solcher "Abnormalitäten" zu kämpfen, selbst wenn es verbündete Space Marines sind! Einzige Ausnahme sind hier die Grey Knights.


    [...]Aber in keinem Buch konnte ich jetzt so richtige fanatische Stellen finden[...]


    Der Jerulas Kreuzzug im alten BT Codex ist mMn ein gutes Beispiel: Die Stadt weigert sich zu kapitulieren, nachdem diese dann doch erobert wurde haben die BT alles und jeden darin ausgelöscht. http://wh40k-de.lexicanum.com/wiki/Jerulas-Kreuzzug


    Oder Großmeister Helbrecht, der einen eigenen Kreuzzug losgetreten hat nur um Ghazghkull Mag Uruk Thraka zu Rechenschaft zu ziehen


    [...] Ich finde, die meisten Orden verfallen innerhalb von verschiedenen Romanen viel zu sehr in die Rolle von "Standard-Marines". [...]


    Da gebe ich dir vollkommen Recht. So gut MANCHE Romane geschrieben sind, so schlecht sind wieder andere. Z.T. hat man das Gefühlk, dass die Autoren die Orden garnicht richtig kennen. Ich vermisse auch bei Space Marines und gerade bei Orden wie den BT den Fanatismus, das blinde "F*** dich Feind des Imperators" Egal was es kostet... Woran das liegt, kann man nur mutmaßen. Eventuell scheut sich GW da, um sich nicht zur Zielscheibe für irgendwelche Internet-Aktivisten zu machen. Leider fehlt da einigen Leuten die Fähigkeit zu differenzieren, dass das nur ein Spiel in einem fiktiven Universum ist :whistling: :whistling: :whistling:

    "I say the whole world must learn of our peaceful ways...



    by force"


    Black Templar 8.Edi
    S: 3
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    Einmal editiert, zuletzt von Zerzano () aus folgendem Grund: Hier lesen Kinder:D

  • Moinsen,


    Naja, den Psyker Hass haben sie inzwsichen nicht mehr so, zumindest wenn es sanktionierte, dem Thron treue Psioniker sind (vergleiche dazu aktueller SM Codex S. 24). In gewisser Weise auch verständlich, da sie sonst ja auch den Imperator hassen müssten.


    Aber es stimmt, sie werden häufig weniger fanatisch dargestellt, was man sie sich subjektiv vorstellt. Zum Teil wird zwar diese Zerrissenheit gut dargestellt, wenn es eben wirklich notwenig sein sollte (siehe Mars Reihe). Jedoch könnte das auch daran liegen, dass der BT Fluff im allgemeinen etwas weg gegangen ist von den fantischen Religiösen, hin zu einer mehr mittelalterlich ritterlichen Art. Sicherlich ist der religiöse Anteil noch da, aber man sieht doch an vielen Stellen, dass GW sie eher zu dem Ritterthema weiterentwickeln will/hat. Ähnliches gab es ja schon bei anderen Orden, siehe DA die früher immer noch mit ein zwei Indianersymboliken rumgespielt haben. Vielleicht machen sie das, damit man sie im Kontext mit anderen Sachen besser darstellen kann. Trotzdem muss ich sagen, dass sie auch einfach mal anderen Odern als den großen Bekannten nehmen könnten, gesetz dem Fall, die Vermutung stimmt. ;)


    mfg
    Zerzano


    Schwertschwinger
    Auch wenn du nur Sachen verdeutlichen willst, auchte auf deine Ausdrucksweise.;) :D

    >>Träume ergeben erst einen Sinn, wenn man in der Realität für sie kämpft; wer sich aber nur an fremden Träumen bewegt, statt sein eigenes Leben zu leben, ist so gut wie tot.<<


    +++Motoko Kusanagi aus dem Anime "Ghost in the Shell: Stand Alone Complex"+++

  • Schwertschwinger
    Super^^


    Weiter noch etwas Gedanken gemacht, erscheint es mir eben auch etwas schwer, wirkliche Fanatiker als Protagonisten darzustellen. Wenn man nur Flufftexte ließt, kann man noch das Eiferergedankengut cool finden. Aber kann man Sympathie zu Kerlen aufbauen, bei denen man über 300-400 Seiten liest, wie sie mit Feuer und Schwert jeden strafen, der anders denkt als man selbst? Erscheint mir zugegebenermaßen etwas schwer.
    Für Autoren gibt es dann die Möglichkeit, entweder man nimmt einen anderen Orden für seine Geschichte, man nimmt sie als Antagonisten (funkionierte recht gut bei der RG in Damocles) oder man glättet eben etwas die Kanten. Die Frage ist da dann, was ist wirklich das Beste.:|


    mfg
    Zerzano

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  • In der "Die Bestie Erwacht" Reihe kommen Black Templars vor, die man als äußerst Religiös beschreiben kann. Besonders, da sie hier hauptsächlich mit Iron Warriors interagieren, welche einen Perfekten ideologischen Kontrast bilden.
    Sie erkennen die Göttlichkeit des Imperators an, die sich durch Wunder und sein Wirken auf dem Goldenen Thron äußert. Bewiesen wird dies in einer hervorragenden Szene, in der


    Ungespoilert: Sie glauben an den Imperator und es funktioniert. Wo andere Orden den Imperator noch weltlich betrachten, sehen die BT ihn vollkommen als einen Gott.
    Hinzu kommt, dass sie die ersten [Loyalisten] waren, die ihn so verehrt haben, und sie darüber Hinaus aus Dorns Legion stammen.


    Eine andere Szene in der Reihe beschreibt den Mord an offiziell geduldeten Abhumanen.


    Also ja, sie sind kompromisslos in ihrem Vorgehen und konsequent in ihrem Glauben, komme was da wolle.

  • Zitat

    Weiter noch etwas Gedanken gemacht, erscheint es mir eben auch etwas schwer, wirkliche Fanatiker als Protagonisten darzustellen. Wenn man nur Flufftexte ließt, kann man noch das Eiferergedankengut cool finden. Aber kann man Sympathie zu Kerlen aufbauen, bei denen man über 300-400 Seiten liest, wie sie mit Feuer und Schwert jeden strafen, der anders denkt als man selbst? Erscheint mir zugegebenermaßen etwas schwer.


    Naja, Fanatismus ist ja auch bei tatsächlichen Fanatikern nie wirklich unbegründet. Man muss also als Autor die tatsächliche Motivation hinter dem Fanatismus finden und sie dem Leser begreiflich machen. Beispielsweise durch präzise Offenlegung der Gedankengänge der Charaktere.
    Fanatismus kann durch ein tiefes Trauma entstehen oder durch Indoktrination und Aufwiegelung. Beides ist im Fall der BT sicherlich denkbar.
    Beispielsweise kann die absolute Prinzipientreue eine Gegen-Überreaktion auf Verräterbiografien sein, die durch mangelnde Loyalität ins Verderben gerissen wurden. Diese Prinzipientreue führt dann eben zu der Indoktrinierung, die BT zu dem macht, was sie sind.
    Das kann man schon plausibel darstellen. Man muss nur den unkritischen Glanz und Gloria und die unnötig ausgewalzte Action rausnehmen und psychologisch gut gemachte Grimdark-Charaktere schaffen, dann geht das schon.
    Der Leser muss nur wissen und verstehen, warum. Frollos Song "Hellfire" aus dem Glöckner von Notre Dame ist für mich ein gutes gerafftes Beispiel, wie Fanatismus entstehen kann.

  • Vielen Dank für die reichlichen Antworten und es sind wohl doch noch ein paar Buchreihen und Einträge unterwegs, die ich noch nicht kannte, aber mir wohl bald mal zu Gemüte führen werde ;)


    Mir ist klar, dass es schwierig ist, einen fanatischen, extrem religiösen oder sehr eifrigen Orden darzustellen, aber mir würde einfach mal eine strickte Einhaltung dieser Attribute gefallen (z.B. die strickte Exekution des Freihändlers in, ich glaube, "Priester des Mars")


    Ich stell mir irgendwie immer so ne Szene vor wie: Tau und ein Imperialer Gouverneur/ Stadthalter sind grad schön beim Plausch und Handel und dann fallen da mal ein paar Black Templars mit Sprungmodulen vom Himmel und "lösen" die Party dezent auf, ohne Rücksicht und Gnade....
    Für meinen Geschmack dürfte es durchaus manchmal noch ein wenig düsterer zugehen...


    Und der Jerulas-Kreuzzug wäre ein sehr schönes Beispiel, für ein eigenes Buch, aber da spricht wohl eher der Fanboy ;)


    Ich bin jetzt auch erstmal gespannt, wie "Klauen des Horus" wird, da müssten sie ja auch als Antagonisten fungieren und in dem Folgeteil dürften sie auch eine große Rolle als Antagonisten spielen (da Sigismund von Abaddon besiegt wird :| )

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  • [...] mir würde einfach mal eine strickte Einhaltung dieser Attribute gefallen (z.B. die strickte Exekution des Freihändlers in, ich glaube, "Priester des Mars")


    Da bist du nicht der Einzige :whistling: Wenn ich den kurzen Ausblick aus "Die Bestie erwacht" von Solomon sehe....naja mal kucken wie das erklärt wird. Hoffentlich sehr gut; gefällt mir auf den ersten Blick nämlich garnicht....


    Allerdings gibt bei den BT vielleicht noch einen kleinen Ausweg: Die unterschiedlichen Kreuzzüge könn(t)en sich aufgrund langer Trennung untereinander und stark unterschiedlicher Erfahrungen auf den Schlachtfeldern unterschiedlich stark "radikalisieren". Der jeweilige Feldmarschal/Kastellan wird das ganze auch nochmal prägen etc.

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    Black Templar 8.Edi
    S: 3
    U: 0
    N: 14

  • Solomon Kain, bin grad bei Teil 5 der "Die Bestie Erwacht"- Reihe und ich muss dir wirklich recht geben, so wie die Black Templars bisher dargestellt wurden gefallen sie mir schon wesentlich besser (sind gerade auf die "Langfüßler" gestoßen...).
    Auch die unterschiedlichen Wesenszüge der verschieden Orden die Dorns Blut entstammen, sind sehr glaubwürdig dargestellt.


    Ich hab diese Reihe echt zu lange als "minderwertig" betrachtet, obwohl ich nicht einmal einen Grund dafür hatte, vielen Dank fürs schmackhaft machen ;)

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