Alles wird Disney ? WarhammerPlus Ankündigung

  • Gestern war es dann also soweit;

    Nach 26 Jahren im Hobby wird einer meiner kühnsten Träume dann wohl doch Realität:

    Games Workshop präsentiert nicht nur eine, sondern gleich mehrere Animationsserien, ambitioniert mit dem Start einer eigenen SteamingApp: WarhammerPlus.

    Da GW nur ominös andeutet, dass man mit einer "Größe" im Video-on-demand Geschäft zusammenarbeitet, ist der Disneybezug nur über den Namen spekuliert, liegt aber m.M.n. ein wenig auf der Hand.


    Angekündigt sind :

    Ich bin sehr froh, dass es nicht nur Marines und Imperiale es in die Präsentation des Universums geschafft zu haben, wobei 1/9 nun auch nicht gerade eine ausgeglichene Quote ist.

    Interessanterweise ist, bei 9 Single-Auskopplungen, nur eine für AoS dabei, wobei es vor ein paar Jahren noch so aussah als solle es GWs neues Zugpferd werden. Es scheint nach eher mäßigem Erfolg des Franchise nun doch eine Besinnung zugunsten von 40k stattgefunden zu haben.


    Am meisten gespannt bin ich tatsächlich auf Bolter and Hammer, da ich großer Fan von sowohl der "Animatrix" Reihe aus den Matrix-Universum als auch von Love, Death & Robots bin. Ich mag es wenn Kurzfilme mit sehr unterschiedlichen Ansätzen und Darstellungsformen es in einem "Rahmen" schaffen sich mit dem selben oder ähnlichen Thema auseinanderzusetzen und zu präsentieren. Hiernach freue ich mich auf Highlords (hoffentlich kluge Politikintrigen), Interrogator (hoffentlich kluge Detektivegeschichte) und als BlackTemplar-spieler natürlich Altar of Wrath (hoffentlich religös, stumpf, drauf).


    Ein wenig skeptisch bin ich bei der Vermarktungsform. Eine eigne App, sicherlich Pay per Month oder View, ist sehr ambitioniert und muss sicherlich sehr schnell eine so große Kundenanzahl erreichen, dass sich eine Weiterführung lohnt/finanziert, damit das Format nicht sehr schnell wieder in der Versenkung verschwindet. Das sehe ich eher nicht passieren. GWs geistiges Eigentum ist über die Zeit Popkultur geworden, lebt aber von einer Community, welche gerne mal den oft stolzen Originalpreis zu umgehen versucht. Zudem fürchte ich, dass, im Rahmen der neuen Uploadfilter, die unzähligen Fanprojekte auf "freien" Plattformen nicht nur leiden werden, sondern vielleicht sogar ganz zu verschwinden drohen. Ist mit Astartes von Syama Pederson schon quasi so passiert und ich fand es sehr enttäuschend, dass bei der "Neuveröffentlichung" auf der Communitypage der Erschaffer mit keiner Silbe im Text erwähnt wird (weiß aber gerade nicht ob er ggf. in den Credits des Videos zu lesen war).


    Was sind eure Gedanken dazu ? Fährt bei euch der Hypetrain oder seid ihr eher skeptisch ? Würdet ihr euch die App holen , wenn sie einmalig, monatlich oder perView "X" kostet ? Wieviel "X" wärt ihr bereit zu zahlen ? Teilt ihr meine Bedenken zu den von Fans gemachten Inhalten ?


    Ich bin gespannt und lass mal noch die ersten Eindrücke zu Angels of Death hier.

  • Also, ne Zahlungspflichtige GW-App kommt mir sicher nicht aufs Mobile.


    Generell bin ich skeptisch, da ich mit dem neuen (Post-Primaris) Fluff nicht mehr viel anfangen kann.

    Vielleicht würde ich mir das eine oder andere anschauen, wenns dann in vor 40.000 spielt - aber selbst da kann ich ziemlicher Fluff-Dogmatiker sein ... schlechte Erinnerungen an "Ultramarines" stimmen mich nicht gerade Hoffnungsvoll.


    Irgendwie habe ich kein Vertrauen, dass es GW so hinbekommt, dass ich auch zufrieden wäre - und die Preise werden sowieso völlig überrissen sein ;)

  • Kurz gesagt: Ich brauch's nicht.


    Für mich ist 40K vor allem anderen die Möglichkeit, meine eigenen Geschichten zu realisieren, geschrieben und durch Modelle (hatte ich glaube ich an anderer Stelle schon mal erwähnt^^). Ich lese auch (fast) keine 40K-Romane. Mir fehlt da einfach das Interesse an den Geschichten anderer. Ich brauch sie einfach nicht, um mich in die Welt zu versetzen, mit meinen eigenen gelingt mir das einfach besser. Davon abgesehen, dass die wenigen, die ich gelesen habe, mich erzählerisch bisher nicht überzeugen konnten.

    Dazu kommt, dass ich kein Freund von Animationsfilmen bin, die "richtige" Menschen darstellen. Digitale visuelle Effekte bitte gerne, aber ich möchte dabei Schauspieler agieren sehen, die das Geschehen lebendig, authentisch und "real" machen.

  • Was ich so bisher gelesen habe ist der Preis bei 9,99€ in den ersten 2 Monaten und danach 19,99€. Abseits davon, dass die Preise jenseits von Gut und Böse sind, finde ich den Weg den GW geht denkbar schlecht. Vor Jahren hat Netflix gezeigt, dass Online Streaming geht, dass immer mehr Anbieter ein Stück vom Kuchen haben wollten, mit dem Ergebnis, dass sich das wieder komplett zerlegt. Bei wie vielen Anbietern ist bei euch Schluss gewesen? 2-3? Oder doch sogar mehr? Die wenigsten hätten mehr als einen Anbieter, wenn man die Accounts nicht teilen würde.


    Warhammer+ ist da einfach nur ein weiterer Schritt und zeugt einfach davon, dass GW statt einem Teil des Kuchens indem sie ihre Sachen anderweitig "weiter- verleihen/verkaufen" ein größeren Stück vom Kuchen haben will sowie eine gewisse Arroganz an den Tag legt zu glauben, dass ihre Produkte so gut sind, als das sie es rechtfertigen würden dafür einen alleinstehenden Dienst zu bezahlen.

    Abgesehen davon, dass es so völlig ihren Sinn im weiteren Sinne verfehlt: Warhammer+ ist ein Sender für Hobbyisten und Fans und bleibt in diesem System geschlossen statt einem neuen Publikum die Welt von Warhammer40k aufzuzeigen und sie ins Hobby zu holen. Stichwort Dawn Of War 1. Jeder kennt mind. 1-2 Leute die dadurch ins Hobby gekommen sind oder sich zumindest für Warhammer40k interessiert haben. Statt also das ganze als großes Investment in Werbung zu sehen wodurch ein paar Euro im Verleih an zb Netflix oder Disney rausspringen würden, will man den ganzen Kuchen.


    Wenn man jetzt noch in Betracht zieht, was sie da mit ihrer App machen und wie schlecht die einfach ist, wie sie nach 2 Jahren immer noch nicht verstanden haben wie Twitch funktioniert, halte ich das für ganz viel heiße Luft.


    Ich denke es wird ein paar Fans geben, die entweder Hurra schreiend oder zähneknirschend aus ihrem Rechtsverständnis dafür bezahlen und einige die für 1-2 Monate, möglichst alles Gucken und dann wieder kündigen. Ansonsten braucht man sich nichts vor machen, eine Mehrheit wird es anderweitig gucken.


    Kurzum es wird ein Flopp.


    Heute sprang mir dieses Bild auf reddit entgegen:

    qaTgUra.jpg



    grüße

  • Ich denke, das wird sehr auf den Preis ankommen. Um beim Beispiel Netflix zu bleiben... 12.99€ pro Monat ist ne Menge, aber dafür wird auch eine Menge geboten. Das Angebot von WH+ ist nicht ansatzweise mit dem von Netflix zu vergleichen, also sollte/dürfte auch der Preis dem von Netflix nicht ansatzweise entsprechen. Aber GW ist GW...

    Ich bin auch der Meinung, dass das mit dem eigenen Dienst ein Fehler ist. Sogar ein kapitaler Bock der nur durch die eigene Betriebsblindheit zu erklären ist. GW hat einfach nicht die Reichweite um so etwas erfolgreich aufzusetzen.

    Meiner Meinung nach wäre es viel besser gewesen auf Youtube zubleiben. Gerne auch mit einer Premium Paywall wenn man die Videos sofort sehen will (2-3€) und nach 4 Wochen dann im freien Bereich. Der Werbeeffekt wäre gigantisch.

    Aber wenn in den Augen die Dollars blitzen....

  • Ich denke es wird ein paar Fans geben, die entweder Hurra schreiend oder zähneknirschend aus ihrem Rechtsverständnis dafür bezahlen und einige die für 1-2 Monate, möglichst alles Gucken und dann wieder kündigen. Ansonsten braucht man sich nichts vor machen, eine Mehrheit wird es anderweitig gucken.

    Also ehrlich gesagt werde ich mittlerweile mit Filmen, Spielen und Musik überschwemmt und eigentlich möchte ich nicht so viel Freizeit dafür opfern mich zurecht zu finden. Wenn ich mal bei Netflix schaue, fehlt mir der Überblick, was für mich interessant wäre, oder was gerade neu/angesagt/empfehlenswert wäre.

    Dafür bezahle ich schon Geld und auch bei Amazon (dort aber nicht explizit nur für Filme, bzw ich nutze von dem Prime Paket mehr als nur die Filme) und das sind jeden Monat schon so viel Geld um theoretisch 4 Mal, oder jedes Wochenende eine Kinokarte zu kaufen.

    Wenn GW das über Netflix oder Amazon veröffentlicht und ich muß nicht nochmal extra Geld ausgeben schaue ich es mir an. Wenn da eine "Paywall" steht und ich nochmal Geld bezahlen muß (oder noch schlimmer ein Abo abschließen), dann sehe ich es mir nicht an.

    Mich da in meiner Freizeit hinzusetzen, um das irgendwo "geraubt zu laden" habe ich keinen Nerv. Dann schau ich lieber etwas Anderes auf Netflix an, sofern ich überhaupt einen Film finde, in dem "Wald voller Bäume".

  • Ein Hypetrain fährt für mich nicht los, dafür ist mir das alles viel zu vage. So sehr mich bewegte Bilder aus dem 40k Universum auch beeindrucken, die Präsentation in typischer Werbemanier holt mich grundsätzlich nicht ab. Mir fällt es bei sowas immer sehr schwer mich auf das Gezeigte zu konzentrieren und dabei all die provozierten Lücken und Fragezeichen zu ignorieren oder mit Optimismus zu füllen. Der Artikel hat mir mehr Dinge gezeigt, über die ich faktisch nichts weiß, als Informationen zu geben, versucht so Erwartungen zu schüren und Potential zu präsentieren, doch bei dem, was alles sein könnte, kann genauso vieles nicht sein, und dann bleibt mir nichts als Abwarten.


    Ein Gefühl / Erster Eindruck ensteht natürlich trotzdem, doch das versuche ich im Zaum zu halten. So oft wie mir das "+" oder "Warhammer+" gezeigt wurde, soll das wohl als eigenständige Marke etabliert werden soll. Soweit so offensichtlich. Der Zugang erfolgt durch eine separate App, die von einem großen Streaming Dienst erstellt wurde. Warum dieser Dienst nicht namentlich genannt wird, erschließt sich mir nicht. Zu dem Bild gehört natürlich auch, dass so viele bekannte Fan-Kanäle zuletzt offiziell ... eingebunden wurden. Die Betreiber der Kanäle haben fast wortgleiche Erklärungen abgegeben, dementsprechend sind sie wohl diktiert worden. An dieser Stelle finde ich es egal, ob das + kostenpflichtig wird oder nicht und auch der Preis spielt keine Rolle. In jedem Fall werden die sehr werbewirksamen Fanfilme damit aus der breiten und leicht zugänglichen Öffentlichkeit genommen und stattdessen zentralisert. Ich verstehe nicht viel von Vermarktung, aber dass man so weniger Neukunden anspricht, halte ich für völlig offensichtlich. Soviele Leute sind völlig uwissend über die Fanfilme gestolpert und wollten dann mehr wissen, das wird wohl zwangsläufig ausbleiben, wenn man nicht mehr darüber stolpern kann ohne aktiv zu suchen.


    Was hier ein wichtiger Punkt sein könnte, ist das gute alte Copyright. Rechtlich verhält es sich wohl so, dass man das eigene Urheberrecht schwächt, wenn man es nicht aktiv verteidigt. Copyright ist nicht nur für GW ein sehr heikles Thema und gerade langfristig kann ein geschwächtes Copyright wesentlich schwerer wiegen als man durch praktisch konstenlose aber vorübergehende und unkontrollierte Werbung gewinnt. Ich weiß nicht, ob das so wirklich den Tatachen entspricht, aber bei der Prozessfreudigkeit vieler großer Marken, die nicht selten schlechte PR nach sich zieht, scheint das eine durchaus stimmige Erklärung zu sein.

  • Ich hoffe sehr das dieses "+" nicht wirklich einen Bezug zu Disney darstellt.

    Eines meiner früheren Lieblingshobbies/sagas wurde meiner Meinung nach schon zu sehr von Disney zerpflückt und zur eierlegenden Wollmilchsau verarbeitet. Auch wenn das Eine oder Andere ganz gut umgesetzt ist, war die Gesamtentwickling für meinen Geschmack etwas zu schnell und hat es für mich irgendwie dann immer mehr uninteressant gemacht.

    Ansonsten hätte ich nichts gegen einen 40K Streamingservice. Wäre mal etwas komplett anderes. Ob sich der Preis dann wirklich für den einzelnen lohnt muss man abwarten und für sich selbst abwägen.

  • Ich hoffe sehr das dieses "+" nicht wirklich einen Bezug zu Disney darstellt.

    Eines meiner früheren Lieblingshobbies/sagas wurde meiner Meinung nach schon zu sehr von Disney zerpflückt und zur eierlegenden Wollmilchsau verarbeitet. Auch wenn das Eine oder Andere ganz gut umgesetzt ist, war die Gesamtentwickling für meinen Geschmack etwas zu schnell und hat es für mich irgendwie dann immer mehr uninteressant gemacht.

    Ansonsten hätte ich nichts gegen einen 40K Streamingservice. Wäre mal etwas komplett anderes. Ob sich der Preis dann wirklich für den einzelnen lohnt muss man abwarten und für sich selbst abwägen.

    Ich glaube, was das betrifft, ist 40K trotz allem noch anders gelaget. Es ist immer noch zu sehr Sparte und nicht Massenkultur. Und wenn ich es mir überlege dafür auch eher untauglich. Zu komplex, zu ambivalent. Vor alle ist es daruf ausgelegt und lebt davon, dass die Spieler die Geschichten "schreiben". Die Stories aus dem Universum, die uns irgendwer erzählt, sind eine schöne Ergänzung. Aber das Universum ist darauf nicht angewiesen. Es sei denn, die Community beginnt, sich als passiver Konsument davon abhängig zu machen. Zumindest wenn ich mich hier im Forum umschaue, scheint das aber nicht der Fall zu sein.

  • Intressant,

    ich denke reinschauen werde ich mal, einfach um mir ein eigenes Bild zu machen.

    Bin aber etwas skeptisch und glaube das man bei GW die gleichen schlauen Füchse hat wie bei dem oben erwähnten Serienableger oder bei einem Klemmbausteinhersteller aus dem Norden Europas....

    Lasse mich da aber gerne positiv überraschen :)


    Gruß


    D.

  • Ein kürzliches Update der Richtlinien für geistiges Eigentum beschäftigt sich nun mit Fan-Filmen, unter anderem ist zu lesen:


    Zitat

    Rechtsverletzungen

    Wir verfolgen eine Null-Toleranz-Politik hinsichtlich Verletzungen unserer Schutzrechte. Diese Verletzungen beinhalten:

    • [...]
    • Fan-Filme und -Animationen – Einzelpersonen dürfen keine Fan-Filme oder -Animationen erstellen, die auf unseren Schauplätzen und Charakteren basieren. Diese dürfen nur unter Lizenz von Games Workshop erstellt werden.

    Es gab da noch mehr Neuerungen, doch diese Stelle sollte die allgemeine Stoßrichtung verdeutlichen ...

  • Fan-Filme und -Animationen – Einzelpersonen dürfen keine Fan-Filme oder -Animationen erstellen, die auf unseren Schauplätzen und Charakteren basieren.

    Das ist nach Urheberrecht so nicht ganz richtig. Ich darf sie nicht vermarkten und publizieren. Erstellen kann man nicht verbieten.
    Aber soviel Arbeit steckt niemand in Animation um sie nur im Freundeskreis zu nutzen. Läuft also letzten Endes trotzdem darauf hinaus.

    Meine Meinung darüber behalte ich lieber für mich.

  • Für die Bereiche, die mich betreffen, finde ich die Relegungen fair. Immerhin hätte GW das Recht, jede Tätigkeit in diese Richtung komplett zu untersagen. Dass das dämlich und letztendlich kontraproduktiv wäre, wissen die sicherlich selber.

    Wenn es um Animationen geht, ist es natürlich logisch, dass sie in diesem Bereich jetzt verdienen wollen. Ich tue mich dabei allerdings tatsächlich schwer, den Unterschied zwischen Animationsfilmen, Belletristik und Artworks auszumachen. Zumindest bei Unterhaltungsliteratur hat GW ja auch seine eigene Sparte, und ich könnte mir vorstellen, dass sehr viel mehr fangeschriebene Alternativen zu Black-Library-Romanen kursieren, als fangemachte Animationsfilme, die Warhammer+ das Wasser abgraben könnten (werden die Fanfiction-Geschichten sicherlich auch nicht).

  • Ich hänge mich da mal ganz kurz mit rein, bezüglich des Verbots von Fan Animationen seitens Games Workshop, wenn Sie nicht von denen lizensiert wurden.

    Zum Einen ist es richtig, dass Sie sich nicht das Wasser untergraben lassen wollen, gerade wenn Warhammer+ vor den Toren steht.


    Zum Anderen aber wollen Sie auch ihre eigene Haut retten vor möglichen Klagen über 5 Ecken.

    Weshalb?


    Viele der Fan Animationen werden produziert mit Hilfe von Editoren alá Source Film Maker, Blender, Cry- oder Unreal Engine; Programme mit denen ich als Modder ein wenig Erfahrung habe.

    In den wenigsten Fällen werden dabei eigene Modelle, Texturen oder Sounds entwickelt (Ausnahmen bestätigen die Regel) sondern bereits existierender Stoff verwendet aus älteren Warhammer Spielen oder sehr häufig sogar 3rd Party Spielen.


    Das kann Böse enden, wenn z.B. Electronic Arts oder Activision urplötzlich ihr eigenes Zeug in der Animation wieder entdecken.

    Wenn sich Games Workshop nicht im Vorfeld davon schon distanziert und versucht es zu unterbinden, könnten Sie neben dem Hobby Animateur die nächsten seien, die zur Kasse gebeten werden.


    Manche Publisher sind ziemlich tolerant, was sowas angeht, wie z.B. Ubisoft oder Valve Software, die einen sogar unterstützen, wenn es Wellen schlägt.

    Es gibt aber auch Firmen wie Nintendo, die alles Andere als wohlwollend auf Fan Content blicken.

  • Ist das nicht ein bisschen arg weit hergeholt, dass Games Workshop dafür verantwortlich gemacht werden soll, wenn irgendwelche Hobby-Künstler 3D-Objekte aus Spielen für einen Fanfilm nutzen? Inwieweit sollte denn Games Workshop dafür mit haftbar gemacht werden?


    Das erschließt sich mir nicht so recht.

  • Ist das nicht ein bisschen arg weit hergeholt, dass Games Workshop dafür verantwortlich gemacht werden soll, wenn irgendwelche Hobby-Künstler 3D-Objekte aus Spielen für einen Fanfilm nutzen? Inwieweit sollte denn Games Workshop dafür mit haftbar gemacht werden?


    Das erschließt sich mir nicht so recht.

    Klar sollte man denken, dass nur der eigentliche Macher des Films zur Verantwortung gezogen werden sollte, aber wir alle kennen noch die Anekdote mit McDonalds und dem heißen Kaffee; unterschätze niemals den Einfallsreichtum von Opportunisten.


    Im Falle von GW kann mal schnell ein Publisher auf die Idee kommen:
    "Höh, der macht ja Zeug von euch nach und nutzt unsere Assets für die er keine Lizenz bezahlt hat. Wieso habt ihr den nicht aufgehalten?! Toleriert ihr das etwa? Dann seid ihr jetzt auch daran Mitschuld."


    Mit dieser Regelung macht GW einen (harten) Präventivschlag mit dem Sie sämtliche Schuldzuweisung ausweichen.
    Alles Andere hätte nur irgendwo ein Schlupfloch gehabt, zumindest für Anwälte.


    -Zusatzeintrag-

    Ich habe das auch schon auf eine gewisse Weise selbst mit erlebt.

    Vor ca. 5-6 Jahren hatte ich für den Shooter Insurgency Waffenmodelle gebastelt. Am Anfang nutzte ich nur die Modelle des Spieles selbst, später dann aber Assets von 3rd Party Spielen wie BF 3 und FarCry 3.


    Einer der späteren Entwickler hatte mich darauf aufmerksam gemacht, dass der Publisher das eigentlich nicht so gerne sieht, weil es eine Angriffsfläche bietet für Lizenzverletzungen denn Sie hatten das Spiel mit Workshop Unterstützung versehen und damit quasi Modding explizit unterstützt.


    Wenn jetzt so'n Hans daher kommt wie mich und haut Zeug von anderen Spielen da rein, dann kann auch NWI, Entwickler von Insurgency mit zur Verantwortung gezogen werden, weil Sie mich quasi dazu animiert haben und sogar eine Platform boten.



    .... und so in ähnlicher Form wird es auch bei GW sein, schätz ich.

  • Hm. Halte ich immer noch für sehr weit hergeholt. McDonalds wurde verurteilt, weil sie nicht davor gewarnt hatten, dass der heiße Kaffee jemanden verletzten könnte. Das war ziemlich blöd, das gebe ich zu. Aber vergleichbar wäre das nur, wenn die Kaffeeplantage auch noch verklagt worden wäre, weil die ja den Kaffee geliefert hat, mit dem McDonalds dann den Vorfall herbeigeführt hat, für den sie verklagt wurden.


    Ich denke nicht, dass es tatsächlich eine Möglichkeit gibt, GW in diesem Fall mit anzuklagen. Der Grund für ihr Verhalten ist in meinen Augen ein anderer: Wenn sie künftig bewegte Bilder mit 40k-Hintergrund verkaufen, dann wollen sie nicht, dass jemand gleichzeitig welche kostenlos anbietet. NIcht mehr, nicht weniger.

  • Könnte es sein, dass die Gründe für den harten Rundumschlag von GW im Markenrecht begründet liegen? Was Trademarks usw. angeht, sind sie dazu verdammt, Plagiate anzufechten, damit sie die eingetragenen Marken nicht verlieren. Dies würde passieren, wenn sie jemanden, der mit seinen GW-bezogenen Animationen Geld verdient, einfach machen lassen würden. (LEGO steckt ja seit dem Auslaufen seines Legostein-Patents in einer solchen Zwickmühle, da das Steindesign nicht mehr geschützt werden kann, muss die Marke LEGO verteidigt werden, um die damit verbundenen Produkte halbwegs zu schützen).

    Wenn GW gegen unlizensierte Animationen vorgeht, muss das nicht unbedingt alleine deswegen sein, weil sie verhindern wollen, dass andere mit GW-Produkten reich werden (was natürlich ein weiterer Motivationsmotor sein dürfte), sondern einfach weil sie, bei ausbleibender Verteidigungsaktivität ihre Mareknschutzrechte verlieren würden. Klar fällt Software unter das Urheberrecht, aber in den Animationen werden eben die eingetragenen Marken von GW verwendet. Ich habe jetzt gerade kein GW-Buch zur Hand, aber da sind, soweit ich mich erinnere, immer die Trademarks genannt, die dahinter stehen.


    Was schon erwähnt wurde: Niemandem ist verboten, im privaten Rahmen Sachen zu kopieren, weiterzuentwickeln oder zur Schaffung neuer Dinge zu nutzen, die von GW geschützt sind. Das zu tun ist unser gutes Recht. Sie können und (bei Marken müssen sie) lediglich die Kommerzialisierung solcher Aktivitäten verfolgen und verhindern.

  • Könnte es sein, dass die Gründe für den harten Rundumschlag von GW im Markenrecht begründet liegen? Was Trademarks usw. angeht, sind sie dazu verdammt, Plagiate anzufechten, damit sie die eingetragenen Marken nicht verlieren. Dies würde passieren, wenn sie jemanden, der mit seinen GW-bezogenen Animationen Geld verdient, einfach machen lassen würden. (LEGO steckt ja seit dem Auslaufen seines Legostein-Patents in einer solchen Zwickmühle, da das Steindesign nicht mehr geschützt werden kann, muss die Marke LEGO verteidigt werden, um die damit verbundenen Produkte halbwegs zu schützen).

    Wenn GW gegen unlizensierte Animationen vorgeht, muss das nicht unbedingt alleine deswegen sein, weil sie verhindern wollen, dass andere mit GW-Produkten reich werden (was natürlich ein weiterer Motivationsmotor sein dürfte), sondern einfach weil sie, bei ausbleibender Verteidigungsaktivität ihre Mareknschutzrechte verlieren würden. Klar fällt Software unter das Urheberrecht, aber in den Animationen werden eben die eingetragenen Marken von GW verwendet. Ich habe jetzt gerade kein GW-Buch zur Hand, aber da sind, soweit ich mich erinnere, immer die Trademarks genannt, die dahinter stehen.

    Das ist sicher auch richtig. Unter diesem Aspekt leuchtet mir die Unterscheidung zwischen Videos und Büchern (im weitesten Sinne, man kann seinen Geschichten ja auch selbst Einsprechen und als Audioformat verbreiten) wiederum nicht so recht ein. Zumal Geschichten schneller produziert und veröffentlicht sind, als Animationsfilme, vor allem wenn sie über den Umfang kurzer Werbeclips hinausgehen sollen.