• Warhammer 40k und Kinder ist auch so Dauerbrennerthema was immer mal wieder aufkommt, eigentlich einen eigenen Thread bräuchte.

    Den Gedanken hatte ich gestern Abend auch, aber erst jetzt die Zeit.


    Ich seh das ja hauptsächlich aus der Sicht des Pädagogen und das möglicherweise auch überkritisch. Aber wir haben ja auch Eltern hier, die eine eigene Sichtweise haben. Das würde mich wirklich interessieren.

  • Hach. Zwar kein Elternteil, aber gebe trotzdem gerne meinen Senf dazu.


    Würde man 40k wohl nach den Massstäben beurteilen, mit den sonstige Medien beurteilt werden: Wahrscheinlich FSK16-18.


    Da das Tabletop selbst - bzw. hauptsächlich der Hintergrund in geschriebener Form ist - keine Ahnung. Haben Bücher generell eine FSK-Einteilung? Soweit ich weiss, nicht. Und wenn hypothetisch ein 6-Jähriger De Sade lesen darf müsste er wohl konsequenterweise auch 40k lesen dürfen. Da ich finde, eine FSK muss aber dringend konsequent sein, um auch glaubwürdig zu sein, müsste man wohl generell Diskutieren, ob FSK bei geschriebenem Wort Sinn macht oder nicht.


    Ich selbst? Naja, ich bin der Meinung, dass muss immer individuell beurteilt werden. Nicht nur bei 40k, sondern allgemein, auch bei Filmen, Games, etc..

    Selber habe ich meine ersten James-Bond-Filme vor meinem 10. Lebensjahr gesehen. Hat es mir geschadet? Kein bisschen. Die Demo von Dawn of War hatte ich mit 14 Jahren in den Fingern. Hat mir auch nicht geschadet... Nein, bin damit sogar mehr oder weniger ins Hobby reingekommen.


    Würde ich deshalb bedenkenlos meinem hypothetischen Jungen/Mädchen mit 14 Dawn of War zum spielen geben? Definitiv nicht bedingungslos. Sehe ich die Tendenz, dass er/sie gut mit "Erwachsenen-Sachen" umgehen kann und von sich aus Interesse hat; ja, wieso nicht?


    Ich denke das Interesse des Kindes spielt dabei eine grosse Rolle. Ich würde nun nicht einen zehnjährigen einfach so ne Doku über Massenvernichtungswaffen anschauen. Würde der besagte Zehnjährige aber Aktiv auf mich zukommen, und wissen wollen, wie das dann genau war mit zB Hiroshima & Nagasaki... Klar. Schauen wir das Thema zusammen an. Ein "Nein, dazu bist du zu jung" würde sowieso nur damit Enden, dass er schlussendlich irgendwo im Netz irgendwas anschaut.

    Das selbe mit 40k - wenn er von sich aus Interesse am Universum hat, bringe ich ihm das gerne näher. Würde aber wohl nicht ungefragt einfach mal XY zum Geburtstag schenken.


    Und ist er noch Jünger, und will einfach mit den Minis Spielen... Naja, wenn er sie nicht kaputt macht, gerne. Die paar Totenköpfe - mMn - werden wohl in der heutigen Welt kaum ein Kind traumatisieren. Ansonsten sind die Modelle mMn genug "Fantasy", dass es nicht viel anders ist, ob er nun mit Playmobil-Rittern spielt.

  • Ha! Da ist er auch schon. :D Hab nur drauf gelauert wer zuerst zuckt.


    Spannend, dass du es aus Sicht des Pädagogen möglicherweise überkritisch siehst, ich, ebenfalls in dem Bereich tätig, sehe das weitaus weniger kritisch und ordne Warhammer40k da in die selbe Kategorie wie Plastikpanzer, Wasserpistolen oder das Holzschwert vom Mittelaltermarkt. Denn machen wir uns nichts vor, früher oder später, kommt Gewalt in der einen oder anderen Form in das Leben des Kindes . Selbst wenn es Lego Ninjas sind die sich prügeln oder es das Klavier ist, was auf die Cartoon Katze fällt.

    Wichtig ist denke ich dabei in welcher Form und welcher Darstellung zu welchem Zeitpunkt und eben mit Begleitung.


    Im Bezug auf 40k ist da ganz gewiß ein Augenmaß von Nöten, ich würde jetzt keinem Kind unter 12 in Ausschweifungen von der Lore erzählen oder die Bücher lesen lassen, aber im Sinne von es ist ein Spiel mit bunten Figuren und die kämpfen miteinander schon. Solange es sich auf diesem Level bewegt und gerade der spielerische und kreative Aspekt des Hobbys zum Tragen kommt, seh ich da keine Probleme.

    Schwer wird es eben wenn man etwas tiefer schürft. Da sind ist dann sowas wie Star Wars mit einem offensichtlichem Gut gegen Böse einfacher zu greifen und erklärt statt OnLy WaR.


    Es läuft also darauf hinauf, dass unabhängig vom Alter die Eltern selbst entscheiden müssen wann und in welcher Form Warhammer40k grimdark werden soll. Es geht auch lange ohne, dass man einfach mit einem kleinen Helfer eine gute Zeit haben kann. :) Mein Plan ist auf jedenfall hier in mein Hobbyzimmer einen Platz einzurichten an dem auch gemalt und gebastelt werden kann während ich an meinen Sachen sitze und freu mich sehr drauf.

  • Tipp: Wenn ihr auf die Verpackungen für die Modell-Sets drauf schaut, wird ganz klar als Altersempfehlung 12+ angegeben, zumindest nach britischen Verhältnissen.

    Damit sollte auch schon das Thema Altersfreigabe für das Tabletop Hobby selbst geklärt sein. ;)


    Macht auch Sinn für mich, dass es erst ab 12 Jahren empfohlen wird, weil da schon eine gewisse, geistige Reife vorliegen sollte und jetzt nicht nur für die Thematik selbst sondern auch um die Regeln usw verstehen zu können.


    Alle nicht visuellen Medien von 40K sollten generell im Spektrum von 12 in Betracht gezogen werden.

    Geht man von den Kriterien der FSK/USK, die mir zu letzt bekannt sind, dann ist 40K zwar ein sehr herbes Thema aber aufgrund der Fantasy Elemente so stark abgehoben/überzogen, dass ganz klar eine Trennung zwischen Realität und Fantasie vorliegt.


    Würden wir hier ein Tabletop betreiben, wo sich nicht Space- sondern US Marines mit ... ähm ... religösen Fanatikern anderer Natur bekriegen, dann wäre ganz klar ein realer Bezug vorliegen und die Alterbegrenzung geht steil nach oben.


    Visuelle Medien (a.k.a Filme/Spiele) werden sowieso abseits der Quelle eingestuft. Das ist dann wohl Aufgabe der Eltern, was Sie ihren Knirpsen zu trauen.

  • Im Bezug auf 40k ist da ganz gewiß ein Augenmaß von Nöten, ich würde jetzt keinem Kind unter 12 in Ausschweifungen von der Lore erzählen oder die Bücher lesen lassen, aber im Sinne von es ist ein Spiel mit bunten Figuren und die kämpfen miteinander schon.


    Das ist genau der Punkt, denke ich. "40k" ist ja nicht zwingend als Komplettpaket zu betrachten.

    Die Minis bauen, bemalen und damit Spiele gegeneinander spielen? Kein Problem, das ist nix anders als das, was Kids aller Altersstufen sowieso miteinander machen, nur vielleicht nicht mit so komplizierten Regeln?

    Aber der ganze Hintergrund, der in Büchern, den Codizes, Filmchen usw. rübergebracht wird, mit dem sollte man wohldosiert umgehen, das ist für junge Heranwachsende teilweise schon recht harter Tobak.


    Ob's deshalb ne FSK braucht? Keine Ahnung, ich hatte bislang nie das Gefühl, dass die sonderlich beachtet wird, sei es bei Spielen oder Filmen. Höchstens vielleicht im Kino, da habe ich tatsächlich schon harte Einlasskontrollen erlebt.

    Viel wichtiger ist es, dass man als Erwachsener verantwortungsvoll mit dem Thema umgeht und Dinge "abstuft", wenn man sie dem Nachwuchs erklärt.


    Visuelle Medien (a.k.a Filme/Spiele) werden sowieso abseits der Quelle eingestuft. Das ist dann wohl Aufgabe der Eltern, was Sie ihren Knirpsen zu trauen.

    Genau das meinte ich.

  • Das 12+ bezieht sich auf die Fähigkeiten mit Bastelmesser und Kleber umzugehen und hat nichts mit einem FSK Hinweis zu tun denke ich.

    Und mit bunten Püppchen spielen darf der, der sie halten kann und nicht in den Mund steckt. Erlaube Ich ihm auch ein Lore Video von Luetin anzusehen? Wohl eher nicht...

  • In der guten alten Zeit, als die Figuren noch Blei in der Legierung hatten, waren sie tatsächlich erst für Jugendliche ab 14 Jahren empfohlen. Das geht ja in einer sehr ähnliche Richtung, wie die 12+ Empfehlung wg. der handwerklichen Fähigkeiten.


    Wenn ich mir überlege, wie gerne ich mit Lego-Rittern, -Piraten oder auch mit den Playmobil Cowboys und den Indianern gespielt habe, ohne dass ich auch nur einen blassen Hauch einer Ahnung hatte, was die historischen Hintergründe und damit verbundene Tragödien bedeutet haben, weiß ich nicht, ob man Kindern das Spielen & Basteln von Warhammer 40k verbieten muss. Die Videos oder Bücher müssen da keinesfalls sein. Ich kenne Mädels, die mit 12 Jahren Angst beim Lesen von Harry Potter hatten, da muss man ja nicht die geballte Ladung von Horus Grausamkeit in so einen Kindesverstand zwängen.

    Ggenau so wenig wird sich mein Sohn Star Wars oder Herr der Ringe mit mir ansehen, solange er nicht mindestens die Grundschule hinter sich gebracht hat.


    Ich muss sagen, auf der einen Seite würde ich mich total freuen, wenn ich mit ihm irgendwann mal Warhammer spielen könnte, auf der anderen Seite fänd ich ein unschuldiges und kriegsfreies Aufwachsen für ihn auch nicht so verkehrt...ok, das haben meine Eltern auch versucht und es ist mal komplett in die Hose gegangen. Aber man kann ja auch mit Hero Quest o.ä. Spielen mal anfangen, oder sich selbst Spiele ausdenken, bei denen die Miniaturen zum Einsatz kommen, die ohnehin schon in der Vitrine stehen.

  • Ich muss sagen, auf der einen Seite würde ich mich total freuen, wenn ich mit ihm irgendwann mal Warhammer spielen könnte, auf der anderen Seite fänd ich ein unschuldiges und kriegsfreies Aufwachsen für ihn auch nicht so verkehrt..

    Das ist ein bisschen wie mit dem Medien-Umgang als solches: Kinder so lange wie möglich von Handy und Fernseher und PC fernhalten ist heutzutage nicht nur schwierig bis unmöglich, es ist auch falsch in meinen Augen. Viel wichtiger ist es, ihnen den richtigen Umgang damit beizubringen: Wie man Inhalte einschätzt, wie man erkennt, wenn einem etwas nicht guttut, wie man sich schützt davor, zu viel über sich preiszugeben ... solche Dinge.

    Bei "Kriegsspielen" ist es ähnlich. DIe Kinder, die keine Gewehre und Pistolen haben dürfen, nehmen Stöcke. Sie finden immer einen Weg, "Krieg" zu spielen, und solange man nicht ALLE Kinder davon fernhält, kann man keines davon fernhalten. Deshalb ist es auch hier wichtiger, den richtigen Umgang damit zu vermitteln, das spielen eines Tabletop oder eines Shooters am PC und die dabei nötigen Fähigkeiten und Fertigkeiten von den Inhalten im Subtext zu trennen und, wo nötig, den Unterschied und die wichtige "Moral" dahinter zu vermitteln.

    Wenn mein Sohn richtig gerne Egoshooter spielt, weil er einfach eine überragenden Hand-Auge-Koordination hat, ein Gespür für taktisches Vorgehen und sich dabei gern mit Freunden oder Unbekannten austauscht, dann ist das super. Wenn er bei jedem Headshot begeistert aufschreit, weil es so eine schöne Vorstellung ist, wie dem Getroffenen der Schädel platzt, dann gibt es ein Problem, das man angehen solle.

    Deshalb sehe ich das wie die meisten hier: Einfach die Modelle gegeneinander antreten zu lassen, ist unproblematisch. Dabei zuzusehen, wie das Kind sich die sadistischen Foltertendenzen eines Drukhari aneignet oder den ungezügelten Metzel-Blutdurst eines Khorne-Berserkers, wäre eher fatal.

  • ...

    ...Dabei zuzusehen, wie das Kind sich die sadistischen Foltertendenzen eines Drukhari aneignet oder den ungezügelten Metzel-Blutdurst eines Khorne-Berserkers, wäre eher fatal.

    Uh, hab mir das nun gerade Bildlich vorgestellt. Das ist unheimlich xD

  • Da 40k auch für Kinder klar erkennbar eine Fantasy-Welt ist, die mit der Realität nichts zu tun hat, können Kinder hier auch leichter ansonsten problematische Inhalte einsortieren und aufgeworfene Konflikte wie die Konfrontation mit unethischem Content verarbeiten. Aufgrund der detailreichen Brutalität muss man aber sicher abwägen und ich fand es persönlich auch als Jugendlicher immer befremdlich, wenn irgendwelche 12-Jährigen um die Spieltische rumwuselten und ihre Nurgle- und Dark Eldar Minis über den Tisch schoben. Selbst habe ich ca. mit 15 mit dem Hobby angefangen und konnte Inhalte immer einordnen und als Fiktion begreifen, hatte aber auch das ein oder andere längere Gespräch mit meinen Eltern dazu. Denke das ist dann das Entscheidende: Eltern, die sich interessieren und mit dem Thema beschäftigen, immer nah dran sind an ihren Kids und deshalb gut beurteilen können, ob ihre Kids bereit für das Hobby sind. Das mag bei dem einen dann schon mit 14, bei dem anderen eher ab 16 der Fall sein. Ab 16 kann man eh seinen Kindern imo nicht wirklich noch was verbieten sondern muss eher auf Argumente und Einsicht setzen, wenn man möchte, dass seine Kinder bestimmte Dinge nicht machen. Dazu zählen dann aber eher Sachen wie Drogen oder andere gefährliche Sachen und nicht Plastik-Figuren über einen Tisch schieben oder Fantasy-Bücher lesen.


    Fiktionale und reale Inhalte spiegeln sich häufig in der FSK-Einstufung wider, die vor allem auf die entwickelte Medienkompetenz der Kinder und Jugendlichen abstellt. So sind dann Sachen wie Herr der Ringe oder Star Wars für Kids zulässig und Winnetou als Film wiederum meistens FSK 18. Nur als Beispiel.

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    Einmal editiert, zuletzt von Dage ()

  • Schönes Beispiel zum Thema gerade auf dem Youtube Kanal von Play on Tabletop. Der 10jährige Sam stellt seine Ultramarines vor.

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    Nick, der Host, ist selbst Vater von drei Söhnen und macht das wunderbar.

    Finde es super spannend Hobby Youtuber als heutige Idole und Vorbilder zu sehen und das Ende lohnt sich sehr.


    grüße