Wie tot ist tot? - Fragen und Gedanken zum Geschichtenschreiben

  • Wie der Titel schon sagt, dieser Thread ist für allgemeine wie auch spezielle Fragen zum Geschichtenschreiben. Das kann alles sein, sowohl formal, als auch technisch, als auch inhaltlich (reine Fluff-Fragen ausgenommen, dafür haben wir einen eigenen Thread. Und genau wie in diesem Thread werde ich, sollte der hier sich mit Fragen füllen, die jeweilgen Fragen-Posts hier verlinken, damit man etwaige Diskussionsstränge besser wiederfinden und nachvollziehen kann.

  • Während ich den Plot meiner Fortsetzungsgeschichte durchdenke fällt mir auf - ok, und das ist natürlich das absolute Gegenteil eine bahnbrechenden Erkenntnis - dass der Ablauf sich, auch wenn die Geschichte insgesamt kürzer ist, sich doch im Grunde gleicht: Hingehen, Schwierigkeiten überwinden, Endboss killen. Jeder RPG-Dungeon ist so aufgebaut. Ich will hier auch nicht von Erzähltheorien und -mustern anfangen, von denen die einen vielleicht schon mal gehört haben, andere vielleicht nicht. Meine Überlegung ist eher:


    Ist das nicht vielleicht etwas einseitig, immer das gleiche Muster vorgesetzt zu bekommen? Oder ist das gut, gefällt das?

    Könnte es auch anders gehen? Wie könnte das aussehen?


    Wohlgemerkt, es geht um solche Abenteuergeschichten, mir ist bewusst, dass es auch andere Erzählformen gibt.

  • also Dungeon & Dragon, kenne ich mich nicht so gut aus, die Spielregeln waren mir zu würfellastig und für meinen geschmack zu viele Tabellen. Ich war der battletechler, Shadowrunner, Cyberpunker, Traveller spieler. Hab viel Spielsysteme #, weil ich sie gesammelt habe. Aktuell beschäftige ich mich mit dem neuen Battltech Mechwarrior Rpg, aber nur so am Rande, hauptsächlich mit dem WH40K Wrath & Glory. diese erinnert mich sehr stark an das Dark Heresy Spielsystem, dem vorläufer ( sehr würfellastig ). das neue finde ich Charmanter w6er, nicht mehr dieses W20 / W12 W10 W6 W3 er gewürfle, das nervt. ich finde das behindert, es stopt den erzählfluss und die story line.... dieses.... Warte kurz, welche würfel muss ich jetzt nehmen? Fertigkeit 31 schwierigkeitsgrad -20, routine ok, w10 oder war es doch w12? Mindestwurf war.... ihr versteht? ok ok ich bin abgeschweift....

    Die Storyline entwerfe ich IMMER wie ein Abteuer für einen Spieleabend, dann die überarbeitung.... zig fach.... rechtschreibung, grammamathematik, ne Gamatik, ne warte kurz :stop: Grammatik. Dann der Ausdruck, oh je der Ausdruck... Also schreiben ist sehr wohl ein handwerk was man erlernen muss. und es gehört sehr viel Übung und feedback dazu.... und Durchhaltevermögen.

    Dennoch das wichtigste ist immer der Plot... an diesem Punkt muss ich einfach sagen, wh40k hat ein absolutes reichhaltiges Repartoir an plots. alles ist möglich. Allein durch den Warp! Was du hier erzählerisch erschaffen kannst, das geht in anderen Universen gar nicht.

    Bsp. ihr liebt die Heresy Zeit oder die Kreuzzugszeit und wollt dennoch Primaris nehmen.... hm wie das wohl geht. ^^

    Im Warp verläuft die zeit anders als im Normalraum.... nach warpflug fällt man in den normalraum zurück und ist ind er Kreuzzugszeit oder in der heresy zeit.

    Oder, eine Handvoll SM kommen aus der Kreuzzugszeit in das 42 Millenium.... auch noch welche aus einer Legion die zu verrätern wurde. upsi.... da entstehen tolle überwerfungen, konflikte und situationen.

    Inquisition :uzi: v. SM :gun:

    muhahahaha muhahahaha *evil lach* :headbang:


    :whistling: könnte es sein das ich ein Dämon bin, eine finstere Warpkreatur? :whistling:

    You are my unbroken blades. You are the Death Guard.


    +++ Mortarions erste Worte an seine Legion +++

    Einmal editiert, zuletzt von Ullius Faylon ()

  • Also ich habe irgendwie gerade einen Hänger... in Meiner Geschichte hänge ich immer noch in dem Initiationsritual fest.... bin nicht sicher ob ich das komplett ausschreiben soll und an einer Kritischen Stelle einen Cut machen soll....

    Weiterhin gibt es 4 handlungsebenen...

    Kenan und Valim

    Scriptor Lornak

    Battlesergeant Than Maak

    und dann ein zeitsprung in die Vergangenheit die Zeit des bruderkriegs und eines Battlelieutenant Ullius Faylon (nein ich heisse in wirklichkeit anders, und Ullius Faylon ist auch nur ein entwurf für einen Namen)

    Die ersten zwei Handlungsebenen werden schnell zusammen geführt, die ersten drei etwas später. Hm ??? ich bin etwas blockiert momentan, was die ersten zwei Handlungsebenen angeht.... hab mehrere entwürfe und noch nicht das richtige Gefühl....


    Dies hier sind meine gedanken zu der Story die gerade überarbeite und aus dem Forum genommen habe.... :pinch:?(

    You are my unbroken blades. You are the Death Guard.


    +++ Mortarions erste Worte an seine Legion +++

  • Es ist schwierig, dazu etwas zu sagen, ohne die Geschichte vor Augen zu haben. Vielleicht solltest du sie wieder reinstellen, mit den Gedanken dazu. Das könnte man in einem WIP-Thread machen, wo dann durchaus die Kommentare direkt mit in den Thread können. Den würde ich dann erstmal im Kommentare-Bereich unterbringen und die fertigen Kapitel dann im Hauptbereich.


    Ganz genrell - ich weiß nicht, ob das für dich Hilfreich wäre - gehe ich so vor, dass ich vor und auch wärend des Schreibens nebenher Notizen mache, in denen ich Handlungsstränge zusammenfasse, oder Stichworte zu den Charakteren, wie sie in welchem Abschnitt sie warum so handeln, Details zu den Orten etc. Das fließt dann in das Schreiben ein und aus dem Schreiben kommen dann neue Gedanken.


    Oder die Gedanken kommen dann, wenn ich buchstäblich Muße habe, z.B. wenn ich von der Arbeit nach Hause fahre (mit dem Bus), mir meine Helden und ihre Erlebnisse ganz zusammenhanglos durch den Kopf gehen lasse, dann kommen ganz von selbst Ideen, die ich dann sofort festhalte und einorden. Manche davon verwerfe ich dann auch wieder, aber das macht nichts.


    Ich würde sagen: Schreib das aus, was dir Spaß macht. Wenn du ein Ritual darstellen willst, weil du es spannend oder stylisch findest oder es für dich/deine(n) Charakter eine Bedeutung hat, schreib es aus. Das mindeste, was es bringt, ist, dass es die Welt lebendiger macht.

  • ich denke ich stelle es morgen mal online. Ist aber sehr viel deshalb als .pdf

    Jetzt muss ich erstmal in die Nachtschicht. :)

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    +++ Mortarions erste Worte an seine Legion +++

  • Also, ich denke, es kommt natürlich auch auf die Länge der Story an. Auf 100-250 Seiten hat einfach nicht viel mehr Platz, als "Hingehen-Problem-Lösung".


    Bzw. denke ich, dass in der - ich nenne es mal Trivialliteratur, ohne unser aller Schaffen damit zu werten - natürlich immer ein "Problem" braucht, dass man überwinden muss. Ich denke, eine Story, in der man einfach liesst, wie glückliche Familie A glücklich auf Welt X lebt, ist einfach etwas langweilig?


    Um es aber nicht immer nach dem Muster zu gestalten, kommen wir drei Bespiele in den Sinn:


    a) Ich nenne es nun einfach den "die-grosse-Reise"-Stil. Anstatt *Hingehen-Problem-Lösen* dehnt man dass aus. Es gibt zwar natürlich den Protagonisten, der ein Ziel erreichen will/muss, aber auf dem Weg dahin (also im Prozess, der von "Hingehen" zu "Lösung" führt) , trifft er immer wieder auf kleinere, an sich unabhängige Probleme, die alle kleine Stationen auf der grossen Reise darstellen und somit dass simple Hingehen-Problem-Lösen aufbrechen.

    Als Beispiel hierzu fällt mir gerade "Die Orks" von Stan Nicholls ein. Ich liebe das Buch, welches meine Jugend durchaus sehr geprägt hat. Die Protagonisten-Gruppe hat zwar ein Problem, dass es am Ende zu lösen gilt, aber unterwegs zu dieser Lösung passieren eben immer wieder Dinge, die zT auch komplett nix mit der endgültigen Lösung zu tun haben. Random Encounters quasi, um auf D&D zurück zu kommen.


    b) Man kombiniert verschiedene Sub-Stories. Hier fällt mir gerade die Bücher von P. N. Krasnow1 ein. Seine Geschichte handelt zwar grundsätzlich von X, aber im Rahmen dieser Handlung treten verschiedenen Charaktere auf, die alle eine eigene (oder lose mit X verflochtene) Story haben. In "Die Zarenmörder" geht es beispielsweise um das Attentat auf Alexander III.(?), bzw. eine junge Adelige, die unbewusst zur Terroristin wird. Sie hat aber einen Bekannten, der sehr philosophisch ist und zum Nihilismus tendiert. Während die Protagonisten nun langsam zu der Terrorzelle abdriftet, wird der Philosoph in den Krieg eingezogen. Obwohl sie ab und an miteinander Gespräche geführt hatten, trennen sich ihre Wege langsam aber definitiv - Nach gemeinsamen *Hingehen* (Vorstellung der Ausgangslage), hat Protagonist A *Problem A* (Unterdrückung) und Protagonist B *Problem B* (Philosophische Widersprüche). Die Lösung ist ebenso verschieden, Protagonist A *Lösung A* (Attentat) und Protagonist B *Lösung B* (Kriegserfahrung führt zu neuer Weltanschauung). In "Der Endlose Hass" hat es dann sogar nicht nur Protagonist A und B, sondern noch C und D. Durch das verflechten verschiedener Handlungsstränge, die zeitgleich, aber in unterschiedlicher Geschwindigkeit ablaufen, wird das klassische *Hingehen-Problem-Lösung* aufgebrochen.


    c) Fortsetzungsromane wie zB K.H. Scheers zbV. Natürlich können die einzelnen Romane an sich aus *Hingehen-Problem-Lösung* bestehen, aber durch die Art des Fortsetzungsromans kann ein Problem auch erst viel später gelöst werden. Es schieben sich also beliebig viele *Hingehen-Problem-Lösung* dazwischen, ehe das endgültige *Lösung* erreicht ist. Man erhält im Gesamtwerk eigentlich wieder "die-grosse-Reise".





    1Krasnow war Kosakenataman im Russischen Bürgerkrieg und schrieb historische Romane über die Epoche des russischen Zarentums. Ich bin der Meinung, er ist ein enorm begabter Schriftsteller, der einfach nur super Bücher schreibt. Diese sind natürlich dem Zeitgeist entsprechend gefärbt, sprich, die Oktoberrevolution und der Sowjet-Kommunismus kommt nicht allzu gut weg. Dennoch schreib er sehr ausgeglichen und gibt auch Kritik am Zarentum Raum. Seine Bücher sind als Geschichten zweifellos Spitze und - zumindest die, die ich kenne - sind weit davon entfernt, irgendwie für irgendwas Propaganda zu sein. Wieso schreibe ich dass? Um allfälligen Diskussionen oder Verurteilungen im vornehinein zu verhindern. Ich weiss nämlich auch, dass Ataman Krasnow gegen Ende des 2. Weltkrieges mit Nazideutschland kollaborierte. Das unterstütze ich natürlich in keiner Weise; seine Bücher sind auch vor dieser Zeit entstanden und sollten mMn als das gezählt werden, was sie sind: Extrem gute Historienromane über Russland im Fin-de-Siecle. Ich schätze Krasnow als Schriftsteller enorm und will nicht, dass irgendwer, der den Namen googlet, ohne die Bücher gelesen zu haben, auf die Idee kommt, ich würde hier irgendwelche braunen Propagandawerke anpreisen!

  • also für gewöhnlich ist es doch so

    HAUPTHANDLUNGSEBENE

    Der protagonist verfolgt ein ziel das alles abverlangt und am ende.... neue erkenntnis gewinnt, wandlung durchlebt oder endboss erledigt

    NEBENHANDLUNGSEBENE

    Interaktionen des protagonisten mit anderen charakteren, liebesgeschichte, freundschaft... dinge die nicht direkt etwas mit haupthandlung zu tun haben aber einfluss auf die entscheidungen haben...

    Hier werden die charaktere der haupthandlung genauer gezeichnet....


    Wenn man sich an diesem punkt, keine genauen gedanken macht, kann es passieren das deine geschichte in eine sackgasse gerät und du nicht mehr weiter weisst.


    Bsp. Ein krieger, wird immer wie krieger denken und handeln. Du kannst keinen bruch des charakters machen ohne dem leser erklärt zu haben, warum er das nun tun soll....


    Ein bösewicht muss ebenfall authentisch sein.... je besser er ausgestaltet ist desto besser wirkt dein protagonist.


    Bsp. Geschichte von den wölfen und den tousend sons. Der wolf drückt ab, denn das ist ein space wolf. Vollstrecker. Der TS handelt mehr wie ein scholar, wissent, subtil. Beide gut gezeichnet. Hat mir sehr gefallen.


    Dann auch die beschreibungen von szenen. Zeit lassen bei der einsicht. Niemand will und wird sofort seine meinung änder. Da kommt immer ein aufbegehren, widerstand, dann erst zähne knirschende einsicht. Dialoge spannend gestalten, charakter nah. Ein wortkarger char, sollte nie einfach mehr als zwei sätze reden.


    🤔

    You are my unbroken blades. You are the Death Guard.


    +++ Mortarions erste Worte an seine Legion +++

  • Hallo,

    ich wollte nachfragen wie Detailgetreu die Geschichten sein müssen? Ich würde für meine Armee die ich gerade bemale und Designe gerne eine Geschichte schreiben. Dabei würde ich ein Planetensystem benutzen was ich selbst inszeniere. Desweiteren kenne ich die Fähigkeiten der Necros und Orcs usw nicht bis ins Detail und würde somit auch da ein bisschen rein dichten. Ist dsa in Ordnung?

    LG

  • Du kannst dir klar deine eigenen Planeten, Systeme etc ausdenken. :up:

    Es gibt so viele Ecken im Universum die vielleicht noch nicht "bekannt" sind und es gibt immer irgendwie eine Möglichkeit deine Geschichten da mit in das bestehende Universum einzuweben.


    Theoretisch gibt es fast nichts was nicht möglich sein könnte. Ich denke aber es vereinfacht deine Arbeit etwas, wenn du deine Armee mit etwas schon Bestehendem an ein paar Ecken verknüpfst.


    Also das zb dein Orden (falla es Space Marines sind) ein Nachfolgeorden eines schon Existenten ist, oder das deine Armee bei schon bekannten Kriegen mitgewirkt hat, oder er verfolgt einen bestimmten Gegner der schon bekannt ist. Oder du machst was ganz eigenes.


    Hier im Forum gibt es zb jemanden der einen eigenen Codex für Zwerge schreibt. Oder andere schreiben neue Geschichten.

    Es gibt unzählige Möglichkeiten und Wege seine eigenen Ideen mit in dieses Hobby einfließen zu lassen.


    Feel free! :up:

  • Außerdem ist das Schreiben von Geschichten ja auch ein Prozess, d.h. wenn Du etwas eingebaut hast, was allem widerspricht, das von offizieller Seite festgelegt ist, dann kannst Du sie ja umschreiben ... oder Dir eine geniale Begründung dafür ausdenken, warum es trotzdem so sein muss. Also einfach frisch drauflos, und wenn Du fragen hast, dann stelle sie - hier gibt es ein oder zwei Fluffbunnys, die sich ziemlich gut auskennen mit dem Hintegrund und Dir Tipps geben können, wenn Du welche möchtest.

  • Wie Vatr schon sagt, die Galaxis ist groß, da ist eine Menge Raum für selbst ausgedachte Orte. Die müssen nicht einmal zwingen Konkret irgendwo verortet sein, in einem Subsektor oder was auch immer. Nur wenn man sich explizit auf irgendein Ereignis aus dem offiziellen Fluff beziehen möchte, sollte man da konsitent sein. Ich persönlich vermeide das, ich denke mir lieber selbst etwas aus, und das sind meist auch nur winzige Ausschnitte. So hab ich für meinen Roman z.B. die Festung meiner selbst erdachten Drukhari-Kabale relativ detailliert beschrieben, auch was die Architektur angeht. Es gibt hunderte, wenn nicht tausende solcher Ort in Commorragh. Das grade meiner so aussieht, aber nicht jeder, und offizielle vielleicht ganz anders, ist dabei absolut legitim.


    Genauso gehe ich mit den Fähigkeiten der Charaktere und Individuen um. Dabei verzichte ich komplett auf offizielle Charaktere. Mein persönlicher Standpunkt als Autor ist, dass ich davon die Finger zu lassen habe, im Zweifelsfalle dichte ich ihnen was an, was dem offiziellen Fluff zuwider läuft, und das vermeide ich so. Aber die Triebfeder des Hobbies ist für mich ohnehin, mir meine eigenen Charaktere auszudenken und auf die Welt loszulassen, oder die Welt auf sie, je nach dem.


    Mein Orientierungsmaßstab für Fähigkeiten ist immer das, was über den entsprechenden Einheitentyp im Codex drin steht, vor allem wenn es darum geht, sie z.B. in einem Kampf einander gegenüberzustellen und einzuschätzen, wie gut z.B. ein Aeldari-Ranger gegen einen Drukhari-Archon bestehen kann (kurz gesagt: garnicht :D ). Das ist dann der Rahmen für einen Handlungsabschnitt, innerhalb dessen ich dann ausarbeiten muss, wie die Protagonisten mit welchen Motivationen schlüssig handeln, damit das für die Story gewünschte Ergebnis (der Ranger überlebt) realistisch zusatnde kommt.

    Alternativ nutze ich auch gernen das (englische) Lexicanum zur Recherche.


    Der Codex-Fluff lässt in Detailfragen aber auch viele Lücken. Und da finde ich es legetim, die zu füllen, solange es stimmig ist. Z.B. habe ich den Aeldari-Rangern angedichtet, dass ihre Gewehre sich zusammeschieben lassen. Das steht nirgendwo drin. Der Gedanke war aber: So ein Gewehr ist empfindlich, lang und unhandlich. Ranger sind viel im Gelände unterwegs, müssen schleichen und klettern (Fluff). Auf dem Rücken der Miniaturen ist ein Futteral. Würde man das Gewehr dort verpacken, würden Lauf und Hinterschaft rausragen - unpraktikabel. Also habe ich auf den offiziellen, sehr allgemeinen Fluff zurückgegriffen, dass Eldar-Technologie größtenteils psionisch funktioniert und Gerätschaften aus psireaktiven Phantomkristall sind. In Bezug auf die Gewehre hab ich das so angewandt, dass sie die Läufe und Hinterschäfte mittels Gedankenimpuls ausziehen können - sozusagen die feldpraktikablere Eldar-Variante eines auseinandergebauten Scharfschützengewehrs im Koffer.


    Ich denke, der Fluff lässt genug Raum für solche Kreativität, und sich diese Details auszudenken ist ein großer Teil des Spaß am Geschichtenschreiben.

  • Hallo,

    ich wollte nachfragen wie Detailgetreu die Geschichten sein müssen? Ich würde für meine Armee die ich gerade bemale und Designe gerne eine Geschichte schreiben. Dabei würde ich ein Planetensystem benutzen was ich selbst inszeniere. Desweiteren kenne ich die Fähigkeiten der Necros und Orcs usw nicht bis ins Detail und würde somit auch da ein bisschen rein dichten. Ist dsa in Ordnung?

    LG

    Planet Armageddon wäre eine Idee. Dazu findet man einige Infos

    https://wh40k-de.lexicanum.com/wiki/Armageddon_(Planet)

  • GW sucht demnächst mal wieder Autoren für die Black Library und ich hab mir den Artikel mal durchgelesen, um mir Bestätigung zu holen, warum ich genau das auf keinen Fall machen will. Was soll ich sagen, ich war in jeder Hinsicht bedient.


    Anforderung: Kurzgeschichte über einen Space Marine Nachfolgeorden. (Als ob es von den Dosen nicht genug Stoff gäbe. Da muss man ja sicher gehen, dass ein Neuer über die Schreiben kann.) Aber auf keinen Fall selbsterfunden. (Was spielt das für eine Rolle, wenn es darum geht, schriftsstellerisches Können zu beurteilen?) Und ja nur in der Indomitus-Ära (dito). Bitte viel Bolterporn (Dürfen Charaktere auch eine Rolle spielen?). Und am besten kauft ihr euch eins unserer Bücher, um euch Anregung zu holen.


    Ich glaube, würde ich mich da irgendwie involvieren wollen, mein eigener Anspruch an meine Arbeit würde dermaßen in den Keller gehen... :thumbdown: Lassen wir es.



    Sorry, nachdem das vor kurzem ja Thema war, musste ich das einfach loswerden. :D

  • Also nur weil ein Buch über Space Marines geht muss das noch lange nicht schlecht sein, keine Charakterentwicklung haben oder muss einfach nur Bolterporn sein. Sicherlich gibt es genug Beispiele auf die das zutrifft und ich finde Bolterporn darf auch mal sein ;)


    Die Romane der Night Lords sind zB erstklassig und sicherlich gibt es da auch Kämpfe und Action aber für die Handlung spielt das echt eine untergeordnete Rolle. Oder auch The Emperors Gift ein tolles Buch, auch wenn meine Rezension hier irgendwo in den Untiefen des Forums desaströs ausgefallen ist. Das lag aber daran das man den Fluff bei de Grey Knights stark verändert hat und ich vorher die Bücher um Justicar Alaric gelesen habe was einen damals sehr krasser Bruch war. Aber auch in the Emperors Gift geht es nicht um brutale Action sondern auch massiv um Charakterentwicklung des Protagonisten und den Konflikt zwischen Inquisition und den Space Wolves nach dem ersten Krieg um Armageddon. Oder auch Black Legion ein Buch welches die Chaos Space Marines in einen so tollen Context rückt das ich fast übergelaufen wäre.


    Alles stammt übrigens aus der Feder von Aaron Dembski-Bowden welchen ich für einen der besten Autoren im BL Team halte.

    Deswegen finde ich das am Ende immer noch der Koch für das Essen sorgt und nicht die Speisekarte ;)

    "One unbreakable shield against the coming darkness,
    One last blade forged in defiance of fate,
    Let them be my legacy to the galaxy I conquered,
    And my final gift to the species I failed."

    — Inscription upon the Arcus Daemonica, attributed to the Emperor of Mankind


    In der Kampagne "Krieg um Smarhon" erhaltene Orden:


    photo-26513-b4243151.jpg

  • Ich sag ja nicht, dass es schlecht ist.


    Aber zum einen, objektiv betrachtet, ist es einseitig - vor allem wenn man sich für jede andere Fraktion als Space Marines interessiert.


    Zum anderen, subjektiv betrachten, sind eben dies die Gründe, aus denen ich, trotz meines Interesses an der Materie wie an der Tätigkeit, das nicht als Job machen wollen würde. Mehr wollte ich nicht ausdrücken. Es geht um das Schreiben, nicht um die Bücher.

  • Naja das was du geschrieben hast klang schon sehr negativ :)


    Aber ja unter der Prämisse bin ich einer Meinung mit dir es dürfte ruhig mehr Bücher über nicht Imperiale geben. Ich fand zB die Eldar Romane welche alle zusammen hingen sehr schön von der Idee her und würde mir wünschen mehr in der Richtung lesen zu können.

    "One unbreakable shield against the coming darkness,
    One last blade forged in defiance of fate,
    Let them be my legacy to the galaxy I conquered,
    And my final gift to the species I failed."

    — Inscription upon the Arcus Daemonica, attributed to the Emperor of Mankind


    In der Kampagne "Krieg um Smarhon" erhaltene Orden:


    photo-26513-b4243151.jpg

  • Naja das was du geschrieben hast klang schon sehr negativ :)

    War es ja auch. Die Frage stand ja damals im Raum, warum ich mit dem Schreiben kein Geld verdiene. Das könnte ich nur bei der Black Library. Wenn das aber die Bewerbungsanforderungen sind (wie sinnvoll will garnicht in Frage stellen), dann bin ich raus. Dann schreibe ich lieber freischaffend und umsonst und fülle günstigstenfalls damit vielleicht die eine oder andere Lücke, die die BL lässt.

  • Klingt ja schrecklich :D

    Ein sehr guter Grund, Black Library fernzubleiben... Hehe, schön, dass GW mich immer und immer wieder dabei bestätigt, dass es eine gute Entscheidung ist, an der Warhammerwelt der 2000er festzuhalten :thumbup:

  • In der Diskussion, wie es mit den Primarchen weitergehen könnte (ich lieben solche Fluff-Spekualitionen), fiel ein ganz interessanter Satz.


    Comic-mäßig trifft es sehr gut. Einer der Gründe, warum ich „Avengers Engame“ nicht so genießen konnte. Alle weinen und sind traurig, während ich im Stillen dachte: Leute, habt ihr keine Comics gelesen? Die Superhelden bleiben eigentlich nie lange tot...


    Ok, sind vier Sätze.


    Aber der Gedanke ist schon relevant, nicht nur bezogen auf GW, sondern aufs Geschichtenerzählen und -erzähltbekommen generell. Wann ist tot tot richtig tot und wann und wie ist es sinnvoll, stimmig, was auch immer, eine Charakter wiederauferstehen zu lassen - mit welchen Mitteln auch immer?

    Und - viel wichtiger - ab wann wird es albern?


    Ich hab ja auch schon die eine oder andere Figur (fast) gekillt und dann auf unnatürliche Weise (quasi) wieder auferstehen lassen.



    Nun sind Eldar für solche "Wiederauferstehungen" mit ihrer ganzen Seelentechnologie natürlich prädestiniert.

  • Mondschatten

    Hat den Titel des Themas von „Fragen und Gedanken zum Geschichtenschreiben“ zu „Wie tot ist tot? - Fragen und Gedanken zum Geschichtenschreiben“ geändert.