40k in der FAZ

  • Hm. Der Artikel ist zwar Unterhaltsam, aber naja.


    Ich frage mich, ob es Sinn macht, wenn ein "Aussenstehender" versucht, 40k mit ein paar Zeilen zu beschreiben. Den wirklichen der Kern des ganzen hat er - so wirkt es zumindest auf mich - nicht verstanden.


    Und das - aufgrund eines einzigen Blog-Eintrags, der sowieso aus den Staaten kommt* - es vermehrt Faschisten in der 40k-Community geben soll... Irgendwie will ich da drüber Lachen, aber im Grunde ist (finde ich) so eine Aussage einfach nur herabwürdigend. Also, ich kenne glaube ich keinen einzigen 40k-Hobbieist, der auch nur annährend ernsthaft Faschist wäre?!


    Anyway, grundsätzlich wars Unterhaltsam zu lesen, dementsprechend Danke fürs Teile :up:



    *und der auch noch ziemlich schlecht ist, der bezieht sich fast nur auf 40k-Memes auf 4chan... Er nimmt /pol viel zu ernst... Ich meine, das ist 4chan, 80% der Leute da sind trolle, 10% einfach Kiddies. Das aufgrund ein paar Memes, 40k ein Magnet für Faschos sein soll? Da reg ich mich gerade ernsthaft auf, über so aussagen...

  • Amüsant. Der Umriss des Universums für den Laien ist in seiner Absurdität schon ziemlich zutreffend. Ich formuliere das gerne etwas literaturbezogen-trockener, aber kommt hin.


    Den Absatz hier verstehe ich aber inhaltlich nicht so ganz:


    Zitat

    Nun ist das Leben in Warhammer für wirklich kaum jemanden angenehm und auch Ruhm verblasst dort schnell. Warum also sollten sich Rechte mit diesem kolossal gescheiterten Imperium identifizieren? In seinem Artikel „Why Are There So Many Actual Fascists in the Warhammer 40K Fandom?“ verweist der Blogger James McConnaughy auf „Poes Gesetz“, das auf einen Nutzer namens Nathan Poe zurückgeht, der in einem christlichen Forum zum Thema Kreationismus eine der wichtigsten Regeln für asynchrone Online-Kommunikation formulierte: „Ohne einen zwinkernden Smiley oder eine andere offensichtliche Darstellung von Humor ist es absolut unmöglich, einen Kreationisten so zu parodieren, dass es niemand für einen echten Beitrag hält.“ Das gleiche gilt nun für jede extreme Ansicht, ob man sich nun über Verschwörungstheorien oder Fundamentalismus lustig macht. Und: Smileys sind in „Warhammer“ wirklich rar.


    Vielleicht bin ich bisher einfach nur in den falschen richtigen Foren gewesen, aber zumindest dort wie hier sind mir bisher keine Statements aufgefallen, die nicht deutlich als Metaebene, Ironie oder komplett In-Universe zu erkennen gewesen wären, und das ganz ohne Smileys. Oder bin ich inzwischen so betriebsblind?


    *und der auch noch ziemlich schlecht ist, der bezieht sich fast nur auf 40k-Memes auf 4chan... Er nimmt /pol viel zu ernst... Ich meine, das ist 4chan, 80% der Leute da sind trolle, 10% einfach Kiddies. Das aufgrund ein paar Memes, 40k ein Magnet für Faschos sein soll? Da reg ich mich gerade ernsthaft auf, über so aussagen...

    Vielleicht sollte man den Redakteur einmal zu uns einladen, damit er den Hobbygesprächen in einer durchschnittlichen, deutschsprachigen Community folgen kann. :D

  • Vielleicht bin ich bisher einfach nur in den falschen richtigen Foren gewesen, aber zumindest dort wie hier sind mir bisher keine Statements aufgefallen, die nicht deutlich als Metaebene, Ironie oder komplett In-Universe zu erkennen gewesen wären, und das ganz ohne Smileys. Oder bin ich inzwischen so betriebsblind?

    "Ich finde, Khorn ist voll cool. Ich mag das ganze Blut, das an den Rüstungen seiner Krieger heruntertropft."

    ^

    Ganz klar, bei diesem Satz ist eigentlich nicht zu unterscheiden, ob es nun ernst gemeint ist, oder sich nur auf das Spiel bezieht. Hat ja auch keine Smileys. Ich glaube, durch die Abwesenheit von Smileys, dass der Autor dieses Satzes ganz klar vor einem Killing Spree steht.


    Vielleicht sollte man den Redakteur einmal zu uns einladen, damit er den Hobbygesprächen in einer durchschnittlichen, deutschsprachigen Community folgen kann. :D

    Puuh, die Weltsicht von Menschen zu korrigieren, die sich schon eine Meinung gebildet haben... Nicht so mein Ding :P:up:

  • Intressanter Artikel. Peter Turbo kannte ich so noch nicht :)

    Was der Ausflug in das politische dazu sollte erschliesst sich mir auch nicht ganz. Amerika kann ich nicht so beurteilen. Aber was England angeht wenn ich da schon auf Spieletagen war (ist schon einige Zeit her), da ist mir mehr als ein Spieler über den Weg gelaufen, dessen Armee (Reichsarmee, Uebermenschen oder mit Swastika und CO im 2 WK Stil bemalt waren). Wenn man sich mit den Leuten unterhalten hat konnte sich der Eindruck glücklicherweise meist nicht weiter verfestigen.


    Gruß


    D.


    PS: Hat den jemand das Spiel schon angetestet?

  • Ich hatte es schon einmal erwähnt in einem anderem Thread (find ihn jetzt gerade nicht), aber ich kann es gerne noch einmal wiederholen:

    Gerade wir Deutsche nehmen das Thema Faschismus völlig anders auf, als der Rest der Welt.


    Während andere Völker, Kulturen vollkommen gelassen damit umgehen und sich womöglich sogar einen Spaß daraus machen, reagieren wir hierzu Lande auf nur die winzigste Andeutung sowas von allergisch, ein Hypochonder würde vor Neid erblassen.

    Wer alt genug ist wird sich bestimmt noch an die "Kontroverse" erinnern, dass Till Lindemann auf deutsch singt und auch noch das "R" rollend von sich gibt. Wie kann er es nur wagen?!


    Was den Artikel angeht, da bin ich zwiegespalten:
    Es ist zu erkennen, dass der gute Mann seine Hausaufgaben gemacht hat und nicht nur auf einer hauchdünnen Oberschicht recherchierte.

    Dieser eine Absatz wirkt aber für die Kenner unter uns so deplaziert, wie Bulette in der Salatbar.

    Entweder musste er das unebdingt von der Brust lassen oder es wurde ihm regelrecht von der Redaktion aufgezwungen, irgendwo das Thema Faschismus mit einzubringen.

    Quote erfüllen oder so.

  • Jetzt wo ich den Absatz noch mal allein stehend gelesen habe, lässt er sich auch so verstehen: Dem Setting als solchem fehlt es an Hinweisen, dass es nicht ernst gemeint ist. Deswegen nehmen Personen mit entsprechender Geisteshaltung es als ernst gemeint war. (Mir nehmen mal als Gegegeben an, das diese Personen das tatsächlich tun.)

    Dieser Lesart widerspricht allerdings, dass der Autor schon in den Absätzen davor herausgestellt hat, dass alles vollkommen überzogen ist. Da frage ich mich: Ist dieser Smiley vielleicht so groß, dass er von den betreffenden Personen garnicht nicht mehr gesehen wird?

  • Für mich liest sich das einfach wie clickbait, nicht mehr und nicht weniger. Bewusstes provozieren um Aufmerksamkeit und Clicks zu generieren. Ich meine, die unterschwellige Provokation liest man hier ja irgendwie in jedem Absatz raus. Das ist natürlich der Gedanke dahinter, weil eben genau so die Clicks generiert werden. Ich hab mir jetzt nicht den kompletten Artikel durchgelesen, aber das PC Spiel war für mich da auch nur der Aufhänger um irgendwie nen Einstieg zu haben. Danach kam dann, eigentlich, nur noch blabla für mich.

  • Es ist zu erkennen, dass der gute Mann seine Hausaufgaben gemacht hat und nicht nur auf einer hauchdünnen Oberschicht recherchierte.

    Findest du wirklich? Mir scheint die Recherche gerade tief genug gegangen zu sein, um etwas Namedropping zu betreiben. Ich meine GW hat selbst mehr als ein Statement zu dem Thema abgegeben, doch die bleiben unerwähnt?


    Ich denke der Beitrag ist vorsätzlich oberflächlich gehalten und verfolgt mehr Werbe- als Informationszweck.

  • Ich meine GW hat selbst mehr als ein Statement zu dem Thema abgegeben, doch die bleiben unerwähnt?

    Beziehst du dich damit speziell auf den Absatz über rechte Sympathien. Schon richtig.

    Im Gesamtaufbau wirkt der Artikel wie ein Versuch, zum Anlass des Videospiels einen Gesamtüberblick über das Phänomen 40K zu geben. Da drin muss Universum, Tabletop, Firma, Community und, wie es scheint, kritische Betrachtung, abgehandelt werden. Wobei bei letzterem, denke ich, das was REH_Black angesprochebn hat, zum tragen kommt. Und das ganze in einem für einen Zeitungsartikel tauglichen Umfang und für die breite Masse nachvollziehbaren Darstellung. Würde GW doch einmal eine Serie oder einen größeren Film herausbringen und damit sich einer moch breiteren Öffentlichkeit präsentieren, würde ein möglicher Feuilleton-Artikel wohl nicht viel anders aussehen. Musste man seinerszeit dem breiten Publikum das Star Wars-Universum oder Mittelerde nicht ähnlich erklären? Für die gegebenen Rahmenbedingungen, Zweck und Zielgruppe ist der Artikel da schon in Ordnung.

  • Fûr mich liest sich der Artikel wie jemand bei dem der Nachwuchs gerade 40k / Games Workshop entdeckt hat und der mit ein paar schnellen Googles sich einen Überblick verschaffen wollte um was es dabei geht.


    Das ganze dann betrachtet durch die kritische Brille eines Elternteils dem “Krieg spielen” nicht ganz geheuer ist.


    Ich finde es ganz interessant zu sehen wie das Hobby auf Aussenstehende wirkt die der Faszination nicht erlegen sind.

  • Nun ja, ich habe in den letzten 30+ Jahren schon so manchen Artikel in Bild, Spiegel, FAZ, Stern und Focus über Tabletop und Rollenspiel gelesen, und der hier verlinkte gehört eindeutig zu den am besten recherchierten und neutralsten. Da gibt es erheblich schlimmeres. Ich denke da mit Grausen an die Schlagzeile in Bild: "DSA - Tausende ziehen am Wochenende verkleidet in die Wälder!" (oder so ähnlich), wo LARP, Pen & Paper und Tabletop in einen Topf geworfen und zu einem von Lügen und Vorurteilen nur so strotzenden Brei vermischt wurden.


    Und ja, ich habe auch Faschos kennengelernt, die 40K cool finden. Die gibt es im Internet zuhauf. Die merken auch nicht, dass es bei 40K keine Guten sondern nur verschiedene Geschmacksrichtungen von Ultraböse gibt. Für die ist der Imperator ein Segen für die Menschheit.


    Sicher gibt es ein paar eklatante Fehler, zum Beispiel:

    Bald entstand eine Szene, in der man sich für stolze Preise Plastik-Modelle diverser Einheiten im Maßstab 1:60 kauft, sie zusammenklebt und in die Schlacht schickt.


    Plastik gab es am Anfang kaum, das kam erst sehr spät in Mode. Hier wird das Schwermetall der Anfangsjahre komplett unterschlagen.


    Aber alles in allem sehr unterhaltsam, und die Tyrannosaurier auf den Pausenbroten der Space Marines haben was für sich. Viele Sachen werden sehr treffend pointiert dargestellt. Mir gefällt es. :thumbup:


    Viele Grüße

    N


    40K-Opa der ersten Stunde – kann in seinen Gichtgriffeln kaum noch die Minis halten...

    P1000 2022: fail X/

    GFC 2022: fail X/


  • Verglichen mit so manchen Artikel und Fernsehbericht in der Vergangenheit ist dieser auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung.


    Kann mich noch an eine “Doku” zu einem Suizid erinnern wo die Reporter eine Verbindung zu Pen&Paper Rollenspiele herstellen wollten…