Patient hat Kopfschmerzen? Aderlass!
Patient hat ein gebrochenes Bein? Aderlass!
Patient leidet an Blutarmut? Aderlass!
Nun, die fünf Säfte Lehre war deutlich ausdifferenzierten, und Aderlass gabs nur, wenn man zuviel Blut im Körper hatte, also zB bei Fieber oder Manie
Aber nein, sorry, konnte ich nur nicht so stehen lassen, da ich mich vor kurzem erst damit beschäftigt habe
Im Kern der Sache haste natürlich absolut recht, und die Fünf Säfte sind absoluter Bullshit
Jein, das Neue muss doch nicht zwingend zu einem "Fakt" werden und das Alte nicht seinen "Fakt"-Status verlieren. Was sind schon "Fakten" in einem Imperium mit Millionen von Welten? Das ist ja das, was ich weiter oben meinte. Aus meiner Sicht wird in dem Moment, in dem GW ein Ereignis oder Hintergrundinformationen zum bekannten Universum anders darstellt als z. B. 2 Editionen vorher, der alte Fluff nicht zwingend obsolet. Man muss nur schauen, durch welche Brille man das betrachtet. Dass z. B. bei der Beschreibung des Deathwing der Dark Angels heutzutage keine Native American Terminatoren mehr vorkommen, heißt ja nicht, dass es die in der Geschichte des Ordens nie gegeben hat. Nur haben sie vielleicht nicht die Rolle bei der Gründung des Deathwing gespielt, die uns die älteren Quellen (verfasst aus Sicht von auf dem Planeten aus der Geschichte im Deathwing-Regelbuch von 1990 geborenen Marines) damals vermuten ließen. Und schließlich war es ja auf lange Sicht auch kein "Fakt", dass die Squats vollständig von den Tyraniden absorbiert worden sind, obwohl viele das für lange Zeit als empirische Wahrheit betrachtet und mit Zähnen und Klauen verteidigt haben (sogar innerhalb des Stabs von GW).
Ja grundsätzlich stimme ich dir ja zu. Aber es kommt schon drauf an, was geändert wird.
Da gab es doch mal dieses Ding mit der 1. Kompanie der Ultramarines. Afaik wurden die doch im Tyranidenkrieg gefressen. Dann hat GW das ein bisschen abgeändert. Das ist mMn kein Problem.
Aber wenn dann jemand (nicht GW) plötzlich sagt: Achso, es gab noch 4 weitere Primarchen. Und die zwei Verschollenen sind in Wahrheit Malcador und Gramatticus! Das wäre schon krass. Selbst für GW wäre das ein enomer Bruch, oder nicht?
Ich denke, ihre beide habt absolut recht.
1. das was Nightpaw sagt. Das finde ich auch, ist ein riesen Vorteil vom GW Fluff zB verglichen mit D&D Fluff. Es gibt so viele Ungenauigkeiten, Auslassungen und offensichtlich nicht-objektiver Fluff, dass man als Spieler sich da selbst zurechtlegen kann, wie das-und-jenes genau nun ist/war.
Gutes bsp, wie Nightpaw gebracht hat: Squats. Da hat man angenommen, die sind alle Tot (Edition 3+). Offenbar gabs aber doch ein paar Überlebende... Die Squats waren ja auch im Imperium unterwegs, auch wenn ihre Heimatwelten gefressen werden, ist ja gut möglich dass irgendwo genug Männchen und Weibchen überleben, damit die Population (langsam) sich wieder erholt. Da ist quasi die Einführung der VoTann (obwohl ich sie vom Style her gar nicht mag) völlig Fluff-Konform, auch mit den alten Editionen.
Andererseits, und da bin ich ganz bei Hundefreund bzw. wohl sogar allgemein ein sehr radikaler Fluff-Vertreter: Es gibt (für mich!) no-gos. Irgendwo ist "mein" Fluff eben mein! Fluff, den ich liebe und schätze. Das ist mein Warhammer, und zwar genau so-und-so. Das ist meine Wahrheit. Klar kann man Details etwas anpassen, es sollte nie absolut dogmatisch sein, der Geist muss immer offen bleiben.
Aber GW schafft es ja immer wieder, ganze Konzepte radikal umzukrempeln. Siehe Necrons der 3. Edition und 5. Edition+. Dass ist für mich ein solcher krasse Bruch als ob es plötzlich 28 Primarchen gäbe. Die "neuen" sind einfach nicht mehr Necons, nicht im geringsten. Weder Atmosphäre, noch ihre Philosophie, noch ihr Stil. Es ist ein komplett neues Volk.
Natürlich. GW ist der Eigentümer und darf machen was die wollen. SIe können auch sagen, der Imperator erwacht wieder und zeugt Kinder mit ner Halb-Eldar-Sororitas. Dann ist das natürlich so. Was GW sagt, ist Wahrheit, egal wie absurd. 40k ist ihr geistiges Eigentum und damit dürfen sie machen, was sie wollen. Das muss man als Fan aber nicht gut finden. Ich lehne zB. die 5.Ed+ Necrons schlicht und einfach ab. Die gibts für mich nicht. Wenn ich meine 40k Geschichten schreibe oder Schlachten/Armeehintergrund schreibe, schreibe ich den nicht gemäss den Vorstellungen von GW, sondern nach meinen eigenen. Ich habe also mein eigenes 40k-Universum, in dem ich der Herr bin und ich selbst definiere, was Fakt ist und was nicht. Quasi parallel zu GW.
Und das ist dann auch der Way-to-Go. Wenn der Fluff Züge annimmt, die man nicht handlen kann muss man sich separieren. Man kann nicht GW-Stuff ablehnen, aber behaupten, GW-Fluff-Treu zu sein. Man kann höchstens "mein 40k(c)"-Treu sein (wobei dieses natürlich auf (ausgesuchtem) GW Fluff basiert). Was aber völlig okay ist - sogar mMn sehr gut, weil man dann kritisch ist, Eigenleistung reinlegt und somit dem "Fanboy" vorbeugt.
Nun, in der Diskussion im Internet stellt sich dann aber immer das Problem: Über was diskutiert man? Diskutiert man über GW-Fluff? Oder mein-40k(c)?
Im ersten Falle ist es eigentlich klar: Es zählt, was GW schreibt. Da muss man dogmatisch sein. Auch wenn es widersprüchlich ist... Ist halt so. GW hat nicht den Anspruch, absolut konsequent und wissenschaftlich plausibel zu sein. Da muss man mit Leben. Und dann sind auch alle (Fan-)Theorien oder Mutmassungen schlicht "false". Weil eben nur GW-Stuff zählt. Da sind dann auch Memes (bzw. deren Inhalt) und ähnliches, auch wenn sie sich in der Fanbase durchgesetzt haben, einfach schlicht "false".
Diskutieren wir aber über mein-40(c), ändert das alles. In meinem privaten 40k-Universum kann der Güllemann eine heisse körperliche Beziehung zu der Eldar-Dame führen, klar. Und der Lord-Commander des Custodes hat nen Crush auf Shadowsun (wer schon nicht?). Das ist völlig legitim.
Nur, und dass muss sowohl ich, als auch alle anderen akzeptieren: Das ist mein 40k. Es ist völlig okay, aber es ist eben meins und nicht deins. Auch wenn meine Fan-Theorie noch so genial und schlüssig ist, es bleibt eben meine Theorie und jeder andere kann (und darf!!!) das auch anders sehen.
Daher kann man auf dieser Basis eigentlich nicht diskutieren; man kann sagen "ich finde das gut/schlecht weil XY", aber man kann nicht sagen "nein, das ist falsch!", weil ja jeder selbst definiert, was richtig und falsch ist.
Und ich glaube, hier gibt es im Netz massive Probleme. Besonders an nicht so kultivierten Orten wie der Fanworld. Leute erkennen die Grenzen zwischen GW-Official und mein-40(c) nicht. Vermischen es zusammen. Machen ein heillosen durcheinander.
Da darf man sicher bemerken: "Hey, im offiziellen Fluff ist das aber nicht so!". Dann aber mit Beleg/Quelle, bitte.
Besser: "Das mag ja für dich so scheinen und stimmen, aber meiner Meinung nach - gestützt auf die mir bekannte offizielle Quelle (insert source) - entspricht das nicht dem offiziellen Fluff. Okay, wenns für dich so ist, aber nicht Glaubenswahrheit."
Lohnt sich das, Leuten, die nicht differenzieren können, den unterschied zwischen Offziell und mein-40k aufzuzeigen? Nun, muss jeder selbst wissen. Ich denke nicht wirklich. Wenn sie den Unterschied nicht machen, wollen oder können sie den nicht machen. Leute, die ihre Meinung nicht anpassen wollen/können - wieso genau sind sie eine Diskussion wert?
Darüber aufregen? Verstehe ich völlig. Lohnt es sich? Bei 40k wohl eher nicht. Da gibt es massiv schlimmere Dinge, wo Leute undifferenziert irgendwelche krummen Meinungen vertreten... die im schlimmsten Fall, wenn sie unberechtigt bleiben, sogar Menschenleben kosten können. DA muss man (mMn) eingreiffen, berichtigen, aufzeigen, was falsch ist.