Beiträge von Stahl-Opa

    So, liebe Damen und Herren!


    Dann ist die Season 1 nun zu Ende, Zeit, den Sieger zu verkünden!


    Zum Söldner-Oberhauptmann erkläre ich hiermit Mondschatten mit 18 Söldnerverträgen! Gut gemacht! Hiermit verleihe ich dir das Sigmarband mit Ordenskreuz! Gratuliere!


    Mit einer Anzahl von mindestens 9 Söldnerverträge, bekommen Stahl-Opa  REH_BlackJack als Belohnung für ausserordentliche Dienste, eine Imperiale Silber-Dukate verliehen! Schon wieder. Wie letzte Season xD


    Für den Dienst an den Söldnerregimentern des Imperiums, erhält Sebi81 eine Imperiale Bronze-Dukate.


    Bei Chrille und LordMentis hats dieses Mal leider nicht gereicht, trotzdem vielen Dank für euren Einsatz. Der Imperator möge euch beschützen!


    Die Punktezahlen sind im Ergebnisthread einzusehen. Ich bitte Nachtschatten als unser aller moralische Bastion und absolut unparteiischer Übermoderator - sollte es nicht zu viel aufwand sein - die Punkte kurz nachzuzählen und zu bestätigen. Auch nur, weil ich als normaler User sowohl korrumpiert als auch moralisch verdorben sein könnte.


    Die Bewertung ist so entstanden:


    Sigmarband mit Ordenskreuz: Am meisten SVs.


    Imperiale Silber-Dukate: Durchschnittlich hat jeder User 8.5 SVs erreicht. Und genau das entspricht der Silber-Dukate.


    Imperiale Bronze-Dukate: Silber/2 -> Mit 4.25 SVs gibts Bronze!


    Season 2 hat per sofort begonnen, viel Spass und Glück 2024!


    Danke an alle, die mitgemacht haben, war wie immer eine freude!

    Sehr schön, dann verrechne ich dir gleich noch nen Punkt.


    Ich hab (endlich) noch meine 2 Harpyien fertig bekommen, sie seit Wochen unfertig auf dem Tisch rumgestanden sind:

    Harpyien


    Foto - wie bei mir für die SOLSCH üblich - in mässiger Qualität :D

    Irgendwann packe ich die in nen Aufbauthread und dann bekommen sie auch ein anständiges Portrait :D



    Und denk alle, am 24.12. ist die Season zu Ende. Beiträge werden nur bis Heilig Abend 23:59 anerkannt, danach ist fertig!

    Die sind von Brother Vinnie, ja?


    Nun, die Gesichter sind ja auch sehr fein... da ist es viel schwerer, was daraus zu zaubern.

    Machen schon einen etwas unmotivierten Eindruck, aber wer weiss... Vielleicht würden die beiden lieber vorne an der Front irgend welchen Sprengstoff rumwerfen... und wurden von ihrem Boss zu nem Sniper-Einsatz verdonnert. Das würde ihren Gesichtsausdruck erklären :D


    Rechne dir die Punkt gleich an!

    Das ist genau so eine Diskussion, in der ich aufblühen würde :D

    Da ich aber momentan leider etwas weit weg von 40k bin, dazu noch Gesundheitlich angeschlagen und schlimm prokrastiniere, halte ich mich kurz...


    Ich verstehe absolut, was du meinst. Nun, bei einem Hobby wie 40k stört mich das nur mittelmässig... Ich mache X vielleicht darauf Aufmerksam. Wenn er Interesse hat und zuhört, kläre ich ihn gerne mit der Wahrheittm* auf, wenn er aber (rechthaberisch) rumdiskutieren will, lasse ichs sein... Wer nicht hören will, an den verschwende ich keine Energie, muss jeder selbst wissen.


    Schlimmer finde ich das ganze bei "relevanten" Themen - ich will nun nicht die Relevanz unseres Hobbies absprechen, gar nicht, aber es ist noch immer ein fiktives Universum.

    Wenn mir wer verklickern will, das China ein vorbildliches Arbeiterparadies ist... DA habe ich Probleme mit (und ja, das ist mir schon passiert).

    Das sind Dinge, wenn genügend Leute daran glauben, kann es (mMn) negative Konsequenzen haben.


    Ich will aber auch gar nicht vom Thema Hobby ablenken. Ich will nur sagen, dass wir - sollten wir uns an der Unwissenheit anderer Hobbykollegen stören - das ganze nicht so ernst nehmen müssen. Immerhin ist es Hobby, und niemand kommt zu real zu Schaden, ob der Güllenmann nun ne Waifu hat oder nicht...

    Einfach an die Emperors Children halten: "WIR sind so überlegen, wir wissens einfach besser. Die anderen sind nicht auf unserem Niveau, scheiss auf die."

    Klingt verdammt Arrogant (ist es vielleicht auch?), aber im Endeffekt spart man sich so jede Menge Nerven, senkt den Blutdruck und hat insgesamt ein glücklicheres Leben.



    *Wenn ich etwas behaupte, mache ich das in der Regel nur, wenn ich dazu klare Hinweise/Belege haben. Also bei den von dir genannten "universellen Wahrheiten". Zu allen anderen Themen sehe ich das idR so: Man kann darüber Diskutieren, aber es bringt eh nix, da niemand Beweisen kann, richtig zu sein. Lieber einfach darüber Austauschen und verschiedene Perspektiven erkunden.

    Eine kleine Ergänzung zum Kapitel 10, nachdem mein Hauptkritiker das OK dazu gegeben hat. ;)

    :whistling: ;):P






    (aus privater Nachricht kopiert)

    Zitat

    Also ich finde den Text absolut fantastisch. Extrem emotional und romantisch, du ziehst den Leser perfekt in die Szene herein, man kann den zwei direkt nachfühlen - und das alles, ohne das es kitschig werden würde. Die lauernde Gefahr Slaaneshs, die Verschiedenheit ihrer Welten, trotz all den Gefühlen, bleibt die "Grimdark-Atmosphäre" bestehen. Eine Meisterleistung, Hut ab!

    Danke für dein Verständnis!


    So, und das neue Kapitel ist raus. Ich bin doch sehr zufrieden.

    Dieses Kapitel ist wieder vermehrt zusammen mit Mondschatten entstanden, die fast jeden Part ihres OCs (Sirqa) geschrieben und dadurch die Geschichte um Anton wirklich bereichert hat. Ganz zu schweigen von der ganzen Tutor/Korrektur-Arbeit, die sie in mich investiert hat :thumbup:


    Habe zunehmend zu tun weil nun bald Prüfungszeit ist. Vielleicht brauch ich da aber umso mehr Ausgleich, vielleicht werd ich wieder Produktiver. Ab Januar sind dann Semester-Ferien, dann sollte ich wieder effektiver vorwärts kommen :)

    VIII


    Anton war zurück in seiner Zelle. Er war unendlich müde. Nach dem Kampf, in dem er zumindest in den Augen der Xenos siegreich war, war er ohne Umschweife zurück in die tiefen der Palastanlage gebracht worden. Es war ein wertloser Sieg, der weder ehrenhaft noch ruhmvoll gewesen war.


    Nachdem er sein Gesicht kurz mit dem Wasser, das ihm inzwischen zur Verfügung gestellt worden war, waschen konnte, liess er sich auf einen metallenen Hocker sinken. Seine Kleidung war noch immer vom Blut der Sororitas durchtränkt.


    Mit leerem Blick musterte er seine Kammer. Obwohl alles sich noch exakt an der gleichen Stelle befand wie vor dem Kampf, hatte sich doch alles verändert. Er empfand beim Anblick der noch immer fremden Umgebung nichts mehr. Kein Interesse an der Lebensweise der Drukhari. Keine Angst vor seinem ungewissen Schicksal. Kein Ekel vor den barbarischen Taten der Xenos. Die Verheerung seiner Seele nahm ihm die Fähigkeit, klar zu denken. Sein Körper war hier, aber sein Verstand schwebte in einem Zustand der absoluten Nichtigkeit. Als hätte er, als er die Sororitas erschlagen hatte, alles verloren, dass je von Bedeutung war.


    Anton bemerkte, dass Nalaryss sein Zimmer betrat. Doch sie wirkte nur wie ein grauer Schatten, der die Wände entlang kroch, bedeutungslos, irrelevant. Erst als sie neben ihm stehen blieb, wandte er sich ihr schleppend zu. Stumm blickte er sie an.


    »Der Kampf hat dir also gefallen«, sagte die Drukhari zynisch. »Gut.«


    Anton gab keine Antwort. Er hatte den Kampf gewonnen. Er war Ashenyas’ Rettung einen Schritt nähergekommen. Alles andere spielte keine Rolle mehr.


    »Ich habe dir etwas mitgebracht, illYesscrei«, fuhr Nalaryss fort. Sie streckte ihm eine kleine Flasche mit einer blassgoldenen Flüssigkeit entgegen.


    »Trink!«


    Anton wusste, dass es keinen Grund gab, ihn zu vergiften. Es wäre viel einfacher gewesen, ihm einfach die Gurgel aufzuschlitzen, würde seine Bewacherin seinen Tod wollen. Ausserdem sprach die Drukhari ihn mit einem Namen in ihrer Sprache an – eine Geste des Respekts, wie er von Konstantijn erfahren hatte. Solange er gehorchte, würde sein Ansehen schneller wachsen. Dadurch stiegen seine Chancen, mit der Herrin alleine zu sein. Die Chancen stiegen, sie umbringen zu können. Ashenya retten zu können.


    Er nahm das Fläschchen und schüttete den Inhalt einem lobotomisierten Servitor gleich, in sich hinein.


    Ihm wurde übel. Sein Körper hatte die wabernde Flüssigkeit sofort absorbiert, ehe sie überhaupt seine Kehle benetzen konnte. Seine Sicht verschwamm, als er auf dem Hocker in sich zusammensackte. Er spürte eine unglaubliche Energie, die ihn durchflutete. Als wäre die Barriere zwischen der Realwelt und dem Warp zusammengebrochen, schienen sich der ganze Raum und alles darin zu verzerren. Die Formen wurden grotesk pervertiert und die Wände begannen zu pulsieren. Unzählige schwache Leuchtfeuer schienen durch die flackernden Mauern des Palastes. Er erkannte eine Vielzahl Seelen, manche von unaussprechlicher Verzweiflung gezeichnet, kaum mehr als schattenhafte, flimmernde Punkte. Andere, weitaus fremdartigere Seelen waren auf äußerste korrumpiert und von unvorstellbarer Boshaftigkeit geschwängert. Er blickte direkt in das Immaterium, etwas, das seit dem Vorfall auf Emanuels Schiff nicht mehr hätte möglich sein sollen. Die Eindrücke fühlten sich inzwischen so unvertraut an, dass Anton vor Furcht erzitterte. Die Niederträchtigkeit, die den fremden Seelen innewohnte, wirkte wie abscheuliche Fratzen, die ihn anglotzen. Wie lachenden Gargylen glotzen sie, ihre verachtenden Augen auf Anton gerichtet, der sich wie ein Kadaver fühlte, der kurz davor war, auf unmenschliche Art und Weise auseinandergerissen zu werden. Dennoch erinnerte er sich an die heiligen Dogmen, die während seiner Ausbildung tief in seinen Versstand verankert worden waren. Er musste seinen Geist fokussieren und durfte nicht seinen Gefühlen folgen. Sie würden ihn nur tiefer in den abscheulichen Abgrund des Warps führen. Solange er sich auf die Gebote des Imperators konzentrieren würde, konnten ihm diese fürchterlichen Angesichter nichts anhaben.


    Sein Blick fiel auf Nalaryss. Ihre Seele war noch widernatürlicher als die anderen verkommenen Seelen der Drukhari. Sie erstrahlte in einer paradoxen Dunkelheit, grell leuchtend und doch ohne Licht. Im Inneren der Dunkelheit schien ein grausamer Sturm aus zerschmetternden Träumen und unbeugsamem Willen zu toben, der sich immer wieder selbst verzerrte, nur um dann mit gleichbleibender Heftigkeit erneut auszubrechen. Noch nie hatte Anton eine solch zerrissene Seele gesehen.


    Ein leises Flüstern zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Er blickte nach oben, wo die tote Sonne dieser Welt durch das transparente Gemäuer, das einer Geistererscheinung ähnlich sich in den funkelnden Nebeln des Warps unruhig auf und ab bewegte, hätte zu sehen sein müssen. Doch anstatt der Sonne sah er einen gewaltigen Wirbel aus finsteren Energien, deren Ursprung durch und durch blasphemisch sein musste. Inmitten des unheiligen Strudels hatte sich ein Wirrwarr aus glänzenden, schleimigen Tentakeln, immer wieder aufflackernden Novae und verkommenen Emotionen, welche sich Elmsfeuern gleich um die widerwertigen und doch faszinierenden Fangarme materialisierten, manifestiert. Dort, in der Mitte dieses abgöttischen Gewirrs, erblickte Anton Ashenya. Wie ein ungeborenes Kind, das in einem verdorbenen Mutterleib erstarrt war, lag sie zusammengekrümmt, einem verzerrten Schatten gleich da. Immer wieder verschwand ihr Antlitz in dem tobenden Sturm, nur um kurz darauf wieder zu erscheinen, einem Ertrinkenden gleich, der mit allerletzter Kraft gegen die Wellen der ungezügelten See ankämpfte.


    »Hilf mir… Liebling… Hilf mir…«, flüstere die Stimme seiner Gefährtin. Er konnte es deutlich hören. Nicht mehr wie in seinen Träumen, in denen er durch eine unsichtbare Mauer von Ashenya getrennt war. Er war ihr ganz nah. So nahe, wie schon lange nicht mehr. Dann wurde er aus seiner Vision gerissen. Der Raum verfestigte seine Form und der Sturm verschwand hinter den dunklen, undurchdringbaren Palastmauern. Keuchend, mit rasendem Puls stiess er hoch. Nalaryss war noch immer neben ihm, offenbar kaum beeindruckt durch die Wirkung des merkwürdigen Gebräus.


    »Was… was war das? Was hast du mit mir gemacht?!« fuhr Anton sie an, kaum fähig, sich auf den Beinen zu halten. Sein Kopf schmerzte ebenso wie sein Herz, das wieder mit unvorstellbarer Stärke aus der Wunde blutete, die Ashenyas Tod hinterlassen hatte.


    »Seelenessenz. Das Haus Azrushatora hat die Methoden, sie zu destillieren, über Jahrtausende perfektioniert.«


    »Was bedeutet das? Wieso hast du das getan!?«


    »Ich erfülle nur den Willen meines Meisters. Er hat dich auserwählt.«


    Anton verstand nicht. Welcher Meister? Auserwählt für was? Sprach Nalaryss von der Azrushar? Diente sie nicht der Herrin?


    »Erkläre dich, Xeno!« forderte Anton mit bebender Stimme und von der Vision sichtlich erregtem Gemüt.


    Nalaryss lachte verächtlich und schlug Anton mit ihrer flachen Hand so heftig ins Gesicht, dass er zu Boden ging.


    »Ich verachte dich, illYesscrei. Alleine deine schmutzige Sprache zu sprechen, widert mich an. Und trotzdem bist du wertvoller als alle Drukhari dieses verfluchten Schattenreiches zusammen. Ich gab dir die Seelenessenz, wie es mir mein Meister aufgetragen hatte. Du hast in den JiorQuas geblickt, nicht wahr? Wir Drukhari haben diese Fähigkeit vor langer Zeit verloren… um unsere erbärmlichen Leben zu schützen. Was du gesehen hast, war genauso real, wie der Raum, in dem wir uns befinden. Du bist das Werkzeug meiner Rache. Und du wirst mir dienen.«


    Der Inquisitor war noch immer verwirrt. Nichts, was Nalaryss sagte, schien Sinn zu ergeben. Es war beinahe so, als würden sie und ihr finsterer Meister ihre eigenen Pläne verfolgen. Welche Rolle Anton dabei spielen sollte, konnte er nicht erahnen. Ganz egal was die Drukhari von ihm wollte, wenn das stimmte, was sie sagte, war das soeben durchlebte, auf jeden Fall keine einfache Vision. Wenn Nalaryss Recht hatte, ermöglichte ihm diese Seelenessenz, wieder in den Warp zu schauen. Seine alten Kräfte zurückzuerlangen. Es ermöglichte ihm, Ashenya zu sehen. Ihre Stimme zu hören. Bei ihr zu sein. Nicht nur im Traum, sondern in der unwirklichen Wirklichkeit des Immateriums. Mit Hilfe dieses Destillats konnte er vielleicht wieder die Fähigkeiten erlangen, den Warp durch seinen Willen zu formen. Die Fähigkeit, Ashenya direkt den Fängen dieses unnatürlichen Etwas zu entreissen und ihre Seele zurück in diese Welt zu führen.


    Anton brauchte mehr davon. Er musste wieder zu Ashenya zurückkehren. Er durfte sie nicht alleine lassen. Als er realisierte, wie nah die Rettung seiner Liebsten war, begann er zu schluchzen. Tränen rannen ihm übers Gesicht, teils aus Freude, einen Weg gefunden haben, seine Gefährtin zu retten, ehe es zu spät war, teils aus Verzweiflung, dass dieser Weg vollkommen von Nalaryss‘ Gnade abhängig war.


    »Was auch immer du willst… Ich brauche mehr davon… Bitte!« stammelte er, vor der Drukhari niederkniend, die selbstgefällig grinste.


    Nalaryss war gegangen, ohne seiner Bitte nachzukommen. Anton war alleine in seiner Zelle, während ihn das Verlangen nach einer weiteren Dosis der sonderbaren Seelenessenz aufzufressen drohte. Diese Droge schien das Abbild des eigenen Geistes im Warp, um ein Vielfaches zu verstärken. Die Wirkung war so gewaltig, dass sogar Anton, der vollkommen Taub gegenüber dem Flüstern des Immateriums geworden war, wieder in das Meer der Seelen eintauchen konnte. Eine solche Droge war gefährlich. In den falschen Händen könnte sie verderben über unzählige Welten bringen, doch bei den Drukhari schien sie keine Wirkung zu besitzen. Wieso destillierten die Xenos diese Essenz? Zu welchen Zweck? Anton war sich auf jeden Fall sicher, dass diese sogenannte Seelenessenz nur das Ergebnis absolut blasphemischer Alchemie sein konnte. Doch er brauchte mehr davon, trotz dieser Einsicht. Selbst wenn dieses Gebräu seinen Ursprung in einem niederträchtigen Dämonenpakt haben sollte.


    Er hatte vergessen, wie es sich anfühlte, in den Warp zu schauen. Er hatte vergessen, wie es sich anfühlte, so nah bei Ashenya zu sein. Mit all dem Schrecken, der dem Warp innewohnte, war es doch ein Ort der unermesslichen Erkenntnis. Er konnte durch den Warp einen Teil des Ganzen werden. Er konnte die Seelen anderer erkennen, in ihnen Lesen, an ihren Gefühlen teilhaben. Selbst wenn dieser Xenos-Palast zutiefst korrumpiert war, war alleine die Aussicht, seine psionischen Fähigkeiten zurückzubekommen, etwas, auf dass er niemals zu hoffen gewagt hätte. Es war, als hätte sich ihm ein Weg geöffnet, den Schrecken, der dem Angriff des Fanatikers Dreystein nachfolgte, ungeschehen zu machen. aufs äusserste erstrebenswertes. Vielleicht konnte er durch den Warp wieder all das finden, was er verloren glaubte, zumindest nachdem er diese schreckliche Welt würde hinter sich gelassen haben.


    Ehe die Drukhari-Krieger ihn trotz seines Flehens alleine zurückgelassen hatte, hatte sie Anton eine absurd anmutende Anweisung gegeben.


    »Gehorche, illYesscrei, und du sollst erhalten, was du begehrst. Tu, was man von dir verlangt«, waren ihre Worte. Was sollte das bedeuten? Er gehorche bereits. Er tat, was man verlangt hatte. Was wollte diese Xenos-Kriegerin noch mehr, was sie nicht schon hatte? Anton dachte darüber nach, dass das alles vielleicht nur ein weiterer perfider Weg war, ihn zu quälen. Die Drukhari waren dafür verantwortlich, dass dieser monströse Arm ein Teil von ihm war. Der Gedanke an das aufgequollene Fleisch, das sich wie ein selbstständiger Organismus wieder von selbst verschlossen hatte, löste eine schlimme Übelkeit aus. Alleine dafür hasste er die Xenos. Außerdem zwangen sie ihn, seine Verbündeten in die Gefangenschaft zu führen. Sie zwangen ihn, Novizinnen des Adpetus Sororitas zu ermorden. Vielleicht wollten sie ihn nun einfach dazu zwingen, an sich selbst zu verzweifeln.


    Dennoch schien dieses Reich von Intrigen und verschiedenen Gruppierungen zerfressen zu sein. Die Azrushar hatte ihm aufgetragen, seine jetzige Herrin zu töten. Kayrel entstammte einem Klan der Eldar, der den Drukhari ohnehin feindlich gesinnt war. Und Nalaryss diente offenbar einem anderen Meister, der in den Schatten eigene Pläne schmiedete.


    Trotz all dem: Dass die Seelenessenz, die Nalaryss ihm gegeben hatte, äußerst effektiv war, war zweifelsfrei keine Lüge. Vielleicht wegen des gemeinsamen Trainings oder der Tatsache, dass Nalaryss die Einzige war, die sich die letzten Tage um ihn gekümmert hatte: Auf jeden Fall schien es Anton, als könnte er der Kriegerin vertrauen. Zumindest mehr als den anderen Akteuren dieser höllischen Welt, abgesehen von Kayrel natürlich.


    ***


    »...eine wirklich amüsante Geschichte«, sagte Maelarah mit einem verhaltenen Lächeln. »Eine wirklich delikate Vorgehensweise. Aber wären diese Weltenwanderer nicht hervorragende Gegner gewesen, um deine überragenden Fähigkeiten unter Beweis zu stellen? Oder hattest du es dir nicht zugetraut, es mit zweien unserer Vettern aufzunehmen?«


    Sirqas Augen funkelten böse, während sie sich auf dem bequemen Sitzkissen nach vorne beugte, um sich ihr Glas zu greifen.


    »Was willst du damit andeuten, Liebste? Wieso sollte ich? Diese IstuKarun sind keine Herausforderung. Sei schleichen herum wie Mandraceilan, aber sie töten aus der Ferne wie Feiglinge. Davon abgesehen, du selbst hättest wohl auch niemals in Betracht gezogen, beispielsweise gegen deinen rührseligen Chem-Pan-Sey zu kämpfen.«


    »Das habe ich durchaus nicht... Ich bin aber auch keine Schülerin der Hekatarii.«


    Maelarah lehnte sich entspannt zurück und ließ ihren Blick durch die Palasthalle streifen. Sie hatten sich einen Platz weit genug vom Thron der Azrushar entfernt ausgesucht, damit sie ungestört blieben, aber nicht so weit davon entfernt, dass Llvayarzh misstrauisch hätte werden können. Nalaryss stand ein paar dutzend Schritte von ihnen weg und lehnte sich an die im Halbschatten des diffusen Lichts liegende Wand. Sie war erst vor kurzem zu ihnen gestoßen, da sie zuvor damit beschäftigt gewesen war, ihren Chem-Pan-Sey in seine Unterkunft zurückzubringen. Nun wachte die Kriegerin beinahe verstohlen über ihre Herrin, jederzeit bereit, einen potenziellen Angreifer auszuschalten. Ihre Augen wechselten wachsam zwischen den beiden Prinzessinen und den Hofsklaven Sirqas hin und her, die einige Schritte von ihr entfernt warteten, um ihre Pflicht zu tun. Sollten sie sich entscheiden, Maelarah zu verraten, würde Nalaryss sie allesamt vernichten.


    Maelarah richtete sich schliesslich wieder an ihren Gast.


    »Möchtest du uns nicht deine Künste vorführen, liebste Freundin? Ich stelle dir gerne meinen Sklaven dafür zur Verfügung. Vielleicht stürzt er sich mit mehr Enthusiasmus in den Kampf, wenn er einem Kind der Schwarzen Mutter gegenübersteht.«


    Sirqa neigte zustimmend den Kopf zur Seite. »Ich muss zugeben, dein Schoßtier hat sich als durchaus fähig und geschickt für ein Exemplar seiner Spezies gezeigt. Es wird mir ein Vergnügen sein, mich nach so langer Zeit wieder einmal vor Publikum zu duellieren. Vielleicht lasse ich den Kampf sogar länger als nur ein paar Sekunden dauern.«


    »Wunderbar. Ich kann es kaum erwarten, mein neues Spielzeug in einem ernsthaften Duell zu begutachten – Nalaryss, bringe den Chem-Pan-Sey!«


    Ein zufriedenes, finsteres Lächeln zeichnete sich auf Maelarahs Gesicht ab. Natürlich würde Sirqa gewinnen. Und trotzdem würde die Vorführung eine kleine Überraschung bereithalten.


    Nalaryss gefiel es nicht, wie sie einer einfachen Dienerin gleich geschickt wurde, um illYesscrei zurückzuholen, nachdem sie ihn gerade erst weggesperrt hatte. Dennoch befolgte sie ihre Anweisungen mit düsterer Selbstgefälligkeit, da sie diese Entwicklung zwar nicht vorgesehen hatte, sie ihr aber absolut gelegen kam. Mit etwas Glück würden ihre Pläne deutlich schneller voranschreiten als ursprünglich gedacht. Ohne Eile, aber doch mit zügigem Schritt begab sie sich zum Quartier ihrer Herrin. Ihr Schützling lag kraftlos auf am Boden, den Kopf auf zusammengeknülltes Leinen gebettet. Sobald er Notiz von ihr nahm, richtete er sich schwerfällig auf. In seinen Augen funkelte unsägliches Verlangen. Sie erkannte seinen gierigen Durst und lächelte. Der gefangene Inquisitor stellte sich als weit umgänglicher heraus, als sie angenommen hatte.


    »Das Schicksal scheint gefallen an dir gefunden zu haben, illYesscrei. Unsere Herrin wünscht eine erneute Darbietung deiner liederlichen Fähigkeiten.«


    »Ich brauche mehr dieser Seelenessenz...«, knurrte Anton.


    Nalaryss lachte freudlos und grimmig.


    »Wer denkst du, dass du bist, dass du Forderungen stellen kannst? Ginge es nach mir, hätte ich dich schon lange getötet. Das Lebenselixier der Drukhari einem Chem-Pan-Sey zu verabreichen, ist eine schändliche Verschwendung. Trotzdem gewährte mein Herr und Meister dir dieses Privileg. Hörst du? Er gewährte dir dieses Privileg, nicht ich. Und er wird dir dieses erst wieder gewähren, wenn du das, was dich betrübt, was deinen Geist vergiftet, abwirfst.«


    »Wieso? Erzähle mir von deinem Meister! Wieso interessiertes ihn, was meinen Verstand quält? Lass mich gehen; gib mir, was ich brauche, und mein Verstand wird gesunden!«


    »Du bist ein einfältiger Narr, illYesscrei. Du hast mit Mächten zu tun, die weit über deinen Verstand hinausgehen. Und ich habe weder die Geduld noch das Verlangen, daran etwas zu ändern! Schweig, und folge mir.«


    Anton fügte sich dem Befehl. Es machte alles keinen offen nachvollziehbaren Sinn, doch schien dieser ominöse Meister wahrhaft sein Verbündeter zu sein. Der Widerwille, mit dem Nalaryss ihm diente, bewies sowohl, dass dieser der Kabale nicht freundlich gesonnen war, als auch seine offenbar der Drukhari überlegene Macht, konnte er sie doch zwingen, ihm zu dienen.


    Als die Kriegerin davon gesprochen hatte, dass es sich bei ihrem Herrn um etwas handelte, das sich Antons Verstandeskraft entzog, dachte er sofort an das Chaos. Als er zuvor in den Warp blicken konnte, hatte er dann auch insbesondere die korrumpierende Macht des Slaanesh gespürt, welche auf feinste, kaum merkliche Weise jeden Winkel dieses Palastes beschmutzte. Diese schleichende Verderbnis war aber – mit entsprechender Veranlagung und Ausbildung – auch auf vielen Imperialen Welten spürbar, besonders den dekadenten Welten des imperialen Adels. Diese kaum merkliche Korruption war nicht mehr als ein schwaches Indiz dafür, dass das Chaos seine Fänge nach dieser Welt ausstreckte. Und die dämonische Macht, die Ashenya zu verschlingen drohte, war weit außerhalb der physischen Grenzen dieser Welt. Außerdem schien keines der Xenos über psionische Fähigkeiten zu verfügen. Selbst in der eigenartigen, verzerrten Seele seiner Bewacherin waren nicht das geringste psionische Talent zu erkennen gewesen. Bis auf die wenig aussagekräftigen Worte Nalaryss’, gab es keinerlei Hinweise, dass die Chaosgötter versuchten, Einfluss zu nehmen.


    Nalaryss und Anton hatten kein Wort mehr gewechselt, während sie durch die finsteren Korridore sich zur großen Palasthalle hinbewegten. Dort angekommen, wurde sich Anton bewusst, dass dieser Ort inzwischen einiges seiner vorherigen, schrecklichen Faszination verloren hatte. Auch wenn der Bau noch immer fremdartig und beeindruckend war, kam die Wirkung mit Nichten derer gleich, die für Anton beim letzten Mal so überwältigend gewesen war.


    Die Xenos-Kriegerin führte ihn direkt zu ihrer Herrin, die neben einem kleinen Beistelltischchen auf einem opulenten, äußerst reich verzierten und überaus bequem aussehenden Sitzkissen saß, die Beine lässig übereinandergelegt. Anton konnte nicht bestreiten, dass die allermeisten Drukhari auch für menschliche Verhältnisse äußerst hübsch waren, und seine Herrin war keine Ausnahme. Doch die Selbstverständlichkeit, mit der sie ihren kaum bekleideten, wohlgeformten Köper präsentierte, widerte ihn an. Ihre ganze Erscheinung triefte von narzisstischer Selbstgefälligkeit, welche auch bei den teuersten Huren des Imperiums nicht von ekelhafterem Ausmaß hätte sein können.


    Interessanter war die Frau, die neben seiner Herrin saß. Obwohl von ähnlicher dekadenter Schönheit, hatte sie für Antons Geschmack doch deutlich mehr Klasse. Ihre weiß-blonden Haare trug sie als langen, geflochtenen Zopf, der bis an den Boden reichte. Ein Mieder aus glänzendem Chitin, das an den Rändern das Licht in spektakuläre Grün- und Orangetöne brach, bildete das Herzstück einer auch sonst sehr vornehmen Kleidung. Die Frau, so mutmaßte Anton, musste von einer anderen Fraktion der Eldar stammen. Wenn auch die Ähnlichkeiten mit diesen Drukhari nicht von der Hand zu weisen waren, unterschied sich die Art, wie sie sich kleidete, doch eindeutig.


    »Du bist also der, den sie IllYesscrei nennen«, sagte die Anton unbekannte Xenos-Dame mit sanfter, fast erotischer Stimme, jedoch mit nicht zu überhörendem höhnischem Unterton. »Ein durchaus stattliches Exemplar«.


    Anton war ratlos. Er konnte nicht ansatzweise verstehen, was diese Eldar von ihm wollten. Ihre Absichten schienen so stumpfsinnig, ja fast schon kleinlich zu sein, dass sie zumindest vordergründig keinen Sinn ergaben. Er fühlte sich wie ein Spielball dieser empathielosen Aliens, einmal geschätzt, dann wieder wie ein kurioses Tier vorgeführt. Trotz der prekären Lage, in der er sich wog, entschied er, weiter seine Rolle zu spielen. Ohne zu wissen, was auf ihn noch zukommen würde, war es nur vernünftig, an dem festzuhalten, was sicher war: Asheyna musste gerettet werden. So schnell wie möglich. Und dafür musste er Gehorsam leisten.


    »Ich stehe zu Diensten, Gnädigste«, stammelte er wenig überzeugend.


    Ohne ihren Sklaven wirklich zu beachten, lachte Maelarah boshaft. »Dieser Chem-Pan-Sey musste nicht einmal dressiert werden, Liebste, kannst du dir das vorstellen? Er scheint es zu genießen, sich zu unterwerfen!«


    »Nun, liebe Maelarah, nimmt das nicht etwas die Freude, wenn sich ein solches Prachtstück einfach so niederwirft, ohne den lieblichen Schmerz der Folter zu spüren?« warf Sirqa ein.


    Anton verstand nicht, was die beiden Drukhari besprachen, da sie wieder in ihre eigene Sprache wechselten. Doch alleine dem Tonfall und ihrer Körpersprache nach war offensichtlich, dass sie sich über ihn lustig machten. Anton verstand nicht, wieso sie ihm einerseits den Respekt zollten, einen Namen in ihrer Sprache zu geben, nun aber behandelten, als sei er ein unwillkommenes Geschwür, das sich aufgedrängt hatte. Die Aliens schienen ohne jegliche Logik zu leben, etwas, das für Antons menschlichen Verstand kaum fassbar war.


    »Du wirst gegen Prinzessin Sirqa kämpfen«, hörte Anton plötzlich eine Stimme hinter ihm. Es war Nalaryss, die zu ihm sprach. Ruhig und besonnen, ganz im Gegensatz zu den beiden Drukhari vor ihm, die freudig erregt in der Sprache der Xenos schnatterten. »Sie ist eine begnadete Kämpferin. Denke daran, was ich dir beigebracht habe, illYesscrei.«


    Anton nickte stumm. Er spürte eine Art Zuversicht in Nalaryss’ Stimme. Oder zumindest stimmte die Kriegerin ihn mit ihren Worten zuversichtlich. Ein weiterer Kampf war nur eine weitere Möglichkeit, in dieser sonderbaren Gesellschaft mehr Ruhm zu erlangen.


    »Ein Zweikampf. Du gegen die Prinzessin«, übersetzte Nalaryss bruchstückhaft, was die beiden Eldar-Adeligen besprachen. »...auf Leben und Tod.«


    »Ich werde bestehen«, flüsterte Anton der Kriegerin zu. Sie quittierte seine Worte mit einem müden Lächeln.


    Die Drukhari, die ihm als Prinzessin Sirqa vorgestellt worden war, erhob sich mit unglaublicher Eleganz. Sie trat einige Schritte von ihrem Sitzplatz vor und machte eine befehlende Handbewegung. Sofort eilten zwei Dienerinnen aus der Gefolgschaft der Fremden herbei. Die Prinzessin breitete leicht ihre Arme aus. Die eine Zofe löste das Mieder und entfernte das lange, blauviolett schimmernden Kleid einschließlich der Handschuhärmel. Für einige Augenblicke stand die blonde Drukhari-Frau nahezu unbekleidet, ihren makellosen Körper allen Blicken ausgesetzt, in der Halle. Doch schien sie darum in keiner Weise Scham zu empfinden – im Gegenteil, ihr nobles Gesicht zeigt nur Stolz und Selbstbewusstsein.


    Anton war angewidert und fasziniert zugleich. Während seine Herrin ihren eigenen Körper auf profanste Art und Weise zur Schau stellt, inszenierte die fremde Drukhari ihre Schönheit einer Schauspielerin gleich, die die Blicke des Publikums auf sich wissen will. Der Inquisitor musste die Schönheit seiner Herausforderin anerkennen, doch ihre selbstgerechte, arrogante Attitüde machten diese Schönheit ebenso so nichtig, wie es die Frivolität seiner Herrin, es bei ihr tat.


    Schon im nächsten Moment legte die zweite Dienerin ihr einen knappen Brustpanzer an, nicht viel mehr als ein Büstenhalter, zog einen segmentierten Armschutz über ihren linken Arm und befestigte eine mit langen, geschwungenen Dornen versehene Schulterplatte daran. Die erste Zofe versah derweil den linken Oberschenkel ihrer Herrin mit einer ähnlich gearbeiteten Panzerung, sowie reich verzierten Beinschienen. Die spärliche Rüstung, die kaum ernsthaft Schutz zu bieten schien, schimmerte in seidig-mattem Schwarz mit blutrot gesäumten Kanten.


    Zu guter Letzt tauchte die Prinzessin zwei Finger in eine kleine Schale, die eine ihrer Zofen ihr darbot, und färbte sich die Lippen ebenso blutrot wie die Zierkanten ihrer Rüstung. Dann entfernte sie die goldene, schlangenförmige Spange vom Ende ihres Zopfes und schüttelte ihre blonden Haare auf. Die strengen Flechten wanden sich auseinander und wallten über ihren Rücken wie ein Wasserfall, der in der Mittagssonne glänzte, nur auf dem Scheitel von einem schwarzen Band zusammengehalten.


    Die erste Zofe reichte ihr mit einer ehrerbietigen Verneigung ein Paar silberner, gebogener Klingen. Innerhalb weniger Augenblicke hatte die kultivierte Adelige sich in eine verführerische Arenakämpferin verwandelt, ohne dass dabei ihre arrogante Nobilität verloren gegangen wäre.


    Sirqa senkte leicht den Kopf und sah Anton herausfordern und zugleich selbstgefällig an.


    Nalaryss streckte Anton zwei dünne, gezackte Dolchmesser entgegen. Ein völlig unscheinbarer, geblendeter Sklave hatte sie unauffällig herbeigetragen. Durch den zugenähten Mund jeglicher Stimme enthoben, glich er einem Schatten, der zwar hier war, aber keine Möglichkeit hatte, essenziell mit seiner Umwelt zu interagieren.. Anton nahm das beklagenswerte Geschöpf nur noch beiläufig zur Kenntnis. Auch die abscheulichen Schandtaten, welche die Drukhari wieder und wieder ihren Sklaven zufügten, hatten für ihn an Schrecken verloren. Natürlich empfand er es noch immer als abartige Perversion, doch inzwischen war sein Geist aufgrund seines eigenen Leids, zunehmend abgestumpft.


    Anton nahm die Klingen an sich. »Prinzessin Sirqa. Es ist mir eine Ehre, mich gegen euch Euch beweisen zu dürfen!«


    Sirqa lächelte. »Es ist eine Gnade, dass ich dir gestatte, mein Spielzeug zu sein, Chem-Pan-Sey. «


    Mit eleganten, fließenden Schritten trat die Hekatari in die Mitte eines großzügigen, freien Platzes in diesem Teil der Festhalle. Ihre offenen Haare umspielten ihre kaum mehr durch Kleidung verdeckten Rundungen. Die ersten Blicke richteten sich auf sie. Sirqa genoss die Aufmerksamkeit. Der Chem-Pan-Sey folgte ihr wie ein dressierter Hund, ahnungslos, was ihm bevorstand. Sirqa hob ihre Klingen und nahm die klassische Angriffshaltung der Kinder der Schwarzen Mutter an. Ihr Gegner tat es ihr mit einer ungelenken Bewegung gleich.


    Wie zwei hungrige Wölfe schlichen Sirqa und Anton einen Moment im Kreis herum, den richtigen Moment abwartend, zuzuschlagen. Mit der Geschwindigkeit einer Viper sprang die Prinzessin unvermittelt nach vorne, mit sich überkreuzenden Armen die Klingen nach vorne gegen die Brust ihres Gegners stoßend. Ein kühner Angriff, der gleichzeitig elegant als auch gefährlich war. Ein gewöhnlicher Mensch hätte niemals so schnell eine solch gut koordinierte Bewegung durchführen können. Nur im allerletzten Moment gelang es Anton, Sirqas Klingen mit seinen Dolchmessern abzublocken. Die Prinzessin war verdammt schnell – schneller noch als Nalaryss, was Anton bisher kaum für möglich gehalten hätte. Dennoch, die Reflexe des Inquisitors waren geschult. Das gemeinsame Training mit der Eldar-Kriegerin verliehen ihm die fast unheimliche Fähigkeit, instinktiv die Angriffe der Drukhari vorauszuahnen.


    »Wirklich interessant...«, zischte Sirqa sichtlich erregt. Sie hatte offenbar nicht erwartet, dass Anton auch nur einen ihrer Angriffe abwehren konnte, auch wenn sie jetzt noch nicht geplant hatte, ihn tödlich zu verletzen – das entsprach nicht dem Stil eines Arenakampfes.


    Ohne zu zögern, griff sie erneut an. Die nächste Attacke initialisierte sie mit einem kunstvollen Sprung, der genauso aus einer hochkomplexen Tanzchoreografie hätte stammen können. Diesmal war Anton zu langsam. Sirqas klinge schnitt durch sein Fleisch wie ein heißes Messer durch Butter. Sie hatte ihn am Rücken erwischt, wohl nur ganz knapp an seiner Niere vorbei. Wie ein Stromschlag zuckte der Schmerz durch Antons Körper. Es war ein guter Schmerz. Es war ein Schmerz, der ihn Ashenya näherbrachte. Um seine leidenschaftliche Liebe zu vervollkommnen, war ihm jedes Leid recht. Er würde seine ganze Lebenskraft ihr opfern, um noch einmal in den Genuss der Essenz zu kommen, die ihm ermöglichte, bei ihr zu sein.


    Sirqa landete auf einem Bein und drehte eine Pirouette, bevor sie wieder auf beiden Füßen stand, den einen Arm vor, den anderen nach hinten gestreckt, die Spitzen ihrer Hekatari-Klingen nach unten weisend, die Schneiden nach außen. Von der vorderen Klinge rann das Blut ihres Gegners. Eine perfekte Ausführung des schneidenden Wirbelwindes. Ihr Messer hatte genau die Stelle getroffen, die sie beabsichtigt hatte. Erster Applaus und begeisterte Zurufe schallten ihr entgegen. Ein zufriedenes Lächern umspielte ihr Gesicht. Sirqa war von sich selbst überrascht, wie sehr ihr dieses Hochgefühl in den letzten Jahren doch gefehlt hatte. Und sie hatte noch lange nicht das Ende ihrer Künste erreicht.


    Wie in Trance ging Anton zum Angriff über. Die Reaktionen der anderen Xenos um Saal entzogen sich seiner Wahrnehmung. Der ekstatische Schmerz war das Einzige, was seine Sinne noch ausfüllte. Er beflügelte ihn. Mit nahezu unmenschlicher Geschwindigkeit trieb er sich näher an Sirqa heran, um ihr mit seinen Messern die Haut abzuziehen.


    Trotz seiner blasphemischen Geschwindigkeit, wich Sirqa Antons Angriffen problemlos aus. Sie hatte den Chem-Pan-Say unterschätzt, ja, aber sie war ihm trotzdem noch weit überlegen. Immer wieder ließ sie ihn bis auf Armeslänge an sich herankommen, nur um dann um seine Streiche und Stiche herumzutanzen und ihm mit weit ausholenden, geschwungenen Bewegungen an eben jenen Stellen Schnitte zu versetzen, die er selbst zuvor anvisiert hatte.


    Anton fühlte sich zunehmend schwächer werden. Der Blutverlust aus den immer zahlreicheren, wenn auch nicht sehr tiefen Wunden, wirkte dem Hochgefühl, in das der Schmerz ihn versetzt hatte, mehr und mehr entgegen. Er war kaum noch in der Lage, gezielte Angriffe durchzuführen und hieb wahllos auf seine Gegnerin ein.


    Doch war er aber nicht bereit, eine Niederlage zu akzeptieren. Er konnte noch immer siegen. Die Drukhari würde nicht ewig zu solch geschickten Manövern fähig sein. Irgendwann würde auch sie ermüden. Als ob ihn Mächte von jenseits des Erdenklichen dazu aufforderten, sich seinem Ziel völlig hinzugeben und notfalls alles zu Opfern, um dieses zu erreichen, versuchte er die allerletzten Reserven seiner fleischlichen Hülle zu mobilisieren. Mit der wilden Wut eines dem Wahn verfallenen Blood Angels stürzte er sich der Xenos-Prinzessin entgegen, nur um entsetzt feststellen zu müssen, dass sie mit immer gleichbleibender Eleganz seinen Angriffen auswich und ihm mit ebenso großer Leichtigkeit neue Wunden schlug.


    Der Kampf näherte sich seinem Ende. Ihr Widersacher war nun kaum mehr in Lage, als Ziel kunstvoller Angriffe zu dienen. Außerdem begann Sirqa sich zu langweilen. Sie beschloss, dass sie genug hatte. Sie bog sich geschmeidig unter einer erneuten, taumelnden Attacke des Chem-Pay-Seys weg, glitt auf den Knien um ihn herum ein durchtrennte die Sehnen seiner Kniegelenke.


    Von höllischen Schmerzen verzerrt ging der Inquisitor zu Boden. Das zuvor erlebte Hochgefühl wich einem unendlich tiefen Abgrund. Er war besiegt. In wenigen Sekunden. Der Schmerz war zu groß. Er war schwach. Erneut.


    Die Hekatari hingegen sog sein Leid, vermengt mit der Begeisterung ihres Publikums, buchstäblich in sich auf. Sie stolzierte elegant um den gefallenen Inquisitor herum, die Klingen erhoben. Dann beugte sie sich zu ihm herunter. Anton erwartete nichts weiter, als dass sie ihm nun die Kehle durchschneiden würde.


    Ob dies vielleicht nicht sogar besser wäre? Vielleicht war er wirklich verdammt und verlassen, und der Tod wäre die Erlösung, die ihm sonst für immer verwehrt bleiben würde. War Ashenya vielleicht doch nur ein Phantom, an das sich sein geschundener Geist klammerte, um den Schmerz des Lebens zu ertragen? Doch keine Klinge senkte sich auf ihn darnieder. Er wurde nicht aus seinem Gefängnis befreit. Stattdessen näherte die Prinzessin ihr Gesicht dem Seinen, so nahe, dass er beinahe glaubte, sie wollte ihn küssen.


    »Dein verlorener Glaube hat dir nichts genützten, illYesscrei«, flüsterte die Drukhari, halb höhnisch, halb erregt.


    Antons Puls raste. Seine Atmung war schnell und unregelmäßig. Als ob die zahlreichen tiefen Schnitte, die den Rest seiner verdammten Existenz als Narben von seinem Versagen zeugen würden, nicht genug der Pein wäre, rissen Wut und Verzweiflung die ohnehin verheerenden Wunden in seiner Seele auf noch viel brutalere Art und Weise weiter auf. Doch er wollte nicht aufgeben. Er durfte nicht. Ashenya brauchte ihn.

    »Ich...«, stammelte er schmerzverzerrt, »ich... habe... meinen Glauben... nicht verloren!«


    »Närrischer Chem-Pan-Sey. Wieso nennen wir dich illYesscrei – den, mit dem verlorenen Glauben? Selbst ein Yr’ghul hätte mitbekommen, dass du das verloren hast, woran du dich einst so festgeklammert hast.«


    Anton war kaum mehr bei Bewusstsein. Was wusste diese Xenos von seinem Glauben? Wie sollte ein derart mitleidsloses Alien das Konzept des Glaubes verstehen? Sirqa verspottete ihn. Anton wurde klar, dass er die ganze Zeit verspottet worden war. IllYesscrei war keinen Namen, den er des Ruhmes wegen trug. Er war ein Mal der endgültigen Verdammnis.


    Die Hekatari lächelte, als hätte sie seine Gedanken lesen können. Dann blies sie ihm einen Hauch ihres warmen, süßlich duftenden Atems ins Gesicht. Augenblicklich verebbten die Schmerzen, die seinen gesamten Körper überzogen. Dann begannen seine Sinne zu schwinden und er glitt in eine tiefe Dunkelheit hinüber.


    »Das war so nicht vorgesehen!« erklang Mealarahs aufgebrachte Stimme. Sie war aufgestanden und auf den Kampfplatz getreten.


    Sirqa richtete sich selbstgefällig lächelnd auf.


    »Keine Sorge, deinem Chem-Pan-Sey fehlt nichts.« Sie wischte sich mit zwei Finger etwas verschmierte rote Farbe aus dem Mundwinkel und hielt Maelarah die gefärbten Fingerspitzen entgegen. »Eine meiner Kreationen. Ich musste sie doch zunächst testen.«


    Sirqa winkte nach einer ihrer Dienerinnen. Diese reichte ihr ein schwarzes Tuch, an dem sie sich die Finger abwischt.


    »Eine hervorragende Vorstellung, Prinzessin von DorchaKerun!« donnerte eine zischende Stimme durch die Halle.


    Die Azrushar hatte ihren Thron verlassen und sich, begierig den ausgefochtenen Kampf aus der Nähe zu betrachten, auf das Geschehen zubewegt. Sirqa verneigte sich ehrerbietig vor dem Archon.


    »Es war mir eine Ehre und ein Vergnügen, Euch mit meinen Künsten zu erfreuen, großmächtige Azrushar.«


    »Der Sklave gehört meiner verkommenen Nichte. Sie wird seine Niederlage verantworten«, hallte die künstlich verstärkte Stimme des Archons. »Du, Sirqa, Tochter der Schwarzen Mutter, deine Fähigkeiten lassen mein kristallenes Gemüt ebenso erblühen wie es deine Schönheit tut. Komm, ich fordere, dass du an meiner Tafel speist. Du wiederum, Mealarah, du hast einen Zweikampf verloren. Nach den Gesetzten unseres Hauses verlierst du deine Würde für neun Zyklen.«


    »Nach den Gesetzten unseres Hauses wäre mein Bruder die Azrushar!« konterte Maelarah schäumend vor Wut.


    »Ich bin das Gesetz dieses Hauses!« entgegnete ihr Onkel wutentbrannt. »Du kleine Schlampe bist ein Nichts. Dein entmannter Bruder ist ein Nichts. Ich bin alles! Ich habe mein Urteil gefällt. Selbst dein Chem-Pan-Sey hat mehr Wert als du. Er soll zukünftig deinen Platz in dieser Halle einnehmen. Ich werde in ganz Dalrailac verkünden, dass dein Platz der eines Tieres ist!«


    »Wenn du die Gesellschaft eines Chem-Pay-Say vorziehst, nur zu, Onkel!« schrie die Drukhari erbost, ehe sie sich mit zornigem Schritt aufmachte, die Halle zu verlassen. Im Hinausgehen warf sie Sirqa einen verstohlenen Blick zu. Diese erwiderte ihn mit einem hinterhältigen Lächeln.


    Während allen beteiligten entgangen war, dass Nalaryss zufrieden grinste, ehe sie sich auch entfernte, machte sich die Azrushar auf den Weg zu ihrem Thron zurück. Sirqa folgte ihm dicht. Anton dagegen wurde alleine zurückgelassen.

    Huch! Hier guckt ja doch noch jemand rein!

    Vielen Dank! Ich mag das einfach total gerne und bei de Größe der Bases bieten sich so kleine Dioramen einfach an. Wenn man dann noch wie hier bei mehreren großen Modellen da etwas zusammenhängendes machen kann, machts nochmal Spaß.

    und bei der Größe der Bases wäre es einfach schade, da nichts draus zu machen. :D


    So wundert es hoffentlich kaum, dass ich mir dachte bei der Warlord Base einen Schritt weiter zu gehen. :D Ich hatte eigentlich gedacht bei dem Titan müsste die Base doch deutlich größer sein, war sie dann am Ende mit Füßen aber gar nicht.

    Aber natürlich, wenn ich mich dann wieder mal blicken lasse...^^


    Also, ich hätte ja einfach nicht die Ausdauer, so detaillierte Basen zu basteln, aber finde das absolut toll, anzuschauen :)


    Was den Warlord angeht: Wow. Da ist die Base sicherlich ähnlich teuer, wie der Titan?!? :P

    Ist ebenso spitze wie die vorherigen geworden - aber da fehlen noch ganz klar ein paar Marines, neben dem Captain ;)

    Kann es zwar nicht so recht beurteilen, weil nicht allzuviel zu erkennen ist, aber gerade die kniedne Rangerin gefällt mir besonders: Haarfarbe harmoniert perfekt mit der Waffe und dem schwarz des Mantels!


    Natürlich sind auch die anderen absolut chic, finde es sehr erfrischend, mal "düstere" Eldar zu sehen, anstatt immer nur Weiss/Bunt :D

    Schade deswegen, weil die bekannten, die jetzt definitiv spielen vorerst nur KP spielen, daher schade. Ich persönlich halte von KP auch nicht viel. Bei Battletech weiß ich halt nicht wo ich anfangen könnte, weil ich davon null Ahnung hab. Der Loader aus Aliens ist allerdings ein sehr guter Ansatz

    Die Story etc. von Battletech ist zwar super, aber da kann man noch mehr den Doktor-Titel. machen, als bei Warhammer :D


    Wollte mich auch primär auf den optischen Style beziehen, im dem Sinne: Einfach mal ganz grob bei Google-Bilder nach Battletech suchen, das sollte eigentlich schon mal was anständiges ausspucken ;)