Ehrengarde

Jahrhunderte des Krieges in den Reihen ihrer Brüder schaffen besondere Astartes. Sie stammen aus den Reihen der hochdekorierten Veteranen ihres Ordens oder wurden durch ihre vielen einzigartigen Taten innerhalb ihrer Kompanien geachtet. Sie hätten ebenso gut zum Captain einer Kompanie aussteigen können, aber das Schicksal ließ sie einen anderen Weg beschreiten. Die Rede ist von den meist nur wenigen Kriegern der Ehrengarde.
Eine Ehrengarde hat die primäre Aufgabe: Beschütze den Ordensmeister und diene ihm in jeder erdenklichen Art. Die Mitglieder dieser elitären Kampfeinheit sind die Besten eines Astartes Ordens. Ihr strategisch-taktisches Wissen kommt dem eines jeden Meisters ihrer Brüder gleich und ihre kämpferischen Fähigkeiten sind ohnegleichen. Zumeist gibt es nur wenige dieser Individuen, die einem Orden zur Verfügung stehen und nur selten kann eine gesamte Einheit angetroffen werden. Jedoch wenn ein Ordensmeister das Privileg einer solchen Leibgarde besitzt, sind sie gar furchtbar anzusehen in den vielen Schlachten ihres Zeitalters. Es wird erzählt, dass einige von ihnen mehr Feinde des Imperiums erschlugen, als teilweise ganze Regimenter der Imperialen Armee in ihrer gesamten Dienstzeit.
Einigen dieser Helden wird eine noch besondere Rolle im Orden zugedacht. Dem Standhaftesten unter ihnen wird die Ordensstandarte anvertraut, die niemals in den Staub eines Schlachtfeldes fallen darf. Derjenige mit dem größten Geschick im Kampf und dem unnachgiebigen Glauben eines Ordenspriesters wird zum Champion des Ordens gekürt. Kein noch so starker Gegner ist vor seiner Herausforderung sicher.

Was der Kommandotrupp für die untere Kommandostruktur eines Space Marines Ordens ist, das stellt die Ehrengarde für den Ordensmeister dar. Sie können als zusätzliche HQ-Auswahl erworben werden, wenn ein Ordensmeister deine Armee begleitet, ohne dort einen weiteren Platz zu belegen. Beginnend wird die Einheit aus drei Marines gewählt, zwei normalen Ehrengardisten und dem Ordenschampion. Sie können aber bis zu sieben weitere Ehrengardisten für ihre Einheit erhalten. Bereits im Grundprofil verfügen diese Astartes über beachtliche Ausrüstung. Sie tragen eine meisterhafte Rüstung, besitzen Energiewaffen (wobei der Spieler hier wählen darf, welche er bevorzugt) und die normalen Gegenstände, wie Fragment- und Sprenggranaten, Bolter und Boltpistole. Des weiteren darf jeder Ehrengardist eine Ehrenklinge erhalten.

Um den Ordensstandartenträger zu bekommen, kann man einfach einmal pro Armee das Ordensbanner wählen, dass einen 12" Radius an Moralboni an alle Marines mit den gleichen Ordentaktiken verteilt. Zudem erhält die Ehrengarde +1 Attacke, so lange der Bannerträger lebt. Stattdessen kann man auch die einzigartige Ordensreliquie der Standarte des Himmelfahrenden Imperators wählen, die gleichermaßen wie das Ordensbanner die Moralboni verteilt. Aber andererseits gibt sie allen Modellen innerhalb von 6" um den Träger die Sonderregel Hass und zusätzlich +1 auf das Kampfergebnis addieren lässt. Als weiteren Bonus erhält die Ehrengarde durch die Reliquien-Standarte noch die Sonderregel Angst.

Der Ordenschampion kann ebenfalls noch anderweitig ausgerüstet werden. Sein Bolter darf ohne Zusatzkosten durch eine Handwaffe getauscht oder seine Energiewaffe durch einen Energiehammer ersetzt werden. Um seinen besonderen Charakterstatus darzustellen, besitzt der Champion die Sonderregel Kriegerstolz, die ihn verpflichtet, wann immer möglich, eine Herausforderung auszusprechen oder anzunehmen. Gerade für Herausforderungen ist es aber nicht ratsam, ihn mit einem Hammer auszustatten, weil die verminderte Initiativreihenfolge leicht zum vorschnellen Tode führen kann. Ebenfalls sollte man in diesem Zusammenhang noch erwähnen, dass man die gesamte Ehrengarde im Idealfall nicht zu teuer ausrüstet, weil der Nutzen oftmals nicht den Kosten entsprechen wird.

Überhaupt den Nahkampf zu erreichen, ihr bevorzugtes Spezialgebiet, kann sich als schwieriger erweisen, als vielleicht anfangs gedacht. Sie haben zwar die Option auf die Landungskapsel, ein Rhino oder einen Razorback als angeschlossenes Transportfahrzeug, nur werden diese sie nach dem Aussteigen zunächst mal im Feuerregen stehen lassen, bevor sie überhaupt ihr Ziel erreichen. Dieses Manko können sie natürlich mit einem Landraider aus der Unterstützungsauswahl beheben. Der wiederum steigert den Punktekostenaufwand erheblich. Dabei darf man den Ordensmeister nicht vergessen, der erst die Verwendung einer Ehrengarde ermöglicht und seine Punktkosten in den Topf ebenfalls miteinbringt. Ihr größter Nachteil ist aber der fehlende Rettungswurf, den andere ähnlich starke Nahkampfeinheiten durch die Ausrüstung mit einen Sturmschild wettmachen können. Um dies zu kompensieren, bedarf es weiterer Folgekosten, beispielsweise in Form eines Scriptors mit den entsprechenden Psifähigkeiten. Dementsprechend ist eine Steigerung ihrer Nahkampffähigkeiten noch ein Punktefaktor, den man bedenken muss. Ein angeschlossener Ordenspriester oder auch ein kleiner, aber feiner Techmarine können sie noch verstärken, aber beheben nicht das Problem der "zu vielen Eier in einem Korb".

Im Grunde ist die Ehrengarde eine sehr stylische Einheit, die durchaus einiges an Nahkampfpotenzial mitbringt, aber leider dadurch schwächelt, dass sie mit erheblichen Folgekosten aufwartet, um sie auch nur einigermaßen widerstandsfähig zu gestalten. Für Armeegrößen unter 2000 Punkten ist sie daher meistens nicht effektiv genug, für das was sie auf dem Schlachtfeld erbringen sollte. Darüber hinaus wird sie aber zu einer sehr hintergrundstarken Einheit, die für jeden Astartes Orden eine wahre Zierde ist.

Vorteile

• gute Nahkampfqualitäten
• passable Nehmerqualitäten

Nachteile

• hohe Folgekosten, um sie effektiv einsetzen zu können
• keinen Rettungswurf