Mein Fokus hat sich aktuell etwas von 40k auf AoS verlagert - hübsche Minis, nicht so viele Regeln, schöne Kampagnensysteme. Ausserdem nervt mich dieser ganze Primaris-Kram bei 40k, aber das ist ein anderes Thema.
Jedenfalls hat es sich nun so ergeben, dass meine Frau und ich parallel eine Armee aufbauen wollen. Einstieg mit dem Skirmish, danach wechseln zu Path to Glory, und irgendwann schliesslich zu dem "grossen" Kampagnensystem mit Karte (Firestorm, glaube ich).
Nachdem ihr mehr oder weniger 2 Armeen bisher "zugelaufen" sind (40k Orks - haben wir von einem guten Freund geschenkt bekommen; Tzeentch Dämonen - nur eine kleine "Armee", hat sich angesammelt), hat sie sich diesmal aktiv für ein Volk entschieden: Kharadron Overlords.
Dies mal als Hintergrundinformation.
Mir stellt sich jetzt die Frage, was ich eigentlich aufbauen möchte.
Option 1 wäre ein Nurgle-Armee, bestehend aus sowohl Nurgle Dämonen (Seuchenhüter, Nurglinge, Plague Drones) als auch sterblichen Nurgle-Einheiten (Blightkings, Glottkin, Maggothriders). Ein paar Nurgle-Dämonen habe ich bereits (Start Collecting, plus Blightkings und Blightking-Lord von Warhammer Quest), 10 Seuchenhüter sind bemalt, Herald und Nurglinge sind WiP. Die Bemalung zumindest der Dämonen macht mir überraschend viel Spass - es geht schnell und sieht gut aus. Ob sich das auch Blightkings und Glottkin/Maggothriders übertragen lässt, sei mal dahingestellt. Praktisch ist zudem die Spielbarkeit zumindest der Dämonen bei AoS und 40k. Des weiteren ist abgesehen von den grossen Einheiten (Glottkin, Maggothriders, Plague Drones) fast alles auch für Warhammer Quest verwendbar.
Nicht sicher bin ich mir hinsichtlich des anhaltenden Reizes bei einer Kampagne. Ich mag die Minis, finde auch den Hintergrund ganz nett, aber ich identifiziere mich jetzt nicht übermässig stark damit. Aufgrund der Kombinationsmöglichkeiten (Nurgle Daemons, Nurgle Rotbringers, Clan Pestilens, Monsters of Chaos, Daemons of Chaos, Everchosen) ist aber natürlich eine gewisse Vielseitigkeit gegeben, die langfristig reizvoll ist und auch etwas unterschiedliche Spielstile ermöglicht. Die Möglichkeit weiterer neuer Nurgle-Einheiten (Grosser Verpester, Nurgle Beastmen analog zu den Tzaangors...) noch gar nicht mit eingerechnet.
Option 2 wäre ein Umstieg auf Beastclaw Raiders. Hier habe ich nichts, müsste also zunächst noch zumindest die Start Collecting Box kaufen. Wie es mit der Freude an der Bemalung ausschaut ist offen. Weiterhin gibt es keine Synergien mit anderen Spielen/Spielsystemen, und die Beastclaw Raiders sind für das AoS Skirmish nicht zu gebrauchen (zu teure Einheiten). Rein optisch gefallen mir die Minis aber schon nochmals ein ganzes Stück besser als das, was Nurgle so zu bieten hat. Das Identifikationspotential ist ebenfalls höher.
Aber: ich könnte mir vorstellen, dass es auf Dauer etwas monoton wird. Effektiv gibt es 2 grosse Monster mit 3 verschiedenen Reitern (wobei 4 davon HQs sind), die "leichte" Kavallerie, Yetis und Säbelzahntiger. Ende. Was in Anbetracht der Punktekosten nicht so schlimm ist, viel mehr wird man wahrscheinlich eh nie aufstellen (wollen/können). Aber es bedeutet eben auch, dass man unterm Strich immer mehr oder weniger die gleiche Strategie spielen wird: vorpreschen, in den Gegner schmettern, Nahkampf. Rinse, repeat.
Und jetzt kommt abschliessend noch ein weiterer Aspekt hinzu: die Kompatibilität der beiden Völker mit den Kharadron Overlords meiner Frau.
Sinn der Sache ist unterm Strich ja eine gute Zeit und Spass beim Aufbau und beim Spielen der Armee. Absolute Spieleffizienz ist also nicht unbedingt Priorität, sondern vielmehr ausgewogene, spannende Spiele.
Nurgle ist langsam und ist beim Schadens-Output auch nicht unbedingt vorne mit dabei. Die Armee zeichnet sich eher dadurch aus, dass sie viel einstecken kann. Heilfähigkeiten sind weit verbreitet, ebenso Fähigkeiten, die Wunden ignorieren können. Das würde also zu einer Armee führen, die langsam über das Spielfeld auf die Kharadron Overlords zuschlurft und dabei viel Beschuss einfach aufsaugt. Je nach Synergiestärke stelle ich mir das etwas bis extrem frustrierend vor, aber zumindest bleibt Zeit für Beschuss und Repositionierung.
Beastclaw Raiders auf der anderen Seite sind wenige, dafür aber sehr, sehr schnell und extrem hart zuschlagend. Böse Fernkampfangriffe (die allerdings schnell an Effizienz verlieren bei Verwundung) und brutale Nahkämpfer, die zudem teilweise sehr resistent gegenüber Schaden sind (alles auf Steinhörnern). Insbesondere der Frostlord auf Stonehorn gilt wohl als eines der Modelle in AoS, die mit Abstand am härtesten im Nahkampf zuschlagen und durchaus in der Lage sind, eine Fregatte der Kharadron Overlords innerhalb einer einzige Runde im Alleingang auszuschalten. Ich gehe davon aus, dass erfolgreiches Spiel mit den Kharadron Overlords gegen Beastclaw Raiders eine steile Lernkurve hat und genaue Abwägung erfordert, was man konzentriert angreift, was man opfert und wie man sich positioniert. Schaltet man aber eines der grossen, harten Modelle aus, verlieren die Beastclaw Raiders jedesmal deutlich an Offensivpotential. Nicht zu vergessen, dass die Armee zwar offensiv sehr stark ist, aber wohl grosse Probleme mit Boardcontrol hat.
Ja... also... Was meint ihr?