Das Attentat von Endymion


  • Taschenbuch: 448 Seiten
    Verlag: Heyne Verlag (3. Juli 2006)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3453521935
    ISBN-13: 978-3453521933
    Originaltitel: Sabbat Martyr


    Ich weiß garnicht, was ich groß als Einleitung schreiben soll. Es ist ein Abnett und er wird wie bei allen anderen Büchern der Gaunt-Reihe die Leserschaft teilen, wobei ich fest glaube, dass der überweigende Teil Abnett mag. So wie ich. Der Grundtenor ist ja stets der Gleiche. Gaunts Truppe kämpft verraten und verloren gegen einen übermächtigen Feind.
    Dennoch hat dieser Roman einen Komponente die speziell mich als SoB-Spieler anspricht, fesselt und mich dazu bringt gelegentlich nochmal in diesem Buch zu schmökern.


    Zusammenfassung:
    Gaunts Regiment wir nach Herodor befohlen. Herodor, unbedeutend, war eine wichige Station Sabbats, der Heiligen, die den ersten Kreuzzug in diesem Teil der Galaxis führte und nach der auch der aktuelle Kreuzzug und der ganze Sternenhaufen benannt ist. Eben diese Sabbat soll auf Herodor neu inkarniert weilen und speziell den Schutz der Geister gefordert haben. Auch das Chaos weiß von der Anwesenheit der Heiligen und mobilisiert seine Kräfte um sie zu töten.
    Es ist zu beweisen, ob die Auferstehung der Heiligen echt ist, oder ob es sich nur um eine verwirrte Frau handelt. In jedem Fall ist Sabbat für die Moral der Imperialen von unschätzbarem Wert und so setzt das Chaos nicht nur auf die Horden des Blutpaktes sondern auch auf Assassinen.
    Gaunt und seine Soldaten kämpfen denkbar aussichtslos und die Motive der angeblichen Heiligen sind nicht ganz klar.


    Mein Eindruck:
    Das Buch hebt sich stilistisch nicht von anderen Büchern der Reihe ab. Abnett setzt auf sein übliches Szenario mit dem großen Bonus seiner Charakterarchitektur. Seit "Nekropolis" und "Ehrengarde" hat sich der Charakterfundus stark erhöht und ist seitdem weiter verfeinert worden.
    Jedoch hat die Reihe seit "Ehrengarde" einen religiösen, etwas wundersamen Anstrich bekommen. Der Kreuzzug entfernt sich in seiner Darstellung etwas vom bisherigen technokratischem Krieg zu einer religiösen Pilgerfahrt, die in diesem Roman seinen bisherigen Höhepunkt findet. Die GG-Bücher müssen nicht zwingend chronologisch gelesen werden, aber ich empfehle dringend vor diesem Buch "Ehrengarde" gelesen zu haben, da hier einige Fäden wieder aufgenommen werden.
    Abnett lässt in diesem Buch auch das Chaos zu Wort kommen, was nicht unbedingt sein Markenzeichen ist.^ ^
    Dieses Buch hat auch deutlich mehr Einfluss auf das Schicksal altbekannter Figuren. Der Autor lässt ja nicht selten mal Charaktere sterben, die der ein oder andere liebgewonnen hat, aber in diesem Buch bekommt man als Fan doch ganz gut was verpasst. Sowohl im guten, als auch im schlechten. Leider kann ich dazu nicht näher eingehen ohne ernsthaft Lesespass kaputt zu machen.
    Ich kann nur sagen dass mein "Lieblingsverlust" nochmal in der Schlacht um Hinzerhaus in interessantes Comeback feiert. Der Kenner weiß Bescheid.
    Eines der Highlights in diesem Buch ist sicher die Raumschlacht, die die ständigen Infanteriegefechte angenehm auflockert. Sehr schön inszeniert.
    Was den Wiedersacher angeht, so schöpft Abnett reichlich aus dem Fundus seines eigenen 40k-Universums. Psionische Schreitpanzer, der Blutpakt, Pater Sünde, Dark Eldar, Loxatl und noch vieles mehr. Auch die Gefahren aus den eigenen Reihen der Imperialen sind vielfältig und unberechenbar.


    Fazit:
    Nichts ungewöhnliches an der Geisterfront. Das Szenario ähnelt "Nekropolis" und hat diesbezüglich wenig Neues parat, aber das stört kaum. Die Erzählweise ist packend und die Charaktere so vielfältig und gut verbaut, das keine Langeweile aufkommt. Das Buch schraubt sich ohne Längen zum knappen Finale und hat nachhaltigen Einfluss auf den Hintergrund des Kreuzzuges.
    Auch die Schilderung der Heiligen, ob nun echt oder unecht, ist sehr gelungen und das Ganze "Warum hier und so?" was zu Beginn nicht nur für die Geister, sondern auch für den Leser irritierend wirkt klärt sich sehr schön auf.
    Für mich persönlich mit der stärkste Titel der Reihe.
    Wer Abnett aber bisher nicht mochte wird auch hier nicht glücklich.

  • Applaus clap
    Ich mag den Stil deiner Rezensionen. Sie enthalten keine Spoiler und geben dennoch genug Informationen preis, um sie evtl. Lesern schmackhaft zu machen.
    Auch bei dieser Rezension ist dein Stil gut gewählt: Statt ewig die gleichen Abnett-typischen (Kritik-)Punkte aufzuzählen, gibst du kompakt, aber informativ, den Inhalt sowie die Stärken und Schwächen des Werks anschaulich wieder. Toll gemacht und vielen Dank.
    Du willst die wohl durch den GG-Zyklus rezensieren^^

  • Zitat

    Du willst die wohl durch den GG-Zyklus rezensieren^^


    Nein, kein Bedarf.^ ^
    Die neueren Bücher sind ja hier im Forum schneller rezensiert, als ich sie überhaupt kaufen kann. Da bequatsche ich lieber die Alten, die mir ganz gut gefielen.


    Eigentlich schade, dass die eh schon recht stereotypen GG-Bücher so einfallslose Titel und generische Cover bekommen. Aber es bessert sich ja wieder.

  • Die neueren Bücher sind ja hier im Forum schneller rezensiert, als ich sie überhaupt kaufen kann. Da bequatsche ich lieber die Alten, die mir ganz gut gefielen.

    Umso besser^^ Davon sind a) noch jede Menge übrig und b) endlich auch mehr ältere Werke im Fokus unseres BEreichs. Auf jeden Fall bin ich schon auf deine nächste Rezension gespannt. :)
    Fall du Zeit hast, wirf doch hier mal einen Blick rein ;)