[40k]Shadow One (Redesign) - Abschnitt 4: Kommoran IV

  • Er war damals noch ein junger Gardist im Dienste der Inquisition. Der Trupp dem er angehörte wurde als Leibgarde für einen Inquisitor abkommandiert, der Untersuchungen über einen Kultistenzirkel anstellte. Sein Name war Inquisitor Holz. Er war etwas kleiner als der Sergeant und seine Männer, wirkte jedoch muskulöser und strahlte mindestens genau so viel Furchtlosigkeit wie die Elitesoldaten aus. Mit seinen muskulösen Händen hielt er eine große runenverzierte Energieaxt fest umklammert. Sie schien sehr alt und mächtig zu sein und hatte mit Sicherheit schon viele Diener des Bösen zurück in den Warp verbannt. Wie viel Böses der Inquisitor schon erlebt hatte, konnte man nur mutmaßen. In seinen Augen schimmerte jedoch ein Ausdruck der aussagte, dass ihn nichts mehr in diesem Universum erschüttern kann. Seine pechschwarze Servorüstung war schon sehr vom Kampf gezeichnet. Sie wurde an mehreren Stellen im Brustbereich repariert, an denen sie scheinbar von Geschossen durchschlagen wurde. Der Inquisitor schien keiner Gelegenheit aus dem Weg zu gehen, den Schergen der Dunkelheit und den Feinden des Imperators in den Hintern zu treten. So auch an diesem Tag. Nach langer „Recherche“ Seitens des engagierten Inquisitors und seinem „Stab aus Beratern“, d. h. nach zahlreichen Folterungen, ausgiebiger Spionage und dem ein oder anderen Mord von seinen Gefolgsleuten aus Meuchelmördern, Astropathen, Servitoren, Exorzisten und anderen „einzigartigen Individuen“, hat Holz herausgefunden, dass alle Kultistenaktivitäten auf dem Planeten an einem Punkt zusammenlaufen der scheinbar das Hauptquartier war. Es handelte sich um die äußerst prachtvolle Basilika von Kommoran IV. Der Zugriff lag schon lange zurück, aber er konnte sich noch so genau daran erinnern, als wäre es gestern gewesen.


    „Vorrücken Männer! Passt auf, wir haben nicht viel Zeit!“. Die Gardisten nahmen blitzschnell den Haupteingang und sicherten die drei Zugänge, die zur Haupthalle führten. Die Kultisten, die sich den Elitesoldaten mit Messern, Schwertern und sonstigen Stichwaffen in den Weg stellten, waren nicht mehr als Kanonenfutter. Sie leisteten zwar fanatischen Widerstand, hatten den zielgenauen Salven die ihnen Seitens der Inquisitionsgardisten und ihren Waffen entgegenflogen jedoch nichts entgegenzusetzen.
    „Schneller Jungs, schneller! Das geht immer noch zu langsam. Wir müssen den grauen Rittern den Weg freimachen.“ Sein damaliger Truppführer ging mit vollem Eifer voran. Er wusste, dass sie sich beeilen mussten, wenn sie noch rechtzeitig eingreifen wollten. Es war wirklich ein ungleicher Kampf. Nein, Kampf war das falsche Wort. Es war eher ein Massaker. Kultist für Kultist stürmte auf sie ein und die meisten wurden wenige Meter, nachdem sie ihre Deckung verließen, niedergemäht. Auf der rechten Seite zerriss es einem Chaosanbeter den Kopf von einem gezielten Boltgeschoss des Sergeants. Auf der linken Flanke wurde ein weiterer Kultist von einem Melterstrahl erfasst. Von ihm blieb nicht viel mehr übrig als ein kleines Häufchen Schlacke. Der Strom der Chaosanbeter riss jedoch nicht ab.
    Von dem Hauptzugang stürmte ein riesiger, über zwei Meter großer Hüne auf sie zu. Eine Hand hielt ein großes rostiges Messer fest umklammert. Die andere Hand war stark zu einem mächtigen Klauenpaar deformiert. Er raste mit unglaublicher Geschwindigkeit auf die Stellung der Inquisitionstruppen zu. Eine Lasersalve nach der anderen traf ihn, konnte ihn jedoch nicht aufhalten. Es schien ihn nicht mehr zu interessieren, als Bienenstiche. Berger musste etwas unternehmen, ansonsten würde er ein furchtbares Geschnetzel unter seinen Kameraden anrichten. Er klopfte seinem zweiten Mann auf die Schulter und zeigte ihm an, dass er Deckung braucht. Dieser bestätigte und gab Sperrfeuer in die benötigte Richtung. Berger entlud sein gesamtes Magazin auf den Hünen. Er ließ sein Gewehr los, der Tragegurt verhinderte, dass es zu Boden fiel. Zeitgleich zog er sein geweihtes Bajonett und bewegte sich in Richtung seines Ziels. Er hielt seine Stichwaffe so, wie er es sich angewöhnt hatte. Das Messer abwärts und die Klinge nach vorne zeigend, wie es erfahrene Messerstecher auch tun. Er beschleunigte seinen Schritt und das Ungetüm kam immer näher. „Kontrolliere deinen Atem. Das ist nicht dein erster Nahkampf gegen einen körperlich überlegenen Gegner. Denk dran, dass du schneller und erfahrener bist. Ja genau. Hör auf zu denken und reagiere auf die Situation.“, nachdem er seine Gedanken geordnet hatte, war es fast schon zu spät. Die Klaue zielte horizontal auf seinen Kopf. Er duckte sich unter dem Angriff hinweg und attackierte seinerseits. Mit einem weiten Satz nach vorne, schlitzte er dem Ungetüm diagonal den Bauch und ging mit einer schnellen Bewegung links an ihm vorbei, so dass er nun in seinem Rücken stand. Das Ungetüm schrie laut auf und versuchte mit der Klaue seine Gedärme festzuhalten, die jetzt ohne Schutz rausquollen. Berger rammte seinem Zielobjekt das Bajonett von hinten ins Herz. Der Hüne fuhr herum und zielte als letzte Verzweiflungstat mit dem rostigen Messer auf den Gardisten. Berger rollte zur Seite, griff nach seiner Waffe, wechselte das Magazin und feuerte eine gezielte Salve in das Gesicht des Riesen. Dieser stieß noch einen letzten entsetzlichen Schmerzensschrei aus, ehe er endgültig zu Boden sank.


    Der junge Gardist wandte sich stolz seiner eben erbrachten Tat wieder dem tatsächlichen Auftrag zu. Leider hatte er nicht lange Zeit um sich neu zu orientieren, denn er musste mit Entsetzen feststellen, dass der Fluss der Chaosanbeter, die auf sie einströmten tatsächlich nicht abreißen wollte. Egal wie viele sie auch umlegten. Als ob die Situation nicht schlimm genug wäre, meldete sich jetzt auch noch dieser selbstmörderische Inquisitor über Funk.
    „Hier spricht Holz. Sergeant. Ich wurde vom Hauptquartier gerade verständigt, dass Captain Marius mit seiner Abordnung Grey Knights bereit ist. Wir müssen den Peilsender in der Haupthalle platzieren, ehe diese elenden Chaosanbeter ihr Ritual beenden können. Ich werde mit meinen Männern den östlichen Zugang stürmen. Versuchen Sie, sich Zutritt zum Hauptzugang zu verschaffen. Möge der Imperator uns beistehen. Holz Ende.“. Seine Stimme klang selbst über Funk so überzeugend und kraftvoll als würde er direkt vor ihnen stehen und zu ihnen reden. Er ließ keinen Zweifel an der Richtigkeit dieser Unternehmung zu.