Fortsetzung "Ian's Leben" Teil 13 - Im Namen der Menschheit und Teil 14 - Zu weit

  • 13.Im Namen der Menschheit: „MEIN!“


    Der letzte Funkspruch brachte Julius aus der Fassung. Die Bitte um die Aufgabe des Planeten durch seinen eigenen Sohn kränkte ihn. Er hasste seinen Sohn für diese Feigheit und Passivität, die er im Angesicht mit den Fremden gezeigt hatte.
    „In welchen Zeiten leben wir!?!“, schrie Julius: „In welchen Zeiten war es je erlaubt Befehle zu verweigern und sich über seinen Vater zu setzen?“. Ich versuchte mich zu fassen: „Eure Hoheit, ihr müsst wissen, dass euer Sohn eine Zivilisation ausgemacht hat, welche uns eventuell noch große Dienste erweisen kann! Manchmal ist es ratsam erst zu verhandeln und dann zu schießen.“.
    Julius sah mich böse an und seine Augen brannten wie blaues Feuer. Er sah mir in die Augen, trat mehrere Schritte auf mich zu und blieb abrupt stehen.
    „Es mag sein, dass ihr, Kommandeur Lion, alt und erfahren seid...“, Julius stockte: „Aber ich bestimme unser Geschick und ich weiß, dass die Menschheit selbst unbesiegbar ist, wie der Phönix aus der Asche! Ich bin der Herrscher über die Menschen. Und dieser Planet ist MEIN!“.
    Sein Ruf hallte durch die großen Hallen des großen Zerstörers.
    Er packte das Funkgerät und schrie voller Zorn: „Lasst die Welt brennen! Hört erst auf wenn keiner dieser Stümper mehr lebt und mein Sohn seine Schuld eingesehen hat!“.
    Meine Stimme überschlug sich und mein Herz raste, aber diesem Mann musste Einhalt geboten werden: „Egal was ihr denkt. Euer Sohn wollte euch vor einem Fehler bewahren! Er ist so voraussehend wie Van Gor' selbst!“
    Nun verlor Julius seinen verbleibenden Verstand. Er trat erneut zwei Schritte auf mich zu, zog eine Plasmapistole aus seiner Seitentasche und hielt sie mir an den Kopf.
    „Ian van Gor' ist ein elender Ashrat gewesen!
    Kein Name der Welt macht aus einem Schwein einen Menschen.
    Ich liebe die Menschen, genauso wie sie mich lieben.
    Mein Leben lang setze ich mich schon für die Menschen ein.
    Nun kommt ihr und dankt es mir so.
    Selbst für einen so erbärmlichen Sohn ist der Name Van Gor' eine Beleidigung.“,sagte er und wendete sich ab, wobei er seine Pistole wieder in der Tasche verschwinden ließ und erneut das Funkgerät ergriff: „Wenn das Bombardement beendet ist, werdet ihr nach meinem Sohn suchen. Solltet ihr ihn nicht finden, dann sei es so. Sollte er noch leben....tötet ihn.“.

  • 14.Zu weit


    Kaum waren alle Schiffe in ihrer Position um mit dem Bombardement zu beginnen, wurde mir schwer ums Herz. Der Gedanke an das Haus des Phönix erwachte in mir und mit ihm der Gedanke an meinen Sohn, der unten auf dem Planeten ungewiss seines Schicksals stand. Ich sah zu Kommandeur Lion, der nur noch mit dem Funkgerät in der Hand auf meinen Befehl wartete.
    Er war ein dummer Kommandeur und führte wie eine Marionette die Befehle von höchster Stelle aus. Egal wer über ihn befahl. Er führte ohne große Zweifel aus.
    Aber nun hatte er mir zum ersten Mal widersprochen und er hatte mich trotz meines Zorns im Innersten berührt.
    Lion sah mir in die Augen und stellte trotzig seine Frage: „General Gloire! Wollt ihr jetzt euren einzigen Sohn ermorden!?!“.
    „Mein Sohn ist hiermit begnadigt. Ortet seinen Standort und versucht ihn nicht zu treffen. Sollte er das Bombardement überleben, bringt ihr ihn zur Erde und dort zu einer der vier großen Festungen. Der Befehl zum Angriff wird somit erteilt!“, kam es laut und deutlich aus meinem Mund und der Kommandant führte kopfschüttelnd das Mikrophon zum Mund.
    Das war der Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit.