Fortsetzung "Ian's Leben" Teil 5 - 75 Jahre später und Teil 6 - In den Sturm

  • 75 Jahre später


    „.......General Van Gor' ist gefallen!!! Dies ist ein Hinterhalt wir brauchaaaaaaaaaaaarrrrrrghhhhh.............“, endete der Funkspruch. Der oberste Offizier suchte sich sofort eine Mannschaft zusammen, um den Trupp zu retten oder zumindest die Verletzten zu bergen. Es herrschte große Aufregung im Lager und alle Männer bereiteten sich auf eine Rettungsaktion vor. Mehrere Transportflugzeuge wurden startklar gemacht und sämtliche Veteranen rüsteten sich für einen Kampf. Kleinere Läufer wurden in die Transporter geladen und auch so manche Panzer wurden besetzt und brachen auf.
    Mein Name ist Julius Gloire. Ich bin ein Veteran der ersten Phönixabteilung und direkt Van Gor' unterstellt. Seit etwa 30 Jahren herrscht wieder Krieg und diesmal geht es zurück zur Erde. Die Kanalmenschen hatten sich erhoben, einen eigenen Staat gegründet und uns den Krieg erklärt. Binnen der ersten Jahre wurden die letzten Raumschiff beim Verlassen der Erde zerstört und über 1 Milliarde Menschen wurden getötet. Der Rat der Nationen hatte daher beschlossen die Erde wieder in den Griff zu nehmen und eisern zu schließen. Mir selbst war es nur recht. Bereits mein Vater hatte dem Rat versucht klar zu machen, dass die Kanalmenschen sich erheben würden. Er wurde mit den Worten: „Ratten können sich nicht gegen Menschen erheben!“, zurück gewiesen. Mein Vater und ich waren immer der Ansicht gewesen, dass Ratten sich nur erheben konnten, wenn man sie Wuchern lies, aber nicht wenn man ihre Zähne stutzte.
    Sie sollten sich ein Vorbild an Van Gor' nehmen. Er hatte es geschafft zu einer Persönlichkeit und das Tier hinter sich zu lassen. Von der Natur wurde er mit einem langen und jugendlichen Leben gesegnet. Er war inzwischen 98 Jahre alt und sah immer noch aus wie 25.
    Aber sein Tod kam mir recht. Es war nun wieder Zeit das eine Person von hohem Geblüt an die Stelle trat, welche von jeher dem Hause Gloire zustand.
    Ich zwängte mich in die goldene Rüstung meines Hauses und hielt inne als die Verschlüsse einklappten. Ich stülpte den mit Gold verzierten Helm über und zog die strahlend blaue Tunika der Phönixgarde über. Der Phönix stellt unser hohes Volk dar. Es blühte auf der Erde und ging ein, aber als es zum Mars kam, erstarkte es und stieg wie ein Phönix aus der Asche auf.
    Ich nahm mein Plasmagewehr in die Hand, füllte meine Taschen mit Granaten und stieg in den großen Phönixjäger, der bereits auf mich und meine Getreuen wartete.

  • In den Sturm


    Der Jäger schnellte dem Rest des Rettungsteams voran und durchbrach schon bald die giftgrüne Wolkendecke welche um das Kampfgebiet aufgezogen war. „Die Luft ist verseucht! Sir! Aktivieren sie die Atmungsgeräte der Helme bevor sie aussteigen!“, sprach der Pilot über Funk an mich und mein Gefolge. Wie erstarrt sah ich durch das Fenster nach draußen. Überall stiegen schwarze Rauchwolken auf aus den zerstörten Panzern und Läufern und die Leichen türmten sich so weit, dass der Boden selbst nicht mehr zu sehen war. In einem Kreis aus gefallenen Gardisten in der blutroten Farbe des Hauses Gor' sah man die vergoldete Rüstung von General von Gor' sehen.
    In diesem Moment schwenkte der Pilot zum Boden und startete einen Gleitflug, möglichst nah an Van Gor' vorbei, wobei er die Luken öffnete und ich mit meinen Getreuen absprangen.
    Sanitäter Fodi eilte zu Van Gor' und suchte nach einem Lebenszeichen. Er deutete mir, dass jegliche Hoffnung verloren sei und Van Gor' niemals mehr Leben könne. Sein Helm war von vorne mit einem Plasmastrahl durchschossen wurde und größtenteils ausgebrannt war. Seiner Leibwache war es ebenso ergangen. Ich lächelte unter meinem Helm. Somit war das Haus Van Gor' ausgestorben, denn in seiner Wache war sein einziger Sohn im Dienst gewesen. Ich lachte laut und in meinem Siegestaumel auf.
    Wie ich es prophezeit hatte. Ratten müssen untergehen. Davor schützt kein Name.