[Nacht] Jäger der ewigen Nacht

  • Wow, da bin ich doch glatt der erste, der hier seine Story postet!
    In den Ferien hat man halt nichts besseres zu tun [14]


    Here we go:


    Jäger der ewigen Nacht


    Jasper hastete durch die verwinkelten Gänge der unterirdischen Stadt Demerus. Hinter ihm lief sein Team, bestehend aus den besten Schattenkämpfern des Planeten. So wurde die Einheit genannt, die nun fast täglich an die Oberfläche geschickt wurde, um Bedrohungen von außerhalb zurückzuschlagen. Seit die Aliens auf dem Planeten gelandet waren, gab es keine ruhige Minute mehr in Demerus, der letzten Stadt, die in diesem Sonnensystem überlebt hatte, nachdem ein riesiger Warpsturm die Sonne für alle Planeten verdunkelt hatte.
    Der Imperator hat uns schon lange verlassen, dachte Jasper, als er den Hangar für die Kapseln, die sie an die Oberfläche zu ihrem nächsten Auftrag verfrachten sollten, erreichte. Sein Team bestieg die nächste Kapsel. Die Triebwerke zündeten und die Kapsel wurde mit einer irren Geschwindigkeit durch den engen Schacht an die Oberfläche gejagt. Wie er dieses Gefühl nach all den Jahren immer noch hasste.
    Oben angekommen wurden sie von einem hektischen Oberbefehlshaber des Oberflächenkommandos empfangen, der ihnen ihren Einsatz erklärte. „Es wurden weitere Alien-Sichtungen zwei Meilen südlich von hier gemacht. Nach den Berichten der dort stationierten Wächter war es eine Rotte aus kleineren Wesen, die von einer monströsen Kreatur geführt wurde. Euer Auftrag besteht darin, diesen Abschaum zu vernichten.“ An den Captain gewandt fügte er hinzu: „Viel Glück, alter Freund. Möge der Imperator dich beschützen.“ Wenn er noch an mich denken würde, dachte Jasper verbittert. „Da vorne liegen die Waffen.“ Fügte der Oberbefehlshaber hinzu und machte eine Handbewegung in Richtung eines Tisches, der an der Wand des Hangars stand. Das Team folgte dem Captain und rüstete sich aus. „Die Ausrüstung wird auch immer schlechter“, murrte einer der Schattenkämpfer. „Sei froh, dass wir überhaupt noch leben, Carl!“, erwiderte Jasper und hängte sich einen sehr mitgenommen aussehenden Bolter um die Schultern, steckte eine Pistole ins Halfter und wählte ein schartiges Kampfmesser aus, was er in seinen Gürtel steckte. Die anderen rüsteten sich ähnlich aus. „Also Männer, ihr habt’s gehört. Vernichten wir diesen Abschaum! Und denkt daran: Meine Befehle werden befolgt und keiner feuert, bevor ich das Signal dazu gebe, verstanden?“ Zustimmendes Gemurmel. „Und ihr sollt die besten sein…dass ich nicht lache. Und jetzt los!“ Sie bestiegen einen der drei verbliebenen Landspeeder, die nach all den Monaten des Kampfes noch übrig waren. Jasper zündete die Triebwerke und das Gefährt schoss hinaus in die ewige Nacht. Lediglich kurze Lichtblitze erhellten ab und zu den violett-schwarzen Himmel. Als sie zwei Meilen in Richtung Süden hinter sich gebracht hatten, stiegen sie aus und ließen den Landspeeder zurück. „Ruhig jetzt!“, befahl Jasper und schlich voran. Sie mussten nicht lange suchen. „Sir!“, meldete sich plötzlich ein Schattenjäger zu Wort. „Ich hab hier was auf dem Auspex, circa fünfzig Meter von hier. Es scheint eine Gruppe von Wesen zu sein, ungefähr fünfzehn. Und da ist ein größeres, es steht mitten in der Gruppe.“ „Volltreffer!“, murmelte Jasper. „Waffen entsichern.“, befahl er im Flüsterton. „Also, wir schleichen uns weiter vor und auf mein Kommando feuert ihr auf alles, was sich bewegt, verstanden? Dabei legt ihr besonderes Augenmerk auf das große Etwas, es scheint, als würden diese Aliens ohne einen Anführer hilflos sein.“ Er klappte das Nachtsichtgerät herunter, die anderen taten es ihm nach. Er kroch voran, den Bolter im Anschlag. Nach etwa zwei Minuten sah er vor sich die abscheulichen Wesen. Die Chitinpanzer glänzten bläulich im Licht der Blitze. Schleimige Haut überzog ein Skelett, über dem kaum Fleisch lag und an den unmöglichsten Stellen schienen Stacheln aus dem Körper zu sprießen. Auf jeden Fall tödliche Nahkämpfer. Plötzlich hob das riesige Monster in der Mitte den Kopf, öffnete ein geiferndes Maul und gab einen kreischenden Laut von sich, der wie Fingernägel auf einer Tafel klang. Die kleinen Wesen drehten sich zu ihnen um und erblickten sie. Sofort stürmten sie auf langen Beinen auf sie zu, ihre Klauen nach ihnen ausgestreckt und kreischend. „Zerschießt so viele von ihnen wie möglich! Und danach – Viel Glück.“, rief Jasper mit dem Sarkasmus eines Todgeweihten. „Feuer!“
    Dann brach die Hölle um ihn los. Bolterfeuer hämmerte auf seine Trommelfelle, und in einer Flut aus schwarzem Blut platzte der Kopf eines Aliens, ein anderer wurde praktisch von einer Salve zerfetzt. Jasper selber feuerte auf alles, was auf in zukam. Eines der Wesen wurde durchlöchert und wurde von der Horde dahinter zertrampelt. Die Monster waren schon sehr nah gekommen und erst fünf oder sechs waren gefallen. Das große Wesen stürmte hinter ihnen und kreischte unaufhörlich. Dann waren die ersten angekommen. Neben ihm wurde ein Schattenjäger von einer Klaue durchbohrt und eine Blutfontäne spritzte aus seinem leib, während er zu Boden sank. Um ihn herum spielte sich ähnliches ab, drei seiner untergebenen wurden aufgeschlitzt und zermalmt, schreiend gingen sie zu Boden, einer presste sich die Hände auf sein zerfetztes Gesicht. Ein Alien hetzte auf Jasper zu. Er feuerte ihm eine Salve genau zwischen die Augen und er ging kreischend zu Boden. Der Rest der Horde und nun auch das große Monster waren heran. Der Trupp war nunmehr auf neun Mann dezimiert, die anderen lagen verstümmelt oder tot auf dem Boden. Wir können das nicht schaffen, wir werden alle sterben, dachte Jasper bei sich und in einem letzten verzweifelten Anflug von Ehre riss er sein Messer heraus und trieb es in die Eingeweide eines heranstürmenden Aliens. Grüner Schleim und schwarzes Blut spritzte und das Wesen hieb im Todeskampf mit seinen Klauen um sich. Ein stechender Schmerz fuhr durch Jaspers Brust und als er an sich herabsah, sah er einen großen Riss quer über seiner Brust, aus dem das Blut lief. Langsam sank er auf den toten Alien und presste sich eine Hand auf die Wunde. Um ihn wurde alles unwirklich. Er hörte nichts mehr, sah nur noch Bilder des Schreckens vorbeirauschen. Einer seiner Gefährten wurde von dem monströsen Wesen in die Luft gehoben und es zerriss ihn bei lebendigem Leib. Zwei Aliens stürzten sich auf einen anderen seiner hilflosen Kumpanen und schlitzten seinen Bauch auf. Die restlichen Monster zerfetzten die schon toten Menschen und fraßen sie. Das große Wesen gab ein Siegesgekreische von sich, dann wurde alles schwarz.
    Schade um den Landspeeder, dachte Jasper, und starb.