[40k] Regen

  • Hier ist mal eine Kurzgeschichte, die ich vor 30 Min. geschrieben habe...ich wollte nicht soviel Wert auf die Handlung legen, als auf die Aussage und die Wirkung, bzw. Stimmung...
    es geht um einen Soldaten, soviel sei gesagt ^^
    wer hier action sucht, wird jedoch leider enttäuscht ^^
    aber seht selbst :up:



    Die letzten Granaten waren bereits gefallen und jegliches Echo verlor sich in der Ferne der zerbombten Straßen der Stadt. Jason starrte auf den matschigen Boden zu seinen Füßen. Es hatte begonnen zu regnen und das Wasser floss in kleinen Rinnsälen in die Vertiefungen Im Boden. Er schaute langsam auf, während die prasselnden Tropfen über seine Uniform huschten und Staub und Dreck fort trugen. Die Straßen um ihn herum waren mit Schutt und Trümmern übersäht. Ein verbeultes, verrostetes Auto stand auf der linken Seite der Hauptstraße. Er hörte nur den Regen, wie er auf die Pfützen niederging. Wie sie ein prasseln auf dem Autodach hinterließen oder wie das Wasser geballt die Regenrinne hinunter schoss. Es war das erst mal seit langem, dass er nichts anderes hörte, als den Regen. Dann fiel ihm auf, dass er allein war. Er stand auf, doch seine Uniformhose klebte an seiner Wade, so durchnässt wie sie war. Er verließ die Ruine, in der er Schutz gesucht hatte und trat auf die Straße. Der aufgewirbelte Staub wurde durch den Regen nach unten gezwungen und bildetet einen Knietiefen undurchsichteigen gelbgrauen Nebel. Einsame Rauchschwaden zogen am Himmel entlang. Sie zogen jedoch nicht auf, sondern wurde träge umhergetragen. Der Wind zog durch die Ruinen zu allen Seiten und hinterließ ein leise Pfeifen, wenn er durch einen Spalt drang und ein tiefes leises Stöhnen, wenn es durch ein noch einigermaßen intaktes Gebäude flog. Eine Brise durchzog das Gesicht von Jason und wedelte ein paar Haare um dessen Ohr nach hinten. Die anderen blieben wo sie waren. Er strich sich über seinen Kopf und schob dabei ein wenig Wasser aus seinen Harren in sein Gesicht. Er schüttelte die Tropfen von seiner Hand und lief weiter. Er lief die Straße hinunter. Im Gehen blickte er in den Himmel. Er musste die Augen ein bisschen zusammenkneifen, da ihm der Regen ins Gesicht fiel.
    Der Himmel war grau. Es war nicht nur einfach ein grauer Himmel, nein, es war mehr als nur das. Es waren keine Wolken. Es war eine dunkelgraue Masse, wie eine dicke Mauer. Fast so dunkel wie die Nacht. Und der Regen fiel in Strömen, schien jedoch nicht aus den Wolken zu kommen, sondern einfach in der Luft zu entstehen. Er war komplett durchnässt und die Tropfen taten ihm langsam im Gesicht weh. Der Regen war eiskalt für ihn und die Tropfen quälten ihn durch ihre Berührungen, doch er wendete seinen Blick nicht vom Himmel ab. Er hatte Schmerzen. Er war diese Art von Schmerz nicht gewöhnt. Diese kalte Schmerzen durch die Tropfen, doch es waren die schönsten Schmerzen, die er in den letzten Tagen hatte. Er breitete seine Arme aus und genoss jeden Aufschlag der Tropfen. Es war fast so, als würde Leben in ihm zurückkehren. Wie ein Pflanze, die nach einer Dürre wieder Wasser bekam. Er schloss die Augen und ließ den Regen auf ihn niedergehen. Er hörte seinen Atem. Er hörte sich atmen. Es war so, als würde er alle Eindrücke von neuem erleben. All das, was alltäglich erscheint, wurde zu einer einmaligen Erfahrung. Er öffnete wieder seine Augen und schaute die Straße entlang. Er wusste, dass das alles nicht ewig dauern würde. Er müsste sich auf den Weg zum Lager machen. Er wusste, dass er alleine war. Er wusste er müsste durch die Stadt laufen. In den dreckigen Dunzt und er müsste den Moment hinter sich lassen. Er würde einfach weitermarschieren, bis er irgendwann sterben würde. Solange würde man ihn marschieren lassen. Bis er starb. Bis er den Regen nicht mehr würde genießen können. Gedankenverloren ging er weiter. Weiter in die Stadt, weiter die Straße hinunter, den Regen genießend.


    Ich hoffe es war schön zu lesen ^^
    Bitte hier Kritik