[40k] Phönix aus der Asche

  • Kapitel I


    Ein tiefes grau dominierte den Himmel bis zum Horizont, wobei schwärzlich-graue Wolken die einzige Zierde waren. Die ganze Stadt lag bereits in Trümmern und die einzigen Geräusche die zu hören waren, waren die schreiender Menschen und das tiefe Schlagen von Waffenfeuer.
    Die Sicht war vernebelt, der Blick verschwommen, unklar, erblindend.
    Nur langsam fand der junge Mann seinen verstand wieder. Seine Kameraden waren schwer verletzt, tot, zerrissen, einzig er konnte sich noch erhoffen weiter ziehen zu können.
    Eine rauschende Stimme in seinem Helm-Komm verriet ihm wie es weiter ging, doch zuerst musste der Blick schweifen. Dort lag der ausgebrannte Schützenpanzer mit den verstümmelten, versengten Leichen der Kameraden. Dort die die Straße umgebenden Häuserblocks oder besser; was davon übrig war und gleich vor dem kriechenden seine Waffe. Das Lasergewehr war ihm erst vor zwei Tagen überreicht worden, so wie seine übrige Ausrüstung und die Ziffer die er statt seinem Namen trug. Soldat 14113.6514919 , keine Zahl zum merken, aber genug für die Bürokraten die ihn in den Tod schickten.
    Zuvor hatte man im Konvoi gemunkelt dass Hilfe käme, aber das war ungewiss und nun waren fast alle tot. Ein paar Männer brüllten unverständliches, aber das war irrelevant wenn man nichts verstand. Also konzentrierte der Junge sich um wieder zu Verstand zu kommen. Die Sicht war so beschränkt dass man erst lange die Augen reiben musste bis man etwas erkannte, das Geschrei zu identifizieren war jedoch eine noch bedeutendere Angelegenheit. Er erkannte einen Mann der geduckt auf ihn zurannte, als plötzlich eine Granate neben ihm explodierte. Wieder war es ein harter Aufprall, jedoch mit mehr Schmerz verbunden da ihm ein guter Teil der linken Gesichtshälfte abgezogen wurde, der Helm versplitterte und ihm Splitter in die Wunde getrieben wurden. Wieder waren es Stimmen die ihn zur besinnung brachten, eine Stimme, er kannte sie.
    >>Fen...ix ... leben ...ie ... noch ... ?<< Nun riss er wieder die Augen auf und erkannte verschwommen seinen Vorgesetzen der ihn auf die Beine hievte. Der Mann begab sich nah vor sein Gesicht und brüllte laut sodass der Junge sich zusammenriss. >>Los mein Junge! Das hier ist noch nicht vorbei! Hier wird nicht liegend gestorben!<< Er presste ihm seine Waffe gegen das Brustbein, das er reflexartig mit den Armen und Händen umschloss. Wärend er seinem Sergeant in eine Ruine folgte, bekam er mit dass sich die Reste des Konvois zusammengfunden hatten um wieder kämpfen zu können. Seine Kameraden saßen hinter einer Mauer, daneben eine ausgebrannte Chimäre und überall Sandsäcke. Sie hatten ein Nest eingerichtet und eine schwere Waffe geborgen um ihren Feinden wieder etwas entgegensetzen zu können. Im Grunde wusste er aber nicht wer denn der Feind überhaupt war, ja er wusste ja nichteinmal mehr seinen Namen, er spürte nur den brennenden Schmerz im Gesicht. Erschöpft ließ er sich hinter einer Mauer zusammensacken und dachte nach, wie er denn nochmal heiße. Ringsherum krachte und zischte Gewehrfeuer, Granaten schlugen ein und ein paar arme Schweine wurden getroffen. Aber eigentlich interessierte ihn nur sein Name, nichts anderes. Plötzlich bemerkte der Sergeant dass sein Mann nicht kämpfte und drehte sich verkrampft um. >>Fenix, steh auf du Penner! Hier wird nicht geträumt!<< >>Sarge wie war noch gleich mein Vorname?<<
    ...
    >>Was?! Fenix Adam! So heißt du und jetzt Kämpfe du Arsch!<< Wut und Ungläubigkeit bestimmten die Gesichtszüge des Soldaten, der sich duckte und umdrehte als ihn ein vorbeizischendes Geschoss verfehlte.
    Fenix wollte seinem vorgesetzten nicht wegen Befehlsverweigerung aufstoßen und ihm damit einen Grund geben ihn standrechtlich zu erschießen, also packte er sein Gewehr und kroch zwischen seine Kameraden, hinter die mit Sandsäcken verstärkten Mauern der Ruine in der sie festsaßen.
    Adam Fenix, so wars, richtig. Ein ungewöhnlicher Name der sehr selten war. Eigentlich sollte er ja schießen, aber wonach und in wen? >>Sarge ich seh durch die Suppe einen Scheißdreck! ... Und wer war nochmal der Feind?<< >>Dir hat man ja ordentlich ins Gehirn geschissen Fenix! Schieß einfach! Dort drüben, die Shiulette, siehst du?! Hinter der Mauer sitzen die Schweine!<< Der Junge schloss sein linkes Auge und spähte über seinen Gewehrlauf, bis sich plötzlich eine weitere Shiulette von der Mauer löste. Ruhig zog er den Abzug und merkte an der dunklen Wolke die sich vom Schatten löste, dass er wohl getroffen hatte. Eins
    Die Männer hinter der schweren Waffe hatten nun endlich die poröse Stelle in der anderen Mauer gefunden und forderten einen hohen Blutzoll von den Feinden. Es waren deutlich dunkle Wolken und fleigende Fetzen zu sehen, die zuvor ziemlich sicher an einen Körper gehört hatten. Ein Soldat tippte dem Jungen mit einem Helm auf die Schulter und zwang ihm diesen auf. >> Nimm den, deiner ist am Arsch!<< Natürlich, der Treffer, der beschissene gesplitterte Helm der die Wunde mit Dingen fütterte die besser nich dorthint sollten. Schnell wurde der neue Helm übergestriffen. >>Wir haben sie! Los jetzt los, los, los! Vorwärts zeigen wirs ihnen!<< Er und einige der Männer sprangen auf und rannten über die Straße, gedeckt von ihren Kameraden und dem schweren Bolter. Einer der Männer stürzte getroffen und starb wohl sofort, doch die anderen Männer stürmten die Stellung und erledigten die Gegner effizient, sie stiegen über die Mauer und schossen und stachen ihre Feinde nieder. Der Sergeant tötete zwei der Anderen mit Hieben seines Kettenschwertes, weitere fielen unter Kampfmessern und Laserfeuer, doch einer, der noch an der Mauer lehnte drehte sich nun um und starrte entsetzt in die Richtung des stürmenden Jungen der über ihm die Mauer überlief. Tatsächlich war Entsetzen in den doch sehr menschlichen Augen, die durch die Groteske nun in das verstümmelte Antlitz des Richters starrten. Unbekümmert wurde der Abzug gedrückt und der Schädel des Gegners in eine unerträgliche, unschöne Suppe geschossen und sofort Stellung eingenommen um der Unvorsichtigkeit des kleinen Sieges vorzubeugen. Zwei
    Nicht dass es geholfen hätte, denn nun schritt die Shiulette eines schwergepanzerten Hünen durch den Nebel der effizient den Sergeanten erledigte und weitere Kameraden mit den hochexplosiven Geschossen zerfetzte. Ein beschissener Anblick wenn man kurz darüber nachdachte, so ein Supersoldat, besonders wenn er nicht zu erschießen war und Schädel und Hörner sein Haupt zierten. Da saß er nun und sah seinen Tod interessiert an, der nun gemächlich den Lauf seines Boltgewehres in die Richtung seines vermeintlichen Opfers schwenkte und höhnisch kicherte.


    Das wars nun also, sein Leben lief vor Fenix' Augen ab und das hieß, wusste Mann, dass das das Ende bedeutete. Die Geburt an die er sich nichtmehr erinnerte, weil er sie nie mitbekam. Das verstreichen seiner Kindheit die er damit verbrachte Ketzerei von seinem dam Chaos anheimgefallenem Vater gelehrt zu bekommen. Seine heulende Mutter die versuchte sie des Wahnsinnigen zu befreien, sein Geschwister das bei einem Unfall umkam, die öffentliche erschießung des Vaters, die Zeit in der Shola in der er wegen seines Namens ausgelacht, verspottet und geprügelt wurde, das Mädchen das ihn eines Tages anfing zu trösten wenn er wieder geprügelt worden war, ihre Eltern die sie von ihm entfernten, der Tod seiner Mutter, die Zeit allein, die Aufnahme in die Shola Progenium, die Zuchtprügel die ihn verstümmelten wenn er wieder Streit anfing, die Zuchtbrand bei der ihm als ultimative Strafe ein Aquilla in den Rücken gebrannt wurde mit der Mahnung das nächste mal müsse er sich vor dem Imperator verantworten, die Prüfung für psionische Talente bei der er mit einem Nullfeld um sich herum phänomenal scheiterete, die Tage zuvor in denen die Feinde kamen und anfingen zu schlachten, seine Einberufung und das entsenden gegen die Angreifer von dem er nie wieder zurückkam. Sechzehn imperiale Standardjahre kurioser Blödsinn der in einem langweiligen Tod endete.
    >>Wenigstens ist das Geschoss teuerer als ich. HA!<< Das kurz seufzend schloss er beruhigt die Augen und wartete auf das Flatschen, fragte sich noch ob er es wohl mitbekommen würde und verwarf den Gedanken wieder. Ein Kanall, ein Knacken und das Flatschen welches er erwartete, das ihn eigentlich erlösen sollte, wobei ihm ein seltsames Gefühl die Augenlieder auftreib. War es vorbei? Saß er neben dem Imperator? Nein, er war nch immer in der Ruine, sah sich kurz um und merkte dass er in Blut saß, aber es war nur sein rechter Arm der fehlte, wobei ihn mehr interessierte wo denn der Schmerz blieb, wieso zur Hölle ihn das nicht störte und wo denn der Hühne abgeblieben war?
    Dort stand er im beisein eines anderen, der aus leibeskräften brüllte und den Gehörnten erschlug. >>Für den Imperator, du miese Ratte!<< Ein von oben rechts geführeter Schwerthieb traf den Feind, dann ein diagonaler von links unten, ein niederwerfender Tritt des Retters und eine aus der Hand geführte Blitzkaskade die den Feind um sein Leben brachte. Der tiefblau gerüstete Krieger würdigte den Sterbenden eines kurzen Blickes drehte sich dann aber um um davonzuschreiten und sein Werk fortzuführen, hielt jedoch inne als er einen minimalen Zug an seinem Beinpanzer. Er musste sich dann kurz verkrampfen als er spürte wie ihn sein psionisches Talent verließ und ihn beinahe schon ein Anflug von Panik erstürmte. Er drehte sich und sah den verstümmelten Burschen welcher sich an sein Bein geklammert hatte und ihn anzustarren versuchte und er spürte wie dieser ihn schwächte.


    Fenix bekam nichts mehr mit, denn der Schmerz überwältigte ihn langsam und sein Bewusstsein verabschiedete sich dankend.



    Wer kommentieren Möchte

    paint happily!


    Brushlicking is the miniature painting equivalent of a rock'n'roll life-style!

    15 Mal editiert, zuletzt von Crysis ()

  • Nachdenklich starrte der Scriptor auf den in Stasis gefangenen Jungen, der andernfalls an Blutverlust gestorben wäre, denn sowohl die offene Wunde im Gesicht als auch der abgerissene Arm bluteten fürchterlich. Er musste darüber nachdenken wie dieser Wurm es geschafft hatte ihn aus der Fassung zu bringen, woher diese Kraft kam oder viel mehr diese Antimaterie. Aus der Stase konnten die Kräfte nicht dringen, dennoch war dem Scriptor etwas mulmig, wenn er den Halbtoten länger ansah.
    Im inneren des Rhino-Panzers holperte es unerträglich, aber Scriptor-Epistolarius Galonn hatte dem Fahrer befohlen sich zu sputen um den Verletzten ins Feldlazarett zu bringen, sodass er sobald wie möglich mit der Untersuchung des Jungen beginnen konnte. Vorher musste er selbstverständlich versorgt werden, aber Scriptoren waren genauso wissensbegiereig wie auch geduldig und immerhin waren die Sammelbefehle für seine Schwester Artificier und seinen Bruder Apothecarius schon gegeben worden, sodass alles wohl relativ schnell verlaufen würde.
    Er stand mitten auf einer weiten Ebene aus Glas, der Himmel war freidlich blau und nicht eine Wolke störte das wunderschöne Bild des leicht bläulichen Glases und des offenen Himmels. Nicht ein Ton störte die Idylle und nur er allein genoss den Ausblick und den Frieden, den die Landschaft beherbergte, neimand anderes durfte diese Schönheit mit ihm teilen. Die Wärme und Geborgenheit ließen ihn sich selbst umarmen und ein tiefer innerer Frieden, wie er ihn nie gekannt hatte, füllten sein Inneres. Seine linke Hand griff aber ins leere und satt den rechten Oberarm zu ertasten fühlte er etwas klebrig warmes, was ihn schnell aus der Idylle riss und aufschrecken ließ. Hastig tastete er weiter und versuchte zu sehen was mit ihm geschehen war, doch er konnte nichts sehen ausser dem seltsamen Landschaftesbild und ... einer Blutlache am Boden. Verstört, fassungslos ließ er seinen geisterhaften Blick von der Blutlache am boden nach oben wandern und merkte schnell dass jemand vor ihm stand, sein Sergeant. Aber der da stand lebte nichtmehr, er starrte ihn nur an, mit weit aufgerissenen blutunterlaufenen Augen, sein ganzer Körper war zerfetzt, zerschlagen, blutüberströmt und ihm fielen die Eingeweide aus dem Bauch und während er ihn anstarrte tauchten hinter ihm plötzlich ähnlich verstümmelte Soldaten auf. Auch sie starrten ihn an und bluteten das Glas voll und Fenix erkannte dass es seine Kameraden waren und nun fragte er sich wie es ihnen nachdem er ohnmächtig wurde wohl ergangen war, aber schnell merkte er dass die Antwort vor ihm stand. Kurz überlegte er sie anzusprechen aber er konnte keinen Ton sagen und als sie nun plötzlich anfingen auf ihn zuzuschreiten konnte er sich auch nicht bewegen, er kniff die Augen zu aber er sah sie immernoch, doch als die ersten ihn erreichten und ihn mit den Armen umschlugen zerfetzten in einer Explosion aus Fleischbrocken, Knochen und hektoliterweise Blut. Nun war die Landschft verschandelt und der Himmel veränderte seine Farbe und würde tiefrot, ja fast schwarz, barst und die Splitter zerschlugen die Gläserne Ebene.
    Nun war alles weg, leer und schwarz, nun war alles tot.


    >>Bruder Galonn? der Zustand des Jungen hat sich stabilisiert, er wird in ein paar Wochen feritg zur Untersuchung sein.<< Apothecarius Jajne betrat die Unterkunft des Scriptors, um seinem Wunsch gewähr zu leisten und ihm das voranschreiten der Wiederinstandsetzung des Objekts mitzuteilen. >>Schwester Inosyielle kümmert sich aktuell um die bionischen Ersätze des Armes, wenn du entschuldigst, ich muss mich weiter um die Versorgung kümmern. Und Bruder Captain Diones möchte dich sprechen.<< Das Hinzufügend wandte sich der Apothecarius ab und ließ den Scriptor wieder allein mit sich, der nun seinerseits sein Gebetsbuch niederlegte und sich erhob um dem Wunsch seines Kommandanten nachzukommen.
    Eilig durchschritt Scriptor Galonn die Feuerbasis der Astartes, die Nebenbei auch als Lazarett, Unterkunft und Standplatz für den Fuhrpark diente. Er erreichte den Kommandostand, blieb aber noch draußen stehen da im inneren eine Versammlung der Truppenführer mit dem Kommandanten stattfand. Der Kommandostand war ein verstärkter Kommandobunker der Imperialen Armee, der zunächst als Brückenkopf genutzt wurde, dann jedoch zu einer Feuerbasis ausgebaut wurde.
    Captain Diones von der ersten Kompanie war ein unfassbar mächtiger Krieger, dessen Feldzüge noch nie in einer Niederlage endeten und nie viele Verluste zu betrauern hatten, den Feind jedoch jedes mal sehr effizient auslöschten. Diones war noch relativ jung und sehr kampflustig, aber dennoch reflektierend, sodass unter seiner Führung keine Sinnlosen Aufriebskämpfe zustande kamen.
    Nach einer guten Stunde des Geduldigen wartens öffnete sich nun die Tür zum Kommandostand und die Truppfüherer traten aus, allesamt in ihre Rüstungen gehüllt und jederzeit bereit zum Kampf. Es herrschte Krieg, es herrschte immer Krieg, doch nie war dies deutlicher als im Epizentrum der Schlacht, aber der Feind war gebrochen und selbst die feindlichen Space Marines befanden sich auf dem Weg zurück in den Warp. Der Feind war bereits in Reichweite und in ein paar Stunden sollte dies enden, doch war auch das Objekt, speziell für den Kommandanten der ersten Kompanie, von größtem Interesse, könnte es doch ein geeigneter Aspirant werden. Zu Fenix Glück war Diones sehr freundlich und offen was Innovationen und überhaupt neues betraf, was doch recht selten unter den Astartes vorkam.
    >>Bruder Galonn, trete ein, wir haben zu reden.<< Mit einem breiten Lächeln bat der Kommandant seinen Bruder herein, der seinen Vorgesetzten auch nicht warten ließ und eintrat. >>Wir werden dies in wenigen Stunden für unsere Sache beendet haben, soviel steht fest, ungewiss ist aber, was du mein Bruder, dort in den Ruinen Fandest, erzähle mir, Bruder Scriptor warum du es mitnehmen wolltest? Noch kann ich Zeit entbehren dir zu lauschen.<<

    paint happily!


    Brushlicking is the miniature painting equivalent of a rock'n'roll life-style!

    9 Mal editiert, zuletzt von Crysis ()