[Sonst] Stumme Worte

  • Kommentare zu [Sonst] Stumme Worte



    Sie erwachte, sie konnte nicht. Kein...nichts...kein Ton...Stille...Stille...
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    "Oh, Nr.37 scheint zu träumen. Süßer Schlaf, er bringt ihr was sie braucht, nur nicht was sie will. Sie will, doch sie kann nicht. Sie wird es lernen, muss sie." wisperte es zu dem Mann ohne Haut, der vor dem Käfig stand.
    Eine Kreatur, die diesem ähnlich war, stürmte in den Gefängnistrakt:" Es sind weitere EIndringlinge im Komplex Gebieter!"


    "Sie handeln früher, als ich dachte. Egal! Sie werden nur ein wenig Zeit kosten, hole Hilfe in Zeile B67-78. Das sollte ihnen Unannehmlichkeiten bereiten." befahl der Gebieter tonlos.
    Ohne ein weiteres Wort, verschwand er in einer verzerrten Spiegelung, die kurz in der Luft erschien.
    Die Wache blieb wo sie war, während der Bote den Raum ebenfalls verließ.
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    Das Land war tot, nirgends Leben zu sehen. Sie sah vereinzelte Bäume herumstehen, doch die weißen Blätter waren tot, leer, unbedeutend. Dieser Ort war bedeutungslos und doch war er alles was sie zu kennen schien, kannte sie ihn überhaupt? Die Erinnerung an eine Erinnerung...
    Sie folgte einem Pfad, bis dieser sich kreuzte. Sie sah die Wege, es war schön. Da lag er dieser Pfad und überall fühlte sie es pulsieren. Fester Asphalt ein angenehmer Weg, ein einfacher Weg...sanft und tragend, würde er sie behütet an ein Ziel bringen.
    Dann sah sie den anderen Weg, die Bäume dort trugen keine Blätter, ihre Rinde war weiß, doch der Blick verlor sich darin, keine Farbe, kein Leben schien von diesem Weg auszugehen. Schwarzer Morast bereitete den Weg und es schien als würde jedwedes Abweichen von der dunklen Straße den Tod bedeuten...sicher, truglos...richtig. Ja, dieser Weg gehörte hierher, er war der bedeutende Weg, der Weg, den man gehen musste. Er mochte schwer sein, er mochte tückisch sein, doch er brachte einem...Bestimmung.
    Sie setzte den Schritt in den Morast, er war warm, weich. Sie blickte genauer hin, Blut hatte die Erde in diesen Morast verwandelt und die trockene Erde war Unversehrtes Fleisch. Dieser Ort pulsierte von leerem Leben, von nichtigem Sein, von bedeutungsloser Wichtigkeit. Es war gut...dann kam die Flut, der Fluss riss sie mit sich...die rote Flut...der blutige Strom...
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    Nr.37 riss plötzlich den Oberkörper nach oben, ein vielstimmiges Geschrei drang aus ihrem weit aufgerissenen Mund. Der Gehäutete knurrte:"Halts Maul Fleisch!" Er zog den stromdurchfluteten Stab aus der linken Gürtelschlaufe und schob ihn durch die Eisenbänder des Käfigs, um der jungen Frau Stromstöße zu verpassen. Abrupt riss der Schrei ab, ruckartig blickte die Frau, die eine Augenbinde trug in seine Richtung. Sie packte den Stab, die Stromstöße ließen sie völlig kalt. Mit unmenschlicher Kraft, riss sie an dem Stab. Und hielt ihn mitsammt dem Unterarm des Wächters in der Hand. Erneut drang der Schrei aus ihrem Rachen und für das freie Auge nicht erkennbar schnell, packte sie den Wärter durch die Gitterstäbe hindurch an beiden Schulter...und riss ihn entlang dem linken Schlüsselbein in zwei Teile. Vehemmend versuchte sie, die linke Hälfte des nun gurgelnd, quiekenden Wächters durch die Gitterstäbe zu sich zu ziehen, was den erbeuteten Teil des gehäuteten Körpers völlig deformierte. Ebenso wie das Gitter des Käfigs, das Schloss des Käfigs gab nach und die Tür fiel nach innen...gleichzeitig, stürzte die Frau besinnungslos zu Boden...
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    Marek lief, er lief so schnell er konnte. Überall Tod! Er hatte fliehen können, als seine Wächter von Menschen in dunklen Kapuzen angegriffen worden waren. Dieses Monster hatte in seinem Kopf gewühlt...NEIN! Nicht daran denken, nicht jetzt...es hieß Narda finden, auch sie musste hier sein, sie musste einfach. Ruckartig presste er sich in eine feuchte Mauernische, als einige der verhüllten Gestalten vorbeirannten. Er schwitzte, vor Anstrengung und vor nackter Panik, sie hatten sie wie Kinder gefangen...dieser Kranke Bastard. Nicht schon wieder! Verflucht, er musste hier raus. Orientierungslos, rannte Marek weiter, seine blonden Haare klebten fettig an seinem Haupt. Völlig wilkürlich, öffnete er eine Tür.
    Und erstarrte! Narda lag bewusstlos neben der grauenerregend verstümmelten Leiche eines Wärters, das verbogene Gitter war geöffnet, doch seine Freundin lag besinnungslos zwischen Zelle und Freiheit. Er stürmte zu ihr:"Narda! Narda, du must aufwachen...schnell wir müssen jetzt weg hier!" er klatschte leicht auf ihre Wange. Ihr gequältes Stöhnen, jagte ihm Schauer durch die Knochen. So verletzlich war die Frau in ihrem ganzem Leben nicht gewesen, dem war Marek sich sicher. "M-Marek?! Was?" krächzte die am Boden Liegende angestrengt. "Nein, nicht reden...das kostet dich nur Kraft, wir müssen weg hier. Sofort!" Wortlos, legte er ihren Arm um seine Schulter um sie zu stützen, ihre Beine gaben ihr kaum Halt. Selbst angestrengt keuchend, bewegten sie sich langsam aber Sicher an das andere Ende des Zellentrakts. "HEDA! IHR, LASST MICH NICHT HIER!" drang es plötzlich laut von links...

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  • Ruckartig blickte Marek in die Richtung, aus der die Stimme kam und erblickte einen abgemagerten Mann, der die 40 schon überschritten hatte. Die silbermelierten, nussbraunen Haare, hingen ihm wirr ins Gesicht. Er war schon deutlich länger hier als sie. "Mein Name is Riordan, lasst mich hier raus, ich kenne den Weg!" Marek hatte keine Zeit zu entscheiden, ob der Mann vertrauenswürdig war oder nicht. Sanft legte er Narda erneut auf den kalten Boden und untersuchte den Leichnam des Wächters. Der Schlüssel hatte sich in die Leiste der Kreatur gegraben. Mit einiger Kraftanstrengung, riss er das Stück Metall aus dem Gewebe und öffnete die Zelle ihres Mitgefangenen. "Dankesehr, wenn es euch nichts ausmacht, helfe ich auch die Frau zu tragen." Marek nickte und folgte dem Mann, während sie Narda einen Gang entlang stützten, verriet Marek, Riordan seinen Namen. Dieser sagte nichts darauf sondern arbeitete sich schweigsam vorwärts.
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    Ein Mann war da, sie kannte ihn nicht, fremdes Gesicht, gutes Gesicht, treue Hände die sie trugen. Da war Marek, der liebe Marek, sie hatten so viel erlebt, hatten sich so oft gegenseitig gerettet. Als sie noch Kinder waren, der Baum, sein Sturz, die Hunde. Nein! Nein, sie durfte nicht in Erinnerungen schwelgen, nicht jetzt. Sie waren zu wichtig um sie an solche Augenblicke zu vergeuden. Sonst würden sie nicht mehr weitergehen, nicht mehr existieren. Sie durfte nicht vergessen! "Ich glaube...ich kann jetzt gehen." Tatsächlich konnte Narda, als die beiden Männer sie losließen einige vorsichtige Schritte machen, die jedoch nach und nach fester und sicherer wurden. Bald konnten die drei sogar in einen leichten Trab verfallen. Riordan lief voraus, Marek und Narda folgten. Der ältere Mann blieb vor einer Tür stehen, untersuchte diese kurz und trat dann gegen die rechte, untere Ecke der Tür. Diese schwang auf und dahinter fanden sie einen verdutzt dreinblickenden Wächter. Noch bevor dieser reagieren konnte, war Riordan heran, hinderte die Kreatur daran ihr Schwert zu ziehen und schlug ihr den Ellbogen der Rechten gegen das Kinn. Ein knirschen ertönte und die Wache spuckte Blut. Sofort war der Gefangene hinter ihr, packte sie mit der rechten Hand am Kinn, stemmte den linken Ellenbogen gegen die linke Schulter des Gehäuteten und brach diesem mit einem Ruck das Genick. Narda blickte den Älteren unverwandt an. Er konnte hervorragend kämpfen, sein Äußeres war vollkommen irreleitend. Das war jedoch nur ein Grund etwas vorsichtig zu sein, noch hatte er ihnen keinen Grund gegeben ihm zu misstrauen. Sie blickte sich kurz um und erkannte, dass Riordan sie zu einer Waffenkammer geführt hatte. Auch Rüstzeug befand sich darin und ohne zu überlegen, legte sie ein Kettenhemd und zwei Ellenlange Dolche an. Riordan suchte eine Weile, kehrte jedoch dann in eine Lederrüstung gekleidet und mit einem Breitschwert bewaffnet zurück.
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    Marek konnte nicht fassen, was er da gesehen hatte. Der alte Zausel hatte die Wache ohne auch nur eine Waffe zu benutzen umgebracht. Nachdem er sich mit Schienenpanzer so wie Schild und Schwert ausgerüstet hatte, schlug er vor eine kurze Pause zu machen und das weitere Vorgehen zu besprechen. Riordan und Narda stimmten zu, worauf der ältere Mann das Wort ergriff:" Wenn wir der nächsten Zeile in Richtung Osten folgen, kommen wir zu einer Zisterne. Ich gehe davon aus, dass die Invasoren unseres Kerkermeisters dort in großer Zahl vorkommen werden, was uns als Menschen das Fortkommen natürlich erleichtern würde. Ich bin mir sicher, dass diese Vermummten wenig Aufmerksamkeit an jemanden verschwenden würden, der sie nicht angreift, wo es in diesem Loch doch vor angriffslustigem Gezücht nur so wimmelt. Ich schlage daher vor, dass wir diesem Weg folgen und jeden Hebel, der mit zwei gekreuzten Hämmern versehen ist, betätigen. Ihr solltet wissen, ich bin schon seit einigen Jahren hier unten, diese Hebel öffnen die Käfige und Gehege der unkontrollierbaren Experimente, so weit ich weiß. Diese werden alles angreifen, was ihnen über den Weg läuft. Doch aus welchem Grund auch immer, befinden die Hebel sich immer durch eine Mauer getrennt, vor den Zellen. Also sollten wir diese ziemlich gefahrlos öffnen können. Im Übrigen rate ich euch, euch von den Statuen fernzuhalten. Sie können ihre Positionen nicht verlassen, doch sie leben und töten, was nicht hierher gehört. Obwohl wir Gefangene waren, gehören wir nicht hierher, doch das ist wohl ziemlich unwichtig." schloss Riordan. Narda und Marek hatten ihm schweigend zugehört, doch jetzt ergriff Marek das Wort:" Also dann nach Osten, Käfige öffnen und bei Möglichkeit am Leben bleiben. Na wenns weiter nichts ist."
    Darauf erwiderte sein Mitgefangener:" Es ist nicht zu Ende, wenn wir dort angekommen sind, danach werden wir uns weiter in Richtung Norden durchschlagen müssen. Allerdings habe ich keinerlei Erinnerungen an das, was uns dort erwartet."
    "Es spielt keine Rolle, wir müssen hier weg. Sonst bekommt er uns wieder, sonst tut er es wieder. Seine...seine kranken Finger waren in meinem Kopf, er hat auf meinen Namen gespuckt und meine Existenz durch den Dreck gezogen, er hat mich getötet und auch wieder nicht. Er hat mir meinen Vater gestohlen! I-ich erinnere mich nicht...nicht mehr. Er hat...er hat geschnitten und gesagt; Siehst du? Geschnitten und gesagt; Siehst du? Geschnitten und gesagt; Siehst du? Er wollte mir etwas zeigen, aber... aber ich habe es nicht verstanden! Er hat Caine getötet. Beiläufig-als wäre es nichts!" schüttete Narda sich mit emotionsloser Stimme vor ihm aus. Er konnte nichts darauf antworten. "Ich kenne seinen Namen...Irenicus Uthémiel...meist nur als der "Konstrukteur" bezeichnet. Sein Name ist ein Synonym für Hässlichkeit und Tod!" antwortete Riordan an seiner statt. "Nein...nein der Tod klingt anders. Er zeigte es mir...Marek!? Wir müssen hier weg.

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    Narda blickte ihre Gefährten an, diese betrachteten sie. Mareks Blick war voller Trauer und Frustration, während Riordan sie nur abschätzig musterte. „Also…Riordan gehrt voraus, er kennt den Weg!“ beschloss sie. Ohne einen Einwand zu erheben, trat der ältere Mann vor die Tür und eilte in leicht geduckter Stellung voraus. Narda und Marek folgten ihm in geringem Abstand. Als sie an einer Abzweigung angelangten, duckte er sich gänzlich und gab ihnen mit einer knappen Geste zu verstehen, dass sie stehenbleiben und sich ruhig verhalten sollten. Sie taten wie ihnen geheißen.
    „Vier Mann, bewaffnet und auf einen Angriff vorbereitet. Es sind Harran, körperlich sehr stark und stinken bestialisch.“ flüsterte Riordan. Als die vier in schwere Kettenrüstungen gehüllten Gestalten bereits zur Hälfte vorbei waren, zog der Mann sein Schwert und rammte es dem Schlusslicht der Patrouille von hinten ins Genick. Narda zog nun ihre Dolche und Marek war bereits vorgestürmt und drosch einem der Wächter heftig den Schild vor die Brust. Dieser taumelte zurück. Marek setzte nach und fügte der Kreatur eine Wunde an der rechten Schulter zu. Diese griff nun ebenfalls an, doch Marek konnte den Schlag ohne Mühe vom Schild abgleiten lassen. Riordan, focht derweilen ohne sichtliche Anstrengung, mit den beiden anderen Wächtern. Dann fiel Narda einem in den Rücken und zerfetzte mit einer Drehung des im Rücken platzieren Dolches, die Lunge des Wesens.
    Riordan parierte einen auf Brusthöhe geführten Schlag, ging in die Knie während er das Schwert mit der Spitze in Richtung Rücken herum schwingen ließ und dem Wächter aus der Bewegung heraus, das Bein durch einen waagrechten Hieb auf Höhe der Knie abtrennte. Quiekend ging die Kreatur zu Boden und der Ältere beendete ihr Leiden mit einem Stich in die Brust. Marek hatte seinem Gegner inzwischen auch das Schwert in die Brust gerammt.
    Ein kurzer Kampf, doch lange genug um sie trotzdem hektisch in die Richtung, aus der sie gekommen waren blicken zu lassen. „Weiter!“ befahl Riordan nur und die dreiköpfige Gruppe lief weiter in Richtung Osten…
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    Sie kamen in einen Gang, der von in grünem Feuer brennenden Fackeln beleuchtet wurde. Riesige Statuen waren in die Mauernischen eingelassen, jede von ihnen hatte die Arme aufgebreitet, als würde sie jemanden umarmen wollen. Doch laut Riordan, wäre diese Umarmung, die letzte nette Geste, die man in seinem Leben erhalten würde. „Vorsichtig, versucht euch nach Möglichkeit in der Mitte des Ganges zu bewegen, ihr dürft ihnen keinesfalls zu nahe kommen!“ riet Riordan, wie um seinen Gedanken noch weiter zu bestätigen. Hintereinander und vorsichtig einen Fuß vor den anderen setzend, bewegten sie sich entlang der Pflastersteinspur, die exakt in der Mitte verlief.
    Sie setzten einen Fuß, auf jeden Stein, der folgte und versuchten mit allen Mitteln, nicht davon abzukommen. Geschafft! Sie waren auf der anderen Seite angekommen.


    Doch plötzlich stürmten ihnen mehrere in Kapuzenmäntel gehüllte Gestalten entgegen, panisch rannten sie an ihnen vorbei ohne ihnen auch nur Beachtung zu schenken. Eine der Gestalten, wurde von den ruckartig vorschnellenden Armen einer der Statuen zermalmt, die Leiche fiel zu Boden und blieb dort grotesk, verdreht liegen. Riordan bedeutete ihnen weiterzugehen, es galt keine Zeit zu verlieren. „Da, über dieser Zelle ist das Symbol von zwei gekreuzten Hämmern angebracht!“ rief Narda. „Verflucht! Seit vorsichtig, hier könnte etwas herumlaufen, dass bei weitem gefährlicher ist, als die Wachen denen wir bisher begegnet sind.“ Sie zogen ihre Waffen und blickten sich um. Dieser Teil des Komplexes war dunkler als der Rest. Nur spärliche, blau schimmernde Lichtquellen an der Decke, ließen erahnen, wie der Gang vor ihnen aussah. Ein rasselndes Geräusch, das entfernt an ein Wimmern erinnerte näherte sich ihnen von allen Seiten. „Illîvar!“ hauchte Riordan und lief voraus. Der markerschütternde Schrei, den die Dunkelheit ihnen nun entgegenwarf, ging ihnen durch Mark und Bein. Marek blieb wie angewurzelt stehen und blickte in die Finsternis, die langsam auf ihn zu kroch. Eine Gestalt löste sich darauf, umhüllt von Schatten und ein formloses Gesicht drang aus der Finsternis. Riordan und Narda fanden sich neben ihm ein und waren bereit die Kreatur anzugreifen. Nun bildeten sich menschliche Gesichtszüge. Weiblondes Haar fiel der Gestalt die Schultern hinab und kalkweiße Haut überzog nun die Konturen. Schlussendlich blickten ihnen zwei eisblaue Augen mit stechendem Blick entgegen.


    Mit singender Stimme sprach das Wesen:“ Lasst mich euch begleiten…ich fühle, dass ihr hier heraus wollt. Doch alleine kann ich nicht hier weg. Sie verhindern es, haben mit meinem Ausbruch gerechnet…wie immer. Doch ihr, euch stört das Licht der Unsterblichen nicht. Ihr könnt mir helfen und ich werde euch helfen.“

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  • Riordan erhob die Stimme:"Illîvar...dein Name, doch gleichzeitig deine Rasse, denn du bist der erste und hoffentlich der Letzte deiner Sorte. Er ernährt sich von Angst und sein Körper wird von jedem Schatten genährt, der sich in seiner direkten Umgebung befindet. Unter Sonnenlicht, ist er nicht viel mehr als ein Mensch, der sich hervorragend verstecken kann. Doch hier werden wir ihn zugegebener Maßen nicht besiegen können." Grinsend hatte der blonde Mann Anfang 20 die Worte des Älteren verfolgt. Nun sprach er:" Das stimmt. Aber ich will nicht kämpfen, ich will nur hier raus. Ihr wisst Riordan, dass ICH hier nie freiwillig war. Doch genug des Geredes, ich nehme an ihr hattet vor in die Haupthalle zu gehen? Dumme Idee, dort tobt Ullather. Wir gehen drum herum, durch die "Gasse", denn wenn ich nicht in meinem "Heim" bin...ist die doch völlig ungefährlich. Nicht wahr Riordan?" hämisch lächelnd, ging die Gestalt voraus und löste sich in zwei Schritt entfernung plötzlich auf. Ihre Stimme drang nun von allen Seiten zu ihnen:"Geht einfach geradeaus, ich bin hier...und dort...und überall." spöttisches Lachen drang von allen Seiten auf sie ein. "Gebt nichts auf ihn! Er ist eine gequälte Seele, er ist hier geboren worden und hier aufgewachsen. Die Steinwände haben ihn verbittert und die Folter hat ihn zornig gemacht. Aber die Wärter, werden es nicht leicht mit ihm haben. Jedenfalls nicht jetzt, wo er Hilfe von uns Menschen bekommt." "Ach bekommt er die denn?" fragte Marek.
    "Ich würde vorschlagen; ja. Er hat Recht, ohne seine Hilfe kommen hier wohl nicht raus." antwortete der Ältere.
    "Dann ist es wohl notwendig." seufzte Marek zur Antwort.
    "Kommt jetzt, kommt jetzt, wir müssen uns BEEILEN!" säuselte es um sie herum.
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    Narda hatte schweigend zugesehen, sie war mit dem Beschluss einverstanden. Marek hatte immer die Entscheidungen getroffen. So war es gut gewesen, richtig gewesen...Ach verdammt! Sie dachte schon wieder an Vergangene Ereignisse. Das war eindeutig der falsche Zeitpunkt um nostalgisch zu werden! "Dann gehen wir jetzt!" ohne auf eine Antwort zu warten, schritt Narda an den beiden Männern vorbei. Sie bemerkte nciht, wie ihr schwarzes Haar ihr ins Gesicht fiel. Sie sah nur den ziehenden Punkt in der Finsternis vor ihr. Er sang für sie. Illîvar sang für sie: Ich weiß wer ihr seid, holdes Kind. Ich sehe wie ihr Schreit, holdes Kind. Ich fühle euch lächzen, spür´eurer Verlangen nach Blut! Er hat´s euch gezeigt, hats nicht vertrieben. Hat es geschürt und euer Sein, im Blute ertränkt. ein säuselndes Lachen, das nur für sie hörbar war, erklang. Die Gruppe blieb vor einem schmiedeeisernen Portal stehen, das mehr als vier Schritt hoch war. Ellenlange Stahldornen gingen von einigen der Stahlbeschäge aus. Riordan, übernahm weiterhin die Führung:" Link geht es zur "Gasse", Illîvar ist wohl schon dort. Er ist ein ungeduldiger Zeitgenosse. Los jetzt!" Tatsächlich befand sich links von dem Portal eine vielleicht 1,70 hohe Holztür. Neben dem gigantischen Tor, war dieses Nebentürchen völlig untergegangen. Doch trotzdem fühlte Narda, dass eben dieses Türchen eine größere Gefahr beherberte, als das Tor sie in hundert Jahren darstellen würde. Es kostete sie einige Überwindung den schmalen Gang zu betreten.
    "ÜBERRASCHUNG!" drang Illîvars Stimme von rechts in Nardas Ohr. "Geh voraus Schatten! ich will dich nicht in meinem Rücken haben." wie sie ihn schroff an. Mit einer theatralischen Verbeugung, beförderte er sich an die Spitze der Gruppe. Ab und zu verloschen Fackeln und jedesmal, hatte Illîvar leicht mit den Fingern gewippt. "Wozu lässt du die Lichter erlöschen?" fragte sie ihn. "Um dein hübsches Hinterteil zu retten...nichts weiter." gab er ihr zur Antwort. Riordan erläuterte:" Dieser Gang ist mit Gasfallen gespickt! Für üblich lähmt Illîvar die Persone, die bei Irenicus´Experimenten hier durchgeschickt werden, mit einer Woge konzentreirter Furcht. Dann werden sie vom Gas dahingerafft...oder sie verwandeln sich."
    "Sie verwandeln sich i-in was?!" fragte Marek unsicher. "Glaub mir Junge, das willst du gar nicht wissen. Die Gehäuteten sind jedenfalls wahre Schönheiten im Vergleich zu ihnen."
    "Ah! Ja, ich glaube das will ich demnach wirklich nicht wissen." schloss Marek gequält lächelnd.
    "Ruhe jetzt!!" fuhr Illîvar Marek plötzlich von der Seite an. "Wir bekommen gleich Gesellschaft.

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    Wie um seine Worte zu bestätigen, erklang ein Wimmern aus dem Zellentrakt, in den die "Gasse" mündete. Narda blickte zu Illîvar, der den Finger an die Lippen legte und mit dem Schatten verschmolz. Schleichend näherte sich die Gruppe dem Ausgang und als Narda um die Ecke spähte, sah sie den Verursacher des klagenden Geräusches. Ein mehr als drei Schritt großes Scheusal, das aussah als wäre es ein einziges Organ. Ein pulsierender Abszess war dort, wo der Kopf hätte sein sollen und sonderte immer wieder eine farblose Substanz ab, die den Boden schwarz färbte, wo sie auftraf. Der Torso pumpte ohne Unterlass Gas aus einigen Rissartigen Öffnungen an den kaum existenten Schultern des Wesens. Doch das mit Abstand widerwertigste an dem Wesen, war der gewaltige zahnlose Mund, über dessen Oberlippe ein blutunterlaufenes Auge in ihre Richtung starrte. Dieser Mund erzeugte das Wimmer, während in seinem Rachen der Kadaver eines Menschen verzehrt wurde. Als es die Gruppe erblickte, schlug die Oberfläche des Wesens Wellen und es schüttelte sich, wie unter heftigem Schüttelfrost. Die Flüssigkeit, die aus dem "Kopf" austrat, spritzte in alle Richtungen und augenblicklich wurde das ärmliche Wimmern zu einem monströsen Grollen. Dann erhob sich das Wesen auf zwölf Stummelbeinen...und stürmte mit bahnbrechender Geschwindigkeit auf sie zu. Synchron, warf sich die Gruppe in unterschiedliche Richtungen, um dem Ansturm der Kreatur zu entgehen. Riordan konnte dem Wesen im SPrung, einen Schnitt an der Seite zufügen, worauf eitrige Flüssigkeit aus der Wunde schwappte. Das Kreischen, das die Kreatur daraufhin ausstieß, erinnerte stark an das eines Säuglings. Und tatsächlich, auf dem Rücken der Kreatur, war ein Säugling mit dem Gewebe verwachsen. Dieser heulte wie unter Höllenqualen und spuckte schwarzes Blut. Augen besaß das Kind nicht mehr. Die bleiche Haut der Kreatur spannte sich über den Körper des Neugeborenen. Narda unterdrückte ihren Brechreiz und griff die Kreatur an. Ihre Messer brachten der Abscheulichkeit tiefe Schnitte bei und Narda hatte alle Mühe nicht von der ekelerregend stinkenden Flüssigkeit, die austrat, getroffen zu werden. Marek hatte weniger Hemmungen! Er stürmte mit dem Schwert voraus auf die Kreatur zu, wich dem zuschnappenden Kiefer aus und sprang mit einem Satz auf einen Wulst, über dem Auge. Wie einen Dolch, rammte er sein Schwert mitten in das Auge der Bestie, welches daraufhin platzte und Riordan mit einem Schwall verschiedenfarbiger Flüssigkeiten überschwemmte. Spuckend, erhob sich der alte Krieger und sprang ebenfalls auf das Wesen. Er rammte sein Schwert in die geschlagene Wunde und og es immer wieder hin und her, was dem Wesen graunerregende Schreie entlockte. Doch es fiel nicht...bis zu dem Moment, als Illîvar aus einem Schatten an der Decke stürzte, den Kindeskörper aus dem Geschwür riss, seinen Kiefer aushakte und dem Säugling mit einem riesigen, mit fingerlangen Zähnen gespickten Maul, den Kopf abbiss. Ein Schauer durchlief den stark blutenden "Körper" des Wesens und in einer gewaltigen Welle aus gelbem Eiter, ging es ein, wie ein Beutel aus dem man das Wasser herauspresste. Bis auf Illîvar waren alle über und über mit irgendeiner Körperflüssigkeit der Kreatur bedeckt. Der einzige der dies äußerst amüsant fand, war Marek der erleichtert lachte und Riordan spielerisch in die Rippen stieß:" Wenn sie noch mehr von den Viechern haben, sollten wir gleich bei der Entbindung helfen." Nun mussten auch Riorden und Narda grinsen. Lediglich Illîvar blickte den blonden Mann verständnislos an:" Wovon redet der Narr? Menschen...ich werd diese Dinger nie verstehen." Narda blickte an sich hinab. Wenn sie hier herausgekommen waren, würde sie dringen ein Bad brauchen. Sie blickte Marek an und dachte; hoffentlich sieht er das ähnlich wie ich. Riordan erhob sich und wies die Gruppe an weiterzugehen. Es war nicht mehr weit...

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  • Der Gang führte weiter, Tropfen bildeten sich an leichten Unebenheiten an der Decke und es entstanden Pfützen am ohnehin feuchten Boden des Kerkerganges. Die einzige Lichtquelle waren die in blauem Feuer brennenden Fackeln, welche den Gang weiter beleuchteten und der bereits düsteren Atmosphäre den eltzten Schliff verliehen. Die Stille war schlimmer als jeder Todesschrei und jede grässliche Kreatur, der sie bisher begegnet waren... Denn in der Stille, war kein Trost, in der Stille lag nur das Ungewisse, das Furchteinflößende. Und so waren selbst Riordans Schritte zaghaft und mutlos, während sie sich weiter ihren Weg bahnten.
    "W-Was ist das hier eigentlich für ein Komplex?" fragte Marek, einen zögerlichen Blick zum älteren Krieger werfend. "Ich weiß nicht was es genau ist, doch er untersucht hier alle möglichen Lebewesen... und kreuzt einige von ihnen mit Magie. Einigen der Ergebnisse solcher Verschandelungen des Lebens seit ihr ja bereits begegnet! Ich glaube er sucht nach so einer Art...Essenz, doch von was oder wem weiß ich nicht. Er murmelte manchmal etwas von einem toten Gott oder einem Gott der Toten...ich weiß nicht in welchem Zusammenhang das stand. Ich weiß allgemein beunruhigend wenig über diesen...Mann. In Anbetracht der Tatsache, dass ich schon einige Jahre hier bin jedenfalls," lächelte er freudlos.
    "Hört sich...unappetitlich an. Ja ich denke das trifft es!" erwiderte Marek, erneut mit dem kläglichen Versuch die gedrückte Stimmung ein wenig zu heben. Illîvars auftauchen erstickte jede Chance darauf im Keim...
    "Soso...der Alte erzählt wieder Geschichten, Geschichten über Dinge von denen er so wenig versteht, wie die Leute denen er sie auftischt!" ein rasselndes Lachen entlockte sich der Kehle des Schattenhaften. "Ich weiß wonach er sucht... er hats mir gesagt, aber ich sags euch nicht, darf ich nicht! Sonst kommt er, sonst weiß er wo ich bin und wo ihr seit und dann sind wir alle...tot." er schenkte Marek ein Haifischlächeln, bevor er auf Narda deutete und mit den Worten "Außer sie" seinen kleinen Wortschwall beendete. Dann verschwand er wieder im Schatten...


    Nachdem der Dunkle wieder verschwunden war, atmete die Gruppe erleichtert auf. Trotz des Zweckbündnisses mit ihm, traute keiner von ihnen dem zwielichtigen Illîvar... und Narda fragte sich wiederum, ob sie Riordan überhaupt trauen konnten. Er schien ihr beinahe...ZU unschuldig. Während sie sich einerseits zwang die Bemerkungen und Anschuldigungen des Schattens als bloße Versuche Unruhe zu stiften beiseite schieben wollte, fragte sie sich, ob nicht ein wharer Kern dahinter sein könnte. In Gedanken versunken betrachtete sie den Hinterkopf des vor ihr gehenden Mannes und mit einem Kopfschütteln, nahm sie einen anderen Gedankengang auf. Plötzlich fiel ihr auf, dass Marek sie die ganze Zeit über angestarrt hatte. Nun schlich sich ein Lächeln auf ihr Gesicht, als sie zurückblickte und ihn darauf ansprach:" Was? Das letzte mal hast du mich so angestarrt, als du all unsere Vorräte an deinen Hund verfüttert hast! Was ist es diesmal?" amüsiert betrachtete sie wie der Mann selbst im Fackelschein sichtbar, rot wurde. Erst brachte er keinen Ton heraus, dann antwortete er ihr:" Mir ist nur aufgefallen, dass du seit wir...eingesperrt wurden, kaum noch ein Wort geredet hast. Ich weiß, du warst nie sonderlich gesprächig, aber...trotzdem. Du hast einfach mehr geredet als du es jetzt tust... Ist es wegen..." die Stimme Riordans unterbrach ihn. "Still! Es sind Drakos voraus...ich hatte befürchtet, dass wir uns mit diesen Bestien auchnoch herumschlagen müssten..." Jegliches Gespräch in der Gruppe erstarb nun, als sie die seltsamen Echsenmenschen im Quergang vor sich entdeckten...dieser Gang war offenbar mit an der Innenseite mit Marmor gepflastert und auch die Wände reflektierten in strahlendem Weiß das Licht, das nun die Wesen bestrahlte, welche vor ihnen patroulierten, jedoch im strengen Drill den Blick voraus gerichtet hatten. Geführt wurden sie von einem mindestens zwie Meter großen Echsenmann, der keinen Schwanz hatte und dessen Schuppen bronzen im Licht flackerten. Die Schuppen der deutlich kleineren Wesen glänzten matt-messingfarben. Sie schleiften kurze Schwänze hinter sich her, an denen ab der Hälfte bösartig aussehnde Hornspitzen zu sehen waren. Die Drakonier waren allesamt in schwarze Halbplattenpanzer gekleidet, welche als Emblem einen eingravierten Totenkopf eines schwarzen Drachen trugen...Wo waren sie hier nur reingeraten...

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