Kommentare zu [Sonst] Stumme Worte
Sie erwachte, sie konnte nicht. Kein...nichts...kein Ton...Stille...Stille...
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"Oh, Nr.37 scheint zu träumen. Süßer Schlaf, er bringt ihr was sie braucht, nur nicht was sie will. Sie will, doch sie kann nicht. Sie wird es lernen, muss sie." wisperte es zu dem Mann ohne Haut, der vor dem Käfig stand.
Eine Kreatur, die diesem ähnlich war, stürmte in den Gefängnistrakt:" Es sind weitere EIndringlinge im Komplex Gebieter!"
"Sie handeln früher, als ich dachte. Egal! Sie werden nur ein wenig Zeit kosten, hole Hilfe in Zeile B67-78. Das sollte ihnen Unannehmlichkeiten bereiten." befahl der Gebieter tonlos.
Ohne ein weiteres Wort, verschwand er in einer verzerrten Spiegelung, die kurz in der Luft erschien.
Die Wache blieb wo sie war, während der Bote den Raum ebenfalls verließ.
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Das Land war tot, nirgends Leben zu sehen. Sie sah vereinzelte Bäume herumstehen, doch die weißen Blätter waren tot, leer, unbedeutend. Dieser Ort war bedeutungslos und doch war er alles was sie zu kennen schien, kannte sie ihn überhaupt? Die Erinnerung an eine Erinnerung...
Sie folgte einem Pfad, bis dieser sich kreuzte. Sie sah die Wege, es war schön. Da lag er dieser Pfad und überall fühlte sie es pulsieren. Fester Asphalt ein angenehmer Weg, ein einfacher Weg...sanft und tragend, würde er sie behütet an ein Ziel bringen.
Dann sah sie den anderen Weg, die Bäume dort trugen keine Blätter, ihre Rinde war weiß, doch der Blick verlor sich darin, keine Farbe, kein Leben schien von diesem Weg auszugehen. Schwarzer Morast bereitete den Weg und es schien als würde jedwedes Abweichen von der dunklen Straße den Tod bedeuten...sicher, truglos...richtig. Ja, dieser Weg gehörte hierher, er war der bedeutende Weg, der Weg, den man gehen musste. Er mochte schwer sein, er mochte tückisch sein, doch er brachte einem...Bestimmung.
Sie setzte den Schritt in den Morast, er war warm, weich. Sie blickte genauer hin, Blut hatte die Erde in diesen Morast verwandelt und die trockene Erde war Unversehrtes Fleisch. Dieser Ort pulsierte von leerem Leben, von nichtigem Sein, von bedeutungsloser Wichtigkeit. Es war gut...dann kam die Flut, der Fluss riss sie mit sich...die rote Flut...der blutige Strom...
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Nr.37 riss plötzlich den Oberkörper nach oben, ein vielstimmiges Geschrei drang aus ihrem weit aufgerissenen Mund. Der Gehäutete knurrte:"Halts Maul Fleisch!" Er zog den stromdurchfluteten Stab aus der linken Gürtelschlaufe und schob ihn durch die Eisenbänder des Käfigs, um der jungen Frau Stromstöße zu verpassen. Abrupt riss der Schrei ab, ruckartig blickte die Frau, die eine Augenbinde trug in seine Richtung. Sie packte den Stab, die Stromstöße ließen sie völlig kalt. Mit unmenschlicher Kraft, riss sie an dem Stab. Und hielt ihn mitsammt dem Unterarm des Wächters in der Hand. Erneut drang der Schrei aus ihrem Rachen und für das freie Auge nicht erkennbar schnell, packte sie den Wärter durch die Gitterstäbe hindurch an beiden Schulter...und riss ihn entlang dem linken Schlüsselbein in zwei Teile. Vehemmend versuchte sie, die linke Hälfte des nun gurgelnd, quiekenden Wächters durch die Gitterstäbe zu sich zu ziehen, was den erbeuteten Teil des gehäuteten Körpers völlig deformierte. Ebenso wie das Gitter des Käfigs, das Schloss des Käfigs gab nach und die Tür fiel nach innen...gleichzeitig, stürzte die Frau besinnungslos zu Boden...
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Marek lief, er lief so schnell er konnte. Überall Tod! Er hatte fliehen können, als seine Wächter von Menschen in dunklen Kapuzen angegriffen worden waren. Dieses Monster hatte in seinem Kopf gewühlt...NEIN! Nicht daran denken, nicht jetzt...es hieß Narda finden, auch sie musste hier sein, sie musste einfach. Ruckartig presste er sich in eine feuchte Mauernische, als einige der verhüllten Gestalten vorbeirannten. Er schwitzte, vor Anstrengung und vor nackter Panik, sie hatten sie wie Kinder gefangen...dieser Kranke Bastard. Nicht schon wieder! Verflucht, er musste hier raus. Orientierungslos, rannte Marek weiter, seine blonden Haare klebten fettig an seinem Haupt. Völlig wilkürlich, öffnete er eine Tür.
Und erstarrte! Narda lag bewusstlos neben der grauenerregend verstümmelten Leiche eines Wärters, das verbogene Gitter war geöffnet, doch seine Freundin lag besinnungslos zwischen Zelle und Freiheit. Er stürmte zu ihr:"Narda! Narda, du must aufwachen...schnell wir müssen jetzt weg hier!" er klatschte leicht auf ihre Wange. Ihr gequältes Stöhnen, jagte ihm Schauer durch die Knochen. So verletzlich war die Frau in ihrem ganzem Leben nicht gewesen, dem war Marek sich sicher. "M-Marek?! Was?" krächzte die am Boden Liegende angestrengt. "Nein, nicht reden...das kostet dich nur Kraft, wir müssen weg hier. Sofort!" Wortlos, legte er ihren Arm um seine Schulter um sie zu stützen, ihre Beine gaben ihr kaum Halt. Selbst angestrengt keuchend, bewegten sie sich langsam aber Sicher an das andere Ende des Zellentrakts. "HEDA! IHR, LASST MICH NICHT HIER!" drang es plötzlich laut von links...