[40k] - Die Arena Nebengeschichte

  • Schon seit Tagen saß er untätig in dieser kleinen Zelle welche er sein Quartier nannte. Im Gegensatz zum Rest der Besatzung und der anderen Reisenden lehnte er Kontakt soweit es ihm eben möglich war ab. Jeden anderen Menschen hätte die Enge und das rhythmische Stampfen der Maschinen in den letzten paar Wochen in den Wahnsinn getrieben doch er war kein gewöhnlicher Mensch mehr. Seine nachtschwarze Rüstung stand wie üblich in einer Ecke des Raumes und er hatte die täglichen Reinigungsriten bereits beendet. Nun kniete er mit seiner heiligen Waffe vor sich liegend vor einem Abbild Seiner Heiligkeit und betet still darum dass Er ihm die nötige Kraft geben möge.


    Dies würde nicht die erste seiner Schlachten sein, in der Tat füllten seine überragenden Leistungen im Kampf bereits mehrere Folianten in den Archiven des Ordens und selbst die Veteranen der ersten Kompanie schauten bewundert zu ihm auf. Schon lange war es her das er die vertrauten Gesichter seiner B rüder das letzte Mal gesehen hatte, doch seine Kreuzzug erforderte es das er alleine reist und den Willen des unsterblichen Imperators all jenen verkündet welche das Licht seiner Herrlichkeit noch nicht erblicken durften.


    Plötzlich sprang das Licht in seiner Kabine von dem normalen kalten Weiß auf ein dunkles rot um und bereits eine Sekunde später konnte er auch die Warnsirenen hören welche die Besatzung zu den Gefechtspositionen eilen ließ. Automatisch legte er seine Rüstung an und setzte sich seinen Helm auf der wie die Helme der meisten Ordenspriester einem Schädel nachempfunden war. Doch anstatt dem gewöhnlichen Silber oder Knochen der anderen Priester war sein Helm in dem Schwarz seiner Rüstung gehalten was schon viele Feinde zur Verzweiflung getrieben hatte, als sie plötzlich einer Gestalt aus den Alpträumen gegenüberstanden.


    Mit seinem mächtigen Schwert in der Hand trat der Ordenspriester vor seine Tür und hielt das erstbeste Besatzungsmitglied auf das ihm über den Weg lief. Ohne das er etwas sagen musste stieß es ihm nur „Chaos Space Marines“ entgegen und eilte weiter in Richtung Brücke. Der die Augen des Todesschädels leuchteten rot auf als der Black Templar von dem Erzfeind hörte. Als er dem Matrosen zur Brücke folgte wurde bereits Adrenalin durch seine Adern gepumpt und er spürte das Verlangen jeden einzelnen der nahen Verräter zu töten.


    Als er durch das schwere automatische Schott auf der Brücke ankam, herrschte bereits ein kontrolliertes Chaos. Servitoren ließen ihre künstlichen spinnenbeinartigen Finger über Eingabetastaturen fliegen während sie einen nicht enden wollenden Schwall aus technischen Daten ausstießen. Der Kapitän der Fregatte war ein dürrer alter Mann welcher den Ordenspriester zu Beginn der Reise einmal in seiner Kabine aufgesucht hatte, aber schnell wurde ihm klar dass der Priester nicht für Gespräche auf der Fregatte war. Nun wirkte er ganz anders als der schwächliche alte Mann der zitternd vor ihm stand. Hier war der Kapitän in seinem Element und strahlte eine Autorität aus die er ihm vorher nicht zugetraut hätte.


    Als er ihn erblickte wirkte er erleichtert und wies stumm auf den großen Projektionsschirm im hinteren Bereich der Brücke. Dort sah man ein fremdes Schiff welches sich rasch näherte. Es wirkte wie eine grausam verdrehte Form des Schiffes auf dem sie sich befanden, aber am deutlichsten war der riesige bronzene Chaosstern zu erkennen welche den Bug des Angreifers zierte. Augenblicklich zuckten Lanzen über das Chaosemblem doch die Energiefelder des Erzfeindes schützen ihn während das Schiff sich ihnen immer weiter nährte.


    Der Ordenspriester der Black Templar hatte solche Situationen schon hunderte Mal erlebt und stets endeten sie auf dieselbe Weise. Mit einigen kurzen Eingaben auf einer nahen Kontrollkonsole ließ er sich den vorberechneten Kollisionspunkt angeben und schritt ohne noch einmal auf den Kapitän zu achten von der Brücke. Die Gänge füllten sich bereits mit Massen von Menschen. Soldaten eilten mit grimmiger Entschlossenheit zu ihren Gefechtspositionen und die Passagiere bildeten panische Mobs welche panisch durch die engen Schiffkorridore drängten. Ihre Disziplinlosigkeit widerte den Ordenspriester an und doch waren sie alle die Kinder des Imperators. Plötzlich ging ein gewaltiger Stoß durch den Rumpf des Schiffs und für einen Herzschlag schien die Zeit stillzustehen bevor der Enteralarm ertönte und die Zivilisten endgültig in Panik ausbrachen.


    Als würde er durch einen reißenden Fluss waten schritt der schwarzgepanzerte Hüne durch die Menschenmengen auf sein Ziel zu. Bereits jetzt konnte er krachendes Gewehrfeuer und die schreie sterbender Menschen hören. Dazu mischte sich ein wahnsinniges Gekreische aus dem er immer wieder das Wort KHORNE entnehmen konnte. Er durchschritt ein weiteres Schott und der Geruch frischen Blutes wurde stärker. Endlich sah er auch die Quelle dieses ach so vertrauten Geruchs.


    Vor ihm erstreckte sich ein Schlachtfeld. Inmitten dutzender Leichen stand eine Gestalt in einer blauen Rüstung – einer seiner Brüder, wenn auch von einem anderen Orden. Hinter ihr stand ein gewaltiger Wolf welcher einem verletzten Kultisten soeben den Kopf abriss. Für einen kurzem Moment schien es als würde der andere Space Marine auch auf ihn losgehen doch dann legte sich der Ausdruck der Erkenntnis auf sein Gesicht und die beiden Krieger nickten sich respektvoll zu während sie ihre Waffen fester griffen und sich der nächsten Welle der Angreifer entgegenwarfen.


    Der Krieger der Legio Iscariot erreichte die in Fetzen gehüllten dürren gestalten zuerst und feuerte ihnen ein Boltergeschoss entgegen was den vorwitzigsten der Angreifer gegen eine nahe Wand schmetterte wo er schlaff liegen blieb. Dann warf er sich mitten in die wahnsinnige Meute und zermalmte einen unter sich, während er einen weiteren mit seiner bläulich schimmernen Klinge zerteilte. Sein getreuer Wolf zerriss derweil einen weiteren Angreifer. Nun war er von einem halben Dutzend Kultisten umringt welche mit Messern, Rohren oder gar ihren bloßen Händen versuchten ihn zu erschlagen.


    Dann warf sich der Black Templar stumm mit ins Gefecht und schlug mit seinem nun rotglühenden Schwert immer wieder zu und mit nahezu jedem Schlag beendete er die Existenz eines Chaosanbeters. Auch der Space Wolf hieb weiter um sich wie eine Legende aus den alten Geschichten und bereits einen Augenblick später standen sie in dem Blut ihrer Feinde. Sie wussten beide dass dies nur ein kleiner Sieg war und die wahre Schlacht noch kommen würde. Während der in schwarz gepanzerte Krieger seine Waffe vom Blut seiner Feinde säuberte trat sein Space Marine Bruder auf ihn zu, mit einer Hand den Kopf seines Wolfes tätschelnd.


    Der Kampf in Fakten:


    „Ich bin Bruder Captain Okandris von der Legio Iscariot“ stellt sich der in seinen blauen Ordensfarben gekleidete Krieger vor. Der Black Templar schlug sich zur Erwiderung mit seiner Faust gegen die Brust und wandte sich dann dem Durchbruch in der Schiff zu. Auch sein Mitbruder wandte sich um und erblickte mehrere in Servorüstungen gehüllte Gestalten die grad im Begriff waren ihr Schiff zu entern. Mit einem Hass der seit zehntausend Jahren genährt wurde griffen die beiden Space Marines ihre Waffen fester und gingen zum Angriff über als hätten sie bereits seit Jahren nebeneinander gekämpft.


    Gemeinsam schleuderten sie ihren Feinden eine Wolke aus hochexplosiven Boltergeschossen entgegen, doch die meisten Treffer verpufften wirkungslos an der Rüstung der Chaos Space Marines, doch ein Projektil fand eine Schwachstelle, durchdrang die Rüstung unter der Schulter eines in rot gepanzerten Kriegers und zerfetzte dessen Brustkorb von innen. Dann trafen sie die Elitekrieger der Ordnung und des Chaos und schlugen wie besessen aufeinander ein. Die Chaos Space Marines fielen vor den voller Hass ausgeführten Attacken des Black Templars und des Bruders der Legio Iscariot wie Heu vor der Sense. Zwar gelang es wenigen Chaosanbetern in den Rücken der Space Marines zu gelangen doch die Hiebe ihrer blutverkrusteten Waffen prallten einfach von den gesegneten Rüstungen der Loyalisten ab. Gerade als einer von ihnen eine Bolterkugel in den ungeschützten Hinterkopf von Captain Okandris schießen wollte. Bemerkte er wie etwas schweres auf ihm landete und als er sich umdrehte war das letzte war er sah ein gewaltiger Kiefer der sich um seinen Hals schloss.


    Als er einen Schrei hinter sich hörte der in ein blutiges Gurgeln überging dreht sich der stumme Templar um und erblickte zwei Erzverräter die auf den Wolfsbegleiter seines neuen Verbündeten einhieben. Ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden sprang er mitten zwischen die abgelenkten Chaos Space Marines und brachte sie mit einem weit ausgeholten Schlag zur Strecke. Es wurde wieder still um sie herum, lediglich das gequälte Kreischen des Stahls der ineinander verkeilten Schiffe durchschnitt die Ruhe.


    Der Kampf in Fakten:


    Beide Space Marines waren vom Blut ihrer Feinde besudelt und strichen das Blut der Verräter von ihren Waffen als sie zeitgleich etwas seltsames bemerkten. Das Blut auf dem Boden floss zu großen Pfützen zusammen und bildete dunkelrote Wolken welche sich immer weiter verdichteten und die Konturen nur allzu bekannter Wesen bildeten – Dämonen! Dieser Kampf war noch lange nicht zu Ende..