Autor: Dan Abnett
Umfang: 446 Seiten
Format: Taschenbuch
Sprache: deutsch
Verlag: Heyne
Preis: 7,95 €
ISBN-10: 3453525353
ISBN-13: 978-3453525351
Einleitung:
Mit Aufstieg des Horus beginnt endlich die Buchreihe des Bruderkrieges. Ich habe sehr damit gerungen, eine ordentliche Bewertung zu finden, da ich doch etwas Abnett-kritischer bin und auch in diesem Buch mir etwas sehr sauer aufgestoßen ist. Aber eine schlechtere Bewertung wäre doch zu subjektiv geworden. Daher habe ich diese wieder verworfen, aber sie nach dem Fazit und der Wertung in einem Spoiler eingefügt, falls jemand meine andere Meinung interessiert.
Inhalt:
Die Geschichte beginnt kurz nach der Ernennung von Horus zum Kriegsmeister. Das Imperium ist fast gänzlich säkularisiert, also von Religion getilgt, und Wissenschaft dominiert die Denkweise der Gesellschaft. Zwischen den Sternen kämpfen die Primarchen und ihre Space Marine Legionen im Großen Kreuzzug.
Die Erzählung dreht sich dabei im Wesentlichen um Garviel Loken, Hauptmann der 10. Kompanie der Lunar Wolves, der regelfest und treu nach den imperialen Richtlinien lebt und an zahlreichen Schlachten wie auf Dreiundsechzig-Neunzehn teilnimmt, bis eines Tages unerklärliche Kräfte einen Bruder korrumpieren und er gezwungen ist ihn zu töten. Damit und durch weitere Enthüllungen wird seine Welt in den Grundfesten erschüttert…
Eindrücke und Kritik:
Negativ
Als das größte Manko empfand ich die fehlende Logik bzw. das Nicht-Beachten von diversen (von Abnett selbst vorher aufgezählten) Fakten an so vielen Stellen.
Da wird groß posaunt, dass die Religion und das mit ihr verbundenen nicht mehr existiert, aber dennoch kommen Sprüche wie „Der Imperator segne…“ oder Begriffe wie „Hölle“ wie ganz selbstverständlich vor. Selbst Dorn bezeichnet den Imperator indirekt als Gott und die Primarchen als Halbgötter und es scheint niemanden zu stören.
Genauso seltsam fand ich einige Geschehnisse auf Mord: Horus sagt er steht nicht so auf Pomp und großes Trara, betritt aber Sekunden vorher bedeutungsschwer den Hangar, indem er 10 Hauptmänner in voller Rüstung als Space Marine-Allee absolut synchron aufmarschieren lässt.
Oder Lucius der sich mit dem Arm eines Megarachniden in den Handschuh schneidet, aber dann Stahlpapier drumwickelt und alles ist ok. Wenn das Zeug so super ist, warum dann nicht die Rüstungen damit zu tapen….?
Manchmal empfand ich auch das springen zwischen den verschiedenen Zeiten der Handlung etwas störend, was aber nicht sooo gravierend war.
Positiv
Schon allein die Tatsache, dass man so sagenumwobenen (oder berüchtigte) Gestalten wie die Primarchen als Handlungsträger erlebt, ist ein Pluspunkt wert. Fluff ist tonnenweise vorhanden, wie die Erklärung zu Memoratoren, dem Ursprung der imperialen Religion und natürlich die Charakterisierung der Primarchen.
Die Handlung ist spannend und fesselnd geschrieben und ermuntert zum Weiterlesen, was wie so oft Abnetts gutem Schreibstil geschuldet ist.
Auch die tragische Note ist wundervoll eingearbeitet: Trotz aller Handlungen und Sympathien, weiß man einfach wie tief Horus fällt (oder aufsteigt, je nach Sichtweise, gelle liebe Chaoten ;)) und das Lokens Hoffnungen nicht in Erfüllungen gehen werden.
Fazit:
Der erste Band zum großen Bruderkrieg ist ein gelungener und mitreißender Startschuss für das vielleicht dunkles Kapitel de 40k-Universums. Dan Abnett hat hier wiedermal ein lesenwertes Buch abgeliefert, in dem eine spannende Story nahtlos mit einer unglaublichen Fülle an detailliertem Fluff verwoben ist, auch wenn die (zu) häufigen Regellücken für ein Stirnrunzeln sorgen. Das Lesen lohnt sich aber in jedem Fall!
Wertung:
7,5/10
Was mir unglaublich auf die Nerven ging, war der Hauptcharakter selbst. Loken geht einem dermaßen auf den Senkel, was aber nicht (direkt) an seinen Aussagen oder Handlung liegt, sondern daran, dass es eine Charaktergestaltung aus der abnett’schen Keksfabrik ist. Der Typ ist so nach Abnetts eigener Schablone gebastelt, dass er von mir aus auch Eisenhorn, Priad oder Gaunt hätte heißen können. Da war null Unterschied und damit auch null Innovation zu erkennen.
(subjektive) Wertung:
6/10