Da Legende von Zaggrok Kopptreta
Vorwort:
Das ist sie also, meine erste Geschichte, die man herzeigen kann. Sie behandelt den Aufstieg meines Waaaghbosses Zaggrok Kopptreta. Ich habe mich dazu entschlossen alles, was in der „realen Welt“ passiert, also rund um den Erzähler kursiv zu schreiben, um diese Passagen leicht von der eigentlichen Geschichte unterscheiden zu können. Die Geschichte wird langsam, je nach Feedback (über das ich mich natürlich freue) und Ideen weitergeführt werden, bis zu dem Punkt, wo ich in der Gegenwart ankomme und Zaggroks Geschichte vom Tabletop selbst geschrieben wird. Ich werde mich dann bemühen, seine Erlebnisse auf dem Schlachtfeld hierher zu übertragen.
Eigentlich bleibt mir nichts mehr zu sagen, außer, viel Spaß beim lesen.
Kapitel 1: Stinkloch
Der alte Treiber grunzte und saugte an seinem beinahe zahnlosen Zahnfleisch. Seine rechte Hand kraulte seinen alten Schäfasquig Grotschlucka, der neben ihm döste und seinen letzten Grot verdaute. Snikzatt seufzte und warf ein Schrottteil, das am Boden lag, nach einem der marodierenden jungen Boyz. Es war wieder einer dieser Tage. Einer dieser verdammten Idioten von Meks hatte mal wieder das Stinkloch hochgejagt. Jetzt regnete es über der ganzen Stadt Dung und das würde noch Stunden so weitergehen. Die Boyz blieben in ihren Baracken und vertrieben sich irgendwie die Zeit, aber er hatte ja das Pech mit den Halbwüchsigen im selben Haus zu landen, die sich natürlich langweilten. Zu beginn hatten sie nur exerziert, aber dann war ein Streit darüber ausgebrochen, wer denn nun das Sagen hatte. Snikzatt hatte nichts gegen eine handfeste Schlägerei einzuwenden, im Gegenteil. Aber das ganze lief langsam aus dem Ruder. „VADDAMT!“, konnte er noch gerade so brüllen, bevor er sich auf den Boden warf um dem Spalta zu entgehen, der von irgendwo hergeflogen kam. Das war jetzt das dritte Mal, so konnte es nicht weitergehen. Er packte den Spalta, brüllte „SCHNAUZE HALTEN! ALLE! HERKOMMN!“ und zog die stumpfe Seite dem nächstbesten Jüngling über, um seinen Worten mehr Gewicht zu verleihen. Er packte seine Keule und fuhr fort damit, Ordnung zu schaffen. Fünf Minuten und zwölf schmerzende Orkköpfe später, ließ er sich zufrieden zurück in seinen Sessel sinken, und betrachtete die Gesichter der jungen Boyz, die ihn mit einer Mischung aus Wut und Neugier im Gesicht anstarrten.
„Ich eazähl euch jezz ne Geschichte. Die Legende von Zaggrok Kopptreta, dem größtn und häatestn Waaagboss dea jeh gelebt hat.“, begann er. Wie lange war es her, dass er diese Geschichte zum ersten Mal gehört hatte? Viele, viele Waaaghs.
„Es waa schon bei seina Gebuat klaa, das ea da Häeateste da Haatn waa.“
Dies waren die Tatsachen: Eines, für das Imperium der Menschheit äußerst unbequemen Tages, fand eine Orkspore einen Ort, der feucht und nährstoffreich genug war, um zu keimen. Dieser Ort waren die Rückenschuppen eines Catachanischen Teufels, der gerade durch den Wald von Catachan wütete.
“Wat is n Katatschanischer Teufl?“ Snikzatt starrte den Ork an, der gesprochen hatte. Glorb. Er war nicht gerade die hellste Birne im Luster. Um genau zu sein war er dumm wie ein Squighaufen, und genau so hässlich. Snikzatt donnerte Glorb mit seiner Keule eins über und begann wieder „Also, wo waa ich…“, während die anderen Boyz auf Glorb eintraten…
Es dauerte nicht lange, und Zaggrok, der damals noch nicht so hieß, krabbelte unter den riesigen Schuppen des Teufels hervor. Nun ist der Rücken eines gigantischen Tieres nicht unbedingt der Ort, an dem sich ein neugeborener Ork erwarten würde, also besann er sich auf seine Urinstinkte, und tötete den überraschten Teufel, der keinen großen, grünen Muskelprotz auf seinem Kopf erwartet hatte.
Satt und ausgeruht, hatte Zagg eine Idee: „Dat is n vadammt haates Viech. Könnte mia ja ne Waffe draus bastln!“ Was er dann auch tat. Bewaffnet mit der Klaue eines Catachanischen Teufels und in seine Schuppen gehüllt, machte sich Zaggrok auf, Seinesgleichen zu finden.
Einem unerklärlichen Urinstinkt folgend, begann er laut zu brüllen was, wie er bald erfahren würde, nicht unbedingt die Aufmerksamkeit erregte, auf die er gehofft hatte. Laut brüllend und fluchend hackte er sich durch das catachanische Unterholz, als er plötzlich das unverkennbare Krachen zerschmetterter Bäume hörte. Als er sich umdrehte, blickte er in das grüngraue Gesicht eines Groxes der, wie sich herausstellte, hungrig und auf Jagd war. „Kain Ork“, stellte Zaggrok fest und warf sich zur Seite, als der Grox mit einer Geschwindigkeit, die seine Masse Lügen strafte, nach ihm Sprang. Zagg wirbelte herum und schlug mit der Klaue des Teufels nach dem Grox, doch die harten und glitschigen Rückenschuppen ließen den Schlag wirkungslos vergehen. Das Raubtier schlug mit dem Schwanz aus, welcher den überraschten Ork am Brustkorb traf und zu Boden schleuderte. Ehe er aufstehen konnte, war der Grox bereits über ihm, mit einer Klaue Zaggroks Waffenhand am Boden fixiert, das Maul bereits zum Biss geöffnet. „Dreckiches Mistvieh!“, konnte er gerade noch durch die Zähne pressen, ehe der Grox seinen massigen Schädel zum Biss senkte. Zaggs linker Arm schnellte nach vorne und verpasste dem Raubtier eine harte Linke, die, wie ein lautes Krachen quittierte, wohl bei beiden Kontrahenten Schäden hinterließ. Der Ork war schnell auf den Beinen, sprang auf die taumelnde Echse zu und jagte ihr die Teufelsklaue unter lautem Brüllen durch den Schädel. Erschöpft sank Zaggrok auf die Knie und zog die Klaue aus dem riesigen Kopf des Tieres, als ihm ein unerwarteter Geistesblitz kam. „Riesn Tier, riesiga un haata Schädel!“, und sofort machte er sich daran, den Kopf des Groxes vom Rest des Körpers zu trennen. „Vaddammtes Grok Viech…dia hab ichs, ZAG! Gezeicht! Harr, harr! Dain Schädl is jetz meina! ZAGGROKS!“ brüllte er seinen Triumph hinaus und machte sich wieder auf den Weg.
Diese furchterregende Gestalt, nunmehr mit einem Groxschädel auf dem Kopf und in blutiges Groxleder und die Chitinplatten eines Catachanischen Teufels gehüllt und mit der mächtigen Klaue desselben Tieres bewaffnet, stapfte hackend und Herausforderungen brüllend durch den Todesjungel Catachans.
„FRRRRRRRRRUMMM! KRACKS!“ Brüllte Snikzatt und donnerte Glorb zur Verdeutlichung des Geräuschs eine. “N’ RIESN Fliegateil von da Mänschenz flog übern Himmel, brennend un’ explodiand un’ landete dann mit nem riesn Knall in da Nähe von Zaggrok! Un ea wusste, dat waan Zeichn von Gork un Mork! Da musste ea hin!“
Im Laufschritt bewegte sich Zaggrok auf die Absturzstelle zu, den Kopf gen Himmel gerichtet um die Rauchwolke im dichten Blätterdach im Auge zu behalten. Er sprang über eine Baumleiche und erreichte die frisch gerissene und verkohlte Lichtung. Vor ihm, in mitten von brennenden Überresten, erhob sich das rauchende Wrack der Valkyre. „Was zum Henka is das?!“ Zaggrok war völlig sprachlos. Solch ein riesiges, rauchendes, lautes Ding hatte er noch nie gesehen. Es war wundervoll! Plötzlich krachte mit einem lauten Knall die Heckklappe herunter und einige Gestalten taumelten heraus. „Weichlingä…“, schoss es Zaggrok durch den Kopf. Einer der Menschen hob den Kopf und brüllte als er Zaggrok sah: „ORK!“
Sofort schienen die Menschen Kampfbereit. Sie warfen sich in Deckung und manche von ihnen zogen etwas, was Zaggrok instinktiv als „Läsaknarrenz“ erkannte, andere waren nur mit Messern bewaffnet.
In so einer Situation gibt es für einen Ork, der auf einem catachanischen Teufel geboren wurde und einen Groxschädel auf dem Kopf hatte, nur eine Möglichkeit: „WAAAGH!“ Unter lautem Gebrüll rannte er nach vorne, als die ersten Schüsse auf ihn einprasselten. Durch die dicke Groxhaut und die Schuppen des Teufels geschützt, blieben die meisten wirkungslos, doch einige fanden trotzdem ihr Ziel. Die pieksenden und brennenden Treffer machten Zaggrok nur noch zorniger. Als er sich auf den ihm nächsten Menschen warf, wollte dieser ausweichen, doch er bekam ihn trotzdem zu packen. Er schlug dem Menschen mit der Klaue auf den Kopf und hinterließ eine schreckliche Wunde, doch zu seiner Überraschung war der Mensch nicht tot, im Gegenteil! Das kleine Menschlein rammte ihm sein Messer in die Rippen, als ob die dicke Groxhaut gar nicht da wäre. Dann spürte er zwei weitere Stiche im Rücken, die von zwei dazugehörigen Messer mit Menschen hinter ihm kamen. Er packte das Menschlein am Boden und schlug mit ihm nach seinen beiden neuen Gegnern, die von seiner plötzlich vergrößerten Reichweite überrascht waren. Der Ork sprang nach vorne, tötete den einen Menschen mit seiner Klaue und brach dem anderen das Genick, doch schon lenkte ein neuer Gegner seine Aufmerksamkeit auf sich. Zaggrok erkannte sofort, das dieser Mensch anders war. Stärker.
„Bessa! Viel bessa! Zaggrok brüllte glücklich, da ea endlich n richtigen Gegner gefundn hatte. Dea Mensch wa groß, fast orkich. Ea hatte riesn Mukkis, eine RIESICHE eisane Faust un ne große, laute, feuaspeiende Knarre. Ea musste sie habn!“ Sein neuer Gegner schoss. Zaggrok war einen Moment von dem lauten Krachen der Waffe und dem Mündungsfeuer fasziniert, bis ihn die ersten Schüsse an der Schulter trafen. „DU DRECKICHA MENSCH!“, brüllte er und warf sich mit voller Kraft auf seinen Gegner. Dieser wich aus, doch die Klaue tötete einen anderen Menschen, der mit zwei Messern bewaffnet auf den Ork zustürzte. Zaggrok wollte gerade dazu anheben, seinen Frust hinauszubrüllen, als ihn sein eigentlicher Gegner mit seiner gepanzerten Faust am Rücken traf. Zagg rappelte sich auf und schlug mit der Klaue nach vorne, um einen weiteren Schlag des Menschen zu parieren und packte die Waffe, deren Lauf gerade auf ihn zeigte. Der erste Schuss streift seine Schläfe, doch dann konnte er den Arm des Menschen verdrehen, sodass der nächste Schuss die Faust traf und die Nahkampfwaffe zersplittern ließ. Zaggrok sah seine Stunde gekommen, überwältigte den Menschen und trennte den Kopf vom Rest des Körpers. Er hob die Schusswaffe auf und wandte sich seinen letzten beiden Gegnern zu, die wohl erwartet hatten, dass ihr Anführer mit diesem primitiven Ork fertig werden würde. Sofort begann die Grünhaut, mit der seinem Volk typischen Präzision zu schießen und rannte auf die beiden Menschen zu. Der eine, welcher mit einem Messer bewaffnet war, wollte ihm auf halbem Weg begegnen, hatte der überwältigenden Kraft des Orks jedoch nichts entgegen zu setzen und wurde vom einem harten Treffer mit der Kante der Schusswaffe getroffen. Zaggrok wandte sich dem anderen Mensch zu, der gerade mit ruhiger Hand ein kleines Kästchen in seine Läsaknarre lud. Zaggrok bewegte sich, aus allen Rohren feuernd, auf ihn zu und zu seiner eigenen Überraschung traf er tatsächlich. Der Schuss in den Brustkorb fällte seinen Gegner, doch der Mensch klammerte sich tapfer an sein Gewehr und begann mit letzter Kraft auf Zaggrok zu schießen. Die Grünhaut grinste bloß. Die wenigen Treffer, die nicht von der Groxhaut absorbiert wurden, bemerkte er, voll Wut und Euphorie, nicht mal. Er trat neben den Menschen, der einen letzten Schuss abgab, und tötete ihn mit einem kräftigen Tritt gegen den Kopf.
Stille.
Dann hörte Zaggrok plötzlich die Geräusche des Dschungels wieder. Er legte den Kopf in den Nacken, holte tief Luft und brüllte triumphierend. Der Ork zertrat verächtlich das Lasergewehr des toten Soldaten und widmete sich seiner neuen Waffe, als ihn plötzlich das Knacken des Unterholzes aufschreckte. Er schoss zweimal in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war, woraufhin ein Gurgeln zu hören war. Sofort machte sich die Grünhaut wieder Kampfbereit. Dann schob sich langsam das Blätterwerk beiseite und eine Gruppe von massigen Gestalten schob sich auf die Lichtung. „Eh, du! Kopptreta! Wea bist du un’ was machst du in unsam Revia?“