Grüße.
In der aktuellen (September! Oktober kommt bald raus) Computer Bild Spiele liegt als Vollversion der Weltraum-Strategie-Knaller Sins of a Solar Empire bei (neben "Rabbids go Home" und dem Gabelstaplersimulator).
Dieses Spiel hat meine volle Empfehlung, vor allem zu dem Preis.
Zur Beschreibung:
Ein Echtzeitstrategiespiel im Weltraum angesiedelt, 3 optisch stark und spielerisch leicht unterschiedliche Parteien, unkompliziertes Wirtschaftssystem, umfangreiche Forschungsbäume und epische Massenschlachten mit großartigen Effekten - bei moderatem Hardwarehunger.
SoaSE verzichtet auf Singleplayerkampagnen, bietet dafür einen tollen Multiplayermodus und ersatzweise sehr gute Singleplayer-Bots, deren Schwierigkeitsgrade toll abgestuft sind.
Die 3 Parteien:
Vasari: kriegerische Aliens, die sich hauptsächlich auf Waffengewalt verlassen
Advent: eine religiöse Gruppierung, deren vergleichsweise schwache Schiffe auf starke Schilde und effiziente Spezialfähigkeiten setzen (ähneln den Eldar ;))
TEC: die typischen Menschen; Kompromiss aus Panzerung und Schilden zeichnen die Schiffe aus
Die Schiffe:
Sie bilden natürlich das Kernstück und werden grob in zwei Gruppen unterteilt: die ich nenn sie jetzt mal Eskortschiffe (Fregatten und Kreuzer) sowie die Großkampfschiffe.
Letztere sind die eigentlichen Stars des Spiels. Es gibt für jede Partei 5 verschiedene Großkampfschiffsklassen, man kann insgesamt 16 Stück von ihnen besitzen. Man kann sie sehr gut mit den Heldeneinheiten von WarCraft 3 vergleichen - durch Kämpfe sammeln sie Erfahrung, steigen in Stufen auf, wodurch sich ihre Werte (Panzerung, Schild, Waffenschaden) verbessern und man pro Stufe eine neue Spezialfähigkeit (Schild eines befreundeten Schiffes aufladen; besonders starker Schuss; ein gegnerisches Schiff vorübergehend ausschalten; Raketenbatterie absetzen ...) freischalten bzw. verbessern kann. Selbst der Name eines solchen Schiffes lässt sich verändern.
Fregatten und Kreuzer kann man hingegen deutlich mehr haben - je nach Spieleinstellung und Forschungsstufe sind dort durchaus mehrere 100 Einheiten möglich.
Wirtschaft:
Es gibt grundsätzlich 3 Ressourcen. Credits bekommt man, indem man Planeten erobert und ausbaut, in Form von Steuern. Oder aber durch den Verkauf der anderen beiden Ressourcen: Metall und Kristall. Diese werden in Asteroiden in der Nähe von besetzten Planeten abgebaut.
Dazu gibt es noch die "Ressource" Großkampfschiffbesatzung - diese lässt sich nur erforschen (zu Beginn gibt jede Forschungsstufe +1 Besatzung, lässt also ein weiteres Großkampfschiff zu; bei 16 Besatzungen ist Ende) und die generelle Schiffskapazität, die sich ebenfalls mittels Forschung erweitern lässt. Sie bestimmt, wie viele Schiffe man im Einsatz haben kann, wobei ein Großkampfschiff natürlich mehr Plätze belegt als eine leichte Fregatte.
Baut man Handelsposten sowie Orbitalraffinerien, kann man die Wirtschaft weiter ankurbeln.
Gameplay:
SoaSE ist absolut stufenlos zoombar, ähnlich wie R.U.S.E.
Zoomt man komplett raus, sieht man das gesamte spielbare Universum, das aus über 100 Planeten bestehen kann.
Im Gegenzug kann man so weit reinzoomen, dass ein winziger Jäger, der frisch vom Träger gestartet ist, den gesamten Bildschirm füllt.
Jeder Planet, bzw. das Gebiet um ihn herum, ist eine eigene scheibenförmige kleine "Karte", auf der man Gebäude wie Abwehrtürme, Forschungsstationen, Werften und weiteres errichten kann. Hier finden auch die Kämpfe statt.
Befiehlt man seinen Schiffen den Flug von einem Planeten zu einem anderen, bewegen sich diese erst an den Rand der Karte, von wo aus sie zum nächsten Planeten springen.
Dabei kann aber nicht beliebig gesprungen werden, sondern nur über bestimmte Routen.
So kommt man etwa von Planet A direkt zu Planet B, doch nicht direkt zu Planet C - hier muss man also erst von A nach B, dann von B nach C. Von B aus kann man evtl. sogar zu Planet D. Dies macht B zu einem wichtigen Knotenpunkt und damit automatisch zu einer hart umkämpften Stelle, die besser gut bewacht werden sollte, da es dort immer wieder zu großen Schlachten kommen kann/wird.
Die Schlachten selbst sollen wohl taktisch sein und favorisieren eine ausgewogene Flotte, doch bisher fahre ich im Singleplayer bis zum normalen Schwierigkeitsgrad am besten, indem ich 16 Großkampfschiffe baue und mit diesen in den Krieg ziehe, während die Fregatten und Kreuzer meine Planeten verteidigen.
Leicht ist dies nicht gerade, vor allem bei sehr großen Karten (ich liiiebe diese Riesenkarten, da dauert ein Match gerne mehrere Stunden; mein jetziges läuft knapp 7 und die Kräfte sind immer noch recht ausgewogen).
Es ist ein 2D-Spiel mit fiktivem 3D ... heißt, man befehligt die Schiffe auf einer 2D-Scheibe, sie bewegen sich aber auch übereinander im Raum. Also keine völlige Freiheit wie in Homeworld, dafür aber auch eine absolut exakte Steuerung.
Forschung:
Es gibt zwei Forschungsbäume - zivil (besserer Ressourcenabbau, höheres Bevölkerungswachstum, günstigerer Handel, zusätzliche Zivilgebäude wie Handelsposten ...) und militärisch (stärkere Waffen, Schilde, Panzerung; neue Schiffsklassen, neue Defensivbauwerke). Bei normaler Forschungsrate (lässt sich in den Optionen vor dem Spiel einstellen, wie schnell es gehen soll) dauert es auch hier mehrere Stunden, bis jede Forschung betrieben worden ist. Hatte auch schon viele Matches, wo ich längst nicht alles erforscht hatte, bevor das Spiel vorbei war.
Grafik:
Ehrlich, hohes Niveau. Sehr detailverliebt, so sieht man im niedrigen Orbit der verschiedenen Planeten (erdähnlich, Wüstenplanet, Eisplanet, Lavaplanet und weitere) richtige "Straßen" gefüllt mit Schwebefahrzeugen (erinnert z.B. an Coruscant aus Star Wars); zoomt man nah an z.B. ein Großkampfschiff heran, erkennt man nicht nur deutlich die Hangarbuchten, sondern auch jeden einzelnen Geschützturm. Mehr noch: wird ein Planet bombardiert, sieht man auch wirklich jedes Geschoss.
Und selbst wenn sich mal über 100 Schiffe auf dem Bildschirm tummeln, bewahrt man problemlos die Übersicht, wenn man etwas herauszoomt - dann werden die Schiffe ab einem bestimmten Grad einfach durch deutliche Symbole ersetzt. Sind die Befehle gegeben, kann man die Kamera gerne auf einen Bomber fokussieren und den Kinomodus anschalten; hier werden sämtliche Bildschirmanzeigen deaktiviert und es fliegen wirklich die Fetzen.
Sound:
Ein sehr gelungener Soundtrack, der sich der Situation anpasst, und die Soundeffekte sind spitze.
Wie oft hat meine Frau schon aus dem Nebenzimmer geschimpft, weil ich zu nah an ein (natürlich feindliches) Großkampfschiff gezoomt hatte, als es in mehreren Stufen effektvoll explodierte.
Physikalisch natürlich unkorrekt, denn im Vakuum des Weltraums gibt es keinen Schall.
Das ist mir sowas von egal! Wenn ein riesiger Panzerkreuzer in die Luft gejagt wird, dann soll mein Subwoofer doch bitte meinen Nachbarn einheizen, und SoaSE tut dies
Sprache:
Text und Sprachausgabe komplett und perfekt deutsch.
Optionen:
Sehr sehr viele Einstellmöglichkeiten, nicht nur bei der Grafik, sondern auch bei den Anzeigen/Menüs. Sollen Gitter eingeblendet werden? Schiffssymbole immer? Schiffsnamen? Schwarzer Weltraum, oder quietschbunt wie in Homeworld?
Zu guter Letzt gebe ich noch ein Video.
Video:
zu Beginn sieht man einen Überblick über die "Gesamt-Map", also fast ganz rausgezoomt (es geht noch weiter, wenn nötig). Dann zoomt der Spieler auf einen einzelnen "Planeten" (nun gut, hier ist es ein Asteroid), wo er ganz kurz einen Kolonialkreuzer (Großkampfschiff) anvisiert. Neben guten Kampffähigkeiten ist dieser in der Lage, Planeten zu kolonisieren.
Und schon kommt der Funkspruch ... "Hostile Forces have arrived!" Hier sind die Schiffe auf der Stufe noch als Symbole dargestellt.
Automatisch starten aus den Hangars die Jäger und Bomber, während sich die Flotten aufeinander zubewegen.
Etwa bei 2:25 explodiert eines der angreifenden Vasari Großkampfschiffe.
Add-Ons:
Es gibt zwei Add-Ons zum Download für jeweils 7€, glaub ich. Beide bringen aber nicht so wahnsinnig bahnbrechende Neuerungen, dass man sie unbedingt brauchen würde.
Höchstens für ...
Mods:
SoaSE ist dank kostenlosem Entwickler-Tool sehr modfreundlich. Es gibt zahlreiche Mods, doch die interessantesten (z.B. die Star Wars-Mod) basieren auf dem ersten Add-On Entrenchment.
Nu Leute ... 5 €.
Ich bin immer für eine gute Partie offen in der Software-Pyramide kostet SoaSE immer noch 10€, deshalb ... günstiger wirds nicht als bei der Computer Bild.
Ach ja, fast vergessen ...
BATTLEFLEET GOTHIC MOD
Leider nicht fertiggestellt, wenn auch relativ weit fortgeschritten - doch ich fürchte, sie wird niemals beendet.
Eine Schande, seht euch die bombastischen Videos an:
Große Raumschlacht
Imperiale Großkampfschiffe
Angriff auf Ramilies Raumfestungen