Beiträge von Georgios

    Kapitel 5: Auf den Spuren der Prophezeihung

    Die Menschen hatten Tyra erst spät besiedelt, in den letzten Monaten ihres ersten Reiches, welches danach zusammenbrach und ihm Chaos versank. Auf vielen Welten starben sie aus, wurden von Orks niedergemacht oder vernichteten sich am besten selbst in ihrem blinden Zorn. Doch auf zu vielen überlebten sie so auch auf Tyra IV. Dort behielten sie sogar einen hohen Technikstandart bei, einen Standard der dazu führte das sie noch Tyra III besiedelten. Nachdem das geschehen war, brach die Ordnung bald wieder aufeinander und das Tier im Menschen brach hervor: Bürgerkrieg herrschte, der damit Endete das die Techniker nach Tyra III flohen und dort die Grundsteine für das Manefactorum legten. Später wurden diese beiden Welten von dem Großen Kreuzzug entdeckt und nach kurzem Wiederstand von Tyra III wurde auch dieses System dem Joch des Imperators unterführt. Das Manefactorum wurde unter die Leitung des Adeptus Mechanicus gestellt, die Regierung nach Tyra IV gegeben. Doch gabs es in der Mitte des 35. Jahrhunderten einen weiteren Konflikt, einer der als der Große Bürgerkrieg in die Lokalgeschichte einging. Über Dreihundert Jahre lang bekämpfte Tyra IV Tyra III mit dem Ergebnis das nach Eingreifen der Raven Guard und einigen Hinrichtungen alles so blieb wie es war. Trotzdem, spätestens seit diesem Ereignis galt Tyra III auf Tyra IV als Verachtenswert und Ort von okulten Praktiken, während auf Tyra IV Tyra III als Bäuerlich und zurückgeblieben belächelt wurde. In den nächsten Jahrhunderten stritt man sich immer über alles und jeden, selbst Tyra der Große vermochte es nicht einen Frieden zu stiften, der länger als sein Leben währte. Das war der Grund weshalb der Präsident von Tyra IV alle Ressourcen für die Verteidigung seiner Welt beschlagnahmt hatte, anstelle etwas nach Tyra III kommen zu lassen, das war der inoffizielle Grund warum die Hilfe zu meist auf Tyra IV war.


    Autarch Gwergios beobachte die Situation nochmal genau, ohne sich von der Abscheu überwältigen zu lassen: Die erbärmlichen Kinder des Chaos standen um ihren Altar und beteten zu ihren Dunklen Göttern. Zwei Höllendrachen flogen dezent Patrouille, während zwei Dämonenprinzen das ganze überwachten. Die Eldar ahnten nicht, woher das Chaos von der Gefahr wussten, weshalb sie hier waren, doch dies war auch ohne Belang: Man musste sie töten, ob hier oder auf einer anderen Welt, ihnen konnte nicht erlaubt werden zu leben. Nach der Niederlage bei ihrem letzten Gefecht hatten die Eldar wieder Verstärkung von Ulthwe und Biel-Tan erhalten, die Runenprophetin Caedywn, welche dem verstorbenen Andaris nahe gestanden hatte und mit Freuden seinen Platz einnahm, um ihn damit zu ehren. Die Eldar verließen sich bei dieser Schlacht gegen die Schlecht gerüsteten Kultisten vor allem auf ihre Machtvollen Antigravfahrzeuge, doch selbst diese Gigantische Kraft verblasste neben dem Avatar des Khaines von Biel-Tan, der in diesen verzweifelten Zeiten erweckt worden war und seine Krieger mit gerechtem Zorn anführte. Gerade als die Eldar sich auf den Angriff hinter einem Wäldchen vorbereitete dröhnte dämonisches Gelächter durch die Täler.


    „Ich sehe euch!“ gurgelte der Dämonenprinz des Nurggle und schwang sein Axt bedrohlich, während er in den Himmel aufstieg. Der Dämonenprinz des Khornes brüllte einfach nur sinnentleertes Zeugs und stürmten sofort auf die Linien der Eldar zu. Sofort schlug ihm Feuer entgegen, doch konnte keine der Waffen dem Tobenden Ungetüm etwas anhaben. Der Avatar und die Runenprophetin stürmten von der Seite heran um ihn noch abzufangen, doch war die Entfernung zu groß, das das Abbild des Kriegsgottes noch eingreifen hätte können, aber in den letzten Momenten stürmte Caedywn vorwärts und atmete die Macht des Warps ein, um ihn in einem entsetzlichen Schrei zu entfesseln. Der Dämonenprinz des Khornes ging in die Knie, heulte abscheulich und zersprang in hunderte Einzelteile. Das Heer der Eldar jubelte über diesen Triumph und richtete die restlichen Waffen auf den anderen Prinzen, der träge durch die Luft glitt. Viele Schüsse verfehlten ihre Ziele, doch einer traf den Prinzen, sodass er schwankte, aber trotzdem nicht landen musste. Mit zwei weiten Schwingen war er bei der Schattenspinne, die gerade versuchte die Kultisten bei ihrem Ritual zu stören, und mit einem Hieb zerstörte er die schöne Maschine des Krieges. Heulend rasten die Höllendrachen heran und unheilige Flammen schossen auf ihren Mäulern. Dutzende Eldar verbrannten in dem Feuer, welcher die Bäume atomisierte und nur noch schwarze Erde zurückließ. Ein Exarch der Himmelsjäger traf beinahe zeitgleich ein und visierte sofort die Drachen an, jedoch übersah der Pilot ein verstecktes Viering geschütz und sofort durchzuckten Laserlanzen den Himmel und durchbohrten die Pilotenkanzel, sodass das Flugzeug brennend abstürzte. Doch die Eldar besaßen nur Augen für den Dämonenprinzen, sodass all ihre Waffen den Sturm eröffneten und einen Hagel aus Geschossen dem Ungetüm entgegen jagten. Autarch Gwergios selbst schoss aus nächster Nähe mit seinem Fusionstrahler und fügten ihm eine schwere Wunde zu, sodass er unter Sturm der Asuryans Jäger schließlich unter unzähligen Wunden zusammenbrach. Ein Ilum Zar schoss schnell einen Schuss in den Himmel und nun kam die Überlegene Technik der Eldar vollends zum Tragen: Der Strahl traf, zerfetzte die Panzerung, ließ die Munition und den Treibstoff explodieren, sodass der Höllendrache in einer wunderbaren Blüte explodierte. Von Furcht gepeinigt drehte der anderen herum und versuchte zu fliehen, jedoch wurde er schnell von zwei Nachtschwingen angefangen, die im letzten Moment in den Kampf eingriffen und mit ihren Shurikenwaffen die Kultisten aus der Luft heraus zerfetzten. Jubel erhob sich aus den Reihen der Eldar, als sie ihren Feind so da nieder sahen, ihn so gründlich besiegt. Nichts mehr stand von den Mächten des Chaos und vollkommen berechtigt hatten sie gewonnen! Nun stand nichts mehr zwischen ihnen und dem Ersten Etappenziel, dem Manefactorum Elean, um die Prophezeiung von der Vernichtung Biel-Tans und Ulthwes abzuwenden.


    Stirnrunzelnd betrachtete General Kjion den Astropathen der noch mehr wirre Sätze von sich gab als sonst.
    „Mit dem ist bestimmt etwas nicht in Ordnung, Sir.“ Meinte ein Jüngerer Oberst und wurde mit einem Bösen Blick bedacht.
    „Rufen sie den Generalfeldmarshall.“ Befahl Kjion kurzerhand und verlegte so das Problem einige Stufen höher.
    „Sir, der Generalfeldmarshall hat dafür jetzt keine Zeit.“ Meldete sich ein anderer Offizier.
    „Verdammt…“
    Der Astropath schrie noch einmal auf und fiel dann auf den Boden. Die Tür öffnete sich und ein anderer Offizier betrat den Raum. Den Mann am Boden ignorierend, salutierte er zackig und übergab dem General einen Stapel Papier sowie eine Speichereinheit.
    „Sir, der gewünschte Bericht zur Versorgungslage ist fertig geworden.“ Er salutierte erneut und stiefelte wieder aus dem Zimmer heraus. Der General überflog die Papierzeilen und befand sich schnell einem größeren Problem ausgesetzt als das von einem irren Astropathen.
    „Verbinden sie mich mit General Winter vom Tyra IV-Oberkommando.“ Befahl er dem Kommunikationsoffizier, der sich sofort hektisch die Arbeit begann.
    „Und machen sie das das weg!“ Er deutete auf den Astropathen. Zwei Soldaten, die an der Tür Wache standen, packten den Mann und schleiften ihn weg, während ein dritter kurz den Boden wischte.
    „Sir, habe Verbindung.“
    Kjion wandte sich dem Bildschirm zu und verbeugte sich leicht vor dem flackernden Bild von General Winter.
    „Was gibt es, General Kjion? Ich hoffe es ist etwas ernstes.“
    Im Hintergrund war eine dumpfe Explosion zu hören.
    „General, ich habe feststellen müssen das wir keinen Nachschub mehr bekommen haben seit einigen Tagen. Ist ihnen darüber etwas bekannt?“
    Der General kratzte sich am Bart, als jemand die Tür im Hintergrund aufstieß und etwas für Kjion unverständliches rief.
    „Dann schicken sie noch mehr Männer! Die 444th ist doch in der Reserve, sie sollen die Bresche füllen, bis Todesstoß Einsatzbereit ist.“ Der Mann salutierte und wollte gerade gehen, als der General die Hand hob. „Halt! Bringen sie mir noch den Versorgungsbericht der Woche und zwar schleunigst!“
    Der Mann rannte weg.
    „Probleme?“ erkundigte sich Kjion, aber Winter winkte brummend ab.
    „Nichts gefährliches. Die Orks machen ordentlich Druck, aber noch sind sie weit entfernt von allem wichtigen.“
    Ein erneuter Einschlag von irgendeinem Geschoss unterstrich die Wirkung seiner Worte nicht. Der Soldat von vorhin kam erneut herein.
    „Leutnant Gorobets lässt fragen was das ganze soll.“
    „Gorobets soll seine Befehle ausführen, sonst darf er sich verabschieden.“
    „Er fragt, weil seine Listen vollends leer sind.“
    „Wie?“
    „Kein einziges Schiff traf ein, Sir.“
    „Kjion? Sie habens gehört. Zeit zum Verabschieden, ich muss noch kämpfen.“
    Das Bild wurde unterbrochen und Kjion blieb allein mit seinen Fragen.
    „Oberst Jenkins, sie fertigen ein Bericht unserer Versorgungslage innerhalb der nächsten Stunde an. Oberst Quest, sie stellen einen Bericht über die Versorgung der Truppe auf und Oberst Salia, sie versuchen Kontakt nach Kar Duniash herzustellen. Oder nach Terra. Oder sonst wohin, selbst über irgendeine Waldwelt wäre ich froh, und Tyra IV zählt nicht.“

    Kapitel 4: Eine Verschwörung?


    Bisher war es kein wirklich schöner Tag für Feuerklinge Da'vos gewesen. Er musste einem Befehl folgen, der wenig plausibel war und welcher nicht mal vom Commander abgesegnet worden war, der zwar dauernd an vorderster Front kämpfte aber trotzdem rationale Entscheidungen traf. Es war ebenso kein guter Tag, weil der taktische Vorteil nicht auf seiner Seite war. Direkt vor ihnen war eine Bastion. Eine von vielen kleinen Anlagen, die zusammen mit einem Netz von Gräben und Bunkern einen Verteidigungsring um die Hauptstadt des Planeten formten.


    Und was noch schlimmer war: Orks bemannten die Verteidigungen. Orks. Verteidigungen. Dieser Tag war auf eine erhebliche Weise unlogisch und widersprach allem, was man ihn über Orks gelehrt und was er selber studiert hatte. Orks griffen an.
    Doch diese Orks grinsten von der Bastion hinunter und schossen mit übergroßen Waffen großkalibrige Leuchtspurgeschosse auf sie ab, die Feuerkrieger wie Gue'la umbrachten.


    Naja gut, die Ausfälle hatten sie abwehren können. Mehrere Buggies konnten sie zerstören sowie den Angriff eines großen Mobs der von der Flanke kam. Noch so ein für Orks eigentlich unmögliches Manöver. Doch trotzallem standen sie hier auf dem Präsentierteller, obwohl es andersherum sein sollte.


    Doch die Mühe und die Not für diesen Einsatz war unverkennbar. Der Angriff war hastig durchgeführt und schlecht organisiert, ein weiteres Paradoxon, dass er in der Armee des Sternenreichs noch nie erlebt hatte. Zwar hatten die Gue'la Flammenwerfer, doch nach Da'vos Ansicht wäre es besser gewesen, die Bunker gleich aus sicherer Entfernung zu zerstören und mithilfe richtiger Kampfanzüge vorzurücken.
    Doch es gab keine Kampfanzüge. Und auch keine Rettung durch die Luftkaste. Nicht mal einen Commander. Das wurde alles an anderen Fronten benötigt.
    Wenn der Commander davon erfährt, wird er sehr ungehalten sein, dachte Da'vos.


    "Schießt! Schießt!" Brüllte er, östlich der Bastion auf dem Hügel die es einzunehmen galt, seinen Feuerkriegern und den Gue'la in der Nähe zu. Ein Sturmpanzer schoss einen extrem heißen, konzentrierten Feuerstrahl auf einen Mob großer Orks in sehr schwerer Panzerung, während ein großer Kampfpanzer aus Maschinengewehren und einer drangeschrauben Kanone das Feuer eröffnete. Pulsfeuer und Laserstrahlen prallten auf die dicken, Funken schlagenden Rüstungen der Orks während diese schallend lachend vorwärts durch das unebene Gelände stürmten.
    Er kam sich dabei ziemlich dumm vor, die Pulswaffen an sich waren zwar weit fortgeschritten...und dennoch schafften sie es die Orks nicht zu verwunden. Glücklicherweise war ein Feuerkrieger ein Individuum, das zum Denken und adaptieren angeregt wurde. Sie begannen, gezielt auf die Köpfe zu schießen. Raketen von den Gue'la-Waffenteams rasten vorbei und seltsame Blitze begannen um die Grünhäute zu zucken, als diese komischen Irren mit ihren Kräften losgelassen wurden. Einer kippte um, dann zwei und dann noch mehr. Erstaunlicherweise schien der Mob nicht davon begeistert zu sein und machte die Kehrtwende, die Angreifer jubilierten...
    ...und zwar solange bis der Kampfpanzer seine Walze anwarf und frontal auf sie zusteuerte.
    "Mist. Taktisch Zurückfallen! Formation ausdünnen!" Befahl Da'vos.


    Das Orca-Landungsschiff raste zwischen den Wolken umher, die Backbordtore bereits geöffnet, wo Shais mit Drohnenschwärmen auf den ETA wartete. Es war zum Verrückt werden. Nicht nur wurden alle Fronten strapaziert wodurch praktisch jedes Kampfanzugteam und jedes schwere Geschütz nun gefordert war, sondern jetzt musste er sich auch mit dieser närrischen Handlung herumschlagen und irgendwie dafür sorgen, dass daraus so etwas wie ein Sieg wurde. Die bisherigen Daten die man ihm geschickt hatte ließen verlauten, dass die Verluste der Gue'la hoch seien, während die Verluste seiner Truppen, Kroot wie Tau, moderat bis hoch seien.
    „ETA erreicht, Shas'o. Gute Jagd.“ Sagte der Luftkastenpilot über das Link.
    Shais's Kampfanzug machte einen Satz nach vorne, in die Weiten des Himmels. Der Pilot hatte die Sache gut hingekriegt, er sah die Westgräben direkt unter sich. Sein Jetpack zündete, worauf der freie Fall kompensiert wurde. Drohnenschwärme folgten ihm praktisch im Sturzflug dicht auf. Für mehr hatte die Zeit nicht gereicht.
    Verdammt.
    Die Orks schienen ihn bemerkt zu haben. Schlagartig rasten leuchtende Geschosse von der Bastion auf die Westgräben. Trotz der Zielfläche die sein Kampfanzug bot, schienen sich die Orks trotzdem schwer zu tun. Seine Drohnen schwebten tiefer um das Feuer zu vermeiden und stürmten die Bunker, um diese zu säubern damit keine Überraschungen den Rücken trafen.
    Dann aber näherte sich trotzdem ein kleiner Haufen. Kurz verwirrt, fand er schnell die Fassung wieder. Rechts von ihm materialisierte das Rote Team unter Shas'vre Phi. Er salutierte still, danach postierten er und seine Leute sich um Shais. Es fauchte laut, als ein Massebeschleunigergeschoss in die Bastion einschlug.
    Die Freude währte nur kurz, denn ein Haufen schwer gepanzerter Orks kam auf sie zu.
    „Die schon wieder.“ Sagte Phi.“Dachte, die wären von Da'vos erledigt worden. Sie kommen direkt auf uns zu.“
    „Dann müssen wir das halt klären. Alle Feuerkraft auf die Feinde konzentrieren!“
    Somit begann das Rote Team zusammen mit dem Commander ein tosendes Sperrfeuer, doch die Orks, schon vorher gekränkt vor dem Beschuss geflohen zu sein, gaben diesmal nicht auf. Sie setzten stattdessen zum Spurt an und ließen ihre Energiekrallän zucken. Drei, vier, fünf, weitere kippten um.
    Dummerweise hatte er die Feuerkraft eindeutig überschätzt. Und die Geschwindigkeit der Orks unterschätzt. Er warf sich nach vorne und die Krallä des größten Orks, der seine scheinbare Leibwache jetzt zur Seite rammte, krachte gegen den rechten Arm von Shais's Anzug, kurz zuvor war ein kleiner runder Schild ausgefahren, der ein grell blau leuchtendes Kraftfeld projizierte und sich um die Nahkampfwaffe schlang. Die Geister wichen zurück und aktivierten ihre Sprungantriebe um sich außer Schlagreichweite zu manövrieren. Zuerst dachte er, dass das Rote Team der Panik anheim gefallen war, aber als ein markiger Schrei gellte und ein äußerst breiter, sehniger Arm den Kopf eines Orks packte und die Pranke eines Armes niederfuhr war die Lage klar. Haufenweise Kroot mit ihren zähen Krootox-Reittieren stürzten sich auf Orks.


    Shais biss die Zähne zusammen, das Kraftfeld zitterte und verdichtete sich wieder und wieder.. Noch immer setzte der Ork nach und ein Ende der Kraftreserven schien nicht in Sicht. Zu seinem Erstaunen drang der Große langsam aber sicher immer weiter vor. Er versuchte so sorgfältig wie möglich Kraft entgegenzuwirken, ein lautes Ächzen fuhr durch seinen Anzug. Er spreizte das rechte Bein nach hinten, es würde gleich einen ganz besonderen Verwendungszweck finden.
    Zeit für einen kleinen Zaubertrick.


    Diesmal aktivierte er die linke Vektor-Schubdüse und zündete gleichzeitig sein Jetpack. Das rechte Bein schoss aus dem Schlamm hervor und verlieh ihm den maximalen Schwung. Die gebündelte Energie in den rechten Fuß steckend, verpasste Shais seinem Widersacher einen Drehkick, worauf es laut knackte, einerseits wegen des „gebrochenen“ Fußes und andererseits wegen des zertrümmerten Unterkiefers. Der Ork, welcher seine ganze Kraft und Konzentration auf Angriff gerichtet hatte, flog rückwärts in den Dreck.
    Shais vergeudete keine Zeit, er schoss weiter nach oben, und ließ sich, mit dem etwas zertrümmerten Fuß seines VX-8's voran direkt auf den Kopf des Orks fallen. Blut und Gehirnmasse bahnten sich fontänenartig einen Weg aus dem nun reichlich platten Kopf des Orks.
    Hirnschleuda. Welch treffender Name.


    Shais atmete aus. Hatte er gerade wirklich einen Chefoberboss besiegt? Reife Leistung. Am liebsten hätte er laut gelacht, aber einerseits steigerte sich die Wut in ihm und andererseits wäre es reichlich unpassend gewesen. Er blickte hinunter zu Phi, der zögerlich dastand und den Kopf hängen ließ. Ein unversehrtes Teammitglied kam herüber und klopfte ihm auf die Schulter.
    Die erste Frage, die er laut stellen wollte war, wer diesen Irrsinn befohlen hatte, doch von hier wollte er keine Antworten mehr bekommen. Es erschien ihm einfach nicht richtig.
    Somit raste er aus dem Graben heraus und besah sich des Schlachtfeldes unter ihm, in welchem mittlerweile gewisse Ruhe eingekehrt war. Sie hatten gewonnen.


    Zu seinem Entsetzen entdeckte er einen zerstörten Hammerhai, aus dem Rauch in breiten Säulen schoss. Er setzte daneben ab und erblickte Shas'la Ma'fries und seine Crewmitglieder, die etwas entgeistert neben ihrem schon wieder Bruch gelandeten Hammerhai saßen.
    Ma'fries stand auf und verkündete, erstaunlich sachlich, der Welt und dem Commander im besonderen:“Seid gegrüßt, Shas'o. Melde gehorsamst, dass unsere Kriegsmaschine durch Feindbeschuss zu Boden gegangen ist.“
    „Äh, gut. Wo ist Shas'el Da'vos?“
    „Weiter östlich, jenseits der ersten Bunkerreihe. Da ist auch der Gue'la-Kommandant.“


    Somit machte er sich schnell, getrieben von der Frage nach dem Warum und der Wut in ihm auf den Weg dorthin. Kaum hatte er ihn erspäht, stieg Shais eilends aus seinem Anzug aus und näherte sich Feuerklinge Da'vos, welcher, den Blick des Commanders bemerkend, etwas zurückwich.
    Nach kurzem gegenseitigem Anstarren begann der Commander die Stille zu lösen. Gue'la wie Kroot und Menschen beobachteten die Szenerie und konnten den aufkommenden Ärger praktisch riechen.
    „Nun...Da'vos. Wer hat diesen Angriff befohlen? Wer ist auf diese absolut inakzeptable Idee gekommen und vorallendingen ohne mich vorher zu unterrichten?!“
    „Äh...“ Begann Da'vos.
    „Das war ich, Shas'o T'au Shais.“ Sagte eine gebieterische Stimme direkt hinter ihm.


    Energisch drehte er sich um, um seine bereits vorstrukturierte Litanei zu entfesseln, er hatte bereits den Mund geöffnet...
    ...und schloss ihn sofort wieder.
    Direkt vor ihm stand ein Aun. Ein Beamter der Himmelskaste.
    Shais Verstand machte eine 180 Grad Wende und er war nun genauso irritiert wie Da'vos.
    „Aun'el Shiru'res?“
    „Korrekt, Commander. Wobei ich muss korrigieren muss, ich habe es nicht befohlen, sondern ich habe...konsultiert, wie es meiner Aufgabe entspricht.“ Er wies auf den Gue'la Kommandanten, einen recht schuldbewussten Eindruck machte.“Gibt es Einwände bezüglich diesen Handelns?“
    „Äh, nein, oh Aun, doch sagt, wie lange seit ihr hier? Während der vergangenen drei Tage an der Front wurde mir keinerlei Meldung gemacht von eurem Eintreffen. Ich hätte sicherlich dafür sorgen können, dass ihr unter günstigeren Umständen erscheint."
    „Diese Einwände sind nicht erforderlich, denn ich weile bereits seit drei Tagen hier. Die örtlichen Störungen des Planeten müssen wohl den Priorität-1 Kanal gestört haben.“
    „Ja, ja. Das mag wohl stimmen.“

    Sein Kopf machte erneut eine Wende, wenn auch eine mentale, denn er bemerkte, dass er ganz offensichtlich und ganz wissentlich angelogen wurde.
    Vor drei Tagen, nachdem sie die Festung übernommen hatten, hatte sich sein gesamtes Kader rasterförmig ausgebreitet. Aufgrund der etwas eingeschränkten Kampfkraft seines Kaders wurden praktisch alle Kampfanzüge für den Fronteinsatz koordiniert und somit war es selbstverständlich, dass er an den Brennpunkten selber agierte. Er hatte lange nicht mehr geschlafen, doch selbst jetzt sah er eindeutig vor sich, wie er mit einem Experten auf diesem Gebiet eben diese Störungen unter die Lupe genommen hatte, um den Priorität-1 Kanal, welcher immer als Verbindungsglied zur Hauptflotte im Sektor diente, aufrechtzuerhalten. So entsprach es den Protokollen.
    Man hatte ihn somit mit Absicht nicht informiert. Das war bisher nie so gewesen.
    „Die Störungen scheinen stärker als erwartet zu sein, schließlich seid ihr, oh Aun, schon drei Tage hier.“ Sagte Shais und versuchte dabei nicht zu vorsichtig zu klingen. Oder paranoid.
    „Ich wusste, dass eure gesamte Konzentration auf dem Schlachtfeld lag. Ich habe weiter versucht, euch zu kontaktieren, doch im Sternenreich vertraut man, trotz eures noch jungen Alters, euren Fähigkeiten, auch wenn eure Methoden unorthodox sind, wenn ihr erlaubt.“


    Vertrauen...von wegen! 3 Tage sind mehr als genug, um sich an verschiedensten Stellen mal ein wenig über den Shas'o umzuhören und vielleicht seine Loyalität in Frage zu stellen. Er hatte keine Wahl, er musste wohl oder übel mitspielen. Er wurde nicht einfach überwacht, ihm wurde diese Tatsache auch ganz bewusst vorgeführt. Um ihn einzuschüchtern? Um ihn von etwas abzuhalten?
    Stellt sich die Frage, von was. Was war der Grund für diese Handlung?


    Diese Invasion begann, zu interessant für seinen Geschmack werden.

    Kapitel 3: Die Kinder Ishas


    Viele Kinder Ishas wird die Vernichtung ereilen,
    nur der, der einst auszog und nie zurückehrte aus der Schlacht, zurückgelassen und vergessen von Eldarmacht,
    in den Düsteren Sternen Yurlandas,
    wird sie retten können durch Geistesmacht,
    doch Von Blauen Getragender Tod wird den Mächtigen ereilen, der lange für Rettung seiner wandelte,
    und die Roten Klingen der Dunklen warten darauf,
    Unglück über die Eldar zu bringen,
    und Unheil von Unendlicher Pracht wird schnell gebracht,
    dem Schlafenden, den Toten,
    die einst auszogen.


    Die Fäden des Schicksal konnten nur von den Eldar gelesen und verstanden werden – aber auch nicht von jedem Eldar. Nur die Mächtigsten Seher unter ihnen konnten dies auch in der in der Hitze der Schlacht. Doch wenn es ihnen gelang, dann war ihren Feinden das Verderben sicher, denn wer das Schicksal des anderen und sein eigenes Kennt, kann den Tod vermeiden und verbreiten. Selten zogen die Eldar ohne ihre Seher in den Krieg und auch heute sollte es so nicht sein…Autarch Gwergios war mit einer kleinen Streitmacht der Weltenschiffeldar von Ulthwe hierher gekommen, um den Propheizeihungen von Runenprophetin Gwergia zu erfüllen und die Seelensteine von dem Seher Taldarnis aus den Händen der Affen zu bergen, bevor er in dem bevorstehenden Feuersturm unterging. Die Orks waren kein Problem, diese Tumben Kreaturen konnte man ohne Probleme umgehen und sie waren kein Teil der Prophezeihung, die Menschen hingegen…diese Menschen in ihren Blauen Rüstungen sollten eine wichtige Rolle spielen…von Blauen getragener Tod wird den Mächtigen ereilen, der lange für die Rettung seiner wandelte…so lautete ein Teil der Weissagung. Gwergios hatte nicht vor es auf die Probe zu stellen und hatte zusammen mit Andaris, dem Autarchen von Biel-Tan, der schon früher mit Gwergios zusammen gekämpft hatte und ihm daher hier half, einen Hinterhalt geplant. Die ahnungslosen Wachposten der Imperialen wurden ohne Problem von den Rangern gesäubert und lange versteckte Portale wurden wieder in Betrieb genommen. Die Eldar waren schon einmal auf Yurlanda gewesen, von den Imperialen Tyra genannt. Tyra war einer der Größten Helden des Planeten gewesen, der damals noch als X-10-SU-K-4 in den Archiven der Bürokratie hieß, ein heldenhafter Kommissar, welcher ohne Furcht gegen jeden Feind antrat und persönlich den Waaaghboss erschlug, der es wagte Imperiale Welten anzugreifen. Nachdem er auf dem Heimweg noch eine Invasion der Chaos Space Marines auf einen Planeten zurückschlug, bei dem er gerade in der Nähe war, wurde zu seinen Ehren das gesamte System umbenannt und durch die Waffen und Technologien, die er in seine Heimat brachte wuchs die Industrie und die Bevölkerung. Ihm wurde die Bürde des Planetaren Präsidenten angetragen, doch lehnte er ab und meinte, er würde dem Imperator besser in der Schlacht dienen. Passend starb er dann auch in einer Schlacht gegen die Tau, nicht weit von seiner Heimat entfernt, auf einer unwichtigen Randwelt. Aber auch nach seinem Tode florierte Tyra immer noch und wuchs, bis es schließlich zur Sektorhauptstadt wurde als die Alte von Xenos geschleift worden war.
    Als die Eldar damals hier war, waren die Menschen noch nicht da und der große Seher Taldarnis führte die Streitkräfte der Eldar damals gegen ihren Feind, wobei er starb. Doch nun wurde seine Erfahrungen gebraucht – aber das hatte noch Zeit, zu erst galt es die Affen aus der Gleichung zu nehmen. Bald würde hier ein Konvoi durchgehen, vorhersehbar, da es nur eine einzige Straße gab und die Mon-Keigh nicht über die Schläue verfügten andere Wege zu gehen als die Alten. Die Wenigen Wachposten hatten nicht einmal einen Notruf absetzen können und durch die Portale würde bald die schwere Verstärkung eintreffen und somit den Imperialen ein für alle mal ein Ende machen. Die ersten Imperialen Maschinen, in den Farben des 1. Acytla, was auf geringere verwunderlich gewesen wäre, aber war dieses Regiment hauptsächlich hinter der Front tätig, während die Windspieler selbst die erste Reihe bildeten, rumpelten um die Kurve und stellten sich innerhalb von wenigen Sekunden zu einem Block auf, sodass sie mit ihren Starken Panzerungen nach außen zeigten…dies war merkwürdig, aber selbst diese Taktik, die gegen Orks funktionieren könnte, war gegen die Macht der Eldar natürlich vergeben. Die Warpkanonen würden sie ohne Problem zerfetzen und somit einen schnellen Sieg ermöglichen. Die Geschosse flogen in einem Hohen Bogen über die Bäume und verfehlten den Konvoi in einem bedrohlichen Maßstab. Gwergios stutzte…was war dort passiert? Wenn die Warpkanonen nicht getroffen hatten, waren sie in größter Gefahr , Zeit selbst in die Schlacht einzugreifen und diesen Chem-Pan-Sey zu zeigen, wer der Herr des Universums war. Er nickte seinen Kriegsfalken zu und gemeinsam erhoben sie sich in die Lüfte.


    Autarch Andaris von Biel-Tan saß in seinem Serpent, umgeben von den Phantomdroiden, die die Seelen früherer Krieger seines Weltenschiffes beinhalteten und für die Lebenden in die Schlacht zogen, und verfolgte den Verlauf des Hinterhalts und was er mitbekam war überraschend: Die Imperialen hatten den Hinterhalt erkannt und nun griffen ihre besten, die Gardisten, von den Seiten an. Auch wenn er wußte, dass das keine Gefahr war und er sich nicht zu fürchten brauchte, so war das ganze eine unvorhergesehene Entwicklung. Er versuchte dem Fahrer des Serpents dem Befehl zu geben zu wenden, das er die Schlacht den neuen Flankentruppen entgegenschlagen konnte, als ein ohrenbetäubendes Krieschen zu hören war und plötzlich überall Flammen umhertanzten. Die Hitze konnte ihn aber nicht gefährden, jedoch fand das Feuer eine Schwache Stelle in dem Phantomkristall eines Droiden und so begann er zu brennen. Ein schneller Blick zeigte jedoch, dass der Seelenstein intakt war und somit kein schlimmer Schaden entstanden war. Trotzdem, die versuchte Vernichtung eines Eldars war schon eine unverzeihbare Sühnetat und so blickte er auf, die Ursache für die Explosion suchend. Direkt vor ihm, nicht weit entfernt standen zwei Chimären, aus denen HE-Laserblitze auf ihn einhämmerten. Das Schwert ziehend befahl er den Droiden den Ansturm auf die Menschen und innerhalb weniger Sekunden blitzen die Strahler auf, eine Chimäre wurde schwer getroffen. Aufgrund ihrer primitiven Technik verdampften die Piloten augenblicklich und nur einige, schwer verletzte Gardisten konnten aus dem Wrack fliehen. Bevor sich jedoch von ihrem jämmerlichen Leiden erlöst werden konnten blitzen abermals die HE-Lasergewehre aus der anderen Chimäre auf und einer raste mit Tödlicher Sicherheit auf Andaris zu. Der Strahl traf ihn in die Brust, brannte sich durch seine Rüstung und trat hinter ihm wieder aus. Verblüfft blieb der Autarch stehen und ehe er sich sammeln konnte zuckten neue Blitze und durchbohrten in nochmal und nochmal. Verwundete sackte er auf die Knie und ging auf den Boden. Während er mit vernebelten Blick noch sah wie die Wachen die schwachen Menschen vernichteten, doch das half ihm nicht mehr. Nicht einmal war ihm die Gewissheit vergönnt, das sein Tod einen Sinn hatte, die Eldar gerettet hatte. Sein Blick wurde immer dunkler, die Schlacht immer leiser bis schließlich die Ewige Schwärze ihn umfing.


    Aus dem Himmel stürzte Autarch Gwergios inmitten der Imperialen Panzer und bevor die Imperialen reagieren konnten prasselten Plasmagranaten zwischen ihnen nieder und ließen sie verdampfen. Noch in der Landung warf einer der Falken eine seiner Granaten, traf jedoch wegen einer Plötzlichen Bö nicht. Dennoch schienen die Primitiven Affen dies nicht vorrausgesehen zu haben und so landeten sie sicher in mitten der Feinde. Sofort trennte er sich von seinen Kriegern, den während sie sich um die Imperialen Wachsoldaten zu kümmern hatten, besaß er ein Anderes Ziel. Einige Imperiale Soldaten, die bereits ihren Kampfgeist verloren hatten und wild flohen, von den Schüssen der Ranger getrieben, waren sein Ziel, die er mit Erhobenden Energieschwert angriff, die Schüsse um sich ignorierend. Während er anstürmte nahm er eine Granate und warf sie an einen Leman Russ, der unter ihrer Explosion erbebte. Der Imperiale Soldat, der ihn anstürmen sah, feuerte verzweifelt mit seiner Taschenlampe, traft aber natürlich nicht. Ein schneller Hieb und seine Leiche lag auf dem Boden, was die anderen Soldaten weiter zur Flucht antrieb. Während die Kriegsfalken erneut in die Luft aufstiegen, um in einem Sturzangriff die anderen Soldaten zu besiegen, rasten Geschosse von einer anderen Chimäre heran und unter dem Massiven Feuer bracht sein Schutzschild zusammen, mehrere Boltersalven prallten gegen seine Rüstung, verletzen ihn leicht und warfen ihn zu Boden. Gleichzeitig erreichten die Kriegsfalken ihre Opfer und mit lautem Geschrei stürmten die Imperialen auf sie ein. Bevor Gwergios wieder aufstehen konnte prasselte eine weiter Salve auf ihn ein und schlugen weitere Wunden. Rotes Blut floss auf den Grünen Hügel und als er versuchte auf die Beine zu kommen, versagten seien Beine ihm den Dienst. Die schweren Geschütze der Imperialen Donnerten und die Raketen des Mantikors verwandelten den Wald in ein Flammenmeer. Ein Prismenstrahl des Ilums Zars von Biel-Tan zuckte über das Schlachtfeld und wie als Antwort explodierte einer der Panzer in einem Gewaltigen Feuerball.
    Lordkommissar Bromsted lachte dreckig, als er die verzweifelten Versuche der Eldar beobachte, die er sauber in einen Hinterhalt gelockt hatte – gut das er auf seinen Bauch hörte. Er jagte eine weitere Salve von Boltgeschossen in den am Boden liegenden Autarchen, eines wunderen Beispiels für seine Art: Sterbend und ungefährlich. Natürlich starben auch Menschen, aber das war nur Fleisch, Fleisch das in der nächsten Stadt neu eingezogen werden würde. Die paar Chimären die die Eldar vernichtet hatten, würden innerhalb weniger Stunden ersetzt werden, allein der Verlust des Leman Russ schmerzte ein wenig, genauso wie die Raketen des Manticors. Aber es man musste auch Opfer dafür bringen Xenos zu vernichten. Er setzte zu einer neuen Salve auf den Autarchen an, als der Fahrer aufschrie: „Aaachtung!“ Die Chimäre erbebte unter einem schweren Treffer, die Außenpanzerung schälte sich ab und die Motoren wurden von einer weiteren Salve von Energiewaffen beschädigt und explodierten einfach. Trümmer umflogen ihn, Feuer versengte sein Haar und schmorrte seine Uniform an, aber solche lächerlichen Verletzungen konnten ihn doch nicht töten. Er zog sich einen Splitter aus der Wange und kroch durch die Brennenden Trümmern unter den großen Versorgungsroheren in den Wald. Sofort eröffneten die Eldarranger ihr Feuer auf ihn, überall schlugen ihre Schüsse ein, doch sein Reaktorfeld, die Rüstung und der Segen des Imperators schützen ihn zuverlässig, nur eine verirrte Kugel traf ihn und schlug eine Fleischwunde am Knie. Ärgerlich, aber nicht wirklich schlimm. Er hastete weiter durch die Bäume und schon bald hörte der Beschuss durch die Ranger auf. Nun war er alleine, seine gesamte Kompanie würde wahrscheinlich Tod sein, aber sie haben dem Imperator gut gedient und genügend Eldar getötet. Und genau Zeit verschafft das der Konvoi einen anderen, einen geheimen, Weg nehmen konnte. Und das Imperium konnte sich Verlust leisten, die Eldar nicht, auch wenn es sich bei den Imperialen Verlusten zugegebenermaßen um Einheiten handelte, die schon etwas länger im Dienst wären und ein wenig mehr Erfahrung hatten als der Rest. Dennoch, auf Tyra herrschte noch Krieg, da würden noch neue Soldaten trainiert werden. Zufrieden dämpfte er sein Tempo und ging gemächlich durch den Wald, bald müsste er sein privates Shuttle finden, mit dem er bequem nach Elean käme…etwas knurrte hinter ihm. Blitzschnell drehte er sich um und schlug mit dem Bolter heftig gegen das Maul eine einheimischen Raubtiers, welches Ähnlichkeit mit einem großen Wolf hatte. Mit der anderen gab er eine kurze Salve auf die Bestie ab, doch die kämpfte weiter und riss mit einem gewaltigen Kraftakt seinen Bolter entzwei. Bromsted tastete nach seinem Säbel, doch er schien er verloren zu haben, es war nirgendwo. Die Bestie bäumte sich auf, brüllte und schlug mit seiner riesigen Klaue zu.


    Die schwelenden Überreste des einst prächtigen Waldes boten ein Schreckliches Bild der Verwüstung und Zerstörung. Autarch Gwergios schritt ein wenig unsicher über das Schlachtfeld und begutachtete das Chaos. Die Verlust waren hoch und der Erfolg gering gewesen, vier Seelensteine waren verloren gegangen, fünfzehn Eldar hatten ihr Leben verloren, einunddreißig waren so schwer Verletzt, das sie auf lange Zeit keinen Krieg mehr führen konnten. Eine Nachtspinne war von einem heimtückischen Raketenschlag des Imperialen Mantikors vernichtet worden, gerade als er sein Heck ihm zuwandte, um das Portal nach Ulthwe vor dem Zugriff durch Imperiale Gardisten zu schützen. Soviel Blut war geopfert für…nichts – der Konvoi war verschwunden und somit hatte man seine Zeit damit vergeudet einige unterbemittelte Affen zu töten, ihre Fahrzeuge zu zerstören und sich in einen Sinnlosen Kleinkrieg zu verzetteln. Nachdenklich wiegte er den Seelenstein von Aldarnis in der Hand und wünschte sich mit ihm zu sprechen, aber dieses Vergnügen würde ihm erst vergönnt sein, wenn dieser Feldzug abgeschlossen wäre und das könnte durchaus in seinem Tod enden. Nachdem hier die Pläne nicht so funktioniert hatten wie vorgestellt, würde man andere Schritte einleiten müssen – verzweifeltere – aber bevor man sich wieder um die Menschen kümmern könnte musste das Chaos noch vertrieben werden. Solange die Chaos-Space Marines hier waren, würde die Operation in Beständiger Gefahr der Vernichtung laufen und dies würde man vor den Einwohnern der Weltenschiffe nicht verantworteten können. Denn es war noch ungewiss, wer von der Prophezeiung betroffen war, es wurde nur von Vielen Eldar gesprochen, die der Tod ereilen würde.

    Kapitel 1: Aufräumaktion


    "Sir, die Tau greifen unsere Frontlinie an!"
    "Halten sie die Stellung Sergeant."
    "Sir, die haben einen Knarloc!"
    "Wir haben einen Baneblade."

    - Oberst Mimir und Sergeant Taven bei der Schlacht von Palaven


    Die Chimäre rumpelte über die unebene, von Gras bedeckte Erde und schüttelte ihre Insassen durch. Besagte Insassen waren ein missgelaunter Oberst der Imperialen Armee und sein äußerst nervöser Beraterstab, sowie die beiden Fahrer des Transporters. Die Chimäre war mit extra Panzerung verstärkt und hatte eine große Bulldozerschaufel an der Front montiert um sich leichter einen Weg durch diese von Schlaglöchern durchzogene Grasebene zu bahnen. Über der Schaufel prangten die gefährlichen Waffen des Fahrzeuges, ein Multilaser welcher enormen Schaden bei leicht gerüsteten Zielen anrichten konnte, sowie ein Schwerer Bolter, eine Waffe welche großkalibrige Explosivgeschosse in die Reihen des Feindes feuern konnte. Der Name des Obersts war Mimir und er führte das 101. Tielastanische Regiment der Imperialen Armee in den Kampf, das Regiment welches im Allgemeinen als 'Die Windspieler' bekannt ist. Den Namen trugen sie auf Grund ihrer himmelblauen Uniformen und Lackierung ihrer Fahrzeuge, was äußerst untypisch für ein tielastanisches Regiment war. Diese legten normalerweise Wert darauf vollkommen unerkannt zu sein, oder zumindest Tarnkleidung zu tragen, Oberst Mimir hingegen war der Meinung dass einige wenige getarnte Soldaten vollkommen ausreichend waren. So hatte er die Kampfdoktrinen welche normalerweise für Tielastaner üblich waren abgeändert, seine Taktik ging darauf hinaus die Aufmerksamkeit des Gegners durch große Mengen Infanterie und Panzer zu erlangen, während kleine Kommandotrupps entweder das Oberkommando des Feindes ausschalteten oder mit Meltern und Sprengladungen bewaffnet die Panzer des Feindes auseinandernahmen, genaugenommen waren der Oberst und sein Regiment bekannt dafür unglaubliches Glück mit Melterwaffen zu haben, es kam nicht selten vor dass das heiße Geschoss der Waffe ein Munitionslager in feindlichen Fahrzeugen traf und dieses zum explodieren brachte.


    Am bekanntesten waren die Windspieler jedoch für die Schlacht von Palaven. Palaven war ein kleiner Planet an den Ausläufern des gleichen Systems in dem sich auch Tielastan befand. Nachdem der Kontakt mit dem Planeten abbrach wurden die Windspieler entsandt um zu sehen was passiert war. Auf der Planetenoberfläche hatte man Spähtruppen der Tau gefunden welche die Imperialen Truppen in kleinere Gefechte verwickelt hatte. Am Ende hatte sich die Situation jedoch zu einem vollständigen Krieg entwickelt in den beide Seiten immer mehr investierten. Letztendlich gewannen die Windspieler die entscheidende Schlacht, überrannten die Tau und töteten gleich zwei große Knarlocs und einen Himmlischen der Tau. Seit diesem Tag genießt der Oberst einiges an Ansehen innerhalb des Tielastanischen Militärs, hatte jedoch auch einiges an Rivalen. Und einer jener Rivalen war zweifellos Schuld daran dass Oberst Mimir jetzt in einer Chimäre über die Grasebenen von Tyra III tuckerte um kleinere Gruppen eines riesigen Ork-Waaaaaaghs! zu jagen und von diesem Planeten zu vertreiben. Das 101. war nicht das einzige Regiment welches Teil der riesigen Hilfsflotte für die vom Waaaaaaagh! bedrohten Systeme war. Das 01. und 04. Actyla sowie das 113. Cadia wurden ebenfalls entsandt, zusammen mit einigen Kompanien der Space Marine Orden der Ultramarines und White Scars. Alles in allem eine Streitmacht die durchaus mit den Orks fertig werden dürfte, sobald sie denn gelandet war. Die Anlandung der Truppen war einer der Gründe weshalb der Oberst so missgelaunt war, schlechte Wetterbedingungen sorgten dafür dass die Vendettas und Walküren der Armee nicht alle Truppen planmäßig absetzen konnte, noch immer war ein gewaltiger Teil des Regiments in den Schiffen im Orbit oder aber irgendwo weit hinter der Front zu welcher die Chimäre gerade fuhr.
    „Statusbericht, sofort!“ fuhr er seinen Beraterstab an. Dieser bestand aus vier Veteranen, einer von ihnen mit einem Melter bewaffnet, ein weiterer trug eines der großen Langstrecken Funkgeräte der Imperialen Armee. Der dritte Veteran trug das Abzeichen eines Sanitäters auf seiner Rüstung und der der vierte Mann hielt die Standarte des Regimentes in seiner Hand, das Banner zeigte den blutigen Kopf eines Himmlischen der Tau, eine unmissverständliche Herausforderung an alle Xenos dieser Spezies. Zusätzlich befanden sich die beiden Leibwachen des Obersts im Fahrzeug, sowie zwei weitere Offiziere und ein Astropath. Kennek, der Flottenoffizier welcher unter Mimirs Befehl stand gab schließlich den verlangten Statusbericht:
    „Sir, Landung an der Front ist noch immer weit hinter dem Zeitplan. Commander Taven hat den Befehl übernommen, sein Trupp hat sich in einem Bunker verschanzt der noch weitestgehend in Takt war. Ein Großteil seiner Männer hat die Schützengräben wieder in Stand gebracht und darin Deckung gesucht. Große Infanterieverbände der Grünhäute haben sich in den Ruinen von dem verschanzt was früher mal Teil der Verteidigungsanlage war, nur wenige Fahrzeuge sind zu sehen. Wir haben bereits vier Leman Russ an die Front gebracht, auf den Rest werden wir jedoch noch verzichten müssen.“
    „Wie steht es mit dem 'Fluch der Xenos'?“ fragte der Oberst und meinte damit den Baneblade des Regiments.
    „Negativ, Sir. Es wird noch ewig dauern bis wir den überhaupt auf den Boden bekommen.“
    „Wäre auch zu schön gewesen. Fahrer, an den folgenden Koordinaten anhalten.“
    der Oberst gab die Koordinaten durch und wartete während der Fahrer den Kurs änderte. Zehn Minuten später hielt die Chimäre an und Mimir öffnete die Feuerluke um sich einen Blick vom Schlachtfeld zu machen.


    Es waren tatsächlich haufenweise Orks. Hier und da konnte man einen Panzer erkennen der wohl mal dem Imperium gehört hatte und von den Orks umfunktioniert wurde. Nachdem er das Schlachtfeld mehrere Minuten beobachtet hatte, sowohl mit dem Auge als auch über Scanner und Fernglas, legte er drei Prioritätsziele fest. Das erste war ein Panzer mit einer riesigen Kanone welcher gerade in diesem Moment auf den Bunker von Commander Taven feuerte und die Scharfschützen welche sich auf dem Dach befanden beinahe auslöschte. Das zweite Ziel war eine Ansammlung von seltsamen Kanonen direkt vor dem Bunker welche von einer kleineren Grünhaut-Spezies bemannt wurde, das dritte Ziel befand sich in einer Ruine außerhalb der Reichweite der meisten Geschütze der Imperialen. Es war ein riesiger Ork, wahrscheinlich einer ihrer Anführer. Er wandte sich an Veteran Collen, der Soldat seines Kommandotrupps der das Funkgerät bediente:
    „Geben sie folgende Befehle durch: Die Leman Russ vom Typ Vollstrecker und Linienbrecher sollen sofort nach Nord-Westen fahren, ihr Ziel ist eine große Ansammlung von Orks in der großen Ruine die mal eine Kantine war. Leman Russ Typ Exekutor fährt sofort nach Nord-Osten und räuchert die Orks im Waldstück dort aus, die sind mir zu nahe an den Waffenteams. Besagte Teams sollen den Beschuss auf den Panzer mit der großen Kanone aufnehmen, ein wenig Nord-Östlich des Bunkers. Lebt einer der Scharfschützen noch? Ja? Perfekt, der soll versuchen die kleinen Mistviehcher bei den Kanonen auszuschalten. Wir bleiben in Position und warten, alles verstanden?“ der Mann nickte und war bereits damit beschäftigt die Befehle weiterzuleiten während der Oberst seinen Blick wieder über das Schlachtfeld schweifen ließ. So gut wie alles lief nach Plan, der Exekutor rollte auf den Wald zu und seine Plasmakanone riss große Lücken in die Reihen der Orks welche dort Deckung suchten. An der linken Flanke ließen die Vollstrecker ihren Maschinenkanonen freien lauf, nachdem sie fertig waren war die Hälfte der Orks bereits tot und die andere Hälfte wurde nur von dem riesigen Ork am Leben gehalten der fluchte und Befehle brüllte. Auf einen dieser Befehle hin änderten die Kanonen der Grünhäute ihr Ziel und nahmen den Leman Russ unter Beschuss der ihnen am nächsten war. Nachdem jede Kanone mehrmals geschossen hatte änderte der Oberst die Prioritätsstufe der Kanonen, selbst wenn die Kreaturen welche als Mannschaft dienten mal trafen richteten die Treffer keinen Schaden bei den Panzern an.
    „Collen, wer auch immer von den Scharfschützen noch lebt soll sein Feuer auf die Orks hinter den Sandsäcken nahe des Waldes konzentrieren, die scheinen eine Art Raketenwerfer zu haben. Kommissar Janus soll mit seinem Infanterie Trupp vorrücken. Warum? Frag nicht so blöd, Collen! Die haben einen Melter, die sollen sich gefälligst um den Kampfpanzer da kümm... eine Suchrakete? Vom Vollstrecker? Gut, dann soll er eben bis zum Wrack vom Panzer vorrücken, muss ich eigentlich an alles denken? Ja, ich bin mir bewusst dass ich der Kommandant bin, Schnauze halten Collen! Irgendeiner soll mich mit Sergeant Wessik in Verbindung setzen, wo bleiben er und seine Gardisten? Verspätung? Ich zeige euch gleich Verspätung! Wie bitte? Wie kann man dermaßen vom Kurs abkommen? Nein, er soll nicht den ganzen Weg zurück! Er soll von der rechten Flanke kommen, sehen sie den Hügel ganz da hinten? Nein, nicht der mit den Orks, der dahinter mit der Flagge, ja genau der! Da sollen sie hin und zwar sofort!“ Nachdem seine Tirade endete warf Mimir erneut einen Blick über das Schlachtfeld, alles schien nach Plan zu laufen. Die Leman Russ machten kurzen Prozess mit den Grünhäuten und sämtliche Panzer waren vernichtet, lediglich die Kanonen sorgten für ein wenig Ärger, aber man konnte damit leben.


    Fünf Minuten später hatte sich die Situation drastisch verschlechtert. Collen seufzte, es war natürlich an ihm die schlechten Nachrichten zu überbringen.
    „Sir?“
    „Was gibt es, Collen? Ich bin beschäftigt!“
    „Es geht um Sergeant Wessik, Sir. Er ist tot. Genaugenommen ist sein ganzer Trupp tot.“
    „Wie bitte? Ein ganzer Gardistentrupp ist tot? Das ist unsere verdammte Elite! Warum sind sie tot? Was ist passiert? Die paar Orks da können nie im Leben so viel Schaden angerichtet haben!“
    „Sir, die Orks haben Verstärkung erhalten. Berichten zufolge mindestens zwei Panzer welche es vom Aussehen durchaus mit einem Leman Russ aufnehmen können, dazu kommen noch einige kleinere Fahrzeuge und zwei, ähm, zwei Jetflieger, Sir.“
    „Jetflieger? Jetflieger? Wollen sie mich verarschen, Mann? Was soll das heißen, Panzer die es mit einem Leman Russ aufnehmen können? Das hier sollte eine Aufräumaktion werden, keine verdammte Panzerschlacht! Wie auch immer, schicken sie die Vendettas auf Abfangkurs.“
    „Das ist nicht möglich, Sir.“
    „Was? Was soll das heißen 'Das ist nicht möglich'? Habe ich sie gefragt ob es möglich ist, oder habe ich ihnen einen Befehl erteilt?“
    „Sie haben mir einen Befehl erteilt, Sir. Allerdings liegt ein Befehl vom General vor, und der verbietet es sämtlichen Fliegern mit der Anlandung der Soldaten innezuhalten.“
    „Beim heiligen Thron von Terra, verdammt sei der General! Dann eben auf die altmodische Art und Weise, Fahrer! Bewege dieses Ding hier! Und du, Collem!“
    „Collen, Sir.“
    „Du mich auch, gib den Befehl dass die Vollstrecker auf die Jets feuern sollen, mit allem was wir haben. Die Chimäre auch, Multilaser, Sturmbolter, Schwerer Bolter, gottverdammte Laserpistolen, einfach alles! Ich will die Dinger vom Himmel haben!“
    „Und die feindlichen Panzer, Sir?“
    „Ich weiß nicht Collen, vielleicht solltest du unsere Waffenteams bitten ihre Laserkanonen zu nehmen und auf die Dinger einzuprügeln? Oder vielleicht benutzt du dein winziges Hirn und gibst den Befehl zum feuern!“
    „Die Laserkanonen, Sir?“
    „Die Laserkanonen, Schweren Bolter, Maschinenkanonen, Wattebällchen, alles was wir haben! Und die Mörser sollen alles an Infanterie einäschern dass hier noch so rumkriecht!“
    Die Chimäre wurde erneut durchgeschüttelt als sie einige schnelle Wendungen machte um sich und ihre Waffen in Position zu bringen. Dem kombinierten Beschuss von so vielen Geschützen konnten selbst die Flieger der Orks, welche sich weit über den Kämpfenden befanden und Geschosse auf die Stellungen des Imperiums niederregnen ließen, nicht entgehen. Einerseits waren nun die Flieger vom Himmel geholt, andererseits gab es ein neues Problem. Der Leman Russ Exekutor wurde im Wald von einem Schuss des größten der Orkpanzer erwischt, die Crew wurde ausgeschaltet und die Ketten waren zerstört, das Hauptgeschütz unbrauchbar. Ein weiterer Panzer wurde durch einen zufälligen Schuss einer Kanone der Orks im Heck erwischt und vollkommen lahmgelegt, von der Besatzung kamen keine Lebenszeichen mehr.


    Die Situation gefiel dem Oberst immer weniger. Besonders da jetzt nur wenige Meter vor der Chimäre ein weiterer Kampfpanzer des Feindes zum stehen kam und sein Geschütz ausrichtete.
    „Sir, wir sollten hier raus, das könnte sonst unangenehm werden.“
    „Nur die Ruhe Daven.“
    wandte der Oberst sich an einen seiner beiden Leibwächter. „Collen, geben sie Janus' Trupp den Befehl zum zuschlagen, ich will alles was sie an Meltern haben auf den Panzer gerichtet haben.“
    „Zu Befehl, Sir!“ Kurze Zeit später schoss ein heißer Energiestrahl aus der Waffe eines Infanteristen der sich todesmutig vor dem monströsen Panzer aufgestellt hatte und brannte sich direkt durch die Frontpanzerung. Wieder erwarten dauerte es nur eine kurze Zeit und der Panzer explodierte, wo bewahrten die Orks denn ihre Munition auf? Wie auch immer, aus dem Schutt und den Trümmern der Explosion erhoben sich Dutzende Orks, einer von ihnen war besonders groß und in eine seltsame Rüstung gekleidet. Und er sah nicht sehr erfreut darüber aus dass sein Transporter vernichtet wurde.
    „Dass hier kann böse enden, Sergeant Lorris soll mit seinem Trupp hier antanzen, ich habe das Gefühl dass wir sofort Verstärkung brauchen!“
    „Sir, es gibt ein Problem.“
    Collens Gesicht war kreidebleich während er den berichten zuhörte die aus seinem Vox kamen.
    „Wenn es ein Problem ist, meinst du nicht ich sollte es mir anhören? Oder willst du erst noch in Ohnmacht fallen?“
    „Natürlich nicht, Sir! Es ist der riesige Ork, nicht der vor uns, sondern der dessen Trupp von den Leman Russ ausgeschaltet wurde.“
    „Was ist mit dem?“
    „Er springt lachend von einem Leman Russ zum anderen und reißt ihre Panzerung und Ketten auseinander.“
    Eine ganze Minute sagte niemand etwas, selbst das Vox war in dieser Zeit still.
    „Ein verdammter Ork nimmt unsere Panzer auseinander? Ein einziger?“
    „Ja, Sir.“
    Dazu fiel dem Oberst wirklich nichts ein. Er hatte schon viel miterlebt, hatte einen einzelnen Imperialen Soldaten gesehen der sich todesmutig einem Knarloc entgegenstellte, mit nichts weiter als einem Lasergewehr. Aber ein einzelner Ork der drei ganze Panzer ausschaltete war dann doch noch eine Stufe extremer.
    „Das Lachen wird ihm schon noch vergehen! Befehl an Commander Taven, alles was er an schweren Waffen im Bunker hat soll den Beschuss auf diesen Ork aufnehmen, ich will ihn tot sehen!“


    Es dauerte nicht lange bis sein Befehl in die Tat umgesetzt wurde. Der Ork-Boss der sich mit einem großen Grinsen im Gesicht den Imperialen Stellungen näherte bekam eine harsche Begrüßung. Das Projektil eines Scharfschützengewehrs flog direkt auf ihn zu und hätte sicherlich seine Brust durchschlagen, wenn er nicht mit unglaublichen Reflexen reagiert hätte. Er wich der Kugel nicht aus und ließ sie auch nicht einfach an seiner Rüstung abprallen, nein. Er packte den letzten verbliebenen Ork seines Trupps und zerrte ihn als Schild vor sich. Lachend marschierte er weiter vorwärts während das Feuer von Gewehrsalven dem toten Ork den Rücken verbrannte der damit den Boss vor Beschuss schützte, wenn auch unfreiwillig. Das Lachen verschwand vier Sekunden später, nämlich zu dem Zeitpunkt in dem die Maschinenkanonen im Bunker ihr Feuer auf den Ork eröffneten. Die Geschosse, welche durchaus die Panzerung eines Fahrzeuges durchschlagen konnten, zerfetzten sowohl das 'Schild' des Orks als auch den Boss selber, ein besonders glücklicher Schuss verwandelte den Kopf der Kreatur zu blutigen Matsch und beendete das Leben des Xenos.


    Es gab allerdings ein weiteres Problem für die Imperialen Regimenter, namentlich der äußerst wütende Orkmob der sich aus dem Wrack ihres Panzers gerettet hatte. Nach einer Salve von ihren Gewehren, falls man dieses blindwütige Schießen als Salve bezeichnen konnte, stürmte der Mob direkt auf den Infanterietrupp von Kommissar Janus zu. Der ein oder andere Ork überlebte den Ansturm nicht, der Rest war jedoch dazu bereit ihre Feinde zu Staub zu zermalmen. Inmitten des irrsinnigen Schlachtens gab es jedoch eine besondere Attraktion sowohl für Imperiale als auch Orks. Kommissar Janus köpfte einen der Orks mit seinem Kettenschwert und brüllte dem Anführer des Mobs eine Herausforderung entgegen. Dieser stapfte träge auf den Kommissar zu und rief, auf Gotisch mit einem starken Akzent:
    „Der Menschenz da hat Mumm! Finga weg von seinm Hut, der gehört mir!“ Der folgende Kampf war kurz und brutal. Janus schaffte es sogar einige Treffer zu landen, die Klinge des Kettenschwerts prallte jedoch wirkungslos an der Rüstung des Orks ab. Als dieser mit seiner Energiewaffe zuschlug hatte der Kommissar dem nichts entgegenzusetzen und wurde einfach in der Mitte geteilt. Kaum lag er auf dem Boden beugte sich der Ork auch schon vor und klaubte mit einem großen Grinsen im Gesicht die Kommissarmütze des Verstorbenen auf und setzte sie sich auf den übergroßen Kopf bevor er den Blick auf die Chimäre warf.
    „Sir, 1. Infanterie-Zug wurde vollkommen von den Orks ausgelöscht! 43. Infanterie-Zug ist gelandet und bereit zum Einsatz! Die Überreste des 3. Zuges berichten dass sie die Stellung bei den alten Kasernen sichern konnten, sie befinden sich in der Flanke der Orks vor uns! Der 1. Veteranentrupp unter Sergeant Lorris nähert sich ebenfalls von der Flanke!“
    „Sehr gut, Collen! Holen sie den 43. Zug her, wir werden die Orks mit allem angreifen was wir hier zur Verfügung haben!“
    „Sir, Statusbericht vom Bunker. Commander Taven berichtet dass eine der Kanonen des Feindes explodiert ist als sie auf die Vendettas feuerten, die verbliebenen Grünhäute fallen zurück.“
    „Sehr erfreulicher Nachrichten, Collen! Vielleicht kann dass hier ja doch noch was werden! Alle in Position? Wunderbar! An alle Trupps, eröffnet das Feuer auf den Orkmob direkt vor meiner Chimäre!“
    Was nun folgte war ein wahrer Hagel an Geschossen. Schwere Bolter, Multilaser, Lasergewehre, Sturmbolter, Melter, einfach alles wurde auf den Orkmob abgefeuert. Aus der Feuerluke der Chimäre schossen Oberst Mimir und die Veteranen, Sten mit dem Melter, Collen, Travis und Jellek mit ihren Lasergewehren. Mimir sah zu wie Dutzende Orks durch den Beschuss fielen und sah wie gleich zwei durch den Melter zu Schlacke verwandelt wurden. Er selber gab zwei Schüsse mit seinen Hochenergie-Laserpistolen ab. Der eine Schuss durchschlug mühelos die Brust eines Orks der gerade mit seinem Gewehr auf ihn anlegte, der zweite Schuss verfehlte den Kopf des Anführers des Mobs und stanzte nur ein Loch in die erbeutete Mütze der Bestie. Als das Gegenfeuer einsetzte duckten sich die Männer schnell wieder in die Chimäre wo auch schon neue Statusberichte warteten.
    „Sir? Hier spricht Veteran Collen, können sie mich hören?“ Die Stimme war von einer Frau, Mimir blickte verwirrt zu Collen der neben ihm saß.
    „Linda Collen, meine Schwester, Sir.“
    „Ah, ich verstehe. Ich kann sie hören, Collen. Was gibt es?“
    Zum ersten mal seit Beginn der Schlacht hatte sich der Oberst beruhigt, momentan sah es so aus als wenn sie die Situation in den Griff kriegen würden und der Bericht der Veteranin sorgten sogar dafür dass sich seine Stimmung verbesserte.
    „Mein Trupp hat noch einen von den großen Orks erwischt, hässliches Ding. Er ist schwer verletzt und hat sich in irgendeine dunkle Ecke des Planeten verkrochen. Die schweren Fahrzeuge des Feindes machen sich auch an den Rückzug, zumindest dass was von ihnen noch übrig ist.“
    „Sehr gut! Ich sehe gerade dass sich auch die Überreste des Mobs vor der Chimäre verziehen. Perfekt! Collen?“
    „Ja?“
    ertönte es zwei mal, einmal durch das Vox und einmal von rechts wo sein Veteranentrupp saß.
    „Verdammt noch mal! Gut, ab jetzt sind sie Linda...“ sagte der Oberst über das Vox und wandte sich danach an Collen „...und sie sind Collen! Alles klar? Wunderbar! Linda, sie und Commander Taven sind dafür verantwortlich das hier alles hübsch hergerichtet wird, ich will hier eine Landezone haben an der ein Baneblade eintreffen kann, eine gut befestigte Landezone! Collen, sie erstatten dem General Bericht und sagen sie ihm dass seine Aufklärung verdammt noch mal beschissen war.“


    Es war ein guter, erster Tag auf Tyra III gewesen. Die Orks erlitten erhebliche Verluste an der Landezone und die Imperialen Verluste hielten sich in Grenzen. Einzig der Verlust der Leman Russ schmerzte, doch mit Eintreffen der Maschinenseher dürfte es auch gelingen den ein oder anderen von ihnen wieder zum Laufen zu bringen. Das einzige was dem Oberst momentan sorgen machte war die Tatsache dass die Orks weit zahlreicher auf Tyra III zu sein schienen als zuvor angenommen. Wenn jede Schlacht so viele Orks, oder gar noch mehr, auf den Plan rufen würde könnte es bald Probleme für die Windspieler geben. Doch es zählt der Moment, und im Moment verlief alles nach Plan, jedenfalls dachte der Oberst dies, er konnte ja nicht ahnen was sich nur wenig später an einem anderen Punkt des Planeten abspielen würde...

    Wir schreiben das 41ste Jahrtausend und der Imperator herscht von seinem Goldenen Thron aus auf Terre über das Imperium der Menschheit. Über 10.000 Jahre hat es nun überdauert und zahlreiche Krisen überstanden. Beschützt von der Mächtigen Imperialen Armee und den übermenschlichen Space Marines ist die Menschheit zur Dominierenden Rasse der Galaxis aufgestiegen. Doch die Zeiten verdüstern sich und an Zahlosen Fronten tobt der Krieg gegen Verrätern aus dem Inneren und Xenos von Außen...im düsteren Licht der Zukunft gibt es nur KRIEG!



    Das Tyra-System im Osten des Imperiums besteht aus acht unbewohten und zwei belebten Welten - Tyra III und Tyra IV, oder auch Tyra Secundus und Tyra Primaris. Es liegt im Tyra-Sektor, dessen Hauptwelt auch Tyra Primaris ist. Der Tyra-Sektor befindet sich in direkter Nähe zu den Tauwelten und besitzt eine gewisse Nachbarschaft zu Ultramar und ein Band der Freundschaft bindet sie mit den Ultramarines, so wurden schon einige Schlachten Seite an Seite mit den Space Marines ausgefochten, oft gegen die Tau. Die Tau sind die größte Bedrohung für den Sektor, den sie haben ihre Hände schon oft auf die fruchtbaren Welten ausgestreckt, wurden aber immer zurückgeschlagen, auch wenn einige Welten noch immer an die Folgen ihrer Angriffe leiden wie zb. Tielastan, einer kleinen, unbedeutenden Welt dieses Sektors.


    Tyra III ist die unwichtigere der beiden, in großen Teilen unbelebt und Ödland, doch befindet sich hier die Manefactorum Elean, in welchem sich die gewaltigen Schmieden des Adeptus Mechanicus in diesem Sektor befinden. Tyra IV hingegen ist von großen Städten überzogen und weiß nur im Norden und Süden unbewohnte Gebiete. Aufgrund der vielfach höheren Bevölkerung ist natürlich die Industrie auch größer und deshalb ist hier der Großteil der Lokalen PVS stationiert, die erstaunlich gut ausgerüstet ist und oft auch aus Veteranen der Imperialen Regimenter bestehen, die es lebendig zurück nach Tyra IV geschafft haben. In dem Manefacotrum Elean werden Waffen von unglaublicher Macht geschmiede wie Baneblades, aber ihre wahre Berühmtheit begründet sich in ihren tödlichen Melter und Plasmawaffen, die aufgrund eines STKs über tödlichere Macht verfügten als auf andere Welten gefertigte Waffen. Oft sind Regimenter dieses Sektors mit diesen Waffen ausgerüstet, was sich im Kampf gegen die Schweren Kampfanzüge als durchaus hilfreich erwiesen hat.


    Auch wenn es in der Vergangenheit einen Krieg zwischen Tyra III und Tyra IV gegeben hatte, sind diese Welten doch vereint unter dem Banner des Imperators und werden von Milliarden Gläubiger Bürger bewohnt, die in Frieden lebten...bis vor kurzem. WAAAAGH Klingänputz'a brach mit brachialischer Gewalt ein, überrannte die PVS von Tyra IV, drängte sich auf die großen Städte zurück, und schickte auch eine kleinere Horde nach Tyra III. Nachdem nun ein Jahr später die Hilfsflotten eintreffen, darunter Space Marines der Ultramarines, die Stahl Legion und die Winspieler, könnte sich das Blatt wieder wenden. Während die Marines und die Stahl Legion auf Tyra IV landen, haben die Windspieler die Ehrenfolle Aufgabe auf dem von den Orks fast komplett überrannten Planeten Tyra III zu landen - und das Manefactorum Elean befreien, welches noch immer Standhalt. Die Imperialen Soldaten stehen nun vor der Schwierigen Aufgabe eine Sturmlandung auf einer Welt zu machen, die ihnen unbekannt ist und von der niemand weiß, wie viele Grünhäute sich dort tummeln...und sie sind nicht die einzigen die hier sind.




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    Frieden
    Niemals wird es Frieden geben.
    Mit der Zerstörung der Domäne des Chaos und der Bannung ihrer Götter glaubte man, dort Frieden zu schaffen, wo er sonst nie existierte...
    Doch der Tod des Imperators zerstörte das einst glorreiche aber durch Zwietracht gespaltene Imperium. Kein wahres Imperium mehr für die Welt der Menschheit. Kein geeintes Reich, welches von den Space Marines beschützt werden muss.
    Nur noch Krieg.
    Zahlreiche interstellare Reiche bildeten sich, allesamt im festen Glauben im Recht zu sein. Einige von Ihnen unter der festen Kontrolle der Inquisition, andere in der Hand mächtiger, redegewandter Gouverneure und Kriegsherren, wiederum andere beschützt von den Space Marines, äußerst verbittert darüber, gegen die eigene Rasse zu kämpfen. Wo Regimenter früher wie Brüder nebeneinander standen, herrscht nun eine Herrschaft der Gewalt, wie man sie noch nie zuvor in der Menschheit mehr gesehen hat, vor.
    Praktisch ungesehen und vollkommen unbekannt war sie, eine kuriose, brüchige Allianz, welche in das Chaos auszog, vereint unter den letzten Hoffnungen der Eldar, um das Böse, welches die Eldar selbst erschaffen und durch die Menschen noch stärker geworden war zu vernichten.
    Legendäre Persönlichkeiten wie Commander Weitsicht "O'Shovah", Führer der Enklaven, Gabriel Angelos, Ordensmeister der Blood Ravens, die bis dato unbekannten Zwölf von Tielastan und auch die mysteriösen Runenpropheten Ulthwés, die vielleicht mächtigsten der Eldar.
    Mit der Zerstörung des Imperiums zählte nur noch eines: Das eigene Überleben.
    Nachdem die Allianz sich durch den noch schlimmer destabilisierten Warp durch Warpportale rettete, zerbrach sie auch, wenn auch friedlich.
    Beeindruck durch die Leistungen der Tielastaner, entschloss sich O'Shovah, sie in seinen Enklaven willkommen zu heißen. Das Imperium Tielastans, visionär aufgrund der Zusammenarbeit von Tau und Menschen, war geboren.
    Ordensmeister Angelos organisierte die überlebenden Blood Ravens und zog mit den Ultramarines, welche um den scheinbaren Verlust ihres Primarchen trauerten, zum Reich von Macragge, einem der größten Splitterreiche.
    Die Eldar Ulthwé's und der anderen Weltenschiffe stellten alle Aktivitäten ein und verschwanden spurlos...noch spurloser als sonst. Vermutlich wissen nur die sterblichen Anführer der Allianz, was mit Ihnen geschah.
    Oh und Gorgutz? Nun, als ein stetig fallender und trotzdem aufstrebender Stern wird er sicher irgendwo einen noch größeren, moschigeren Waaagh zusammengetrommelt haben, wer weiß?
    Nichts hat sich geändert, 70 Jahre sind vergangen, und noch immer tobt der ewige Krieg. Ein Schrecken wurde gebannt, andere verblieben.
    Und die gebannten Götter...wurden sie wirklich endgültig gebannt?



    Taceta schwenkte leicht die rote Flüssigkeit in seinem Weinglas. Sie schimmerte wie rotes Blut im Sonnenlicht, welches durch die großen Panoramafenster hereinschien.

    „Daher denke ich, dass du es tun sollte.“ Beendete sein Großvater, wie immer in einen prächtigen Anzug gekleidet, seinen Vortrag und stellte sich mit Rücken zu ihm zwischen die Fenster und das große Sofa. Er wurde zu eine großen Schatten, da er die genau die Sonne verdeckte. Lange schwieg Taceta, er wusste sein Großvater hatte nichts gegen Schweigen, sondern was gegen voreilige Antworten, und antwortete schließlich. „Ich verstehe deine Gründe ja…aber – wenn ich sterbe?“

    „Deine Mutter hätte es gewollt, dass du unter gleichen als gleicher aufwächst. Sie hätte es gewollt.“ Er drehte sich wieder ihm zu.

    „Was sagt mein Vater? Wie üblich nichts?“

    „Dein Vater.“ Erwiderte der alte Mann scharf. „Ist mit der Verwaltung seines Cluster beschäftigt.“

    „Du hast mir nicht auf meine Frage geantwortet.“

    „Wenn du stirbst? Dann wird es einen anderen geben müssen.“

    „Wie herzlos.“ Bemerkte Taceta lapidar.

    „Vielleicht. Aber ich werde nicht zulassen, dass mein Imperium so scheitert wie das letzte. Solange ich lebe wird es florieren und ich hätte es gerne, wenn es auch danach noch so wäre.“

    „Die lange Zeit könnte man sicherlich besser zur Ausbildung verwenden…“

    „Ausbildung? Ich habe meine Lektionen im Feld gelernt, damals…und du wirst auch das lernen, was ich auf Kronus gelernt habe!“

    „Ist es nicht eine falsche Einstellung des Imperators sein, dass er Soldat gewesen sein muss?“

    „In diesen Zeiten muss man den Krieg erlebt haben, der zwischen den Sternen tobt.“ „Anstelle der Vernichtung des Feindes, solle man vielleicht eher Frieden anstreben?“ „Frieden ist eine Lüge. In den Sternen lauern Monster, die wir uns nicht vorstellen können…“

    „Genau deswegen sollten wir aufhören uns gegenseitig zu zerfleischen.“

    „Genau deswegen tun wir es. Wir müssen mächtiger werden.“

    „Diese Logik rechtfertigt sich selbst.“

    „ Aber jeder junge Mann muss seine einjährige Wehrpflicht ableisten und du wirst keine Ausnahme darstellen. Hier ist deine Marke.“

    Er hob abermals etwas vom Tisch auf und gab es ihm.

    „Welche nette Nummer habe ich den?“ fragte Taceta sarkastisch und sein Großvater antwortete, ohne auf den Tonfall einzugehen:.

    „Soldat Taceta-456-Zug-42-Kompanie.“

    „Oh, die Jäger.“

    „Ja, die Jäger. Du wirst unter Lordgeneral Admiral Erlis von Aceria dienen und mit ihm zusammen das Argentische Cluster befreien.“

    „Erobern?“

    „Befreien. Die 412. Flotte des Zweiten Großen Kreuzzuges. Bist du bereit für die Ehre?“

    „Nein.“

    „Das ist niemand. Morgen geht dein Shuttle. Aber erinnere dich daran, du bist nicht mehr der Designierte Nachfolger, du bist nur eine Nummer.“

    „Ich werde es nicht vergessen. Und denke du daran, dass du nicht nur der Imperator bist, sondern auch ein Vater und Großvater.“


    Warhammer 40K Weltenbrand



    „Space Marines sind hier.“ Meldete Leutnant Larsk der Basis per Komm.

    „Wir werden sie wie befohlen auslöschen.“ Bestätigte der den darauffolgenden Befehl.

    „Welcher Orden?“ stupste Taceta den Scout an, der summend sein Scharfschützengewehr putzte.

    „Weiß nicht.“ Bekannte er schließlich kurz.

    „Du weißt es nicht?“ erwiderte Taceta ungläubig.

    „Dark Angels oder so. Ist doch auch unwichtig.“

    „Man sollte den Feind kennen, bevor man ihn schlägt.“

    „Es sind zwölf Space Marines, ein Apothecarius, ein Captain und zehn Taktische. Vollkommen unterlegen. Reicht ihnen das? Mein Gewehr wartet.“ Er wandte sich wieder dem Gewehr zu und wischte pfeifend weiter. Taceta betrachtete sein Plasmagewehr und stellte fest, dass er es auch mal wieder putzen könnte…könnte. Amazonia VIII bestand nur aus Schlamm und Grüner, organischer Masse, da half das nicht. „Männer! Die Space Marines sind hier und es ist unsere Pflicht im Heiligen Kreuzzug sie zu stellen und gnadenlos auszumerzen. Sie sind nicht weit entfernt, folgt mir.“ Hielt der Leutnant seine Rede und alle Männer des Trupps, fünfzehn an der Zahl, grummelten ein wenig, doch nahmen sie ihre sieben Sachen und folgten dem Leutant der im Gebüsch verschwand. Gewittergrollen drang durch den Urwald und nun würde die vierte Sache kommen, die Amazonia neben seinem Matsch, Wasser und der Schwüligkeit so wunderbar machte: Gewitter. Innerhalb von Sekunden öffneten sich die Schleusen den Himmels und Taceta fror erbärmlich. Das Oberkommando hatte das Kunststück fertig gebracht Wasserfeste Kleidung nach Reichsjavik zu verschicken, einer üblen Eiswelt, und Thermoanzüg nach Amazonia. Beides war in der anderen Umgebung dämlich bis tödlich und deshalb waren sie auf Amazonia beständig durchnässt und auf Reichsjavik wurden schon lange keine freiwilligen Patrolien gemacht. Und die hatten noch den Vorteil, dass auf ihrer Welt Menschen lebten.
    Auf Amazonia auch, ein paar Primitve, aber deswegen war das Imperium auch nicht hier, sondern seine Lage machte es so wichtig. Die Raumschiffstechnik des Imperiums unterschied sich drastisch von denen der anderen: Während diese durch den Warp flogen und dabei von Mutanten geleitet werden mussten, flogen die Schiffe Tielastans mit Überlichtgeschwindigkeit – das dies möglich war, war schon lange bekannt, aber in den letzten Tagen der Alten Menschheit hatte man einen Generator entwickelt, welcher unglaubliche Energien aus dem Warpraum saugte und somit die Triebwerke antrieb, die jedoch nur Sprungartig funktionierten. Die bedeutete: Man musste eine Freie Flugstrecke zum Ziel haben, man sprang und kam dann am Zielort wiederraus. Wenn ein Planet dazwischen war, hatte dieser einen neuen Krater. Außerdem brauchte man unglaubliche Rechnerkapazitäten um die Sprünge überhaupt zu berechnen. Ein weiterer Nachteil, von manchen als Gravierendester Gesehen war die Tatsache, dass dies nicht erlaubte Schilde aufzubauen, bei dem Versuch waren Raumschiffe immer von einer unglaublich starken Schutzschicht umgeben gewesen, die innerhalb kürzester Zeit das Schiff in den Warpraum zog und es nie wieder freigab. Defacto war die Tielastanische Raumflotte nicht für lange Schlachten geeignet, was ihr in dem Aida-Krieg das Kreuz gebrochen hatte, aber machte sie dies durch Geschwindigkeit und Bewaffnung wieder wett. Aber ihre größte Taktische Schwäche blieb die Flugroutenauswahl: Sie war Berechenbar und konnte leicht abgefangen werden, indem man Minen in die Flugschneise legte. Aber einfacher war es, am Endpunkt zu warten und sofort das Feuer zu eröffnen, bevor die Flotte überhaupt reagieren konnte. Deswegen wurde Amazonia auch besetzt, um das wichtige Transferorbit zu kontrollieren und somit eine gesicherte Route durch das gesamte Imperium hergestellt würde.


    „Achtung.“ Flüsterte der Leutnant durch das Komm und sofort duckten sich alle instinktiv hinter die Dichten Blätter. Vor ihnen lag eine kleine Lichtung, auf der die riesigen Hühnen, Space Marines, standen und mit einer kleinen Gruppe Einheimischer redeten.
    „Die Himmelsmenschen haben ihr Lager am Rande von Tzal aufgeschlagen, wo Tar den Boden küsst.“ Gab einer der Primitiven kund.
    „Der wahre Imperator dankt euch. Bald werden wir euch helfen.“ Dröhnte die Stimme des Captains durch den Wald. Unauffälligkeit war noch nie die Stärke dieser Mutanten gewesen – Tielastans schon. Der Scout war behände auf einen niedrigen Baum geklettert und entsicherte Seelenruhig sein Scharfschützengewehr, ein Winehouse-7.

    „Hasta la vista.“ Sagte er und schoss, womit das allgemeine Zeichen zum Angriff gegeben worden war. Mit einem Kampfschrei sprangen Taceta und seine Kameraden aus der Deckung und fingen an wild auf die Space Marines zu schießen. Grelle Plasmabatzen flogen durch die Abendämmerung, doch prallten die wenigen Treffer wirkungslos an den dicken Servorüstungen ab. Der Apothecarius hatte die Seelsorge für den Verstorbenden abgeschlossen, da begann das Gegenfeuer der Bolter zu dröhnen. Die leichten Rüstungen der Soldaten bot keinen Schutz gegen solche Feuerkraft, der Scout fiel wie Obst vom Baum und der Soldat neben Tacetan wurde von den Boltergeschossen getroffen und förmlich zerfetzt. Blut und Fleischfetzten spritzten auf sein Gesicht und verzweifelt warf er sich auf den Boden, während über ihn weitere Bolter hinweg schossen.

    „Für den Imperator!“ brüllte einer der Gepanzerten Gestalten und plötzlich kreischte es unerträglich laut und schrill. Der Kopf des Marine explodierte in einer Explosion aus Hirn, Fleisch und Blut als das Geschoss einschlug und die Rüstung ohne Problem durchschlug. Taceta sah wieder auf und blickte sich, genauso wie die Space Marines, nach den Schützen um, als es wieder aufheulte und nun der Apothecarius zusammenbrach. Und wieder, nur noch sieben standen. Der Captain sah sich zum einem Strategiewechsel genötigt und lief schnell auf den Waldrand zu, um sich ihm Dickicht zu verbergen, aber eine Kugel war schneller. Ohne ihre Anführer wandte sich das Schlachtenglück für die Angegriffenen nicht wirklich: Unfähig die Scharfschützen auszumachen, wurden sie ähnlich wie Schafe einer nach dem anderen eliminiert. Als nur noch drei standen und begriffen, das sie heute hier sterben und verlieren würden, gingen sie zum Angriff auf einen Feind über, den sie sahen: Die Infanteristen wurden erneut Opfer ihres Beschusses, hatten sich aber schon hinter irgendwelchen Deckungen verkrochen und es gab noch eine Salve aus dem Nichts und die letzten fielen um wie Steine. Gerade als der letzte am Boden lag richtete der Leutnant sich wieder auf und sah aufmerksam in die angrenzenden Wälder. Taceta löste sich vom Blutschleim am Boden und nahm sein Gewehr unauffällig in die Hand. Aus dem Waldrand auf der Gegenüber liegenden Seite löste sich eine Einsame, schlanke und erstaunlich kleine Gestalt.

    „Identifizieren sie sich!“ forderte sein Befehlshabender, also auch sein einziger, Offizier die Person auf.

    „Glauben sie ernsthaft, ich hätte einen Grund dies zu tun?“ kam die Antwort. Die Stimme klang merkwürdig, verzerrt.

    „Wenn wir auf der gleichen Seite sind, dann haben sie keinen Gegengrund, wenn ein Feind sind, dann werde ich sie erschießen.“ Der Leutnant legte seine Laserpistole an.

    „Stecken sie das Spielzeug weg, Leutnant.“ Merkte das Gegenüber an und legte einen Finger auf den Kommunikator.

    „D’astro, komm mal raus aus dem Gebüsch und nimm Doastan und Tielestay mit.“

    Drei weitere Personen kamen aus dem Wald, alle in der gleichen Tarnrüstung, die verblüffender Weise gar nicht mal grün war, sondern Metallisch-Grau. „Sie können auch alle kommen.“ Meinte der Leutnant. „Das waren alle. Achja, mein Name ist Lordoberst D’aini.“ Meinte D’aini und streckte die Hand aus, die der Leutnant zögerlich schüttelte.

    „Leutnant Larsk. Wer sind sie, welche Einheit und was machen sie hier?“

    „Erste Todeskompanie. Wir sollten hier unseren Testlauf machen.“

    „1.TK? Nie gehört.“

    „War und ist geheim.“

    „Aber Danke das sie geholfen haben…“

    „Hatten bestimmt eine Höllenangst, nicht?“ „Ich darf doch sehr bitten…“

    „Nein! Eben nicht! Sie verkappter Zeitsoldat hätten es gründlich verschissen! Sie wären ohne uns alle Tod!“

    „Ja…“

    „Machen sie es nächstes Mal besser, sonst werde ich persönlich für ihre Degradierung sorgen.“

    „Machen sie es gut, wir müssen noch was erledigen.“ Meinte D’aini, klopfte dem Sergeant auf die Schulter und verschwand mit seinen drei Kollegen wieder im Wald.

    „WAS STEHT IHR SO BLÖD RUM?“ schrie der Leutnant, nachdem die andere aus der Hörreichweite war. „ZURÜCK ZUR HAUPTSTADT IHR DEPPEN!“


    Hauptstadt war ein gnadenloser Euphemismus für die größte Menschliche Ansiedlung auf diesem Planeten: Militärlager Sacsonia. Hier stand der Raumhafen, der große Funkturm, die beste Kantine und die Planetaren Verteidigungskanonen, sowie das Kommandozentrum des OK.
    „Na, wars schön draußen?“ fragte die Torwache spöttisch Leutnant Larsk.
    „Halt die Klappe, Rian!“ fluchte dieser sofort, aber Rian lies sich davon nicht beeindrucken, dafür kannte er den Leutnant zu gut.
    „Dann habe ich eine schöne Nachricht für dich, seine Lordschaft General-Admiral Rancaster ist soeben angekommen und hat verlauten lassen, dass die 42th Tielastan und die 252th Eston verlegt werden.“
    „So? Wohin denn?“
    „Das hat er nicht gesagt. Soldat Taceta?“ „Ja, Sir?“ meldete sich Taceta gehorsam und Rian überraschte ihn: „Der General-Admiral hat gesagt, dass er sie gerne heute Abend bei der Tafel sehen würde. Erscheinen sie bitte in Galauniform.“
    Der Große Saal war Bestandteil des Hässlichen Betonklotzes, was man HQ nannte. Es hatte ihn einige Mühe – und vor allem Geld gekostet, eine Galauniform aufzutreiben , da die Logistik nicht davon ausging, dass der einfach Soldat so etwas brauchen würde. Allerdings hatte sich in letzter Zeit der Brauch durchgesetzt, dass der Oberkommandierende bei Festmählern oder anderen Feierlichkeiten einen zufälligen Soldaten aus dem Heer an seine Rechte Seite einlud, als Ehrengast. Unvergessen waren die Feierlichkeiten zur Verkündung des Krieges gegen das falsche Imperium von Mortis, als General Mandal den Soldaten Partick O’Neil an seine Seite geladen hatte und vor laufender Kamera eine heftige Debatte zur Strategie entstand – der General vertrat die Ansicht einer Aggressiven Defensive, den Gegner zuschlagen lassen und dann zurückschlagen, während der Soldat sofort in die Offensive gehen wollte. Das ganze war damit geendet, das der Imperator O’Neil zum Brigadengeneral beförderte und dieser innerhalb weniger Wochen fast jeglichen Widerstand von Seiten Mortis hinwegfegte und fast den gesamten Baetica-Cluster für Tielastan gesichert hatte. Dann war er jedoch aus ungeklärten Ursachen übergelaufen und spurlos verschwunden. Tielastan hatte den Krieg schließlich sieben Jahre später verloren.
    Nervös zupfte er an dem Kragen seiner Galauniform, die doch ziemlich unangenehm war und teuflisch kratzte.
    „Soldat Taceta?“ fragte die Wache am Eingang
    "Julius, du kennst mich doch."
    "Ihre Karte, verdammt nochmal!"
    Taceta gab ihm seine ID-Karte, wodurch er passieren durfte und Julius sich dem nächsten Gast zuwenden konnte.
    „Der nächste!“ wurde er zum gehen aufgefordert und betrat den großen Saal: In dem Stil alter Paläste auf der Erde gehalten, konnte er jedoch nicht verbergen, dass alles nur Lug und Trug war, das alles nur Kunstgold an den Wänden war. Taceta setzte seine Mütze auf, die mit einem Goldenen Adler verziert war, wieder auf seinen Kopf. Der Rest seiner Uniform war ähnlich patriotisch und ornamental gestaltet: Tonnenweise Kunstgold und Lametta hingen an ihr, wie bei allen anderen Uniformen, außer die des Lord General-Admirals: Er trug wie immer seine Mausgraue, schlichte, Flottenuniform. Die Höheren Offiziere trugen Zeremoniesäbel an ihrer Rechten, die Lagerkommandantin ein vergoldetes an ihrer Linken. Die Tafel war ein nicht endender wollender Mamortisch, der drohte unter der Masse der Speisen zu brechen, und an seinem Kopf saß der General-Admiral, Lord Ionas, zu seiner Linken Kommandantin Cathie, zu seiner Rechten Taceta. Der Admiral stand auf und sofort verstummten alle in dem Saal. „Ihr Part.“ Sagte er nur und nun stand die Lagerkommandantin auf:
    „Eure Hochwohlgeborenheit, Lord General-Admiral, ich, eure treu Ergebene Dienerin, Diona Cathie, Lagerkommandantin, Oberste Feldwebel im Dienst der Imperialen Wache von Tielastan, Dienerin des Imperators, meldet: Alles ist in perfekter Ordnung, wie ihr es gewünscht hattet.“
    Sie beendete ihre kleine Rede, indem sie zackig salutierte und wurde durch ein Nicken des Lords auf ihrer Starrheit erlöst.
    „Rühren sie sich. In der Tat ist hier alles in bester Ordnung, wie überall im Reich, der Imperator ist stolz auf sie – auf sie alles – doch ist das Ende der Mühen nicht erreicht, noch lauern die Feinde der Menschheit zwischen den Sternen.“ Das war nicht unbedingt etwas neues, wurde dies doch auf jeder Veranstaltung gesagt.
    „Doch viel gefährlicher als die Aliens sind die anderen Reiche der Menschen. Doch bald wird der Zustand unserer Unterlegenheit beendet sein, da so treue und tapfere Soldaten wie sie es sind nur eins erreichen können: Den Sieg.“ Alle applaudierten artig und der Lord General setzte sich. Das Festmahl begann und schon bald waren alle Personen in Einzelgespräche verwickelt, als der Lord Admiral sich Taceta zuwendete:
    „Schön sie in so guter Verfassung zu sehen, Taceta.“
    „Die Freude liegt meinerseits.“
    „Höflich, höflich – wie immer. Dein Großvater braucht dich bald – nur noch ein Einsatz liegt vor dir – Die Befreiung Italicas.“
    „Italica?“ mischte sich interessiert Cathie ein. „Nie von gehört.“
    „Der Planet wurde vor 2.000 Jahren versehentlich aus den Aufzeichnungen der Administration gelöscht. Damals war es eine Urzeitwelt.“ Berichtete der General
    „Was soll dann an der Welt so wichtig sein?“
    „Gestern hat man im Floreana-System eine Sonde geortet.“
    „Oh…also schnell zuschlagen, bevor es bedrohlich wird?“
    „Korrekt, Cahtie. Im Moment scheint sich der Planet in einer Reihe von Einigungskriegen zu befinden.“
    „Sollte man ausnutzen.“
    „Genau. Das 42th Victory Hunter und das 252th Eston wird die Lage für uns bereinigen.“
    „Oh…“
    „Was ist denn, Lagerkommandantin?“
    „Wird einsam hier werden.“
    „Kann ich mir vorstellen, ist auch ein verdammtes Drecksloch.“
    „Wie sie Recht haben. Aber was tut man nicht alles für das Vaterland?“
    „Vieles. Dennoch.“Er wandte sich wieder an Taceta. „Sie gehen nach Italica und dann nach Tielastan.“ „So optimistisch?“ „Wir haben Raumschiffe! Wir haben mehr Soldaten, wir sind ihnen technisch überlegen. Sie haben keine Chance. Es wird keine Problem geben, glauben sie mir.“ „War das eine Bitte oder ein Befehl?“ „Ein Befehl, Soldat.“ „Jawohl, Sir.“


    Die Motoren der „Kroottöter“ brummten monoton und beruhigend, als Taceta auf seiner Matraze lag und ein Buch las. Leise…für einen schweren 100.000 Mann Kreuzer der Tau-Klasse, in den Werften von Solaris hergestellt, dem Dritten Planeten des gleichnamigen Systems, dessen Zweiter Planet Tielastan war. Das hatte zu einiger Verwirrung geführt, weil das Imperium den Stern in Tielastan unbennen wollte, aber die Monde dann den gleichen Namen wie die Planeten getragen hätten, ein heilloses Chaos eben. Man hatte es auf unbestimmte Zeit vertagt.
    „Weiß jemand von euch etwas über Italica?“ fragte Julius, der über ihm lag.
    „Nichts.“ Meinte Edan. „Eigentlich noch weniger.“
    „Eine ehemalige Urzeitwelt.“ Antworte Taceta.
    „Das ist jede Welt…“ erwiderte Edon.
    „Es herrscht Krieg.“ Ergänzte Taceta.
    „Überall ist Krieg. Krieg ist die Saat des Lebens.“
    „Das ist einen negative Einstellung.“
    „Die Einzig Wahre.“
    „Wenn du meinst…“
    Plötzlich donnerte die Stimme des Captains, Fernandez de Angelos, durch alle Lautsprecher des Schiffes: „Aaaaahtung! Übergang zur Überlichtgeschwindigkeit in 3,2..“
    „Ich muss gleich kotzen.“ Gab Julius bekannt.“
    „1. Sprung. Ankunft in 42 Stunden und Siebzehn Minuten.“
    Die Motoren schwiegen ab dem Moment an, als der Sprung geschah und die Flotte mit Fünfzehn Millionen Mann an Bord nach Italica raste.




    [align=center]Alesia Cutschini seufzte. Tag ein, Tag aus dasselbe: Am Zoll stehen und den Flugpassagieren sagen das sie dies, und das nicht dürfen, sich dafür anmotzen lassen und auf Vorschriften verweisen. Manchmal in den Bunker rennen, wenn die Bomber mal wieder kamen…wieso auch immer die Republikanische Luftwaffe es nicht schaffte über Arretia einen leeren Luftraum zu schaffen. Aber ansonsten tat sich hier nichts. Selbst die motzenden Passagiere fehlten ihr mittlerweile, im Moment ging einmal am Tag eine Maschine nach Roma, aber selbst die war leer. Sie sollte sich vielleicht mal für den Militärflughafen einschreiben, da war noch eine Menge los…und früher oder später würde sie doch eh eingezogen werden, und sich freiwillig melden brachte immer Vorteile. Wenns auch nur der Lebenslauf war.
    „Nein, Sir, sie dürfen einen Regenschirm nicht mit an Bord nehmen.“ Ermahnte sie einen älteren Mann, um die vierzig.
    „Was? Wieso?“
    „Andere Menschen könnten sich belästigt fühlen.“
    „Junge Dame.“ Er bedachte sie mit einem wehleidigen Blick. „Ich bin der einzige an Bord, außer dem Piloten.“
    „Vorschrift ist Vorschrift. Roma wurde nicht dadurch stark, das es Regeln brach.“
    „Nicht die Leier…“ Aber er gab den Schirm trotzdem ab und verschwand in der schnittigen Maschine. Ein Schöner Morgen, dass musste sie bemerken: Die Sonne stieg gerade über den Horizont, es war warm, aber nicht zu heiß und gleich würde sie einen Kaffee trinken. Am besten von Doges kleinem Kaffee….Donnernd starteten die Motoren und das Flugzeug rollte an – zwar behäbe, aber es wurde immer schneller und schneller, bis es schließlich abhob. Der Fernseher in dem Terminal schaltete sich ein und übertrug die neusten Frontnachrichten: Sieg bei Thelanoci, Verlustraten steigen…das übliche. Eine Rede von Mimir. Der Inhalt war der gleiche wie immer, der Sieg sei nahe, bald würde das Banner Italicas auf dem gleichnamigen Planeten wehen, Frieden und Freiheit, Pax Romana, bla bla bla. Von der Politik kam auch nichts neues. Das Flugzeug verschwand in den Wolken, wollte verschwinden, als plötzlich, wie aus dem nichts eine Laserlanze schoss und das Flugzeug verschwand in einer Explosion. Während sie es noch entgeistert ansah, jagten fremde, nicht ganz so hübsche, Jäger durch die Flammen und sofort ergoss sich aus ihren Waffensystemen Energie auf die Gebäude. Die Alarmsirenen begannen zu heulen und andere Schiffe kamen, langsamere, wie Valkyren, und aus ihnen wurde mit schweren Geschützen auf die Flakstellungen geschossen. Alesia dachte hektisch nach, war unfähig sich zu bewegen, als ein Streifschuss die Kuppel über ihrem Kopf wegriss und sie den bewölkten Himmel sah, dessen unschuldigen weißen Wolken einen schwarzen Russtouch bekommen hatten und als sie aufrissen….gigantische Raumschiffe am Himmel , Flugzeuge wie Bienen…am Bug eines großen Schiffes leuchtete etwas auf und eine Laserlanze traf den Terminal des Flughafen, ließ nur Asche zurück.


    Die Valkyrie durchbrach donnernd die Wolkendecke und Julius gab ein paar unmotivierte Salven mit dem montierten Boltergeschütz auf ein paar Menschen ab, die auf einem Platz hin und her rannten. Der Himmel selbst schien entflammt zu sein: Hunderte von Tielastanischen Jägern, schwere DS-3 Schlachtflugzeuge mit drei Mann Besatzung, und mindestens doppelt so vielen Italicischen, deutlich anders gebaut, aber unterlegen. Die Raumflotte führte auf die Stadtmitte ein Orbitalbombardment aus, mit der einfachen Begründung, dass man Platz benötigte um die Kreuzer landen zu lassen und schweres Gerät auszuladen. Die Valkyrie flog langsam dem Boden näher und Taceta nahm sein Gewehr und entsicherte es.
    „Geht gleich los Jungs.“ Schrie Leutnant Larsk gegen den unglaublichen Lärm an und alle zwölf Mitglieder des Trupps nickten ergeben. Der Fahnenträger fasste dieselbe fester. Das Flugzeug erbebte, als irgendetwas sie traf, wahrscheinlich ein Glückstreffer der Bodenflak, die trotz allem noch immer schossen.
    „Setzen sie uns auf dem Platz ab.“ Befahl Larsk und klopfte gegen die Cockpitscheibe, als die Valkyrie begann sich bedrohlich dem Boden zu nähern.
    „Hey!“ rief der Leutnant und hämmerte erneut dagegen, doch der Pilot reagierte nicht und Taceta riss geistesgegenwärtig die Tür auf und sah den Kopflosen Körper des Piloten. In der Cockpitscheibe klaffte ein gigantisches Einschussloch und überall klebte Blut mit anderen Kopfbestandteilen vermischt.
    „Oh, scheiße.“ Fluchte Taceta und schrie, als er das Nahe Dach sah: „Festhalten!“
    Mit ungebremster Geschwindigkeit raste die Valkyrie in einen Turm, des Hohen Zentralsgebäude, prallte von diesem ab und stürzte auf die Flakanlagen auf dem Dach ab. Metall verbeugte sich und formte sich zu neuen, bizarren Formen, Beton brach und eine gewaltige Staubwolke erhob sich. Taceta versuchte sich an der Tür festzuhalten, aber der plötzliche Aufprall schleuderte ihn gegen die Wand und irgendetwas umherfliegendes, eine Waffe, knallte in sein Gesicht und Blut lief aus seiner Nase, dann schlug sie auf dem Dach auf und er flog gegen die Decke, während eine Sekunde später irgendein Träger die Wand hinter ihm durchschlug und ihn aufgespießt hätte, hätte die Schwerkraft ihn nicht wieder nach unten berufen. Er schlug schwer auf dem Boden auf und ächzte erstmal. Eine gigantische Staubwolke erhob sich und verhinderte die Sicht auf weiter entfernte Dinge. Mit schmerzenden Knochen und blutverschmierten Gesicht erhob er sich wieder und ging, oder kroch viel besser, ein kleine Stück, wobei er auch nicht wusste wohin eigentlich. Mit einem Stöhnen ließ er sich auf einem halbwegs gemütlichen Blechhaufen nieder und atmete tief durch. Etwas fiel neben ihm zu Boden. Er sah auf und erkannte den Bannerträger, der von einem Metallstück an die Rückwand genagelt worden war und aus dessen Brust ein Faustgroßes Loch zu sehen war. Beziehungsweise zu sehen wäre, wenn nicht dort das Metallstück wäre. In seiner rechten hielt er das Banner und noch atmete er.
    „Ta….Taceta…“ flüsterte er mit todesähnlicher Stimme.
    „Ja?“
    „Das Banner…“ Er atmete schwer. „Das Banner muss…“
    „Ja, das Banner?“
    „Es muss….wehen….im Wind.“ Eine lange Pause. „Tust du das?“ Es brachte Unglück einem sterbenden einen Wunsch zu verweigern, so jedenfalls hatte sein Lehrer immer gesagt.
    „Ja, es wird wehen im Wind und wir werden deinen Namen singen.“
    Der Sterbende begann zu lächeln und das Banner fiel aus seiner leblosen Hand. Blitzschnell fing Taceta es wieder auf und hob auch das Messer auf, welches auf dem Boden lag. Vorsichtig und langsam tastend kletterte er aus den Überresten der Valkyrie und stolperte in die freie Luft – insofern frei, dass man sich nicht immer an Dingen stieß, aber genauso staubig. Eine Stimme in einer fremden Sprache hallte durch die Luft.
    „Vai, vai uccidere tutti i superstiti!“
    Knapp neben ihn erwiderte eine andere Stimme, deutlich leiser: „Qui ma nessuno è vivo! Inutile!“.
    Taceta duckte sich und fasste das Messer fester. Er hörte die Schritte eines anderen Mannes, und das Geräusch von Metall, was hochgehoben wurde und wieder fallen gelassen. Taceta schlich sich leise an den Mann heran. Dieser war in eine erstaunlich farbenfrohe Uniform gekleidet und hatte ein langes Gewehr über der Schulter. Er bückte sich erneut um etwas auch zu heben, da sprang Taceta auf ihn zu und rammte das Messer zwischen Hals und Schulter. Der Mann reagierte blitzschnell, dreht sich um, riss sich das Messer aus dem Körper, während die andere Hand zur Pistole fuhr und sie in einer fließenden Bewegung zog und auf Taceta schoss, wenn auch leicht daneben. Taceta griff hektisch nach einem Objekt, was auf dem Boden lag, und warf mit voller Wucht den scharfkantigen Betonbrocken ins Gesicht, sodass der Mann zusammenfuhr und Taceta die Zeit nutzte sich mit einer schnellen Rolle wieder zum Messer zu gelangen und abermals einem Schuss knapp entging. Diesmal rammte er das Messer mit voller Wucht in den Brustkorb und warf den Mann mit seinem Körpergewicht um. Er zappelte nur noch ein paar Momente, gab dann auf und starb leise. Taceta schluckte schwer, als er die ganze Schweinerei realisierte und hob das Banner wieder auf. Ein leichter Wind vertrieb den Staub und so blieb ihm nur noch wenig Zeit, bevor man ihn einfach aus der Ferne erschießen würde. Immer weiter und weiter schlich er, durch ein Trümmerfeld, was zum Teil vom Bombardement herrührte, aber auch zum Teil vom Absturz und zum Teil schon vorher gewesen war. Plötzlich war das Dach zu Ende und er stand vor einem Abgrund. Keine Fünf Meter weit von ihm entfernt war ein Flaggenständer angebracht und eine Wache, in der gleichen Farbenfrohen Uniform, stand vor ihr, sah aber nicht in seine Richtung. „Frechheit siegt.“ Flüsterte er sich zu und nahm anlauf, lief, warf sich gegen die Wache, die erschrocken aufschrie und vom Dach fiel und hart unten aufschlug. Taceta riss das Italicische Banner heraus und ersetzte es durch das der 42th. Victory Hunter: Schwarzer Adler, vor aufgehender Sonne, eine Erdkugel fest in seinen Klauen. Er löste das Banner und im Licht der versinkenden Sonne flatterte die Flagge zum ersten Mal auf dieser Welt.


    Licht schien durch die Arkaden, als Mimir Seite an Seite mit dem Xenos ging.
    „Es werden noch mehr von ihnen kommen. Sie sind Vorboten.“ Meinte die Xenos, Mimir konnte das Geschlecht nicht zuordnen, der Alien sah zwar aus wie eine Frau, eine recht hübsche sogar, aber ob sie es wirklich war…nun es war nicht wirklich wichtig. Was wichtig war, dass sie helfen konnten.
    „Wir werden sie nicht aufhalten können. Ihre Raumschiffe können uns treffen, ohne das wir zurückschlagen.“
    Die Xenos blieb stehen und Mimir sah sich gezwungen es ihr gleichzutun.
    „Vertraut mir. Mein Volk wird dem euren helfen, Frieden zu finden. Ihr habt Waffen sie zu erreichen.“
    Mimir strich sich das lange, pechschwarze Haar abermals aus dem Gesicht. Ein Haarband hätte auch nicht geschadet, oder ein Friseur. Aber in letzter Zeit hatte man immer so viel zu tun gehabt.
    „Unsere Raketen werden aus der Luft geschossen.“ Sie setzten sich wieder in Bewegung.
    „Ich werde dafür sorgen dass sie durchkommen.“
    „Wie wollt ihr dies anstellen?“ fragte Mimir unglaubwürdig. Man konnte sie ja viel vorstellen, aber so etwas…
    „Vertraut mir.“
    „Ich will es tun. Aber…wann?“
    „Wenn in Zwei Tagen die Sonne hier graut. Ich bräuchte ein bestimmtes Zimmer…“
    „Sagt welches, ich werde es euch geben.“ Sie zeigte durch einen Bogen auf einen großen Turm im Stadtzentrum in Roma. Es war ein Kuppelbau der Renaissance und in normalen Tagen tagte dort der Senat, doch dieser war am Anfang dieses Jahres vollständig eliminiert worden…verdammter Krieg.
    „Natürlich. Ich werde Order geben.“ Bestätigte Mimir gehorsam. Italica musste gerettet werden, koste was es wolle. Die Heimat musste beschützt werden. Für die Republik. Für Roma. Für die Menschen.
    „Ihr könnt euch auf mich verlassen, Mimir, ich kämpfe nicht für euch, müsst ihr wissen, auch wenn euer Volk mich zu…Tränen reizt, angesichts ihrer Tragödie, sondern für mein Volk.“ Was die Xenos als ihr Volk bezeichnete waren ein paar eklige Flatterviecher, die wie Käfer aussahen… „Und für dieses werde ich alles geben, selbst mein Leben.“
    „Verstanden. Caisar?“ rief Mimir den höchsten Offizier der Republikanischen Armee.
    „Sire?“
    „Geben sie unserem Gast alles gewünschte. Lassen sie sich die Koordinaten für die Operation…Dämmerung des Krieges geben.“
    „Wie sie wünschen.“
    „Achja.“ Fiel Mimir noch ein, bevor der Soldat gehen konnte. „Neue Berichte von der Front?“
    „Die 252. Hat sich nach tagelangen Kämpfen zurückgezogen. Das Regiment konnte die erste Landungswelle praktisch vollkommen vernichten, musste sich dann vor der Übermacht aber zurückziehen und haben sich bei den Tolan-Höhen neu formiert.“ Er schwieg einen Moment. „Die Verluste betragen 16%.“
    „Danke, Caisar Pompeius. Erfüllen sie ihre Pflicht.“ Er salutierte gehorsam und begleitete die Xeno aus dem Raum. Mimir blieb alleine zurück und dachte über so vieles nach...nichts durfte schiefgehen, sonst wäre das Italicische Volk verloren und verdammt…