Beiträge von Mimir

    Windspieler 2: Vorstoß zum Manufactorum:



    „Hervorragende Leistung, Männer! Dank eures Einsatzes konnte der Feind geschlagen werden und wir sind einen Schritt näher um Palaven zu befreien. Besonders hervorgehoben sei hier Rekrut Donnek, eine wahre Verkörperung imperialen Mutes. Nachdem sein Trupp zerfetzt wurde hat er sich todesmutig dem Knarloc entgegengestellt und die Stellung gehalten. Er hat sein Leben gegeben um uns ein wenig mehr Zeit zu erkaufen, wir werden sein Opfer nicht vergessen, jetzt macht euch auf den Weg, wir werden die blauen Teufel von diesem Planeten jagen!“
    Oberst Mimir während der Schlacht von Palaven


    Drei Tage waren seit der Landung auf Tyra III vergangen, drei Tage voll von Chaos und Unordnung während sich alle Truppen sammelten und zum Abmarsch bereit machten. Das Hauptziel des 101. war das Manufactorum Elean, das größte auf diesem Planeten und somit von höchster Priorität. Während ein Teil der Windspieler bereits bei Elean gelandet war hatte der Oberst sich ein anderes Ziel ausgesucht, er vertraute seinen Männern in Elean und war sich sicher dass sie die Verteidigung so gut wie möglich organisieren würden. Er selbst wollte lieber persönlich sicherstellen dass die wichtigen Transportchimären welche nach Elean gelangen sollten dort auch sicher ankamen. Um dies zu gewährleisten waren die Windspieler gezwungen gewesen weiter entfernt zu landen und die Orks auszuräuchern um einen Weg freizumachen. Und jetzt sollten sie als Eskorte für den Konvoi dienen. Als wenn die Sache nicht schon schlimm genug wäre musste er jetzt auch noch die kläglichen Überreste der PVS von Tyra III mitschleppen, unter dem Kommando eines Kommissars namens Swindell, die Einheimischen schienen äußerst merkwürdige Namen zu haben. Auf die Infanterie der PVS legte der Oberst keinerlei wert, was für ihn wichtig war ist der Fakt dass sie Chimären und sogar einen Leman Russ auftreiben konnten, damit dürfte man den Weg nach Elean schon weit schneller zurücklegen. Er selbst verfügte über mehrere Leman Russ Panzer und einige Trupps mit Tielastanischen Veteranen. Außerdem war es ihm gelungen eine Walküre zu requirieren, somit hätte man dieses mal zumindest ein wenig Luftunterstützung und könnte den Orks was entgegensetzen falls diese wieder mit Fliegern kommen würden. Ein weiterer Neuzugang war Kai Leng, ein Primaris Psioniker welcher erst gestern gelandet war. Nun saß er zusammen mit dem Oberst und dessen Stab in der Kommandochimäre. Der Weg war äußerst schmal, so schmal dass man niemals glauben würde dass es wirklich die Hauptstraße zum Manufactorum war, mit viel Geschick von Seiten der Fahrer könnte man vielleicht zwei Chimären nebeneinander fahren lassen, mehr war allerdings nicht möglich. Dies führte dazu dass der Konvoi eine riesige Kolonne bildete, die Leman Russ der Windspieler fuhren an der Front, dahinter kamen die Kommandochimäre und die Transporter, die Nachhut wurde von der PVS gebildet. Gerade als der Konvoi durch den ersten Checkpoint gefahren war kam ein Aufklärungsbericht von der Walküre welche weit Abseits des Geschehens ihre Runden flog und eine Spähfunktion inne hatte.
    „Hier Walküre 1, könnt ihr mich hören?“
    „Sergeant Collen hier, wir können euch hören, was gibt es Walküre 1?“
    „Es gibt einen Haufen Ärger der sich in eure Richtung aufmacht. Eine riesige Orkhorde hat sich auf den Weg gemacht um euren Konvoi abzufangen, keine Ahnung wie die so schnell auf euch aufmerksam wurden.Von hier oben sehen wir mehrere dieser großen Panzer, dazu einen Haufen Fußtruppen und einiges an Bikern, ihr solltet euch auf etwas gefasst machen.“
    „Verstanden Walküre 1. Oberst? Eine riesige Orkhorde ist auf dem Weg um uns abzufangen, Befehle?“
    „Es musste ja einfach so kommen, na gut. Der Kampfpanzer übernimmt die Front, die Vollstrecker übernehmen die linke Flanke. Die Transporter sollen sich zusammen mit Veteranentrupp Lorris und Travvis nach vorne begeben. Wir haben noch einen Trupp weiter im Norden, von dort scheinen keine Orks zu kommen, dort dürfte es einigermaßen sicher sein. Sagt der PVS dass sie sich auf einen Kampf vorbereiten sollen, ich habe ein schlechtes Gefühl bei der Sache.“


    Zurecht wie sich kurze Zeit später herausstellen sollte. Die Hälfte des Konvois hatte den Checkpoint noch nicht einmal hinter sich gelassen als aus den Wäldern an den Flanken Orks strömten. Bevor irgendjemand reagieren konnte war eine Gruppe Biker über den Trupp von Sergeant Cullis hergefallen und hatte diesen vollkommen zerfetzt. Als wenn das nicht schon schlimm genug wäre kamen nun Berichte aus dem Norden, dort waren auch einige Orks aufgetaucht um dem Konvoi den Weg abzuschneiden, weit mehr als an den Flanken aufgetaucht waren. An der rechten Flanke war mittlerweile ebenfalls ein Trupp von Bikern aufgetaucht und hatte Trupp Travvis schwere Verluste zugefügt. Im Norden brach der Kontakt zu den Truppen ab nachdem Berichte über Orks mit Flammenwerfern durchkamen. Kurze Zeit später kam aus dem Osten auch ein Flieger der Orks und nahm die Veteranen unter Beschuss. Mit anderen Worten, nicht einmal eine Stunde nach Beginn der Mission sah die Situation ziemlich schlecht aus.
    „Wie kann es eigentlich sein dass man einen Konvoi durch eine Zone fahren lässt in der es von Orks nur so wimmelt? Gab es keine sicherere Route?“
    „Nein, Sir. Es gab einen anderen Weg, dort waren allerdings Eldar gesichtet worden und haben bereits einen Konvoi abgefangen, oder besser gesagt es versucht.“
    „Gibt es eigentlich irgendetwas auf diesem Planeten dass uns freundlich gesinnt ist?“
    „Ein paar Space Marines sind bei Elean stationiert worden, aber ansonsten eher nicht.“
    „Danke für deine aufmunternden Worte, Collen.“
    „Gern geschehen, Sir.“
    „Gut, um die paar Orks an der rechten Flanke können sich die Chimären selber kümmern, holt die Leman Russ um die linke Flanke zu decken. Der eine Typ da ist ein wenig größer, ich glaube das könnte ihr Anführer sein.“
    „Nur weil er größer ist?“
    „Ich sehe du hattest noch nie mit Orks zu tun, Collen. Es ist immer der größte, und jetzt hol die Russ her.“


    Tatsächlich schafften es die Chimären alleine gegen die Biker vorzugehen, es bedurfte ihr gesamtes, konzentriertes Feuer aber sie schafften es die Orks zurückzuschlagen. Währenddessen nahmen die Russ die Biker auf der anderen Seite unter Beschuss, mit eher mittelmäßigem Erfolg. Die Biker währen wohl zu den Panzern vorgestoßen und hätten die Schlacht entschieden wenn nicht der Fahrer der Kommandochimäre, unter Drohung und Flüchen eines äußerst missgelaunten Oberst, selbstmörderisch mit Vollgas auf den Trupp zugehalten hätte. Der nahenden Panzer hatte einen äußerst abschreckenden Effekt auf die Orks welcher dazu führte dass die Biker schleunigst das Weite suchten und dabei von der Chimäre und den Leman Russ vernichtet werden konnten. Gerade als die Situation erledigt zu sein schien explodierte urplötzlich einer der Leman Russ, nicht weit von der Kommandochimäre entfernt.
    „Was beim Imperator war das?“
    „Es scheint ein Flieger der Orks zu sein, er hat den Russ am Heck erwischt und ihn, nun ja, explodieren lassen.“
    „Verdammt, wo kam das Ding überhaupt her? Und wo kommen DIE her?“
    fragte der Oberst aufgebracht während sich weitere Orks aus dem Wald vor ihm schlugen und sogar ein großer Panzer der Orks heranrollte. „Holen sie die Walküre her, wir brauchen Luftunterstützung. Die PVS hatte doch eine Hydra, oder? Gut, geben sie ihnen den Befehl den Flieger der Orks vom Himmel zu holen, egal wie. Und unternehmt etwas gegen, was ist das denn?“ Noch bevor jemand fragen konnte was überhaupt gemeint war brach 'das' aus dem Wald hervor. Es waren Orks auf Gefährten welche an eine Mischung aus Bikes und Helikopter erinnerte. Sie hielten geradewegs auf die Leman Russ zu und feuerten Dutzende Raketen ab. Glücklicherweise richteten sie kaum Schaden an, allerdings konnte man sich nicht darauf verlassen dass es auch so bleiben würde. Als ob es damit nicht schon genug Probleme gab kamen weitere schlechte Nachrichten von der Walküre zur Situation im Norden, und es war an Collen sie weiterzuleiten.
    Sir, Nachrichten von der Walküre. Im Norden wurden mehrere Horden von Orks gesichtet, leicht gepanzert aber zahlreich, außerdem sind da zwei dieser Panzerwagen aufgetaucht, einer nördlich des Flusses, der andere südlich davon in der Nähe der Orks die mit Flammenwerfern bewaffnet sind. Eure Befehle, Oberst?“ Der Oberst dachte angestrengt nach, sollte es den Xenos gelingen in die Kämpfe weiter südliche einzugreifen wäre die Schlacht schon so gut wie verloren. Momentan sah es zwar ohnehin danach aus, aber man musste es ja nicht unnötig schlimmer machen.
    „Die Orks müssen aufgehalten werden, wenn wir nicht genug Truppen zur Verfügung haben um sie vollkommen zu stoppen müssen wir sie zumindest verlangsamen. Ich habe die PVS an unserer rechten Flanke einige Sentinels stationieren lassen, die sollen sich um den Panzerwagen südlich des Flusses kümmern. Was die Orks angeht... Gardistentrupp 7 und 18 sollen sich bereitmachen. Ihnen wird die ehrenhafte Aufgabe zu Teil sich in die Schlacht zu begeben und die Grünhäute aufzuhalten.“
    „Sir, die Orks sind ihnen zahlenmäßig weit überlegen.“
    „Solange wir an den Imperator glauben wird schon alles gut gehen, hörst du denn nie zu wenn die Priester ihre Predigten halten?“
    „Ich bin mir ziemlich sicher dass ihr gerade die Worte der Priester falsch interpretiert... mit Absicht.“
    „Ach was, das bildest du dir nur ein, und jetzt gib die Befehle durch und..oh, oh. Nicht gut.“
    Es war in Situationen wie diesen wo Collen sich fragte ob sein Oberst noch ganz richtig im Kopf war oder ob dieser das ganze nur als eine Art Spiel betrachtete. Denn was dieser seelenruhig als 'nicht gut' bezeichnete würde einem normalen Menschen einen Herzinfarkt bescheren. Die 'Helikopter' der Orks rasten mit großer Geschwindigkeit auf die Chimäre zu und ließen an ihren Seiten gewaltige Kreissägen rotieren. Bevor irgendwer einen Befehl erteilen konnte schritten die Leibwächter des Oberst zur Tat, der eine öffnete die Klappe am Heck der Chimäre während der andere kurzerhand den Oberst an der Schulter packte und mit sich hinauszog.


    Als mit Veteran Travis, der Standartenträger der Windspieler, auch das letzte Mitglied des Trupps aus der Chimäre sprang erreichten die Orks ihr Ziel. Ihre Kreissägen zerlegten das Kommandofahrzeug, und seine Fahrer, ohne große Probleme in Einzelteile. Ein Schicksal dass der Oberst am liebsten nicht teilen wollte, zu seinem Glück würde er das vorerst auch nicht müssen. Kai Leng hatte einen wahren Sturm aus psionischer Energie auf die Grünhäute niedergehen lassen der ihnen die Köpfe explodieren ließ.
    „Ich war noch nie so froh einen Psioniker in meinen Reihen zu haben. Ach ja, und danke Daven dass du mich einfach so aus der Chimäre gezerrt hast, ohne dich wäre ich wohl nicht mehr am Leben.“
    „Ich mache nur meinen Job, Sir.“
    und dies war auch der letzte Satz den Daven jemals sagen würde. Ein Geschoss aus einer Orkwaffe ließ den Schädel des Leibwächters platzen und spritzte Blut auf die Uniform des Obersts der das ganze unglaublich gelassen nahm.
    „Collen? Wie lange haben wir gebraucht um aus der Chimäre zu kommen und diese Orks da zu töten?“
    „Ungefähr zwei Minuten, Sir.“
    „Verstehe. Wie konnte sich die Situation innerhalb von zwei Minuten dermaßen verändern?“
    „Ich habe keine Ahnung, Sir.“
    während des gesamten Gespräches versuchte der Oberst die Situation überhaupt zu begreifen. Vor ihm, noch an den Einzelteilen der Chimäre und den Leichen der Grünhäute vorbei, befand sich das Wrack eines Kampfpanzers der Orks, zusätzlich dazu waren sämtliche Leman Russ an dieser Flanke vernichtet worden und eine Horde von großen Orks in dicken Rüstungen nahm den Kommandotrupp des Oberst unter Beschuss, zusammen mit einem großen Mob von kleineren Orks. Um das Bild abzurunden brannten keine 500 Meter entfernt die Überreste eines Jetfliegers der Orks auf dem Boden während sich die Transportchimären, Chimären der PVS und die Überreste der Veteranentrupps an der rechten Flanke ein Feuergefecht mit mehreren Orkbikern lieferten die dort urplötzlich aufgetaucht waren und geradewegs auf den letzten Leman Russ zuhielten. Zum zweiten mal an diesem Tag wurde Mimir an der Schulter gepackt und gewaltsam mitgezerrt, dieses mal von Veteran Sten der nebenbei mit einer Laserpistole auf die Orks schoss da er seinen Melter nicht mit einer Hand benutzen konnte. Kurze Zeit später befand sich der Trupp in Deckung, jedoch nicht ohne Verluste. Artillerieoffizier und Astropath des Beraterstabs lagen tot am Boden bei den Überresten der Chimäre und die Leiche von Veteran Travis klammerte sich selbst noch im Tod an das Banner der 101. nur wenige Meter von der Deckung entfernt. Während Mimir sich die Situation von Collen beschreiben ließ, der diese Momentan über Vox gemeldet bekam, und hin und wieder einen Schuss auf die Vorrückenden Orks abgab kam ein gutes Dutzend Soldaten der PVS auf die Deckung zugerannt, wahrscheinlich von Kommissar Swindell als Unterstützung entsandt. Vier von ihnen schafften es sogar durch den Kugelhagel der Orks und rutschten hinter die vermeintlich sichere Deckung. Diese bestand im übrigen aus einigen Sandsäcken die zumindest für eine Weile dem Beschuss der Orks standhielten.
    „Sir, die Gardistentrupps sind tot und zwei der Sentinels sind zerstört worden.“ nach Collens Worten fing der Oberst an zu fluchen, bedeutete dem Mann jedoch fortzusetzen. „Dafür wurde der Kampfpanzer südlich des Flusses vernichtet und der große Orktrupp an der rechten Flanke wurde vernichtet. Die Biker an eben jener Flanke haben zwar schwere Verluste verursacht und eine der Transportchimären ist außer Betrieb, aber die Situation dort scheint sich zu verbessern.
    „Gut zu wissen, werden wir also nur noch an der linken Flanke abgeschlachtet. Nur so aus Interesse, wie haben die Orks es geschafft die Transportchimäre auszuschalten?“
    „...“
    „Collen?“
    „Nun ja... ähm, also...“
    „Es waren nicht die Orks, oder?“
    „Nein, Sir. Ein Schlagloch hat dafür gesorgt dass die Chimäre unglücklich verrutscht ist und in das Multilaserfeuer einer PVS Chimäre geriet. Dadurch wurden ihre Ketten zerstört und sie sitzen jetzt mitten im Weg fest der dadurch noch enger geworden ist.“
    „Ein Schlagloch? Ein verdammtes Schlagloch?“
    „Ja, Sir.“
    der Oberst öffnete den Mund um etwas zu sagen, schloss ihn dann jedoch wieder. Selbst ihm fiel dazu nichts mehr ein. Stattdessen konzentrierte er sich lieber wieder auf die Orks vor ihm die weiterhin durch den Beschuss der Imperialen stapften ohne wirkliche Verluste einzustecken während ihre kleineren Artgenossen ihnen so etwas wie Feuerschutz gaben.
    „Tja, Collen. Das war's dann wohl. War eine Freude...“ bevor der Oberst seinen Satz beenden konnte sackte der gesamte Orktrupp in den schweren Plattenrüstung in sich zusammen während ihnen Blut aus sämtlichen Körperöffnungen floss. Die Blicke des gesamten Kommandotrupps wanderten zu Kai Leng der ihnen ein kaltes Lächeln schenkte während er zufrieden vor sich hin kicherte. „Ähm ja, gut. Damit bleibt nur noch das Problem...“ abermals wurde der Oberst unterbrochen, dieses mal von einem halben Dutzend Raketen die dort einschlugen wo sich Sekunden zuvor der größere der beiden Orktrupps befunden hatte. Als der Rauch sich legte waren nur noch die Silhouetten der wenigen überlebenden Orks zu sehen die sich schleunigst vom Acker machten. Die Walküre war eingetroffen und hatte das Feuer eröffnet, nur kurze Zeit später ließ sie ihre Raketenwerfer erneut arbeiten und zerfetzte den verbliebenen Orktrupp im Norden.


    Während Jellek, der Sanitäter des Trupps, gerade damit beschäftigt war Veteran Sten wieder zusammenzuflicken kam eine Chimäre rumpelnd neben den Sandsäcken zu stehen, die Heckklappe öffnete sich und offenbarte das grinsende Gesicht des Kommissars der PVS.
    „Steigen sie ein Oberst, die Grünhäute sind geschlagen! Die wenigen von ihnen die übrig sind laufen so weit ihre Beine sie tragen können.“
    „Sehr gut, sehr gut. Dann lasst uns endlich den Weg zum Manufactorum fortsetzen, ich will ein Wörtchen mit dem General reden.“
    Es dauerte noch einige Stunden bis die Reste des Konvois die Mauern des Manufactorums erreichten, allerdings verliefen diese ohne Zwischenfälle. Mimir sah sich durch die offene Feuerluke die Umgebung an. Vor allem eines interessierte ihn, eine halbzerstörte Kirche nicht weit von den Mauern des Manufactorums entfernt. Nachdem der Konvoi eingetroffen war dauerte es noch zwei weitere Stunden ehe sich der Oberst gewaschen und umgezogen hatte und im Kommandobunker auftauchte. Dort warteten Collen und dessen Schwester, Commander Taven, Kommissar Swindell, ein Dutzend Offiziere deren Namen sich Mimir nie gemerkt hatte, Major Brix auch genannt 'Meister der Artillerie' und ein wahrer Hüne in kobaltblauer Rüstung auf ihn. Dieser Mann war ohne Zweifel ein Space Marine, der Rüstung nach zu urteilen ein Ultramarine. Der Oberst war zwar bei weitem kein Experte wenn es um Space Marines ging, aber er wusste dass sich in diesem System nur zwei Orden befinden sollten, die Ultramarines und die White Scars. Da sich der Oberst ziemlich sicher war dass letztere weiße Rüstungen hatten kam er zu dem Entschluss dass der Marine hier nicht aus diesem Orden kommen konnte. Es dauerte eine Weile bis sich der Oberst beim Anblick dieses erhabensten aller Diener des Imperators gesammelt hatte. Dann räusperte er sich jedoch und begann zu sprechen.
    „Entschuldigt meine Verspätung, wenn ich gewusst hätte dass bereits alle anwesend sind wäre ich früher gekommen. Ich bin Oberst Mimir Rist vom 101. Tielastanischen Regiment, den Windspielern. Major Brix hier war als mein Stellvertreter in den letzten Tagen hier und ich gehe davon aus dass er seine Aufgabe gut erledigt hat. Der Mann zu meiner rechten ist Commander Taven, einer meiner besten Soldaten und ein besonnener Kommandant, ach ja dass da ist Sergeant Collen mein Kommunikationsoffizier.“ der Space Marine zeigte keinerlei Regung, er nahm nicht einmal seinen Helm ab, anscheinend schien ihn die Vorstellung der versammelten Leute ihn nicht wirklich zu interessieren. Schließlich nahm er doch den Helm ab und entblößte ein vernarbtest, hartes Gesicht. Der Marine ließ einen prüfenden Blick über den Oberst huschen ehe er antwortete.
    „Ich bin Sergeant Decon, Taktischer Trupp Vorlus. Sergeant Ionnus vom Taktischen Trupp Marcen ist ebenfalls hier in Elean. Er befindet sich momentan vor den Mauern um die alte Kirche zu inspizieren, sie könnte eine gute Verteidigungsstellung abgeben.“
    „Erfreut eure Bekanntschaft zu machen, Sir. Und noch weit mehr erfreut an eurer Seite kämpfen zu dürfen. Die Kirche ist mir auch bereits aufgefallen, ihre Position scheint in der Tat äußerst günstig zu sein! Nun denn, lasst uns beginnen!“ die Versammlung dauerte ganze drei Stunden an ehe der Oberst sie für beendet erklärte und die Anwesenden den Bunker verließen. Während der Beratung wurde festgelegt dass einige der Space Marines eine Verteidigungsposition bei der alten Kirche einnehmen sollten, zusammen mit einigen Truppen der Windspieler. Kommissar Swindell wurde der Befehl über einen Zug der Windspieler und seiner eigenen PVS gegeben und zum anderen Ende des Manufactorums geschickt um dort die Verteidigung zu organisieren. Major Brix wurde selbstverständlich den schweren Geschützen der Windspieler zugewiesen und war gerade auf dem Weg zu diesen. Schließlich waren nur noch Mimir, Taven und die beiden Collens anwesend. Linda Collen trat einen Schritt nach vorn.
    „Sir? Ihr habt mich rufen lassen, weshalb?“
    „Ah ja, danke dass sie gekommen sind Linda! In meinem Kommandotrupp sind vor kurzem ein paar Plätze... frei geworden. Und euer Bruder hat euch empfohlen, er meinte dass ihr genau die Richtige für einen Platz im Kommandotrupp seid. Was sagt ihr dazu? Ich würde euch zu meinem neuen Kommunikationsoffizier machen.“
    „Ähm, Sir? Was wird dann aus mir?“
    „Du wirst den guten, alten Travis als Bannerträger ersetzen! Gratuliere zur Beförderung, Collen!“
    „Beförderung? Travis hatte den selben Rang wie...“
    „Ja, ja. Klappe halten und lächeln. Also, Linda. Was sagen sie? Nehmen sie an?
    “ die Frau warf einen Blick zu ihrem Bruder, ein Blick der zu fragen schien 'Ist der immer so drauf?' und der von Collen mit einem Nicken erwidert wurde. Linda unterdrückte ein Seufzen.
    „Selbstverständlich nehme ich an, Sir.“
    „Sehr gut, sehr gut. Dann lassen sie sich am besten alles von ihrem Bruder erklären! Taven! Mein alter Freund! Ich habe eine wundervolle Aufgabe für dich.“
    „Mimir, wenn du so sprichst...“
    „Du darfst dem General meinen Beschwerdebericht übermitteln! Und vergiss nicht einen neuen Astropathen anzufordern, und treibe irgendwo einen neuen Leibwächter auf.“
    „Wie viele Männer hat er schon verloren um so zu werden?“
    fragte Linda im gehen ihren Bruder im Flüsterton.
    „Sein gesamter Kommandotrupp wurde auf Palaven ausgelöscht... drei mal.Danach hat er angefangen so auf den Tod eines Mitglieds des Trupps zu reagieren.“
    „Er scheint sich jedoch gut mit Commander Taven zu verstehen, die scheinen ziemlich vertraut zu sein.“
    „Taven ist einer der wenigen Männer die schon länger mit dem Oberst zusammengearbeitet haben, und einer der ganz wenigen die damals persönlich auf Palaven waren, zumindest wenn es um die Freunde des Obersts geht. Die meisten sind in den letzten Jahren alle verstorben. Unter den Soldaten geht sogar das Gerücht um dass es sicherer ist einen Frontalangriff auf eine Schlachtreihe der Orks zu unternehmen als sich in Oberst Mimirs Kommandotrupp zu befinden, die Sterberate bei uns ist ein wenig... hoch. Ah, aber keine Sorge! Dir wird schon nichts passieren! Seit der Schlacht von Ianu VII haben wir keinen Kommunikationsoffizier mehr verloren, der Posten ist der sicherste im gesamten Trupp!“
    „Moment! Die Schlacht von Ianu VII war die letzte die wir hatten bevor wir nach Tyra verlegt wurden!“
    Collen ignorierte den Einwand seiner Schwester und marschierte einfach weiter geradeaus. Linda ließ ihren Blick noch einmal zum Oberst schweifen und folgte dann ihrem Bruder. Die Art des Obersts schien auch auf ihren Bruder abgefärbt zu haben, früher war er immer weitaus ernster gewesen. Linda war damals nicht auf Palaven gewesen, ihr Bruder schon. Er redete nie wirklich von dem was er dort erlebt hatte und Linda fragte sich wie schrecklich die Kämpfe dort eigentlich gewesen sein mochten. Plötzlich war sie sich nicht mehr sicher ob es eine gute Idee war dem Kommandotrupp beizutreten.