Der Ketzer an der Schwelle
Eintrag von Kommissar Radetzky am 277.878.M41
Unter dem Bericht lässt sich ein händischer Vermerk lesen:
Ich schreibe diese Zeilen als nachhaltigen Bericht. Es wird nicht der erste und nicht der letzte dieser Art sein.
Dennoch muss ich ihn durch seine bizarre und groteske Merkmale nieder schreiben.
Kapitel 1: Der Hall des Glockenturms
Es kamen zu erst einige Gerüchte auf, bis dann die ersten Meldungen aufgekommen waren.
Das ganze ereignete sich auf Mezzanin. Dieser Planet gehört zu einen der Nachbar-Systeme von Kakanien, damit fiel dieser auch in den miliärischen Bereich der kakanischen Todeskorps.
Anfangs schien es keine größeren Bedeutung zu haben.
Zu erst kam es zu der ein oder anderen Verhaftung von Einzelpersonen die dabei erwischt worden, lästerliche Aussagen gegen das Imperium zu tätigen.
Dies kommt bei solchem Gesindel ab und an vor und war nicht weiter beachtenswert. Diese Individuen wurden isoliert und entsprechend bestraft.
Doch kam es dann zur Spitze des ganzen als ein närrischer Haufen in einer Bar, auch noch betrunken ketzerische Parolen von sich gab. Die anderen Gäste meldeten das sofort.
So gleiche hatte das Adeptus Arbites eingegriffen und diese Dummköpfe inhaftiert.
Sie wurden ordnungsgemäß und nach allen Richtlinien des Verhörs vernommen und körperlich sanktioniert.
Ein paar der Gefangenen sind dabei verstorben, sie hatten nur ihre Phrasen wiederholt. Solchen menschlichen Abfall benötigt das Imperium gewiss nicht.
Doch zwei Männer und eine Frau hatten das Verhör überstanden, merklich schauderhaft entstellt von der zurecht angewandten Methodik des Vorgehens gaben sie zu erst keinen Laut mehr von sich.
In der ersten Nacht vernahmen dennoch die Sicherheitskräfte abstrakte schreien und schlimmer noch groteskes lachen.
Die beiden Männer hatten sich teilweise die eigene Haut vom Körper gefressen und schmierten das Blut an die Zelle.
Die Frau hingegen kratzte mit ihren Fingern über das Eisen. Diese Laute und das lachen wurden stets ordnungsgemäß protokolliert und die betreffenden drei Personen mit Einsatz von Wachinstrumenten zum verstummen gebracht.
Laut dem Bericht des Wachmanns der für diesen Zellenblock zuständig war, verlief der Rest der Nacht eigentlich Störungslos.
Das schweigen hielt eine Woche an und die Gefangenen wurden auch zu recht in keinster weise versorgt.
Es erregte eine gewisse Aufmerksamkeit das sie nicht ihren Wunden erlegen waren.
Das ganze zog sich weiter, bis zu jenen dreizehnten Nacht.
Es schlug die Mitternachtsglocke der Ekklesiarchie Kirche in der Stadt. Es verklang ein altmodisches Geräusch in den tiefen und langen Gebäuden der Makropole.
So hallte der Laut weiter und wurde von den stählenden Fassenden weiter getragen.
Bis er jenes Gefängnis erreichte und dort eine unvorhersehbare Wirkung entfaltet hatte.
Jene drei übeln Gestalten rissen sich vom Boden ihrer Zelle auf und das verstörende lachen fand seine Fortsetzung.
Erneut versuchte die Wache mit Hilfe der Instrumente die Stromschocks in die Zelle leiteten dem ganzen ein schnelles Ende zu bereiten aber diesmal half es nichts.
Die beiden Männer hatten widerliche Wunden durch die abgefressene Haut und die Hautfetzen lagen immer noch in dem Zellenraum.
Sie schlugen diesmal gegen die Türen und polterten. So als ob sie den Klang der Glocken zweifelsohne übertönen wollten.
Der Wachmann löste den Alarm aus als die hautlose Hand eines der Gefangenen durch die Eisentür geschlagen wurde.
Das Blut lief über das Metall und die Tür öffnete sich nach weiteren Schlägen mit einem schrillen Ton. Weitere Wachmänner aus anderen Zellenblöcken eilten herbei.
In der Zeit konnte der Gefangene die anderen beiden befreien. Als Mannschaft ankam, war ihr Kamerad bereits tot. Die Kreaturen stießen ihre Zähne in seinen Leib und rissen seine Organe hinaus.
Die Rüstung war aufgerissen und das Blut floss aus dem Körper hinaus. Sie hatten bis auf ihre Körperform keinerlei Ähnlichkeit mehr mit einem Menschen.
Die Hautfetzen hingen von ihnen herab. Die Augen strahlten voll Hass und Zorn. Die Zähne deformiert und scharf, wie auch ohne Haut im Gesicht gut sichtbar. Das Blut tropfte von diesen hinab.
War das lachen zuvor noch verstörend, nahm es nun spöttische und höhnische Töne an.
Sie stürzten sich mit einem Satz nun auf die Wachmänner die herbei geeilt waren.
Als sie sich so schnell näherten, konnte man auch ihren Geruch wahrnehmen. Es war verbranntes Fleisch durch die Stromschocks in der Zelle.
Als einer der Adeptus Arbites mit seinem Schockstab zuschlug, wurde dieser nur noch penetranter. Der Duft hatte etwas ekelhaftes an sich.
Darian war einer dieser Wachmänner in diesem Kampf. So bekämpfte mit seinen Mitstreitern die drei.
Auch er vernahm als direkter Zeuge all das Grauen das sich ihm offenbart hatte.
Die schauderhafte Hand seines Gegners streckte sich ihm entgegen und zerkratzte mühelos seinen Helm.
Seine Augen konnten die Fingerknochen erkennen und das Fleisch das nur noch lose daran befestigt war. Dabei riss es ihm zwei Finger wunden über die Wange und das Auge.
Wenn er den Helm nicht gehabt hätte, wäre er wohl jetzt blind auf dem Auge oder gar tot. Der Schmerz der Wunde riss ihn zu Boden.
Doch er streckte noch seine Waffe aus und rammte sie so tief in den Schädel seines Angreifers das dieser Augenblick zerschlagen wurde. Ihm spritzten die Reste des Kopfs entgegen.
Wie Augen und Gehirnstücke, wie auch einzelne Knochen. Danach musste sich Darian vom Boden aus verteidigen. Einige seiner Kollegen teilten dieses Glück nicht mit einer Wunde davon gekommen sein.
Die Frau hatte sich an durch die Rüstung mit der Hand geschlagen und jenem Widersacher das Herz hinaus gerissen und zerdrückt wie eine Tomate.
Tatsächlich wurden aber die Frau dann doch von zwei Mitstreitern niedergeschlagen. Auch dem letzten im Bunde wurden unsanft die Wirksamkeit von den Waffen der Sicherheitsbehörden vorgeführt.
Als sich der Nebel des Kampfes gelichtet hat, konnte Darian kaum fassen, was er erblickte.
Die Leichen zwei seiner Freunde lagen leblos und brutal ermordet vor ihm. Die Übeltäter waren niedergerungen mit aller Kraft.
Seine Hand fasste sich an die zwei blutenden Wunden in seinem Gesicht. Körperlicher Schmerz und seelischer Schmerz gingen Hand in der Hand.
Hier ging etwas nicht mit rechten Dingen zu. Auf wackeligen Beinen, schleppte er sich anstrengt zu den Zellen.
Der Wachmann erblickte, wovor er angst hatte, ein Symbol des Chaos konnte er erblicken. Diese Insassen hatten mit ihrem eigenen Blut diese grotesken und ketzerischen Zeichen an die Wände gemalt.
Auch wenn es ihn aller Kraft gekostet hatte, marschierte und stürmte fast schon zum Funkturm.
Der Astropath hatte zwar den Alarm bemerkt aber doch jetzt spürte er Darian. Sein Gesicht sah selbst verzehrt, gar sprachlos aus durch seine Wahrnehmung mit den psionischen Kräften.
Stotterte und hörbar mental angeschlagen gab er nur Wortfetzen an diesen ab.
Die Nachricht wurde eilig und in größter Dringlichkeit nach Kakanien weiter geleitet. Ebenfalls kam eine Antwort zurück. Die Hoffnung verheißte für die Lage.
Die Nachricht hatte Aufsehen erregt und großen Handlungsbedarf aufgezeigt.
Nach Mezzanin wurde Kommissar Radetzky geschickt und er sollte diesen Vorfällen nun gründlich nachgehen. Das Transportschiff wurde noch am gleichen Tag startbereit gemacht.
Ein ganzes Regiment der Todeskorps von Kakanien rückten mit aus.
Der Flug durch den Warp verfiel reibungslos im Gegensatz zum Inhalt des Berichts und den Gefangenen.
Der Flieger landete auf einem der Landeplätze der Makropole und der Kommissar verschwendete keine Zeit und machte sich direkt zu dem Gefängnis auf.
Man konnte den Blick des Mannes unter der Gasmaske nur erahnen. Doch streng und im militärischen Schritt trat er in das Gebäude ein.
Was hier auch immer für ketzerische und gar absonderliche Geschehnisse im Werke waren. Radetzky würde sich dieser Sache mit voller Härte annehmen.