[WH40k] Grim Guards - Space Marines

Seit Tagen schon hörten wir nichts als das Donnern der Renegaten-Artillerie. Wir wussten nicht, wo genau die Projektile der schweren Waffen einschlugen, es musste aber in unserer Nähe sein. Wir hatten uns in einem Waldstück verschanzt und Barrikaden aus unseren liegen gebliebenen Rhino-Transportern gebaut, um so dem feindlichen Ansturm besser Stand halten zu können. Einmal war eine Mörsergranate direkt in unserer Barrikade eingeschlagen, die meisten von uns waren schnell genug in Sicherheit gesprungen und durch ihre Servorüstungen geschützt gewesen, aber ein junger Marine, er hieß Thran, war genau getroffen worden und die Splitter hatten ihn vollständig zerfetzt. Das andauernde Artilleriefeuer wurde nicht einmal unterbrochen, wenn kleine Stoßtrupps von Dämonen, unterstützt von Verbänden mutierter Menschen, auftauchten, uns kurz mit Feuer eindeckten, mit ihren widerlichen, gift- und schleimtriefenden Waffen und Krallen auf uns losstürmten und sich so schnell wie sie aufgetaucht waren wieder zurückzogen. Bisher hatten wir diesen Angriffen gut Stand gehalten, wir hatten die Dämonen immer wieder zurückgeschlagen und ihnen hohe Verluste zugefügt – doch der Gegner schien unbegrenzt Truppen zur Verfügung zu haben. Immer wieder kamen neue Dämonen und abtrünnige Menschen. Wir töteten dutzende, gar hunderte von ihnen, aber nach und nach fielen auch immer mehr Space Marines. Seit drei Tagen hielten wir so die Stellung, ursprünglich waren wir dreißig Brüder gewesen, drei komplette Taktische Trupps, deren Transporter alle von einer Mine getroffen worden waren und sich kein Stück mehr bewegt hatten. Wir hatten auch schwere Bolter, Raketenwerfer, zwei Flammenwerfer und sogar eine Melterwaffe bei uns und unsere Ausrüstung war in gutem Zustand gewesen, doch mittlerweile konnte die Lage kaum schlimmer sein – der Proviant war fast komplett aufgebraucht, die Ausrüstung war in miserablem Zustand, wir hatten fast keine Munition mehr, von den ursprünglich 30 Männern waren 12 gefallen und 4 weitere schwer verletzt und der riesige Wald, der uns ursprünglich wie ein exotisches Abenteuer vorgekommen war, war jetzt nur noch eine feuchte Hölle mit widerlichen, matschigen Pflanzen, die wie gigantische Pilze aussahen und in schleimigen Farben glänzten, mit giftigen Tieren und nichts ess- oder trinkbarem. Außerdem war jeglicher Kontakt zu anderen Truppenteilen komplett abgebrochen.
In dieser kathastrophalen Situation hätte selbst uns Space Marines von der zweiten Kompanie der Grim Guards, aus der Gensaat der Imperial Fists entstanden, bereits der Mut verlassen, wären da nicht zwei Männer gewesen, die uns mit ihrem Verhalten zum Durchhalten brachten: Seargent Ironfury und Vulkan He'Stan. Ironfury hatte für jeden neuerlichen Angriff des Chaos nur ein lautes Lachen übrig, mit Gebrüll stürzte er sich auf die Gegner und zerhackte sie mit seinem Kettenschwert, während er uns Befehle zurief, allein durch ihn fielen bestimmt zwei dutzend Dämonen und Renegaten in den drei Tagen und in jeder noch so verzweifelten Situation wusste er einen derben Witz. Ganz anders Vulkan He'Stan: Er blieb immer ruhig und besonnen, seine Gegner tötete er präzise, schnell und effektiv und seine Ruhe schien auf die anderen Marines abzufärben. Zur Moral in der Truppe trug er mindestens genau so viel bei wie das wütende, rasende Vorbild Ironfurys. Auch schienen, seit er bei uns war, die Flammenwerfer und Melter wie durch Psionik viel stärker zu sein, die Männer munkelten, das läge an den uralten Artefakten, die er bei sich trüge.
Die Lage war nicht immer so schlecht gewesen: Ordensmeister Gelion Ferron Asper hatte die zweite und Teile der dritten Kompanie der Grim Guards abkommandiert, unter der Führung von Captain Antodus einem imperialen Planeten namens Z'Madurkath VI im Segmentum Obscurus, nicht weit von Cypra Mundi, der von Chaostruppen überrannt zu werden drohte, zu unterstützen und das Chaos zurückzuschlagen. Dass der Auftrag nicht leicht werden würde, war uns von Anfang an klar, aber dennoch gelang es uns mit wenigen Verlusten, die Chaostruppen auf einen kleinen Kontinenten, der komplett mit dschungelartigem Wald überzogen war, zurückzutreiben. In einer letzten großen Schlacht sollten die Chaosmächte endgültig von dem Planeten vertrieben werden. Doch im letzten Moment gelang es einem Chaosgeneral in einem waghalsigen Manöver, die imperiale Flotte, die im Orbit den Planeten beschützte, teilweise zu vernichten, zurückzuschlagen und viele Truppen auf dem Planeten abzusetzen. Außerdem mutierten viele der verbündeten imperialen Soldaten in den nächsten Monaten und desertierten; unsere Offensive kam nach 2 Jahren des Kampfes um den Planeten ins stocken, die Reste der imperialen Armee brachen vollständig zusammen und wir Space Marines vom Orden der Grim Guards standen wieder einmal alleine gegen eine gigantische Übermacht. In dieser Situation stieß Vulkan He'Stan zu uns. Niemand wusste, woher er kam, oder wie es ihm gelang, die Blockade im Orbit um den Planeten zu durchbrechen. Auch seine Absichten waren unbekannt. Gerüchte unter den Männern besagten, er verfolge die Spur eines alten Artefaktes auf dem Planeten. Später dann waren viele von uns sich sicher, dass er ein Engel sei, der immer da den Adeptes Astartes half, wo die Situation am schlimmsten war. Der einzige, der wohl wirklich über die Absichten des Schmiedevaters der Salamanders Bescheid wusste, war Captain Antodus, und er verlor kein Wort darüber. Nachdem der Captain sich einen Tag mit Vulkan He'Stan in der Kommandozentrale besprochen hatte, befahl er trotz unserer hoffnungslosen Unterlegenheit die Offensive gegen die Chaostruppen, die sich auf dem Dschungelkontinent endgültig verschanzt hatten. Der Augenblick war richtig gewählt: Die Chaosarmee sammelte sich gerade, um den Rest des Planeten nun im Sturm zu überrennen, und so waren weite Teile des Kontinents entblößt. Mit unseren Transportpanzern konnten wir schnell vorrücken und nahmen viele Stellungen des Chaos ein, doch schließlich hatte sich die feindliche Armee neu formiert. Sie rückte vor und fast quer über den kleinen Kontinent bildete sich eine lang gezogene Front, die von der schweren Artillerie der Feinde, die sie von imperialen Truppen übernommen hatte, mit Feuer eingedeckt wurde. Unsere Truppen drohten zusammenzubrechen, und so beschloss Captain Antodus, mit einem großen Kontingent an Elite- und Sturmtuppen einen schnellen Angriff im Rücken des Feindes auf die wichtigste der gegnerischen Kommandozentralen zu führen. Sobald dieses Ziel eingenommen sei, sollte die restliche Armee vorrücken und die führerlosen Chaostruppen niedermetzeln. Doch der Plan ging so nicht auf: Captain Antodus eroberte zwar den zentralen Kommandoposten, aber als er den Befehl zum Vorrücken gab, trafen wir auf heftigeren Widerstand als erwartet. Offenbar war es doch einem Chaosgeneral gelungen, den Überblick und die Kontrolle zu wahren. Wir, 5 taktische Trupps unterstützt von einigen Terminatoren, Devastoren und mehreren Kampfpanzern, sollten zentral mit vielen Panzern vorrücken; der Schmiedemeister und berühmte Held von den Salamanders sollte uns hier unterstützen. Wir erhielten einen letzten Funkspruch von Captain Antodus, dass er die wichtige Kommandozentrale erobert habe und mit mehreren Terminatortrupps den Feinden in den Rücken fallen und seine Truppen mit unseren vereinigen wolle. Doch der dafür vereinbarte Zeitpunkt lag jetzt bereits 2 Tage zurück, wir hatten von dem Captain seither aufgrund unserer ausgefallenen Funkgeräte nichts mehr gehört und auch was mit dem Rest der zweiten Kompanie geschehen war, wussten wir nicht. Alles, was wir wussten, war, dass von uns dreißig Space Marines, deren Rhino-Transportfahrzeuge liegengeblieben waren, nur noch 14 kampffähige übrig waren und dass auch wir bald vernichtet würden, wenn keine Hilfe käme. Ein Schrei Seargent Ironfurys riss uns aus unseren Gedanken; seine geübteren Augen hatten wohl etwas bemerkt, was wir noch nicht entdeckt hatten, er hob sein Kettenschwert, ließ es aufheulen, und auch Vulkan He'Stan hatte bereits Kampfhaltung angenommen. „Chaos Marines!“ gellte Ironfurys Ruf durch das stickige Halbdunkel des Waldes. Jetzt sahen wir anderen es auch: mindestens 30 Schemenhafte Gestalten in Servorüstungen, an denen jedoch widerliche Verformungen, Hörner, Eiterbeutel, Geschwülste und Mutationen zu erkennen waren, rückten in der Deckung der Bäume vor. Das war also der Grund, wieso die Armeen des Chaos nicht zusammenbrachen: Die Chaos Marines hatten sie gestärkt. An ihren Rüstungen konnten wir nicht erkennen, welchem Orden sie angehörten. Begleitet wurden sie von vielen Horden Dämonen.Wir begrüßten sie mit heftigem Bolterfeuer, wohl wissend, dass unser Ende gekommen war. Doch wir alle waren uns einig, ohne ein Wort gewechselt zu haben, dass es ein Ende in Ehre sein würde. Viele Dämonen fielen unseren Boltern zum Opfer und unser letzter verbleibender Flammenwerfer riss eine Schneise der Vernichtung in die Reihen der Feinde; gleich zwei Chaos Marines wurden in ihren Servorüstungen geschmolzen, doch mit wildem Heulen stürmten sie weiter an. Als die Dämonen uns erreichten, tötete Seargent Ironfury mehrere von ihnen mit seiner Boltpistole und sprang dann von einem Wrackteil eines Rhinos mitten in sie hinein um mit dem Kettenschwert wie wild um sich zu hacken. Ein Bluthund sprang Ironfury an und riss ihm fast das halbe Gesicht heraus, sodass nur noch blutige Fetzen vom Knochen seiner rechten Gesichtshälfte hingen, doch er packte ihn mit der einen Hand und schlitzte ihm mit dem Kettenschwert den Bauch auf. Gedärme fielen auf den Boden. Ironfurys gesamte Rüstung war mit glitzerndem, schleimigem Dämonenblut bespritzt. Auch wir anderen Marines schlugen auf die Gegner ein so gut wir konnten; in kürzester Zeit fielen allerdings zwei weitere von uns den Angriffen der nun endgültig vorgerückten Chaos Marines und Dämonen zum Opfer. Wir alle kannten die Männer die neben uns fielen, sie waren alte Freunde, Brüder und erfahrene Kämpfer gewesen. Der Rest von uns hatte sich an einer halb geschmolzenen Rhino-Wand gesammelt. Wir verteidigten uns so gut es ging, doch wussten, dass es bald vorbei sein würde. Neben uns kämpfte Vulkan He'Stan. Man hätte denken können, er sei eine Maschinen, doch seine Augen, die wie Feuer leuchteten, ließen ihn noch gefährlicher als Seargent Ironfury, der etwas abseits allein gegen 4 Chaos Marines kämpfte, wirken. Jeder der Schläge des Schmiedemeister zerriss einen Dämonen, doch ihre Zahl schien unendlich, oder zumindest zu groß, als dass wir sie vernichten könnten.
Ein weiterer von uns brach zusammen (ein Bolter der Chaos Marines hatte seine Brustplatte einfach durchschlagen) und wir hatten alle Verwundungen oder Beschädigungen an der Rüstung davongetragen, als plötzlich eine Explosion mitten in den Horden des Chaos einschlug. Zuerst dachten wir an ein Geschütz der Renegaten, das eben in den eigenen Truppen eingeschlagen war, doch dann brachen mindestens ein Dutzend Terminatoren in den bekannten und geliebten Rüstungen der Grim Guards aus dem Wald hervor und durchlöcherten die Reihen der Dämonen mit ihren Sturmboltern. An ihrer Spitze kämpfte Captain Antodus und schwang sein mächtiges Energieschwert. Die Reihen der Dämonen brachen auf einmal zusammen, sie winselten und heulten, viele versuchten zu fliehen, aber aus einer anderen Richtung brach ein Cybot, Bruder Anchisus, aus dem Wald, der ihnen den Weg abschnitt. So gefangen zwischen Terminatoren und dem Cybot wurden sie alle niedergemetzelt. Die Chaos Marines hingegen blieben ruhig und diszipliniert. Sie versuchten, sich geordnet zurückzuziehen. Ein Terminatorbruder wurde von ihrem Seargent aufgespießt. Doch so tapfer sie auch kämpften, keinem gelang die Flucht. Wir erfuhren dann, dass die Schlacht so gut wie gewonnen war; Captain Antodus war dem Anführer der Space Marine-Kompanie im Kampf begegnet und hatte ihn vernichtet, war aber dadurch lange aufgehalten worden. Die Grim Guards hatten große Verluste erlitten, und der größte Teil der Front war langsam zurückgewichen. Dass die Front komplett zusammenbrach, hatten nur wir verhindert, indem wir unsere Stellung hielten.
Später dachten wir immer voller Stolz an diesen Augenblick und diese Tage zurück, in dem Wissen, dass wir einen wichtigen Teil zu diesem großen Sieg der Grim Guards beigetragen hatten. Doch auch die Schrecken und die Gedanken an gefallene Brüder blieben; all dies versuchten wir zu vergessen, aber es gelang selten.
Am stolzesten jedoch machten uns die Worte Vulkan He'Stans, der uns beim Abschied mitteilte, er habe selten mit so tapferen und mutigen Marines gekämpft, es sei ihm eine Ehre, wenn er jemals wieder mit uns in die Schlacht ziehen könne und damit spreche er für alle Marines vom Orden der Salamanders. Immer blieb das Bewusstsein, dass wir diese Tage ohne ihn nicht überlebt hätten und vermutlich auch der Rest der zweiten und dritten Kompanie der Grim Guards verloren gewesen wäre. Der große Held verschwand so mysteriös, wie er gekommen war, doch von da an kämpfte er noch oft an der Seite der Grim Guards.

Sergeant Gelion schreckte aus dem Schlaf. Er sah über sich ein großes orangefarbenes Licht immer wieder aufblinken und von irgendwoher erklang ein markerschütterndes Signal. Sein bester Freund und direkter vorgesetzter Antodus, Captain der 2. Kompanie der Grim Guard, saß bereits aufrecht. Gelion sah sich um und stellte zufrieden fest, dass auch der Taktische Trupp, den er anführte, sich schon größtenteils aus dem Bett wälzte. Gelion erhob sich von seiner harten Pritsche. Er hatte Tage auf diesen Moment gewartet und doch war er davon ausgegangen, dass es erst in einigen Stunden so weit sein würde, dann hätte er und sein Trupp mehr Zeit gehabt, sich vorzubereiten und von einem Ordenspriester mit den Riten der Schlacht bedacht zu werden. Er hatte ein ungutes Gefühl, konnte es aber nicht näher beschreiben. Er wischte es beiseite, es war jetzt unwichtig, es kam nur darauf an, schnell zu handeln. Wenige Momente später nahm sein Trupp gemeinsam mit Captain Antodus, den sie in der Schlacht begleiten und beschützen würden, an der Zugangsluke zu einer Landungskapsel Haltung an. Um ihn herum herrschte hektische aber doch wohl organisierte und tausendmal geübte Geschäftigkeit. Space Marines, Servitoren und Bedienstete eilten herum und gingen allen möglichen Tätigkeiten nach. Der Hangarbereich, in dem er sich aufhielt, war riesig. Er konnte die Massen an Landungskapseln, vor denen sich noch viel mehr Space Marines der 2., 3. und 4. Kompanie der Grim Guards sammelten, nicht überblicken. Dominiert wurde das Bild von vier Thunderhawk-Landungsschiffen, die Rhino-Transporter mit sich trugen. Eines transportierte sogar einen riesigen Land Raider der Crusader-Klasse. Gelion wusste, dass dies der Panzer des Ordensmeisters der Grim Guards Darius Ferron Argutus höchstpersönlich war. Gelion hatte erst zwei persönliche Gespräche mit ihm geführt, und beide aus nicht besonders erfreulichem Anlass. Er war beide Male gemaßregelt worden, weil er sich mit seinem Trupp weit in die feindlichen Linien hineingekämpft hatte und so nicht nur das Leben von sich und den ihm anvertrauten Space Marines, sondern auch das Zusammenbrechen der Schlachtlinie riskiert hatte. Gelion wusste, dass er es schon viel weiter gebracht haben könnte, wenn er nicht solch ein waghalsiger Dickkopf wäre. Vor jeder Schlacht nahm er sich vor, bedacht vorzugehen und sich bis zum kleinsten Detail an Anweisungen der Vorgesetzten zu halten. Doch in der Schlacht war das meist vergessen; Gelion wusste genau so gut wie seine Vorgesetzten, dass ein Space Marine, gerade im Rang eines Sergeants, auch eigene Entscheidungen zu treffen hatte. Das Problem war nur, dass Gelion den Bogen häufig überspannte. Nun, er war noch jung und Ordenspriester Cassius Augustus hatte gesagt, dass seine Wildheit sich wenn er etwas älter wäre wohl legen würde.
Das allgegenwärtige orangefarbene Licht verfärbte sich rot und das Alarmsignal wurde noch schriller. Alle Space Marines, die an dem Angriff beteiligt sein würden, hatten jetzt also ihre Landungskapseln und Thunderhawks zu bemannen. Er nickte seinem Trupp zu und Captain Antodus, der Trupp und zuletzt er selbst stiegen in die Kapsel ein. Die Einstiegsklappen schlossen sich. Gelion zog den massiven Gurt, der ihn halten würde, fest. Er konnte die Tätigkeiten, die draußen vor sich gingen, nur noch gedämpft hören. Plötzlich wurden alle Geräusche von einem lauten, regelmäßigen Piepen übertönt: Der Countdown. Noch eine Minute bis zum Abschuss der Landungskapseln. Das ungute Gefühl in Gelion kam zurück. Nun, er fühlte sich immer etwas mulmig vor einem Flug mit der Landungskapsel. Es war zwar genauestens berechnet, wo sie landen sollte, aber es war durchaus möglich, dass die Landungskapsel in der Luft abgeschossen würde oder eben doch nicht an der geplanten Stelle sondern mitten in einem Vulkan oder schlimmerem landen würde. Gelion hatte keine Angst vor dem Tod, für ihn wäre es eine Ehre in der Schlacht gegen einen würdigen Feind für seinen Orden zu fallen, aber in einer Landungskapsel zu sterben war ein Alptraum. Man konnte nichts dagegen tun, und es erschien einfach nicht ehrenhaft. Aber war es nur das, was ihm Sorgen bereitete? Er konnte das andauernde miese Gefühl nicht zuordnen, es blieb unbestimmt. Er versuchte es ein zweites Mal zu verdrängen. Er hatte sich jetzt nur auf die bevorstehende Schlacht zu konzentrieren. Der Countdown war fast zu Ende, die Pieptöne wurden noch lauter, noch drei Sekunden, dann war es so weit – und mit einem Mal befanden sie sich im freien Fall. Ein fahles Licht beleuchtete die Kapsel nur ganz leicht von innen, gerade stark genug, dass Gelion sich gegenüber das Gesicht seines Freundes Antodus erkennen konnte, der ihn leicht anlächelte. Gelion bezeichnete nicht viele Menschen als Freunde; selbstverstädlich hätte er für jeden anderen im Orden sein Leben gegeben, aber wirkliche Freunde? Nun, jetzt wo er es sich überlegte war Antodus eigentlich sein einziger wirklicher Freund. All seinen Vorgesetzten gegenüber empfand er Ehrfurcht und Bewunderung und allen anderen Grim Guards, besonders seinem eigenen Trupp, brachte er größten Respekt entgegen, aber wirkliche Freundschaft verband ihn nicht einmal mit jenen, mit denen er schon tausende Male in die Schlacht gezogen war – abgesehen von Antodus eben. Er vermutete, dass das bei anderen Space Marines ähnlich war, aber er war schon immer ein besonderer Einzelgänger gewesen. Auch seine Freundschaft zu Antodus war nicht immer da gewesen. Die beiden waren seit jeher so unterschiedlich, wie man sich nur vorstellen kann, gewesen. Antodus war ein hochgewachsener, recht schlanker Marine mit dunklen Haaren. Er redetet wenig, dachte viel nach, brachte jeder Tätigkeit größte Konzentration entgegen und hielt sich streng an Regeln und Befehle. Gelion hingegen hatte einen rasierten Schädel, war etwas kleiner als Antodus, dafür selbst für einen Space Marine außergewöhnlich breit, stark und schnell, liebte das Risiko, war häufig in Streitereien mit anderen verstrickt und nahm es mit Befehlen nicht allzu genau. Außerdem war er ehrgeizig. Die Eigenschaft, die beide teilten, war die Fähigkeit, andere anzuführen und zu überzeugen. In ihrer frühen Ausbildung waren sie eigentlich Konkurrenten gewesen, sie waren den meisten anderen häufig überlegen und konkurrierten so untereinander. Doch ein Ereignis hatte sie dann untrennbar zusammengeschweißt. Gelion erinnerte sich ganz genau: Sie waren gerade zu Scouts geworden und ihre erste Schlacht stand unmittelbar bevor. Der Gegner war ein Trupp Eldar-Piraten, die mehrere Städte auf einem abgelegenen Planeten geplündert hatten. Hier sollten die neuen Scouts erste Erfahrungen sammeln. Antodus und Gelion wurden für den selben Scouttrupp eingeteilt, angeführt wurde ihr Trupp von dem alten Ausbilder Hawkens. Sie gerieten sofort in einen Hinterhalt und abgesehen von Gelion und Antodus überlebten nur zwei weitere Rekruten dies. Hawkens hatte befohlen, dass Antodus in solch einer Situation das Kommando übernehmen sollte und der beschloss, dass es nun seine Aufgabe wäre, mit dem Rest des Trupps eine sichere Position aufzusuchen und dort die Stellung zu halten. Doch Gelion sah ein solches Verhalten als feige an und trennte sich entgegen einem direkten Befehl von dem Trupp. Antodus brachte erst den Rest seines Trupps in Sicherheit, dann machte er selbst sich auf die Suche nach Gelion. Den fand er schließlich schwer verwundet, umgeben von einem Haufen Eldar-Leichen und viel zu vielen lebenden Eldar-Piraten, die auf Rache und Blut aus waren. Gemeinsam gelang es den beiden, die meisten verbleibenden Eldar zu töten und den Rest in die Flucht zu schlagen. Bei einer späteren Anhörung sagte Antodus aus, er habe Gelion den Befehl gegeben, die Gegend auszukundschaften und dieser sei dabei in einen weiteren Hinterhalt geraten. Die beiden erhielten sowohl eine Abmahnung als auch eine Auszeichnung und waren von da an beste Freunde. Schon viele Male war Gelion unter dem Kommando Antodus' in die Schlacht gezogen, immerhin war Antodus ja der Captain der 2. Kompanie, der Gelions Trupp angehörte. Es hatte Gelion mit großem Stolz erfüllt, als sein bester Freund in den Rang eines Captains erhoben worden war. Doch am heutigen Tage war nicht Antodus der Befehlshaber, sondern der Ordensmeister Darius Ferron Argutus selbst. Eine so große Schlacht wie heute hatte der Orden schon seit Ewigkeiten nicht mehr geführt: Zwei komplette Gefechtskompanien mit einem Großteil der Veteranenkompanie sollten einen Industrieplaneten namens Luthis vom Waaagh! des Bosses Höll'Nfeua befreien. Dieser Mission kam so große Priorität zu, weil der Planet nahe Kar Duniash, der imperialen Flottenbasis des Imperiums im Segmentum Ultima, lag. Alle anderen imperialen Truppen in der Gegend waren stark geschwächt, vor allem aufgrund der Tyranidenkriege, darum lag es an der Grim Guard allein, den Waaagh! Aufzuhalten.
Es gab zwar keine Möglichkeit, zu sehen, was außerhalb der Kapsel geschah, doch Gelion konnte es sich recht genau vorstellen. Der majestätische Rumpf des Schlachtkreuzers „Spear of Talius“ entfernte sich immer weiter, dutzende von Landungskapseln und die mächtigen Thunderhawks fielen dem Planeten entgegen, um ihren tödlichen Inhalt inmitten der grünhäutigen Xenos auszuschütten. Rasend näherte sich die Hauptstadt des Planeten, Mogranis, wo die Orks allen Informationen nach ihre Hauptbasis hatten.
Gelion spürte, dass die Landungskapsel langsamer wurde: Die Bremstriebwerke setzten ein. Alles erzitterte, vermutlich hatte ein Luftabwehrgeschütz des Planeten sie knapp verfehlt oder gar gestreift. Die Orks erwarteten ihre Ankunft also und sie waren unter Beschuss. Nichts anderes war zu erwarten gewesen, wie er in der Offizierssitzung erfahren hatte. Der Waaaghboss Höll'Nfeua war angeblich nicht nur ein furchterregendes Monstrum im Kampf, sondern auch außergewöhnlich klug für einen Ork.
Ein heftiger Aufprall erschütterte die Kapsel, sie waren gelandet. Die Türen gingen auf, alle hatten ihre Gurte bereits gelöst und stürmten ins Freie. Innerhalb weniger Sekunden verschaffte Gelion sich einen Überblick: Sie waren direkt am Rand der Stadt gelandet. Um ihn herum schlugen mehr Landungskapseln ein. Die Stadt war befestigt, ein waffenstarrendes, unförmiges etwas. Sofort wurden sie mit Feuer eingedeckt, das überall einschlug, nur nicht dort wo es wirklich Schaden anrichten konnte. Orks waren dafür bekannt, miserable Schützen zu sein – doch im Nahkampf waren die Bestien furchterregend. Gelion erinnerte sich an die Angriffsplanung. Alle Offiziere hatten von Ordensmeister Darius Ferron Argutus erklärt bekommen, wie vorzugehen geplant war: Die 2. Kompanie sollte mit einem Teil der Veteranen und allen Panzern unter der Führung des Ordensmeisters selbst direkt vor dem Haupttor der Stadt landen und versuchen, dieses im Sturm zu nehmen. Das Tor war ein riesiges, massives Gebilde aus Adamantium, an dessen Seite zwei Festungstürme thronten. Jeder hatte ein riesiges imperiales Turmgeschütz an der höchsten Stelle, das in der Lage war, auf kurze Distanz verheerenden Schaden sowohl an Infanterie als auch an Panzern anzurichten. Vor dem Tor befand sich nur leere Fläche ohne irgendeine Deckung. Wenn die Orks mit den imperialen Turmgeschützen umgehen konnten, würde es in der Tat schwierig werden, zu stürmen. Jeder Torflügel war an 2 Angeln aufgehängt. Um es zu zerstören wurde ein Spezialgeschütz benötigt, das auf jede Angel einen Volltreffer landen musste. Es sollte mit einem Thunderhawk in einer zweiten Welle antransportiert werden, genau so wie zwei Vindicatoren, die für den Straßenkampf benötigt würden. Wenn wenigstens ein Flügel des Haupttors gefallen wäre, gäbe es die Möglichkeit zu stürmen und dann stand zwar noch ein furchtbarer Kampf in den Straßen Mogranis' bevor, aber dann wären die Aussichten auf einen Sieg gut. Die vierte Kompanie und der Rest der Veteranen sollte auf dem Raumhafen der Stadt direkt landen und die Orks bereits von Anfang an in der Stadt selbst unter Druck setzen. Das war ein wahres Himmelfahrtskommando und Gelion bedauerte, dass er nicht daran teilnehmen durfte. Andererseits würde der Sturm auf das Tor auch schwer werden.
„Hinter der Landungskapsel in Deckung gehen!“ hörte Gelion den Befehl Antodus'. Die Thunderhawks waren erneut gestartet, um die Vindicatoren und das Spezialgeschütz,das für die Zerstörung des Tors genutzt werden sollte, zu bringen. Ein Sprengprojektil schlug direkt vor der Landungskapsel ein. „Raketenwerfer Feuer auf die Verteidigungsanlagen!“ befahl Antodus. Bruder Tucker, der den Raketenwerfer in Gelions Taktischem Trupp führte, entsicherte seine Waffe und zielte auf eine Schießscharte in den Festungstürmen. Gelion sah, dass auch die anderen Trupps, die Raketenwerfer mit sich führten, ähnliche Befehle von ihren kommandierenden Offizieren erhalten hatten. Besonders die Devastortrupps waren jetzt gefragt. „Die Thunderhawks sind wieder in Sicht. Wir rücken vor!“ ertönte es über das Kommunikationsmodul. Die Rhinos und der Land Raider donnerten vor; alle anderen Trupps folgten ihnen. „Stop!“ vernahm Gelion Antodus' Befehl. Er wusste: wenn sie weiter vorrückten waren sie in Reichweite der großen Turmgeschütze. Die Thunderhawks setzten die Vindicatoren und das Spezialgeschütz in der Vordersten Reihe ab. Das Spezialgeschütz war beeindruckend: es war so groß wie zwei Land Raider und auf einer riesigen Panzerplattform montiert. Es ähnelte einem Melter, doch war einfach riesig. Nach wie vor schlugen Projektile rund um Gelion ein, die ersten Space Marines fielen ihnen zum Opfer, es waren allerdings nur wenige. Das schwere Geschütz, das das Tor knacken sollte rückte nun langsam weiter vor, begleitet von der restlichen Armee und direkt geschützt durch zwei Cybotbrüder, einem Trupp Sturmterminatoren und den Land Raider, in dem sich Ordensmeister Darius Ferron Argutus mit seiner Ehrengarde befand. Die Verteidigungsstellungen der Orks wurden weiterhin von den schweren Waffen der Grim Guards mit Feuer eingedeckt. „Das schwere Geschütz muss zwei Volltreffer auf die Angeln des Tors landen. Danach stürmen wir.“ teilte Gelion seinem Trupp mit. Auf einmal erzitterte der Boden. Eines der schweren Turmgeschütze hatte angefangen zu feuern. Die langsam vorrückenden Truppen waren jetzt in Reichweite. Ein Terminatorbruder und ein komplettes Rhino wurden einfach pulverisiert, weitere Space Marines wurden verwundet und durch die Luft geschleudert. Die Feuerkraft dieser Waffe war einfach verheerend, selbst wenn die Orks nicht in der Lage waren, gut zu zielen. Glücklicherweise schoss das zweite schwere Turmgeschütz nicht, es war scheinbar beschädigt. „Bruder Tucker, da ist eine Luke am Turmgeschütz, darauf feuern!“ befahl Gelion. Tucker visierte die Luke an und feuerte, doch seine Rakete schlug daneben ein. „Erneut feuern“ rief Gelion. Er versuchte ruhig zu bleiben, doch es fiel schwer. Das Spezialgeschütz war endlich in Position und gab eine Salve ab. Die obere Angel wurde genau getroffen und das Tor ächzte und quietschte, hielt jedoch. Tucker feuerte ein zweites Mal, doch er traf wiederum daneben. Die Luke war auch verdammt hoch und schwer zu treffen, Gelion konnte Tucker keinen Vorwurf machen. Dieser lud seinen Raketenwerfer schon von allein nach. Das Spezialgeschütz war neu geladen und feuerte eine weitere Salve, diesmal auf die untere Angel. Es traf, aber offenbar nicht genau an der richtigen Stelle. Das Tor ächzte fürchterlich und sah aus, als könne es jeden Moment einstürzen, aber es hielt noch immer die Angreifer draußen. Das Turmgeschütz der Orkverteidiger machte sich für einen neuen Schuss bereit. Die Orks hatten offenbar die Gefahr erkannt, die ihnen drohte, und visierten das Spezialgeschütz, das erneut geladen wurde, an. „Schnell, feuern!“ brüllte Gelion fast zu Tucker. Um sie herum waren nun mehrere Space Marines verwundet oder tot, von den Waffen der Verteidiger getroffen, doch so lang das schwere Turmgeschütz nicht feuerte hielten die Verluste sich in Grenzen. Bruder Tucker visierte die Luke erneut an, doch zu spät. Das Turmgeschütz feuerte und traf das Spezialgeschütz genau. Dieses explodierte in einer unglaublichen Entladung von Energie. Ein riesiges Teil wurde auf den Land Raider des Ordensmeisters geschleudert, der unbeweglich und halb darunter begraben liegen blieb. Der Ordensmeister und seine Ehrengarde sprangen unbeschadet daraus hervor. Der Ordensmeister wirbelte das älteste und wertvollste Artefakt des Ordens über dem Kopf: Die Phasensense von Kul'Morumar, eine unvorstellbar mächtige Energiewaffe. „Tucker, feuern! Was glaubst du passiert, wenn wir dem Turmgeschütz einen weiteren Schuss erlauben?“ Gelion überschlug sich fast. Tucker drückte ab und die Zeit schien still zu stehen, als sie der Rakete nachblickten, die zum Turm hinaufflog - und die Luke traf. Mehrere Explosionen fanden in dem Turm statt, es war offenbar ein Volltreffer gewesen. So bald würde das Turmgeschütz nicht mehr schießen. Doch das Tor hielt nach wie vor. Gelion sah die Vindicatoren in Position fahren und auf die beschädigte untere Angel schießen. Das Tor wankte und erzitterte, doch es war ohne das Spezialgeschütz offenbar nicht zu zerstören. Gelion erwartete einen Rückzugsbefehl – die Stadt war so nicht einzunehmen. Ein Rückzug wäre furchtbar, alle Grim Guards, die innerhalb der Stadt waren, also eine komplette Kompanie und viele Veteranen, wären verloren und die Verluste vor dem Tor wären umsonst gewesen, aber was blieb anderes übrig? Doch der Befehl kam nicht. Statt dessen sah er den Ordensmeister allein auf das Tor zustürmen. Was hatte er vor? Und dann wusste Gelion es. Natürlich. Er sah, genau wie er erwartet hatte, dass Ordensmeister Darius Ferron Argutus als er das Tor erreicht hatte mit der Phasensense von Kul'Morumar weit ausholte und sie mitten in das Einschussloch bei der unteren Torangel stieß. Blitze zuckten über das riesige Adamantiumtor und der ganze Boden bebte, bis schließlich der Torflügel langsam nach innen umkippte und mit einem Donnern auf dem Boden aufschlug. „Stürmen!“ hörte Gelion den Befehl. Die gesamte Streitmacht setzte sich in Bewegung, zu vorderst die verbliebenen Rhinos und die Vindicatoren, die immer wieder Salven durch das zerstörte Tor abfeuerten. Hinter dem Tor befand sich ein großer Platz, bestimmt zwei Quadratkilometer groß und angefüllt mir hunderten von brüllenden Orks, die die Schlacht erwarteten. Die Vindicatorsalven rissen große Lücken in ihre Reihen, doch aus den umliegenden Ruinen kamen immer neue hervorgestürmt. Gelion wusste, dass es ein furchtbares Blutbad geben würde – und er freute sich darauf. Nur hierfür lebte ein Space Marine. Er war in einer der vorderen Reihen, die durch das Tor stürmten, neben ihm Antodus, der auch von Kampfeswut gepackt war. An vorderster Front kämpfte der Ordensmeister selbst mit seiner Ehrengarde und zertrümmerte Orkschädel, während die Orkwaffen nutzlos an seiner Rüstung abprallten. Gelion sah auch Bruder Anchisus, einen Cybot, wie er mit seinen Flammenwerferarmen dutzende Orks in lebende Fackeln verwandelte, und in diesem Moment war ihm um den Sieg der Grim Guard nicht bang. Als sein Trupp endlich bei den ersten Orkreihen angekommen war, schlug er mit seiner Energiefaust um sich, zertrümmerte innerhalb von Sekunden einem Ork den Brustkorb und einem anderen den Arm und vergaß alles um sich herum. Er wusste nicht, wie lange er kämpfte. In seinem Bewusstsein existierten nur zwei Dinge: das Kämpfen selbst, und sein Trupp den er anführte und für den er Verantwortung trug. Er musste keine Befehle geben, der Trupp war so eingespielt, dass jeder wusste, wo der andere war und dass er sich auf ihn verlassen konnte. In einem klaren Moment versuchte Gelion sich einen Überblick zu verschaffen. Die Orks wurden massenweise abgeschlachtet und zurückgedrängt, so dicht wie sie standen zerfetzte jeder Bolterschuss mindestens drei, während die Grim Guards nur wenige Verluste zu verzeichnen hatten. Auf der einen Flanke, auf der er sich selbst mit seinem Trupp befand, kämpfte auch Antodus, der sich mittlerweile von ihm getrennt hatte, die Mitte wurde von dem riesenhaften Adamantiumkörper von Bruder Anchisus überragt und die andere Flanke wurde von Ordensmeister Darius Ferron Argutus geführt. Doch noch während Gelion sich umsah, schien sich etwas zu ändern. Die Orks wurden selbstbewusster, sie drängten wieder vor und Gelion sah, dass ein Bruder seines Trupps, Octus, von einer Orkwaffe schwer verwundet wurde. Gelion kämpfte sich zu ihm durch um seine Position einzunehmen und ihn zu schützen. Plötzlich erfüllte ein schrecklicher Schrei die Luft. „Waaaaaagh!“. Gelion sah sich um und bemerkte mehrere riesenhafte Gestalten aus einer Seitenstraße kommen. Sie waren größer als gewöhnliche Orks, ihre Arme waren mit unglaublichen Muskelbergen bepackt. Gelion hatte bereits viele Male gegen Monster dieser Art gekämpft, es waren Orkbosse, doch diesmal fuhren sie auf sonderbaren Maschinen... Es sollte wohl eine Art Motorräder sein, doch mit den Bikes der Space Marines hatten sie bis auf die Tatsache, dass sie zwei Räder hatten, wenig Ähnlichkeiten. Eine gigantische Gestalt auf einem besonders großen Fahrzeug überragte die anderen noch. Auf den ersten Blick wusste Gelion: Das musste der Waaagh!Boss Höll'Nfeua sein. Er trug an beiden Händen mächtige Krallen. Gelion hätte zu gerne gegen dieses Monstrum gekämpft, doch es war an genau der gegenüberliegenden Seite des Platzes erschienen und für Gelion unerreichbar. Dafür sah er, dass Ordensmeister Darius Ferron Argutus und seine Ehrengarde den mächtigen Feind bemerkt hatten und sich ihm entgegenstellten. Der Ordenschampion selbst zerfetzte mit einem Schlag die drei Orks, gegen die er gerade gekämpft hatte und näherte sich dem Waaagh!Boss. Ein Orkboss stellte sich ihm in den Weg und wurde von der blitzenden Energieklinge einfach niedergemetzelt. Der Champion näherte sich dem Waaagh!Boss und holte aus, doch das Monster schlug ihn mit einer Bewegung seines mächtigen Armes einfach beiseite. Der Champion donnerte gegen eine Hauswand und blieb bewusstlos liegen.
Nie hatte Gelion ein solche mächtiges Wesen gesehen, das den Ordenschampion der Grim Guard wie eine Fliege wegwischen konnte!
Hier stockts, mal sehen, wanns weitergeht...