Allgemeines Spielplatten und Geländebau-Tutorial von black_dawn

  • Moin, moin:)



    Da ich zur Zeit selber an verschiedenen Platten plane und mir aufgefallen ist das sehr oft nach Platten gefragt wird, habe ich mal mein Wissen zu "Papier" gebracht.


    Seit ca 14 Jahren treibe ich mein Unwesen im Modellbahn-Bereich und seit 98 bastel ich Warhammer-Spielplatten:) Daher beruhen die genannten Sachverhältnisse und Eindrücke auf meinen persönlichen Erfahrungen und es kann gut sein das ihr teils besser/schlechterer Erfahrungen gemacht habt.


    In den nächsten Wochen und Monaten bin ich an der Gestalltung von 10 bis 13 Platten beteiligt.Ich versuche möglichst die Arbeiten zu dokumentieren und als Bildbeispiele in das Tut einfügen.
    Ich werde später auch den Geländebau einbeziehen:)


    Falls ihr noch Rechtschreibfehler findet seid ihr besser als ich und meine Testleser;)


    Wer Fragen hat darf mir gerne eine PN schreiben:)




    Die Idee

    Zu Beginn sollte man sich grundlegende Gedanken zu seiner Platte machen.


    Dabei beginne ich immer mit den Maßen und der Teilung der Platte.
    Als Richtlinie nehme ich immer die durchnittlich gespielen Punkte.Auf einer Platte von 48 Zoll im Quadrat kann man gut bis 1500 Punkte spielen.Wenn keine Massearmeen gespielt werden auch noch mehr.Ab 1500 Punkte spielt es sich auf 72 Zoll mal 48 Zoll besser.Gerade Völker wie Tyraniden,Orks und Imperiale Armee freuen sich über den Platz.
    Über 72 Zoll Breite sind für Apokalypse gut.


    Als nächstes überlege ich mir eine Teilung.
    Meist drei Platten von 24 Zoll mal 48 Zoll.Sie sind besser zu Handhaben als eine Platte von 72 Zoll mal 48 Zoll benötigen allerdings eine entsprechende Auflage oder zwei stabile Leisen als Unterbau.


    Platten die aus einem Stück bestehen kann man besser auf Tischen,Malerböcken oder auch 4 Stühlen ablegen.Sie sind wesentlich unkompliziert was das Aufstellen angeht als geteilte Platten.


    Für Modulare platten wähle ich i.d.R. 8 Module von 24 Zoll im Quadrat.Auf zwei Module mache ich besonderes Gelände, was nicht zu jedem Spiel past.


    Festes Gelände verwende ich nur bei Modulen und auch da nur grundlegende Landschaftsgestalltung wie Flüsse, Grüben,Hügel.


    Für jede Platte plane ich anschließend ein Geländeset.Es bedeckt ein Viertel der Spielfeldfläche und orientiert sich an den Angaben des Regelwerkes.Ich verwende also je ein Drittel kleines Gelände (wie Büsche,Fässer,Mauern,Panzersperren),mittleres Gelände(Wälder,falche Ruinen ect) und hohes Gelände wie mehrstöckige Häuser und Ruinen.
    Dabei achte ich auch eine gleichmäßige Verteilung der wesentlichen Eigenschaften.Das heist schwieriges Gelände für Panzer und Infanterie,Sichtlinie blockierendes Geläde,Deckung gebendes Gelände das die Sichtlinie nicht blockiert ect.
    Dazu verwende ich bei allen Gebäuden und Ruinen große Bases um die Geländezonen eindeutig zu kennzeichnen.Für meine modularen Gebäude habe ich einzelne Bases auf denen man immer neue Gebäude zusammenstellen kann.


    So viel zur Planung:)


    Der Untergrund


    Sehr verbreitet sind Sperrholz und Spanplatten.MDF (Mittel Dichte holz Faser Platten) sind sehr schwer und daher ungeeignet,zumal teurer.


    Alles Holzwerkstoffplatten haben aber einen Nachteil.Werden sie nur einseitig beschichtet verziehen sie sich.Sie werden auf dauer krumm.Das könnt ihr mir ruhig glauben, ich bin Tischler;)


    Ihr solltet die Platten also möglichst beidseitig versiegeln.Beide Seiten mit Latex oder Holzleim einstreichen reicht.Der Aufbau der Beschichtung sollte idealer Weise im Querschnitt symetrisch zur Mitte sein.
    Klebt man also auf eine Seite 1mm Pappe,also muss man auch auf die andere Seite 1 mm Pappe kleben.


    Bei billigen Spanplatten ist eh zu empfehlen ALLE Fläche zu versiegeln.Teure Platten sind Klasse E0 oder E1, das heist sie dunsten nicht aus.Die anderen neigen dazu einen unangenehmen Duft im Raum zu hinterlassen.Dauerhaft sind diese Ausdünstungen nicht gerade gesundheitsfördernd!


    Bei alten Spanplatten sollte man def IMMER alle Seiten versiegeln, da diese im Klebstoff Formaldehyd enthalten.Wischt man die Platten mit einem feuchten Tuch ab und diese stinken anschließend, ist das ein Anhaltspunkt für diesen Inhaltsstoff.
    Die Ausdünstungen sind gesundheitsschädlich!


    Ich bevorzuge 10 mm Sperrholz für meine Platten, stabiler und leichter als Spanplatte:)


    Reines Styrodur kann auch verwendet werden.Es hat aber den Nachteil, das die Würfen extrem Springen und die Platten an den Stoßkanten empfindlich sind.


    So viel zum Material.





    Modulare Spielplatten


    Modulare Platten lassen sich recht leicht herstellen, wenn man mit einer Handkreissäge/Formatkreissäge umgehen kann oder jemanden kennt der das kann.Zum Beispiel den Tischler von nebenan;)
    Das größte Problem besteht den Geländeaufbau rechtwinklig und Deckungsgleich zur Grundplatte zu fertigen.
    Der Vorteil von Modularen Platten ist das man das grundlegen Gelände fest aufbringen kann.
    Ich habe Module von 24 Zoll mal 24 Zoll und 24 Zoll mal 48 Zoll gebaut.Letztere bieten aber wesentlich weniger Möglichkeiten in der Kombination aber mehr Möglichkeiten der Gestalltung.


    Module aus Holzwerkstoffplatten


    Flache Module kann man sich im Baumark oder beim nächsten Tischler schneiden lassen.Ich würde zum nächsten Tischler gehen,da die Formatkreissägen genauer schneiden.Zumal ein Möbeltischler auch meist Plattenrester rumstehen hat und euch diese inklusive Zuschnitt günstiger verkauft als ein Baumarkt wo jeder Schnitt am Überteuerten Plattenmaterial extre kostet.
    Am Ende hilft auch hier nur fragen was es kostet und die Preise vergleichen oder selbst schneiden bzw Papi oder Opa fragen:)




    Module aus Holzwerkstoffplatten mit aufgeklebtem Styrodur


    Styropor ist zwar günstiger aber wesentlich schlechter geeignet.Es ist nicht so hart,bröselt extrem und ergibt schlechte Schnittflächen.Styrodur lässt sich wesentlich sauberer be- und verarbeiten!


    Ich schneide die Segmente grob zu.Das heist 3 cm zu lang und zu breit!
    Anschließend klebe ich mit Holzleim 5 bis 10 cm Styrodur auf.Dieses beschwere ich mit Hantelscheiben, wobei ich die geklebten segmente stapel um Platz zu sparen;)
    Ich lasse das 2 bis 3 Tage durchtrocknen.Die Feuchtigkeit aus dem Leim muss durch die Grundplatte und die Spalten nach außen dringen.Das braucht Zeit!
    Ist das geschehen versiegel ich die andere Seite der Module um das weitere verziehen zu unterbinden.


    Die Module sind soweit fertig aber immer noch zu groß.Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen sie auf Maß und winklig zu schneiden.Schneidet man mit einer Formatkreissäge legt man die Grundplatte auf und das Styrodur nach oben um saubere Schnittkanten zu bekommen.Bei der Verwendung einer Handkreissäge muss das Styrodur nach unten zeigen.
    Styropor hat hier den Nachteil das es sehr stark krümel und die oberen Kannten ausbrechen.Aber genau auf diese kommt es an, da dort die Module zusammenstoßen!


    Die Module sind nun auf Maß geschnitten, das Gelände deckungsgleich mit der Grundplatte und die Seiten senkrecht zur Tischplatte.


    Der nächste Schritt besteht darin die seitlichen Schnittflächen mit Plastecard oder Pappe zu bekleben.Das schützt die Ecken und oberen Kanten.


    Jetzt schneide ich Flüsse,Gräben und Stufen in die Module.Setze Berge und Hügel auf.


    Wer Hügel über die Kanten der Module führen möchte, wie bei GW zu sehen, sollte die Platten dafür aufkleben bevor er die Module zuschneidet!Damit sind auch die seiten der Hügel senkrecht zur Grundplatte und es entstehen, bei genauer Ausführung, keine Spalten beim zusammenstellen der Module.
    Die Berghöe wird von der Schnitttiefe der Handkreissäge/Formatkreissäge bestimmt! Wer also 1cm Sperrholz als Grundplatten mit 10 cm Styrodur verklebt und einen 15 cm hohen Berg daraufsetz, braucht eine Schnittiefe von 26 cm! Grob angenommen kann man mit einem Sägeblatt von 40 cm Durchmesser aber maximal 15 cm dicke Objekte schneiden!


    Alternativ schneidet man die Module und die Platten für den Berg einzeln.Diese Teile der Berge werden dann bündig mit Den Modulkanten aufgeklebt.

    Module aus Styrodur


    Styrodur schneidet man am besten mit einem ALTEN Fuchsschwanz oder dem dafür vorgesehenen Werkzeug,was sicher die wenigsten von uns runliegen haben.
    Ganz wichtig ist eine grobe Zahnung und das man NIEMALS Papas gute Säge nimmt denn schon nach ein paar schnitten ist diese Stumpf!!!


    Hier für braucht man defenitiv drei ganze Platten von mind 30 mm Dicke.Möchte man noch Gräben einarbeiten sind 50 bis 100 mm besser.


    Die blanken 30 mm Platten sind stabil genug um nicht durchzubrechen, dennoch sollte man keine Berge aus Gips mit 2Kg Gewicht aufbringen.Leichtbauweise ist angesagt!
    Die 30 mm Platten lassen sich gut schneiden und brauchen wenig Platz zum lagern.Man sollte aber darauf achten das sie flächig aufliegen damit sie nicht brechen wenn man sich, beim Spielen, aufstützt.


    Möchte man die Kosten senken und dennoch Gräben modellieren bietet es sich an unter 30mm bis 50mm dicke Platten drei Schichten Wellpappe zu kleben.Die Pappe sollte über kreuz geklebt werden um die Stabilität zu erhöhen.Das bedeutet jede Lage Pappe muss so verklebt werden, das die Röhren/Wellen im inneren um 90° versetzt zur vorherigen Lage liegen.Man verklebt es also wie die Schichten im Sperrholz.
    Hierbei ist Sprühkleber für Plakate sehr gut geeignet,da sich bei Holzleim und Latex die Pappen wellen.Auch dicker Tapenleim funktioniert nicht!


    Die Pappen klebt man mit Leim auf die Styrodurplatten und läst das ein paar Tage aushärten.
    Anschließend zeichnet man mit Permanentmarker auf dem Styrodur die Größe der Module auf und Sägt diese so genau wie möglich aus!
    Man sollte die Pappe nach unten nehmen um sie nicht abzureißen,wenn die Säge hängt.
    Es schneidet sich besser wenn man die Säge einfach laufen läst und nicht in Schnittrichtung drückt.Je mehr man drückt um so mehr "verläuft" der Schnitt und die Kanten werden nicht winklig!
    Anschließend kontrolliert man die Winkligkeit der Kanten und der Schnittflächen zur Oberfläche.Es empfiehlt sich die Platten zu nummerrieren und jede mögliche Kombination zu legen.Dabei überprüft man ob die oberen Kanten dicht abschließen.Die Grundplatten aus Pappe müssen sich nicht berühren, wichtig sind nur die oberen Kanten damit das Spielfeld keine Spalten hat.
    Dellen in Richtung Modulmitte werden später ausgebessert,Huckel entfernt.Dies kann man mit grobem Schleifpapier,Raspeln und Teppichmessern machen.
    Das macht man so lange bis alle Kanten gerade und rechtwinklig sind.
    Jetzt sollten die Module spaltfrei kombinierbar sein.


    Man klebt als nächsten auf die Schnittflächen ringsherum Pappe oder Plastikcard, wie bei den Modulen mit einer Grundplatte aus Holz.


    Jetzt sind immer noch die Dellen, als Spalt zwischen Styrodur und Umrandung, zu sehen.Diese Spalten füllt man mit Gips,Spachtelmasse oder was man sonst zur Verfügung hat.Man muss nur darauf achten, das die Umrandung nicht nach außen gedrückt wird und man eine Beule erhält.


    Jetzt kann man auch diese Module frei gestallten!


    Bei 100mm dicken Platten braucht man keine Grundplatte aus Holzwerkstoffen oder Wellpappe.Wenn man sie nur bis zur hälfte einscheidet sind sie noch stabiel genug um ohne dies auszukommen.
    Einzelne Löcher oder Bunker können auch tiefer als bis zur Hälfte ausgearbeitet werden, nur Gräben, Flüsse ö.ä., die von einer Kante zur nächsten führen, dürfen nicht tiefer sein.Die Platten können sonst leicht entlang der Graben- und Flussränder brechen!

    Der Geländebau


    Man macht sich am besten vorher einen Plan wie die Platte fertig aussehen soll.
    Aus meiner Erfahrung rate ich davon ab Gebaüde,Ruinen,Bunker,Wald und einzelnen Felsgruppen fest auf den Modulen zu befestigen!


    Man sollten nur grundlegende Geländegestalltungen vornehmen um die Vielfältigkeit noch zu erhöhen.
    So kann man zu den Flusssegmenten einzelne Brücken bauen.Für flache Module zusäzliche Hügel,Häuser und Wälder.
    Um auf Hügeln und Bergen Bäume zu platziere kann man entweder für diese Bereiche extra Modelle basteln oder man gestalltet seine Bäume genrell als sehr verwachsen und krum.Diese können dann überall so gestellt werden, das es schön aussieht.Auf Hängen,wo es nicht gut wirkt bleiben meist auch keine Figuren mehr stehen;)
    Sanfte Steigungen sollte man vorziehen,da dort die Figuren besser stehen bleiben.Wer das Gelände lieber stufig gestallten möchte, kann viele kleine Stufen aus 10 mm Styropor herstellen.dabei sollte jede Stufe an der schmalsten Stelle mind. einen Zoll breit sein.
    Durch die Stufenhöhe von 10 mm können dort auch Figuren mit großen Bases stehen ohne schnell zu kippen.
    Allerdings erinnern diese Stufen an die Höhenlinien einer Landkarte.


    Wer zu viel Zeit hat,
    etwas besonderes machen möchte und wesentlich größere Steigungen einbringen will kann folgendes tuen:


    Nachdem er die Grundform der Hügel und Berge geformt hat bringt er Draht oder dünne streifen aus Stahlblech auf.
    Der Vorteil des drahtes besteht darin,das man anschließend noch eine dünne schicht Gips oder Spachtelmasse auftragen kann.Diese zieht man mit einem flexieblen Spachten oder Streifen Plastikcard ab.Dabei dürfen ruhig die Drähte wieder sichtbar werden solange die Zwischenräume geschlossen bleiben und eine ebene Fläche entsteht.
    Diese drähte sollten sehr dicht liegen!
    Anschleißend versiegelt man die Flächen mit Leim oder Latex.Somit wird das Rosten und unschöne Flecken vermeiden.
    Unter seine Bases klebt man Magnete.Die Schwirigkeit besteht darin,das Verhältnis aus Drahtabtand und magnetgröße so zu treffen das die Figuren frei positionierbar sind!
    Haben die Drähte, zum Beispiel, einen Abstand von 1 cm und man verwendet 5mm Neodymmagnete, wird die figur sich nur im Raster von 1 cm positionieren lassen.


    Desweiteren sollte der Magnet stark genug sein um die Figur zu halten aber nicht so stark das er die Drähte löst!


    Der wesentliche Nachteil besteht darin, das zwar die eigenen Figuren ganz lässig an der 40° Steigung haften aber die Figuren eurer Mitspieler über die Platte rollen!!


    Farben


    Als Farben verwende ich immer Voll- und Abtönfarben aus dem Baumarkt.
    Als Grundierung und zum Abdunkeln schwarz.Weis für die letzten Akzente,zum Mischen von Grau und zum Aufhellen.Brauch/ ocker als Grundlage für Erde.Rot,blau,grün und geld für Gebäude und zum Mischen.Grün als Grundierung für Grasflächen.


    Da die Farben recht teuer sein können baue ich immer erst alles für eine Platte und bemale das ganze Gelände Farbe für Farbe.Damit verhindere ich, das zu viel Gemischte farbe eintrocknet und meine Bases und Hügel haben den gleichen Farbton wie die Stadt/Wüste auf der sie stehen.



    Gräben und Flüsse

    Gräben und Flüsse sollten immer an den Kantenmitten beginnen,enden, gleich tief und breit sein.Damit kann man jede Platte miteinander kombinieren ohne einen Versatz in der Tiefe und Breite zu haben.
    Innerhalb der einzelnen Module können Teife und Breite variieren.


    Besonders schön sieht es aus wenn die Seiten der Module, ohne Gräben oder FLüsse, an den entsprechnden Stellen so gestalltet werden das sie optisch einen Abschluss der Gräben/ Flüsse bilden.Das sieht wesentlich schöner aus als wenn der Graben, am nächsten Modul ohne Graben, einfach gegen eine ungesalltete Fläche brandet;)



    Berge und Hügel


    Mit Bergen sollte man ähnlich vorgehen.Es ist praktisch an die Ecken von vier Modulen ein Viertel eines Berges zu bauen.Hierbei ist aber wieder zu beachten das Steigung und Länge an allen kombinierbaren Kanten gleich sein müssen um die vier Module frei mischen zu können.
    Dann hat man die Möglichkeiten der GW Modulplatte;)
    Eine weitere Möglichkeit besteht darin an zwei Modulen jeweils einen halben Berg zu errichten.Die Mitte des Berges liegt dabei über der Mitte der Schnittkante.
    Diese kann man dann entweder mit der Schnittkannte des Berges, als Landzunge an den Spielfeldkanten positionieren oder als ganzen Berg auf dem Feld. Wobei sich dafür ein einzelner Hügel zum aufsetzen besser eignet.


    Es ist auch Möglich auf zwei Modulen jeweils ein Viertel eines Berges zu bauen.Diesen kann man an die Ecke oder als "halben" berg an die Ränder der Spielfläche setzen.


    Felsen


    Zum Darstellen von Felsen verwende ich gerne Borke von alten Eichen.Diese kann man um kranke Bäume aufsammeln, von Sägewerken oder Tischlern bekommen.Bei letzteren sind die Chancen eher gering und man bekommt meist nur kleine Stücke.


    Ich rühre dann Gips an, trage diese auf die Grundplate auf und drücke die Borgenstücke rein.Somit pflastere ich mir meine Felsen.Ich lege die Stücke,das kein Gips zu sehen ist.Meist bürste ich die Borke ein wenig mit grau und weis trocken.Grundieren und dann bemalen braucht man dieses Material eigentlich nicht.


    Kork kann man auch verwenden, diese Stücken bekommt man im Modellbahnfachhandel zu ordentlichen Preisen,was diese Methode meist ausschließt.


    Wer geschickt im Schnitzen ist kann auch Gips auftragen und aus diesen Felsformationen ausarbeiten.Vor dem Färben ist der Gips zu versiegeln,da er die Gurndierung (meist schwarz, braun oder rot-braun) aufsaugt und später die Pigmente wieder nach oben dringen.Dadurch dunkeln die Flächen nach und verderben gute Ergebnisse.


    Egal welches Streu/Flocken oder Sand ihr auftragen wollt, die Platten müssen vorbehandelt werden.


    Die Klebstoffe Weisleim und Latexbindemittel härten beide transparent aus.Das hat zur Folge,das die Platten immer durch das Streu schimmern werden.
    Besonders schnell fällt das an den Rändern auf.


    Will man statisches Gras aufbringen ist anzuraten die Platten vorher in einerm Grünton zu streicher,der zu dem Streu past!


    Möchte man Pappe aufkleben sind die Platten , besonders Spanplatten, mit einer Schicht Leim oder Lack zugrundieren.Dazu kann man leicht verdünnten Leim/Latex verwenden.
    Sinn der Aktion ist die Platte zu versiegeln,damit der Leim beim Aufkleben nicht zu schnell einzieht.Gerade spanplatten saugen Leim und Farbe sehr schnell auf!


    Möchte man Sand/Asche oder Schnee auf die Platte bringen so braucht man nicht vorstreichen.


    Als erste Schicht kann man auch 5mm Styropor, Kork oder Trittschalldämmung auftragen.In diesen Schichent kann man anschließend Geländetexturen, wie Risse, einarbeiten. Ein gutes Beispiel dafür bietet die GW-Modulplatte.


    Arbeitet ihr mit Gips müsst ihr diesen, nach vollständiger Aushärtung, mit Latex oder Leim versiegeln bevor ihr ihn farblich Grundiert.


    Styropor und Styrodur sind eben falls zu versiegeln.Hier für verwende ich gerne älteren Holzleim, der nicht mehr dünnflüssig ist. Latexbindemittel mit Spülmittel gemischt funktioniert auch.Das Spülmittel soll die Oberflächenspannung zerstören wodruch der Latex besser haften sollte;)
    Es ist besser diese Stoffe mit mehreren dünnen lagen zu bestreichen.Ich gehe dabei so vor,das ich den Leim/Latex so lange verstreiche bis er "anzieht".Trägt man die Versiegelung auf wird man feststellen,das sich sehr schnell "Löcher" im Film bilden.Man kann sagen, das der Leim/Latex abperlt.
    Durch langes verstreichen bzw. das Spülmittel soll das verhindert werden.
    Ist eine genügend dicke Schicht aufgetragen und ausgehärtet kann man das Material sogar mit Sprühfarben bearbeiten!Ist die Schicht allerdings zu dünn löst das Läsungsmittel in den Farben den Leim und zerfrisst anschließend das Styropor/Styrodur!
    Damit man die Versiegelung nicht einfach abziehen kann raue ich die FLächen auf.Die glatte Struktur wird aufgebrochen und der Leim/Latex kann in die Poren fließen.Härtet er dort aus, wirkt er wie die Haken am Klettverschluss.


    Das Streumaterial


    Egal welches Material, es wird nach dem Modellieren des Geländes aufgetragen!Gepflasterte Flächen,Felsen und Wege müssen zuvor fertig bemalt werden!


    Allgemein sollte man immer nur kleine Fläche mit Leim bestreichen, da bei großen FLächen der Leim zu schnell an der Oberfläche trocken ist!
    Für saubere Übergänge ist zu empfehlen nie bis zum Rand des Leimfläche das Streugut aufzu tragen.


    Das Grasstreu und Grasmatten


    Grasstreu wird nicht einfach auf die Fläche geschüttet oder gestreut.Man braucht ein Hilfmittel.
    In vielen Jahren Modellbahnpraxis hat sich folgendes als sehr gut erwiesen.


    Die Matten sind leicht zu verarbeiten aber wetzen sich schnell druch.Hat man Gelände,Straßen ö.ä. auf seiner Platte sind sie nicht optimal,da die übergänge unsauber werden.Die Produkte, die ich kenne, waren meist auch nicht ansatzweise so haltbar wie normales Grasstreu auf Holzleim!


    Man nimmt eine leere Flasche von den beliebten Voll- und Abtönfarben.Am besten eine 475 ml Flasche.Diese macht ihr richtig Sauber!
    In den Deckel bohrt ihr kleine Löcher von zwei bis drei Millimeter Durchmesser.Fertig!


    Ihr füllt die Flasche mit etwa 1/3 Grasstreu.Die Flasche schütteln, natürlich die Löcher zuhalten, dann auf den Kopf drehen und drücken.Mit jedem Drücken "sprüht" man Grasstreu aus der Flasche.Das Streu wird durch das Schütteln und Drücken statisch aufgeladen und die einzelnen Faser stellen sich auf der Klebefläche auf:-)


    So bekommt man einen samtigen Grasteppich.Anschlißend saugt oder klopft man das überschüssige Gras ab.Man kann das , je nach einschleppung von Fremdkörpern, wiederverwenden.


    Idealerweise verwendet man mehrere Farben.Helles und dunkleres Streu für große Fläche, damit man nicht ein einheitliches grün hat sondern eher große "Flecken".Das Wirkt natürlicher.
    Bei Nadelwäldern mischt man braunes Streu dazu und läst es zum rand hin auslaufen.Das erinnert an Nadeln auf dem Boden.
    Bei Laubwäldern verwendet man Streuflocken.


    Ein Nachteil ist das dieses Verfahren sehr teuer ist.Ein weiterer die schlechten Möglichkeiten Fehler oder Schäden auszubessern.Es wird auch immer etwas "bröseln".Zu dünn aufgetragen oder bei abgenutzen Stellen schimmert das Grün der Plattengrundierung druch.


    Bei der Lagerung ist darauf zu achten,die Platten nicht übereinander zu legen oder das Gras dauerhaft zu belasten!Es drückt sich platt und stellt sich i.d.R. nicht wieder auf.


    Es Würfelt sich gut, ist allerdings nicht besonders Geräuschdämmend.Die Würfel neigen teils zum rutschen.


    Die Figuren stehen sicher,da das Streu ansich nicht aufträgt.



    Streuflocken


    Streuflocken können in verschiedenen Größen und Farbe gekauft werden.Sie sind aus Schaumstoff und eignen sich für viele Sachen, auch für Grasflächen:)


    Man mischt ein paar unterschiedlichere Farben und größen zusammen in einer Schüssel.Anschließend trägt man leim auf,nicht zu dick!
    Die Flocken werden aufgetragen und angedrückt,der Leim sollte dadruch aber nicht zu sehen sein!Sonst war er zu dick aufgetragen.
    Man läst den Leim trocknen und nach ca 15 bis 30 Min bei 25°C kann man die überschüssigen Flocken abkehren und das nächste Stück beschichten.


    Der klare Nachteil ist die Optik;) Es sieht nicht so realistisch aus wie bei dem statischen Streu.


    Der Vorteil ist der Preis und die Haltbarkeit, selbst wenn man die Flocken "abrubbelt" bleibt eine Schicht auf der Platte.Durch die grüne Grundierung schimmert die Holzwerkstoffplatte i.d.R. nicht durch.


    Die Lagerung ist einfach und unkompliziert.Man kann die Platten auch lange übereinander liegen lassen, ohne das die Beflockung durch den Druck schaden nimmt.


    Die Würfel sind leise und rollen gut.Durch die geringe Schichtstärke neigen sie NICHT zum Springen,wie auf Teppich.


    Die Figuren stehen bei feinen Flocken gut.Bei großen können Metallmodelle umkippen, da der Baserand einsinkt!


    Sand


    Sand ist ultimativ einsetzbar! Man kann ,mit verscheidenen Körnungen, Sand-/Asche- und Schneewüsten darstellen!


    Das Normverhafen sieht hier vor Leim aufzutragen und den Sand aufzustreuen.Anschließend andrücken und trocknen lassen.Nach dem Aushärten wird die Platte gesäubert und anschließend bemalt.Das geht, ist aber nicht optimal.Der "Bröselfaktor" geht gegen unendlich...


    Zum Bemalen eignen sich Abtönfarben,die man zum trocken bürsten verwendet.Also dunkel grundieren und dann in 2 bis 3 Schriten heller werden.Kann man vorher an einer Probe üben.Da sich die Farben anders verhalten als bei Figuren ist das zu empfehlen!



    Ich habe folgendes Verfahren entwickelt:


    Man mischt Holzleim mit Abtönfarbe und streut so lange Sand in das Gemisch bis man eine Konsitenz von Gips hat.Es muss sich noch streichen oder rollen lassen und gleichzeitig so viel Sand enthalten,das es eine geschlossene Fläche gibt.


    Bei Sandwüsten darf der Sand grobkörniger sein.Für Aschewüsten und Schnee kann man gesiebten Vogelsand verwenden.Dieser ist aber schwerer trocken zu bürsten!


    Die Platte sollte hier vorher allseitig mit dem Bindemittel, das man für die Mischung verwedet, versiegelt werden.Da viel Feuchtigkeit auf die Platte kommt verziehen sie sich ohne diese Grundierung.


    Ist die Schicht durchgetrocknet kann man die Platte im gewünschten designe trocken bürsten.
    Die Optik ist bei Sand- und Aschewüsten genial!Es sieht wesentlich besser aus als blanker Sand, da es in das künstliche Bild unserer Figuren past!


    Nachteil ist die lange Trockendauer!Ich lasse es über Nacht trocknen.
    Ein Vorteil ist die Haltbarkeit!Man kann es mit einer Schicht Putz vergleichen;) An den Plattenränder können Stückchen abplatzen aber das war es auch schon!
    Der Bröselfaktor geht gegen Null!
    Zum Anderen ist es eine preisgünstige Variante einer Beschichtung.


    Die Lagerung ist unkompliziert.Auf Dauer reiben sich erhabene Stellen ab und müssen farblich nachgebessert werden.


    Die Würfel fallen recht laut aber rollen gut.


    Die Figuren stehen sehr gut!



    Plattenstück mit aufgeklebtem und trockengebürstetem Sand









    Spielplatte in den drei Bauabschnitten


    Pappe und Plastecard


    Für Stadtpatten kann man mit Pappe und Plastecard große Betonplatten und Strassen darstellen.
    Zu beachten gibt es nicht viel außer der Tatsache das ein schöne Stadtbild aus gleich großen Platten spieltechnisch schlecht ist!Man braucht nicht mehr messen oder schätzen, weil sich Entfernungen anhand der Kantenlängen berechnen lassen.


    Ich verfahre dabei so, das jede Platte eine andere Größe hat und das Pflaster im Winkel von 20° bis 30° zu den langen Plattenkanten verläuft.Es dauert zwar wesentlich länger so die Platten zu verkleben, das Muster sieht nicht sooo toll aus aber man kann NICHT rechnen! Sicher entstehen ein paar markante Stellen, deren Distance zum Plattenrand/Plattenmitte man sich merken kann aber es ist so wensentlich besser als ein symetrisches Feld wie Rechenkästchen.


    Zum aufkleben verwende ich weder Latex noch Leim sondern Sprühkleber für Plakate.Ich glaube er war von Belton und ist für 11 euro im Graffitibedarf zu erhalten.Er hat die Konsitenz von UHU-Kraftkleber, riecht auch so und macht genauso weich im Kopf;) Er ist also unbedingt bei gut gelüfteten Räumen zu verwenden und die Platte sollte auch ein paar Tage ausdunsten bevor man weiter macht.
    "Na toll, das dauert ja Tage!" Mag jetzt der eine oder andere Denken.Stimmt aber nicht!Die Platten einzeln zu kleben und mit Gewichten zu so zu beschweren, das die Ecken sich nicht hochbiegen - das dauert mit Pappe Tage! Und ich gehe davon aus, das ihr Pappe verwenden werdet da man1mm Graupappe im Bastelbedarf für etwa 1,2 bis 1,7€ pro Quadratmeter kaufen kann;)


    Pappe versiegel ich anschließend komplett mit einer Schicht Latex.Das fixiert zusätzlich und sperrt gegen die Feuchtigkeit der Grundierung, wodurch sich die Pappe nicht wellen kann.Zudem mische ich einen kleinen Teil Sand in diese Versiegelung.Er verleiht den Platten die gewisse Optik einer benutzen Fläche.Zudem sammelt sich das meiste in den Rillen,was auch realistischer wirkt.
    Bei Plastikcard verfahre ich ebenso mit Sand und Leim.


    Teppich


    Kann einfach Aufgeklebt werden.Das Ausbessern von Schadstellen ist schwierig und eine weiterführende Gestalltung der Fläche ist ansich nicht möglich.Auch das Aufbringen von Wegen und Sandflächen geht sehr schlecht.Dies zu bemalen hat i.d.R. zur Folge,das der Teppisch mit bunt wird.Es gelingen keine sauberen Übergänge zu Fels,Sandflächen und Pflaster.


    Von allem Varianten ist es zwar am Robustesten aber insgesammt auch am unansehnlichsten.Es past weder die Struktur noch die Farbe wirklich gut zu den Modellen.


    Metallmodelle kippen gerne um, da der Teppich meist recht weich ist.Es gibt allerdings auch härteren zu kaufen.


    Ich persönlich finde das es sich schlecht Würfeln läst.Die Würfel springen extrem und bei den harten Varianten neigen große Würfel zum rutschen.


    Mein Fazit dazu ist das es sich gut für transportable Roll-Spielfelder eignet aber für Stationäre Platten ungeeignet ist.
    Wer sich die Arbeit einer schönen Platte macht mindert mit dem Teppich die Wirkung seiner Figuren und seines Geländes.



    Ich hoffe es sind viele Anregungen und nützliche Tips für euch dabei:)