Eisenhorn: Malleus von Gambler


  • Autor: Dan Abnett
    Buchformat: Taschenbuch
    Umfang: 430 Seiten
    Sprache: Deutsch
    Übersetzung: Catherine Beck
    Preis: 7,95 €
    Verlag: Wilhelm Heyne Verlag
    ISBN: 978-3-453-52423-1


    Inhalt:
    Eisenhorn: Malleus ist der nunmehr zweite Teil der Eisenhorn-Trilogie. Inquisitor Gregor Eisenhorn wohnt nach einer abgeschlossenen Ermittlung den Feierlichkeiten auf Thracian Primaris bei, die aufgrund der erfolgreichen Ophidia-Kampagne stattfinden. Aufgrund tragischer Umstände wird Eisenhorn in einen Vorfall und einer Jagd immensen Ausmaßen gezogen, die ihn nicht nur zum korrumpierten Meister seines Nemesis führen, sondern ihn auch selbst ins Fadenkreuz mächtiger Institutionen bringt…


    Eindrücke und Kritik:
    Negativ
    Obwohl es in allgemein üblich ist viel (und abgedrehte) Action in 40k-Romanen zu haben, fand ich einige Kampfstellen doch etwas störend. Nicht aufgrund ihres Daseins oder irgendeiner unpassenden Stelle, sondern eher weil sie viel zu übertrieben wirken (selbst nach 40k-Maßstäben).


    Das ist aber sehr subjektiv. Ich wollte es dennoch erwähnen.
    Der zweite Kritikpunkt umfasst einige Mängel zu Beginn des Buches und kann wohl unter „Glaubwürdigkeit“ bzw. „Fehl-am-Platze“ kategorisiert werden. Hiermit meine ich bspw. Stellen, wo der Humor nicht nur aufgesetzt wirkt, sondern auch absolut nicht ins Bild passt. Auch einige Handlungen sind unter den vorangegangen Storyteilen … hm … schwer nachzuvollziehen.


    Eine kleine Stelle im Buch erschien zudem widersprüchlich.


    Zudem wirken einige Charaktere unnütz in die Geschichte gequetscht.


    Die klischeehafte Eindimensionalität (mit Ausnahme Eisenhorns) muss wohl nicht extra erwähnt oder vertieft werden.
    Als letzten Punkt möchte ich auch das gehetzte Ende bemängeln. Nicht nur, dass es viel zu schnell vorbei ist, es steht auch zu stark im sonst so guten Kontrast des Detailreichtums dieses Buches. Einen etwas ausführlicheren Abschluss wäre da wünschenswert gewesen.

    Positiv
    Damit auf zur Sonnenseite dieses Schriftgutes.
    Die Story ist unglaublich spannend und wendungsreich, was nicht zuletzt durch die beschränkte Wissens- und Sichtweite der Ich-Erzählform erzeugt wird. Dadurch weiß man selbst nicht, was als nächstes geschieht und ist auch genauso von unvorhergesehenen Entwicklungen überrascht. Die losen Storyenden des ersten Teils werden dabei glaubhaft und geschmeidig wieder aufgegriffen.
    Weiterhin ist die „Metastory“ also der übergeordnete Story- und Entwicklungsprozess grandios aufgebaut. Im Spoiler steht, was damit gemeint ist. Er nimmt aber einige wichtige Wendungen vorweg, also wirklich aufpassen, ob man ihn öffnen will (oder sollte)


    Das Ganze wird sehr abwechslungsreich verknüpft, soll heißen: der Rechercheprozess, der Eisenhorn zu seinem Ziel führt, zeigt sehr gut die verschiedenen Anforderungen an einen Inquisitor bei seinen Ermittlungen (und deren Dauer)


    Der Detailreichtum und die sprachliche Vielfalt runden die ganze Sache dabei wunderbar ab.
    Ein kleines tolles Gimmick: Dan Abnett verknüpft seine Universen wieder ein wenig. So sind bei der Siegeszeremonie des ophidianischen Kreuzzuges auch die Narmenier dabei, ein imperiales Panzerregiment, das ein paar Jahrhunderte später an der Seite von Gaunt’s Ghosts kämpfen sollte.
    Last but not least versorgt das Buch jeden Leser mit einer großen Fülle interessanten Fluffs.



    Fazit:
    Eisenhorn: Malleus ist ein durch und durch rundes und atmosphärisch geschrieben Buch, dass von der ersten bis zur letzten Seite Spaß macht. Die Liste der Minuspunkte ist zwar lang und trübt den Gesamteindruck etwas, jedoch sind die positiven Aspekte weitaus umfassender und gewichtiger. Damit ist Eisenhorn: Malleus ein sehr gutes und empfehlenswertes Buch, dass sogar den ersten Teil der Reihe übertrumpft.


    Wertung:
    9/10

  • Das Buch ist wirklich gelungen und für mich der stärkste Teil der Eisenhorntrilogie. Es ist allerdings schon eine Weile her, dass ich es las und so ganz erinnere ich mich nicht an alle Feinheiten. Allerdings zählen die Festivitäten beim Abschluss des Feldzuges zum atmosphärisch dichtesten, was ich bisher bei 40k-Romanen lesen konnte. Nichts zeigt die Dimensionen in denen diese Welt existiert besser. Nirgends ist die Macht des Imperiums besser beschrieben und anschaulicher dargestellt worden. Und nirgends wurde gezeigt wie verletzlich das Menschenimperium ist. Allein diese Szene hebt das Buch für mich aus der Masse der anderen Romanveröffentlichungen deutlich heraus.
    Davon abgesehen ist Eisenhorn eine der interessantesten Figuren und die Trilogie insgesamt sehr dicht an Fluff und Atmosphäre. Abseits der Spacemarineoden für Fans des Universums sehr zu empfehlen.


    Danke an Gambler für die tolle Rezension. Greif weiter nach den Sternen! :up:

  • Moin


    Dem schließe ich mich mal an. Gerade die Parade hat einen langen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen und für mich gehört Malleus auch zu den besten Büchern, die Abnett jemals geschrieben hat.


    Zu deinen negativen Kritikpunkten =>


    Noch als Schlusskommentar von mir: Für mich gehört Malleus zur Pflichtlektüre eines jeden Hintergrund-Fans von 40k. Es setzt Massstäbe und wie Endymion schon sagte, haucht es der Imperialen Welt Leben ein, wie nur wenige andere Bücher der Black Library es vermögen. Drei weitere davon sind ebenfalls von Abnett geschrieben: Necropolis, Das Attentat und Schlangenbrüder. Ganz großes 40k-Kino-Erlebnis!



    Der Imperator beschützt.

    "Verlangt nicht von mir, leise in den Kampf zu ziehen, durch die Schatten zu schleichen oder meine Feinde still im Dunkel der Nacht zu überwältigen. Ich bin Rogal Dorn. Imperial Fist. Space Marine. Champion des Imperators. Meine Feinde sollen sich vor meinem Vormarsch furchtsam niederkauern und bei meinem Anblick erzittern."


    Der Winter naht.